Senju-Internat von Cicero (was kann schlimmer sein?) ================================================================================ Kapitel 4: Unbeobachtet? ------------------------ Kapitel 4 Unbeobachtet? Hashiramas Sicht Eine geschlagene Stunde hatte ich gebraucht um Madaras Haare durchzukämmen, die ich zwischendurch immer wieder angefeuchtet hatte. Ich hatte wirklich keinen Schimmer, wie er es innerhalb von einem halben Tag geschafft hatte, sie so zerzaust zu bekommen! Um genau zu sein, ich wollte es auch nicht wissen. Aber jetzt war ich endlich fertig. Sie waren zwar nicht so glatt wie meine, aber man konnte mit der Bürste oder der Hand durchfahren ohne sich irgendwie zu verhaken! Das war wirklich eine ganz schöne Leistung! Aber nicht nur für mich war es anstrengend gewesen, wenn man die Schreie bedachte, die von Madara ausgegangen waren. Wie konnte man nur so wehleidig sein? Bei jedem Ziepen hatte er gejammert! Da war er aber selbst Schuld, hätte sich ja nur mehr um seine Frisur kümmern müssen! Obwohl ich zugeben musste, dass die wilde Mähne, die er am Anfang gehabt hatte, etwas Verwegenes ausgestrahlt hatte, das mich sofort angezogen hatte. Getraut, ihn anzusprechen hatte ich mich aber nicht, ich wusste ja nicht, wie er reagieren würde. Erst, nachdem ich ihm eine halbe Stunde beim Hin- und Herrennen beobachtet hatte, war ich zu dem Entschluss gekommen, dass es vielleicht besser wäre, wenn ich ihm meine Hilfe anbieten würde. Dass er sie nicht annehmen wollte, hätte ich mir theoretisch gesehen auch denken können! Aber was solls. Stolz betrachtete ich mein Werk. Hatte zwar lang gedauert, gelohnt hatte es sich aber auf jeden Fall! Madara drehte sich zu mir um, sodass ich sein Gesicht sehen konnte. Er wirkte alles Andere als glücklich. Die nassen Strähnen klebten immer noch in dem blassen Gesicht, umrahmten es, schenkten ihm einen besonderen Glanz. Ich wusste nicht warum, aber dieser Junge faszinierte mich auf eine gewisse Art und Weise. „Na, endlich zufrieden?“, fragte er trotzig. Ich zog eine Braue nach oben. Mit einem Danke hatte ich zwar nicht gerechnet, dennoch wunderte es mich, das er von sich aus anfing zu sprechen. Das hatte er ja bisher so gut es ging vermieden! Nicht mal nach meinem Namen hatte er gefragt, was mich dann schon ein wenig gekränkt hatte, aber naja. „Ja! Siehst doch viel besser aus, oder?“, lächelte ich. Vielleicht ließ sich doch noch ein Gespräch anfangen und ich konnte ein bisschen mehr über meinen zukünftigen Zimmergenossen erfahren. Leider wurden all meine Hoffnungen enttäuscht als er sich wieder einmal demonstrativ abwandte. Na ganz toll. Seufzend erhob ich mich. Es hatte keinen Sinn, länger hier zu sitzen und vor mich hin zu starren, wenn er das machen wollte, von mir aus, aber ich hatte langsam aber sicher die Nase voll! Als ich zur Tür ging, spürte ich seinen Blick auf mir, der mich keine Sekunde aus den Augen ließ. Bei meinem Ziel, der Holztür, angekommen sah ich mich noch einmal um. In seinen Augen lag eine Frage, aber es wagen, sie auszusprechen, würde er niemals. `Wohin gehst du?´ Wenn ich eine Sache in der kurzen Zeit über ihn gelernt hatte, dann die, dass er furchtbar stolz war. Niemals würde er auch nur im Traum daran denken eine Frage zu stellen. Ein Lächeln schlich sich wieder auf mein Gesicht. „Ich geh einen Freund besuchen, willst du mit? Ich kann dir ja die Schule zeigen!“, bot ich an, wohl wissend, dass er ablehnen würde. Einen Moment lang zog er seine Augenbrauen zusammen, ließ mich fast denken, dass er doch mitkommen wollte. Doch er wandte nur den Kopf ab und beachtete mich nicht mehr. Ja, er war schon eine Nummer für sich... Kopfschüttelnd wandte ich mich wieder zur Tür. „Du solltest dir was anziehen, sonst erkältest du dich noch!