Dämonen Herz von Cainam_Spine ================================================================================ Kapitel 1: ----------- { P R O L O G } Die Gassen waren eng und der Weg wurde von Mülltonnen und herum streifenden Katzen versperrt. Über die eigenen Füße stolpernd krachte ein junger Mann, etwa zwanzig Jahre, in eine Tonne. Sein Hemd war zerrissen und mit Blutüberströmt. Auf seiner Nackten Haut waren unzählige Narben. Durch seine Dunkle Hautfarbe und seine kurzen Silbernen Haare wirkte er wie ein Latino. Schweratmend drehte sich die Person auf den Rücken und sah nach oben. Seine Augenlider wurden schwerer und schwerer. Vor ihm wurde es schwarz. In seinem Ohr rauschte das irre Lachen seines Bruders. Um die beiden herum waren Leichenberge junger Leute. Das Blut schien die ehemals weißen Wände in ein kräftiges Rot erscheinen. Der Geruch des Blutes lies beide in einen Rausch fallen. Ihre Augen waren Eisblau, die Pupillen verengten sich auf beiden Gesichtern war der Wahnsinn abgebildet. Wer würde den Kampf gewinnen? Wer würde als Sieger hervorgehen? Das Leben war den beiden egal – denn alles, was für sie lebenswert war, hatten sie bereits verloren. Die Luft war zum zerreißen gespannt, beide starrten sich regungslos gegenüber. Der Größere von beiden hatte lange, schwarze Haare, war leichenblass. Geschmeidig, wie eine Katze, ging er ein paar Schritte nach rechts. Sein Bruder, vorsichtig und nicht halb so anmutig wie sein gegenüber, ging ein paar Schritte nach links und wendete nicht einen Sekunde den Blick von ihm ab. Maj, der Ältere, war bekannt für sein unfaires Kämpfen. Jin war eher vorsichtig. Der Schwarzhaarige lachte auf – wie ein Donner hallte das Lachen von den Wänden. „Vorsichtig, vorsichtig. Wie langweilig. Du hast dich kein bisschen geändert.“, Maj versuchte Jin zu provozieren, erfolgreich, denn sofort sprang Jin nach oben zog sein übergroßes Schwert, und zielte direkt auf Majs Stirn. Maj wehrte diesen Angriff mit dem Griff seines eigenen Schwertes ab, schlug seinem Bruder die Faust in den Magen, welcher einige Meter nach hinten, an die Wand flog. Durch den Wind flogen die Leichen der Schüler, die sich im Weg befanden, herum. Jin richtete sich wieder auf, Maj war Blitzschnell hinter ihm, stach mit dem Schwert in den Rücken, durch den Magen. Blutspuckend ging Jin nach vorn, bis er zur Spitze des Schwertes ankam und sich so losreißen konnte. Maj grinste, doch sein Lächeln erstarb wieder, als Jin sein Schwert, mit Elektrizität geladen, in seine Brust bohrte, genau dort, wo sein Herz sein sollte. Maj, der zwischen einer Wand und seinem Bruder stand, konnte nicht fliehen. Jin jagte Strom durch den Körper seines Bruders, welcher unter Qualen aufschrie und schließlich zu Boden sank. Ohne jegliche Regung sah Jin auf den Körper seines Bruders herunter. Er hatte gewonnen. Kapitel 2: shô ichi ------------------- { 章 shô ichi} Jin saß auf der Dachterrasse und sah in den Himmel. Seine Gedanken schweiften an das Erlebnis, welches er vor einem Monat hatte. Sein Vater, König der Dämonen, empfand es als äußerst traurig, dass Jin sich tagein tagaus langweilte, das Leben würde soviel Spaß bieten. Jin wusste, dass sein Vater darunter verstand, den Menschen auf der Erde das Leben, so wie sie es formulierten, zur Hölle zu machen. Genau wie sein Bruder Maj sollte Jin lernen, die Menschen abgrundtief zu hassen, wenn er einmal den Thron besteigen wollte. Der Wind strich Jin durch die Haare. Es war ja nicht so, dass Jin Menschen mochte, ganz im Gegenteil, er wollte sich einfach nicht mit ihnen abgeben. Sie waren alle gleich. „Warum soll ich mir die Finger schmutzig machen? Die Menschen löschen sich doch selber aus“, sagte er zu sich selbst. „Führst du neuerdings Selbstgespräche, Bruder?