Team 4 Stress von abgemeldet (Das etwas andere Mash-Up) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Sollte er das wirklich tun? Was würden die anderen sagen, wenn er jetzt einfach so ging? Würden sie ihn vermissen? Wie konnte man? Er war doch nicht wichtig. Es tat niemandem weh, wenn er jetzt so einfach dieses Portal beschreiten würde, ungewiss ob er je zu ihnen zurückkehren konnte. Und dennoch wandte er seinen Blick den anderen zu. Sie standen da und hatten gar nicht bemerkt, dass er nicht mehr bei ihnen war. Sie machten sogar schon wieder Witze. Pyro seufzte. War es vielleicht gar seine eigene Schuld? Hatte er sich nie genug in die Gruppe integriert? War er die Fehlerquelle? Hätte er vielleicht mehr mit ihnen unternehmen sollen, als ständig an seinem Flammenwerfer rum zu werkeln und abends alleine am Pier zu sitzen und den Sonnenuntergang zu betrachten, während alle anderen am Lagerfeuer saßen und feierten. Doch er war halt nicht wie die andere. Er war er. Er war Pyro. Ein Einzelgänger. Er wollte, dass man ihn mochte, so wie er war. Es stand für ihn fest. Er tat ganz richtig daran sie jetzt zu verlassen. Es war an der Zeit weiter zu ziehen. Und wer wusste schon, vielleicht würde sich da drüben ja doch die Möglichkeit ergeben seine Freunde eines Tages wieder zu sehen. Engineer schien ihn nun doch bemerkt zu haben. Auch die anderen schauten in seine Richtung. Wie es sich für einen echten Soldaten gehörte salutierte er zum Abschluss ein letztes mal. Dann schwang er seinen Flammenwerfer empor, kehrte seinen Kameraden den Rücken, nahm Anlauf und verschwand durch das Portal das vor ihm wie ein Spiel aus schwebendem Feuer tanzte. Die Reise erschien ihm wie ein Traum. Die Zeit schien still zu stehen und trotzdem weiter zu laufen. Um sich herum konnte er Millionen und Abermillionen von Sternen, Planeten, Sonnen und Galaxienebeln erspähen. Diese Farbenpracht. Alle Farben des Regenbogens waren zu erkennen und sogar welche, die er noch nie in seinem Leben gesehen hatte. Langsam versuchte er die Hand nach allem was um ihn war und er nicht begreifen konnte auszustrecken. Er wollte es fassen, begreifen. Doch er konnte nicht. Seine Bewegungen waren langsam, und verschwammen vor seinem Auge. Er hatte keine Kontrolle über seine Gliedmaßen und befürchtete schon das schlimmste. Ein Ruck ließ seine Muskeln verkrampfen und er hatte Mühe, seinen Flammenwerfer an sich zu halten. Der nachfolgende Tripp glich einer Achterbahnfahrt auf dem Killercoaster im Fun-Land. Ein Tunnel bildete sich vor seinem inneren Auge und er befürchtete schon das Bewusstsein zu verlieren, als ein gleißendes Licht ihn wieder in die Realität beförderte. Der Feuerwerker stand auf beiden Beinen in einem Raum. Er drehte den Gashahn seines Flammenwerfers auf und blickte sich hektisch um. Niemand war zu sehen. Um ihn herum waren nicht mehr als die kahlen Wände, eine große runde Tür und ein Podest auf dem etwas merkwürdiges unter einem Glaskasten rotierte. Pyro schaltete seinen Werfer aus und lockerte seine Haltung. Wo war er hier gelandet? War das noch seine Welt? Es sah vertraut real aus, aber irgendwie auch anders. Pyro tastete die Wände ab um sicher zu gehen, dass er nicht träumte. Sie bestanden scheinbar aus wirklich irdischen Molekühlen. Sein Augen wanderten an den Wänden entlang in Richtung des Podests in der Raummitte. Langsam schritt er auf das Ding zu. Unter der Kuppel lagerte etwas, was wie ein überdimensionales Zäpfchen aussah. An einem Ende völlig rund, am anderen drei sonderbare schwarze dünne Stäbe, welche an mehreren Stellen Gelenke aufwiesen. Er betrachtete dieses Ding von allen Seiten, konnte aber keinen Nutzen oder Sinn in ihm erkennen. Vielleicht war er in einer Art zukünftigem Museum. Er blickte sich vorsichtig um, um sicher zu sein, dass er ungestört war. Als er erneut niemanden entdecken konnte hob er vorsichtig den Glaskasten an um einen näheren Blick auf das Objekt zu erhaschen. Es ging kein Alarm los, doch unbemerkt von Pyro schaltete sich eine Überwachungskamera in einer Ecke des Raumes ein und fixierte den Eindringling. Es war still und nur sein Atem durch die Gasmaske war zu hören. Er betrachtete das Gerät erneut von allen Seiten, doch nichts wies irgendeine Art von Öffnung, Schalter oder sonstigem relevanten Mechanismus auf. Langsam bewegte er seine Hand in Richtung des Gegenstandes. „Das würde ich lassen, wenn ich Sie wäre.