Wolf-Night von JennyRiddle (Harry/Tom oder Harry/Fenrir (klärt sich später)) ================================================================================ Kapitel 13: Die erste Nacht --------------------------- Hi^^ Hier ein neues Kapitel ^^ Danke euch wie immer sehr für eure Kommentare Kapitel 13 – Die erste Nacht Harry und Fenrir gingen eine Weile schweigend den Strand entlang. „Es ist eine Menge los mit so vielen Menschen im Haus.“, teilte Fenrir seine Gedanken mit. Harry nickte. „Ja. Ich wünschte, wir würden uns alle etwas besser verstehen.“, erklärte er. Fenrir sah ihn nachdenklich an und nickte langsam. „Ich kann dich verstehen. Du hast immerhin einige andere Sachen um die Ohren.“ Harry nickte langsam und seufzte leicht. Fenrir sah ihn eine Weile lang schweigend an. Man sah ihm an, dass er überlegte, wie er sagen sollte, was er sagen wollte. „Du kommst gut zurecht mit deiner Situation.“, berichtete er schließlich seine Meinung, doch er fügte hinzu: „Oder du bist gut im Verdrängen.“ Harry schluckte schwer und hauchte: „Ich war schon immer gut im Verdrängen. Es blieb mir auch nichts anderes übrig.“ Ein paar Tränen lösten sich aus seinen Augen und der Jüngere spürte, wie ihm eine Hand auf die Schulter gelegt wurde. Tatsächlich beruhigte es Harry etwas und er atmete tief durch. „Möchtest du drüber reden?“ Fenrir war wirklich ein freundlicher, recht einfühlsamer Mann, wie man es am Anfang nie von ihm erwartet hätte. Harry mochte Fenrir. Er mochte ihn sehr gerne. Fenrir war für Harry schon wie ein Freund. Es war ein Wunder, dass sie sich gerade erst kennen gelernt hatten. Doch Harry konnte sich Remus’ Stimme nur wieder in den Kopf rufen, dass das auch an dem Wolf in ihm lag. Trotzdem… „Ich… nun ja, wie gesagt, ich musste eigentlich schon immer verdrängen. Begonnen hat es schon vor meiner Zeit in Hogwarts. Meine Eltern waren tot und meine Verwandten hassten mich und das haben sie mir nur zu deutlich gezeigt.“ Harry ballte die Hände zu Fäusten. Fenrir knurrte leicht, doch Harry spürte sofort, dass das Knurren nicht gegen ihn gerichtet war. Deshalb fühlte er sich sehr beschützt und geborgen. Er sprach langsam weiter: „Ich habe nie gezeigt, dass es mir schlecht geht… ich habe einfach akzeptiert, dieses Leben zu haben… dann kam ich nach Hogwarts und ich konnte das alles erst gar nicht glauben, doch dann war ich wirklich sehr glücklich drüber. Bis ich die Geschichte von Voldemort erfuhr… also wie sie mir nun erzählt wurde… Mit elf Jahren wurde mir klar gemacht, dass ich dafür bestimmt bin, jemanden zu töten, der meine Eltern getötet haben soll und auch viele andere Morde begann. Das Schicksal der ganzen Zaubererwelt lag in der Hand eines einzigen Jungen… und alle setzten ihre Hoffnung in mich. Es war schwierig, doch ich habe meine Gefühle einfach verdrängt und akzeptiert… und alles… alles was mir je in der Zeit in Hogwarts passiert ist… die Menschen, die sterben mussten… Sirius… er und Remus waren die ersten, die mir je eine richtige Familie waren. Es hat mich fertig gemacht, als Sirius starb. Ich wollte selber nicht mehr leben. Doch ich habe auch das immer verdrängt. Ich habe auch nie mit jemandem über meine Gefühle geredet… nicht mal mit Remus, obwohl er sehr für mich da war, obwohl er selber um Sirius’ trauerte.