Strawberries and other sweet Things von Jelly_Bell ================================================================================ Kapitel 2: Part Two ------------------- Strawberries and other sweet things Part Two Eine halbe Stunde und zehn verschiedene Obstsorten später wurde Milano allmählich ungeduldig, Kieran dagegen fing gerade erst an. Das Bild was sich ihm jetzt darbot war einfach zu köstlich. Er hatte wirklich Mühe und Not nicht auf der Stelle los zu prusten und aufzulachen. Der Größere stand nun vor ihm mit einem ganzen Berg von Früchten auf seinen Armen. Quälend langsam ließ der Violettäugige seinen Blick über die Reiche Auswahl gleiten, bis er schließlich an der Spitze des angehäuften Obstberges seine ganz persönliche Droge entdeckte: wunderschöne, formvollendete, glänzende, blutrote Erdbeeren. Ein freudig erregtes Funkeln blitzte in den lavendelfarbigen Iriden auf. So sehr er auch sein Spiel noch weiter treiben wollte, dieser Versuchung konnte er einfach nicht länger wiederstehen. Sofort streckte er seine blassen, feingliedrigen Finger nach den purpurnen Früchten aus, um sich die optisch schönste und somit größte von ihnen zu greifen. Wie ein Sommelier der einen edlen Wein verkostet sog der Ire erst den süßen Duft der Beere ein, bevor er sie zu seinem Mund führte, um schließlich voller Genuss seine Zähne darin zu versenken. Das war für ihn fast schon besser als Sex! Schnurrend packte er nun die Schale mit den restlichen Erdbeeren, lehnte sich zurück, legte die Füße hoch aufs Warenband und widmete sich nun voll und ganz seinen kleinen Lieblingen. Das der Brünette ihm allerdings immer noch gegenüberstand, hatte er bereits völlig ausgeblendet. Seine Außenwelt war jetzt nebensächlich. Da hatte Milano wohl einen Volltreffer gelandet. Mit Erdbeeren würde er den Kleinen mit Sicherheit rumkriegen können. “Und dazu Schlagsahne oder Schokosauce?”, raunte er zu dem Schwarzhaarigen, welcher nach wie vor auf Wolke Sieben schwebte. Allerdings bedeutete das auch, dass er deshalb alles andere als ansprechbar war. “Dann also beides.”, beschloss Angelo breit grinsend. Nachdem er seine Einkäufe alle beisammen und ein dickes Bündel Dollarscheine an der Kasse hinterlegt hatte, mit dem er locker die drei- oder fünffache Menge an Lebensmitteln hätte bezahlen können, machte sich der Brünette auf den Weg zu seinem Auto. Immerhin hatte er noch einen Schlachtplan zu vollenden. Außerdem war der Schwachpunkt seiner neuen zukünftigen Eroberung nun entdeckt. Der Rest würde sich dann schon von ganz allein fügen. Die darauf folgende Woche war für Kieran im Grunde wie immer. Mit einer Ausnahme: Angelo Milano kreuzte jeden verdammten Tag mindestens einmal bei ihm im Laden auf, um ihn zu einem Dinner für zwei einzuladen. Natürlich lehnte der Schwarzhaarige jedes mal aufs Neue ab. Er war doch nicht schwul! Okay - seine bisherigen Erfahrungen mit Frauen hielten sich mehr als nur in Grenzen, aber deshalb musste er ja nicht zwangsläufig auf Männer stehen, glaubte er zumindest. Der Ire war noch jung und würde noch mehr als genug Zeit für Beziehungen haben... irgendwann einmal. “McCutcheon! Wenn sie an ihrem Job hängen, sorgen sie gefälligst dafür, dass dieser Typ wieder aus meiner Filiale verschwindet! Und es ist mir egal wie viel Geld er bisher hier gelassen hat, er blockiert jeden Tag stundenlang den Haupteingang mit seinem protzigen Wagen! Und noch dazu behindert er sie beim erledigen ihrer Aufgaben. Außerdem ist er mir nicht