New Work, new Work... von Jani-chan ================================================================================ Kapitel 1: Ostern ----------------- So Leute… ihr habt das Osterspecial also gefunden.^^ War ja sicher auch nicht so schwer. Also… diese kleine Geschichte ist aus dem normalen Story Verlauf herausgelöst. Is klar, bei unseren Helden is ja auch schon Sommer.^^ Wir hoffen, ihr habt Spaß beim Lesen. 1. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht, platzte Sayuri am frühen Morgen in das Zimmer der beiden Jungs, eine ebenfalls leicht lächelnde Yukiko und eine verschlafen wirkende Yuna im Schlepptau. „Guten MORGEN!“, rief sie. Furiyama fuhr aus tiefem Schlaf auf und starrte verwirrt durch den Raum. Als er die drei Mädchen in der Tür entdeckte, stand er schnell auf, griff nach seinen am Boden liegenden Klamotten und verschwand im Bad. Yukiko vergriff sich ein Grinsen und stupste Sayuri mit dem Ellenbogen in die Seite. „Hey… weck mal den Kleinen.“ Die Rothaarige nickte, trat an den noch immer friedlich schlafenden Kitamura heran und ging neben seinem Futon in die Hocke. Sie wandte den Blick noch einmal grinsend ihrer Freundin zu, bevor sie sich vor beugte und dem Jungen ans Ohr pustete. Von einer Sekunde zur anderen saß Kitamura senkrecht im Futon und starrte Sayuri erschrocken an. „Was…“ „Was machst du denn hier, will er wohl fragen.“, meinte Furiyama, der gerade aus dem Bad zurückkam. „Das is eine gute Frage.“ „Ihr seid alles so ne Trantüten.“, bemerkte Sayuri. „Wisst ihr nicht, was heute für ein Tag ist?“ Yuna, die mit geschlossenen Augen am Türrahmen lehnte und eigentlich so aussah, als würde sie wieder schlafen, hob kurz den Kopf. „Nein.“ Auch Furiyama schüttelte den Kopf. Kitamuras Antwort bestand in einem gedämpften Quieken, da ihm wohl gerade aufgefallen war, dass er im Schlafanzug vor Sayuri saß. Sofort sprang er auf und lief ins Bad, um sich dort einzuschließen. Obwohl er keine Ahnung hatte, was die Mädchen eigentlich wollten, sammelte Furiyama die Sachen des Kleineren zusammen und hämmerte gegen die Tür. „Mach auf. Du brauchst doch deine Sachen, um dich anzuziehen!“ Die Tür wurde einen Spalt breit geöffnet und gab nur den Blick auf Kitamuras Arm frei, als dieser schnell nach seinen Klamotten griff und die Tür dann wieder schloss. Sayuri ließ sich kichernd auf den jetzt leeren Futon fallen und griff nach dem Teddybären des Jungen. „Is er nich niedlich?“, fragte sie und streckte das Stofftier ihrer Freundin entgegen. „Der Teddy oder Kita-pyon?“, fragte Yukiko unschuldig. „Ähm…“ Sayuri lief rot an. „Den Teddy, du Trottel.“ „Damit würdest du behaupten, dass Kita-pyon nicht niedlich ist.“, bemerkte die Kleinere. „Und das wär glaub ich Blödsinn.“ „Ahm…“ Die Rothaarige suchte nach einer Antwort und entschloss sich schließlich einfach den Bären nach ihrer Freundin zu werfen. „Halt doch die Klappe.“ „Also…“ Yuna kam in den Raum getorkelt und hielt sich an Furiyama fest. „Was wollt ihr denn eigentlich?“ Sayuri kratzte sich verwirrt am Kopf. Waren sie tatsächlich so früh aufgestanden, dass Yuna im Stehen wieder einschlief? „Ihr wisst wirklich nicht, was heute für ein Tag ist?“, fragte Sayuri noch einmal. Furiyama und Yuna zuckten mit den Schultern, woraufhin Sayuri enttäuscht den Kopf hängen ließ. „Es ist Ostern…“ „Was?“, fragte Furiyama und blinzelte verwirrt. „Keine Ahnung.“, meinte Yuna und zerstörte so die Hoffnung des Jungen. Wenn es etwas war, das sie kennen müssten, sollte Yuna davon eigentlich schon einmal gehört haben. Sie dürfte die gesamte Bibliothek inzwischen beinahe auswendig kennen. Furiyama entschied sich dafür, die letzte verbleibende Person zu fragen und trat an die Tür zum Badezimmer. „Sag mal Kleiner, weißt du, was Ostern ist?