Mein neues altes Leben von Rye (Mein üblicher Alltag) ================================================================================ Kapitel 4: Der wichtigste Tag meines Lebens ------------------------------------------- Ich stütze mein Kinn auf meine zusammengefalteten Arme. Mein Kopf dreht sich leicht in Richtung der Fensterreihe. Es ist wirklich ein Traumwetter. Vielleicht hatte Ai doch Recht gehabt und wir hätten heute die Schule schwänzen und einen drauf machen sollen. Aber was für ein Beispiel würden wir da den Kindern geben. Was in den letzten 10 Jahren noch passiert ist, ist schnell erklärt. Nach der Zerschlagung der BO gab es einen gewaltigen Aufruhr in der Welt. Diese Schießerei konntest du einfach nicht für immer geheim halten. In jedem Land wurde von der BO samt ihren Machenschaften und dem FBI mit ihrer Jagd und der Verhaftung der BO berichtet. Von Shinichi Kudo und Shiho Miyano fiel kein Wort in den Zeitungen, was mich nicht wirklich störte, da da draußen noch immer einzelne Mitglieder der schwarzen Organisation frei herum liefen. James Black war ein echter Sonderfall. Jedes Gericht aller Staaten in denen er seine Verbrechen abgewickelt hatte, wollte ihn richten – allen voran Amerika und Japan. Man einigte sich schließlich auf den internationalen Strafgerichtshof in Den Haag aufgrund der Tatsache, dass die Organisation allen geschadet habe. James Blacks Fall fand aber ein abruptes, ein schnelles Ende. Noch vor der ersten Anhörung starb er in seiner Zelle eines „natürlichen Todes“. Für uns zwei gab es keinen Zweifel, dass es Black irgendwie gelungen war eine Kapsel des APTX4869 in das Gefängnis zu schmuggeln. Chris Vineyard aber wird noch bis heute unter Ausschluss der Öffentlichkeit vom Gericht vernommen. Ihre Aussagen sind wohl zu komprimierend für viele Staaten und ihre Oberhäupter. Es gab nur ein einziges Interview von ihr, das alle Zeitschriften der Welt abdruckten. In dem lachte sie über ihre lebenslängliche Strafe und meinte, man werde noch in 100 Jahren von ihr hören. Ich glaube ihr. Akai, Kir und Jodie verschwanden mit dem Rest der FBI-Truppe zurück nach Amerika. Ich hörte ewig nichts mehr von ihnen, bis vor 4 Jahren eine Postkarte rein flatterte. In der waren Jodie und Akai im Hochzeitsanzug abgebildet. Sie haben geheiratet und machen Flitterwochen auf Hawaii hieß es auf der Rückseite. Es war das letzte was ich von ihnen erfuhr. Und was geschah mit mir in diesen 10 Jahren? Tja, ich hatte es anfangs verdammt schwer gehabt wieder und für immer Conan zu sein. Ich war richtig depressiv und im Selbstmitleid versunken, schlimmer wurde das Ganze dadurch dass ich Ran jede Nacht weinen hörte. Ich tat mein Bestes ihr als kleiner Bruder so gut es ging über Shinichi hinweg zu helfen. Aber eigentlich war Sonoko eine größere Hilfe wie ich gewesen. //Sie hat Ran zu x Partys mitgeschleppt ohne auf ihre Widerworte zu achten. Ich habe Ran danach kaum wieder erkannt, so viel hatte sie intus.// Rans Laune hellte sich zum Glück wieder auf, nachdem sich ihre Eltern endlich vertragt hatten und zusammen in die Detektei zogen. //Das Essen wurde extrem unterirdisch, da Ran zu dieser Zeit mit der Oberschule fertig war und sich auf ihr Studium vorbereitete und Eri anfing zu kochen.// Ich selber hielt es nach Rans Weggehen nicht mehr bei den Moris aus //Die Lebensmittelversorgung spielte eine nicht unwesentliche Rolle.