geheuer. Er sieht aus als käme er von der Mafia höchst persönlich!” - “Aber i-“ - “Ich will solche Leute nicht tagtäglich in meinem Laden und er ist offensichtlich nur ihretwegen hier, also schaffen sie ihn gefälligst auf der Stelle hier raus! Und mir ist egal wie sie das anstellen!” Der Chef des Jüngeren war sichtlich angefressen und nervös. Jedes mal wenn der braungebräunte Italiener den Supermarkt betrat, begann er sich wie eines dieser batteriebetriebenen Durazell-Häschen aufzuführen. Was an dem Brünetten machte ihn nur solche Angst? Kieran konnte es einfach nicht nachvollziehen. Ihn nervte diese ganze leidige Geschichte einfach nur noch tierisch. Warum konnte er die erste Begegnung mit diesem Italo nicht einfach wieder rückgängig machen? Ein seufzen verließ seine Kehle. Aus seinem anfänglich lustigen Zeitvertreib war nun ein anhänglicher schwerer Klotz am Bein geworden. Zugegeben: ein äußerst attraktiver, muskulöser und gepflegter, aber dennoch nerviger Klotz. Zum Glück war bald Feierabend. Der Schwarzhaarige ließ sich tiefer in das warme Wasser sinken. Genau das hatte er jetzt dringend gebraucht: ein heißes entspannendes Lavendelschaumbad. Ein wohliges Seufzen, gefolgt von einem zarten Schnurren verließ seine Kehle. Der berauschende Duft der violetten Pflanze hatte selbst nach all den vielen Jahren noch immer die selbe unglaublich beruhigende Wirkung auf ihn. Schon als kleiner Junge konnte er nicht genug davon kriegen. Und bis zum heutigen Tag hatte sich nicht das Geringste daran geändert und dabei würde es auch mit Sicherheit noch lange bleiben. Für gewöhnlich konnte er in solchen Momenten all seine Probleme und Sorgen restlos von sich abfallen lassen, ähnlich wie den Stoff seiner Kleidung, der jedes Mal bevor er in die Wanne stieg von seiner Haut glitt. Aber eine ganz bestimmte Sache, oder besser gesagt eine Person ließ ihn einfach nicht mehr los. Dieser Angelo Milano. Bedrückt seufzend streckte der Achtzehnjährige seine langen blassen Beine, die im Vergleich zu denen gleichaltriger Männer geradezu feminin wirkten, in der Wanne aus. Wenn der Italo morgen wieder im Geschäft aufkreuzen würde, müsste er etwas unternehmen, ob er nun wollte oder nicht. Ihm blieb einfach keine andere Wahl mehr. Die Frage war nur wie er den Brünetten davon abhalten sollte, ihm weiter nachzustellen. Das konnte doch alles nur ein schlechter Scherz sein. Dieser Typ würde doch erst Ruhe geben wenn er bekam was er wollte und Kieran war wirklich alles andere als gewillt ihm das zu geben. Zur gleichen Zeit am anderen Ende der Stadt war besagter braungebräunter Italiener bereits voll auf mit der weiteren Planung, für die Eroberung seines neuen zukünftigen Liebsten Kieran beschäftigt. Was für ein wundervoll ungewöhnlicher Name. Einfach wie geschaffen für den Schwarzhaarigen und sein kühles Gemüt. Er war dem Brünetten einige Tage zuvor ins Auge gestochen. Während sein Blick über den zierlichen Körper des Jüngeren geglitten war, hatte er das Namensschild seines Gegenübers entdeckt, auf dem Kieran McCutcheon in Druckschrift stand. Eine weitere hilfreiche Information die der Grünäugige sehr gut gebrauchen konnte für seine nächsten Schritte, die er sorgfältig und wohlüberlegt planen mußte. Und Milano hatte sich alles bereits bis ins kleinste Detail ausgemalt. Von nun an konnte ihm Kieran nicht mehr entgleiten, dachte sich der Italiener mit einem siegessicheren Grinsen auf den Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)