Komm zurück, Son Guko von Pijara ================================================================================ Kapitel 7: Verrat ----------------- Vegeta und Shondra rasten durch die Luft. Der Sog, den sie dabei verursachten, war so stark, dass sich die Bäume, die unter ihnen vorbeizogen, bis zum Boden durchbogen. Shondra blinzelte die Tränen weg, die sich in ihr ansammelten, weil ihr der Wind heftig ins Gesicht peitschte. „Glaubst du, dass sie Son Goku und die anderen mitgenommen haben?“, schrie sie über den tosenden Lärm hinweg. Vegeta, der neben ihr herflog und mühelos mit ihr mithalten konnte, zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht! Normalerweise würde ich sagen, dass die 4000 sie überwältigt haben, aber dein Bruder hat ja am Ende doch immer eine Überraschung auf Lager.“ Vegeta verzog leicht das Gesicht, was Shondra beunruhigte. „Alles ok?“ „Sicher!“ Shondra runzelte die Stirn. Seine Stimme klang ein wenig gepresst. Sie war sich sicher, dass etwas nicht mit ihm stimmte, doch seine Mimik war zu grimmig, als dass sie den Mut aufbrachte, ihn ein weiteres Mal zur Rede zu stellen. So konzentrierte sie sich wieder auf die Strecke, bis direkt vor ihr, aus dem Nichts, Son Goku, Son Gohan und die beiden Vampire erschienen. Erschrocken schnappte sie nach Luft und bremste, was sie gerade so vor einem Zusammenstoß bewahrte. „Mensch, Goku! Bist du denn wahnsinnig geworden?“, rief sie wütend und schlug ihm kräftig gegen die Schulter, um ihre Worte noch zu untermauern. Goku schüttelte den Kopf. „Entschuldige, aber ich wollte euch nicht verlieren.“ „Was meinst du mit verlieren?“ „Na ja … ich hab eure Energie schon die ganze Zeit über versucht zu erfühlen, aber ihr seid immer wieder verschwunden. Deshalb hatte ich mir vorgenommen, uns, sobald ich euch das nächste Mal erfühle, sofort zu euch zu bringen. Daher … war keine Zeit mehr für eine Vorwarnung.“ „Wie seid ihr den anderen entkommen?“, fragte Vegeta ungerührt. Seine Stimme klang noch immer ein wenig angestrengt. Shondra war sich mittlerweile sicher, dass ihn irgendetwas zu schaffen machte. Doch sie konnte bei bestem Willen nicht sagen, was es sein konnte. „Ich bin erst einmal froh, dass ihr den Absturz vorhin lebend überstanden habt.“, bemerkte Son Goku und schloss Shondra kurz und fest in die Arme. „Wir hatten schon gedacht, dass ihr das nicht überlebt hattet, deswegen hab ich mir kurzerhand Son Gohan und unsere Begleiter geschnappt und uns wegteleportiert, bevor der richtige Ärger erst anfangen konnte.“ „Das wird denen gar nicht geschmeckt haben.“, brummte Vegeta mit einem schadenfrohen Grinsen, während er näher an Shondra heranrückte. Shondra zuckte kaum merklich zusammen. Normalerweise fühlte sie sich in seiner Nähe immer sehr wohl, doch dieses mal musste sie überrascht feststellen, dass sie ein ungutes Gefühl beschlich. Irgendetwas stimmte mit Vegeta nicht. Der Drang, sich von ihm zu entfernen, war unsagbar groß, doch sie hatte das dumme Gefühl, dass er ihr diesmal keine Möglichkeit zur Flucht lassen würde. Son Goku schien ihre Unsicherheit jedoch zu bemerken. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte er besorgt. Shondra nickte nach kurzem Überlegen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sicher.“ „Wirklich?“ „Ich … ich mach mir nur Sorgen um Sun Guku!“ „Kann ich verstehen.“ „Wir holen sie raus, Tante Shondra!