“ Harry musste eine Erzählpause einlegen. Seine Stimme war brüchig und die Tränen rannen nur so über seine Wangen. Sie waren stehen geblieben. Fenrirs Hand lag noch immer auf Harrys Schulter und sie sahen über das Meer. Dann fuhr Harry fort: „Und es wurde einfach nicht besser. Nach Sirius Tod habe ich nach und nach das Vertrauen zu Dumbledore verloren, bis ich ihn verabscheute. Ich hasste ihn dafür, wie er mit magischen Wesen umging. Ich sah es ja an Remus. Remus hat mir sehr viel erzählt, wie sein Leben als Werwolf war. Es macht mich so traurig. Und dann kam der nächste Schock… Vollmond, die Flucht hier her , einfach alles hier… diese ganzen neuen Geschichten…“ Harry schluchzte leicht. Fenrir drückte seine Schulter und zog den Jungen einfach an sich. Der Schwarzhaarige ließ es zu und schluchzte leicht an Fenrirs Brust, dessen T-Shirt schnell durchnässte. Doch dem großen Werwolf machte das nichts aus. Er streichelte Harrys Rücken und wiegte ihn sanft. Dabei hielt er den Kleineren fest an sich gedrückt. Fenrir selber sprach nichts, doch alleine seine Anwesenheit reichte Harry, dass er sich langsam wieder beruhigte. Er atmete tief ein und nahm den angenehmen Duft des Größeren auf. Ein schöner Duft. Er schien dem Kleineren so vertraut, dass er sich einfach wohl fühlen musste. Irgendwann sah Harry auf. Grüne Augen trafen auf Blaue. „Weißt du…“, Harry schniefte kurz, „Seit ich hier bin und euch alle kennen gelernt habe, seit Sirius wieder da ist und ich einige hilfreiche Gespräche hatte, geht es mir langsam etwas besser… dabei müsste man das Gegenteil denken…“ Fenrir sah ihn fragend an. „Wieso…“ „Ich bin so verwirrt in letzter Zeit. Meine Gefühle machen mich wahnsinnig… dieser Kuss von Riddle… ich weiß nicht… eigentlich will ich nichts von ihm… irgendwie mag ich ihn ja, was auch verwunderlich ist… er ist Voldemort. Aber er erinnert mich an Sirius… und du… Na ja, dich mag ich auch und es verwirrt mich, dass ich mich bei dir so sicher und geborgen fühle. Remus meint, das kommt durch den Wolf in mir.“ Fenrir lächelte leicht und irgendwie erfreut. „Nun, das stimmt. Da ich dein „Erschaffer“ bin, siehst du mich in gewisser Weise als Rudelführer und Beschützer an. Doch wenn deine menschliche Seite mich sehr verabscheuen würde, würdest du mir trotzdem nicht so vertraut sein. Das sieht man auch an Remus. Er hasst mich, obwohl sein Wolf mich als Beschützer und Rudelführer ansehen müsste.“ Harry nickte verstehend und kuschelte sich noch eine Weile an den Größeren. Das tat ihm wirklich verdammt gut und Fenrir streichelte ihm weiterhin den Rücken. „Danke, Fenrir.“ Harry wischte sich über die Augen. „Schon gut, es ist gut, mal mit jemanden über so etwas zu reden.“ „Ja…“, hauchte Harry und atmete wieder tief durch sie gingen weiter. Fenrir hatte nun einen Arm um Harrys Schulter gelegt, der die Berührung sehr genoss. Es war ihm nicht mal unangenehm. „Harry?“, fragte Fenrir nach einer Weile des Schweigens. „Ja?“ Harry sah wieder auf. „Hat Remus mit dir über die erste Vollmondnacht geredet?“, er sah Harry ernst und dennoch ruhig an. Der schüttelte den Kopf. „Nun… nein, hat er nicht.“ Er schluckte leicht. „Ich… habe überhaupt noch nicht darüber nachgedacht.“ „Das habe ich mir fasst gedacht. Es ist wichtig, dass du vor der ersten Vollmondnacht darüber redest. Sonst weißt du gar nicht, was dich erwartet.“ Fenrir strich dem Kleineren kurz über den Rücken. Harry nickte langsam und schluckte. „Wie du das sagt, glaube ich will ich weiterhin nicht drüber nachdenken.“, hauchte er. Harry lehnte sich etwas weiter in Fenrirs Arme. Es tat ihm wirklich gut. Fenrir strich ihm kurz durchs Haar. „Du brauchst aber keine Angst zu haben. Es ist nicht schlimm. Ehrlich nicht…“ „Aber ich sehe, wie es Remus vor und nach den Vollmondnächten geht. Ich habe von Erzählungen gehört, dass es nicht angenehm ist…“, flüsterte Harry. Er fühlte einen dicken Kloß im Hals und in ihm machte sich langsam die Angst breit. „Remus wurde jahrelang dazu gezwungen, den Banntrank einzunehmen. Außerdem ist er nicht ganz im Einklang mit seinem Wolf, weshalb er generell Angst vor den Vollmondnächten hat. Der einzige Nachteil ist, dass wir selber in den Vollmondnächten keine Kontrolle über uns haben. Nur der Wolf in uns und wir als der menschliche Teil werden in dieser Nacht schlafen. Wir bekommen also nichts mit. Was den Wolfbanntrank angeht, blockiert er alle Fähigkeiten des Wolfes. Der Wolf in einem kann sich nicht entfalten und fühlt sich selbst nicht gut. Und das hält eben dauerhaft an, bis er eine Vollmondnacht wieder ganz zum Vorschein treten kann.