Senju-Internat von Cicero (was kann schlimmer sein?) ================================================================================ Kapitel 18: ... oder doch nicht? -------------------------------- Kapitel 18 ... oder doch nicht? Hashiramas Sicht „Ja, das schaffen wir scho-”, begann ich, wurde jedoch durch einen zornigen Schrei unterbrochen. „Es ist schon schlimm genug, dass du mir auf die Pelle rückst, Senju, aber Finger weg von meinem Bruder, wenn dir dein Leben lieb ist!” Verwirrt sah ich Madara an, der Izuna wieder zu sich gezogen hatte und ihn schützend in den Arm nahm, mich aber weiterhin mit Todesblicken strafte. Izuna schien genauso verwirrt zu sein wie ich, denn er starrte seinen Bruder mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund an. Von hinten konnte man Tobirama seufzen hören, kurz darauf ertönte ein leises Klatschen, als würde sich jemand gegen die Stirn klatschen. Als ich mich umwandte, merkte ich, dass genau das geschehen war. Tobi hatte einen leichten roten Abdruck auf der Stirn und sah Madara vorwurfsvoll an. „Wie kann man sich nur so leicht aus der Fassung bringen lassen? Echt mal, Madara, ich hätte mehr Standhaftigkeit erwartet!”, meinte er in einem vorwurfsvollen Ton, sah geradewegs an mir vorbei zu den beiden Schwarzhaarigen. „Standhaftigkeit?”, wiederholte ich langsam, musterte meinen kleinen Bruder abschätzend. Dieser zuckte mit den Schultern und grinste nur frech. Wie gewöhnlich. Wo bitte war der verschüchterte Tobi hin, der Schuldgefühle hatte, weil Madara seinetwegen sein Gedächtnis verloren hatte? Und wo, verdammt noch mal, war der Madara hin, der sein Gedächtnis verloren hatte?? Irgendetwas stimmte hier nicht, und ich hatte das Gefühl, dass ich hier gewaltig an der Nase herumgeführt worden war. Und so etwas hasste ich wie die Pest. „A-Aniki?? W-Was geht hier vor?”, fragte Izuna verschüchtert, befreite sich langsam aus dem Griff seines Bruders. Ja, das würde ich auch gerne wissen! Verdammt gerne sogar! Wütend sah ich Tobi an, der wiederum nur mit den Schultern zuckte und auf Madara deutete, der stumm auf seinem Bett saß, immer noch komplett in weiß gehüllt und nachdenklich aus dem Fenster sah. „Ein Test.”, kam es dann nach einer halben Ewigkeit. Aha. Ein Test. Was in Gottes Namen für ein Test?? Was wurde hier eigentlich gespielt? Warum wusste Madara wieder alles? Wo war sein Gedächtnisverlust geblieben? Und warum wusste Tobirama anscheinend Bescheid und machte dem älteren Uchiha Vorwürfe? Das war eine verkehrte Welt! „Tja, und der Test ist offensichtlich beendet, nicht wahr, Uchiha-senpai?”, flötete der Weißhaarige und verschränkte immer noch grinsend die Arme hinter dem Kopf. Angesprochener nickte und wandte seinen Blick von dem Fenster ab, nahm die Hand seines Otoutos und drückte diese kurz. „Gomen... ich habe dir Kummer bereitet.” „Ja, verdammt, hast du! Und mir auch!”, schrie ich den Kleineren an, verschränkte wütend die Arme vor der Brust und malträtierte ihn in Gedanken. „... Kannst du mir verzeihen, Otouto?”, sprach Madara weiter, ohne auf meine Vorwürfe einzugehen. Oh toll, jetzt wurde ich auch noch ignoriert! Ganz toll, da machte man sich schon mal Sorgen und dann so was! Das war doch wohl die Höhe... Na, wenigstens konnte ich mir sicher sein, dass Izuna seinem Bruder die Meinung geigen würde, immerhin hatte es ihn ja am schlimmsten geschockt... dieser Test.... oder was auch immer es gewesen war. „Ach, nicht so schlimm! Du weißt, das ich dir nicht böse sein kann...” Ha! Das musste gesessen haben! ... ... ... Moment mal! Wie meinte er das, nicht böse sein? Er war vorhin fast am Heulen gewesen, wie konnte er das jetzt nur so locker sehen? Verkehrte Welt, verdammt! „Izuna! Das kann nicht dein Ernst sein! Du... er... er hat dich angelogen, hat dir vorgegaukelt, sein Gedächtnis verloren zu haben, wie kannst du da einfach ,ach nicht so schlimm!