“, Jin sah hinter sich. Sein Bruder Maj stand da, das Hemd halb geöffnet, mit seinem stets arroganten Lächeln. Jin antwortete nicht, er stand auf ging zur Tür und wollte zurück zum Unterricht. Maj sah ihm hinter her. Ein glucksen verließ seine Kehle. „Irgendwann. Irgendwann hast du Spaß daran, Menschen zu quälen, Bruder“ Jin stieg die Treppen herab. Vor seinem Klassenraum war eine Horde von Schülerinnen aus verschiedenen Klassen, alle hatten entweder ein kleines Päckchen in den Händen oder ein Umschlag, mit Herzen versehen. Als Jin näher kam, fingen die Mädchen an laut zu kreischen und bekamen feuchte Augen. Durcheinander schreiten sie ihn an; „Willst du mit mir gehen?“ oder „Willst du mein Freund sein?“, Jin empfand das als äußerst lästig. Er mochte Menschen nicht, aber was er noch weniger mochte, waren Mädchen, die so laut waren. Immer wieder überkam ihm das Gefühl, den Mädchen die Kehle zuzuschnüren, langsam aber effektiv. Es lag wohl an seinem Dämonenblut, dass es ihm die Freude bereitete, andere Qualvoll Sterben zu lassen. „Oh Teufel, ich werde noch wie Maj“, dachte er enttäuscht, wo er doch immer versucht hat, niemals wie sein Bruder zu werden, der immer Freude empfand, wenn ihm ein Wesen hinter her winselte und bei den ganzen Qualen, die Maj ihm zufügte, um den Tot bettelte. Die Stunden vergingen schleppend. Jin verstand nicht, warum Menschen so viel Wert auf Schule legten. Etwa auf Bildung? Das machte die Menschen auch nicht klüger. Man brauchte sich doch nur einmal die Klasse anzusehen. So viele dumme Menschen. Vor ihm saß ein Mädchen, die immer breitbeinig da saß, wenn die Klasse bei männlichen Lehrern hatte. Widerlich. Neben ihm, war ein Junge, der auf seinem Mobilen Telefon immer die neusten Erotik Spiele spielte. Was war daran so toll? Immer wieder blickte Jin nach draußen. Überall standen Wolkenkratzer. Auf den Straßen fühlte man sich eingeengt. Die Leute rempelten einen ständig an, manchmal machten sie einen auch mit lahmen Sprüchen an oder bedrohten ihn. Manchmal waren auch welche, alte Männer, die einen für Geld „Mieten“ wollten. Diese Welt war Krank. Oberflächlich betrachtet, hätte es wirklich Spaß gemacht, die Menschen leiden zu lassen – aber, die, so dumm wie sie eben sind, hatten das schon ganz gut allein geschafft. In derselben Zeit war Maj gerade auf dem Gelände unterwegs. Er leckte sich genüsslich über die Lippen. Das Blut junger Mädchen war unbeschreiblich schön. Es war nicht nur Rot, es war süß. Dieser Duft, dem Maj in die Nase stieg, brachte ihn immer wieder um den Verstand. Dämonen benötigten das Blut der Menschen zwar nicht zum Leben, aber es war trotzdem immer wieder ein Genuss davon zu trinken. Seine Beine brachten ihn, wie jede Woche, vor die Mensa. Dort saß, wie jede Woche, ein junges Mädchen. Sie hatte sehr lange schwarze Haare. Ihr Gesicht war rund und sie hatte auch zu viel auf den Rippen und wurde immer umgangen. Maj hatte sich mit ihr das erste mal unterhalten, als er auf der Suche nach einem neuen Opfer war – sie sollte es sein. Er begann ein Gespräch mit ihr und sie ging darauf ein – törichtes Mädchen. Aber je mehr die beiden miteinander sprachen, desto mehr war Maj nicht in der Lage, sich von den Augen des Mädchens