“, riet ich ihm und verließ das Zimmer, keine Reaktion seinerseits abwartend. Diese wäre ohnehin nur mit einem Todesblick in meine Richtung ausgefallen, und darauf konnte ich getrost verzichten! In Gedanken versunken machte ich mich auf den Weg zu meinem Bruder, der auch auf diese Schule ging. Wir waren vor vier Jahren zusammen hergekommen, ich mit dreizehn und er mit zehn. Nun waren wir beide Schulsprecher, ich der Shodaime, der Erste, und er der Nidaime, der zweite. Komischerweise waren wir beide furchtbar beliebt bei den Schülern, vielleicht lag es daran, dass unser Urgroßvater die Schule gegründet hatte und sie nach ihm benannt war? Die Senjuschule, mit den zwei Schülersprechern Hashirama Senju und Tobirama Senju. Schon seltsam... Gerade wollte ich an die Tür zum Zimmer meines Bruders klopfen, als er diese auch schon aufriss und mich regelrecht hineinzerrte. Erschrocken schnappte ich nach Luft, während er mich grinsend beobachtete. Nach einigen Minuten hatte ich mich wieder gefasst und sah ihn stirnrunzelnd an. „Woher wusstest du das ich komme, und was, verdammt noch mal, sollte diese Aktion eben?“, brummte ich und sah den Jüngeren von oben herab an. Er hatte hellblaue bis weiße Haare, die im in alle Himmelrichtungen abstanden. Keiner wusste so genau, wie er zu dieser seltsamen Farbe gekommen war, doch gefärbt waren sie nicht. Er deutete auf seinen PC. Ich sah in kurz an, wollte den Blick gerade wieder abwenden, als mir etwas auffiel. Ein Fenster war offen. Und in diesem Fenster saß... Madara. Die nähere Umgebung ließ sich für mich leicht entziffern, war es doch mein Zimmer, welches in dem Fenster zu sehen war. „Was...“, fing ich an, wusste jedoch im selben Augenblick was los war. Ich hatte meinen Laptop offen und wahrscheinlich die Webcam angelassen. Da mein Bruder auch so etwas besaß konnte er jederzeit sehen was in meinem Zimmer vor sich ging. Und das hieß dann auch, er hatte gesehen, wie... „Darf ich fragen, warum du dem die Haare gekämmt hast? Über eine Stunde lang?“, lachte er und ließ sich auf das zweite Bett im Zimmer fallen. Da er das Zimmer allein bewohnte musste er sich auch keine Sorgen machen, dass sich jemand darüber aufregen konnte. „Weil... sie so... seltsam waren, das hat mich irritiert!“, antwortete ich, hoffte das er sich damit zufriedengeben würde. Er sah mich kurz an, bevor er wieder anfing zu lachen. „Oh Mann! Ich musste so lachen, als ich den PC eingeschaltet habe!“, gluckste er. Ich seufzte. Wenn Madara das erfuhr, war ich so gut wie tot. „Sag es niemanden, ja? Madara ist heute erst angekommen!“, bettelte ich meinen Bruder an. Das war zwar nicht meine Art, aber aus irgendeinem Grund wollte ich es mir mit dem Jüngeren nicht verscherzen. Tobirama schien zu verstehen und nickte. „Na gut, weil du es bist, Hashi!“, grinste er. Ich nickte erleichtert und ließ mich auf den Schreibtischstuhl sinken. Gerade wollte ich das Fenster schließen, als sich die Person darauf bewegte. Ich zog meine Augenbraue nach oben, was auch meinen Bruder dazu veranlasste, aufzustehen und zu mir zu kommen. Madara hatte sich aufgesetzt und sah sich irgendein Bild an, das er in seinem Geldbeutel gehabt hatte. Ich griff zu den Boxen und schaltete sie an. Lange musste ich nicht warten, bis auch schon die Stimme des Schwarzhaarigen aus dem Lautsprecher erklang. Gespannt lauschte ich. Mein Bruder tat es mir gleich und ging neben mir in die Knie. Madaras Sicht „Soll ich dir was sagen? Ich hab jetzt auch glatte Haare! Cool, oder? Ja, ich weiß, ich bin toll... obwohl ich eigentlich nicht so viel damit zu tun habe, dieser komische Kerl, der mich schon den ganzen Tag verfolgt hat, hat das gemacht... Irgendwie ist der seltsam, ich versteh ihn einfach nicht! Aber ist ja auch egal, wie geht es dir so? Vermisst du mich? Ach, scheiße, ich dreh noch durch! Ich red ja schon mit einem Bild!