Crossover 2 - Starchild von abgemeldet
(Devil May Cry feat. Lineage 2 Teil 2)
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Prolog: Rock on
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Ein leichtes Trommeln war zu hören, die Gitarren stimmten einen bestimmten
Akord an. Das Puplikum war zum Anschlag gespannt.
Plötzlich, mit einigen Gezielten Schläge auf die Drums begann die Musik.
Gleichzeitg explodierten am Bühnenrand mehrer Feuerwerke. Begleitet mit
heftigen Gittarenklängen tratt ein junger Mann auf die Bühne. Im Puplikum
brach unbeschreiblicher Jubel aus.
Der Mann griff nach dem Mikrophon, das auf einer Halterung und begann gleich mit
rauchiger, aber dennoch junger Stimme seinen Gesang:
"wie sind wieder da, wir rocken euch in die Nacht,
Wie wilde Hühner hacken wir in euer Trommelfell.
Mama schreit,
der Nachbar holt die Polizei,
aber die wie wilde Hühner toben wir uns aus,
wir lassen einfach mal die Sau raus."
Er beugte in heftigen Seinen Kopf und schüttelte dabei das schneeweise Haar
heftig. Junge Mädchen schrien af und warfen mit einer fast euphorischen
Begeisterung Unterwäsche und Teddybären auf die Bühne. Schilder wurden
hochgehalten mit Schriftzügen wie: "Romeo, du rockst uns alle!" , "Ich will ein
Kind von dir!" , "Nimm mich heute Nacht noch!"
Der auf den Schildern benannte, Romeo Redgrave, lies sich nicht beirren.
Mit einer wilden Exstase riss er den Ständer des Mikrophons mit und sprang mit
voller Energie ans andere Ende der Bühne.
Dort sang er dann mit Leidenschaft die zweite Strophe.
"Die Bude tobt, das Telefon ringt.
Ihr hört das einer eurer Kumpels sich daneben benimmt.
Feiert er doch nackt auf dem Balkon.
Kann er doch nicht anderst, hört er doch.."
In dem Moment riss er das Mikrophon hoch und hielt es Richtung Puplikum. Dieses
antwortete ihm prompt:
"DIE CHICKEN WINGS!"
"ALLRIGHT, SEID IHR GUT DRAUF?" schrie er und die Antwort kam prompt. Das
Puplikm brach in totalen Jubel aus.
Grinsend nahm der junge Mann, der gerade mal 20 zu sein schien und sang den
Refrain:
"Die Hühner sind raus,
die Hühner sind raus!
Haltet eure Schwestern fest, sichert das Bier,
Denn wo die Hühner sind da wird rockt das Haus!"
Einige der Zuschauer liesen sich während dem Gesang vom Puplikum tragen,
während Romeo Redgrave weiter über die Bühne fegte.
Ein Gittarist gab ein hartes Solo ab und riss dabei die Gitarre schwitznd in die
Höhe um das Puplikum weiter anzustacheln.
Das gefüllte Stadium tobte.
"Die Hühner sind raus,
die Hühner sind raus!
Haltet eure Schwestern im fest, sichert das Bier,
Denn wo die Hühner sind, das rockt das Haus!"
mit dem letzten Refrain riss Romeo das Mikrophon in die Höhe und unter einem
Lichtgewitter auf der Bühne endete das Lied schlagartig,
Kapitel 1: Eine Legende...
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"Du warst grossartig, einfach nur der beste Romeo." der kleine gut behaarte Mann
mit Halbglatze, Goldkettchen und offener aber leicht gelblicher Bluse zog an der
Zigarre, während er Romeo nacheilte. Dieser rubbelte sich mit einem Handtuch
den Schweis aus den Nacken und schien seinem Manager kaum zuzuhören.
"Romeo, morgen ein Auftritt in L.A.? Ich hab fast alles klar, ich brauch nur
noch deine Zusage." er hielt seinem Schützling ein Blatt Papier unter die Nase.
Romeo schaffte es allerdings mit einer unglaublichen Langeweile noch nicht mal
ansatzweise auf das Blatt Papier zu schauen.
"Neee, kein bock."
"Verdammtnochmal Romeo, deine Fans sind heiss auf dich, du wirst sie nur
entäuschen.. Hey, ich rede mit dir!" Aufgebracht riss der Manager seine Papiere
hoch und wedelte tobend mit den Händen.
Doch Romeo Redgrave hatte berreits die Tür seiner Umkleide zugeschlagen.
Er atmete spürbar aus, als die Tür hinter ihm geschlossen war. Sein Blick
glitt durch die Kabine, wo berreits ein junger Mann sich aufhielt. Der Junge
Mann trug ein Baseballkap und hatte rotblonde, strubelig wirkende Haare.
Er wirkte vom Gesicht fein, fast femin und seine Augen stachen wie giftgrüne
Edelsteine hervor. Was nicht zum Bild des hübschen Jungen passen wollte, war
das extrem ernste, fast verbitterte Gesicht. Dieser sass auf dem ledernen Sofa
und staarte auf den senffarben Belag des Fussbodens. Romeo seuftze ausiebig und
lies sich neben ihm fallen. "Mensch, ich habe dir schon mal gesagt, du sollst
nicht so ein Gesicht ziehen."
"Wie lange noch?" fragte der Junge als Gegenfrage anstatt auf Romeos Fesstellung
einzugehen. "So lange wies dauert, Reo.. egal woher du kommst, aber Zaubern
gehört nicht gerade zu den Stärken des 21. Jahrhunderts." er griff nach der
Cola, die für ihn auf einem kleinen Tisch berreit gestallt war und nahm einen
ausgiebigen Schluck davon.
"Hör auf mich zu verarschen!" schrie der Junge, der von Romeo Reo genant wurde
und sprang vom Sofa auf. Romeo Redgrave lies sich aber nicht beirren. "So lange
wie es dauert. Wir finden die beiden Torwächter und das Starchild. Dann
bekommst du deine Rache und ich alles andere..." war seine ruhige Antwort.
Dante warf die Beine auf den Tisch und gähnte ausgiebig. "Stell dich nicht so
ein, als hättest du gerade eine höllenschwerer Aufgabe hinter dir. Der Dämon
war eher eine Lachnummer."
Lady stemmte eine Hand in die Hüfte und schob ihre Sonnenbrille zurrecht. Dante
schnippte mit dem Finger "Aber hey, wie er dem Hausmädchen unter den Rock
gekrochen ist, war doch der Brüller des Tages, das musst du zugeben."
Lady hob die Arme: "In gewisser Weise, auch wenn das arme Ding mir leid tat, den
Hausdämon am rosa Unterhösschen zu haben."
"Oh, ihr seid schon da? Ich kam gar nicht dazu Essen zu kochen." Kyrie schritt
die Treppe herunter und hatte sich eine Schürze umgebunden. "Eines muss man dir
lassen Dante, nach Patty hast du doch wieder ein Hausmädchen für dich
gefunden." Lady wirkte deutlich amüsiert.
"Na, schliesslich wohnt sie und ihre schlechtere Hälfte hier und das umsonst."
Dante angelte sich die neuste Ausgabe des Waffenmagazins "Fire and Hell" um
darin zu stöbern.
"Erinnere mich daran, wenn Nero wiedermal deinen Gerichtsvollzieher bezahlen
will. Dann nehm ich dich beim Wort." Kyrie legte kontraproduktiv ein
engelsgleiches Lächeln auf und faltete die Hände vor der weisen Schürze.
Dante zuckte hinter der der Zeitschrift zusammen, was Lady mit einem trockenen
"Das traff." kommentierte.
Langsam öffnete sich daraufhin die Tür und eine stumme Gestalt die Tür zum
"Devil May Cry". "Oh, Nero, hast du den Schleimdämon erwischt?" fragte sein
Bruder, ohne wirklich von der Zeitschrift aufzusehen.
Daraufhin klebte ein unappetietlicher Schleimklumpen an dem Titelbild der
Zeitung. "Gute Arbeit, Junge." Dante hob den Daumen, ohne wirklich in die
Richtung seines Bruders zu sehen.
Lady hingegen schaute mit geweiteten Augen auf Nero, der gut angesäuert im
Eingang des "Devil May Cry" stand. Über und über voll mit einer klebirg,
violetten Substanz, deren Zuordung durchaus schwer fiel.
Langsam, den Zorn herunter schluckend, das Dante ihn mit einem Auftrag dieser
Art betraut hatte, ging er die Treppe hoch in seinen Wohnungsberreich.
Entgeistert sahen ihm Lady und Kyrie nach. "Du lieber Himmel. Nun sollte ich
erst recht was kochen, sonst wird er die Laune für den Rest des Tages haben."
mit diesen Worten verschwand Neros Freundin in der Küche, die ebenfalls im
oberen Stockwerk lag.
"ein ganz normaler Tag mal wieder." schmunzelte Lady, ehe sie den Billiardstab
zur Hand nahm. Hast du Lust auf eine kleine Runde, Dante?"
Trish schien es zu der gleichen Zeit eher in die Bibliothek der Stadt zu
ziehen.
Das Klacken ihrer Stiefelabsätze war auf dem weisen Marmor zu hören, als sie
sich zur Theke der Bibliothekarin begab. "Guten Morgen," begrüsste sie die
ältere Dame hinter dem Tresen "Ist Professor Fabletime da?"
Die ältere Dame schaute von ihren Akten af und lächelte freundlich: "Guten
Morgen Trish, ja der Professor ist da. Sie wissen ja, wo sie den guten finden."
Trish erwiederte die Freundlichkeit und verabschiedete sich mit einem
Kopfnicken, ehe sie sich langsam in die Abteilung für Altertum und
Geschichtsforschung begab.
Ein kleiner Berreich der Bibliothek, wo Fachleute auch die Geschichte des
Dämonenkrieges vor rund 2000 jahren studierten. Alles was hier gefunden wurde
und nicht zur öffentlichen Geschichtsschreibung gehörte, wanderte in gut
verschlossenen Akten der Regierung. Nur wenige wussten überhaupt was hier
geforscht wurde. Trish gehörte zu ihnen.
"Ah, Trish.." ein Mann, circa 40 Jahre alt hob seinen Blick von den Büchern,
als die Dämonin eintratt. "Professor Fabletime." sie nickte sacht dem Mann
entgegen. Professor Fabletime entsprach nicht gerade dem gerade dem Bild, was
man sich unter einem Forscher vorstellte. Er war circa 1,80 gross, hatte warme,
nussbraune Augen und ein strubeliges, wirres Haar. Sein Gesicht war von kleinen
Lachfältchen durchzogen und seine Schläfen hatten berreits den Ansatz von
grauen Haaren.
"Gut das du auf meinen Anruf gekommen bist, ich bräuchte eine Meinung von einer
Dämonin." begann der Professor ohne Umschweife.
"Um was geht es? Sie haben sehr geheimnisvoll am Telefon gewirkt." Trish
gesellte sich mit ihm an den seinen Arbeitstisch.
"Um etwas was wir bei Grabungen gefunden haben. Ein Gebiet im südamerikanischen
Dschungel. Wir vermuten diesen Ort als den letzten Kriegsschauplatz, wo Sparda
gekämpft hat." Trish sah ihn nachdenklich an: "Südamerika?"
Der Forscher nickte: "Ja, genauer gesagt in den Anden. Es scheint so als wäre
dort eines der wichtigsten Stützpunkte der Dämonen gewesen, aber es ist
ehrlich gesagt unwichtig zu dem was ich dir zeigen will."
Wenn er davor nicht die Aufmerksamkeit der Dämonin hatte, dann wurde sie jetzt
hellhörig. Etwas was den letzten Schauplatz des Dämonenkrieges unwichtig
machte?
Fabletime erkannte ihre Neugierde in dem sonst unterkühlten Gesicht von Trish
und lächelte.
"Wir haben das hier gefunden" er rollte ein grosses und brüchiges Pergament
aus, das mit Schriftzeichen versehen war, die eindetig dämonischer Natur
waren.
"Diese Schriftrolle erzählt von einer Legende, wo es um ein sogenanntes "ewiges
Feuer" oder "ewiges Licht" und ein sogenanntes "Sternenkind" geht.
Wir haben es inzwischen die "Starchildlegende" getauft. Die Legende erzählt
davon, das genau diese Wesen in unregelmässigen Zeiträumen von mehreren
Millionen oder Milliarden Jahren aufeinandertreffen und sich gegenseitig
bekämpfen. Wenn ich die Schriftzeichen richtig gedeutet habe, handelt es sich
bei den beiden Wesen um Mächte, die selbst die Dämonen stark beunruhigt haben
müssen. Jedesmal, wenn es zu einem Kampf kam, hatte es schwerwiegende
Konsequenzen für die bekannte Welt, egal welches der beiden Wesen danach
gewann. Die Schriftzüge sprechen von einem wahren Armageddon."
"Weltuntergangsstimmung auf einer Schrifftrolle der Dämonen? Das ist wirklich
was neues." Trish studierte die Rolle eingehend. "Wir reden allerdings schon
über einen phänomenalen Zeitraum. Millionen oder Milliarden Jahre..." Trish
schüttelte ungläubig den Kopf. Fabletime nickte matt: "Der Zeitraum ist
wirklich jenseits von gut und böse, aber es gibt noch ein paar Dinge die du
wissen sollstest." fuhr er fort.
"Intressant sind die Beschreibungen über das Starchild. Es wird nicht genau
gesagt was es ist. Ein Wesen, ein Gegenstand.. genauso wie das "Ewige Licht".
Sie werden nicht näher definiert.
Mir ist allerdings aufgefallen, dass das Starchild wohl zwei Wesen zur Seite
bekommt, egal wo es auftaucht. Zwei Geschöpfe.. Personen, die wohl die
Gegensätze der Welt darstellen. Gut und Böse. Diese Wesen werden "Wächter"
genannt. Die "Wächter" haben wohl die Aufgabe das Starchild zu beschützen,
besonderst vor Einwirkungen von ausen. Warum, ist mir allerdings ein Rätsel. Ob
das Starchild erst brauch um seine Macht zu etablieren, oder weil es vor dem
Kampf beeinflussbar ist. Ich kann es wirklich nicht sagen." fuhr Professor
Fabletime fort. Seine Hand glitt nachdenklich durch seine nussbraunen Haare.
Die Zeichen, die lesbar waren, hatten zwar einen extrem alten Dialekt, stimmten
aber mit der Übersetzung von Fabletime überein. Die Schrift sprach von einer
wahren Weltuntergangsstimmung, sollten diese beiden Mächte aufeinanderstossen.