“, stellte Son Gohan klar und legte ihr aufmunternd den Arm um die Schultern. Aus dem Augenwinkel bemerkte Shondra, wie Vegeta sich auf merkwürdige Art und Weise versteifte. Ein Funkeln leuchtete in seinen Augen auf und rasch entzog sie sich ihrem Neffen, um Vegeta nicht noch mehr zu reizen. Hier stimmte wirklich etwas nicht. „Rausholen ist eine schöne Idee! Nur wie wollt ihr das anstellen, wenn ihr nur zu viert seid?“, bemerkte Areslefs. Shondra blickte ihn überrascht an. „Ich dachte, ihr würdet uns helfen!“ „Das kommt ganz darauf an, wie euer Plan aussieht.“ Son Goku verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir greifen an.“ Shondra schluckte. „Das ist doch nicht dein Ernst!“ „Die wissen ganz genau, dass wir nur sehr wenige sind. Mit einem direkten Angriff werden sie nicht rechnen.“ Areslefs runzelte die Stirn. „Darf ich kurz mal etwas einwenden? Damit ich das richtig verstehe: Wir stürzen uns in den sicheren Tod, nur um deine Tochter aus der Basis zu holen?“ Ein paar Sekunden lang sagte keiner ein Wort, bis Vegeta überraschend das Wort ergriff. „Ich sage es nicht gern, aber ich fürchte, der Reißzahn hat Recht.“ Shondra blickte ihn entgeistert an. „Wie bitte?“ „Die haben über zwei Jahre lang nach Sun Guku gesucht, da werden die sie schon nicht umbringen. Stattdessen sollten wir uns lieber darauf konzentrieren, eine Armee aufzustellen.“ Shondra stemmte die Hände in die Hüften und funkelte ihn wütend an. Vorbei war ihre Unsicherheit. „Sag mal hakt es bei dir im Oberstübchen? Das ist deine Tochter, die da in der Basis festsitzt und der Himmel weiß, was die Jungs bereits alles mit ihr angestellt haben.“ „Die werden ihr nichts tun, Shondra!“ „Was macht dich da so sicher?“ „Die wollen ihren Spaß haben und sie nicht umbringen.“ Shondra verengte die Augen. „Und was, wenn sie diesen Spaß nicht freiwillig bekommen?“ Eine Frage, auf die Vegeta keine Antwort wusste. „Ist dir klar, was sie tun würden, um das zu bekommen, was du Spaß nennst?“ „Vielleicht?“ Shondra wartete vergeblich, dass er mehr dazu sagen würde. Geschockt wich sie ein wenig zurück. „Ich glaub das einfach nicht! Du würdest zulassen, dass sie das deiner Tochter antun würden?“ „Shondra…“ „Das ist deine Tochter, da draußen! Du bist ihr Vater, verdammt nochmal! Du hast die Aufgabe, sie vor solchen Gefahren zu schützen!“ „Das mag sein! Aber ich kann die Jungs auch verstehen!“ Shondra riss die Augen auf. „Du kannst was?“ „Willst du es ihnen verübeln, dass sie die Nähe zu ihren Freundinnen suchen?“ „Ich … ich kann nicht glauben, was ich da grad höre! Das ist keine Nähe, die sie suchen, Vegeta und das weißt du ganz genau!“ „Hör mal, Shondra! Auch wenn du es nicht glauben magst, aber in der Basis ist sie momentan sicherer als irgendwo sonst! Dort haben Tales und die anderen wenigstens nicht die Chance, an sie heranzukommen. Auch auf die Gefahr hin, dass sie Son Guko vielleicht ein wenig …“ Shondra schlug ihm ohne Vorwarnung mit voller Kraft ins Gesicht, dass er einige Meter zurückgeschleudert wurde. Knurrend sammelte er sich und schoss dann auf Shondra zu, die sich bereits gestrafft hatte und seinen Angriff erwartete. Zu ihrer Überraschung ging Son Goku rechtzeitig dazwischen und rammte Vegeta seine rechte Hand gegen die Brust, was ihn sofort stoppte. „Hört auf, ihr zwei! Wir haben genug Probleme, da müsst ihr nicht auch noch aufeinander losgehen.“ Während er Vegeta wütend anstarrte, ergriff Son Gohan von hinten die Arme seiner Tante, um auch sie von möglichen Dummheiten abzuhalten. Areslefs und Fiertlo blickten belustigt drein. „Warum gehst du dazwischen, Son Goku? Ehestreits sind doch die besten, die es gibt.