“ „Bleib mir damit bloß weg!“, rief Kitamura. „Okay, es ist also nichts Gutes?“ Furiyama wandte sich Sayuri zu. „Ich glaube, dann will ich es nicht wissen.“ „Nein, nein, nein.“ Die Gefragte wedelte mit den Händen vor seinem Gesicht herum. „Ostern ist toll.“ „Ist es nicht.“, kam es gedämpft aus dem Bad. „Es ist auf jeden Fall nichts Schlimmes.“, mischte sich Yukiko in das Gespräch ein. „Ostern ist viel mehr ein europäischer Brauch.“ „Nein ist es nicht.“ Kitamura öffnete die Tür und trat in das Zimmer. „Meine Brüder hams erfunden und es macht keinen Spaß.“ „Ham sie nich.“, meinte Sayuri. „An dem Tag is doch dieser Typ gestorben.“ „Auferstanden.“, korrigierte Yukiko. „Ja oder auch das… gestorben is er letzten Freitag.“, erzählte Sayuri weiter. „Aber… ich dachte, der is drei Tage später wieder auferstanden…“ „Ja, so sieht das aus.“ „Aber müssten wir Ostern dann nicht morgen feiern?“, fragte Sayuri. „Nein, Ostern wird immer sonntags gefeiert.“, meinte Yukiko. „Aber das wären dann ja erst zwei Tage.“, wunderte sich Yuna. Wieder einmal hatte sie es geschafft, das eindeutig Offensichtliche laut auszusprechen. An dieser Stelle widmen wir ihr einen Applaus. Eins – zwei – drei – Klatsch. Danke, reicht schon. „Egal, wir feiern Ostern heute.“, sagte Yukiko bestimmt. Das hatte man schon immer getan und sie würden heute nicht damit aufhören. Basta! „Ich will nicht.“, meinte Kitamura, der sich gerade wieder in seinem Futon verkroch. Er hatte unterwegs seinen Teddy wieder aufgesammelt und hielt diesen nun beschützend fest. Sayuri und Yukiko sahen sich verwundert an. „Was hat er denn gegen Ostern?“, fragte die Rothaarige. „Das muss wohl mit seinen ominösen Brüdern zusammenhängen.“, mutmaßte Yukiko. „Da fragt man sich doch, was die mit ihm angestellt haben.“, meinte Sayuri. „Das wollt ihr gar nicht wissen.“, jammerte Kitamura in seinen Teddy. „Na dann eben nicht.“ Sayuri grinste breit. „Jetzt kommt schon! Wir müssen den Osterhasen suchen.“ „Den was?“, fragte Furiyama verwirrt. „Wir erklären das auf dem Weg.“, antwortete Sayuri. Sie deutete auf Kitamura, der inzwischen vollkommen in seinem Futon verschwunden war. „Kannst du ihn da mal wieder rausholen?“ Furiyama nickte und kurz darauf waren sie auf dem Weg nach draußen, allerdings nicht, bevor Kitamura seinen Teddy im Bad eingeschlossen hatte. Wieso wusste niemand so recht. „Und wohin gehen wir?“, wollte Yuna irgendwann wissen, nachdem sie einige Minuten lang scheinbar ziellos durch die Straßen gelaufen waren. „Das ist ein Geheimnis.“, flüsterte Yukiko. „Und wenn wir Sayuri irgendwann einfach stehen lassen, findet sie nicht mehr nach Hause.“ „Nein, das könnt ihr doch nicht machen!“ Erschrocken sah Kitamura die Violetthaarige an. „Da hat sie wohl einen wunden Punkt getroffen.“, stellte Yuna wieder einmal – schon das zweite Mal auf drei Seiten – das eindeutig Offensichtliche fest. „Äh… Danke Yuna.“, meinte Yukiko. Sie hatte keine Ahnung, wo Kitamuras Problem lag, aber wahrscheinlich würden sie keine Zeit haben, der Sache auf den Grund zu gehen. Es war verdammt schwer, etwas Persönliches von diesem Jungen zu erfahren. Kurz darauf waren sie auch tatsächlich an ihrem Ziel angekommen… Die Wiese, auf welcher der Baum stand, unter dem sie vor einiger Zeit mit einem Hollow Tee getrunken hatten. „Wir sind da.“ Sayuri klang alarmierend fröhlich, zumindest kam es Kitamura so vor. „Und was sollen wir jetzt hier?“, fragte Furiyama, dem das Ganze ein wenig suspekt war. Und das nicht nur auf Grund von Kitamuras Reaktion auf den Begriff Ostern. „Osterhasen suchen.“, antwortete Yukiko. Als sie die fragenden Gesichter ihrer Freunde sah, musste sie grinsen. „Macht einfach. Geht und sucht, ihr werdet wissen, was ihr finden sollt, wenn ihr es seht.