zu lösen. Er setzte sich neben sie. Über ein Blatt Papier gebeugt sagte sie „Hallo“. Maj grinste. Sie musste nicht aufsehen, um zu erkennen, wer sich neben sie saß, er war der Einzige, der sich mit ihr abgab. Das Mädchen hieß Utsukushi. Maj nannte sie nur „Utsu“. Ihr Name brachte Maj anfangs zum Lachen. Sie war auf eine gewisse Art und Weise Hübsch und reizend, aber bestimmt nicht edel. Dazu waren ihre Kleider viel zu schlampig. Ihre langen Haare waren einfach so zusammengebunden, nichts Aufwendiges steckte also dahinter. Und doch musste Maj zugeben, dass er an seiner kleinen Utsu Gefallen gefunden hatte. Vielleicht, weil sie ihn, den Dämonenprinz, mit ihren großen, strahlenden Augen immer wieder verzauberte? Vielleicht auch, weil sie gut reden konnte. Maj hätte einiges aufzählen können – besonders interessierte ihn jedoch der Geschmack ihres Lebenssaftes. Würde er allerdings davon kosten, und er war sich sicher, es würde ein Festmahl werden, könnte er die Reizende nie wieder ansehen, nie wieder mit ihr sprechen und sich nie wieder von ihren Augen verzaubern lassen. Warum war sie so Betörend. Sie war doch nur ein Mensch. Kapitel 3: { 章 shô ni } ------------------------ Zur großen Freude von Jin war die Schule jetzt aus – er konnte nach Hause gehen und sich von den Menschen fernhalten. Er eilte schnell aus dem Schulgebäude und hoffte, dass der Bus sich verspätete, sonst müsste er noch eine dreiviertel Stunde warten und das hieße, dass es genügend Leute um ihn herum gab, die ihn angaffen würden und leise über ihn tuschelten. Insgeheim hätte er sich für diese Abneigung, wenn jemand über ihn sprach, selber ohrfeigen können. Hatte er wirklich solche Minderwertigkeitskomplexe, dass es ihm wichtig war, was andere über ihn sagten? Selten war der Fall, dass schlechtes über ihn geredet wurde, außer vielleicht das er seinen grimmigen Blick niemals absetzte und er damit vielen Angst einjagte. Zu Jins Enttäuschung war der Bus bereits abgefahren, niemand stand mehr an der Haltestelle, dann hatte er wohl ein paar Minuten Ruhe. „Was soll’s, kommt mir einer Dumm, leg ich ihn um“, dachte er amüsiert. Seine Eisblauen Augen sahen aufmerksam zum Schulgebäude. Jeden Tag verbrachte er in dem hässlichen Gebäude und bekam jedes Mal aufs Neue das Bedürfnis, sich zu übergeben, wenn er den Ort betrat. Vielleicht war es der Geruch des Essens aus der Kantine, welches schon zur ersten Stunde im ganzen Gebäude wahrzunehmen war, vielleicht auch der Gestank der Menschen mit ihren verschiedenen Düften, den sie durch Parfums auftrugen. Was es auch war, er kämpfte jedes Mal dagegen an, ein Blutbad zu veranstalten nur um etwas zu riechen, was ihm gut tat. „Sind das Kontaktlinsen?“, Jin sah überrascht neben sich. Da stand ein kleines Mädchen, ungefähr 9 Jahre alt. Sie trug ein rosafarbenes Kleid mit Rüschen, sie hatte Goldenes Haar, zumindest schien es in der Sonne Gold zu leuchten. Ihre Haare waren zu zwei Zöpfen zusammengebunden. Ihr niedliches Prinzessinnen Aussehen wurde durch ihre großen, blauen kuller Augen verstärkt. In ihrem Arm hielt sie einen altmodischen Teddybären. „Was willst du?“, fragte Jin mit bedrohlicher Stimme. Das Mädchen zeigte kein Anzeichen von Furcht. Sie war völlig Regungslos. „Ich will wissen, ob du Kontaktlinsen hast“ Jins rechte Braue zuckte unwillkürlich nach oben. „Nein. Das ist meine Echte Augen-“ „Dann bist du ein Mutant?“, warf sie ein, bevor Jin sein Satz beenden konnte. Jin überkam das Bedürfnis das Mädchen zu töten. Was dachte sie sich, einem älteren ins Wort zu fallen?! „Du nervst.