// und zog zu Professor Agasa. Mit 15 lebte ich wieder in meinen „neuen“ alten Zuhause. Ein seltsames Gefühl war das. In deinem Zimmer zu stehen und zu wissen, dass es mal jemanden gehörte der du nicht mehr sein wirst. Ohne Ai, den Professor, Heiji und natürlich den Detective Boys wäre ich wohl durchgedreht. So fing ich mich aber nach einer Weile wieder und schaffte es auch die //wenigen// Vorzüge meines neuen Lebens zu genießen. Obwohl ich noch viele Nächte lang schweißgebadet erwachte, immer ihr weinendes Gesicht vor meinem inneren Auge. Unnötig zu erwähnen, dass die Schule mein geringstes Problem war. Was auch für Ai galt. Ich linse rüber zu ihr. Das Modemagazin hat sie zur Seite gelegt und nun starrt sie stumpf mit einem zu Tode gelangweilten Blick nach vorne auf die Tafel. Für sie und mich ist das Kinderkram. //Im wahrsten Sinne des Wortes oder wo sonst drücken zwei Mitdreißiger noch die Schulbank?// Sie versteckt mit ihrer grazilen Hand mehr schlecht als recht ein gewaltiges Gähnen. Ich kann es ihr nicht verübeln. //Bin ja selber schon fast eingenickt während der Stunde.// Kein Lehrkörper dieser Schule aber würde es auch nur im Entferntesten wagen uns deswegen zu rügen. Zum einen, weil der Schuldirektor seine schützende Hand über uns hält, da wir beide seine „Kronjuwelen der Schule“ sind. //Der beste und die beste Schüler/in seit der Gründung der Teitan-Schule. Klingt nicht schlecht was?// Zum andern weil wir zum Spaß jeden Lehrer der uns anpisst fertig machen. Wobei es Ai mal ganz schön übertrieben hat. //Völlig zu Recht meines Erachtens natürlich, bin ja nicht so Blöd ihr in diesem Punkt zu widersprechen.// Wir hatten in unserem ersten Jahr so einen Absolventen der Todai, der Universität Tokio. Wir hatten ihn in Chemie und er war ein richtiges Arschloch. Hat auf jeden, auch seine Kollegen, herab gesehen und sich für den Größten unter der Sonne gehalten. //Was die Schüler und die Lehrerkräfte von ihm hielten, sollte man nicht abdrucken, sonst wird das hier ein „adult“ Kapitel.// Jedenfalls hatte dieser Saftsack Ai auf dem Kieker, weil sie in seinen Stunden schlief, ein Sakrileg in seinen Augen. Also rief er sie auf und hatte vor sie vor der ganzen Klasse zu blamieren, indem er ihr Fragen über den Stoff der dritten Oberstufe abfragte. Ai gähnte erst demonstrativ, bevor sie gelangweilt seine Fragen alle knapp und absolut korrekt beantwortete. Während unsere Klassenkameraden staunend raunten, stand dem Lehrer der Kinnladen offen. Er fing sich allerdings schnell wieder. Diesmal aber stellte er ihr Fragen, die nur ein Student der Tokio Uni wissen konnte- auf Englisch. Ai grinste kurz fies, dann machte sie ihn richtig fertig. In einer kompletten Stunde beantwortete sie sämtliche seiner Fragen, sogar die die er selber nicht ganz wusste oder die Unsinn waren- und das alles auf fließend Englisch. Irgendwann ging dem schwitzenden, ungläubigen und langsam panisch werdenden Lehrer die Munition aus. Schlussendlich holte Ai zum vernichtenden Schlag aus und stellte ihm ihrerseits Fragen und das die restliche zweite Stunde lang. Wenn er falsch lag, machte sie ein „Bop Bop“ Geräusch und erklärte ihm lang und breit die richtige Lösung. Wir //der Rest der Klasse,das schließt mich auch ein.