Blut an meinen Händen von astala7 (Was bleibt, wenn nichts mehr da ist?) ================================================================================ Kapitel 4: Kampf ---------------- 4.Viertes Kapitel - Kampf Wieso werden wir geboren? Weil es nichts schöneres gibt, als ein Kind lachen zu sehen? Wieso hat man Freunde? Weil keiner alleine sein will? Wieso unterscheiden wir zwischen gut und schlecht? Ist das Instinkt? Wieso müssen wir sterben? Weil Gott es so will? Wofür müssen wir kämpfen? Für ein Kind, das lachen will. Für einen Freund, der nicht alleine sein soll. Für das Gute in uns. Doch gegen denn Tod lässt es sich nicht kämpfen, Denn den KAMPF hat noch keiner gewonnen. Aus: „Der Kampf“ von Unbekannt Die Sonne ging unter. Ganz langsam senkte sich der helle Feuerball dem Horizont entgegen. Die Wolken bekamen einen Hauch von Rosa, man konnte die letzten warmen Strahlen auf dem Gesicht spüren. Doch plötzlich verdunkelte ein ungeheurer Schatten die Sonne. Formlose Konturen zeichneten sich vor den Wolken ab, wie ein Schwarm Vögel. Doch es waren keine Vögel. Es waren Dämonen. Ein riesiger Zug niederer Youkai bahnte sich seinen Weg über den Abendhimmel. An seiner Spitze flog eine junge, schwarzhaarige Frau in traditionellen Kimono,auf einer schneeweißen Feder. In der Hand hielt sie einen zusammengeklappten Fächer, mit dem sie sich nachdenklich gegen die Lippen tippte. Ihre blutroten Pupillen und die spitzen Ohren verrieten, dass sie ebenso wenig menschlich war wie die Monster, die sie anführte. Kagura überlegte schon seit ihrem Aufbruch aus Narakus Schloss, wie sie sich aus ihrer misslichen Lage befreien könnte. Tesaki, dieser kleine Bastard, hatte ohne Zweifel etwas im Kopf. Die Windherrscherin hatte die Dämonen erst viele Meilen vom Hauptquartier entfernt rufen dürfen und musste jetzt einen Umweg nehmen, um zu ihrer Beute, Inu Yashas Anhang zu kommen. So hatte der junge Stratege ausgeschlossen, dass man ihre Spur – und vor allem die der Dämonen – zu Naraku zurückverfolgt werden konnte. Schon einmal hatten sie einen ähnlichen Angriff gestartet, auch wenn der schwarzhaarige Hanyou damals persönlich anwesend war. Damals hatte Inu Yasha Kaguras Dämonen mit seinem Kaze no Kizu pulverisiert, sodass selbst ihr Totentanz die Leichen nicht mehr hatte zusammenfügen können. Doch weder dieser Halbdämon noch Kagome würden dem Mönch und der Dämonenjägerin dieses Mal zur Seite stehen. Sie waren auf sich allein gestellt – und sie würden verlieren. Wenn sie keine Hilfe bekommen würden, waren sie jetzt schon so gut wie verloren. Tesaki hatte Kagura auch eingeschärft, das Vorhaben auf der Stelle abzubrechen, sollte unerwartete Verstärkung auftauchen. Aber auch so war sich die Dämonin sicher, dass die beiden Menschen ihr nichts entgegenzusetzen hatten. Waren sie erst einmal aus dem Weg, würde Inu Yasha früher oder später in grenzenlose Trauer und Verzweiflung stürzen. Sie müssten ihn lediglich eine Zeit lang überwachen um den Augenblick abzupassen, an dem er besonders verletzlich war. So lautete Tesakis teuflischer Plan. Und hier stutze Kaguras Gedankengang. Sie wollte nicht, dass Inu Yashas Ermordung gelang. Nach Beseitigung seiner Truppe würde sich Tesaki sicher Kouga widmen, um das Juwel der vier Seelen zu vervollständigen. Mit dieser Macht und einem guten Plan, könnten sich die beiden Halbdämonen vielleicht sogar Sesshoumarus entledigen. Narakus endgültiger Sieg über alle seine Feinde bedeutete für Kagura jedoch extrem schlechte Karten. Nicht nur das nemand mehr da wäre um den Hanyou zu töten, sodass sie ihr