"Was macht sie so sicher, das wir hier keinem Märchen aufsitzen sondern einer
Legende, Professor? Einer Legende sagt man immer ein Quentchen Warhheit nach."
Der Professor wiegte kurz den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Der Zeitraum des letzten Zusammentreffens wird in den gleichen Zeitraum gelegt,
wie die Dinosaurier austarben. Hinzu kommt noch, das es eine dämonische
Schriftrolle ist, die nicht dafür gedacht war, das Menschen sie lesen. Dazu
benutzen Dämonen hier eine zu komplexen Dialekt und die Beschreibung ist
deutlich sachlich, wie ein Bericht. Keine blumige Aussprache, wie es Dämonen
schätzen, wenn sie ihre Opfer in ihren Bann ziehen wollen. Und es gibt noch
etwas, und deshalb habe ich dich angerufen."
er deutete auf einen Schriftzug ganz unten auf der Rolle. Trish folgte mit ihrem
Blick und las laut vor: "Berial, Wächter der Totenpforte, Bote des .." sie
stutzte "..Gran Kain."
"ich wusste es würde dir auffallen. Deine Erzählungen bezüglich eurem
"Ausflug" sind mir nicht entfallen. Gran Kain ist doch der Gott dieses Wesens
mit einem Flügel, diesem Kamael..."
Kapitel 2: Das leere Grab
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Michael Rabenstrohn schwam durch das karibisch anmutende Wasser.
Nach einigen Klimzügen lies er sich auf dem Rücken treiben und staarte in den
Himmel.
Was machte er hier blos..?
Er hob die Hand gen Himmel, die Sonne verdeckend, die auf seine blanke Brust
brannte.
Er tauchte mit einem Ruck ab, zwischen den rotfarbenen Korallen hindurch, einen
kleinen Fischschwarm entdeckend, ehe er sich am weisen Strand hochzog.
Langsam viel es ihm wieder ein, warum er hier war. Warum genau hier, auf diesem
wunderschönen Fleck Erde.
Es war wieder einer der Tage, wo er eine Antwort suchte, eine antwort auf eine
Frage die er seit Jahren mit sich herumtrug.
Er richtete sich auf, seine Kleidung lies er achtlos im Sand liegen. Seine
Schritte führten ihn in den Dschungel, der direkt an der karibischen Bucht lag.
Die typische Geräuschklisse begleitete ihn; Vogelzwitschern, das Brüllen eines
wilden Tieres und einer darauf panisch reagierenden Affenbande. Von
menschenähnlichen Wesen keine Spur. Doch je tiefer er sich in den Dschungel
hineinbewegte, desdo eher dominierte langsam und dumpf das Schlagen einer
Trommel.
Michael schloss die Augen, er kannte das Trommeln wie seinen inneren Herzschlag.
Es zog ihn mit sich. Je mehr er sich seinem Ziel näherte, desdo lauter wurde
das Trommeln, bis es alles andere verdrängte. Es domenierte, brachte die Vögel
zum Schweigen, vertrieb die wilden Tiere. Michael legte den Kopf in den Nacken
und atmete tief durch. Sein Herz folgte inzwischen dem fordernden Takt der
Trommeln, als würden sie zu einer Schlacht rufen, einer Schlacht auf einem
unbekannten Feld mit unbekannten Gegnern.
Er hatte sein Ziel erreicht.
Er öffnete langsam seine Augen und richtete den Blick nach vorn. Vor ihm lag
ein alter Tempel, der Säulenweg, der einst den prächtigen Eingang des Tempels
markierte, lag in Trümmern, teilweise überwuchert.
Der Tempel kam der orkischen Baart sehr nahe und doch wieder nicht. Es schien
als wollte der Tempel seine Herkunft nicht leugnen, aber auch zeigen das er was
anderes darstellte, etwas wichtiges.
Michael konnte nicht sagen was es war, er wusste aber eines mit Gewissheit:
Es war ein Grab.
Langsam schritt er durch den kaputten Säulengang. Schliesslich berührten seine
blosen Füsse die Stufen des Tempels. Sein Gang war langsam, ehrführchtig, aber
auch lauernd. Die Instinkte des Löwengeistes waren hellwach und hatten seine
Augen wieder typisch verfärbt. Golden stechend auf schwarzem Grund.
Er betrachtete die grosse Messingplatte, die vor ihm auf den Boden lag. Unter
dieser Scheibe war die Quelle des Trommelns.
Der Legende nach eine Trommel, die die Toten zu sich ruft zur letzten Schlacht
im Himmelreich. Michael Rabenstrohn verengte die Augen.
Sein Blick löste sich von der Platte. Der Raum wurde von drei Türen
eingenommen, die in die Himmelsrichtungen wiesen.
Die in der Mitte wies nach Norden; In direkter Himmelsrichtung war der Tempel
der Orks; Das Grab der Paagriotreuen war in grossen Lettern zu lesen. In
orkischer Schrift, wie auch in der Sprache der Menschen.
Jetzt wäre auch dem letzten aufgefallen, welcher zweite Stil sich im Gebäde
verbarg. Es war ein Grab der Menschen, die sich dem Orkgott verschrieben hatte.
Ein eigentlich vergessener Tempel.
Die Zeiten wo Menschen und Orks zu Paagrio beteten war lange vorbei. Nun folgten
die Menschen Einhasad, der herrischen Göttermutter.
Die Menschen hatten vergessen, das es die Orks waren die ihn beibrachten was
Glauben war, dass das Feuer heilig und zu wahren galt.
Sein Blick glitt auf die Tür zu seiner Rechten. Sie zeigte Richtung Aden; Das
Grab derer, die dem Feuer dienten.
Wer hier bestattet wurde, suchte die nähe zum Volk. Man wollte beschützen und
Vertrauen schaffen.
Michaels Blick glitt zu seiner linken, wo er schliesslich haften blieb.
Diese Tür wies nach Westen, zum neuen Kontinent Gracia. Auf der Inschrift war
zu lesen: Das Grab der Glut und der Weisen.
Wer hier begraben wurde, war Forscher und Kämpfer in einem.
Sein Blick glich zwei scharfen, schmalen Schlitzen. Er berührte kurz die Tür,
knirschte mit den Zähnen um seine Wut unter Kontrolle zu bringen.
Nicht alle hatten vergessen was es mit Paagrio und Caibro - der menschlichen
Variante des Orkgottes - auf sich hatte. Und genau einer von diesen war hier
begraben. der Letzte der sich in diesem Grab zur Ruhe gelegt hatte.
"SCION" schrie Michael auf.
"SCION, DU VERDAMMTER BASTART. SAG MIR ENDLICH WAS DAS SOLL. WARUM ICH?" er
schlug mit der Faust auf die Tür des Grabes ein, die aus schwerem, unbekannten
Metall bestand und geschmiedet war, als würden Zähne monströs ineiander
greifen.
"SCION!" er schlug immer und immer wieder auf die Tür ein.
Seine Stimme vermischte sich mit dem des Tieres in ihm. "SCION!" das Blut
platzte as seinen Fäusten.
Immer und immer wieder drosch er auf die Stahltür ein, bis endlich die
ERschöpfung sich breit machte.
Er sank in die Knie, seine Hände fuhren sich an den Kopf, verkrallten sich in
den Haaren.
"Wieso lässt du mich mit lauter Fragen zurück..."
"Wiedereinmal suchst du hier Antworten, Caibrogesegneter."
er hob den Kopf schwach an. An der Tür stand ein grossgewachsener aber doch
eher drahtig wirkender Ork. Sein Haupt war mit Federschmuck verziert und seine
einzige wirkliche Kleidung war ein Ledenschurz, der aus feinem Leder
ausgearbeitet war und viele unbekannte Symbole trug.
"Lass mich in Ruhe, Manakai." presste Michael zwischen den Zähnen hervor.
"Ich bin hier um dir zu sagen, das Scion dich nicht hören wird." fuhr der Ork
namens Manakai weiter fort. "Ach, auf die Idee wäre ich selbst nicht gekommen."
blaffte Michael und richtete sich auf.
"Und doch suchst du nach Antworten, werde von mir, noch von irgendjemand
anderen, sondern nur von einem..."
Michael verzog das Gesicht unwillig.
"Höre Mensch, wenn du Scion sehen willst, so wirst du Gelegenheit haben. Die
Sterne künden eine Rückkehr an."
Michael riss die Augen auf und schoss reflexartig nach vorn um den Ork am Kragen
zu packen. "wo, wo.. sag mir wo!" schrie er ihn an.
Manakais blick blieb ungerührt: "Du wirst ihn selbst finden müssen.."
Mit diesen Worten streifte er Michaels Hand ab und schritt aus dem Tempel.
Michael Rabenstrohn blieb zurück, erstaart über das was er gerade erfahren
hatte.
Hier, in dieser Welt war alles möglich.
Und wenn Scion am Leben war, so würde Michael ihn finden.
Das schwor er sich.
Kapitel 3: Unheil kündigt sich an..
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Renkasch fand sich auf einem fremden Fleck Erde wieder. Fremd und noch
fremdartig für den Kamael.
Häuser, die grösser als als bekannten Bauwerke in Aden ragten wie Monster in
den Himmel und dennoch, alles wirkte zerstört und in Trümmern. Er stand auf
einem Weg, der mit einem seltsamen schwarzen Belag überzogen war, aufgerissen
und tweilweise in Flammen. Eine Brücke vor ihm war nur noch halb existend. Er
näherte sich ihr und schaute in den Abgrund. Weit unter ihm war das Meer;
Blutrot gefärbt. Ob es von echtem Blut herrühte oder von dem extremen
Dämmerlicht erzeugt wurde, konnte Renkasch nicht sagen. Das Wehklagen von
Dämonen war zu hören, es klang nicht als würden sie zum Kampf rufen, sondern
eher als wrden sie fliehen. Es vermischte sich mit den verzweifelten Schreien
von Menschen.
Renkasch verengte die Augen, sein Flügel wippte unruhig im Wind. Das was er
sah, machte ihn mehr als stutzig. Menschen und Dämonen flohen gemeinsam vor
irgendwas.
Was konnte Todfeinde zu solchen Verbündeten machen?
"Renkasch."
Er schnellte um, der Griff lag am Degen, der an seinem Gurt befestigt war. Er
war noch nicht sonderlich geübt mit der Waffe und nach den Vorfällen vor 2
Jahren, hatte er sich vorgenommen vielseitiger im Kampf sein zu können. Doch
gerade in diesem Moment wünschte er sich sein Dynastie-Schwert zurück in die
Hand, mit der er meisterlich umzugehen verstand.
"Renkasch."
Eine weibliche Stimme rief ihn abermals. Er kannte diese Stimme. Konnte es
sein?
Seine Füsse setzten sich wie automatisch in Bewegung.
"Renkasch."
Syrania, die Elfe.
Es war viel geschehen in den 2 Jahren und noch mehr was teilweise der Kamael
nicht verstand, obwohl er darauf eingangen war.
Eine Dreiecksbeziehung der besonderen Art war enstanden. Er hatte so etwas wie
Liebe für die Elfe entwickelt und das, obwohl er genau wusste, das sie seinem
Freund Michael gehörte.
Zumal, wenn er sich daran erinnerte, das wie sie sich selbst eigentlich
zerfleischen wollten. Im Nachhinein wusste nun Renk, das es nichts war als reine
Eifersucht. Schliesslich genoss Syrania deutlich mehr Aufmerksamkeit von Michael
als der Kamael. Gemeinsame Unternehmungen mit dem Menschen wurden doch
seltener.
Interessant war auch Michael Rabenstroghns Reaktion dazu, was mit den beiden
passiert war.
Er hatte es mit einem Schulterzucken und den Worten: "Besser als wenn ihr euch
die Köpfe einschlagt." quittiert.
Renkasch hatte es im Gegenzug nichts so ganz akzeptiert wie Michael. Warum
schaffte so etwas die Elfe, auch wenn Renkasch in solcher Richtung deutlich
konservativ eingestellt war?
Seine Schritte flogen praktisch ber die Trümmer der Welt hinweg, er versuchte
den Ort zu erreichen, wo die Elfe nach ihm rief.
Je weiter er kam, je grösser wurde die Ansammlung an verbrannten Leichen und
düstern Rauchschwaden. Der Gestank nach verbranntem Fleisch wurde
unerträglich. Trotzdem eilte der Kamael vorwärts.
Grosser Gran Kain, was ist nur hier passiert?
schnellte es ihm durch den Kopf. Er wurde automatisch schneller, er begann
sprichwörtlich um sein Leben zu rennen.
²Renkasch."
Das Zentrum der Verwüstung war in einem wabernden Grün gehüllt. Es wirkte
nicht feindseelig, sondern strahlte eine extreme Anziehung aus.
Der Kamael hielt kurz inne, ehe er sich langsam dem Licht näherte, das wie eine
Halbkugel auf dem Zentrum lag.
Er tauchte eine Hand in das Licht und zog sie wieder hervor. Es war ihm nichts
passiert, es schien als koenne er bedenkenlos sich in dieses Licht hineinwagen.
²Renkasch."
Schützend hob er die Hand vor Augen und schritt hindurch.
Das Licht blendete ihn und es dauerte eine Weile, bis sich seine Augen wieder
etwas sehen konnten. Was sie aber sahen, brachte ihn ins Wanken. Er fiehl in die
Knie und sprach sämtliche Gebete, de ihm in diesem Moment einfiehlen an alle
Götter von denen er nur ansatzweise gehört hatte.
Mit weit aufgerissenen Augen sah er den Baum vor sich, der in den Trümmern
Würzeln geschlagen hatte. Er stand in saftigen grün, Glühwürmchen tanzten
wie Goldstücke um ihn herum. Doch an seiner Kronspitze begann der Baum zu
welken, verlor an Kraft. In seinen ganzen Aussmassen ähnelte er dem Mutterbaum
der Elfen, wie er ihn von ihrer Heimat her kannte. Nur eines war anderst. Es war
nicht ein Abbild der Elfengöttin Eva im Stamm des Baumes, die gütig auf ihre
Besucher zu schauen schien.
Es war Syrania, die halb verwachsen mit dem Baum dahing. Aschfahl war ihre Haut,
Der Körper von unglaublichen Strapazen gezeichnet. Die Augen rot unterlaufen.
"Halte es auf.."
Syranias Stimme war nicht mehr als ein Whispern.
"Halte das ewige Feuer auf, Renkasch."
"Syrania, das ewige Feuer? Was ist hier los?"
Renkaschs Stimme hatte einen gewissen Anflug von Verzweiflung.