// hatten keine Ahnung was abging, aber es war lustig zu zuschauen, wie der eingebildete arrogante Dreckskerl seine Coolness verlor bis er Gift und Galle spukte. Am Ende raufte er sich die Haare, zertrat seine Brille und schmiss die Kreide an die Wand. //Schlechter Verlierer.// Dann brach er heulend zusammen, nur um sich aufzurappeln und schluchzend mit Tränen und Rotz überlaufenden Gesicht beim Direktor seine Kündigung einzureichen. Soweit ich weiß, studiert er noch immer an der Todai. //Hat wohl Schiss vor Ai.// Danach hatte Ai ihren Spitznamen weg – Ice Queen. Kein Lehrer hat danach auch nur daran gedacht sie zu verärgern- so was kommt der eigenen Gesundheit nicht zu Gute. Besagte Königin aus Eis wirft mir nun aus ihren Augenwinkeln einen kurzen Blick zu, dann dreht sie ihren Kopf ein wenig und schmunzelt mich an. Für eine Frau die gestandene Männer zum Weinen bringt, besitzt sie ein Herz erwärmendes Lächeln. //So Jemand ist eine Gefahr für die Männerwelt.// 'Wieder mal stinklangweilig, was?' Ai hat ihre Lippen lautlos bewegt und ich hab von ihnen abgelesen. Von ihren hübschen... weichen... geschwungenen... verführerischen... vollen...//Verstand an Gehirn! Lass das Glotzen und mach dich lieber an eine Antwort!// 'Hast völlig Recht.', formt mein Mund rasch. Ai grinst, lehnt sich zurück in ihren Stuhl und streckt sich ausgiebig. Nicht wenige Jungs //So ziemlich alle plus ein paar Mädchen.// ließen sich davon ablenken. Der arme Lehrer seufzt Schicksalsergeben. //Wie gesagt, er ist nicht Lebensmüde.// Außerdem beendet der erlösende Gong ohnehin die Stunde. Wieder mal einen „anstrengenden“ Schultag heil überstanden. Ai und ich packen unser Zeug ein und schlendern gemächlich zu unserem Klubzimmer im dritten Stock. //Wir haben da so unsere Privilegien beim Direktor raus gehauen. Er kann uns kaum einen Wunsch abschlagen.// Vor der Tür bleiben wir kurz stehen und schauen auf das Schild daran, auf dem da steht: „Kōkōsei Tantei – Wir übernehmen jeden Fall!“ „Das „Shounen“ hatte mir besser gefallen.“, meine ich. Meine Mundwinkel zucken dabei sachte. „Ach ja? Heißt das, du wärst gerne wieder ein kleiner Dreikäsehoch, den keiner ernst nimmt?“, lacht Ai zu meiner Meinung belustigt. „Was denn? Ich werde langsam alt, Ai! Da wird man schon mal melancholisch, ist ganz normal.“, verteidige ich mich im Scherz. „Mit *17* melancholisch zu werden, zeugt von einer instabilen Psyche. Soll ich dich mal therapieren?“, gibt Ai den Ball zurück. //Oh je, ein Schmetterball! Unhaltbar!// „Äh, nein danke. Deine Therapien sind mir zu...gelungen. //Ich wollte riskant oder extrem sagen, aber damit hätte ich mein Leben möglicherweise um ein paar Jahre verkürzt.// Komm! Lass uns endlich die andern begrüßen, die warten ja sicher schon längst auf uns.“ „Würde mich nicht wundern.“, lächelt Ai liebevoll. //Der Türknopf! Der Türknauf! Die Türklinke! Konzentriere dich auf das verdammte Türdingenskirch!// Schwungvoll öffne ich die Tür zu unserem Detektivklub. Wir haben richtig gelegen. Sie haben nur auf uns gewartet. Ayumi, Genta und Mitsuhiko sitzen bereits am Tisch und essen ihr Vesper. „Hey! Conan! Ai! Seid ihr endlich fertig mit eurer Chemiestunde? Was habt ihr denn so ewig gebraucht, Mensch?“, brüllen die drei uns lautstark entgegen. „Was? Haben wir etwas Wichtiges verpasst oder warum seid ihr so aufgeregt?“, grüß ich zurück. „So wie ich das sehe, haben wir keinen Auftrag in unserer Postbox. Liegt was anderes an?