“ erklang eine fremdartige Frauenstimme von irgendwoher. Pyro zuckte zurück, aktivierte erneut seinen Flammenwerfer und blickte sich erstaunt um. „Sollten Sie fortfahren, gibt es am Ende keinen Kuchen und ich habe doch schon alles vorbereitet.“ fuhr die Stimme fort. Endlich entdeckte der kleine rote Moppel die Herkunft der Stimme. An der Wand hing eine Kamera mit Mikrofon an der eine rote Lampe leuchtete. „Kömm höer ründör dö Föglöng önd zöh dööh müa!“ forderte Pyro die Stimme auf und hielt dabei den Mittelfinger direkt in die Linse, sodass sein Beobachter genau wusste, mit wem er es hier zu tun hatte. „Na na na. Sie wollen doch nicht wirklich so unhöflich sein. „Lassen Sie einfach die Finger vom Aperture Science Handheld Portal Device und verbleiben Sie unauffällig bis wir Ihnen einen Mitarbeiter vorbeischicken.“ Pyro betrachtete anlässlich dieses Satzes das Gerät auf dem Sockel. Man konnte es ihm zwar nicht ansehen, aber unter seiner Gasmaske grinste er bis über beide Ohren. Er drehte sich wieder dem Portal Device zu und führte seine Hand ihr entgegen. „Nein ich bitte Sie. Gehen Sie in die nächste Kammer, dort warten all Ihre Freunde auf Sie und feiern eine große Party.“ Bemühte sich die Stimme den Eindringling von seinem Vorhaben abzualten. Doch Pyro kümmerte sich nicht um die sich im selben Moment öffnende Tür. Stattdessen griff er nach dem Device. Ein greller Blitz erhellte das Zimmer und für einen kurzen Moment sah Pyro wieder den Weltraum und all die schönen Planeten. Es dauerte nur Sekunden, dann stand er wieder in diesem Raum und hielt die Portalgun in Händen. Sie hatte sich transformiert und einen Griff mit Abzug zum Vorschein gebracht um den sich seine Hand auch schon klammerte. Es sah ein wenig so aus, als wäre sie mit seinem Körper verwachsen, auch wenn sie es natürlich nicht war. Der kleine verrückte Kerl konnte nicht anders, als seine neue Errungenschaft sofort ausprobieren. Er zielte auf die nächstbeste Wand. ‚Portal, wie?’ dachte er sich. Er drückte ab. Es gab einen unerwarteten Rückstoß. Pyro schüttelte seinen Kopf, als hätte man ihm Engi wieder eins mit dem Schraubenschlüssel übergebraten. Vor sich sah er ein orangefarbenes Portal das einen Ort zeigte, der so völlig anders als der hier war. Wie war das möglich? „Hey, wer bist du?!“ ertönte eine Stimme hinter Pyro. Er drehte sich um und erhaschte durch seine getönten Gläser eine Frau in einem orangenen Overall. Sie hatte wundervolle lange dunkle Haare, die zu einem Zopf gebunden waren. Sie trug keine Schuhe nur diesen Anzug und schien ein wenig aus der Puste zu sein. „Egal, wir müssen weg hier. Der Kuchen ist eine Lüge!“ fuhr sie fort. „Wös öst höer öygöntlöch hös?“ hielt Pyro die Frau verdattert an. „Wo ich herkomme? Das weiß ich selbst nicht mehr. Komm wir müssen..“ antwortete die Frau „Nööön, WÖS HÖER HÖS ÖST WÖLL ÖCH WÖSSEN!“ unterbrach sie der Gasmaskenträger, dessen Stimme unter selbiger wohl schwer zu verstehen war. „Was für ein Höschen ich trage? Also, findest du das nicht ein wenig stürmisch?“ fragte die Fremde entgeistert und verlagerte ihr Gewicht auf ein Bein während sie die Augenbrauen hochzog und die Arme vor der Brust verschrenkte. Pyro haute sich entnervt vor die Stirn und winkte ab „ÖGÖL! WÖG HÖER!“ antwortete er. „Hmm, naja egal, weg hier!