“ Son Goku blickte ihn finster an. „Tu mir einen Gefallen, Areslefs, und halt jetzt für einen Augenblick mal die Klappe, klar?“ Der Vampir setzte zu einer Antwort an, zuckte jedoch nur mit den Schultern. „Dein Problem!“, grummelte er immer noch grinsend. „Und jetzt hört zu, ihr zwei!“, rief Son Goku und blickte Shondra und Vegeta nacheinander bohrend an. „Wir stecken momentan in einer ziemlich beschissenen Situation und es bringt überhaupt nichts, wenn wir uns gegenseitig an die Gurgel gehen. Eure Meinungsverschiedenheiten könnt ihr später klären. Und was deine Einstellung angeht, Vegeta, solltest du vielleicht wirklich noch einmal darüber nachdenken! Wir werden Sun Guku jetzt da raus holen, ob es dir passt oder nicht! Meinetwegen bleib halt hier, aber ich hatte bisher auch gedacht, dass dir die Sicherheit deiner Tochter um einiges wichtiger ist …“ Vegeta verdrehte die Augen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann holen wir sie halt da raus! Aber ich sage es euch! Es wird eine Katastrophe werden!“ Sun Guku dachte im ersten Moment, ihr Arm würde ausgekugelt, als Son Guko sie packte und sie so vor dem sicheren Sturz in den Tod bewahrte. „Alles ok?“, fragte er gepresst und zog sie wieder in Sicherheit. Sun Guku klammerte sich verschreckt an ihn und vergrub ihr Gesicht in seiner Brust. „Mach, dass du in dein Zimmer kommst, Guku! Wir kümmern uns in der Zeit um diese Idioten!“, raunte er, löste ihren Griff und schob sie ein Stück weiter. Sun Guku blickte ihn einen Moment lang unschlüssig und ängstlich an, bevor sie kehrtmachte und sich in Bewegung setzte – eine Sekunde, bevor Nappa direkt vor ihr auftauchte und sie mit einem Schlag gegen die Wand schleuderte. Taumelnd wankte sie zur Seite, bevor sie auf die Knie fiel und keuchend nach Atem rang. Guko, der Nappas Tat beobachtet hatte, knirschte wütend mit den Zähnen und raste auf den General zu. Sun Guku duckte sich im letzten Moment, als Guko direkt über sie hinwegflog und sich auf Nappa stürzte. Eine Sekunde später packte Trunks Sun Gukus Arm und zog sie von den beiden kämpfenden Saiyajins weg. „Verschwinde!“, schrie er und schleuderte sie zurück, als Freezer sich auf das Mädchen stürzen wollte. Verzweifelt presste Sun Guku die Hände gegen die Ohren und sah sich um. Überall, wo sie hinsah, kämpften die Generäle, schlugen aufeinander ein, schleuderten Energiebälle durch die Gegend und nicht ein freier Durchgang war zu erkennen. Mit zitternden Gliedern sank sie zu Boden und machte sich so klein wie möglich. Bis ein lautes Plopp sie aufblicken ließ. Zum ersten Mal seit langer Zeit keimte Hoffnung in ihr auf, als sie ihren Onkel, ihre Mutter und ihren Vater erblickte, in Begleitung von Son Gohan und – zu ihrer Überraschung – Areslefs und Fiertlo. Als Shondra ihre Tochter erblickte, brach Panik in ihr aus. Überall um sie herum fanden Kämpfe statt, so dass sie keine Möglichkeit hatte zu entkommen. Wild entschlossen ließ sie ihre Kraft strömen, die Wände erzitterten und ihre Haare luden sich elektrostatisch auf, bis sie wild umherflatterten. Das grelle gelbe Licht, das sie umgab, ließ die Krieger innehalten. Nappas Augen leuchteten auf, als er Vegeta und Shondra erblickte, die ohne Absprache vom Boden abhoben und mitten in die Meute flogen. Direkt vor Sun Guku landeten sie. „Sieh einer an! Der große Prinz kehrt zurück. Und wie ich sehe, hast du bereits äußerst nette Stunden mit deinem kleinen Betthasen neben dir verbracht.