“, wendet sich Ai an Ayumi und setzt sich neben ihr. „Habt ihr das schon vergessen? Wir wollten doch dieses Wochenende auf das große 'Two Mix Festival' gehen! Wir sind gerade dabei zu besprechen, wie wir da hinkommen sollen.“, klärt uns Ayumi freudig auf. Ich hocke mich zu Mitsuhiko auf die rechte Seite und stell meine Schultasche auf dem Tisch ab. Ich lasse meinen Blick über meine drei „kleinen“ Freunde schweifen, mit denen ich nun schon 10 Jahre lang befreundet bin. Mitsuhiko ist immer noch ein kleiner, sommersprossiger Streber, salopp gesagt. Er hat sich in den letzten Jahren am wenigsten verändert. Er ist ganz schön groß geworden, etwas größer wie ich, aber auch etwas hagerer. Sport ist immer noch nicht sein Ding. Dafür brilliert er geradezu in den naturwissenschaftlichen Fächern. //Den Spitznamen „Prof“ hat er nicht von ungefähr.// Ayumi auf der anderen Seite ist eine wahre Schönheit geworden, nach der sich jeder Junge zweimal umdreht. //Das ist allerdings nichts im Vergleich zu Ai. Da fallen bei denen die Augen raus, solche Glubscher ziehen die. Verdammte Spanner!// Sie hat ihr Haar etwas länger wachsen lassen und trägt nicht mehr ihre Haarband aus ihrer Kindheit. Ihr liebliches Gesicht, mit den großen Kulleraugen die einen wie die Sonne anstrahlen und dem süßen Honigmund, lädt geradezu zum Versinken ein. //Sie erinnert mich ein wenig an Ran, mal davon abgesehen, dass Ayumi im Brustbereich...äh...nicht ganz so gut ausgestattet ist wie sie.// Ayumis Charakter hat aber eine ziemliche Wende genommen. Sie ist viel kecker und selbstbewusster wie damals als kleines, goldiges Mädchen. Sie hat von Ai gelernt ihre Meinung subtil anderen //Sprich uns.// aufzudrücken. //Ich wusste immer, dass Ai ihr ihren Charakter verderben würde, aber hat jemand auf mich gehört?// Sie ist so mutig geworden, dass sie diejenige war, die Mitsuhiko zu einem Date gebeten hatte. //Wir haben da ein bisschen nachgeholfen, hatten ja sonst nichts zu tun.// Das war vor 2 Jahren, seitdem sind die beiden ein glückliches, rundum zufriedenes Paar. Sogar einen roten Glitzerstein haben sie sich gekauft, //Auf Ayumis Anregung, wen wunderts.// als Liebesbeweis. Unser Genta aber hat die größte Verpuppung vollzogen. Anders kann man es nicht beschreiben, außer durch eine 180 Grad Wendung. Am Tischende sitzt ein neuer Genta und das seit drei Jahren und noch immer habe ich das Gefühl, dass Aliens ihn ausgetauscht haben. //Was wohl nicht so weit her geholt ist.// Genta ist ein Riese von Mann geworden, fast schon 1, 90 groß. Sein Bauch aus Kindertagen ist einem Waschbrett gewichen, der Arnold Schwarzenegger vor Neid erblassen lassen würde. Er trainiert seit Jahren fleißig und ist im Fußball, im American Football und im Baseball Klub Stammspieler. In den andern schulischen Fächern braucht er aber nach wie vor noch etwas...Unterstützung. Schließlich wollen wir nicht das neue Schuljahr ohne Genta beginnen. Das alles erscheint aber eher wenig verwunderlich. Die wirkliche Überraschung steckt in Genta selbst. //Das wird mir kein Aas glauben, wenn er das nicht selber gesehen hat.// Genta ist ein PIMP! EIN RIESENPIMP!!! //Schockierend, nicht wahr?// An dieser wahrhaft unglaublichen Veränderung ist, wie sollte es auch anders sein, Ai schuld. //Sie hat einfach zu viel Freizeit...Die Alientheorie hat mich irgendwie weniger beunruhigt.