“, Jin drehte sich von ihr weg und blickte stur in die Ferne. Das Mädchen sah unentwegt zu Jin. Sie musterte ihn von Kopf bis Fuß. Plötzlich begann sie an, zu kichern. Jin stellten sich die Nacken Haare auf – er kannte das kichern. Schlagartig drehte er sich zu ihr um – doch sie war verschwunden. Auf seiner Stirn bildeten sich Schweißperlen. „Das kann nicht sein…“, hauchte er. Maj, der es nicht eilig hatte, nach Hause zu kommen, befand sich gerade in einem leeren Klassenraum. Doch war er nicht allein, ihm leistete ein gertenschlankes Mädchen, das Maj beim Cheerleader Training bemerkt hatte, Gesellschaft. Sie standen beide am Fenster, das Mädchen sah Maj wie verzaubert an. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem grinsen. „Warum starrst du mich so an?“, fragte er, sein Blick blieb jedoch unentwegt auf dem Sportplatz hängen. Das Mädchen, was von der Schönheit Majs so überwältigt war, war nicht fähig auch nur ein Laut von sich zu geben. Ihre Hand legte sich auf seine rechte Wange – sie streichelte sanft über seine seidenglatte Haut. Majs Hand hielt die des Mädchens plötzlich fest, als sie den Hals entlang wanderte bis hin zu seiner Brust. Sie blickte ihn verwundert an. Maj grinste, zog das Mädchen näher zu sich, leckte ihr genüsslich über den Hals. Das Mädchen warf den Kopf in den Nacken und seufzte wohlig auf. Seine freie Hand legte Maj auf den Po des Mädchens und begann ihn sanft zu kneten. Die Wangen des Mädchens wurden augenblicklich rot, ihre Augen glitzerten und sie wollte mehr. Maj, der ihr Verlangen spürte, knöpfte ihre Bluse auf, strich mit dem Zeigefinger vom Schlüsselbein über den Bauch und vergrub seinen Kopf in ihre Halsbeuge. Das Mädchen schloss die Augen, um sich auf das wohlige Gefühl, welches sich in ihrem Körper ausbreitete, zu konzentrieren. Sie hörte, wie Maj leise kicherte, spürte sekundenspäter einen stechenden Schmerz am Hals. Etwas warmes floss über ihre Brust, Maj saugte sich an ihrem Hals fest, das schöne, wohlige Gefühl, was sie bis eben spürte, verwandelte sich in ein unbeschreiblich schmerzendes Brennen. Sie vergrub ihre Finger in Majs Rücken, wollte ihn bitten, sanfter zu sein, doch es war ihr unmöglich ein Laut von sich zu geben. Vor ihren Augen verschwamm das Klassenzimmer. Sie hörte nur ein Rauschen, ihre Augenlider wurden schwerer, ihre Knie fingen an zu zittern, es fiel ihr schwer zu atmen. Maj löste sich von ihr, an seinen Mundwinkeln klebte ihr Blut, er leckte sich genüsslich über die Lippen. Das Mädchen fiel zu Boden. Die Augen waren weit aufgerissen – als hätte sie kurz vor ihrem Tode dem Teufel gegenüber gestanden. Maj sah traurig zu ihr hinunter. „Ich kannte nicht mal ihren Namen“. Er hörte ein Kichern. „Bist du immer so überstürzt? Das ist aber gar nicht gut, für einen künftigen Dämonen König“, Maj blickte zur Tür. Dort stand ein Mädchen, mit großen kuller blauen Augen und Goldglänzenden Haaren, die zu zwei Zöpfen zusammengebunden waren. Maj blickte sie abfällig an. „Ich hätte dich fast gar nicht erkannt, Jou. Dein albernes Gekicher hat dich verraten. Und nebenbei bemerkt, dieser Körper passt überhaupt nicht zu deinem widerwärtigen Charakter“. Das Mädchen grinste, ihre Augen waren nicht mehr groß und niedlich, sie waren zu schlitzen verengt und strahlten puren Hass aus. * Jou oder Joô bedeutet ‘Königin‘ Quelle wird Ihnen präsentiert durch UseMax.de Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)