“, bemerkte Nappa, der Shondra mit einem verächtlichen Blick bedachte. Shondra lächelte hochmütig. „Schon blöd, wenn man demjenigen gegenübersteht, der einem einst seine Grenzen aufgezeigt hat, nicht wahr? Deprimiert richtig zu wissen, dass man doch nicht der Stärkste unter den Anwesenden ist.“, feuerte sie zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Neben ihr grinste Vegeta. „Dann kommt noch hinzu, dass du doch nur neidisch bist, dass du bei Shondra nicht landen konntest.“ Nappas Augen funkelten gefährlich. „Als ob die mich interessiert! Leute! Wir verschwinden! Mir wird das hier zu heiß! Außerdem … sollen sich die Familienmitglieder mal gegenseitig ausradieren! Wir sammeln dann die Reste ein!“ Noch ehe Shondra, Trunks, Vegeta und Co reagieren konnten, rauschten die Generäle der östlichen 4000 über sie hinweg und geradewegs durch die Mauern der Basis. Trunks und sein Vater taxierten sich einen Moment lang intensiv und ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Und jetzt? Wollt ihr da weiter machen, wo diese Pfeifen aufgehört haben?“, fragte er herausfordernd, während Guko und Verano sich zu ihm gesellten. Obwohl sie eingekreist waren, schienen sie nicht im Mindesten beunruhigt zu sein. Eine Tatsache, die Shondra nicht entging und die sie ein wenig beunruhigte. Auch Son Goku konnte fühlen, dass etwas in der Luft lag. Eine Sekunde später wusste er auch was. Shondra hingegen merkte erst, dass etwas schief lief, als Vegeta sie bereits an den Oberarmen gepackt hatte und sie fest gegen die Wand drückte. Verwirrt blickte sie ihm in die Augen, die vor Gier funkelten. „Was zum …“ Und dann begriff sie. Das erklärte seine plötzlichen Gefühlsumschwünge. Kein Wunder, dass er sich vorhin so auf die Seite seiner Jungs gestellt hatte. Vegeta war infiziert und es gab keinen Zweifel daran, welches Opfer er sich auserkoren hatte. Panisch wand sie sich in seinen Armen, versuchte sich loszureißen – ohne Erfolg. Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Son Goku zischend einen Fluch ausstieß und zum Super-Saiyajin wurde. „Vegeta, komm schon! Das kannst du nicht bringen!“, rief sie verzweifelt. Doch Vegeta hatte offenbar das Reich der Vernunft verlassen. Grinsend beugte er sich näher. „Ich versteh nicht ganz, was dein Problem ist! Das ist doch genau das, was du die ganze Zeit wolltest!“ „Oh, da irrst du dich aber gewaltig!“ „Tu ich das?“ „Auch wenn du es nicht gern hören wirst, aber ja!“ „Na also, wenn das so ist …“ Vegeta entließ sie aus ihrem Griff und verschränkte stattdessen die Arme vor der Brust. „Dann will ich dich nicht länger festhalten.“ Shondra verengte die Augenbrauen. „Du willst also Spielchen spielen, ja?“ Vegetas Augen leuchteten gefährlich, als er vorschoss und sie so fest gegen die Wand drückte, dass ihr die Luft wegblieb. „Ich will, dass du begreifst, dass du mir nicht entkommen kannst.“, knurrte er, während sein Griff immer fester wurde. Shondra verkniff sich den Schmerzensschrei so gut es nur ging, konnte aber nicht verhindern, dass ihr die Tränen in die Augen schossen. „Du kannst mir keine Angst einjagen!“, knurrte sie, musste allerdings feststellen, dass ihre Stimme keineswegs so fest klang, wie sie beabsichtigt hatte. „Dein Blick sagt aber was Anderes!