// Es lief wie folgt ab: Genta trifft neues Mädchen; neues Mädchen spielt in einer gaaaaaaanz anderen Liga wie er; er aber volle Kanne in sie verknallt. Fleht Ai auf Knien an ihn zu einem „Mann zu machen, den sie gewiss nicht ablehnen könnte.“ //Seine ureigenen Worte. Das hatte so geklungen, als sollte sie ihn entjungfern. Gott, was haben wir für Fressen gezogen!// Ai hat nur gemeint, dass er bereit sein müsse alles aufzugeben um überhaupt eine Chance zu haben, diese Ziel zu erreichen. Sie hatte diese irre Lächeln auf den Lippen gehabt wie damals beim Professor, als dieser sich mit einer ähnlichen Bitte an Ai gewandt hatte. //Genta hatte die Hölle heraufbeschworen und er bekam sie nicht wieder die Flasche. Aber es war seine Entscheidung gewesen, auch wenn er sie später (Wie der Prof) ein wenig bereute.// Es dauerte nur den ganzen Sommer über, bis der neue Genta schlüpfte. Als wir drei ihn dann endlich in der Schule sahen, war er nicht wieder zu erkennen. Fast 20 Kilo abgenommen, Mukis wie ein Weltmeister, getrimmte Augenbrauen und kurzer Soldatenschnitt. Das Beeindruckenste waren seine Manieren, seine romantische Ader, seine poetischen Vorträge, seine samtweichen Worte die ein Frauenherz zum Schmelzen bringen konnten. Was folgte war so sicher wie das Amen in der Kirche. Das Mädel verfiel ihm auf Haut und Haaren. Und er servierte sie nach drei Monaten ab... //Unfassbar, das war...unfassbar!// Danach nahm er sich eine andere Braut und danach noch eine und noch eine und immer so weiter. Er konnte sich die Frauen aussuchen, da sie ihm nur so um den Hals fielen. Als ich Ai zur Rede stellte, meinte sie bloß dass ihr Training mehr Erfolg hatte als gedacht und dass es seine Sache sei, wie er damit umginge. //Hab ich schon erwähnt ihren schlechten Einfluss erwähnt?// Genta ist also so was wie der Don Juan unserer Schule geworden. //UNFASSBAR!!!// Er ist der mir einzig bekannte, der es schafft zwei Mädchen gleichzeitig zu daten und auch noch damit durch zu kommen. In diesen drei Jahren hatte Genta schon 53 Mädchen gehabt und X so genannte „Bekanntschaften“. //Worunter auch unsere süße Referentin fällt. UNFASSBAR!// Manchmal bin ich //Wirklich nur ein winzig kleines bisschen.// neidisch auf ihn. Nicht dass ich kein Mädchenschwarm wäre, //Der bin ich bereits seit der Grundschule.// aber ich könnte mir das nicht zutrauen, was er abzieht und ich bin 10 Jahre älter. Wir machen mit den dreien aus, dass Ai uns alle mit dem alten Käfer des Professors zum Konzert fährt. Wozu sonst hat sie als erste von uns den Führerschein gemacht? Wir plaudern noch gemeinsam über die Schule, das neuste Album unserer Lieblingsband, den letzten gelösten Fall //Wir sind ziemlich berühmt geworden, deshalb ist unser Klub auch exklusiv. Nur 5 Mitglieder und nicht mehr und das seit seiner Gründung.// Früher haben mich die Kleinen ab und zu genervt, weil sie mich so sehr daran erinnerten was ich mal war. Heute kann ich mir ein Leben ohne sie nicht mehr vorstellen, dafür macht es zu viel Spaß. Ai und ich verabschieden uns von den Kokose Tantei, es ist schon fast 16 Uhr. Wird langsam Zeit für das was ich mir heute vorgenommen habe. Heute ist schließlich der wichtigste Tag meines Lebens. Den will ich mir in schöner Erinnerung behalten. „Was hast du, Shinichi? Du grinst von einem Ohr bis zum anderen. Steht heute ein Fußballspiel an oder ist ein neuer Krimi raus gekommen?