Goldenes Herbstlaub 2 von Awkward-Penguin (Rückkehr ins Dämonenreich) ================================================================================ Kapitel 8: Die Horrorpuppe -------------------------- Vorsichtig blinzelte der Russe und rieb sich den Kopf. Was geschehen war, wusste er nicht, doch sein Kopf tat so erbärmlich weh. Er konnte sich das nicht erklären, ebenso, wie den Raum, in dem er sich befand. Sasa wusste, dass dies nicht seine Wohnung war und er wusste auch, dass in seine Wohnung eingebrochen wurden ist. Doch er wusste nicht, wo er im Moment war und wie er da hingelangt ist. Ein furchtbares Stechen machte sich in seinem Bauch breit und Sasa wusste, dass es nicht der pure Hunger war, der ihn quälte. Es war etwas anderes. Sein Bauch schmerzte derart, dass er das Gefühl hatte, etwas in seinem Magen versuchte, durch die Magenwand hindurch auszubrechen. Der Junge verkrampfte sich heftig und presste seine schweißnassen Hände auf den Bauch. Sein Atem raste auf einmal und vor seinen Augen drehte sich alles. Das Stechen wurde immer heftiger und alles um ihn herum nahm einen roten Schimmer an. Die ganze Welt vor seinen Augen schien sich in einem Strudel aus bunten Farben zu drehen. Das Stechen wurde immer heftiger. Sasa hatte das Gefühl, jeden Moment den Inhalt seines Magens an den Boden zu verlieren. Schon drückte er sich eine Hand auf den Mund und würgte, da schmeckte er auch schon bittere Magensäure auf seiner Zunge und schließlich..... ....war alles vorbei. Nichts geschah. Das Gefühl und auch die Schmerzen waren weg. Sasa sah wieder klar und der Raum um ihn herum wechselte auch nicht mehr stetig seine Farbe. Der junge Russe nutzte diese Gelegenheit , um sich gründlich in diesem Raum umzusehen. Das Zimmer, in dem er sich befand, ähnelte einem alten Klassenraum. Die Wände bestanden aus rauhem, roten Backstein und es waren drei Türen zu sehen. Eine Tür war direkt neben einem schwarzen Brett, dass an eine Tafel erinnerte. Die zweite Tür befand sich am anderen Ende des Raumes und die dritte Tür genau gegenüber der zweiten Tür. Über jeder der Türen hing eine Uhr, und jede Uhr zeigte eine andere Zeit. Sasa stand vom Boden auf und setzte sich einen Moment auf einen Tisch. In der Klasse war nichts außer zwei Tischen und einem Lehrerpult. Auf jedem der Tische lag ein kleiner Zettel, auf dem etwas geschrieben war. Stühle waren in dem Raum gar nicht zu finden, nur eine bizarre Puppe, die stolz erhoben an der „Tafel“ stand und zu Sasa guckte. Als der Junge diese Puppe bemerkte, stockte ihm für einen Moment der Atem. Dieses Ding vor ihm schien genau zu ihm zu sehen, dabei fehlte der Puppe das Gesicht. Statt einem richtigem, menschlichem Gesicht schien jemand versucht zu haben, es mit roter Farbe nachzuzeichnen. Doch Sasa hatte das dumpfe Gefühl, dass dies keine rote Farbe war. Er sah, wie der Puppe das Gesicht vom Kopf tropfte und langsam an den Armen runter lief. An den Handgelenken tropfte es erneut runter und sammelte sich zu einer Pfütze auf dem Boden. Diese Pfütze wiederum bildete, kaum hatte Sasa sie angesehen, Buchstaben und nach nur wenigen Sekunden ganze Wörter bis hin zu einem kompletten Satz. „Ich werde dich holen, Sasa!“ Der Russe stieß einen Schrei aus. Als er wieder zu dem Kopf der Puppe sah, hatte sich das wirre Gekritzel des Gesichtes zu einer bösartigen Grimasse verzogen. Ein widerlicher Mund mit rassiermesserscharfen Zähnen zierte den Stoffkopf und auch die Augen waren nun klar zu erkennen. Nun war es ganz sicher, dass sie auf Sasa gerichtet waren und der Junge sprang auf und rannte durch eine der hinteren Türen. Der Russe presste die Augen so stark zusammen, wie er konnte. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und kalter Schweiß lag auf seiner Stirn und seine Hände zitterten stärker als jemals in seinem Leben. Er versuchte, sich zur Ruhe zu zwingen, doch er spürte, dass etwas da war, das ihm keine Ruhe gönnte. Erst nach einigen Sekunden öffnete er die Augen wieder und Sasa erkannte mit schrecken, dass er im selben Raum wie zuvor stand, allerdings fehlte die Puppe. Ein Schauer lief über den Rücken des Jungen und wieder drehte sich sein Magen um. Er fühlte sich hilflos und wehrlos. Selbst wenn er der Puppe entkommen war, so schien es keinen Ausweg zu geben. Er befürchtete, dass er immer wieder in dem selben Raum landen würde. Etwas warmes, rotes tropfte von der Decke auf Sasa’s Schulter und der Junge zuckte zusammen. Er schielte vorsichtig auf diese Stelle und schrie lauthals auf. Knapp neben dem Kopf waren Blutspritzer auf seiner Schulter und daneben ein blutiger Handabdruck. Sasa konnte sich nicht mehr bewegen. Er war wie gelähmt und traute sich nicht, hinter sich zu sehen. Nicht auf dieser Welt hatte ihm bisher solche Angst eingeflößt und er hätte auch nicht gedacht, dass er jemals solche Angst haben würde. Doch nun war es doch geschehen und der Russe war seiner Angst gegenüber Machtlos. Wieder tropfte etwas von der Decke auf ihn herab, doch dieses mal auf die andere Schulter. Ein quietschendes Geräusch verließ Sasa’s Mund und er zwang sich, mit einem heftigen Ruck nach oben zu sehen. Im nächsten Moment hatte Sasa das Gefühl, er müsste sterben. Über ihm an der Decke hing die grausige Puppe und streckte ihre blutigen Arme nach ihm aus. Ihre Fratze war noch grausamer geworden und wieder sahen ihre todbringenden Augen direkt zu dem jungen Russen. Sasa ließ sich auf den Boden fallen. Er sah keinen Ausweg mehr. Die Arme der Horrorpuppe wurden immer länger und die Entfernung zu seinem Hals immer kürzer. Schon glaubte er, den festen Griff an seiner Kehle zu spüren, da fand er auf einmal wieder Kraft und kroch so schnell er konnte auf eine der Türen zu, durch die er dann in den nächsten Raum gelang. Oder um es genauer zu sagen, in den gleichen Raum wie zuvor. Tränen der Verzweiflung sammelten sich in Sasa’s Augen und er schrei nur noch auf. „HÖRT AUF!“, kreischte er hysterisch und schlug sich die Hände vor die Augen. Die heißen Tränen liefen ihm die Wange runter und sie brannten wie Feuer, das sein Fleisch wegätzet. „Reno... Akira... Equall... irgend jemand... Hilfe.... bitte... helft mir!!“, flehte er im Flüsterton und sein Körper zitterte noch immer stark. In seinem Gesicht stand die pure Verzweiflung. Wenn Sasa noch lange in diesem Raum sein müsste, würde er durchdrehen. Seine Nerven mussten ihm streiche spielen, anders konnte er sich nicht mehr erklären, was hier geschah. Es gab sicher für alles eine logische Erklärung. Im nächsten Moment wich jedoch alle Logik aus seinen Gedanken. Etwas kaltes, unnatürliches berührte Sasa’s Rücken und eine kalte, brechreitzerregende Stimme summte ein Wiegenlied. Der Russe konnte nicht mehr. Seine Kraft war am Ende und sein Verstand versagte. Er schrie laut auf. Er schrie so laut und so grell, dass einem die Ohren schmerzten und man meinen könnte, dieser Ton könnte Glas zerspringen lassen. Nach diesem Schrei verließen Sasa auch noch die letzten Kräfte. Er sackte ohnmächtig zu Boden und rührte sich nicht mehr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)