“ „Hui… da kommen ja richtig weise Dinge aus deinem Mund.“, bemerkte Sayuri erstaunt. „Ja… den hab ich aber aus ner Cornflakespackung.“, meinte Yukiko schulterzuckend. Furiyama und Yuna bekamen von dieser Unterhaltung allerdings nichts mehr mit, da sie sich bereits auf die Suche nach dem ominösen Osterhasen gemacht hatten. „Kita-pyon sieht nicht so aus, als wenn er mit suchen wollte.“ Yukiko hatte sich zu dem Braunhaarigen umgewandt. „Tja… dann hat er Pech… ich geh suchen.“ Sayuri grinste und hüpfte in Richtung des Hollowbaums davon. „Ich auch.“ Yukiko klopfte Kitamura kurz auf die Schultern, sah sich kurz um, entschied sich schließlich für einen kleinen Busch am Rande der Wiese und ging langsam in diese Richtung davon. Kitamura blieb alleine zurück und starrte Yukiko hinterher, bis sie im Gebüsch verschwunden war. Als er sich umsah, stellte er fest, dass die anderen auch verschwunden waren. „Verdammt…“ Schon wieder Ostern und es war wieder passiert… er stand irgendwo ganz alleine herum. Wenn er nur wüsste, wo er hier war. Er hätte sich den verdammten Weg merken müssen! „Ich glaub ich hab was!“ Furiyama tauchte hinter einem Baum auf und hielt grinsend ein Körbchen in die Höhe. „Sekunde…“ Sayuri fuhr mit der Hand durch das hohe Gras und stand schließlich auf, als sie nichts fand. Sie sah sich suchend nach dem Blonden um, der nur wenige Meter von ihr entfernt stand. Lächelnd ging sie zu ihm und nickte. „Jap… genau das haben wir für euch versteckt. Man das ging echt schnell…“ Sie warf einen kurzen Blick auf Kitamura, der noch immer an derselben Stelle stand, an der sie ihn zurück gelassen hatte. „Hast du eine Ahnung, was mit ihm los ist?“ „Nein.“ Furiyama schüttelte den Kopf. „Aber ich red mal mit ihm. Such du ruhig weiter.“ Er beobachtete kurz, wie das Mädchen wieder zurück ins hohe Gras hüpfte und ging dann zurück an den Rand der Wiese, wo Kitamura stand und das Geschehen sichtbar nervös beobachtete. „Hey, na Kleiner, willst du nicht mit suchen?“ „Nein…“, murmelte Kitamura. „Lieber nicht.“ „Bist du dir sicher?“ Furiyama hielt dem anderen den Korb unter die Nase. „Ist das…?“ Der Braunhaarige blinzelte verblüfft und starrte auf die in bunter Folie eingewickelten Hasen und Eier. „Schokolade?“ „Jap. Du magst doch Schokolade, oder nicht?“ Furiyama grinste. „Dann solltest du vielleicht doch suchen gehen.“ Kitamura sah den anderen zweifelnd an. „Bist du sicher, dass für uns auch solche Körbe versteckt sind?“ „Na ja… wenn du noch lange wartest, ist die Schokolade möglicherweise geschmolzen, bis du sie findest.“, meinte Furiyama. „Jetzt geh schon. Passiert doch nichts.“ Kitamura zögerte noch einen Moment, aber schließlich ging er doch langsam in Richtung des Hollowbaumes. Furiyama ließ sich ins weiche Gras sinken und zog einen kleinen lila Hasen aus seinem Körbchen. „Wie hast du das denn geschafft?“, fragte Sayuri verblüfft. Furiyama sah auf und stellte erstaunt fest, dass sie neben ihm saß. „Wow… wie hast du das denn gemacht? Ich hab gar nicht mitbekommen, dass du hier bist.“ „Tja…“ Sayuri grinste. Sie stellte ihr Ostergeschenk vor sich ab und suchte mit dem Blick die Wiese nach ihren Freunden ab. „Also… was hast du ihm gesagt?“ Furiyama kicherte leise. „Dass ihr hier Schokolade versteckt habt.“ „Da hätten wir aber auch drauf kommen können.“, meinte Yukiko und erschreckte damit Furiyama, der auch bei ihr nicht mitbekommen hatte, wann sie sich neben ihn gesetzt hatte. „Wo ist Yuna?“ Sayuri zuckte mit den Schultern. „Aber Kita-pyon ist irgendwo hinterm Baum verschwunden.“ Yukiko zog de Augenbrauen in die Höhe. „Hoffentlich nicht zu weit… nicht dass er in den Fluss fällt.“ „Gefunden!