“ Shondra schluckte schwer. Das hier war so verkehrt! Das war so unglaublich falsch. Vegeta konnte doch nicht wirklich eine solche Wendung gemacht haben. Das passte überhaupt nicht. „Wach doch endlich auf, Vegeta! Das bist doch nicht du, der da spricht!“, flehte sie verzweifelt, während sie sich in seinem Griff wand. Vegeta grinste böse. „Du hast Recht!“ Sein Griff löste sich wieder und er stand mit ausgebreiteten Armen vor ihr. „Verschwinde! Ich such mir jemand anderen.“ Shondras Lippen bebten. Wut, Verzweiflung, Panik, Demütigung … all diese Gefühle krachten mit der Wucht einer Atombombe über sie herein und erdrückten sie fast. Zitternd trat sie ein paar Schritte vor. Vegeta war so schnell, dass sie keine Zeit zur Reaktion hatte. Mit der Wucht eines ICE donnerte sein rechter Arm auf sie nieder und schlug sie zu Boden. Shondras Kopf krachte auf den Boden und benebelte ihre Sinne. Das war der Moment, in dem Son Goku handelte. So schnell, dass ihn eigentlich niemand genau sah, war er zwischen Vegeta und Shondra und schleuderte diesen gegen die gegenüberliegende Wand. Sun Guku konnte noch im letzten Moment ausweichen, bevor ihr Vater genau an der Stelle landete, die sie zuvor in Beschlag genommen hatte. Eine Sekunde später hatten sich auch Areslefs, Fiertlo und Son Gohan dazu gesellt und sich genau zwischen die Generäle der 4000 und Shondra gestellt, die Schwierigkeiten hatte, auf die Beine zu kommen. Tatsächlich hatte sie plötzlich das Gefühl, dass ihre gesamte Kraft sie verlassen hatte. Was war nur los? Trunks und Verano terrorisierten Berlin, machten sich die Frauen unterwürfig, ohne daran zu denken, was sie überhaupt damit anrichteten. Sun Guku war in ihrer Gewalt und nicht mehr in der Lage, sich gegen sie zu erwehren. Und jetzt wandte sich auch noch Vegeta gegen sie. „Was ist los, Mutter? Keine Kraft mehr? Schon blöd, wenn man plötzlich merkt, dass sich niemand für einen interessiert? Dass man in den Augen des anderen doch nur ein Stück Fleisch ist, oder?“, fragte Trunks, dessen Augen vor Verachtung nur so leuchteten. Vegeta grinste ihn an. Shondra hingegen knirschte mit den Zähnen. Die Hände noch immer auf dem Boden abgestützt, funkelte sie ihren Sohn rasend vor Zorn an. „Dir verpass ich Hausarrest bis an dein Lebensende!“, fauchte sie und sprang auf. So leicht würde sie nicht aufgeben. „Oh, na wenn das so ist … dann werd ich gleich vor dir auf Knien um Gnade flehen!“ Shondra wollte gerade etwas entgegnen, als Vegetas Kraft plötzlich um das Dreifache anschwoll. Geschockt blickte sie ihn an. Ob sie wollte oder nicht, aber innerlich musste sie zugeben, dass seine Kraft die ihre gerade um einiges überstieg – eine Tatsache, die sie schwer schlucken ließ. Jetzt wurde es ernst. Ihr Blick glitt zur Seite zu Fiertlo und Areslefs, die die Zähne fletschen. Auch sie wirkten keinesfalls glücklich. Die Sache nahm gerade gefährliche Ausmaße an. Wenn Vegeta tatsächlich so stark war, dann hatten sie nicht die geringste Chance, wenn man bedachte, dass auch Trunks, Verano und Son Guko in den letzten zwei Jahren einiges an Kraft zugelegt hatten. Son Goku musste dies ebenfalls bemerkt haben, denn er wich ein paar Schritte zurück. Auch Son Gohan wirkte keinesfalls glücklich. „Überrascht?“, fragte Vegeta hochmütig, während er sich genüsslich streckte. Shondra antwortete nicht. Ihr war schlecht, so schlecht, dass sie das Gefühl hatte, sie müsse sich übergeben, sobald sie den Mund öffnete. „Warum willst du es uns eigentlich so schwer machen, Shondra? Siehst du nicht ein, dass ihr absolut keine Chance gegen uns habt? Zwing uns nicht dazu, Gewalt anzuwenden!