KillerCats Legende von Freell42 (Chion das Katzenmädchen) ================================================================================ Kapitel 7: General Cadoc ------------------------ Gezo sah das Unheil und blieb deshalb noch im Schatten der Mine. Umringt von Soldaten, stand Chion kampfbereit da. Die Erde bebte ein bisschen, was ihr sofort auffiel. Mit ihren feinen Katzenohren vernahm sie die genaue Position des Erzeugers. Aus dem Wald erschien eine riesige Gestalt. Um genauer zu sein, ein fetter Riese in goldener Rüstung um den Bauch eingekleidet, aber dennoch mit freien Armen. Er war zwei Personen groß, hatte eine Glatze und einen feinen, dünnen Bart um den Mund, der nochmal ein Streifen vom unteren Bartstreifen zur Unterlippe bildete. Als Waffe hielt er einen riesigen Morgenstern aus Eisen, mit einer meterlangen Kette, die eine Verbindung von seinem Stabgriff zur Stachelkugel bildete. Er hielt die meisten Teile der Kette zusammengewickelt mit dem Griff in einer Hand. Chion konnte nur schätzen, aber ausgestreckt wäre die Kette über zwanzig Meter lang. Durch seine Riesenhände konnte er diese locker tragen. Der Morgenstern wurde am Boden geschliffen und hinterließ somit eine Schleifspur. Grinsend stand er Chion auf Absand direkt gegenüber. Als würde er ihr einziger Gegner sein und die anderen Soldaten bildeten den Ring. Er holte einen Apfel hervor und biss hinein. Über die Hälfte des grünen Apfels war verschwunden. Schmatzend fing er an zu erzählen: »Die legendäre KillerCat«, und begann an zu lachen. »Du hast uns eine menge Ärger eingehandelt. Schon allein dieses Blutbad hier. Das ich … – Oh, ich vergaß mich vorzustellen. Mein Name ist General Cadoc. Ich bin Herrscher über die Stadt Roros und somit deren Goldmine. Jedenfalls … Das ich derjenige bin, der dich zu fassen kriegt, habe ich echt nicht für möglich gehalten.« Beim Reden verlor er einige Reste des Apfels. Chion knurrte ihn nur an. Ihre Situation schien nicht gut zu laufen. Sie hatte nicht aufgepasst. Mit einem Lachen verschlang er den Rest des Apfels, indem er ihn Kopfüber in den Mund fallen ließ. Er ließ den metallenen Griff samt Kette seiner Waffe fallen und diese fielen durch ihr schweres Gewicht plump zu Boden, wie ein schwerer Stein. Cadoc wischte seine Hände, durch den klebrigen Saft des Apfels, an seinen Stoffhosenbeinen ab und erhob wieder seinen Griff samt Zusätze. »Wie du siehst, bin ich auf Diät«, sagte er mit spuckendem, vollen Mund. »Um das zu steigern, hätte ich nichts gegen einen gepflegten Kampf. Dich in einem Solchen niederzustrecken, wäre ein Traum für mich.« Er sah zu seinen Leuten. »Männer!«, brüllte er, »Waffen runter!« Die Soldaten mit den Armbrüsten legten sie nieder. »Du bist ein fairer Mann, doch das wirst du nicht überleben!«, knurrte Chion ihn an. Er lachte. »Ich bin immer fair. Aber unterschätz mich nicht!« Ohne Vorwarnung stürmte sie auf ihn zu, wärend er noch lachend ihre Aussage belustigte. Erschrocken schwang er seinen Morgenstern, einige Meter von der Kette lösend, im letzten Moment auf sie zu - nach oben schleudernd. Sie musste ausweichen, lief aber einen Bogen um seine Wurflinie und stürmte näher an ihn heran. Er zog schnell ein Schwert hervor, das er gegen ihren Angriffsversuch stellte. Dieses Schwert sah, für seine Statur, eher aus wie ein langes, dünnes Messer. Die Klingen trafen aufeinander. Doch sein Schwert begann risse anzunehmen. Chions magisches Schwert schien Seines langsam zu durchtrennen. Er war verblüfft. Sekundenschnell schleuderte er den in der Luft befindlichen Morgenstern auf sie nieder. Im letzten Moment sprang sie zur Seite, nahm Abstand und die Sternenkugel brasselte auf den steinausgelegten Boden. Diese ganze Aktion dauerte wenige Sekunden. Cadoc sah sein beschädigtes Schwert an: »Das ist wohl hinüber«, und warf es weg. »Das wirst du nicht nochmal schaffen!« »Das brauch ich auch nicht!«, versprach Chion. Gezo beobachtete die ganze Zeit den Kampf. Er wollte erst im passenden Momenten eingreifen, doch bisher ergab sich dieser noch nicht. Cadoc fing an dem Morgenstern zu schwingen. Die zusammengewickelte Kette in einer Hand, die ausgestreckte Lange in der Anderen, mit dem Morgenstern einige Meter, von der erhoben Hand, in der Luft. Chion stürmte erneut los, wärend der General dieses Mal die Stachelkugel direkt gegen ihre Laufrichtung warf. Die Waffe kam direkt auf sie zu. Sie musste ausweichen und sprang rückwärts in die Höhe, so dass der Morgenstern unter ihr vorbeiflog. Er prallte mit voller Wucht neben dem Eingang gegen die Mine und die Kette entfaltete ihre volle Länge. Staub wedelte auf und kleine Steinbrocken lösten sich von dem Felsen. Sie bebte leicht, doch nichts passierte. Gezo atmete beruhigt aus. KillerCat landete und lief, parallel zur strammen Kette, schnurstracks auf den Cadoc zu. Dieser grinnste, mobilisierte seine Kräfte und brüllte: »Da hast du dich verrechnet!