‘ sagen? D-dass kann nicht dein Ernst sein!”, schrie ich den Kleinen empört an, was mir einen bösen Blick von seinem Bruder einbrachte. „Was fällt dir ein, meinen Bruder anzuschreien, Senju? Ich verbitte mir so etwas. Du solltest lernen, deine Emotionen zu zügeln.”, klärte er mich in seinem gelassenem Tonfall auf, hielt dabei immer noch die Hand seines Otoutos fest. Ach ja, ganz toll. Jetzt wurde ich auch noch angemotzt, weil ich mir Sorgen um den Geisteszustand der Uchihafamile machte. Und mal im Ernst, wer würde mir das nach diesem Tag verübeln? Zudem ich Madara jetzt schon länger kannte und viiiiel Zeit mit ihm verbracht hatte? Da kam man doch nicht drum herum sich Sorgen zu machen! Bei dem Tollpatsch... und dann besaß der auch noch die Frechheit, mich so an der Nase herumzuführen. Diese Uchihas... Ich würde sie nie verstehen können! Oder wollen... Keine Ahnung, was in deren Köpfen vor sich ging, aber was Gutes konnte es keinesfalls sein, dessen war ich mir sicher. „Aber sag mal, Nii-chan.... ich hab Mama und Papa schon angerufen und ihnen gesagt, dass du dich an nichts erinnern kannst... Was machen wir jetzt?” meldete sich Izuna wieder mit seiner unschuldigen Stimme zu Wort und sah seinen Bruder mit großen schwarzen Augen fragend an. Dieser zog die Stirn in Falten und schien nachzudenken. Hach, mal was Neues von dem Uchiha! Nette Abwechslung, wirklich. „Das ist natürlich ein Problem... Was meinten sie denn, was sie nun machen würden?” Diplomatisch, das musste man Madara lassen. Erst einmal sehen, ob die Situation Vorteile brachte, bevor man sich eine Lösung überlegte. Und nebenbei noch alle möglichen Informationen zusammensuchen, die von Nutzen sein könnten. So kannte ich den Schwarzhaarigen! Das war Madara, wie er leibte und lebte! „Naja... Sie meinten, dass du in deinem Zustand kaum wieder die Schule besuchen könntest und dass du vielleicht eine Weile aufs Land solltest, damit du dich wieder erinnern kannst. Leider ist Winter, da ist das ein wenig doof, weil es so kalt ist! Außerdem haben sie beide keine Zeit, um mit dir hinzufahren. Arbeit, du weißt ja... Also sollte ich dich begleiten!”, erklärte Izuna, setzte sich wieder zu seinem Bruder auf Bett. Wie es aussah, hatte er vergessen, dass Tobi und ich auch noch im Raum waren. Nett, der Kleinere ignorierte uns auch schon! Von wem er das nur hatte... Ein großes Rätsel der Menschheit! Tjaja, die Macht der Gene eben. Sein Bruder indessen nahm das alles nickend auf und schien nachzudenken. „Okay... und wohin fahren wir dann?”, hackte er auch schon nach, hatte dabei sogar eine Spur Freude in der Stimme. Öhm... okaaaay? Was war jetzt? Freute er sich echt darauf, mit seinem Bruder alleine... na gut, dumme Frage, er mochte seinen Bruder mehr als die restliche Menschheit zusammen, von dem her, ja, er freute sich mit seinem Bruder alleine irgendwohin fahren zu können, und dazu noch auf unbestimmte Zeit! „Komm schon, Madara, du BIST nicht krank, also musst du auch keinen Urlaub machen. Am besten ich sag gleich mal den Ärzten Bescheid, sonst verschreiben dir dir irgendwas, was dich dann doch noch krank macht.” Kopfschüttelnd wollte ich mich gerade zur Türe umdrehen, als ich von einer Hand auf meiner Schulter, die keinem anderen als Tobirama gehörte, aufgehalten wurde. „Lass die zwei beiden doch in Urlaub fahren, stört doch keinen! Madara hält eh in fast allen Fächern seinen sicheren Einser und bei Klein-Madara wird das auch nicht viel anders aussehen, nehm ich jetzt mal stark an.”, erwiderte er und zwinkerte dem kleineren Uchiha