“ Shondra kniff die Augen zusammen. „Du willst dich wirklich mit mir schlagen?“ Vegeta lachte. „Ich will dich nicht schlagen! Ich will was ganz anderes!“ Ein freches Grinsen umspielte ihre Lippen, als sie sich an ihrem Bruder vorbeischob, der rasch nach ihrem Arm griff. Shondra schüttelte ihn lässig ab und verschränkte die Arme vor der Brust. „Also gut, mein Schatz! Aber ich schätze, jetzt werde ich dich enttäuschen müssen. Denn diesmal hab ich keine Lust!“ Son Goku reagierte instinktiv. Er packte Son Gohan am Arm und riss ihn zu Boden, während Areslefs und Fiertlo sich seitlich zu Boden warfen, als Shondra den letzten gewaltigen Rest ihrer Kraft entfesselte. Vegeta wurde zurückgeschleudert. Nicht einmal die Metallwand konnte ihn bremsen, so dass er ohne den kleinsten Verlust von Geschwindigkeit durch die Mauer krachte und noch weitere Meter durch die Luft taumelte, ehe er sich wieder fing. Trunks, Verano und Son Guko erging es nicht anders, während Sun Guku Glück gehabt hatte, da sie sich rechtzeitig zu Boden geworfen hatte. Beeindruckt blickte Son Goku seine Schwester an, die zu seinem Erschrecken schließlich vollkommen erschöpft zu Boden sank. „Verdammt nochmal! Was hast du gemacht?“ Keuchend kämpfte sie sich, mit Hilfe von Son Goku, wieder auf die Beine. „Ich hab uns … ein wenig Zeit verschafft!“ „Und das leider völlig umsonst!“ Shondra sah auf und erhaschte nur noch einen Blick auf Vegetas Schatten, als dieser sich auf Son Goku stürzte. Erst Areslefs kalte Hand holte sie vollständig in das Hier und Jetzt zurück. „Wir verschwinden!“, raunte er und zog sie auf die Beine. Kurz darauf wurde auch er zur Seite geschleudert, als Vegetas Energiestoß ihn traf. Und dann stand er vor ihr. Seine Augen funkelten vor Wahn. Das war nicht mehr der Vegeta, den sie kennen gelernt hatte. Das war ein völlig neu erschaffenes Monster, das lediglich in seinem Körper hauste. Schluchzend taumelte sie einen Schritt zurück, doch seine Hand in ihrem Nacken stoppte sie. „Schluss mit diesen Mäzchen! Ich hab mir in den letzten Minuten einiges gefallen lassen, aber jetzt … spielen wir nach meinen Regeln!“ Sein Griff wurde fester, so fest, dass sie vor Schmerz aufschrie, als er sie in die Höhe hob und zappeln ließ. „Vielleicht merkst du jetzt, dass du mir nicht mehr entkommen kannst.“ Nebel umwaberte sie, während sie keuchend nach Luft rang. Der Schmerz in ihrem Nacken war unvorstellbar. Lichtpunkte tanzten vor ihr auf und ab, während ihr die Tränen über die Wangen strömten. „Vegeta, hör auf!“, flehte sie und bohrte verzweifelt ihre Fingernägel in seine Haut. Er schien es nicht einmal zu bemerken. „Ich soll aufhören? Jahrelang liegst du mir in den Ohren, dass ich mehr Leidenschaft zeigen soll und jetzt willst du, dass ich aufhöre?“ Shondra rang nach Luft. „Das ist … keine Leidenschaft, du Idiot! Du … du bist doch nichts weiter als ein verseuchtes Arschloch, das sich nicht mehr in der Gewalt hat!