“ Harry erinnerte sich, als er Remus zum ersten Mal in seinem dritten Jahr als echten Werwolf sah und das Remus danach wirklich nicht so krank wirkte, wie sonst in einer Vollmondnacht. Er seufzte tief und Fenrir fuhr fort: „Des weiteren bereitet die Umwandlung mit dem Trank große Schmerzen, denn der Wolf versucht, gegen die Blockaden anzukämpfen, was ihm allerdings nicht gelingen kann. Aber darum geht es jetzt nicht. Du wirst den Banntrank nicht zu dir nehmen. Das wäre zu grausam.“ Auch Fenrir seufzte nun leicht. „Musstest du schon mal den Banntrank zu dir nehmen?“, fragte Harry und sah zu dem Rothaarigen hoch. „Ja…“ Fenrir schluckte und senkte den Blick, „Ich war noch klein… meine Eltern konnten mein Schicksal nicht akzeptieren… meine allererste Vollmondnacht haben sie mir einen sehr starken Banntrank gegeben. Er hat komplett verhindert, dass ich mich verwandelte. Ich blieb in meiner Menschenform, doch so unerträgliche Schmerzen… das macht dem Cruziatusfluch alle Ehre. Ich habe die ganze Nacht geschrien, war verkrampft und die Schmerzen haben mich benebelt. Nach dieser Nacht… und nachdem ich mich endlich drei Wochen später etwas erholt hatte, bin ich von zu Hause weg.“ Harry strich über Fenrirs Arm. Der Arm war sehr muskulös. Feine dunkle Härchen, die dieselbe Farbe wie seine Kopfhaare hatten, zierten den Arm. Harry strich auch über eine kleine, breite Narbe am Oberarm. Harry war am Tag zuvor schon aufgefallen, als sie durch das Meer gewatet sind, dass Fenrir einige Narben über seinen Körper verteilt hatte. Doch sie störten nicht, sondern machten den Größeren nur noch männlicher und… attraktiver. Harry wurde rot und sah bei dem Gedanken wieder zum Meer. Hoffentlich hatte Fenrir seine plötzliche Veränderung nichts bemerkt. Doch dem schien nicht so. Fenrir sah ebenfalls über das Meer hinaus und atmete tief durch. War es die Meeresluft, die er so tief aufnehmen wollte? Harry zog den Gedanken gar nicht erst in Betracht, dass er vielleicht die Duftquelle war. Er dachte wieder nach. Es waren nur ein paar Tage, die er Fenrir kannte. Trotz anfänglicher Angst fühlte er sich nun so vertraut mit dem Mann. Fast wie mit Remus und Sirius, nur noch auf eine andere Art. Der junge Mann konnte sich selbst nicht erklären, wie er das meinte. Im Ganzen freute er sich, Fenrir so vertraut zu sein. Es war einfach ein schönes, wenn auch etwas fremdes Gefühl, mit ihm hier angelehnt zu sitzen und der sanften, tiefen Stimme zuzuhören. Es war nicht zu bestreiten, dass ihm der Werwolf gut tat. Was hatte es schon für eine Bedeutung, dass der Wolf in Harry daran schuld war, dass er so schnell Vertrauen fassen konnte? Gar keine. Es war eigentlich egal. Der Wolf in ihm war ein Teil von ihm. Er, Harry, war im Prinzip der Wolf. Hauptsache war, dass Harry Fenrir vertrauen konnte und dass der Mann ihm eine sehr große Stütze war. Im Moment fühlte Harry sich einfach gut, auch wenn es im Moment ganz anders sein sollte. Doch wenn er länger darüber nachdachte, gab es auch keinen Grund mehr, Trübsal zu blasen. Er hatte auch Sirius wieder, neben Remus die wichtigste und vertrauteste Person in seinem Leben. Es ging Harry gut und er war Dumbledore und die Last los, Voldemort vernichten zu müssen. Harry sah wieder zu Fenrir hoch, der nun stillschweigend vor sich hinstarrte. „Wie ist die Verwandlung. Also die richtige, ohne Wolfsbanntrank. Wie läuft die ab? Wie ist die Nacht und wie ist es, wenn man wieder zu sich kommt? Ich… ich habe Angst, dass ich vielleicht auch mal jemanden beiße oder so.“ Fenrir sah nun langsam wieder zu Harry runter. In den Augen des Größeren spiegelten sich einige Emotionen wieder, doch im Ganzen blieb er ruhig. „Wie ich erwähnte, es ist nicht schlimm.