“ Ai läuft ein paar Schritte vor mir her. Sie hat den Kopf wie immer ein wenig zur Seite gedreht und beobachtet mich aus den Augenwinkeln. Jetzt ganz cool bleiben. „Nichts. Ich dachte nur, was für ein schönes Leben ich doch habe.“ „A-h, j-a..“ Mist. Das klingt nicht sehr überzeugt. Plan B. „Oh, ich hab da noch was vergessen. Sorry Ai, aber heute muss ich dich den Heimweg alleine gehen lassen.“ //Richtig erkannt. Plan B = Abhauen.// „Was hast du denn vergessen?“ Ai dreht sich zu mir um und nimmt mich ins Visier ihrer... schönen... tiefen ...glänzenden... mysteriösen... unwiderstehlichen...Augen...so türkisfarben... und warm...wie die Südsee... //Ich brauche ein Gehirn ohne den ganzen Hormonencocktail! So ein pubertierender Körper hat echt seine Macken. Nicht dass sie unberechtigt wären...// Ai hebt misstrauisch eine ihrer Bleistift dünnen Augenbrauen und setzt eine genervt-gelangweilten Miene auf. Meine Schauspielkünste können sie immer noch nicht täuschen. „Äh...//Fuck! Was war noch mal die Frage?//.“ Zum Glück gibt sie sich mit dieser Antwort zufrieden. Sie zuckt mit den Achseln und macht sich auf den Heimweg. „Vergiss nicht! Um 7 gibt es Abendessen!“ Nicht für mich, nicht heute. Aber das verschweige ich ihr lieber. //Ich hänge halt an meinem Kopf.// Ich schau ihrer schlanken, wohl geformten Gestalt nach bis sie um die Ecke verschwunden ist. Dann wende ich mich der Einkaufsmeile zu. In ein paar Stunden geht der Ernst des Lebens los. Doch zuvor habe ich jemanden versprochen ihn anzurufen wenn ich loslege. Ich packe mein Handy aus und tippe die Nummer des Hitzkopfes ein. Seine Reaktion kann ich mir in etwa vorstellen. „Tuut.... Tuut.... Tuut.“ Sonst geht er immer sofort an sein Handy aber jetzt? Ob er momentan an einen Fall dran ist und nicht ran gehen kann? Tja, selber schuld. „Tuut....Tu...Clack...Ja, hier Hattori?“ Na endlich. „Hallo Heiji. Was hat das so lange gedauert du alter Knacker?“, begrüß ich ihn neckend. „Ich hätts mir denken können... Wer ist hier ein alter Knacker? Du bist 2 Monate älter wie ich!“ „Ja, aber ich habe mich besser gehalten. So um die 10 Jahre schätze ich.“ Jaja, das Alter. Heiji steuert ja schnurstracks auf die 30 zu, //Sieht aber immer noch aus wie 20// da macht der Körper nicht mehr soviel mit wie in der Jugend. Mal abgesehen davon, dass so ein Job als Kommissar bei der Mordpolizei verdammt stressig sein kann. Er hat sogar höhere Weisheitsecken bekommen. //Allerdings stellt er sich jetzt die Haare hoch und das sieht verdammt cool aus. Ich überlege mir gerade, ob ich mir das nicht auch mal machen sollte.// „Du hast gedopt! Das gilt nicht.“, wettert Heiji lachend. „Ich hätte mehrmals dabei draufgehen können. Willst du denn eine Verjüngungskur machen?“, grinse ich in den Hörer. „Ah, nein lass mal. Bin zufrieden mit dem was ich habe, da muss ich nicht wieder 17 sein. Ich mach heute mal blau und hänge ein bisschen mit meinen Kleinen ab. Deswegen konnte ich nicht sofort ans Handy. Nami hat nicht locker gelassen und wollte weiter Hoppe Hoppe Reiter spielen.“, entschuldigt sich Heiji für seine Verzögerung. //Seit Heiji und Kazuha geheiratet haben, sind sie fast nur noch am Kinderhüten. Auch wenn es bis dahin ein verflucht steiniger Weg war.