"Starchild." war das letzte Wort, was Syrania whisperte.
Augenblicklich verlor der Baum sämtliches Grün und Syrania erstarb mit einem
langen gequälten Schmerzenschrei.
Die Barriere aus Grünem Licht brach augenblicklich zusammen, gefolgt von einem
langen Erdbeben.
"Syrania." er wollte zu ihr, sie aus dem Baum ziehen, was ihm aber nicht gelang.
Die Erde riss unter seinen Füssen auf. Und erst jetzt sah er etwas, was ihm
ganze Zeit entgangen war.
Unter dem toten Baum lag das Skelett dreier Menschen. Anhand der verrosteten
Waffen war schnell zu erkennen, wer da lag. Renkasch wollte laufen, wollte sich
zur Wehr setzten.
Doch er wusste das die Instinkte, die ihn jetzt kontrollierten, keinen Sinn
machten.
Die gesamte Welt um ihn herum war im Begriff augenblicklich zu sterben.
Er wurde in die Höhe gerissen durch ein Erdstück, das durch einen Enormen
Druck nach oben gepresst wurde. Eine Flammenfontaine brach aus und verbrannte
seinen Flügel. Der Kamael schrie schmerzerfüllt auf. Er verlor dadurch den
Halt und wurde heruntergeschleudert, in einen See aus kochenden Magma, das sich
unter ihm aufgetan hatte. Die Lava verschlang ihn unerbittlich, einzig ein
gedehnter Schmerzenschrei war das letzte was von seiner Existens übrig blieb.
"HAH!" er schnellte aus seinem Nachtlager hoch und griff sich instinktiv an den
Flügel. Schweisgebadet atmete er erleichtert auf, das wohl alles noch am
rechten Platz war. Er taumelte aus dem Bett und ging ins Bad, wo er einen Eimer
Wasser für sich berreit gestellt hatte. Eigentlich für das morgendliche
Waschen.
Renkasch aber nutzte den Eimer um seinen Kopf in das Eiskalte Nass zu tauschen.
Blitzschnell und keuchend tauchte er wieder auf. Er strich sich das Wasser aus
den Haaren und setzte sich auf den kalten Holzboden.
Langsam wurden seine Gedanken wieder klar.
In seinem Kopf sammelten sich mehr als nur eine Frage und sein nächstes Ziel
war von vorn herrein klar. Er sprang auf die Beine und machte sich auf in das
Arbeitszimmer. Er musste wissen, was der Traum ihm sagen wollte; Wegen Syrania,
dem ewigen Feuer und dem "Starchild".
Michael Rabenstrohn war zurück in dem Dorf der Jäger. Der Entschluss hierher
zu ziehen nach dem sommerlichen Heine kam nicht von ungefähr. Der Kamael hatte
immer weniger Lust in der dekadenten Hauptstadt Heine zu leben, Syrania suchte
die die Nähe zur Natur, die in Heine zwar vorhanden war, aber für eine
Waldelfe deutlich zu wenig. Und Michael.. Michael hatte schlichtweg keinen Bock
mehr.
Das ewige Sonnenparadies war zwar wunderschönes Eckchen Erde. Aber selbst der
Mensch ahnte nun langsam das er nicht dorthin gehörte. Die Jäger waren da doch
eher seine Welt; Freundlich mit einer gewissen Art von grobschlechtigen Humor,
dem Michael eindeutig zusprach. Auch wenn Syrania diesem Humor gar nichts
abgewinnen konnte und der Kamael ihn als stupide abgetan hatte.
Michael fühlte sich pudelwohl.
Doch aktuell beschäftigten ihn andere Dinge als der Humor der Bewohner vom
Jägerdorf. Er ging die lange Hängebrücke hinauf zum oberen Teil des Dorfes,
wo teilweise der Wohnberreich und die Gilden lagen. Eines der Doppelhäuser
hatten sie in Beschlag genommen. Der obere Teil gehörte Michael und Syrania, im
unteren Teil hatte sich Renkasch mit seinen Büchern wortwortlich verbunkert.
Michael Rabenstrohn hatte es nur mit einem Kopfschütteln quittiert als er das
erste Mal in seiner Wohnung gewesen war. Geradezu an jeder Wand war ein
Bücherregal gestellt und das oftmals in der Zweiten Reihe gefüllt.
Genauso war es auch, als er diesmal wieder in die Wohnung platze.
"Von Anklopfen hast du noch nie was gehört." gellte ihm die Stimme des Kamaels
vom Arbeitszimmer entgegen. Michael brummte irgendetwas von "Maul halten" ehe er
in das Zimmer trat, woher die Stimme drang.
Der Kamael sass an seinem grossen Eichenschreibtisch, dieser übervoll belagert
mit alten Schritrollen und noch älternen Büchern.
"Was'n los? Das letzte Mal wo ich dich so hab Bücher wälzen sehen, ist
Antharas durch Dion gewandert." er streckte sich gähnend.
"Sagen wir es so, ich hatte einen sehr übelen Albtraum." war die knappe Antwort
die er erhielt. Renkasch hatte sich bisher nicht zu seinem Freund umgedreht.
"Wars n Tagtraum oder ein echter Albtraum." fragte Michael gedehnt.
Etwas verärgert drehte Renkasch sich zu seinem Freund um: "ich bin nicht gerade
in der Stimmung veralbert zu werden."
"Ich auch nicht.." der Blick des Kamaels wurde Perplex, brachte aber kein Wort
hervor. "ich war wieder am Grab." - "Deine Monatliche Prozedur." - "So in
etwa."
Der Kamael hob die Augenbraue und musterte ihn. "Du solltest nicht so auf die
Folter spannen, meine Gedult ist heute nicht gerade reichlich."
Michael wandte sich ab und starrte aus dem kleinen Fenster des Arbeitszimmers,
was nur spärlich Licht spendete.
"Scion lebt."
Mit einem lauten Poltern fiehl ein Buch zu Boden und Renkasch fluchte ganz gegen
seine Gewohnheiten. Michael drehte sich um und sah wie sich sein Freund kurz an
die Stirn fassen musste um seine Gedanken zu ordnen.
"Wer hat dir das gesagt? Hast du ihn gesehen?" fragte Renkasch Michael
eindringlich. Michael verschränkte nur die Arme vor der Brust und wiegte den
Kopf.
"Der alte Ork hats mir gesagt." - "Manakai." - "Bingo" - "Scheisse."
Nun war es an Michael erstaund zu Renkasch zu schauen.
"Ich glaube das rahme ich mir im Kalender ein. Du fluchst heute zum zweiten
Mal."
Dem Kamael war wenig zum Scherzen zumute. "Scion scheint warscheinlich auch mit
meinem Albtraum eine Rolle zu spielen." er winkte seinem menschlichen Freund zum
Tisch. "Ich hatte von einer Fremden Welt geträumt, die in Schutt und Asche lag.
Nur ein elfischer Mutterbaum hielt die Welt noch am Leben. Der Mutterbaum.. war
Syrania."
"Syr?" war die entsetzte Antwort. "Ja, und ich garantiere dir es war kein
schöner Anblick. Sie war mehr tot als lebend." der Kamael legte eine Kunstpause
ein. "Sie sagte zwei Worte, ehe sie mit dem Baum starb und die Welt zugrunde
ging: ewiges Feuer und Starchild."
Michael runzelte die Stirn: "Nie davon gehört und was soll das mit Scion zutun
haben?"
Renkasch winkte ihn zu sich und zeigte auf eine der Schriftrollen. Michael sah
kurz darüber, ehe er den Kopf schüttelte: "Renk du weisst..."
"Entschuldige, manchmal vergesse ich es. Aber unter uns, das kann kein
Dauerzustand von dir sein." - "Geh mir nicht auf den Geist, du wollstes was
erzählen." war die pampige Antwort seines Freundes.
"Schon gut, schon gut..." Renkasch hob beschwichtigend die Hand.
Diese Schriftrolle stammte ursprünglich aus der Bibliothek in rune, wo sie auch
vorzeitliche Schriftstücke der Kirche Gran Kains aufbewahren. Das hier ist eine
Rolle einer Priesterin des Berial. Berial ist eine Art helfende Hand Kains."
"Komm zum Punkt." Michael beugte sich zu ihm und beobachte, wie dieser mit dem
Finger über die Schriftzeichen fuhr. "Er berichtet hier über eine Art "Ende
der Welt", ausgelöst von zwei Aussergöttlichen Wesen." - "Aussergöttliche
Wesen?" - "Ja, Wesen die sich nicht den Göttern zuordnen lassen, weil sie keine
erschaffende Wirkung haben oder irgend eine andere, die man Göttern zuordnen
würde. Sie sind allerdings ebenso mächtig. Diese Aussergöttlichen Wesen
werden als "Ewiges Feuer" oder "Ewiges Licht" und dem "Starchild" beschrieben."
er hielt kurz inne.
"Das besondere ist, das Strchild scheint zwei Wächter zu besitzen, deren
Funktion ich nicht zuschreiben kann." - "Was hat das mit Scion zutun?" Michael
warf einen skeptischen Blick auf seinen Freund.
"Ganz einfach, ich denke Scion ist einer der Wächter. Sie werden beschrieben
als die Seelen zweiter Toter die erneut zur Welt zurück dürfen um ihre Aufgabe
als Wächter zu erfüllen. Eine positive Seite und eine negative. Scion ist für
mich eindeutig die positive."
Kapitel 4: Erwachen
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Devil May Cry
Die Tür zu Dantes Büro wurde geöffnet. Auch diesesmal gab sich Dante nicht
die Mühe, nachzusehen.
"Hey Trish. Du bringst Besuch mit?" erst als Ladys Feststellung ertöhnte,
schaute Dante tatsächlich mit einem skeptischen Blick über den Zeitungsrand
hinweg.
"Ja." Trish wandte sich zu Lady, die sich auf ihren Billiardstab etwas
abstützte. "Das ist Professor Fabeltime, ein Bekannter von mir. Er studiert die
Dämonenkriege und bittet mich hin und wieder um Hilfe, so wie diesesmal."
"Guten Tag." Der Mann reichte Lady die Hand mit einem überaus smarten Lächeln.
Lady gab ihm überrascht die Hand und erwiederte das Lächeln. "Uh, na wenn alle
Professoren so sind, biete ich gern meine Hilfe an."
Trsh sah zu Dante, der versuchte, desintressiert zu wirken. Er schaffte es aber
diesmal nicht ganz seinen Coolnesfaktor komplett aufzubauen. Es schien ihm nicht
zu passen, das Fabletime zu gut für einen Professor aussah. Trish versuchte es
zu überspielen: "Dante, ich habe ihn hergebracht, weil du dir etwas anhören
solltest. Ich glaube wir haben ein ernstes Problem."
"Worum geht es?" Nero kam die Treppe herunter, ein Handtuch im Nacken, Barfuss
mit Jeans und schwarzen Hemd. Der Rest war wohl noch dem Schleimdämon zum Opfer
gefallen. Er warf sich auf das Sofa und mit einem Knacken öffnete er die Dose
Red Bull die dort berreits für ihn auf den Tisch stand.
Fabletime verstand es, gleich zur Sache zu kommen.
"Wir haben in letzter Zeit einige Studien am Schauplatz des letzten Krieges
durchgeführt, wie ich berreits Trish erklärte. Dabei stiessen wir auf
Schriftrollen eines Dämon namens Berial, einem Diener des Gottes Gran Kain."
"Ist das nicht der Gott unseres halben Hühnchens?" Nero runzelte die Stirn
nachdenklich. "Das ist absolut korrekt." Fabletime räusperte sich, wobei in
diesem Moment auch Kyrie aus der Küche herunter kam und sich zu Nero setzte.
"Diese Schriftrollen beschreiben das Ende der Welt. Wie zwei Mächte, das Ewige
Feuer oder Ewige Licht und das Starchild miteinander kämpfen."
"Das wird mir ein Stück grad zu episch." murmelte Dante und steckte seine Nase
wieder tiefer in die Zeitschrift.
"Du solltest auf jeden Fall es dir anhören.." Trishs Stimme erklang warnend,
was alle Anwesenden stutzig machte. Schliesslich hatte die Stimme der Dämonin
selten ein warnender Unterton.
Fabletime versuchte das betrettene Schweigen zu durchbrechen. "Nun..wir haben
einige Analysen des Zeitraums durchgeführt und sind nun der Meinung das es in
einem Zeitraum der nächsten zwei Jahre soweit sein könnte, das der
vorhergesagte Zusammenstoss der beiden Mächte statt finden soll."
"Komm schon, kein kryptisches Datum wie bei den Purpurnen Flüssen, so Ende der
Welt-mäßig genau an diesem Datum? Wie langweilig." Dante grinste.
Fabletime schüttelte bedauernd den Kopf.
"Was intressant ist, das Starchild scheint zwei Wächter zu haben, die vor dem
Zusammentreffen eine Funktion für das Starchild erfüllen." - "Babysitten." war
die trockene Antwort von Dante. Kurz darauf machte er mit einer leeren Red Bull
Doses Bekanntschaft. Fabletime wurde etwas unruhig und versuchte den Faden
wieder zu finden: "Nun.. teilweise hast du sogar recht. Sie sollen das Starchild
von äusserlichen Einwirkungen beschützen und nur jene zu ihnen lassen, die
sich als würdg erweisen. Ich denke das Starchild ist im Gegensatz zum ewigen
Licht beeinflussbar. Die beiden Wächter sind deshalb auch in die beiden
Grundeinstellungen zugewiesen. Gut und Böse. Wer der Gute ist, wissen wir
nicht.. doch der Böse Part.." er hielt inne und warf einen fast schon
ängstlichen Blick zu Trish. Trish erwiederte zweifelnd den Blick und warf ihn
zu Dante.
"Ein Wächter ist grundsätzlich jemand, der berreits schon Tod ist und die
Beschreibung lässt keinen Zweifel." sie presste die Lippen zusammen.
"Es ist Vergil..."
Reomar hob den Kopf. Ein kalter Schauer rasste ihn über den Rücken als er
seine Umgebung betrachtete.
Er und Romeo waren in eine verlassene Kathetrale. Das jemand von diesem Ort
wusste, war eher unwarscheinlich, schliesslich lag sie mitten am verrücktesten
Ort, den man sich für dieses Bauwerk hätte denken können. Es war ein Ort
mitten in einem der Armutsviertel einer unbedeutenden Stadt, von dem man nicht
annahm das sich ein dermassen wichtiges Gebäude darin verbergen könne.