« Er riss förmlich an dem Griff und der Morgenstern kam mit gleicher Strecke zurückgeschossen. Chion blickte erschrocken beim rennen hinter sich. Wenige Meter trennen sie von der stacheligen Eisenkugel. Es kam überraschend für sie, doch sie konnte im richtigen Moment ausweichen. Sie sprang somit wieder in die Luft, dafür aber nur geringe Meter. Denn sie machte im Sprung eine Drehung und schnitt fast am Ende der Verbindung, von der Kette zum Morgenstern, die Kette durch. Sie landete halb stürzend und halb stützend. Cadoc merkte erst viel zu spät, dass seine Waffe nicht mehr unter Kontrolle war und diese flog genau auf ihn zu. Wenig schützend, traf sie ihn genau in seinen goldenen Wanst. Er flog förmlich, trotz seiner Statur, viel Meter in den Wald, bis er durch einen Baum gestoppt wurde. Durch die Abbremsung bohrte sich die Kugel noch mehr in seine Rüstung und der Baum war in Begriff umzuknicken. Einiger Staub wurde durch die Wucht aufgewirbelt, so dass man ihn garnicht erst sehen konnte. Seine Männer begriffen erst garnicht was passiert war und staunten nicht schlecht. Der Staub begann sich zu verflüchtigen und man konnte Cadoc erspähen. Er lag gekrümmt gegen einen Baum, sein loser Morgenstern löste sich von der Dellung. Überall hatte er schrammen am Arm und im Gesicht. Er sah fertig aus. Einen Normalsterblichen hätte das locker getötet. Erschöpft zeigte er auf Chion. »Zielt auf sie!«, brüllte Cadoc, wärend er Blut spuckte. Entsetzt konnte Chion nur zusehen, wie von allen Seiten Armbrüste auf sie gerichtet wurde. Er richtete sich gequält auf und brüllte sie an: »Eine falsche Bewegung«, er hustete, »und du bist tot! Du weißt ganz genau, dass ein Bolzenschuss einer Armbrust viel schneller ist, als der eines Bogens. Da hilft kein Ausweichen!« Zähneknirschend sah sie ihn grimmig an und war wie steifgefroren. »Von wegen fair!« Leicht humpelnt näherte er sich ihr. »Leg die Waffe weg!«, befahl er ihr mit strengem Tonfall. Sie ließ ihr magisches Schwert fallen, indem sie einfach ihre Handfläche öffnete, aber ließ den Blick nicht von Cadoc. »Ganz weit weg!«, befahl er erneut. Sie trat das Schwert beiseite, denn sie musste gehorchen. »Gut«, sagte er mit einem Grinsen. »Du sagst ich sei nicht fair?« Er packte sie mit einer Hand am Hals und umschlang ihn ganz. Chion winndete sich mit verzogener Mine, doch konnte nichts tun. »Mir bleibt doch keine andere Wahl. Du zwingst mich dazu!« Er hustete erneut und einiges Blut floss aus seinem Mund das Kinn herunter. »Du wirst das doch verstehen, oder?« Cadoc hob sie hoch und streckte sie in den Himmel. »Ich werde es genießen, dich eigenhändig zu erwürgen!« Dabei drückte Chion ihr Amulett und es fing an zu leuchten. Cadoc sah es verwundert an. »Oh, eine Sicherheitsvorkehrung. Dann sollte ich mich wohl beeilen!«, grinste er sie dabei an. Er packte fester zu, so dass es nur noch Sekunden brauchen würde. Sie röchelte, bekam keine Luft und ließ das Amulett kraftlos los. Gezo brachte sich schon in Stellung, im entscheidenten Moment seinen Hammer auf ihn zu schleudern. Er holte aus und … Und stoppte. Denn der General zog ein kühles und zugleich überraschtes Gesicht. Gezo könnte schwören, ein Geräusch gehört zu haben. Irgendwas war passiert. Hinter seinem Nacken griff sich Cadoc, bis er plötzlich Blut auf seiner Handfläche hervorholte. Er zog krampfhaft seine Augen nach oben, fast bis in die Lider vergraben und fiel leblos zu Boden. Er riss Chion mit, sie stürzte, aber konnte sich geschwächt aus seinem Griff befreien. Sie sah sein nebenliegenden Körper an. In seinem Nacken befanden sich zwei Pfeile, die ihn in kurzer Zeit töteten. Wer war das?, Fragte sich die Siebenschwänzige. Die umliegenden Soldaten starrten nur Fassungslos auf die Leiche ihres Generals. Kurz darauf trafen weitere Pfeile auf die Soldaten ein. Es war ein taktvolles Beschießen - einen nach dem anderen. Einige versuchten den Schützen ausfindig zu machen, schossen irgendwo hin, doch die tötlichen Geschosse schienen aus dem Nichts zu kommen. Irgendwann unterlagen dann alle Soldaten dem Pfeilhagel, bis nur noch Chion und Gezo da waren. Sie stand auf und streckte die Hand aus. »Wir ergeben uns!«, rief sie in den Wald. Mit ihren Ohren hörte sie sich näherkommende Geräusche. Es waren mehrere. Sie sah schon Äste bewegen und Büsche rascheln, und zuckte zusammen. Vor ihr erschien eine Gestalt im hellgrünem Gewannt. Weitere vier folgten hinter ihr in selber Kleidung und kamen ihr nahe. Der Vordere – wohl der Anführer – näherte sich ihr ganz und nahm seine Kaputze von dem Mantel. Er sprach: »Aber, aber. Wir, die Fahrenden, würden doch keine Schwester töten wollen.« Hosted by Animexx e.V. 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