her und damit ihre Freiheit und Unabhängigkeit zurückerlangte. Nein, wenn der Schwarzhaarige keine Feinde mehr hatte, würde er sich doch als erstes seiner aufmüpfigsten Untertanin widmen. Dennoch, würde sie Tesakis und damit Narakus eindeutigen Befehl missachten, wäre ihre ohnehin schon kurze Lebensspanne fast augenblicklich zu Ende. Die Saimyosho, die den dämonischen Zug begleiteten, hatten sicher nicht nur die Aufgabe den Mönch zu vergiften, sondern auch sie zu überwachen. Sie hatte keine Wahl... Hoffentlich würde der Tod seiner Freunde Inu Yasha in seinem Bestreben Naraku zu töten weiter anspornen, anstatt ihn zu schwächen. Die Dämonen hinter ihr wurden unruhig, wahrscheinlich witterten sie ihre Beute. Kagura sah nach unten. Ein kleines Menschendorf schmiegte sich dort an die Flanke eines kleinen Wäldchens, auf dessen anderer Seite sich ein Fluss entlang schlängelte. Genau zu diesem Fluss strebten de Dämonen hin. Kagura ließ ihren Fächer aufklappen. Das Spiel konnte beginnen. ~Sango&Miroku~ „Was meint ihr, Miroku-sama, wird Inu Yasha es schaffen, an Tensaiga zu kommen?“ fragte Sango besorgt, während sie sich hinunter zum Wasser kniete. „Ich weiß es nicht...“ gestand der Mönch und reichte ihr einen Tonkrug, den sie im Fluss auffüllte. „Seine Chancen stehen nicht gut, das wissen wir alle. Er hat höchstens noch zwei Tage Zeit, was schon allein kaum ausreicht um Sesshoumaru zu finden. Andererseits handelt es sich um Kagome... Und du weißt, wie viel sie ihm bedeutet.“ „Er schafft es bestimmt nicht!“ schluchzte Shippou laut, er ich neben der Dämonenjägerin fallen gelassen hatte. Kirara mautze traurig. Sango seufzte tief. „Kaede will ihren Körper in einem speziellen Kräuterbad behandeln.“ Deswegen holten sie Wasser. Auch wenn sie froh waren, dem Dorf kurz entkommen zu sein, um etwas Zeit für sich zu haben. „Das mag ihm noch einen, vielleicht zwei Tage verschaffen, aber das eigentliche Problem-“ Der Mönch stockte. „Was ist los?“ Der Fuchdämon wischte sich einige Tränen aus den Augen. „Was habt ihr, Miroku-sama?“ fragte nun auch die junge Frau und hob alarmiert den Kopf. Kirara fauchte und trat einige Schritte zurück, nur um sih einen Moment später zu verwandeln. Der Angesprochene stieß einen überraschten laut aus und ging in Kampstellung. „Da sind Dämonen!“, keuchte er erschrocken, „Und zwar eine ganze Menge!“ „Was!?“ Sango stand sofort auf und verschüttete in ihrer Eile das Wasser. Der Krug zersprang und die Flüssigkeit sickerte in die feuchte Ufererde ein. Shippou quitschte laut auf. „Bleib dicht bei mir, Shippou-chan!“ wie ihn Sango an und der Youkai kletterte an ihrem Kimono empor. Hastig schnallte sie ihren Bumerang vom Rücken und verfluchte den Umstand, ihren Kampfdress nicht an zu haben. Dann waren sie auch schon über ihnen, der Schatten der Meute verdunkelte ihre Sicht. Es blieb nicht mehr genug Zeit, auf Kiraras Rücken zu springen. „Kagura!“ riefen die beiden Menschen überrumpelt, als sie die Person auf der Feder erkannten. „Was hat das zu bedeuten!?“ Doch die Windherrscherin antwortete nicht, sondern schwang stattdessen ihren Fächer. Sofort kam Leben in die niederen Youkai hinter ihr. Wie ein einziges, riesiges Lebewesen stürzten sie auf den stummen Befehl hin auf die Erde und die beiden dort befindlichen Menschen zu. Plötzlich waren sie umringt von Leibern, unzählige Mäuler mit spitzen Zähnen schnappten nach ihnen, übergroße Augen glotzten herab, schuppenbesetzte Schlangenleiber mit Stacheln am Ende ihrer Schwänze schlugen nach ihnen und giftige Krallen schnellten auf sie zu. Beide Menschen