“, sagte er leise, ohne den Blick von Harrys grünen Augen abzuwenden, „Ich denke, du wirst deine Vollmondnacht mit Remus verbringen. Ich weiß nicht, ob ich auch dabei sein werde, aber ich denke nicht, dass Remus und ich dann als Werwölfe so freundlich miteinander umspringen werden. Einer von uns würde den jeweils anderen töten. Die Verwandlung ist vielleicht ein wenig unangenehm. Deine Glieder verkrampfen kurz, aber es tut nicht weh und dann kriegst du die Umwandlung meist schon gar nicht mehr mit, weil dein menschliches Ich schläft und der Werwolf zum Vorschein kommt. Da du mit einem anderen Werwolf zusammen bist, dem du vertraust, wirst du ihm folgen, in seiner Nähe bleiben und Schutz von ihm bekommen. Am nächsten Morgen wirst du dann wieder zu dir kommen. Du wirst dich an die Nacht nicht erinnern können und dich fühlen, als wenn du geschlafen hast. Vielleicht etwas übermüdet. Aber ansonsten wird alles so bleiben wie immer. Aber es kann passieren, dass du auch mal eine Verletzung davon trägst… Ich wurde schon von einer Schrotwaffe angeschossen. Aber deswegen darfst du dir keine Sorgen machen. Ihr werdet zu einem Ort gehen, wo euch nichts passieren kann. Ansonsten kannst u dich vielleicht mal im Wald ratschen, also nichts Ernstes. Und wenn du einem Menschen begegnest… nun es lässt sich nicht vermeiden, dass du ihn jagen wirst und töten möchtest. Das sind deine Instinkte… aber wie gesagt, werdet ihr an einen sicheren Ort gehen, wo euch kein Mensch begegnen wird.“ Harry schluckte und nickte leicht. Einiges hatte ihn schon Angst gemacht, doch er war froh, dass Fenrir so ehrlich war und ihn gleichzeitig noch beruhigte. Vielleicht war es ja wirklich nicht so schlimm. Trotz allem verging Harrys Angst und Unsicherheit nicht vollständig. Sicher hielt das noch bis zur ersten Vollmondnacht an. Bei dem Gedanken, dass er sich zu einem Werwolf verwandelte, nun wo Harry sich mal Gedanken drüber machte, wurde ihm ganz schlecht und automatisch lehnte er sich etwas dichter in die beschützenden Arme Fenrirs. „Danke Fenrir… es tut wirklich gut, mit dir zu reden.“, flüsterte Harry. „Das mache ich gerne. Ich kann dich sehr gut verstehen. Es gibt so viele Menschen, die Probleme haben, nur leider werden diese nicht immer Ernst genommen. Und die Sache mit dem „Jungen, der Lebt“ ist ein ganz besonderer Fall, wo alle nur an sich denken. Ich hasse die Menschen dafür.“ Harry kullerten wieder Tränen aus den Augen. Er war traurig, aber auch gerührt von Fenrirs Worten. Wenn er vor zwei Tagen noch ein anderes Bild von Fenrir hatte: Dem Werwolf, welcher sich ganz seinem Werwolfleben angepasst hatte, der nichts Gutes im Schilde führte, immer grinste und sicherlich auch gern Streit anfing… Nun hatte er die wahre Seite Fenrirs kennen gelernt. Ein wunderbare, freundlicher, hilfsbereiter Mann, der gut mit seinem Schicksal zurechtkam. Welcher schon einiges durchgemacht hatte und nun für die Rechte der magischen Wesen kämpfte. Sein Verhalten vom Anfang war einzig eine Maske, die seine inneren Emotionen geheim halten sollte. Kurz, Fenrir hatte in der Hinsicht einige Ähnlichkeiten mit Harry. Sie führten ihren Spaziergang fort. Bald verließen die Beiden den Strand und gingen durch das kleine Dorf. „Es ist echt schön hier.“, murmelte Harry und sah den Menschen entgegen, die an ihnen vorbeikamen. Einige sahen neugierig zu ihnen. Nun, man kannte sie hier immerhin nicht und Fenrir war mit seiner Größe und seinen langen, braunroten Haaren nicht unauffällig. „Wollen wir eine Kleinigkeit essen gehen?“, fragte eben dieser den Jüngeren nun und deutete dabei auf ein kleines Restaurant. Harry folgte dem Blick und nickte. „Ja, gerne.