"Ich habe kein gutes Gefühl dabei, Romeo." er schüttelte den Kopf. "Ich auch
nicht, doch es ist die einzige Möglichkeit die ich habe. Nenn es pure
Verzweiflung."
Reomar presste die Lippen zu einem schmalen Strich und warf einen vorsichtigen
Blick zu Romeo. In diesem Moment sah man Redgrave an, wie es ihm wirklich ging.
Seine Miene war von Trauer gekenzeichnet und die Augen wirkten leer. Als würden
sie vor sich einen unbeschreiblichen Schrecken sehen, den einen Mann in den
Abgrund treiben könnte. Reomar rieb sich die Schultern, sein Blick fiehl auf
den Altarberreich der gothischen Kahtetrale; stats des vermuteten Altars war die
Fläche eben und leer. Der Boden war von Schriftzeichen und einem riesigen
Sternartigen Symbol verziert. "Ich hab Angst."
Romeo Redgrave überhörte die Worte seine Freundes und ging einen Schritt nach
vorn auf das Symbol zu. Er legte eine grosse Feder zu Boden die seltsam
metallisch glänzte und dazu ein riesiges Schwert mit dem Maul eines Drachen als
Griff.
"Für dich und für alle. Ich hoffe ich kann die Erwartungen erfüllen, die du
in mich setzt." Er strich über die Feder und stand auf.
Reomar wusste nicht ganz was sein Freund meinte. Vielleicht war es einer der
vielen Selbstgespräche, die er gern führte, wenn er meinte, keiner würde ihn
beobachten. Was auch immer Romeo Redgrave gesehen hatte, Reomar fürchtete sich
davor.
"Höre, Ort des Ewigen, Ort der Welten, Ort des Spiegels. Ich rufe dich zu der
Zeit der Veränderung. Ich rufe dich zu der Entscheidung. Leben oder Tod,
Erweckung oder Niedergang. Das ewige Feuer und das Starchild sollen entscheiden
für welche Weise sich diese Welt als würdig erweist. Lasst die letzte Stunde
beginnen."
Romeo hob zu den letzten Worten die Arme kurz.
"Ich hoffe du tust das richtige." whisperte Reo angstvoll.
"Ich auch.."
Langsam, pulsierend, begannen die Zeichen zu glühen.
Wie ein Leuchtfeuer frass sich grünschimmerndes Licht durch die Symboliken und
den Linien des Sternes. Wie ein Grollen erbebte die Erde unter ihren Füssen.
Ein Beben erfasste das Devil May Cry. Es war nicht heftig, jedoch stark genug um
die Aufmerksamkeit aller Lebewesen auf sich zu ziehen.
"Scheisse, was ist das?" gellte Nero und legte schützend die Arme auf Kyrie,
die gellend aufschrie. Dante sprang vom Stuhl. "Raus hier!"
Dem Kommando folgten alle Anwesenden. Auf der Strasse war das Chaos
ausgebrochen. Kleinere Brände sorgten für dunkle Rauchschwaden, Menschen
rannten panisch auf die Strasse.
"Es hört auf." Trish sah sich um. Das Beben war tatsächlich nur von kurzer
Dauer gewesen. "Was zum Henker war das?" Nero runzelte nervös die Stirn. Lady
schob ruhig die Brille zurecht: "Ich denke unsere Apokalypse meinte, sie wolle
den Zeitraum von 2 Jahren doch drastisch verkürzen. Mir ist nicht bekannt, das
es hier in dieser Gegend Erdbeben gibt."
"Es gibt auch keine." Fabletime wischte sich den Angstschweis von dser Stirn.
"Das war die Erweckung des Starchild. Da bin ich mir ganz sicher."
Eben jenes Beben machte auch nicht vor dem Jägerdorf in einer ganz anderen Welt
nicht Halt. "Scheisse, ich dachte hier wäre es sicher.. RENK!"
"Hol Syrania raus, du bist der schnellere von uns beiden!" gellte die Stimme des
Kamaels, als Rabenstrohn und er Hals über Kopf aus der Wohnung stürmten, die
bedrohlisch schwangte. Michael zog sich mit einem Klimzug am Geländer hoch und
sprang mit einem artistischen Salto in die Wohnung von sich und der Elfe.
"Syrania?" er sah sich gehetzt um.
Die Wohnung von ihm und Syr war auf die elfischen Bedürfnise angepasst. Es war
ein ewig grüner Wald, der hier vorherrschte. Selbst die Betten waren aus
lebendem Geäst geflochten. Er fand Syrania, allerdings anderst als erwartet.
In einem goldenen Schimmer, einer Heiligen gleich, sass sie im Schneidersitz vor
ihm. "Das Starchild ist erwacht. Helft euren Freunden. Ich bin mit euch."
sie ernstete nach dieser Aussage einen sehr irritieren Blick von Michael, der
sekundenbruchteile brauchte, um wieder in sein altes Vorhaben zurück zu kehren.
"Keine Zeit für Elfenprobleme." mit diesen Worten schulterte er kurzerhand
seine Freundin und sprang mit ihr aus der Wohnung. Er atmete erleichtet auf, als
er neben Renkasch stand und das Beben endete.
"Alles in Ordung?" Renkasch musterte beide besorgt. "Ich hab mir einen
Fingernagel ausgerissen." murrte Michael und lies Syrania von seiner Schulter.
"Aber unsrem Elfchen geht es nicht besonderst. "
Nachdem Renk seinem Freund einen finsteren Blick zugeworfen hatte, widmete er
sich Syrania. "Renk.." sie hielt sich an Michaels Schulter fest und zitterte am
Leib. Dem goldenen Schimmer, den sie in der wohnung hatte, besass sie nicht
mehr.
"Wenn ich es nicht besser wüsste, hat sie grad einen auf Eva gemacht." Michael
schüttelte etwas unwirsch den Kopf.
Renkaschs Blick klebte auf Michael.
"Sie sagte etwas davon, das das Starchild wohl erwacht wäre und unsere Freunde
Hilfe gebrauchen könnten."
Renkasch sah auf die Elfe und nickte langsam. "Wir sollten einen Weg durch das
verbotene Tor finden.."
Nachdem das Beben geendet hatte war nur noch das leuchtende Symbol geblieben,
das vor den Augen von Reomar und Romeo glimmte. Es dauerte eine Weile, bis eine
grosse Lichtkugel in der Mitte des Raumes schwebte. Diese umgab eine warme Aura,
einlandend und beschützend. "Romeo.. ist das... das Starchild?" es war mehr
eine Feststellung als eine Frage. Die beiden jungen Männer wussten auf Anhieb
das es dieses war. Wie eine unumstössliche Wahrheit, die man nicht anzuzweifeln
brauchte.
Zwei kleiner Lichtkugeln folgten dem Licht aus dem Boden, sie umkreisten den
schwebenden "Stern" als wollten sie diesen beschützen.
Romeo wandte sich ab. "Gehen wir."
"Wa.. was..?" der Halbelf wirkte deutlich verblüfft über die Reaktion.
"Es ist nicht meine Aufgabe, gegen die Wächter anzutretten. Dieser Part ist
anderen aufgehoben. Du wirst nun das suchen können, was du wolltest. Mir bleibt
nur noch das warten. Warten bis auf den Moment, wo ich da sein muss."
Kapitel 5: Willkommen im 21. Jahrhundert
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Michael Rabenstrohn blickte skeptisch auf das schwere Tor vor ihm. Sie waren am
verbotenen Tor, den Durchgang von den damals Dante und Nero sowie ihr
nachfolgender Anhang getretten und wieder zurück gekehrt waren. Nun wollten die
drei Adener Helden sehen, wie es auf der anderen Seite war. "So, nun bist du
dran Meister. Wenn wir durch sollen, brauchen wir sowas wie ein Sesam öffne
dich." sein Blick glitt zum Kamael, der berreits in Denkerpose neben ihm stand.
"Demeter hatte damals keine besonderen Fähigkeiten gegenüber diesem Tor. Es
muss also einen Mechanismus geben." er fuhr sich mit der Hand überlegend in den
Nacken.
Syrania strich über die Marmortafel auf der das Bild der Engel zu sehen war,
die auf Menschen Jagd machten. Sie ershauerte kurz, riss sich aber zusammen und
drehte sich zu Michael und Renkasch um. "Als sie hindurch gegangen sind, war ich
wieder in Besitz der Göttin."
Renkasch nickte zustimmend: "Was die Sache nicht gerade einfacher macht." er
schritt auf die Tür zu neben Syrania und betastete vorsichtig das Relif.
Michael lehnte sich entnervt gegen einer der kleineren Säulen. "Es heisst ja
verbotener Durchgang, das nicht jeder Gaukler durch das Tor gehen kann." dabei
bewegte er unbewusst einen kleinen Stein in der Säule, der normalerweise einige
Milimeter hervorragte. Durch diese Bewegung fing etwas hinter dem Tor an zu
rattern. Michael fiehl vor Schreck zu Boden und Syrania klammerte sich
instinktiv an Renkasch fest, der selbst überrascht in die Hocke ging.
"Bei allen Drecksmahun auf dieser Welt, Renk?" Michael rannte nach vorn und zog
Syrania zu sich, die berreitwillig nachgab, während Renkasch sich wieder halb
aufrichtete und das Tor betrachtet. Der Blick seines Freundes und der Elfe
folgte ihm. "Es scheint sich irgendwie nichts zu verändern." whisperte die
Elfe.
"Augenscheinlich.." Der Kamael betastete noch einmal das Relif, bis ihm auffiehl
das einer der gejagten Menschenfrauen einen übergrossen Busen bekommen hatte.
Er blinzelte ein paar Mal verdutzt.
"Michael, das Tor wurde von Beleth und Dantes Vater gebaut.. hab ich das recht
in Erinnerung?" - "soweit ich weis ja." Mit hochgezogener Augenbraue musterte
sein menschlicher Freund den Kamael.
Renk verzog die Miene verdattert: "Na gut, das erklärt einiges." mit einem erst
zögerlichen, dann aber beherzten Busengrabschers, drückte Renkasch den
verborgenen Schalter, der ein mit einem kleinen "Klick" einen Teil der
Marmorwand geräuschlos beiseite schob.
"Nach euch." er hob schmunzelnd die Augenbraue und vollführte eine einladende
Geste in den dunklen Gang hinter der dem verbotenen Tor.
Dante kratzte sich am Kopf: "Es wird Zeit das wir unsere alten Freunde holen.
Keine Lust auf einen neunen "Armageddon-Streifen" wo ich die Rolle von Bruce
Willis einnehme." Kyrie schmiegte sich an die Schulter von Nero und schloss kurz
die Augen.
"Ob der Mechanismus wieder funktionieren wird?"
"Ich glaube schon, Schätzchen." Trish lächelte aufmunternd zu ihr.
Es war recht schnell beschlossene Sache. Während Fabletime sich verabschiedete
um zurück zur Bibliothek zu laufen, ging die Gruppe zu der alten Betonkirche.
Genau jene Kirche, wo der seltsame Altar stand und sie die weibliche Kamael in
ein Abenteuer gestürtzt, was viele unvorhersehbare Wendungen genommen hatte,
wenn auch mit gutem Ende.
Die Tür lies sich weiterhin recht knarrend aufschieben und es herrschte
immernoch das farblose Grau in Grau vor, das diese Kirche prägte. Kyrie löste
sich von Nero um gleich nach vorn zu laufen.
Ihr Ziel war der Altar; Der grosse Stein aus Marmor, der das einzige wirklich
auffallende Objekt in diesem Gebäude darstellte.
Es stellte, ebenso wie auf der anderen Seite da Bild des "verbotenen Tores",
eine Jagd dar. Engel die auf Menschen scheinbar Jagd machten. Kyrie erschauerte;
das Bild von Renkasch schoss ihr in Erinnerung. Die verbotene Final Form die sie
zwar gerettet hatte,was aber auch gleichzeitig der Auslöser des ersten
Abenteuers war.
Es ging ihr nicht aus dem Kopf, wie Michael sich damals in Yamato geworfen hatte
um seinen Freund zu helfen.
Sich selbst geopfert hatte. Sie hatte es Nero nie gesagt, aber ihr war eine
grosse Ähnlichkeit zwischen den beiden aufgefallen. Sie schüttelte den Kopf um
die Gedanken zu verscheuchen und betastete weiter den kalten Stein.
"Und.. findest du etwas?" Trish beugte sich über sie.
"Hmm, nein.. Irgendwie ist der Schalter vom letzten Mal verschwunden." sie sah
verwirrt am Stein hoch als es plötzlich klackte.
"Was..?" Trish kam nur zu einem verwirrten Blinzeln, als die der Stein ruckartig
zur Seite sprang und drei Gestalten aus dem Eingang geblassen wurden, die mit
einem lauten Aufschrei auf dem Boden landeten. Kyrie und Trish konnten sich
gerade noch mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen.
Dabei landete Michael unsanft an einer Säule.
"Au.. scheisse kann mir einer erklären wieso ich immer dieses Wahnsinnsglück
habe?"
er richtete sich mit schmerzverzerrtem Gesicht auf. Syrania und Renkasch wangten
ebenfalls unbeholfen auf die Beine.
"Würd sagen das war ein super Timming." kommentierte Dante das ganze Szenario
trocken und grinste einen kurzen Moment.
"Timming?" Renkasch sah ihn etwas verwirrt an. "Ach vergiss es. Schön dich zu
sehen, Geflügel." Dante erntete einen entnervten Blick des Kamaels, ehe dieser
antwortete: "Ich erinnere mich, was ich an dir nicht mochte. Trotzdem auch eine
Freude dich zu sehen, Dante."
Syrania kicherte etwas, ehe sie aber ernst wurde: "ist es bei euch auch? Das..
Ende der Welt?"
"Wenn du die Sache um das Starchild meinst,dann herzlich willkommen im Club."
Nero ho angespannt die Augenbrau, teilweise fiehl der Blick unruhig durch die
Fenster nach drausen, was als nächstes passieren würde. Jedoch schien sich der
Weltuntergang nun Zeit zu lassen.
"Wir sollten einen Plan machen, aber nicht hier." Renkasch hob skeptisch die
Augenbraue. Er war durch die Kamaelstadt viel grau gewöhnt, aber die Kirche
wurde selbst ihm zuviel, geschweige denn der Elfe.
Ehe Michael zustimmen konnte, stutzte er. Er ging auf Nero näher zu und
begutachtete ihn von oben bis unten.
"Ach ja, das habt ihr ja nicht bekommen.." Dante lachte. "Unser Kid ist zum
Zottelhaar geworden."