“ rekapitulierte sein Gegenüber. Sie packte ihren neuen Kameraden am Handgelenk. Auch das Bitten und Betteln der Stimme aus dem Lautsprecher konnte die beiden nicht mehr aufhalten. Hand in Hand liefen sie auf das glimmende Portal vor sich zu und spurteten hindurch. Es dauerte nicht länger, als das durchschreiten einer Tür. Sie standen auf einem Parkplatz im freien. Das Portal hinter ihnen verschwand. Beide guckten sich um. Chell – so hieß die Frau scheinbar, denn das stand auf ihrem Anzug – erkannte die Umgebung recht schnell. „Wir sind noch immer auf dem Aperture Science Gelände“ erkannte sie. „Die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wir müssen hier irgendwie weg. Pyro, welcher sich für eine Intelligenzbestie hielt feurte erneut mit der Portalgun um ein weiteres Portal zu öffnen, doch nichts geschah. Betrübt lies er den Kopf hängen. Chell schmunzelte „Nein, so geht das nicht kleiner.“ Sie konnte sich ein grinsen bei aller Liebe nicht verkneifen. „Wir benötigen auch einen Ausgang. Vorhin hatte ich bereits über die zentrale Anlage einen Ausgang gelegt. Dieses Device ist nur so eine Art portable Möglichkeit zur Erschaffung von Portalen.“ Chell schaute ob es in der Nähe etwas gab um zu entkommen, doch sie konnte nichts finden. Außerhalb des Starkstromzaunes, welcher das ganze Gelände umgab standen zwar einige Vehikel, doch waren sie unerreichbar. Und keiner von beiden wollte wohl wirklich gegrillt werden. „Verdammt, wenn wir doch nur auf die andere Seite kämen.“ fluchte sie. Pyro, der mal wieder den Helden spielen wollte blickte Chell an und dann zum Zaun. Entschlossen schritt er auf das lebensgefährliche Bauwerk zu. Von dichtem sah diese 10m hohe Barriere wie die Chinesische Mauer itself aus. Er drehte sich zu Chell um und drückte ihr die Portalgun in die Hand. „Was hast du vor?“ fragte Chell entsetzt, schon ahnend was der fremde vorhatte. „Möön Önzög öst öhs Gümmö!“ prahlte der kleine Spring-ins-Feld. Dann drehte er sich um und begann das unter Strom stehende Gebilde zu erklimmen. Chell war von dieser Tat wirklich ein wenig beeindruckt. Einfach so ein 10.000 Volt starkes Gerät zu meistern sah man nicht alle Tage. Der Dicke Pyro hatte alle Mühe nicht hinunter zu segeln und als er an der Spitze angekommen war, wäre er beinahe mit seinem Flammenwerfer, welcher auf dem Rücken geschnallt am Stacheldraht hängen geblieben. Doch er schafft es und glitt auf der anderen Seite langsam hinunter. Unten angekommen drehte er sich um, um ein Auto zu suchen, dass er kurzschließen konnte, als er auch schon in Chells Augen blickte. „HÖÖ?“ erschrocken wich er zurück und presste sich an den Zaun. Verwirrt blickte er durch den Zaun, ob er im Eier des Gefechts vielleicht auf der falschen Seite heruntergekrabbelt war, doch dem war nicht so. „Ich Dummerchen, wir haben doch die Portalgun!“ lachte Chell. „Damit können wir solche Hindernisse doch ganz leicht nehmen.“ Pyro lies erneut den Kopf hängen, wenngleich er auch ein wenig froh war keinen Wagen aufbrechen zu müssen. Pyro besaß nämlich keinen Führerschein und so hätte diese Ich-ramm-mal-eben-kurz-den-Zaun-mit-einem-großen-Auto-damit-wir-fliehen-können-Aktion ganz schön peinlich enden können, wenn er immer den Wagen hätte absaufen lassen. Chell ging zu einem der robusteren Fahrzeuge, trat eine Fensterscheibe ein öffnete die Fahrertür. „Du hast doch nichts dagegen wenn ich fahre oder?“ Pyro schüttelte wie wild verneindend die Hände und nahm auf der Ladefläche des Landrovers platz. Chell öffnete das Heckfenster und wollte schon fragen, warum er nicht mit ihr im Auto Platz nahm. Doch der Blick auf den im Anschlag befinden Flammenwerfer beantwortete ihre Frage noch bevor sie in der Lage war sie auszusprechen. Und so trat sie aufs Gas und fuhr die kurvige Bergstraße Richtung Tal. Wohin wusste sie selbst noch nicht, nur erst einmal weg von diesen Aperture Science Leuten, denn jeder Ort was besser als dieser hier. „Es geht ihm besser. Er schläft jetzt.“ Sprach Engineer, als er leise die Tür hinter sich zu zog, um Scout nicht aufzuwecken. „Der kleine hat echt ne Menge durchgemacht. War völlig fertig mit der Welt.