“, tatsächlich knurrte sein Magen und er bekam auf einmal Hunger auf ein saftiges Stück Fleisch. Sie überquerten die kleine Fußgängerstraße und betraten das Cafe. Hier war es ziemlich klein, aber recht gemütlich. Durch einen Hinterausgang ging es in einen Garten, wo viele Tische standen. Diese waren fast alle belegt. Drinnen waren weniger Tische und auch nur einer war besetzt. Harrys Blick fiel zu diesem Tisch. Er erkannte die Beiden Personen. Snape und Riddle. Snape sah überallhin, außer in die Richtung seines Gegenübers. Sein Blick war starr. Riddle hatte gerade noch die Karte studiert und sah auf, als die Beiden eintraten. Er grinste. „Fenrir… Harry… ihr auch hier?“ „Scheint fast so, oder?“, fragte Fenrir etwas kühl. Sogar noch kühler als sonst, wenn er mit jemanden sprach. So wo Harry daran dachte, fiel ihm auf, dass Fenrir sich nur ihm im Moment gegenüber zeigte, wie er wirklich war. Aber wieso war er denn zu Tom so unfreundlich? Sie waren doch befreundet und Riddle war doch in irgendeiner Weise Fenrirs Chef… Na ja, die Probleme der Männer gingen Harry ja nichts an. Trotzdem bemerkte er, dass sich Fenrirs Griff um seine Schulter festigte, als Riddle grinsend zu Harry sah. Snape, der bis eben zu einem Punkt neben Toms Kopf gestarrt hatte, bemerkte den Blick ebenfalls und er kniff die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Harry erwiderte den Blick seines einstigen Erzfeindes. Seltsamerweise wurde er gar nicht mehr unsicher oder verlegen. Er blieb selbstsicher und lächelte Riddle sogar leicht an, ohne dass er auf etwas anspielen wollte. „Harry, komm. Wir suchen uns draußen einen Platz.“, meinte Fenrir ruhig und noch immer kühl und schob den Jüngeren vor sich her. Dabei brummte der Mann leicht etwas vor sich hin. Harry sah noch mal zurück. Riddle sah ihnen nur grinsend nach, ehe er sich wieder seiner Karte zuwendete und Snape fragte, ob er schon gewählt hatte. Draußen setzten sich die beiden Werwölfe an einen runden Tisch. Fenrir setzte sich direkt neben Harry. Das störte den jungen Mann überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. So fand er es schöner, als wenn der ältere Werwolf ihm gegenübersaß. Harry nahm sich die Karte und studierte sie fleißig. Es gab nicht viel Auswahl, auch wenn alles lecker klang. Eine Bedienung kam zu ihnen. „Was kann ich Ihnen bringen?“, fragte sie freundlich. Ihr Blick fiel auf Fenrir und sie lächelte etwas dümmlich. Der erwiderte ihren Blick gar nicht erst und sagte mit seiner üblich ruhigen und kühlen Art: „Das Steak. Das Fleisch bitte nicht so lange braten. Ich mag es sehr Medium. Und ein Wasser.“ „Natürlich und Ihnen.“ Sie wandte sich nur halb zu Harry, dass sie trotzdem noch einen guten Blick auf Fenrir hatte. Der schien sich überhaupt nicht von dem Blick beeindrucken und sah nur zu Harry. Der entschied sich ebenfalls für das Steak, traute sich aber nicht zu sagen, dass er es ebenfalls Medium wollte. Das tat Fenrir grinsend für ihn: „Zweimal Medium bitte.“ Harry lächelte ihn wieder etwas schüchtern an und sagte dann noch: „Und eine Cola.“ Als die Bedienung wieder ging, lächelte Fenrir Harry leicht an. „Habe ich mich eigentlich schon mal bei dir entschuldigt?“, fragte er leise. „Wofür?“, wollte Harry verwirrt wissen. Fenrir nickte zu Harrys langsam verheilender Schulter. „Dass ich dich gebissen habe.“ Harry seufzte einmal tief. „Weißt du… am Anfang habe ich dich dafür gehasst und mir ging es überhaupt nicht gut. Aber ich habe dich kennen gelernt und bemerkt, wie ich mit der Sache klar komme… also… irgendwie bin ich dir nun sogar dankbar. Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.“ „Ehrlich?“ Fenrir sah ihn überrascht an. Harry nickte. Fenrir lächelte wieder. „Dann…“ Er beugte sich leicht vor. Sein Gesicht nicht mehr weit von Harrys entfernt. „Ich mag dich, Harry… sehr gerne.“ Harrys Herz fing heftig an zu rasen. --- Und wieder ein Kapitel fertig XD Was sagt ihr dazu? Lg Shadè Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)