Bann der schwazen Magie von smallAngel1 (Der Zauberlehrling) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Er wusste nicht mehr genau, wie er hierher gekommen war. Als Tipperton endlich wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, stand er auf dem Marktplatz. In seinem Kopf herrschte noch immer großes Chaos, aber mittlerweile hatte sich zu Wut, Enttäuschung und Verwirrung noch ein anderes Gefühl gesellt: Hunger. Er sah sich um. Seine Augen erfassten Kinder in schmutzigen Kleidern, alte Bäuerinnen und Männer mit weißen, verschwitzten Hemden, die handelten, schwatzten und Kisten schleppten. Schön und gut, aber wo sollte er etwas zu essen her bekommen? Zwar gab es zahlreiche Stände, an denen Lebensmittel verschiedener Art verkauft wurden, doch Tipperton besaß keinen müden Pfennig. Traurig und erschöpft setzte er sich an eine Ecke und beobachtete das Geschehen. Ihm fiel eine Frau auf, die ziemlich ärmlich aussah. Sie trug trotz der Hitze ein Kopftuch und ein graues langes Kleid. Auf ihrem Arm trug sie ein Kind, etwa zwei Jahre alt. Drei andere Kinder liefen immerzu hinter ihr her. Sie taten Tipperton zwar leid, weil sie alle schmutzig und leicht unterernährt aussahen, aber er beneidete die Kinder auch darum, zumindest eine Mutter zu haben. Die Frau kaufte ein paar Äpfel und einen Sack Kartoffeln, den sie ihrem ältesten Sohn in die Arme drückte, der nach seinem Aussehen zu beurteilen 12 Jahre alt gewesen sein könnte. Danach steckte sie ihren Geldbeutel in eine Tasche in ihrem Kleid und versuchte angestrengt, Kind und Äpfel gleichzeitig zu tragen. Die Fünf liefen an Tipperton vorbei. Er sah ihnen nach, als er bemerkte, dass die Frau ihr Geld verloren hatte. Er rannte ihnen hinterher, hob den Geldbeutel auf und wollte ihn der Mutter bringen. Gerade in diesem Augenblick drehte sie sich noch einmal um. Als sie den Jungen mit ihrem Beutel in den Händen sah, zeigte sie mit ihrem knorrigen Finger auf ihn und schrie: "Haltet den Dieb!". Tipperton sah sich entsetzt und ängstlich um. "Aber ich wollte doch gar nicht...", stammelte er. Da kamen auch schon einige Männer auf ihn zugestürmt, um ihn zu ergreifen. Er lies das Geld fallen und flüchtete, so schnell er konnte. Einige Schritte verfolgten ihn die Erwachsenen noch, dann brüllten sie ihm nur noch hinterher: "Lass dich hier nie mehr blicken!" oder "So ein Lausebengel; einfach eine arme Frau mit Kindern zu bestehlen!" Tip war es, als wäre er verflucht. Er hatte doch nie etwas Böses getan! Wieso geschah ihm nur so viel Unrecht? Und vor allem: wo sollte er nun hin? In die Stadt zurück konnte er nicht mehr und nach Hause erst recht nicht. Ihm fiel nur ein Ort ein, wo er erst einmal sicher war: der Gronwald. Es war ein riesiges bewachsenes Gebiet, in dem der Mensch noch nicht viel Hand angelegt hatte. Unter den Bürgern galt der Wald als gefährlich und ein Ort, zu dem es nur Verrückte und Hexer trieb. Doch der Junge hatte keine Wahl. So verfiel er langsam in einen gemächlicheren Laufschritt und machte sich auf in Richtung Gronwald. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)