Michael hob eine der weisen Haarsträhnen hoch, die zu Neros neuer Haarpracht
gehörten. "könntest du das vielleicht lassen?" etwas verärgert schüttelte
Nero die Haar, die ihm schulterlang gewachsen waren.
"Ich hab mit allem gerechnet, aber mit dir als Langhaar, das ist echt ne
Überrachung." Rabenstrohn hob den Zeigefinger um auf ihn zu deuten, den Nero
zur Seite sties. "ähm, hast du ein Problem damit?" Nero runzelte verwirrt die
Brauen.
"Nein, ich finds spitze." Michael umarmte ihn kumpelhaft, der deutlich perlex es
über sch ergehen lies. "Ein Gleichgesinnter, mir kommen die Tränen."
Dante brach in schallendes Geläschter aus und selbst Renkasch konnte sich ein
schmunzeln nicht verkneifen. "Da haben sich zwei gefunden." Lady schob ihre
Brille auf auf den Kopf und zwinkerte. "Wir sollten aber nun den Weltuntergang
nicht weiter warten lassen. Vor allen Dingen." sie hielt inne. 2sollten wir
vielleicht das Problem der Kleidung regeln. Die Kleidung unserer Gäste ist doch
etwas.. altbacken." - "Als Cosplayer würden sie locker durchgehen." lachte
Kyrie und erntete verwirrte Blicke.
"Was ist ein Cosplayer?" Syrania strich sich verwirrt über die Ohrenspitze.
Ehe Dante das mit Humor gewürtzt veranschaulichen wollte, stopte ihn Trish.
"Das bedarf keiner näheren Erklärung." sie lächelte dezent.
Michael musterte Lady von oben nach unten. "Wer bist du überhaupt?"
"Dein schlimmster Albtraum süsser." sie schnippte Michael an die Stirn.
Grummelnd massierte Rabenstrohn seine Stirn. "Das ist Lady, Auftraggeberin,
Geldabzockerin und schlechtes Gewissen von Dante." Nero schob sich neben ihn und
grinste belustigt. "Toll, ich mag sie jetzt schon."
"Bevor wir auf die Strasse gehen.." Kyries Blick haftete unsicher auf den
Flügel von Renkasch. Dieser folgte ihrem Blick und spannte kurz den Flügel
an. "Was ist?"
"Solche Wesen wie Kamael gibt es hier nicht. Ich denke du wirst ganz schnell in
einer Freakshow enden, wen wir ihn nicht verstecken." Kyrie wirkte deutlich
besorgt.
"Freakshow?" die Augenbraue von Renkasch hob sich steil.
"Eine Ansammlung von verrückten Leuten mit Fehlbildungen oder absonderlichen
Fähigkeiten, wie sich zum Besipiel Nägel in den Schädel zu schlagen."
kommentierte es Dante und zog seinen roten Mantel aus.
"Meinst du, du schaffst es ihn zu verbergen?"
Renkasch betrachtete den Mantel einen kurzen Moment überlegend, ehe er ihn
annahm. Er zog seinen Flügel unter den linken Arm hindurch und presste ihn mit
einem unwohlen Gesichtsausdruck an sich, ehe er den Mantel überstreifte. Nach
einigen Bewegungen, das der Flügel halbwegs angenehm verstaut war, sah er
wieder zu Dante.
Dieser hob den Daumen: "Ja, so wirds gehen."
"Ungewohnter Anblick.." Michael sah seinen besten Freund eher skeptisch an. "Du
wirkst schon sehr menschlich, so ohne Flügel." - "Nichts gegen euch, aber den
Vergleich mit einem Menschen verbitte ich mir. Irgendwo hab ich auch meinen
Stolz." entgegnete der Kamael etwas angesäuert.
"Renkasch, so sehr es deinen Stolz treffen wird, aber hier gibt es nur zwei
Rassen. Dämonen und Menschen." war daraufhin Ladys trockene Antwort. "Aber
Dantes Mantel steht dir." grinste Syrania und nahm Michael sowie den Kamael an
die Hand und schleifte beide aus der Kirche.
Ihnen folgten einige verdutzte und noch mehr entgleiste Gesichtszüge. "Mensch
Nero, ich dachte nicht das ich das mal sagen würde, aber das du nun Zottelhaare
hast, erscheint mir bei allen Veränderungen noch das harmloseste zu sein.."
Kapitel 6: "Der Teufel trägt.... kein Prada"
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Es war reichlich zuspät die Elfe noch aufzuhalten, die mit ihren riesigen Ohren
ein sichtlicher Hingucker war. "Kuck mal, eine Deelit-Cosplayerin" rief eine
Pasantin von Ferne. "Aber irgendwie kommt es mir vor, als hätte der
Woodchuck-Cosplayer keine Ahnung vom dem Charakter." Der Fingerzeig lag auf
Michael, der hinter Syrania hergezogen wurde. "Du das ist bestimmt ein
Sephiroth.."
"So und wohin nun?" endlich kam die Elfe zur Ruhe und schaute sich lange um nach
Michaels entnernvter Frage. "Keine Ahnung, ich wollte einfach aus dem Grau der
Kirche raus." ihr Blick fiel in die Nähe umgebung. "Aber es sieht hier
irgendwie.." "Total.." führte Renkasch zweifelnd weiter "Verrückt aus."
beendete Michael den Satz. Ihr Blick fiel auf die Grossstadt, die sich vor ihren
Augen ausbreitete.
"Willkommen im 21. Jahrhundert." grinste Dante.
"Du grosse Eva, da kommt ein Golem, der einen Menschen gefangen hält!" gellte
Syrania auf und sang auch sofort das Lied der Jäger, ehe Dante sie aufhalten
konnte. Michael und Renkasch stoben nach vorn und schmetterten ihre Waffen auf
das Blech des angeblichen Golems. Dante hatte nichts bessere zutun in Gelächter
auszubrechen, während Nero, Trish und Lady versuchten, die drei aufzuhalten.
"Stop, Mike du Idiot!" Nero riss die Caliburschwerter von Michael in die Höhe.
"was denn nu kaputt?" pflaumte Michael zurück.
"Das ist ein AUTO. Damit können Leute wie auf Wölfen hin und her fahren, wohin
sie wollen. Kein GOLEM!"
Michael, Renkasch und Syrania hörten augenblicklich auf und blickten
entgeistert auf den Fahrer des Wagens, der sich sicherlich in die Hosen gemacht
hatte vor Angst. Schliesslich war sein Ford Fiesta nun ein hochgradiger
Totalschaden.
"Sorry, nchts für ungut. wissen sie, sie kommen vom Land und kennen noch nicht
alle Fortschritte des 21. Jahrhunderts." Nero hab beschwichtigend die Hand zum
Fahrer und versuchte ihn zu beruhigen. "Können sie mir einmal erklären, wo sie
diese Hillybillys aufgetrieben haben? Weisen sie diese so schnell wie möglich
ein, die sind eine Gefahr für die Menschheit!" schrie der Fahrer nun
wutendbrand. Die drei Neuankömmlinge tauschten aneinander betrettene Gesichter,
ehe Renk kurz entschlossen zum Fahrer ging.
"Sir, es tut uns unsagbar Leid, das wir ihr Gefährt demoliert haben." dabei
verbeugte er sich auf typisch kamaelische Weise. "Wir möchten sie für den
Schaden entschädigen, wir haben nicht viel, aber wenn dies aussreichen würde
um die Kosten zu decken." er reichte dem Fahrer einen kleinen Lederbeutel den
dieser murrend entgegennahm. "Was ist da drin, Schokotaler?" - "Was sind
Schokotaler?" war die prompte Gegenfrage des Kamaels.
Der Fahrer antwortete nicht, er kam nicht dazu, denn seine Gesichtszüge
entgleisten als er in den Beutel sah.
Es dauerte etwa 5 Sekunden, bis der Fahrer aus dem demolierten Wagen sprang und
Renkasch die Schlüssel in die Hand warf. "Scheiss auf den Wagen, ich kündige,
ich ziehe um nach Jamaika, ich bade in einer goldenen Badenwanne. Hurra!" er
rannte wie ein irrisinnigier Richtung Stadt und lies die Helden achtlos stehen,
die dem Schauspiel verdutzt zugeschaut haben. "Jetzt bin ich neugierig, was hast
du ihm gegeben, Renk?" wollte Dante wissen, der immernoch gut amüsiert dem
Fahrer hinterhersah.
"Ein Taschengeld, so circa 1 Million Adena." - "Sind Adena nicht reine
Goldmünzen?" fragte Kyrie skeptisch. Renkasch zuckte mit den Schultern. "Das
tun sie, aber damit kannst du bei uns daheim nicht mal eine vernünftige Waffe
bezahlen."
"Bei uns einiges mehr." Lady ging auf den Kamael zu und musterte ihn lange. "Mit
einer Million Goldstücke kann dieser Mann sich sicherlich ein Neues Leben
aufbauen. Und ihr solltet finazielle Fragen nun lieber uns überlassen."
In Gewahrsam genommen, wurden die "Cosplayer" in die Stadt geführt. "So, das
hier ist mein Lieblingschneider. Er macht nur Maßanfertigungen." - "War klar,
das du auf nichts anderes stehst." quittierte Dante Ladys Satz und versuchte
einen Blick hinter die Schaufenster zu erhaschen. "Dafür das wir vor dem
Weltuntergang stehen, lassen wir uns verdammt viel Zeit." Der Kamael lies seinen
Frust freien Lauf. Man merkte ihn an das ihn gerade gewisse Dinge nicht passten,
das Verbergen des Flügels zählte eindeutig dazu. "Er ist vertraulich, ich
denke er wird eine Idee bei dir haben, Renkasch. Ein Geldproblem haben wir ja
schliesslich nicht." amüsiert hob Lady die Hände.
Während sich Lady über die finanziellen Möglichkeiten auslies, zupfte Nero an
Michaels Rüsstung und whisperte ihm etwas ins Ohr. Der "Dämon von Gludio"
hört angespannt zu, bis er schliesslich nickte. "Vertrau mir." Nero gab ihm
einen Schulterklopfer. Michael wendete sich zu Renkasch. "Also während du zu
dem Haus und Hofschneider gehst, find ich mal was in meiner Kragenweite. Man
sieht sich, Alter."
Renkasch grinste verkniffen: "Na hoffentlich kriegst du das schneller geregelt
als ich."
Auch Kyrie war mit Trish aktiv geworden und schleiften ohne Vorwarnung Syrania
mit. "Wir machen das schon." war die einhellige Antwort. "Sieht so aus, als
müsstest du uns allein überleben." grinste Dante amüsiert und sah den zwei
gebildeten Grüppchen nach. "Es gibt schlimmeres.." Renkasch wandte sich dem
Laden zu und schob die Tür langsam auf. Der Kamael sah sich um, der schneider
wirkte nicht anderst als ein Stoffhändler in Aden. Das allerdings ein Mensch
hier die Kleider anfertigte und nicht ein Zwerg war noch etwas, woran er sich
gewöhnen musste.
"Lady, bist du das?" eine weibliche Stimme ertöhnte und eine schlanke Frau mit
nussbrauen Haaren und einem schön gezeichneten Gesicht tratt aus der Tür, die
mit einem Vorhang vom Verkaufsraum getrennt wurde.
"Hallo Cherry, ich bringe dir Kundschaft."
Dante und Renkasch hielten gleichzeitig die Luft für eine Millisekunde an. Mit
einer solchen Schönheit als Schneiderin hatten sie nicht gerechnet. Renkasch
schallte sich innerlich etwas, als er in Gedanken sich vorstellte, wie sie an
ihm Mass nahm. Vielleicht hätte es doch besser ein dickbäuchiger Zwerg sein
sollen.
Er zwang sich zu einem höffentlichen Lächeln, während Cherry ihm die Hand
reichte.
"Renk also, freut mich das ich für dich etwas anfertigen darf. Hast du
bestimmte Vorstellungen?"
"Ein Mantel" warf Dante sofort ein, bevor der Kamael irgendetwas sagen konnte.
"Ein Mantel muss, er steht und hat Style."
"Könnte ich das wenigstens selbst entscheiden?" Renkasch hob die augenbraue
gerreizt. Es passte ihm nicht, das ihm jemand vorschrieb, was er zu tragen
hatte.
Die Schneiderin lächelte: "Ich würde dem nichts einwenden, die Richtige Figur
hast du dazu. Ich würde aber eher etwas militärisches an dir machen, ich
glaube eine Art lockere uniform würde dir stehen."
Treffer, versenkt.
wie als hätte sie seine Gedanken gelesen, stand Renkasch vor ihr und sah sie
sprachlos an. "siest du was ich meine, sie ist fantastisch." kicherte Lady.
"Allerdings.. " sie wurde sofort wieder ernst. "Bevor du Mass nimmst, solltest
du dir etwas ansehen. Ein kleines Problem was wir verbergen müssen." sie warf
einen Blick zu Renk, der daraufhin die Lippen zusammen presste. Er kam sich
langsam vor wie ein Sonderling. Er zog stillschweigend Dantes Mantel aus und gab
diesen ihm zurück. Dabei wurde die versteckte Schwinge wieder sichtbar, die er
frei lies. Es war einerseits ein erleichterndes Gefühl für den Kamael,
anderrseits fühlte er sich deutlich unwohl. Der geweitete Blick der Schneiderin
lag auf ihm, als wäre er splitternackt.
"Wow, das ist.. wunderschön. Darf ich ihn mal anfassen?" fasziniert betrachtete
sie die Schwinge von Renkasch. Dieser brauchte eine Weile, sich zu entscheiden,
ehe knapp nickte.
Mit vorsichtigen Berührungen strich sie über die weichen Federn.
"Wow.." wiederholte sie dabei abermals. "Das wird ein hartes Stück Arbeit,
Lady. Aber ich denke, ich bekomme das hin." sie nickte zuversichtlich zu Renk
der verkniffen nickte. "Renk, entspann dich. Sie wird einen guten Job machen.
Due bist ja steif wie ein Brett." Dante klopfte Renkasch auf die rechte
Schulter. Renk war weniger zum spassen zumute: "Du wirst auch nicht von jetzt
auf nachher zur Gaukleratracktion abgestempelt." - "Du solltest es von einer
anderen Seite sehen, das du.. so etwas hast.." der Blick der Schneiderin lag auf
ihn. Offensichtlich schien ihr der Kamael zu gefallen. "Eine solche Schwinge
haben in unseren Geschichten nur Engel. Egal ob dur nur eine hast aber.. es
macht deutlich etwas aus." Renkasch legte verlegen die Hand in den Nacken. Er
hatte das Kompliment durchaus verstanden.