konnten sich mehr schlecht als recht verteidigen und Shippou stand eher im Weg, als das er half. Kiraras Fänge gruben sich in das Fleisch der Dämonen. Sangos Bumerang zischte durch die Luft und köpfte gut ein Dutzend der Ungetüme. Mit dem Schwert hielt sich die Jägerin die Dämonen vom Leib, die die kurze Zeit, in der sie den großen Knochen, den sie sowohl für Angriff als auch für Verteidigung nutzte, nicht zur Hand hatte ausnutzten um sie weiter zu attacktieren. Miroku währenddessen warf mit Bannzetteln nur so um sich. Sein Stab ließ seine exorzistischen Kräfte auf die vom Bösen verpesteten Körper der Monster wirken. Kurz hielten die beiden inne, den ersten Ansturm hatten sie überstanden. „Kagura!“ rief Miroku nach oben, „Du verschwendest deine Zeit, Inu Yasha ist nicht hier!“ Doch auch darauf regierte die Youkai nicht. Geschickt bewegte sie ihren Fächer zwischen den Fingern, ihre Augen blickten emotionslos auf sie herab. Kein Kampfschrei, keine höhnischen Bemerkungen. Nur eine traurige Entschlossenheit. „Miroku-sama! Die Dämonen!“ rief Sango neben ihm und der Mönch fuhr herum. Die Köpfe, die der Bumerang der Jägerin von ihren Körpern abgetrennt hatte, griffen nun gemeinsam mit ihren Gegenstücken erneut an! Das Fauchen der Youkai machte deutlich, dass diese Kreaturen sehr wohl noch kampfbereit waren. „Kaguras Totentanz...!“ keuchte Miroku erstickt und das Entsetzen schlich sich in seine Augen. Ihre Lage war alles andere als gut. und wenn man Inu Yasha mal brauchte, war er nicht da. ~Tesaki~ „Ihr müsst das Katana höher halten, Tesaki-san!“ sagte Kohaku und zeigte ihm wie. „Ach... Ich bleibe doch lieber bei meiner eigenen Waffe.“ erwiderte Tesaki. Der Menschenjunge, welcher ein Waffenlager geplündert hatte um dem kleinen Hanyou eine Ausrüstung zu beschaffen, hatte sich einen Blitz-Speer als Waffe ausgesucht, eine lange Klinge die wie ein Blitz geformt war und einen eisernen Griff besaß. Damit ließ sich nicht wirklich fechten, aber man konnte fast jede Art von physischem Angriff damit abblocken und selbst verheerende Wunden erzeugen. Zudem kämpfte Tesaki hauptsächlich mit Zaubersprüchen und Beschwörungen aus den Büchern und über den Speer konnte er sein Youki am besten leiten. „Außerdem hab ich ohnehin keine Lust mehr auf diese Übungskämpfe. Wär ich doch nur mit Kagura-san mitgegangen...“ murrte der Kleine. „Aber wollt ihr denn nicht stärker werden? Wenn ihr nicht trainiert, wird das nichts.“ erwiderte Kohaku, ohne das man an seiner Stimme hätte ablesen können, ob ihn das störte oder nicht. „Aber ich bin doch schon fast so weit! Vielleicht könnte ich den Kampf noch nicht selbst bestreiten, aber ich würde Kagura-san so gerne helfen...“ protestierte der Junge wehleidig. „Ihr seid der Stratege dieser Mission. Der Fädenzieher bleibt im Hintergrund um im Falle des Fehlschlagens einen neuen Plan zu entwickeln.“ erklärte der ehemalige Dämonenjäger ruhig. „Aber das kann ich doch trotzdem! Ich werde nichts machen, nur beobachten. Dann kann ich mir viel besser ein Bild von der Lage mache!“meinte Tesaki euphorisch. „Das kann ich nicht entscheiden.“ erwiderte Kohaku geschlagen, „Da musst du schon zu Naraku-sama gehen.“ „Ach, Naraku-sama wird sich bestimmt freuen, wenn ich ein wenig Eigeninitiative zeige. Ich habe doch die Befehlsgewalt über die Mission, richtig? Komm Kohaku-kun, lass uns hingehen, bitte!“ Kohaku überlegte, doch da er von seinem Meister nicht den ausdrücklichen Befehl erhalten hatte an Ort und Stelle zu bleiben, sprach an sich nichts gegen Tesakis Wunsch. Zudem hatte der Kleiner erst gestern eine seiner neuen Attacken perfektioniert, würde sich zu wehren wissen... „Also schön. Naraku-sama ist im Moment nicht hier, wir können ihm mit den Saimyosho eine Nachricht schicken. Lass uns gehen.