“ fuhr er fort. „Diese BLUs haben ihm aber auch ganz schön zugesetzt!“ fauchte Demoman, während er Heavy einen verachtenden Blick zuwarf. „Chey mein Freund…“ begann Heavy sich zu verteidigen. „Ich bin nicht dein Freund!“ fluchte Demo. „Ich hab dir da draußen zwar den Arsch gerettet, aber das bedeutet nicht, dass ich dich leiden kann Fatty!“ „Immer sachte Männer.“ unterbrach ihn Sniper, welcher gerade seine Beine auf dem niedrigen Fenstersims übereinander geschlagen hatte und das Treiben ihrer Feinde auf der anderen Seite beobachtete. „Ihr könnt euch die Köpfe einschlagen, sobald hier wieder alles seinen geregelten Gang nimmt. Bis dahin, haltet ihr euch einfach mal zurück.“ „Ich lass mir doch von keinem BLU Befehle erteilen du Möchtegern Ranger!“ empörte sich Demo und stand dabei von seinem Stuhl auf um sich auf einen möglichen Ausraster des Sniper vorzubereiten. „Nein, aber von MIR!“ sprach Engineer und ballerte Demo mit geballter Faust eins vor den Latz. Demo sauste von diesem unerwarteten Kieferbrecher rücklings zu Boden und zermalmte den Stuhl unter sich, der ihm eben noch so bequeme Dienste erwiesen hatte. „Und ich sage, du reißt dich zusammen, oder ich schieb dir deine Stickybombs sonst wohin während du am allerwenigsten damit rechnest!“ befahl Engineer weiter. Demo, welcher immer noch die Vöglein singen hörte blickte die 4 Engineers die er sah – zwei waren für ihn normal, woher die anderen beiden kamen, konnte er sich nicht erklären – verwundert an. So hatte er Engi noch nicht erlebt. Zähneknirschend nahm er die Anweisung des alten Haudegen hin und lehnte sich mürrisch an eine der vier Wände, die am weitesten von jedem BLU entfernt war. „Also Gentlemen? Was gedenken wiir zu tuän?“ fragte Spy in die Runde. Keiner konnte ihm eine passende Antwort liefern. Schließlich ergriff Engineer das Wort: „Wir müssen mehr über diese komischen Dinger herausfinden. Soldier, kannst du das übernehmen?“ Soldier schaute verwirrt auf? „Icke? Klaro Ändji, verlass dich ma auf mich! Ick wärd ma det Mädel suchen, dat der Mädik anjepackt hat.“ antwortete er sogleich. Engineer nickte zufrieden. „kniiiiiiiiiirk“ machte es aus einem Korridor weiter hinten. „Hmm?“ Engineer drehte sich verunsichert in die Richtung aus der er das Geräusch vernommen hatte und kratzte seinen Dreitagebart, bis er losging um zu erforschen woher das Geräusch kam. „Wo… äh.. wo bin ich?“ stöhnte Medic. Er erhob sich ruckartig von der Pritsche. „Woaahh.. mein Kopf dröhnt als hätte ich mit Heavy um die Wette gesoffen.“ Er hielt sich den Schädel mit beiden Händen vor Schmerzen. Fix griff er in seine Innentasche und zog ein paar Tabletten hervor und ließ diese sogleich in seinem Rachen verschwinden. Es dauert einen Augenblick bis er sich einigermaßen an das Hämmern in seinem Schädel gewöhnt hatte und die Augen öffnete. Er sah sich um. Um ihn herum war es dunkel und es sah hier nicht wie in seiner eigenen Base aus. Dies war eine Müllhalde verglichen zu der gehobenen Unterkunft, die er von seinem „Zuhause“ gewohnt war. Um ihn herum stand außer der Pritsche nur ein alter Armeespind, welcher scheinbar auch schon bessere Tage gesehen hatte, denn er war von Rost und blätterndem Lack nur so übersäht. Dazu ein kleiner Tisch mit einem klapprigen Stuhl in einer Nische des Raumes. Eine kleine Lampe stand darauf. Durch das getönte Dachfenster drang ein wenig Sonnenlicht hinein. Gerade so viel, dass er seine Umgebung vage hatte wahrnehmen können. „Wo bin ich hier? Was ist passiert?“ wunderte sich Medic. „Ich… ich habe…“ stammelte er, als ihm auch schon Blitzartig die Bilder der letzten Minuten bevor er ohnmächtig wurde in den Kopf schossen. „Aber wie habe ich das überlebt?“ langsam erhob sich der noch immer nicht ganz fitte Doktor aus seinem „Bett“, oder was diese Zumutung auch immer sein sollte, und wollte zur Tür schreiten, als ihn seine Schmerzen, die durch Mark und Bein gingen auch schon wieder in die Knie zwangen. „Herrgott, das ist doch nicht die Möglichkeit!