zu, welcher bei dem Namen „Klein-Madara” die Augenbrauen in eine so extreme Höhe gezogen hatte, dass man sich schon fast fragen musste, ob diesen dabei nicht schlecht werden würde. Glücklicherweise war es anscheinend nicht so. Na gut, dann konnte ich mich ja wieder meinem vorlauten Bruder zuwenden. „Das hat damit gar nichts zu tun. Ich will nur nicht riskieren, dass Madara mit irgendwelchen unerprobten Medikamenten vollgestopft wird, die seine vegetativen Funktionen außer Kraft setzen oder ähnliches”, erklärte ich, schubste ungeduldig seine Hand von meiner Schulter und drehte mich wieder um. Doch noch bevor ich einen Schritt machen konnte, wurde ich schon wieder unterbrochen. Diesmal allerdings von Klein-Madara. „Erstens: dir kann es ja wohl egal sein, was mein Aniki macht und was nicht. Zweitens: Wir haben schon die Erlaubnis unserer Eltern, die wahrscheinlich gerade den Schulleiter informieren. Drittens: Denen wäre es sowieso egal, was mit Madara ist oder nicht und viertens: Ich bezweifle, dass man in einem Krankenhaus unerprobte Medikamente an Patienten verteilt. Aber danke für deine ach so große Vorsorge, Hashirama-senpai!” Ich schluckte. Das war ein Uchiha, wie er leibte und lebte. Ehrlich, kalt und unverblümt. Genau wie sein Bruder. Konnte man das als Unhöflichkeit abstempelten? Nein, es war ja nicht direkt unhöflich, eher ehrlich. Leider war das gerade das Schlimme daran! Und Madara sah wieder mal so aus, als ob ihn das alles nichts anginge. Aber leider war das ganze Drama hier ja wegen ihm! So ein arrogantes... okay, zuerst der kleine, dann der große Uchiha... wobei Madara auch nicht gerade als groß gelten konnte... „Leider interessiert es mich aber sehr wohl, Izuna-kun.”, widersprach ich, ließ meine Stimme bestimmend klingen, soweit es mir möglich war. Ich war ja schon immer der dominantere Typ gewesen... aber bei solchen Zicken war das echt schwierig! „Aha, und warum?”, kam auch schon sofort die Gegenfrage. Nun sah sogar Madara interessiert aus. Aha? Was wollte der wohl, was ich jetzt sagte? „Weil ich erstens Schulsprecher bin und zweitens mit Madara in eine Klasse gehe!”, grummelte ich, sah den Jüngsten böse an. Tja, Schulsprecher sein hatte eben manchmal auch was Gutes! Nur Madara schien ein wenig enttäuscht zu sein. Warum nur? „Aha. Dann, lieber Schulsprecher, tu das, was die Schulleitung dir sagt und misch dich nicht in Privatangelegenheiten bestimmter Leute ein, ja? Und nur, weil du zufällig in die gleiche Klasse gehst wie mein Aniki, heißt das noch lange nicht, dass du das Recht hast, über ihn zu bestimmen!”, zischte Izuna mich sogleich an, drückte die Hand seines Bruders dabei ein wenig fester. Ich zuckte wie so oft in Gegenwart eines Uchihasprößlings zusammen. DAS war jetzt aber unhöflich! Tobi schien das genauso zu sehen, denn er mischte sich nun auch wieder in das Gespräch ein. „Nana, Izuna-chan, wer wird denn gleich so zickig werden?”, grinste er. Izuna sog scharf Luft ein und sah meinen Bruder empört an. „Ich bin nicht zickig!” „Doch, bist du.” „Nein, das ist doch Unsinn!” „Zicke.” „Ich bin keine Zicke!” „Zicke, Zicke, Zicke, Zicke!” „Verdammt noch mal, ich bin keine Zi-” „Könntet ihr euch woanders streiten? Es nervt.” Synchron zuckten wir alle drei zusammen. Seit der Frage vorhin hatte Madara nichts mehr gesagt. Leider schien sich das auch auf seine Stimme auszuwirken, denn sie war um einiges kälter als zuvor. Dazu der monotone Gesichtsausdruck und die leicht hochgezogene feine Braue. Er sah aus wie eine Marmorstatue, leider waren selbst Marmorstatuen freundlicher als der Schwarzhaarige. „G-Gomen, Madara-nii-san...”, nuschelte Izuna und sah schuldbewusst gen Boden. Madaras Sicht Ich sah kurz zu meinem