// Mit seinen Kleinen meint Heiji seine drei Kinder Nami, Takeo und Harumi. Die letzten beiden sind Zwillinge und schon fast 4 Jahre alt, Nami ist 2 geworden. Möglich dass Heiji gerade Nami auf dem Arm hat, während sie ihm das Hemd voll sabbert und Kazuha damit beschäftigt ist die andern beiden zu baden. Zumindest würde das das Gekreische im Hintergrund erklären. Oder es geschieht hinter Heijis Rücken gerade ein grausiger Doppelmord. „Ein Vater hat es wohl ganz schön hart, was?“ Bei meiner rhetorischen Frage fängt Heiji an zu prusten. Nami quietscht ganz vergnügt. Sie ist echt ein süßes Kindchen. „Der zweitschwerste Job der Welt – nur Mutter sein ist schwieriger. Aber jetzt rück doch mal mit der Sprache raus, Shinichi. Warum rufst du an?“ Er klang ganz aufgeregt. Er ahnte es bereits. „Hm, ich lasse dich einmal raten...“ Ich kann nicht aufhören zu grinsen, als Heiji entgeistert- begeistert ausruft: „Leck mich doch...!“ „Mann! Du ziehst das echt durch? Ohne jeden Scheiß? Hast du getrunken? Bist du auf Koks? Ich hab erwartet, dass du das erst nächstes Jahr anpackst.“ Heiji war total von den Socken. „Du tust ja so als wäre ich ein Feigling vor dem Herrn. //Der Kerl kichert schon wieder!// Nur damit du Bescheid weißt. Ich hab alles bis auf das kleinste Detail geplant, es wird nichts schief gehen.“ //Wen versuche ich da eigentlich zu beruhigen?// „Hm-nh, das dachte ich auch damals und dann bin ich ins Wasser gefallen...“ //Jetzt war ich derjenige der sein Lachen unterdrücken musste.// „Keine Sorge, ich habe einen Ort ganz weit weg vom Wasser ausgesucht.“ Heiji schweigt ein paar Sekunden lang, Nami giggelt und gluckst wie ein perlender Wasserfall. SO GOLDIG! „Puh. Du weißt schon, dass das alles auf den Kopf stellen wird, ich meine damit dein bisheriges Leben. Es ist ein verdammt ernster Schritt den du da tun willst. Bist du dir auch wirklich ganz SICHER, dass es das Richtige ist? Was, wenn sie das nicht so aufnehmen wird, wie du dir das vorgestellt hast?“ Ich wusste was er meinte. Aber ich hatte mir das die letzten Jahre durch den Kopf gehen lassen; das mit ihr und mir... „Mach dir keine Sorgen, Heiji.“, wiederhole ich mich. „Es wird alles gut gehen. Ganz sicher.“ „Oh Gott! Mann! Was mach ich mir da für Sorgen? Du wirst das Kind schon schaukeln Shinichi, da habe ich keinen Zweifel dran! Aber ruf mich danach sofort an! Man braucht nach so einer Enttäuschung schon mal eine tröstende Stimme, da wäre ich genau der Richtige für diese Stelle.“ Heiji meinte das scherzhaft, auch wenn mir ein einfaches „Viel Glück“ weniger Nerven gekostet hätte. Von denen kann ich später gar nicht genug gebrauchen. „Danke, Kumpel. Tat gut mit dir vorher drüber geredet zu haben.“ //Lüge! Mir flattern jetzt umso mehr die Nerven! Der weiß und genießt das doch!// „Also dann, Shinichi. Halt die Ohren steif und... viel Erfolg!“ //Jetzt fühle ich mich bedeutend wohler in meiner Haut.// „Klar doch. Bis später, Heiji.“, beende ich das Gespräch mit Hattori. Ich klappe das Handy zu und stecke es ein. Ich bin an mein Ziel angekommen. Ich trete in den Juwelierladen ein... Etwa eine Stunde später habe ich alles zusammen und alles arrangiert. Sie wird ganz schön überrascht sein; keine Frage. Nach all den Jahren... Mir fällt mein Spiegelbild in einem Schaufenster auf: SCHICK sehe ich aus. //Ohne Übertreibung.// Mein schwarzer Anzug ist nagelneu und passt mir wie angegossen. Vorher war ich noch beim Friseur und ich muss sagen der versteht sein Geschäft. //Trotzdem; ich habe immer noch das Gefühl, dass ich eigentlich genau so aus sehe wie zuvor oder bilde ich mir das nur ein?