“ fluchte er und hielt sich erneut seinen dröhnenden Schädel. Er verharrte einen kurzen Moment, bevor er einen zweiten Versuch wagte. Langsam erhob er sich und diesmal konnte er sich mit Mühe auf den Beinen halten. Langsam schlurfte er in Richtung Tür, immer wieder seine brennenden und ziehenden Körperteile haltend. Vorsichtig betätigte er die Klinke und öffnete die Tür einen Spalt. Stimmen waren zu vernehmen, aber niemand zu sehen. Vermutlich saßen seine Entführer direkt um die Ecke. Er öffnete die Tür einen etwas größeren Spalt um einen Blick nach draußen zu erhaschen. Vorsichtig lugte er um die Ecke. „Howdy!“ strahlte ihn der Engineer total Panne an. „Wieder von den Toten auferstanden?“ warf er sogleich hinterher und rückte dem Medic so dicht auf die Pelle, dass dieser voller Erschrecken zurückwich, die Tür komplett aufstieß und mit aller Wucht gegen den Türrahmen donnerte. Von purer Angst gepackt griff Medic geistesgegenwärtig nach seiner Knochensäge, die er immer bei sich trug, doch… da war nichts. „Tu mir nichts. Ich bin unbewaffnet“ wimmerte er. „Hehe, suchst wohl das hier?“ wollte Engi wissen und zog die gesuchte Knochensäge hinterm Rücken hervor um sie vor Medics Augen baumeln zu lassen. Medics Miene verhärtete sich erneut. Noch ehe Engi wusste wie ihm geschah, zog ihm der blaue Kontrahent die Beine weg, so dass der rote Bauarbeiter geradewegs zu Boden segelte. Medics blitzartigen Reflexen zum Dank kam selbiger schnell genug auf die Beine um die sich noch im Fall befindliche Säge aufzugreifen. Eine gekonnte Drehung später kniete er auch schon über Engineer, die Säge an seiner Pulsader. „Grüß den anderen Abschaum von mir Bohnenfresser!“ grinste er und holte aus. „Yo, Scumbag!“ erklang eine dunkle raue Stimme von oben. Medic blickte hoch – ein Fehler. Schon im selben Moment küsste er die dreckigen Krokodilledertreter von Sniper und machte erneut Bekanntschaft mit dem Türrahmen. „Wir wollen doch nichts machen, was wir später bereuen könnten oder?“ Sniper grinste seinen Vorgesetzten herablassend an. „Ham sie dir ins Hirn geschissen, Dundee?! Was fällt dir eigentlich ein Buschjunge?!“ Medic rückte sich seine Brille zurecht und hielt sich den Kiefer. Merkwürdig verzog er das Gesicht, als er auch schon wenige Sekunden später einen blutigen Zahn aus seinem Mund zog. „Sieh mal was du angerichtet hast! Ich glaub, dir täte ein bisschen „Konzentration“ ganz gut!“ Sniper beugte sich zu dem noch immer am Boden kauernden Medic runter und gab ihm eine Ohrfeige, dass es nur so schellte. „Nanana Bürschchen, wer wird denn gleich so rassistisch werden?“ Engineer kam langsam wieder auf die Beine. „Vielleicht sollten wir ihm erstmal erklären wie die momentane Lage ist.“ schlug er vor. „Gute Idee.“ erwiderte Sniper. „Spy, bring ihn nach vorne und pass auf, dass er keine Mätzchen macht.“ fuhr er fort, drehte sich um und ging zurück zu den anderen. Hinter Medic enttarnte sich der Spy und packte den Geknechteten unsanft am Handgelenk um es ihm hinterm Rücken brutal zu verschränken. „Du hascht Schneipär gehört, non?“ flüsterte er und drückte dabei rabiat die Arme des Deutschen in eine Richtung auf die sie so gar keine Lust hatten. Unter höllenden Schmerzen wurde Medic empor gerissen, dass er dachte man würde ihm alle Gliedmaßen bei lebendigem Leibe amputieren und in den Aufenthaltsraum befördert. „Sätz disch!“ befahl Spy mit einer leicht erregten Stimme und drückte sein Opfer in den Stuhl vor sich. Er hatte wirklich Spaß andere nach aller Lust und Laune zu foltern, besonders dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten. Und so erzählten sie Medic lang und breit was geschehen war. Von den merkwürdigen Kreaturen, den kleinen Mädchen, den Missgeschicken an der Brücke und ihrem Waffenstillstand. Medic überlegte lange, was er davon halten sollte. Behutsam nahm er seine Brille ab und legte sie auf den Tisch und faltete die Hände. „Fickt euch ihr Bastarde!