“ willigte er schließlich ein. Tesaki strahlte über sein ganzes, junges Gesicht. Er würde niemandem zur Last fallen! Er würde helfen! ~Miroku~ „Tanz des Windes!“ schallte Kaguras Ruf über die Lichtung und riesige Sicheln aus heißer Luft flogen auf die Menschen am Boden zu. „Ah!“ schrie Sango, als sie, im letzten Moment ausweichend, von der Attacke an der Schulter getroffen wurde. „Sango, du blutest!“ rief der kleine Fuchsdämon aufgeregt und starrte auf die rote Flüssigkeit, die ihren Arm hinunter lief. „Es... geht schon...“ brachte die Verletzte mühsam hervor und wehrte schon den nächsten Angriff ab, indem sie ihre Waffe warf. Mühsam schwang sie sich auf den Rücken der Dämonenkatze, die ihr hilfsbereit zur Seite stand. Miroku wollte zu ihr eilen, doch sofort stürzten sich die Youkai auf ihn, um die beiden so zu trennen. „Tanz des Drachen!“ rief die Windherrscherin dieses Mal und und von ihrem Fächer lösten sich mehrere, meterhohe Wirbelstürme. Sangos Bumerang, welchen sie kurz zuvor ausgeworfen hatte, verfing sich darin und wurde durch die Gegend geschleudert. Die Leichen der Youkai wurden weiter zerfetzt, doch ihre toten Überreste ballten sich zusammen und stürzten weiter auf sie zu. Das machte es noch schwerer ihnen auszuweichen, denn jedes einzelne, abgetrennte Körperteil funktionierte, von Kaguras Totentanz kontrolliert, wie eine eigenständige Waffe, deren Zahl so immer weiter wuchs. Der Mönch konnte allein mit seinen Bannzetteln und dem Stab die Bestien nicht mehr aufhalten und so fasste er schließlich einen Entschluss. „Sango! Halt dich irgendwo fest!“ Er wusste nicht, ob sein Ruf gehört worden war, dennoch griff er den Rosenkranz an seiner rechten Hand. Mit einem Ruck riss er die Kette ab und betete inständig zu Buddha, dass Sango jetzt nicht in der Nähe war. „KAZAANA!“ ~Inu Yasha~ Als Inu Yasha das erste Mal ein hauch von Sesshoumarus Geruch ereilte, wollte er seiner Nase zunächst nicht glauben. Er schämte sich sagen zu müssen, dass er den ersten Tag fast vollständig damit zugebracht hatte um Kagome zu trauern und sich selbst zu verfluchen. So war er überrascht, das das Schicksal ihm scheinbar doch eine Chance geben wollte. Sesshoumaru war in der Nähe und, bei Gott, er würde alles tun um an Tensaiga zu kommen! Natürlich war es unwahrscheinlich, dass sein Halbbruder ihn mit dem Erbstück seines Vaters gehen ließe. Vielleicht würde er ihn nun töten, damit täte er dem Hanyou vermutlich noch einen Gefallen. Wenn er Kagome nicht wiederbeleben konnte... dann wollte er selbst auch nicht m Leben bleiben. Schon Kikyou hatte er nicht beschützen können. Auch für sie hätte er diesen waghalsigen Versuch gewagt. Er wollte wiedergutmachen, was er verbrochen hatte. Er wollte eine Chance, Kagome um Verzeihung zu bitten. Ihr Verlust war fast genauso schlimm für ihn wie die Gewissheit, das es allein seine Schuld gewesen war. Er hatte sie immer beschützt, vor allen möglichen Gefahren. Nie aber hatte er gesehen, dass er selbst die größte Gefahr darstellte. „Was willst du, Inu Yasha?“ ertönte plötzlich eine Stimme und der Halbdämon fuhr herum. Dort, hinter ihm, lässig an einen Baum gelehnt, stand sein Halbbruder Sesshoumaru. Nie war er so fröhlich gewesen, ihn zu sehen. Doch warum...? „Du musst meine Anwesenheit gespürt haben, selbst deine mickrige Nase musste meine Position ausmachen können. Dennoch bist du in mein Revier eingedrungen, anstatt ein wenig Respekt vor deinem älteren Halbbruder zu haben und einen Umweg zu nehmen... Also, was willst du? Was ist so wichtig, dass meine Zeit es in deinen Augen wert ist, das ich sie opfere um es dir abzuschlagen?