"Na schau an, wie rot er wird." Für diese Aussage hätte Dante eigentlich die
Klinge an den Hals verdient, so die Meinung von Renkasch. Dennoch war die
Aussage ein kleiner Rettungsanker, sie durchbrach die Flirterrei der Schneiderin
mit dem Kamael und rief ihre eigentliche Arbeit in Erinnerung. "Gut, ich
bräuchte dann deine alte Kleidung, ich möchte mich an dieser orientieren, wenn
ich mit der Arbeit beginne."
"Und was soll ich solang tragen?" Renkasch hob skeptisch die Augenbraue. "Ich
habe Ersatzkleidung für dich. Hier ist eine Kabine." sie deutete auf einen mit
Holz abgetrennten Berreich, der nicht einzusehen war. "Zieh dich schon mal
soweit aus, ich bin gleich wieder da."
Renk hob die Arme seuftzend und verschwand wie angewiesen darin. Während er
sich umzog, erhallte seine Stimme zu Dante gerichtet. "Ihr könntet mir
zumindest einmal verraten, was ihr berreits über das Starchild wisst."
Dante lehnte sich gegen die Wand und legte den Zeigefinger nachdenklich auf die
Wange: "Also Vögelchen; Das dieses Starchild und das Feuerzeug da mitenander
kämpfen müssen weist du sicher." - "Soweit waren wir auch berreits." erhielt
er als Antwort. "Gut, das mit den zwei Wächtern auch, right?"
"Ja, wir konnten auch herrausfinden wer wohl der positive Wächter ist. Lady, wo
ist deine Freundin?" wechselte der Kamael kurz das Thema.
"Ich schau mal wo sie ist. Willst du mir schon mal deine Rüsstung geben."
Ein unbehagliches Grummeln antwortete ihr, ehe sich eine Hand rausschob und ihr
die Rüstung ordentlich zusammengefaltet reichte. "Stell dich nicht so an, du
bist nicht der erste Mensch den ich nackt sehe." lachte Lady.
"Aber der erste Kamael." war die prompte Antwort, die die sonst schlagfertige
Lady erst einmal verstummen lies.
"Frisch?" fragte Dante lachend als Lady gegangen war. Es antworte ihm nur ein
erneutes Grummeln aus der Kabine. "Okay, bevor dir zu langweilig wird. Wir
wissen wer der negative Wächter ist. Lustigerweise ist es mein toter Bruder."
"Zwei Fragen, warum ist es lustig das dein Bruder die negative Seite ist und du
hattest einen Bruder?"
Dante verschränkte die Arme hinter dem Kopf.
"Wenn ich recht überlege, es ist inzwischen Jahre her, aber das gehört so zu
den Erlebnisen, die du nie wieder vergisst. Ja, ich hatte einen Zwilling. Er war
der Ältere von uns beiden. Er sieht dir sehr ähnlich, Vögelchen. Zumindest
als du in dieser Final Form warst, hatte ich das Gefühl ihn wieder zu sehen." -
"Was ist mit ihm passiert?"
"Nun, es ist nicht nur die körperliche Ähnlichkeit zwischen euch beiden. Ich
und er sind Halbdämonen, wie du weist. Mein Vater hat sich in eine Menschenfrau
verliebt und kämpfte für die Seite der Menschen gegen die Dämonen. Ich hab
das ganze beibehalten, weil ich verstanden habe, warum er das tat. Doch
Vergil.."
man merkte das Dante nun über ein Thema sprach, das schwer auf seinem Herz lag.
Die Stimmung wurde deutlich gedrückt.
"Vergil war sein Name?" versuchte Renkasch ihn bei dem Thema zu halten.
"War er. Ich denke er kam nicht damit klar, das er ein Mischling war. Nichts
halbes und nichts ganzes. Ich hatte nie Probleme damit." er hielt einen Moment
inne.
"Ein Kamael wünscht sich nichts mehr, vollkommen zu sein. Das war auch das, was
mich damals zu der verbotenen Final Form trieb, worauf Demeter ansprach. Ich
wollte mehr sein als nur vollkommen." erstaunlich offen antwortete ihm der
Kamael.
Dante hielt einen Moment inne. "Ja." sagte er schliesslich. "Mehr sein als nur
einer Seite komplett angehören. Weist du, was ich nicht verstehe." er breitet
die Arme hilflos aus, obwohl der Kamael es nicht sehen konnte. "Er war so ein
intelligenter Kopf. Er war so blitzgescheit. Er schmeisst alles weg für son
Schrott." - "Du erwartest dir eine Antwort darauf von mir, weil ich ihm so
ähnlich bin?" Dantes Kopf ging ruckartig nach vorn. Renkasch hatte seine
Gedanken gelesen wie ein offenes Buch.
"Ich werde dir keine Antwort darauf geben. Er ist einer der Wächter, früher
oder später werden wir ihm begegnen und du wirst ihn dann fragen können. Ob er
dir eine Antwort darauf gibt, ich weis es nicht. Das ist Vergils Entscheidung."
eine Weile herschte Schweigen zwischen den beiden.
"Dann ist also Michael nicht der einzige der Antworten sucht." unterbrach
Renkasch wieder die Stille. "Was hat das mit Michael zutun?" Dante wirkte
sichtlich verwirrt und fuhr sich mit der Hand über den grauen Haarschopf.
"Der positive Wächter ist Scion D'loth. So glauben wir es zumindest. Der
Angelslayer stammt von ihm wie auch alles Vermögen was Michael hat. Er starb
allerdings ohne Michael zu sagen wieso. Oder warum Scion ihn als "Nachfolger"
tituliert hat." Renkasch verschränkte in der Kabine die Arme vor der blanken
Brust. Es war relativ warm bei der Schneiderin, sodas er nicht frohr. Aber er
wunderte sich langsam wo Lady und die Schneiderin geblieben waren.
"Jeden Monat rennt er einmal zu dem Tempel, wo Scion begraben ist und schlägt
sich die Fäuste wund, tja.." er seufzte und strich sich über den Nacken.
"Scheint so als wird das ein ziemlich persönlicher Weltuntergang."
"Entschuldige, das du so lange warten musstet." Lady schob mit ihren Händen
eine breite Jeans und ein weites Sweat Shirt und zwei Turnschuhe durch den
Vorhang der Kabine.
"wir hatten Probleme mit der Hose. Du bist doch recht gross."
Renkasch bedankte sich und nahm die Kleidung an. Wenige Minuten Später tratt er
aus der Kabine.
"Du siehst... ungewohnt aus." lachte Dante auf als er Renk von oben bis unten
musterte. "Es wird reichen bis die Uniform fertig ist." entgegnete Lady "Cherry
hat sich gleich in die Arbeit gestürtzt. Hat wohl gefallen an dir gefunden."
sie zwinkerte Renkasch zu, der unangenehm berührt darauf reagierte.
"Schmeichelleien schön und gut, ich bin nur berreits vergeben." er grinste
verkniffen. "Lasst uns Michael und Syrania suchen."
Kapitel 7: Was einen bewegt..
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Romeo und Remoar staarten von einen der vielen Hochhausdächern in die
stättische Nacht. Es herschte eine ganze Weile Stille. Nur der typische Lärm
der Grossstadt aus Autoquitschen und lauter Werbung durchbrach die Stille.
Reomar sah hinunter in die Stadt. Ein grosser Bogen war auf seinem Rücken
befestigt.
"Was eigentlich suchst du?" Romeo verschränkt die Arme vor der Brust. "Ihn, ich
will meine Ehre zurück gewinnen." Reo wandte seinen Blick von der Stadt nicht
ab. "Kann sein, das ich einige Seiten Elfenbeschreibung überlesen habe. Aber
Ehre zurückgewinnen?" Romeo sah ihn zweifelnd an.
"Du hast keine Ahnung, also halt einfach die Klappe." fauchte ihn sein Freund
an. "Mal halblang. Ich hab kein Bock auf deine Stimmung. Du redest nie darüber
was dir eigentlich so dermassen gegen den Strich geht. Ich bin immer nur am
rumrätseln." Romeo hob die Hände abwehrend um seinen Frust kund zutun.
"Ich suche Michael Rabenstrohn.." begann er langsam. "Das du, das Ende der Welt
eingeläutet hast, macht es mir einfacher, ihn zu finden. Er wird bestimmt
kommen. Er hat mich um mein Erbe beraubt, um meine Aufgaben. Ich will sie
wiederhaben." Reo wandte den Blick zu seinem Begleiter, der einen Moment sich
hilflos über das Haar strich. "Okay, nun steig ich aus. Gut, ist auch dein
Bier." er hob die Arme und schüttelte den Kopf. 2Ich sag dir nur eines. Du
solltest froh sein, das du deinen Vater wohl überhaupt wirklich kennen lernen
konntest und wenn es nur für ein paar Jahre war. Das ist schon mehr wert als
irgend ein bescheuertes Erbe."
Reomar drehte sich um und sah Romeo überrascht an. "Willst du deshalb die Welt
in Schutt und Asche legen, weil du deinen Vater nicht kennst. du bist ja noch
labiler als ich." - "nur die Hälfte der Warheit wissen und schon urteilen."
Romeo schnaubte verärgert. "Hau ab, mach was du willst. Wenn du mir aber in die
Quere kommst, garantiere ich für nichts."
Romeo sah ihm nach, wie er vom Dach des Gebäudes ging. Er brummte irgendetwas
unverständlich und sprang vom Dach, hinab in die Dunkeleheit.
Seine Jagd hatte begonnen.
Michael Rabenstrohn sah sich verwirrt um. Sie waren in eine hell beleuchtete
Einkaufsstrasse gekommen, wo bunt für alles mögliche geworben wurde. Ein
wahres Farbenspiel mitten in der Nacht. "Heilige Scheisse, soviel Magie auf
einem Platz. wie bekommt ihr das hin?" - "Keine Magie, das ist Technik wie bei
den Zwergen, nur sehr viel ausgefeilter. Gleich hier drüben ist der Laden."
antwortete Nero und deutete in eine schmale Seitengasse. "Wenn wir Glück haben,
ist der Besitzer noch da. eigentlich ist der Laden schon zu. HEY BEN!" Nero
klopfte gegen die sehr beschädigte Tür aus altem Pressspahn. sie war mit
diversen Stickern und Flyern verklebt. Meist von Rock-oder Metall-Bands die für
sich Werbung machten. Es dauerte eine Weile bis sich die Tür öffnete. "Welcher
spinner klopft mitten in der Nacht? Wenn ihr Alk wollt, geht gefälligst zu
Tanke und belästigt nicht mich." ein Rocker wie er im Buche steht, öffnete die
Tür. Seine Jeansjacke war voll mit Buttons und Aufnähern diverser Bands, Sein
Hemd trug einen riesigen Aufdruck von der Band "Guns n' Roses" und um sein
fettiges Haar hatte er ein Rotes Kopftuch gebunden. Im grossen und ganzen sah er
aus wie ein übergrosser Zwerg. Michael hob skeptisch die Augenbraue.
"Scheisse Nero, das du dich auch mal blicken lässt. Komm rein.. ist das dein
Kumpel?" er deutete dabei auf Rabrnstrohn.
"Jo, das ist er. Wegen ihm bin ich hier. Hast du noch was in seiner Grösse bei
dir rumhängen? Seine bude ist abgefackelt und nun hat er nur noch das Kostüm
von seiner Faschingsparty wo er war."
Entgeister hörte Michael zu Nero und wollte ihm fast an den Hals springen. "Das
ist ja echt ne Nummer!" Ben fing schallend an zu lachen. "Immer nur rein
spaziert. Der alte Ben tut das doch gern. Wie heist du Kumpel?" er reichte
Michael die Hand. "Michael Rabenstrohn." der Dämon von Gludio schlug in die
Hand ein und taute langsam aber sicher auf. "Welcome Mike. Dann schau dich mal
um."
Nero fuhr sich ueber die weise Haarpracht, als er sich in den Geschäftsräumen
umsah. "Ben, du hast dein Sortiment für Gothics erweitert? Dachte nicht, das du
jemals auf die Schiene kommst."
Der Besitzer streckte sich gähnend. "Neumodischer Kram, diese Gothics. Aber sie
bringen Geld in die Kasse. Zumal auch Stammkunden bei mir die neuen Klamotten
anziehen. Aber dein Freund scheint dem auch nicht abgeneigt zu sein." Er deutete
tiefer in den Laden hinein wo eine silberhaarige Gestalt hin und her wuselte.
Michael wusste wohl was er wollte.
Ein plötzliches Geräusch von reissendem Stoff durchbrach die Stille im kleinen
Laden. "WAS MACHT ER?" schrie Ben auf, Nero stob nach vorn.
"Was zum..." etwas verwirrt blieb der Blick des Dämonjägers auf dem
Dolchkämfer hängen, der gerade die Ärmel eines teuren Ledermantels in die
Ecke warf und den so angepassten "Sommermantel" anzog. Über die blanke Brust
wohlgemerkt. Nero mussterte ihn von oben bis unten, als Michael stolz
verkünderte "Fertig!"
Er hatte sich eine Lederhose mit vielen Silberschnallen an der Seite ausgesucht,
sowie extra hohe Springerstiefel, die mit Stahlkappen und Platten an der
Aussenseite versehen waren. Zwei fingerlose Handschuhe mit zusätzlichen
Stacheln und Platten sowie zwei Armbänder mit ebenso grossen Widerhaken
kompletierten das Bild zum ärmellosen Mantel (Wobei er die Armbänder am
Oberarm angelegt hatte). Dabei fiel Nero das erste Mal die Dornentätowierung
auf, die sein Freund trug. Diese schlängelte sich von der rechten Schulter
rüber bis knapp vor dem Ellenbogen des rechten Armes.
"Okay und auf welche Wrestlingveranstaltung hast du geplant zu gehen?"
Michael grinste nur dämlich zurück. "Die Auswahl der Kleider gefällt mir bei
euch."
"Wenn du sie noch bezahlen kannst wäre auch nett." meldete sich Ben schnaubend
zu Wort. Michael warf ihm einen Beutel Goldstuecke zu. "Hab gehört das sollte
genug sein."
Ben öffnete den Beutel und weitete die Augen: "Unkonventionelle
Zahlungsmethode. Aber hey, damit mach ich mal die Bruchbude wieder richtig fitt.
Danke Nero, dafür das deinem Kumel die Bude abgefackelt ist, hat er ordentlich
Kohle. Da hat sich es richtig rentiert meinen Pornoabend zu unterbrechen."