“ rief er und wollte schon aufspringen, als Sniper ihn an der Kehle packte und zudrückte. „Pass lieber auf, dass wir dich nicht ficken, alter Mann.“ zischte er. „Du wirst uns helfen, ob du willst oder nicht, oder Spy hier wird dir die Eier abschneiden und Scout als Baseballersatz überlassen, klar soweit?“ Medic, der angesichts der bedränglichen Lage nicht wusste wie er anders reagieren sollte, schluckte kurz und nickte dann um endlich wieder Luft zu bekommen. Erschöpft sank er zu Boden. „Ich bin deine nazistische Denkweise satt! Ich übernehme das Kommando und ich sage, wir machen mit RED gemeinsame Sache, bis diese Monster da draußen beseitigt sind! Und von dir will ich so lange keine Widerworte hören!“ befahl er Medic. „Wir brauchen jeden einzelnen, wenn wir das hier überleben wollen. Wies danach weitergeht, werden wir dann sehen, aber erstmal müssen wir zusehen, dass wir diese Kuschelteddys da draußen loswerden. Also seid ihr dabei?“ Alle verfielen in euphorisches Jubeln. Nur Medic nicht. Er konnte sich immer noch nicht mit dem Gedanken anfreunden, mit diesem Abschaum zusammenzuarbeiten. Doch seine Zeit würde kommen. Es würde einen Moment geben in dem er zuschlagen könnte und dann würde dieser dahergelaufene Sniper schon sehen was es hieß, einen Medic herauszufordern. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen nickte er. Er nickte und grinste. „Oh maaaaaaaan, wieso hab ick mich nur für diese Aufjabe jemeldet? Ick muss doch echt behämmert jewesen sein.“ murmelte Soldier, als er durch die dunklen Gassen schlich, die Shotgun im Anschlag. Es hatte schon gedämmert, als Engineer ihn gebeten hatte, nach dem kleinen Mädchen zu suchen. Er hatte nicht gedacht, dass Engi damit sofort meinte. Aber, zugesagt hieß zugesagt. Soldier war niemand, der ein Versprechen so auf die leichte Schulter nahm. Also hatte er all seine Angst zusammengenommen und sich auf den Weg gemacht. Bei Nacht wirkten die dunklen Gassen noch dunkler. Hätte ihn jemand gefragt, ob es etwas noch dunkleres als Schwarz gäbe, er hätte eine Antwort darauf gehabt. Vorsichtig linste er um jeder Ecke die er kam. Er wusste, dass hier außer dem Mädchen niemand sein könnte, abgesehen von diesen 2m-Giganten vielleicht, die ihn in Sekunden zu Hackfleisch verarbeitet hätten. Seine Beine schlotterten schon ein wenig, als er gerade eine weitere Tür zu einem verlassenen Saloon einen Spalt öffnete. „Is hier eener?“ fragte er in das verstaube Lokal hinein. Doch nur der Hall antwortete ihm. Vorsichtig schob er seine Shotgun durch den Spalt um die Tür komplett zu öffnen. „Hallööööööö?“ johlte er in den Raum hinein, doch wieder war da nur das Echo. Soldier seufzte, fasste sich ein Herz und betrat die Räumlichkeiten. Ein leises Lüftlein wehte durch die morschen Dielen und streifte den Kriegsveteranen am Nacken. Er schüttelte sich und seine Nackenhaaren begannen sich gen Himmel zu richten. „Herrje, wieso hab ick nur einjewilligt…“ beteuerte Soldier abermals und begann das Gebäude wie auch die vorangegangenen zu durchforsten. Er tastete sich die Wand entlang nach dem Lichtschalter und fand ihn alsbald in der Nähe der Tür. Doch das so sehnlich herbeigewünschte Licht, kam trotz mehrmaligem auf und abkippen des Schalters nicht zum Vorschein. „Na dufte! Det war ja wieda sowat von klaa!“ maulte er. Langsam trottete er durch den Raum und orientierte sich dabei an der staubigen Theke und bahnte sich seinen Weg über alte Fässer, Tische und Barhocker zu einer alten Stahltür. „Hei… Woltetsch.“ entschlüsselte Soldier die Worte die darauf prangten mit zugekniffenen Augen. „Hier musset sein.