“ fragte er kühl. Inu Yashas Miene verdüsterte sich. „Ich will...“ Er stockte. Wenn er sagte, dass er es auf Tensaiga abgesehen hatte, würde Sesshoumaru sofort wissen was passiert war. Seinen Spott könnte er vermutlich nicht auch noch ertragen... Dennoch, was blieb ihm anderes übrg? „Ich möchte, dass du Kagome wiederbelebst!“ Selbst überrascht von seiner Kühnheit, schloss er rasch wieder den Mund. Sesshoumaru zeigte auf den ersten Blick überhaupt keine Reaktion, doch wenn man genau hinsah, bemerkte man wie seine rechte Augenbraue ungläubig zuckte. „So eine bodenlose Frechheit hätte ich nicht einmal dir zugetraut! Anscheinend war ich bisher viel zu lasch mit dir. Doch das lässt sich ändern.“ Noch immer lässig stieß sich der Youkai von dem Baumstammm ab. Inu Yasha zwinkerte. Nicht einmal eine Sekunde. „Uuah!“ Er stolperte zurück, wie war Sesshoumaru so schnell heran gekommen!? Für eine Moment schien sein glattes Gesicht, auf dem keine einzige Regung zu sehen war, vor ihm zu schweben. Inu Yasha verlor das Gleichgewicht, doch der daraus resultierende Sturz rettete ihn vor dem sicheren Tod. Ein Zischen ertönte, die Giftklaue des Dämons schmolz einen Teil des Erdbodens weg und der Hanyou rappelte sich entsetzt auf. Sesshoumaru war gelandet, stand unbewegt dort als wäre nichts Außergewöhnliches passiert. Grüner Dampf stieg von seinen Krallen auf. „Wie kommt es, das du dein ach so heiß geliebtes Menschenweib verloren hast? Hat sie dich etwa verlassen und ist einem niederen Youkai zum Opfer gefallen? Oder war es wieder einer von Narakus Abkömmlingen? Weißt du, wo dieser Bastard steckt?“ Inu Yasha spürte einen schmerzhaften Stich bei diesen Worten, erinnerten sie ihn doch daran, dass keine dieser Möglichkeiten zutraf. Er war es gewesen... Knurrend griff er nach Tessaiga. „Wenn du Tensaiga nicht für mich einsetzen willst, werde ich es mir mit Gewalt holen!“ drohte er, doch selbst für ihn klang das nach leeren Worten. „Als wenn so ein lächerliches Halbblut wie du dazu in der Lage wäre...“ meinte Seshoumaru abwertend. Erneut begann seine Hand zu glühen, doch diesmal waren es nur zwei seiner Finger. „Whoa!“ rief der Halbdämon, als die Peitsche auf ihn zuschnellte. Er hatte gerade noch rechtzeitig Tessaiga ziehen können, welches er wie einen Schild vor sich hielt, doch die Wucht des Angriffs drückte ihn zurück. „Ich habe es nie geschätzt, dass du diesen Menschenanhang mit dir herum geschleppt hast, ihn immer beschützen wolltest. Es muss doch auch dir klar sein, das du stärker als sie alle zusammen bist. Sie waren im Kampf immer deine Schwäche, denn deine Zuneigung zu ihnen macht dich verletzlich.“ sprach der Inuyoukai und erneut schnellte die Peitsche vor. „Du kommst hier her, bist bereit alles für einen von ihnen zu riskieren, und wozu? In einem Kampf darf man sich keine Gefühle erlauben. Das du bis heute überlebt hast, grenzt an ein Wunder.“ Inu Yasha schlug die Energiepeitsche erneut mit der breiten Klinge zur Seite, nicht genug Zeit und Spielraum habend um selbst anzugreifen. Die Worte seines Halbbruders verletzen ihn. Er erinnerte sich an das Blut an seinen Klauen, Kagome, die mitten auf dem Schlachtfeld stand. Warum hatte sie sich nicht zurückgehalten? War sie etwa deswegen nicht weggelaufen, weil sie zu geschockt von seinem Angriff war? Überzeugt davon, er würde ihr nichts tun? Hatte sie sich von ihren Gefühlen verleiten lassen dazubleiben, war sie deswegen gestorben? Der Gedanke, der Dämon vor ihm könnte Recht haben, war grauenvoll. An Sesshoumarus Hüfte hing Tensaiga. Doch dann durchzuckte ihn ein grässlicher Schmerz. Überrascht weiteten sich seine Augen, er hatte die Attacke doch abgewehrt! „Du bist zu abgelenkt, Inu Yasha... Ist dir deine Kagome so wenig wert?