Nero verzog angewiedert die Augenbraue: "So genau wollt ich das nicht wissen,
Ben."
Michael streckte sich ausgiebig und zog die kalte Luft der Nacht ein. "Ich fühl
mich pudelwohl."
"Schön für dich. Ich hab eher Bauchweh. Dämonjagen schön und gut, aber das
Ende der Welt. Schon ne grosse Nummer."
Michael blickte in den Himmel und schien sich mit einer Antwort enorm Zeit zu
lassen. "Mir ist es egal was aus der Welt wird. Solang es Syrania und Renkasch
gut geht. Das solltest doch du am besten verstehen."
Nero musterte ihn skeptisch: "Vor ein paar Jahren hätte ich dir zugestimmt.
Vielleicht färbt Dante zusehr ab."
Er verkniff sich ein Grinsen, als plötzlich das Handy in der Hosentasche
klingelte.
Michael srang erschrocken zur Seite.
"Kyrie ruft an." beschwichtigte Nero ihn. "Ruft an?" war die verwirrte
Entgegnung.
"Hi, Kyrie... ja, alles klar wir kommen." er klappte das Handy zusammen. "Ist
sie.. in dem Ding drin?" Michael deutete auf das Mobiltelefon.
Nero erwiederte den verwirrten Blick: "Ähm nein das ist.."
Er kam nicht zur Erklärung, den im gleichen Moment zeriss eine Explosion bei
der Stadtbibliothek die Stille der Nacht.
Nero und Michael fragten nicht. Instinktiv spurteten sie los zu der Bibliothek.
Glücklicherweise waren es nur einige Strassen weiter, wo das alte Gebäude
lichterloh in Flammen stand.
"Scheisse, wir müssen rein um nachzusehen, ob jemand drin ist!"
"Da ist niemand drin." Nero stockte bei der Antwort seines Begleiters. Sein
Blick folgte dem von Michael.
Dieser lag auf der Dachkannte des brennenden Gebäudes, wo katzengleich und
zielsicher eine männliche Gestalt entlang schlenderte. Er trug eine Mischung
aus Musketier- und Cowboyhut mit einer riesigen Feder befestigt. Seine Kleidung
erinnerte sehr an Indiana Jones, doch statt der abgewetzten Fliegerjacke trug er
einen braunen Mantel, der mit unzähligen Taschen verziert war. Die Haare
schienen die Farben der Flammen zu haben; Rotblond.
"Scion." knirschte Michael mit den Zähnen.
Scion D'Loth drehte sich zu seinen Beobachtern um und schenkte ihnen ein smartes
Lächeln, ehe er über das brennende Dach hechtete und es schaffte aus dem
Blickwinkel des Dämonenjägers und des Löwenbesessenen zu verschwinden.
"Netter Auftritt." brummte Michael missmutig. "Woher weist du das niemand mehr
im Gebäude war." entgegnete Nero entnervt.
"Wäre das erste mal, das dieser verrückte Holzkopf ein Menschenleben riskieren
würde. Ausser sein eigenes." Rabenstrohn verschränkte die Arme vor der Brust.
Was die Beiden nicht sahen, war eine weitere Gestalt; ebenfalls mit rotblonden
Haaren, der in einer gewissen Entfernung auf dem Dach eines Hochhauses
lauerte...
Kapitel 8: Tränen der Eva
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Devil May Cry..
"Also hat Scion die Bibliothek niedergebrannt. Warum nur?" Renkasch strich sich
über den Kopf. "Das gibt überhaut keinen Sinn."
Der Kamael in der "Ersatzkleidung" wanderte auf und ab. Nero und Michael sassen
auf der Couch und Dante hatte es sich auf seinem Schreibtisch in üblicherweise
bequem gemacht. Lady hingegen spielte mit einem Billiardstab in den Händen und
betrachtete den Einfügler.
"Scheint nicht seine Art zu sein, das dieser Scion Bücherreien abfackelt." -
"Nein, eher Gegentelig. Ich halte ihn sogar für einen der wenigen, der mehr
über Geschichte weis, als der Kirche Einhasad lieb ist."
Michaels Blick lag durchdringend auf dem Kamael. dieser erwiederte den Blick nur
kurz, seuftze aber. "Schraub deinen Zorn zurück, egal wie wütend du auf Scion
bist, es bringt uns jetzt nicht weiter. Ich würde lieber mehr über diese ganze
Weltuntergangsgeschichte erfahren. Noch wissen wir einfach zuwenig."
"Vielleicht kann ich helfen?"
Die Tür war aufgeschwungen und drei weibliche Gestalten standen im Eingang.
Dabei grinsten Kyrie und Trish vor sich hin, während in ihrer Mitte Syrania
stand.
Syrania hatte einen metallenen Stirnreif an, der ihre Ohren am Kopf hielt und
grosse Wellen in das sonst glatte Haar bekommen, um ihre Ohren zusätzlich zu
verbergen. Sie trug ein weises Oberteil mit einem weitem Dekolte und langen
Trompetenärmeln. Gehalten wurde es von einem silbrig weisem Korsett, das ihre
Oberweite vorteilhaft zur Geltung brachte. Eine weise Samthose mit einem
gestickten silbrigen Muster und hohen geschnürrten weisen Wildlederstiefeln
vollendete das Bild der bezaubernden Erscheinung.
Eine Stille breitet sich aus, in dieser man eine Stecknadel hätte fallen lassen
können. Besonderst der Blick von Renkasch und Michael lag geweitet auf der
Gestalt.
Syrania lächelte schüchtern mit eröteten Wangen.
"Sieht toll aus unsere Elfe, oder?" Trish schob sie aufmunternd nach vorn.
"Ich würde sie nicht von der Bettkante stossen." kommentierte es Dante.
"Wenn du einen schnellen Tod suchst, bin ich dir gern behilflich." maulte
Michael zurück.
"Na sieh einer an. Ich hatte schon Herrschaftsansprüche vermisst."
Renkasch hingegen schenkte Syrania ein warmes Lächeln, Dante rechts liegen
lassend.
"Ich.." Syrania versuchte den Faden wieder zu finden und setzte sich auf das
Sofa.
"Ich glaube ich weis warum Scion die Bibliothek niedergebrannt hat. Trish hatte
mir erzählt, das diese Bücherrei die einzige Quelle zu den Dämonenkriegen
war. Insofern ist auch alles verbrannt, was mit dem Starchild zutun hatte. Er
will Spuren verwischen."
"Aber warum, warum will ein Wächter Suren auf das Starchild verwisschen?" Nero
runzelte die Stirn und massierte nachdenklich den Devilbringer.
"Ich weis es nicht." sie sah hilflos zu Nero. "Aber ich kenne ein Märchen, was
Elfen ihren Kindern erzählen. Es war mir vorher nicht bewusst, doch die
Ähnlichkeit dieser Geschichte zum Starchild.. Aber hört sie euch an."
Syrania schloss die Augen:
Vor 100 Elfenleben war dies, wovon ich euch erzählen will. Eva war noch unter
den Elfen. sie lebte mit ihnen und teilte mit ihnen. Es war die Zeit des Wassers
und des Friedens.
Eines Tages wurde ein Kind geboren, das die Macht der Göttin übertraf. Das
Kind war von zerbrechlicher Gestalt und hatte weeder Mutter noch Vater. Nur zwei
Erwählte bewachten das Kind mit voller Hingabe.
Der erste war ein Elf von guter Natur, wohlgesonnen der Schöpfung und von
edeler Absicht. Der zweite war ein Dunkelelf. Böse Gedanken, Mord und
Hinterlist war sein Eigen. Wär ihm traute, sah Shilen schneller als ihm lieb
war.
Eva, die Gnädige wusste, was für ein Kind es war und sagte allen Elfen:
"Hütet euch und doch frohlocked. Das Kind wird über das Schicksal entscheiden.
Über eures wie auch über meines. Wenn der ewige Tag anbricht, so wird dieses
Kind bei uns sein und über uns wachen. Doch eins beachtet, kein Wesen von
übler Natur soll es schaffen an den beiden Wächtern vorbei, denn das Kind ist
jung und kann nicht unterscheiden von Recht und Unrecht. die Elfen versprachen,
mit über das Kind zu wachen und zu beschützen.
So vergingen 70 Tage und 70 Nächte.
Doch ein Mensch erfuhr von dem Kind. In seinem Herz voller Zorn auf die Welt.
Hatte ihn seine Frau verschmäht und seine Freunde ihn bestohlen.
Wut trieb sein Herz und mit dem Geschick eines Diebes drang er zu den Wächtern
vor. Wollte er das Kind bewegen die Welt inden Untergang zu treiben.
Er tötete den Dunkelelf mit der gleichen Hinterlist, wie es dem Dunklen zu
eigen war.
Man solle meinen, der Elf wäre gekommen um den Menschen aufzuhalten, doch
dieser war ebenso zu Shilen geschickt worden wie der Dunkle. Waren die Seelen
der Wächter miteinader verflochten. Starb der eine, war auch der andere daran
die Reise anzutretten. Eva sah das grosse Unglück und griff ein, bevor der
Mensch das Kind erreichte.
Sie erschien dem Menschen in ihrer liebreizenden Gestalt und fragte:
"Was treibt dich dazu, die Welt im ewigen Tag versinken zu sehen. Liebst du
nicht die Sterne in der Nacht?"
Der Mensch, verbittert wie er war, schüttelte den Kopf:
"Mein Herz ist trübe und meine Augen blind für die Schönheit des Himmels.
Soll alle Welt genauso geblendet werden wie ich von meinen Liebsten."
Eva tratt auf ihn zu und sagte:
"Und wenn ich dir die Liebe einer Göttin verspreche, kann dies dein Herz wieder
öffnen für die Schönheit dieser Welt?"
Der junge Mann schüttelte abermals den Kopf:
"Nicht einmal du, liebste Eva, vermagst mein Herz zu beruhigen. Denn die Frau,
die es bessas, hat es zu Shilen gerissen."
Da weinte Eva gar bitterlich und vergoss Tränen vor dem jungen Mann. Dieser war
sa gerührt von den Tränen der Göttin, das er starr vor ihr stehen blieb. Die
liebste Göttin Eva schloss die Arme um ihn und sagte:
"Ich will dein Herz erwärmen und mit mir nehmen. Ich werde dein Herz von meiner
Schwester zurück holen."
Da löste sich die Dunkelheit um sein Herz und der Mann sprach:
"Was kann das Herz eines Mannes mehr ereichen als die Tränen einer Göttin."
So nahm Eva ihn mit sich und an der Stelle, wo sie ihn umarmt hatte, wuchs der
Mutterbaum der Elfen. Um ihn herum ein kleiner See aus kristallklarem Wasser,
der Tränen der Göttin.
Soll der Baum immer an die Liebe der Göttin erinnern, die immerwährend ist.
egal wie finster das Herz der Kinder der Schöfung sein mag.
Der ewige Tag brach viele Tage danach an und das Kind kämpfte auf der Seite der
Lebenden. Dank sei der Göttin."
"Also hängen Vergil und Scion zusammen. wenn einer verreckt, tut es der andere
auch." Nero hob die Arme als Syrania geendet hatte.
"Vergil?" Michael sah irrtiert zu Nero und kratzte sich am Hinterkopf. "Sollte
man den kennen?"
"Sollte man, er war mein Zwillingsbruder." Dante seuftze kurz, ehe er die Arme
hinter dem Kopf verschränkte. "Meine schlechter Hälfte sozusagen.."
Scion D'Loth sah inden Nachthimmel. Einzelne Rauchschwaden zeugten noch von dem
Brand in der Bücherrei, den er verursacht hatte. Wehmütig, dachte er an die
unzähligen Bücher die den Flammen zum Opfer fielen.
Ein Klatschen durchbrach die Stille und Scion verzog unwillig die Miene.
"Gute Arbeit, wirklich exzellent. Für einen Menschen."
"Es ist immer wieder erstaunlich wie du einen Teil von dir verleugnen kannst,
Vergil." Scion drehte sich um und blickte in das Gesicht eines Mannes Ende
dreisig. Das Gesicht war kantig und fast ohne Falten. Eisblaue Augen, Haare die
zurückgekämmt einen stacheligen, wiederspenstigen Eindruck machten.
Scion verschränkte die Arme vor der Brust und musterte ihn stillschweigend.
Vergil zeigte ihm deutliches Desintresse. Statt dessen zog er es vor zur
Dachkante zu spazieren und die verbrannte Bibliothek in Augenschein zu nehmen.
"Ohne eine Menschenseele zu töten." fasste er seine Erkenntnise zusammen.
"Wie du es erledigt hättest. Darüber braucht man gar nicht nachzudenken.
Manchmal frage ich mich, warum du das Starchild beschützen willst."
Vergil löste seinen Blick von der Brandstelle und ging auf Scion zu. Er
umwanderte ihn einen Moment ehe er stehen blieb.
"Welcher Herrscher, herrscht gern ohne ein Reich. Ich halte den Tod nicht für
das Ende und irgendwann werde ich das zurückholen was mir zusteht. Und dafür
brauche ich keine Welt in Schutt und Asche."
Vergil wandte sich ab und verschwand vom Dach. Scion D'Loth sah ihm nach.
"Welche Götter würden dir eine zweite Chance geben mein Freund." er seuftze
und setzte sich auf die Kante des Daches. Sein Blick glitt in die Nacht. Er
suchte ein bestimmtes Gebäude. Er suchte das Devil May Cry.
Kapitel 9: Nächtlicher Besuch
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Michael streckte sich müde. Auch Dante gähnte ausgiebig: "Haun wir uns ins
Bett, Morgen sieht es wieder anderst aus. Wenn wir uns über den wenigen Fakten
den Kopf zermattern, bringt es uns auch nicht weiter."
Renkasch nickte geschlagen, auch wenn man ihm deutlich ansah, das ihm die
Entscheidung eher weniger passte. Er hätte sicherlich die Energie aufgebracht,
einige Tage durch zu arbeiten. Dennoch, ein wenig Rücksicht auf die andern war
vom Vorteil. Schliesslich sahen auch Syrania und Michael gut erschlagen aus.
Vielleicht auch von der Reise hinüber in die Welt von Dante und Nero. "Wäre
gut, wenn ihr ein Zimmer für uns übrig hättet." Syrania wandte sich zu Kyrie,
die nachdachte.
"Ja oben im Stock ist noch ein Zimmer frei, aber da ist nur ein Doppelbett drin.