// Die rote Fliege und die weißen Handschuhe wirken ein bisschen eitel und eingebildet, aber dasselbe könnte ich auch über meine neuen Lederschuhe sagen. Ich habe meine Garderobe komplett ausgewechselt. Meine alten Sachen und mein Schulzeug werden mir nach Hause geschickt. Inzwischen habe ich mich sehr an meine Brille gewöhnt. Sie ist zu einem selbstverständlichen Teil meines Erscheinungsbild geworden und ich finde, dass ich mit ihr reifer und älter wirke. Ich gehe in den Blumenladen um den bereits vor Tagen bestellten Strauß abzuholen. Die Verkäuferin mustert mich von oben bis unten gründlich, kurz darauf schmunzelt sie mich wissend an und zwinkert mir zu. Jetzt ist mir der Aufzug fast schon ein bisschen peinlich. //Was sie wohl davon halten wird?// Beim Verlassen des Geschäfts wünscht sie mir viel Glück. //So langsam sollte das dann auch wirken, finde ich. Glück könnte ich in Hülle und Fülle gebrauchen, aber noch mehr als das benötige ich Mut.// Meine rechte Hand tastet vorsichtig nach der kleinen Schatulle in meiner rechten Hosentasche. Ich atme mehrmals ein und aus. 'Bloß nicht nervös werden, Kudo.', ermahne ich mich selber. 'Du hast schon hunderte von Verbrechern gestellt, da wirst du das heute auch locker vom Hocker über die Bühne bringen. Junge! DU bist 27! Mach dir bloß nicht ins Hemd!' //Vielleicht sollte ich doch vorher aufs Klo gehen, zur Sicherheit.// Ich führe den feinen Strauß mit den lila, blauen und rosa Orchideen an meine Nase und inhaliere den exotischen Duft tief ein. Wie beruhigend doch Blumen sein können. Mein Herzklopfen ist weg. Dann ist es aber wieder da. Mein Herz pocht wie verrückt als ich die Frau erblicke, die da vorne steht. Vor dem teuren Café wie wir es ausgemacht hatten. Sie hat mich auch erkannt und winkt mir zu. Ich winke zurück und beeile mich zu ihr zu gelangen. „Entschuldige, dass ich zu spät dran bin.“ //Tolle Begrüßung. Fang doch gleich an übers Wetter zu philosophieren. Ich bin sogar 10 Minuten zu früh dran.// Zum Glück stört sie das nicht. Lächelnd sieht sie drüber hinweg und vertreibt mit einem Wedeln ihrer Hand das mulmige Gefühl in meinem Magen. 'Sie ist eben ein Engel.', denke ich mir still. Ran schaut mich mit glücklich strahlenden Augen an... _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ Das ist doch eine echte Überraschung, oder? (Ran hat jetzt ihre Rolle, palmon. Zufrieden?^^) Shinichi, Juwelier, eine kleine Schachtel, Blumenstrauß, feiner Anzug, teures Café und das Gespräch mit Heiji vorher. Wisst ihr, ich habe mir gedacht, dass Ranichi doch ganz süß ist. XD Also warum nicht eine lieblich-schmalzige Szene einarbeiten, in den beide vorkommen? Was will Shinichi ihr sagen? Hat dieser wichtige Schritt etwas mit der kleinen Schachtel zu tun? Warum hat er sich extra so schick gemacht? Das alles erfahrt ihr im nächsten und letzten Kapitel meiner Fic.^^ Das kann allerdings ne Weile dauern, da ich nächste Woche Klausuren habe und nen paar Referate. Ich werde mich aber bemühen noch vorm Erscheinen der neunten OVA fertig zu werden. Sorry, dass ich nicht Kaito Kid und unsere Polizeifreunde rein gebracht habe. Aber ansonsten wären es nochmal 2 bis 3 Seiten mehr geworden und mir tun langsam die Finger weh.^^“ Danke an alle Kommischreiber! Eure Kommis sind ein super Ansporn für mich! Also weiter so!^g^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)