“ Die Worte waren nur geflüstert, doch er konnte sie laut und deutlich hören. Als der Weißhaarige den Kopf wand, wusste er auch wieso: Sesshoumaru war direkt neben ihm! Glühende Striemen versengten sein Fleisch, die Peitsche hatte ihn gar nicht von vorn treffen sollen. Sie hatte sich um seinen Körper geschlungen, von hinten angegriffen, und umwickelte ihn nun fest. Er schwebte gut einen Meter in der Luft, mühelos von dem Überlegendem dort gehalten. Er biss die Zähne zusammen, nicht schreien, alles, nur nicht schreinen! Und immer mehr wurde sein Fleisch verbrannt. „Ohne diesen Abschaum wäre es dir besser ergangen... Wann wirst du endlich zur Vernunft kommen? Werd erwachsen!“ fuhr ihn der Youkai an. Doch plötzlich stutzte dieser, er zog die grüne Fessel mit ihm näher an ich und sog die Luft ein. „Oh, jetzt verstehe ich!“ Ein leichtes Lächeln um spielte seine Lippen und Inu Yasha ahnte Böses. „Du warst es, nicht wahr? Unter deinen Krallen klebt noch der Geruch ihres Blutes... und dein Blut...“ Mit einem mal wurde er fallengelassen, ein Keuchen entrann seiner Kehle. „Du hast dich verwandelt und sie umgebracht. Deswegen kommst du zu mir, es sind deine Schuldgefühle, nicht wahr? Und wenn du Tensaiga nicht bekommen kannst, lässt du dich von mir töten.“ stellte Sessoumaru fest und ihm wurde übel als er merkte, dass er dazu tatsächlich bereit gewesen wäre. „Ich werde nicht sterben, denn ich bleibe solange bei dir, bis du bereit bist mir das Schwert zu übergeben!“ sagte er und klang dabei mutiger als er sich fühlte. Doch der Angesprochene hatte sich bereits wieder abgewandt. „Was willst du schon tun? Mir Tessaiga im Austausch anbieten?“ fragte er sarkastisch und war tatsächlich schon in der Verfassung, einfach wieder zu verschwinden. Doch seine Worte hatten Inu Yasha stuzig gemacht. Kurz rang er mit sich, entschloss sich aber schließlich. Kagomes Leben war am wichtigsten! „Ja!“ rief er, „Ja, wenn du mir Tensaiga überlässt, gebe ich mir mein Erbstück unseres Vaters!“ Ganz langsam, bedrohlich, fast wie in Zeitlupe drehte sich der Weißhaarige zu ihm um. Inu Yashas Entschlossenheit schwankte kurz, als er den blanken Hass, pure Mordlust in dessen goldenen Augen sah. Warum? „Was bildest du jämmerlicher Bastard dir eigentlich ein!?“ Blitzschnell war er bei ihm, seine Klauen schlossen sich um seinen Hals und drückten ihn gegen einen Baum. Die Säure seiner Krallen verätzte seine Haut und wieder keuchte er schmerzerfüllt. Tessaiga fiel zu Boden, als er seine Hände hob um die seines Bruders von seiner Kehle zu lösen- vergebens. Er bekam keine Luft mehr. „Wenn ich mir Tessaiga hole, so tue ich das im Kampf, sobald ich dich getötet habe! Was soll ich mit einem Schwert, das ich nicht führen kann, wenn du Missgeburt weiterhin auf der Erde wandelst?!