“ erkannte er sogleich. Unter Aufwand all seiner Manneskraft stemmte er die quietschende Tür auf. Vor ihm lag ein Korridor an dessen Ende eine Treppe in den Keller führte. Durch die zerbrochene Fenster in der Decke schien das Mondlicht gespenstisch auf die Bodenplatten. Der Wind blies jetzt deutlich stärker und Soldier fröstelte. Er taxierte den Gang vor sich genauestens und ging hinein. Unterhalb des Fensters blieb er stehen und blickte in den Himmel. Es war einen Sternklarenacht, wie fast jede Nacht hier draußen. Langsam ging er weiter. Aus dem Keller drang ein fauliger Gestank in Soldiers Nase. „Eyyks. Det kann ja wat werden.“ grummelte er. Skeptisch blickte er die Treppe hinunter und begann langsam die Stufen nach unten zu steigen, auf der Suche nach dem Sicherungskasten. Als er die letzten beiden Stufen erreicht hatte tauchten seine Stiefel in eisklates Wasser. Es war matschig und modrig. Soldier bahnte sich seinen Weg durch alte Weinkisten und gelang zu einem Kasten an der Wand, der dem gesuchten Sicherungskasten entsprach. Er öffnete die Tür und drehte die notwendigen Sicherungen wieder rein. Das Licht ging an. „So det hätten wa.“ sprach er erleichtert. In seinem Gesicht war der deutlich zu erkennen, dass seine Angst ein wenig abgenommen hatte. „Mr. Bubbles?“ ertönte eine helle Stimme dich hinter Soldiers Kopf. Sachte drehte er sich um und blickte in die neugierigen Augen des gesuchten kleinen Mädchens, die dicht vor seiner Nase hockte. „WOOOOOOOOOOOOOZA!“ entfuhr es ihm sogleich und er taumelte rückwärts gegen den Sicherungskasten, während sich seine Shotgun in die einzige Glühbirne des Raumes entlud. Das Licht erlosch und Soldier wedelte wild umher um das kleine Mädchen zu erwischen. Doch vergeblich, er schlug nur ins Nichts. Ein wabernder Schatten huschte die Treppe empor, von der noch Licht aus den Raum erhellte. Soldier besann sich und hetzte hinterher. Das Erdgeschoss war allerdings auch nicht sonderlich gut beleuchtet. Lediglich zwei Lampen hüllten den Hauptraum in gedämpftes Licht. „Kleenes, komm raus, ick tu dia nix.“ versuchte Soldier sie zu beruhigen. „Woher weiß ich… dass ich dir trauen kann.. und du… nicht mein Adam willst?“ ertönte die Stimme aus scheinbar allen Richtungen. „Adam? Is det den großer Freund?“ wollte Soldier wissen. „Nein, das ist Mr. Bubbles. Er beschützt mich. Er ist mein Big Daddy.“ antwortete das Mädchen. „Kann ick mit dia reden? Ick will dir nix tun. Ick will nur reden, woher du kommst und so.“ hakte Soldier nach. „Ich glaube, ich kann dir vertrauen.“ sprach das Mädchen und kam hinter einem alten Tisch hervor. Soldier sah sie an. Sie wirkte so unscheinbar in diesem Licht. Garnicht so furchteinflößend. Fast wie seine eigene Tochter, bevor diese Sache geschah. „Big Daddy sachste, ja? fragte er. „Ja, und ich bin seine Little Sister.“ entgegnete sie. „Hast du eenen Namen?“ „Sissi, so hieß ich wohl mal. Zumindest sagte Dr. Tennenbaum mir das.“ „Woher kommt ihr?“ „Wir leben in Rapture, aber wo sind wir hier? Ich kenne diese Gegend nicht. Und wo ist das ganze Wasser?“ Soldier schaute sie verdutzt an. Rapture? Wasser? Wovon sprach das kleine Wesen? „Nu, hier jibbet net so viel Wassa. Hier simma inna Wüste. Det wird n bissl schwer mit Wasser. Wo jenau liecht dieset Rapture denn?“ fragte er weiter. „Mitten im Atlantik, in der Tiefe.“ antwortete Sissi. Soldier schluckte. In der Tiefe des Ozeans? In Anbetracht der Ereignisse der letzten Tage war das sicherlich nicht ungewöhnlich, aber konnte Sissi wirklich die Wahrheit sprechen? Das Gespräch zog sich noch einige Stunden fort und Sissi erklärte ihr alles. Von dem Adam, das Menschen mit Superkräften ausstattete, den Big Daddys und ihrem Pakt mit den Little Sisters, wie sie und ein paar andere ein Portal entdeckt hatten und sich kurz darauf in dieser völlig fremden Welt wieder gefunden hatten. Und, dass die Big Daddys ihnen eigentlich nichts böses wollten. Aber auch Soldier stand Rede und Antwort. Schließlich wollte er dem kleinen Mädchen so fair wie möglich gegenübertreten. Sie verbrachten die halbe Nacht in diesem Lokal und unterhielten sich. Sissi war gar nicht so gruselig wie es anfänglich den Schein hatte. Gut, sie konnte zuweilen eine merkwürdige Stimmlage erlangen, und ihre Augen funkelten ab und an, aber im Grunde, war sie ein kleines Mädchen, nicht viel anders in ihrem Alter. Aufgeweckt, zuweilen ein wenig schüchtern. „Es wird hell, Soldier.