“ Genervt legte ich den kleinen Zettel neben mich auf das Nachtkästchen. Ich hatte anscheinend echt einen Bruderkomplex entwickelt, wenn ich schon anfing mit einem Bild zu reden! Aber irgendwie musste man sich ja schließlich ablenken, Nachdem der Braunhaarige endlich verschwunden war. ... Und was jetzt? Ich sah mich um. Hier gab es nicht viel zu tun, außer... ich könnte rein theoretisch meinen Koffer ausräumen! Jetzt, da der Kerl weg war. Ich hasste es einfach, wenn andere Leute mich bei irgendetwas beobachten, das auch nur entfernt mit Aufräumen zu tun hatte. Wie ich auf-, ein- oder ausräumte war immer noch meine Sache, dabei musste mir wirklich keiner über die Schulter sehen! Also sollte ich die Gelegenheit am Schopf packen, wer weiß, wann der Kerl wiederkam! Ich sprang voller Elan auf, vergaß kurzzeitig aber, dass ich auf dem Bett gelegen hatte. Zu meinem großen Leidwesen war die Matratze des Bettes nicht sonderlich hart, sodass ich auf der Stelle einsank und, da ich nicht mit so was gerechnet hatte, den Halt verlor und rücklings vom Bett fiel. Schmerzhaft kam ich mit dem Kopf auf dem Boden auf, meine Beine lagen jedoch immer noch auf dem Bett. Ich strampelte sie herunter, wobei auch die Bettdecke mitrutschte. Mich aufsetzend betrachtete ich kurz mein kleines, eigenes Schlachtfeld. Tja, so schlimm sah das ja dann doch nicht aus. Musste nur die Decke wieder richtig hinlegen! Um dies in die Tat umzusetzen wollte ich aufstehen, verhedderte mich aber erneut in der Decke und fiel abermals auf den Boden. Aua. Mein Kopf! Warum eigentlich immer ich? Das war so unfair! Aber jetzt hatte ich keine Zeit, mich in Selbstmitleid zu suhlen, ich hatte noch etwas zu tun! Wieder versuchte ich aufzustehen, wobei ich dieses mal aber vorsichtiger an die Sache ran ging, nicht, dass ich mich noch einmal verhedderte oder so... Als ich sicher auf den Beinen stand nickte ich mir selbst zufrieden zu. Madara, du bist einfach genial! Also, was jetzt? Genau, Bett richten! Das war mein Plan! Ich packte einen Zipfel der Decke und zog daran, um diese säuberlich auf meinem Bett auszubreiten. Im nächsten Moment lag ich allerdings schon wieder auf dem Boden. Warum? Ganz einfach, ich hatte nicht bedacht, dass ich ja noch auf der Decke stand, als ich sie nach oben gezogen habe. Doch wie hieß es so schön? Aus Fehlern lernt man! Und tatsächlich, beim dritten Anlauf gelang es mir, mein Bett fein säuberlich zu richten. So weit, so gut. Jetzt konnte ich mich um meinen Koffer kümmern! Also ging ich zu diesem und öffnete ihn. Das Erste, was passierte, war, dass mich meine Sachen erst mal ansprangen und ich vor Schreck wieder einmal umfiel. Kam das nur mir so vor oder passierte das in letzter Zeit häufiger? Na egal, hatte bestimmt seine Richtigkeit. Hach, Richtigkeit war doch ein tolles Wort. Wie kam ich nur immer auf so was Geniales? „Hehe... Richtigkeit...“, gluckste ich und sah mich noch einmal um. Niemand zu sehen. Sehr gut! Ich sollte echt aufhören mit mir selbst zu reden, auch wenn ich alleine war! Okay, wieder zurück zu meinem Koffer. Der Inhalt lag nun unterschiedlich verteilt auf meinem Boden. Das hieß dann wohl erst mal alles zusammensuchen! Seufzend machte ich mich dann auch gleich an die Arbeit. Zuerst mal die Uniformen. Gleich als ich die Erste zur Hand nahm hellte sich meine Miene auch schon auf. Schwarz. Was für eine schöne Farbe! Wie ich diese Farbe liebte. Rot war natürlich genauso schön, dementsprechend freute ich mich, als ich die Uniform in dieser Farbe zur Hand nahm. Die Blaue war mir eigentlich egal. Blau war eine schöne Farbe, aber nicht so schön wie rot oder schwarz! Das die beiden Farben auch noch super zusammenpassten musste ich ja nicht erwähnen, oder? Nein, das war von vornherein klar. Was zum größten Teil auch daran lag, dass sie meine Lieblingsfarben waren! Geniale Leute wie ich haben immer zueinander passende Lieblingsfarben! „Jaja, ich bin schon toll...