“, rief Yuna, die gerade hinter einem großen Stein aufgetaucht war. In ihren wirren Haaren hatten sich einige Blümchen verfangen und auch ein paar Grashalme klebten an ihrem Gesicht. Mit einem breiten Grinsen kam sie zu den anderen. „Das war super.“ Sayuri kicherte. „Das will ich hoffen. Fehlt nur noch Kita-pyon.“ „Ja… aber wenn er wirklich gerade dort hinten sucht, is er noch ein ganzes Stück von dem Versteck entfernt.“, meinte Yukiko. „Und außerdem ist dort immer noch der Fluss.“ „Aber er wird doch nicht so unvorsichtig sein und-“ Ein lautes Platschen unterbrach Yuna, die gerade dabei war zu erklären, dass Kitamura durchaus auf sich aufpassen konnte. „Was wolltest du gerade sagen?“, fragte Sayuri und sprang auf. Gefolgt von Yukiko und Furiyama lief sie quer über die Wiese und als sie bereits am Baum vorbei gelaufen waren, stand auch Yuna endlich auf. „Kita-pyon?“ „Ich bin hier…“ Kitamura stand tropfend mitten im Fluss und sah so aus, als würde er gleich weinen. Vielleicht lag das aber auch nur an dem Wasser in seinem Gesicht. „Ich hasse Ostern.“ Sayuri reichte ihm grinsend eine Hand, um ihn aus dem Fluss zu ziehen. Als Kitamura jedoch danach griff, zog nicht sie ihn aus dem Wasser, sondern er sie hinein. Ein Platschen, gefolgt von Furiyamas lautem Lachen und Yukikos leisen Aufschrei und Sayuri fand sich im Fluss wieder. Sie starrte auf Kitamura hinab, auf den sie gefallen war. „Kita-pyon…“ Ihr Gesichtsausdruck wechselte in wenigen Augenblicken von verwirrt, zu geschockt und dann über ein schiefes Grinsen zu einem lauten Lachen. „So was is mir auch noch nie passiert. Bist du in Ordnung?“, fragte sie, während sie wieder aufstand. Der Junge nickte langsam und rappelte sich ebenfalls wieder auf die Füße. „Können wir jetzt wieder nach Hause gehen?“ „Nicht doch.“ Sayuri griff nach Furiyamas ausgestreckter Hand und ließ sich von ihm aus dem Wasser ziehen. „Du musst doch noch deinen Osterhasen finden.“ „Ich glaube, ich möchte nicht.“ Kitamura ließ sich ebenfalls aus dem Fluss helfen und schüttelte sich Wasser aus den Haaren. Yukiko wandte sich von der Gruppe ab und verschwand unbemerkt hinter dem Hollowbaum. „Was ist denn dein Problem?“, fragte Sayuri. „Ja… du benimmst dich schon den ganzen Morgen so merkwürdig.“, bemerkte Yuna. Furiyama nickte zustimmend. „Irgendwas stimmt doch nicht, oder?“ Kitamura ließ den Kopf hängen. „Na ja… schon.“ „Ja richtig.“ Sayuri legte nachdenklich den Kopf schief. „Du warst auch der Einzige, der schon mal was von Ostern gehört hat. Hm… ham deine Brüder was damit zu tun?“ „Ich glaube, die Idee hatte Yukiko schon.“, meinte Yuna. Sayuri seufzte. „Aber er hat nicht drauf geantwortet. Also?“ „Na ja…“, sagte Kitamura zögernd. „Ostern war nicht so toll… Meine Brüder haben immer meine Sachen versteckt und ich musste sie suchen… oder… oder sie haben mich irgendwo abgesetzt und ich musste den Weg nach Hause suchen.“ „Darum hast du deinen Teddy im Bad eingeschlossen.“, meinte Sayuri, die endlich verstand, was los war. „Oh Kita-pyon.“ Sie wuschelte dem Jungen durch die Haare und grinste ihn an. „Ich glaube du hast Glück. Dein Osterhase kommt von selbst hier her.“ „Ha?“ Kitamura wandte sich verwirrt um und starrte genau auf ein Körbchen voller Süßigkeiten. Yukiko kam dahinter zum Vorschein, lächelte und drückte dem erstaunten Jungen das Körbchen in die Hand. „Lasst uns zurück gehen.“, meinte Sayuri. Selbst Kitamura lachte auf dem Rückweg, das Körbchen glücklich an sich gedrückt. Dafür das Ostern bisher der schrecklichste Tag im Jahr gewesen war… heute hatte es durchaus Spaß gemacht. Selbst seine Wasserlandung im Fluss war irgendwie witzig gewesen. Frohe Ostern euch allen! 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