“ Sissi deutete auf die ersten Sonnenstrahlen die hereinbrachen. Soldier hatte die Zeit völlig aus den Augen verloren. Seine Kameraden suchten ihn wahrscheinlich schon. „Willste mit zu uns kommen Sissi?“ fragte er die Little Sister. Doch er brauchte nicht lange auf eine Antwort zu warten. Voller Freude sprang Sissi, ihrem neuen „Big Daddy“ um den Hals und jauchzte. Soldier nahm die Kleine an die Hand und gemeinsam kehrten sie zur Basis zurück. „Nanu, allet vernajelt“ wunderte sich Soldier über die verbarrikadierte Bude. „Wollen sie uns nicht sehen, Mr. Bubbles?“ wollte Sissi wissen. „Ick sach doch, nenn mich bitte net so.“ Soldier grinste und kratzte sich verlegen am Kopf. „Schaumerma wat die so treibn, ne?“ fuhr er fort und donnerte sogleich mit aller Macht gegen die mit Holzbrettern verrammelte Tür. „Pa.. Pa.. Parole?“ erklang eine zittrige Stimme hinter der Tür. „Mach die Tür uff oder ick hau dir die Kartoffel vom Kopp!“ Vorsichtig öffnete Scout die Tür und linste durch einen kleinen Spalt. „SOLDIER!“ platzte es aus ihm heraus. „Los komm schnell rein, nimm den Teleporter, er steht da drüben.“ Soldier betrachtete Engineers neuste Erfindung. „Na wenn det ma jut jeht“ murmelte er, als er sich auch schon mit Sissi einen Augenblick später im Quartier inner wieder fand. „Ändji, ick bin zu tiefst beeindruckt!“ lobte er den Hardhat. „Hehe, man dankt!“ erwiderte Engi. „Aber sech ma, wer kam denn auf die glorreiche Idee, die Brätter von draußn dran zu hämmärn? Und vor allem warum?“ „Frag mich nicht, Spy hat Scout irgendwelche Horrorgeschichten erzählt, bis der unbedingt in den nächsten Baumarkt wollte.“ Soldier konnte über das Verhalten des Scouts mal wieder nur schmunzeln. „Wen hat uns Monsieur Metalhelm denn da mitgebrascht?“ erkannte Spy die Lage. Alle starrten das Fremde Ding an. „Darf ick vorstellen? Det is Sissi.“ begann Soldier die Geschichte zu erzählen und lies dabei kein Detail aus. „Cheavy versteht nix.“ erkannte Heavy schließlich sehr deprimiert. „Mach dir ma keine Sorgen, Partner“ beruhigte ihn Sniper. „Geht nicht um Sandviches.“ „Owwww, dann Cheavy sein beruchicht.“ grinste der dicke Mops zufrieden. „Aber wat isn nu hier bei euch passiert?“ Wollte Soldier gespannt wissen. „Tja, begann Sniper. Die Big Daddys haben unerwartet angegriffen. Sie scheinen sehr angepisst zu sein. Zum Glück hatten wir vorher noch alles verriegelt. Aber wir konnten uns gut verteidigen. Wir dachten schon, du wärst ihnen zum Opfer gefallen.“ erklärte der Australier ihm die Sachlage weiter. „Wenn ich auch mal et-was sa-gen dürf-te“ unterbrach die Truppe der HEV. „Ach den gibt’s ja auch noch!“ warf Demo ein. „Hatte schon gehofft, einer hätte den ausgestopft und zum Bettvorleger prepariert.“ „Wirk-lich wit-zig Sauf-kopp!“ antwortete der HEV schnippisch. „Wenn die-ses Mäd-chen aus ei-ner an-de-ren Di-men-sion kommt so wie wir, soll-ten wir ü-ber-le-gen wie wir sie zu-rück brin-gen und die an-de-ren auch.“ „Und dich am besten gleich mit, Konservendose!“ konterte Demo die Abfällige Bemerkung zuvor. Engineer nickte. „Wie du stimmst mir zu Engi?“ wunderte sich Demo. Engineer blickte aus seinen Gedanken auf. „Wah? Doch nicht dir! Ich mein, was der HEV gesagt hat. Wir sollten uns zusammensetzen und eine Lösung für das Problem finden.“ „IIIIIIIIIIIIIIIIINCOMEING!“ unterbrach Heavy den Gelbschädel und lies Sasha warmlaufen. Die Blicke aller wanderten zu den wenigen Schußluken und sie erspähten erneut eine Horde Big Daddys die es mit ihnen aufnehmen wollten. „Dann würd ich vorschlagen, ihr haltet uns solange den Rücken frei“ grinste Engineer freudig. Das Feuer war in den Augen aller zu sehen. „Let’s make some Pancakes!“ zischte Scout und stürmte als erster voran in Richtung Feind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)