“, murmelte ich und verfrachtete meine Kleidung auf ein paar Kleiderbügel, die im Schrank hingen. Danach kamen die Haken plus Uniformen zurück und ich betrachtete voller Stolz mein Werk. Ich hatte es tatsächlich geschafft das alles aufzuhängen ohne auch nur einmal etwas falsch zu machen! Diesen Tag sollte ich mir echt rot anstreichen. Gut, als Nächstes kramte ich meine Unterwäsche heraus. Natürlich war auch die einheitlich schwarz und rot! Hatte sie mir ja auch extra anfertigen lassen. Schwarze Boxer mit roten Wolken drauf. Wie ich auf die Wolken gekommen war, wusste ich nicht mehr. Vielleicht war es ja Izunas Idee gewesen? Wer weiß das schon. Auf jeden Fall hatte ich mir mindestens zwei Dutzend davon angeschafft, die ich jetzt alle fein säuberlich in einer Schublade verstaute, gleich neben den Socken, die das gleiche Muster trugen. Danach packte ich einen Stapel T-Shirts, die Hälfte davon auch schwarz mit Wolkenmuster, die anderen blau mit weitem Kragen und dem Uchiha-Symbol auf dem Rücken, und ein paar Hosen, alle einheitlich schwarz, darunter keine Jeans oder Ähnliches, und verstaute das Ganze in den Fächern neben der Kleiderstange, an der schon meine Anzüge hingen. Tjaja, an Klamotten hatte ich jetzt alles verstaut, was blieb da noch übrig? Ein Blick in den Koffer verriet mir, sehr viel. Gut, jetzt eines nach dem anderen! Nur nicht überanstrengen oder hektisch werden, sonst ging wieder irgendetwas schief. Was hatte ich denn da als Erstes? Eine Schachtel. Vorsichtig öffnete ich diese, hatte nämlich keine Ahnung, was drinnen war. Als ich sie offen hatte war ich angenehm überrascht. Stifte! Malstifte um genau zu sein. In allen Möglichen Farben. Langsam kam die Erinnerung wieder in mir hoch. Die gehörten Izuna, er hatte sie mir mitgegeben, mit dem Versprechen, sie demnächst wieder abzuholen. Sprich, er wollte mich besuchen kommen! Ich legte die Stifte auf meinen Schreibtisch. Daneben kamen dann Block und Schulmappe, wie auch diverse Lexika, die ich vorsichtshalber eingesteckt hatte. Die restlichen Bücher stapelte ich unter dem Tisch, unter einer kleinen Schublade in der im nächsten Augenblick ein kleines schwarzes Täschchen verschwand, in dem meine tiefsten Geheimnisse verborgen lagen. In diesem Täschchen befand sich mein Nagellackvorrat für ein halbes Jahr. Von Lila über blau bis hin zu schwarz war bei mir jede Farbe vertreten. Wenn dass einer der anderen Jungs merken würde, war ich aufgeschmissen! So gesehen würden sie es aber merken, da ich ja immer lackierte Finger hatte, aber finden mussten sie das Täschchen trotzdem nicht! Sodala, das Letzte in meinem Koffer war eine kleine Kosmetiktasche, die ich auch gleich im Bad verstaute. Fertig! Mein Koffer war ausgepackt, stand jetzt völlig leer neben dem Kleiderschrank und wartete darauf, dass man ihn wieder füllte, was aber noch länger dauern konnte. Erschöpft ließ ich mich auf mein Bett fallen. Heute war wirklich ein anstrengender Tag gewesen, obwohl ich ja erst knapp vier Stunden da war! Echt seltsam, wie langsam die Zeit hier verging. Der einzige Lichtblick war, dass Hashirama rausgegangen war, bevor mein Debakel mit der Bettdecke begonnen hatte. Das wäre peinlich gewesen! Aber so blieb das alles unbeobachtet. Keiner würde jemals etwas davon erfahren... _________________________________________________________________________________ tjaja... kleiner sichtwechsel xDD kommt jetzt öfter! also nich wundern^^ LG cic Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)