Bruder, bevor ich meine Aufmerksamkeit wieder meinem eigentlichen Problem, genannt Senju Hashirama, zuwandte. Er war, wie die anderen beiden auch, bei dem Klang meiner Stimme zusammengezuckt. Eins zu null für mich. Haha, ich war ja so gut! Nur mein Bruder tat mir Leid, ihn wollte ich ja eigentlich nicht verschrecken... als Entschuldigung drückte ich kurz seine Hand, was mir mit einem strahlenden Lächeln gedankt wurde. Es war so einfach, den Kleinen glücklich zu machen, so verdammt einfach... Anders der Senju. Der Senju war mir wie üblich ein Rätsel. Sobald ich so tat, als würde ich mich an nichts erinnern könne, machte er ein Gesicht, als sei seine Welt zusammengebrochen und wenn mich nicht alles täuschte, hätte er um ein Haar seinem Bruder den Kopf abgerissen. Dass dies nicht passiert war, lag wohl an dem einzigartigen schauspielerischen Talent des kleinen Senjus. Oder daran, dass Hashirama sich nicht wegen so einer unwichtigen Person eines Verbrechens schuldig machen wollte. Was von beidem nun stimmte, war so in den Raum gestellt. Wenn ich mich wieder an alles erinnern kann, motzt er mich wiederum nur an. Was genau sollte ich da bitte von ihm denken? Ich wusste wirklich nicht, wie ich ihn einschätzen sollte. Er war mir ein Rätsel. Normalerweise war ich sehr gut darin, Menschen einzuschätzen, vor allem, wenn es ums Manipulieren ging, aber bei Hashi verbrannte ich mir immer nur die Finger, weswegen ich es schlussendlich ganz aufgegeben hatte, ihn in irgendeiner Weise beeinflussen zu wollen. Zu meinem großen Missfallen hatte das nicht so geklappt, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn kaum hatte ich ihn als Freund anerkannt, machte er diese Freundschaft wieder zunichte, indem er wegen einer Lappalie stocksauer auf mich war und als ,Versöhnung‘ mit mir geschlafen hatte. Ja, wirklich ein Rätsel. Aber vielleicht gab es Mittel und Wege wie ich ihn mir ein wenig verständlicher machen konnte. Ich hatte sogar schon eine Idee, wie! Nur um sie umzusetzen musste ich ein wenig Vorarbeit leisten. „Wir waren bei der Frage geblieben, wo wir hinfahren, nicht wahr, Izuna?”, fragte ich sanft und wandte Angesprochenem wieder meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu. Dieser nickte eifrig. „Ja! Wir könnten an den Stand fahren oder Skiurlaub machen. Das wird lustig! Also, wo willst du hin?”, strahlte er wieder und sah mich erwartungsvoll an. „Ihr fahrt nirgendwo hin, in einer Woche fängt die Schule wieder an!”, wetterte Hashirama und verschränkte verärgert die Arme vor der Brust. „Ach, und du denkst, dass wir auf dich hören würden?“, hakte ich nach, zog gespielt fragend eine Braue nach oben. Er blinzelte erzürnt. „Ja, verdammt! Ich bin Schulsprecher und kann euch da nicht einfach gehen lassen, nur weil ihr Lust und Laune dazu habt!” „Ach, und das ist der einzige Grund, weswegen du uns nicht alleine fahren lassen willst?” Meine Stimme klang leicht desinteressiert. Aber eigentlich hoffte ich auf eine bestimmte Antwort, die ich dann auch bekam. „Nein, aber wenn ich nicht dabei bin, tust du dir nur wieder weh, Madara.”, seufzte der ältere Senju. Ha! Ich war ja so genial... Genau auf diese Antwort hatte ich gehofft. Denn ich wollte meinen liebsten Freund Hashi näher kennenlernen. Und wo konnte man Leute besser kennenlernen, wenn nicht im Urlaub? Jetzt musste ich das alles nur noch geschickt einfädeln. Sprich, er musste nur noch anbeißen. „Na, dann komm doch mit, Hashirama.” __________________________________________________________________________________________ jaaah, hat lange gebraucht, ich weiß es! tut mir voll leid! aber iwie steck ich in nem krativ.... gomeeen! LG cic Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)