“ zischte er gefährlich und Inu Yasha verstand. Seine Suche nach Tessaiga war für ihn ein Spiel, hatte seinen Jagtinstinkt geweckt. Nachdem er erfahren hatte, dass er es nicht anwenden konnte, war es für ihn nichts weiter als eine Trophäe gewesen, die es zu ergattern galt. Etwas, das niemand außer ihm besitzen sollte. Es freiwillig übergeben zu bekommen, es anzunehmen, wäre ein Zeichen von Feigheit gewesen. Mit seinem Angebot hatte er ihn nur noch weiter gereizt, ihn tödlich beleidigt. Nun kam er seinem Tod wohl doch noch schneller nah, als er geglaubt hatte... Doch wider Erwarten verschwand der Hass in den Augen seines Gegenübers so schnell wie er gekommen war und zum zweiten Mal wurde er einfach fallen gelassen. „Verschwinde. Ich lasse mich nicht für deine Selbstmordpläne missbrauchen.“ war das Einzige was er sagte. Inu Yasha rappelte sich auf, griff sich an den schmerzenden Hals und fasste Tessaiga. „Ich sagte doch, ich bleibe so lange hier, bis-“ Doch er wurde harsch unterbrochen: „Das tust du nicht! Du wirst dorthin zurückkehren von wo du gekommen bist. Wenn du dort ankommst ist es zu spät noch etwas für deine Freundin zu tun, doch den Rest deines Anhanges könntest du vielleicht noch retten.“ „Was... Was meinst du damit?“ fragte Inu Yasha verwirrt. Arrogant hob der Youkai eine Augenbraue. „Hast du sie nicht bemerkt? Die Auren der Dämonen, an denen Narakus Gestank klebte? Da sie nicht hier sind, werden sie ein anderes Ziel gehabt haben. Warum, glaubst du war ich sonst in der Nähe? Ich bin ihnen gefolgt um einen Hinweis auf Narakus Aufenthaltsort zu bekommen, doch nun wird mir klar, dass dieser schmutzige Hanyou sich wohl zunächst jeden einzelnen deiner Freunde vornehmen wird. Demzufolge wird es dort wahrscheinlich keine Hinweise für mich geben...“ Doch Inu Yasha hörte ihm schon gar nicht mehr zu. Immer wieder hallte der Sinn dieser Neuigkeiten in seinem Kopf wider. Während er gegangen war um einer vagen Chance für Kagomes Leben hinterher zu jagen, die eher seinen eigenen Tod heraufbeschworen hätte, waren Sango und Miroku... Ihm entgleisten jegliche Gesichtszüge, seine Knie begannen zu zittern. Er hatte sich von seinen Gefühlen leiten lassen... Sich ablenken lassen von seiner Trauer um Kagome... Und nun sollte das den Tod seiner Freunde bedeuten? Nein! Ohne Sesshoumaru nur eines Blickes zu würdigen, drehte er sich auf dem Absatz um und rannte davon, rannte, so schnell ihn seine Beine trugen. Hoffentlich kam er noch rechtzeitig! Währenddessen blieb der Inuyoukai zurück, ein leises Lächeln im Gesicht und fragte sich, warum er das getan hatte. Warum hatte er diesem Bastard verraten, dass seine Freunde in Gefahr waren? Um ihn zu triezen? Um ihm zu zeigen, dass er nicht in der Lage war sie zu beschützen? Zu schwach? Er hatte ungewöhnlich viel mit seinem Halbbruder geredet, hatte ihn abermals verschont. Doch der Tod wäre vermutlich eine Erlösung gewesen und die konnte er nicht gestatten. Sollte er doch weiterleiden, sollte er doch zusehen, wie auch der Rest seiner Truppe dahinschied. Vielleicht erkannte er dann endlich, dass es falsch war, sich mit Menschen einzulassen. Es hatte ihn nicht zu interessieren. Sesshoumaru war dem Geruch der Dämonen bis zu seinem Ursprung gefolgt, doch ohne Ergebnis. Es war Kagura gewesen, die sie angeführt hatte, aber von ihr bekam man erfahrungsgemäß keine Informationen, zu sehr fürchtete sie um ihr eigenes Leben. Es brachte ihm nichts, Inu Yasha zu folgen, also tat er es nicht. Stattdessen wandte er sich nur stumm um, zurück zu Rin und Jaken, die er für die Begegnung mit dem Halbblut hinter sich gelassen hatte. Doch er spürte etwas, es lag etwas in der Luft, ein Geschehen, das sich seiner Kontrolle entzog. Er musste vorsichtig sein, den Rat, den er Inu Yasha gegeben hatte, selbst befolgen. Sich nicht von Gefühlen leiten lassen. Doch dummerweise tat er das, seit Rin ihn begleitete, immer öfter... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)