“ Vegeta zog Shondra mit einer raschen Bewegung näher heran holte gleichzeitig aus und verpasste ihr einen Kinnhaken, der sie an den Rand der Bewusstlosigkeit trieb. Vollkommen kraftlos sank sie zu Boden. In ihrem Kopf hämmerte es wie verrückt. Und wieder stürzte die pure Verzweiflung auf sie ein. Sie würde niemals in der Lage sein, Vegeta zu erreichen. Nur mit letzter Mühe schaffte sie es, bei Bewusstsein zu bleiben. Mit verschwommenem Blick sah sie zu Vegeta empor. Dieser taxierte gerade Trunks, der offenbar belustigt dreinsah. Den Luftzug, der kurz darauf an ihm vorbeischoss, bemerkte er zu spät, da war Shondra bereits außerhalb seiner Reichweite. Vorsichtig setzte Son Gohan Shondra auf dem Boden ab, während Areslefs und Fiertlo sich zwischen Vegeta und die drei Saiyajins stellten. Goku kauerte vor Shondra. Sein Atem ging schwer und doch schaffte er es, einen momentanen Schutzschild zu erschaffen, als Vegeta – rasend vor Zorn – seine Energie freisetzte. „Shondra, bring uns hier weg!“, schrie Goku. Shondra schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht!“, jammerte sie und kauerte sich auf dem Boden zusammen. „Verdammt, mach jetzt nicht schlapp! Bring uns hier raus!“ Son Gokus Stimme überschlug sich fast vor Wut. Sein Schutzschild wurde kleiner. Shondra schüttelte wimmernd den Kopf. Jeder noch so starke Wille in ihr war erloschen. Warum konnte jetzt nicht einfach alles vorbei sein? „Mach jetzt!“ „Ich kann einfach nicht!“, schrie sie mit tränenerstickter Stimme zurück. Areslefs und Fiertlo zogen sich ein Stück zurück, als der Schutzschild noch einmal kleiner wurde. „Shondra, wenn du uns jetzt nicht rausholst, dann ist es wirklich vorbei!“ Son Gohan ließ jetzt auch seine Kraft strömen, um seinem Vater beizustehen. Doch zu seinem Pech taten es ihm Trunks, Verano und Guko nach und begannen damit, Vegeta zu helfen. Der Schutzschild flackerte bedrohlich. „Komm schon, Tante Shondra! Bring uns hier raus!“, schrie jetzt auch Son Gohan, dem bereits die ersten Schweißperlen auf die Stirn traten. Shondra presste die Hände auf die Ohren und wiegte ihren Kopf von einer Seite auf die andere. Areslefs knurrte. Sie gebärdete sich wie eine Wahnsinnige. „Shondra!“, schrie Son Goku jetzt so laut, dass es wahrscheinlich noch mehrere Kilometer entfernt zu hören war. „Ich kann nicht mehr, Son Goku! Ich hab nicht mehr dir Kraft zu kämpfen!“ „Wage es ja nicht, jetzt einfach aufzugeben!“ Shondra kniff die Augen zusammen, noch immer wiegte sie sich hin und her. Areslefs traf seine Entscheidung im Bruchteil einer Sekunde. Mit einem Satz war bei der Saiyajin-Kriegerin und verpasste ihr eine Ohrfeige, die ihren gesamten Körper zur Seite riss. Geschockt blickte sie ihn an. „Vielleicht bringt dich das wieder ins Hier und Jetzt zurück!“, knurrte Areslefs und zog sie brutal auf die Beine. „Und jetzt bring uns hier gefälligst raus!“, schrie er und schüttelte sie so heftig, dass ihre Haare wie verrückt durch die Gegend flogen. Der Wahnsinn stand in ihren Augen. „Ich kann einfach nicht!“, spie sie ihm ins Gesicht. Areslefs’ Blick bohrte sich in ihren. „Du kannst es!“, versicherte er ihr und schüttelte sie noch einmal. „Verdammt, Shondra, du kannst es! Und jetzt mach schon!“ Zitternd sah sie ihn an. „Was macht dich da so sicher? Warum hilfst du uns überhaupt?“ Areslefs Zähne blitzten. „Tu mir einmal den Gefallen und vertraue mir! Und jetzt bring uns hier raus!“ Das Geräusch von berstendem Glas erklang und ihr Herz machte einen Satz. Son Goku und Son Gohan stolperten gleichzeitig zurück, als der Schutzschild zerbrach und Vegetas Energie auf sie zuschoss. Areslefs packte Fiertlos und Son Gokus Arm, der seinen Sohn am Kragen ergriff. „Shondra!“, schrieen sie gleichzeitig, bevor die Saiyajin-Kriegerin Areslefs Shirt ergriff und klar und deutlich „Teleportation“ schrie. Dann wurde alles Dunkel… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)