Wenn jemand sich mit der Luftmatratze begnügen will." sie sah sich fragend um,
doch recht schnell hob Renkasch die Hand. "Hautsache Schlaf und wenn du mir noch
erläuterst, was eine Luftmatratze ist. Werde ich auch ohne Albträume
schlafen."
Schlaf fanden alle Beteidigten recht schnell. Jedoch sollte es eine recht kurze
Nacht werden.
"Syrania.." echote eine Stimme durch das zimmer, wo die drei Gäste Schlaf
gefunden hatten. "Syrania.." Die Elfe schnellte hoch und sah sich verschreckt
um. "Syrania." die Elfe hielt den Atmen an. Konnte es sein. Diese Stimme?
"Alinaa?" fragte sie zaghaft. Ein schemenhafter Umriss eines Elfenmädchens
erschien vor iht und lächelte. "Fürchte dich nicht." Die Elfe runzelte
erschauernd die Stirn. "Vor was?"
Spätestens Jetzt fiel ihr auf, das die Luft schlagartig wärmer wurde und
feuchter. Ihre Haut kribbelte unangenehm und sie sprang aus dem Bett. Davon
wurde Michael wach, der neben ihr geschlafen hatte. "Wasn los? Ist mitten in der
Nacht.." brummte er genervt. "Ich.. ich weis es nicht." sie sah zu ihrem
Liebsten und hob erschrocken die Handvor dem Mund. "Michael!"
Davon wurde auch der Kamael was. "Was?" weiter kam er nicht, denn Michael schrie
vor Schmerzen auf.
Das was Syrania so entsetzt hatte, waren die Veränderungen, die sich an Michael
Rabenstrohn ausbreiteten. seine Haare verwuchsen mit Schulter und Brust, wie
eine Mähne umrandeten die grauen Haare sein Gesicht. Die Ohren verschoben sich
nach hinten, verformten sich. Die Eckzähne wuchsen spitz an und die Hände
wurden zu Pranken.
Die Elfe versuchte ihren liebsten zu beruhigen, der sich neben sie wand. Nur
langsam fand sie Zugang zu ihm. "Beruhig dich. Ich bin bei dir." sie umfasste
seine Hand und langsam kehrte auch in Michael wieder Ruhe ein. Er schnaubte
schwer atmend.
"Ein Wehrlöwe?" versuchte sie mit einem Scherz es aufzulockern. Michael schien
allerdings ihre Art von Humor gerade jetzt nicht teilen zu wollen.
"Syr, was geht hier vor?" fragte der der Kamael. Es war für ihn purer Stress,
das er in eine Situation hineinkam, die er nicht berechnen konnte. Dante riss
die Tuer auf, gefolgt von Nero und Trish. "Alles in Ordung?"
Renkasch hob die Hand um sie zum Schweigen zu bringen, damit Syrania erzählen
konnte.
"Ich weis es nicht. Meine Schwester.." sie deutete an die Stelle wo Alinaa
gestanden hatte. "Wo ist sie hin?"
"Du hattest eine Schwester?" war die Gegenfrage von Renkasch, der Stirnrunzelnd
auf den leeren Fleck sah, wohin die Elfe gedeutet hatte.
Sie schloss die Arme um Michael und zog seinen Kopf zu sich. "Meine Schwester
war mein Zwilling. Sie verstarb als ich 8 Jahre alt war. Elfenzwillinge sind auf
ewig miteinander verbunden. Wenn der eine stirbt stirbt der andere. Ich verdanke
es meiner Familie, das man den Fluch meiner Schwester von mir lockerte und sie
ziehen lassen konnte. Scion hatte sie damals mit sich genommen an seinem Grab."
sie strich über das Gesicht von Michael der stark schwitzte, aber sich merklich
entspannte.
"Miteinander verbunden. Ist nicht das erste mal, das ich davon heute höre."
Dante kratzte sich nachdenklich den Nacken.
Renkasch fasste sich an die Stirn. "Es ist sehr warm hier."
"Renk.." Dante sah ihn mit geweiteten augen an.
Renk schwankte etwas und hob seine Hand vor Augen. Halb dämmernd erkannte er,
das seine Finger zu klauen zusammen gewachsenen waren. Sein Rücken brannte wie
Feuer und noch etwas war da.
Er spürte die sorge die von den Beteidigten ausging. Er spürte wie Syrania
zitterte vor Angst, wie Michael vor sich hin dämmerte und wie die drei
"Gastgeber" eher hilflos zusehen mussten.
Die Gefühle seiner Umgebung prasselten auf ihn ein.
Renkasch schrie auf und alles wurde schwarz um ihn herum.
"Du heilige Schh**" Dante wich zurueck und hob schuetzend den Arm zu Trish und
Kyrie, wobei Kyrie respektvoll zurückwich. Braune Schwingen nahmen fast das
ganze Zimmer ein, die ihn in der Luft hielten. Seine Haare waren gleich Dantes
Bruder Vergil nach hinten gedrückt worden und auf der Stirn trohnte ein Horn.
Der Oberkörper war splitternackt und und mit Tribalen überseht, die Haut
glimmte in einem Rotton. Die Arme und der Unterkörper waren in einer schweren
Rüstung verpackt. Die Augen glimmten weislich rosa. In dieser recht
bedrohlichen Erscheinung schwebte Renkasch im Raum.
"Wenn das eine normale Final Form ist, hast du dir gerade Respektspunkte bei mir
verdient." Renkasch betrachtete intressiert seinen rechten Arm. Das ist sie,
aber eigentlich sollte es mir gar nicht möglich sein, mich in dieser zu
vewandeln."
"Wenn ich Raubtierzaehne bekomme, darfst du auch gern aussehen wie ne schlecht
angezogene Harpie." Michael fuhr sich mit der Hand durch die silberne Mähne.
"Vielleicht ist es eine ganz normale Raktion auf die Umwelt. Ihr seid
schliesslich hier in einer ganz anderen Umgebung, als in Aden." versuchte Kyrie
eine Erklärung zu finden. "Möglich." Renkasch betrachtete die Armruestung, die
um seinen linken Arm lag. Er landete vorsichtig und schloss die Augen. Mit einem
Blitzgewitter aus Licht glitt er zurück in seine normale Gestalt.
"Dante!" gellte es vom unteren Stockwerk. Die Stimme von Lady klang warnend.
Nero spurtete als erster herunter zu ihr: "Was ist los?"
Lady nahm das Handy vom Ohr und wirkte deutlich unruhig. "Man hat die Wächter
in der Nähe der Universität gesichtet. Scheint so, als waeren sie gerade voll
in Fahrt."
"Die Universität?" Trish biss sich kurz auf die Lippen, als sie herunterkam,
gefolgt von Dante. "Dr. Fabeltime arbeitet dort."
"Dante wandte den Kopf nach oben, auf der obersten Treppenstufe stand Kyrie.
"Bleib bitte bei Michael und Syrania. in der Löwengestalt ist er kaum auf die
Strasse zu lassen. Aber er kann euch immerhin beschützen. Renk, komm mit." -
"deine Kleidung ist im übrigen fertig. Bevor der Anruf meines Informanten kam,
wollte ich eigentlich das vorbei bringen." sie reichte dem Kamael einen
Kleidersack.
"Na wenigstens etwas." Renkasch nahm diesen dankend an und verschwand in einer
kleinen Kammer, die Dante sonst immer als Abstellkammer nutzte. Dem Kamael
schien diese Tatsache gerade wenig auszumachen. Als er heraustrat, war er in
einer blütenweisen Uniform gekleidet, die mitroten Streifen versehen war. Der
Flügel war für Renkasch mit Hilfe einer Roten Weste versteckbar.
"Machen wir später die Modenschau, wo ist die Universität?" war die schnelle
Frage.
Fabletime zitterte wie Espenlaub und wischte sich den nasskalten Schweis von der
Stirn. Das die Bibliothek abgebrannt war, hatte seine Alarmglocken schrillen
lassen.
Hatte er doch in den Schriften des Berial als letztes gelesen und eine
intressante Entdeckung gemacht. Doch genau diese Entdeckung war etwas, was ihn
in Todesangst versetzte. Die Wächter waren nun sicherlich hinter ihm her.
Hektisch sah er sich. Er stand in einem grauen Gang, der nur an einer Seite
Fenster hatte, wo die mondlose Nacht zu sehen war. Auf der anderen Seite waren
die Türen der leerstehnden Büros zugemauert worden und so verlegt, das sie
einen Saal bildeten, der aber nun zur gegenüberliegenden Seite seinen Ausgang
hatte. Fabletime fluchte;
Es war der denkbarst schlechteste Ort sich hier aufzuhalten. Fluchtmöglchkeiten
lagen bei ernüchternden 0%, ausser es würde ein Wunder geschehen.
Der Wissenschaftler schluckte hart und ging langsam vorwärts.
"Sie sind ein kluger Mann." der Kopf des jungen Doktors ging ruckartig nach
oben. Er sah sich gehetzt um, er sah niemanden.
"Das sie vor ihrem eigenen Tod fliehen wollen ist durchaus verständlich, wie
ebenso sinnlos. Der Instinkt der Menschen, banal fast ermüdent langweilig." Er
drehte sich mit einem Ruck um. Hinter ihm war eine Gestalt mit silbernen Haaren
aufgetaucht. Die Haare sorgsam zurück gekämmt, der Mantel in einem
diamantfarbenen Blau. Die Hände waren sorgsam auf dem Rücken verschränkt. Mit
einer fast denkwürdigen Gelassenheit schlenderte die Gestalt auf ihn zu.
"Vergil. Sie müssen Vergil sein!" zitternd richtete er den Finger auf die
Gestalt, die weiter auf ihn zutrat. "Ich verniege mich vor ihren Erkenntnisen,
korrekt." es war mit einem Hauch Sarkasmus unterlegt.
"Wo ist der positive Wächter? Er muss mich beschützen. Sie dürfen niemanden
töten!" schrie Fabletime auf.
"Der positive Wächter? Sie erstaunen mich, hätte ich ihnen doch etwas mehr an
Intelligenz zugetraut. War ich mit meinem Urteil voreilig?" er hielt im Schritt
inne und sah kurz aus dem Fenster hinaus in die mondlose Nacht.
Dr. Fabletime wollte laufen, versuchte sich umzudrehen, stürzte aber zu Boden,
da seine hektische Angst Herr über seine Füsse geworden war.
"Sie wissen nur zugut, das der "positive Wächter" " er sprach diesen Satz mit
einem beissenden Spott aus "Ebenso wie ich handeln muss. Niemand darf wissen wo
der Ort ist, an dem das Starchild nun lebt. Du weist es doch, weil du den Ort
auch kennst.. nicht?" Vergil lies sich lange Zeit. Er genoss den Moment, wie der
Mensch wimmernd vor ihm lag. Es gab ihm eine gewisse Befriedgung.
"Sie wissen ebensogut, das es noch jemanden gibt, der den Ort kennen muss. Sonst
wäre das Starchild nicht geweckt worden!" schrie Fabletime ihn in wahrer
Todesangst an.
"Richtig, aber das soll nicht ihre Sorge sein."
er hob theatralisch die Hände an, während sich über seinem Kopf drei
Lichtschwerter bildeten, die auf den Menschen gerichtet waren.
Das Klackern von Schuhen war zu hören, die hektisch sich der Position
näherten, wo Vergil und Fabeltime waren.
"VERGIL!" Dantes Stimme erschallte durch den engen aber langen Gang. Ein
seichtes Grinsen legte sich auf die Lippen des "Negativen" Wächters, ehe die
Schwerter ihren Weg suchten.
Fabletime hatte nicht einmal die Zeit zu schreien, das die Schwerter ihn durch
den Brustkorb an den Boden nagelten.
"Nein!" Dante hob die Hand, er wollte seinen Bruder ergreifen. Doch seine Hand
wurde abgeblockt. Ein Mann mit rotblonden Haaren und einem zernarbten Gesicht
hatte ihn am Gelenk gepackt, bevor Dante Vergil errreichen konnte.
Dante wollte reflexmässig nach ihm packen, doch sein Gegenüber wich geschickt
aus, ehe sich Vergil und der fremde Mann durch die Fensterscheibe warfen und
hinaus in die Nacht sprangen.
Dante wollte ihnen nachhechten, doch er wurde am Kragen festgehalten.
"Du wirst sie nicht kriegen. Das war Scion. Ich kenne kaum einen der besseres
Verstecke findet. Wir sind zuspät." Renkasch sah durch die zerbrochene
Fensterscheibe.
Dante knirschte wütend mit den Zähnen. Vor ihnen lag der tote Körper von
Fabeltime, erleuchtet von 3 dämonischen Schwertern, die in seinem Brustkorb
steckten.
Kapitel 10: Eine Frage der Ehre
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Zur gleichen Zeit im Devil May Cry
Michael schuettelte sich, als die Mähne sich langsam wieder in menschliches
Haar zurückverwandelte. "Du bekommst es in den Griff?" fragte Syrania unsicher
und umwanderte ihn prüfend.
"Ich glaube es. Scheinbar kann ich es hervorrufen wie ein Reflex." er massierte
sich nachdenklich den Nacken. Kyrie richtete ihren Blick nach drausen in die
dunkle Nacht. "Ich habe kein gutes Gefühl. Vielleicht sollten wir nachgehen."
Syrania schüttelte den Kopf. "Ich halte es für keine gute Idee. Seit dem
Erwachen des Starchild habe ich Bauchweh. Hier läuft irgendwie alles ausser
Kontrolle." sie rieb sich fröstelnd die Schultern. "Was erwartest du
Schätzchen, ein Weltungerang geht sicherlich nicht nach Plan vor." Michael
schlenderte einen Moment bis kurz vor das Fenster und schaute in die Nacht.
Die Bewegung sich von der Scheibe abzuwenden kam rechtzeitig, denn genau in
diesem Moment zersplitterte das Glas und in die Jukebox von Dante knallte ein
Pfeil hinein, der diverse Schallplatten zum zerbersten brachte.
"Oh oh, Dante hatte sich diese grad von seinem neuen Kredit gekauft." war die
Bemerkung Kyries, ehe sie sich zu Michael wandte, der natürlich gleich nach
drausen stob. "Mike pass auf!"
Suchend glitt sein Blick durch die städtische Nacht. Suchend nach dem Schützen
des Pfeiles. Es dauerte eine Sekunde, bis er ihn sah. Ein Mann mit rotblondem
Haar und einer hellbraunen Jacke spannte einen fast überdimensionalen aber
höchst filigran gearbeiteten Bogen und schoss erneut.
Diesmal kam der Reflex von Michael zuspät. Der Pfeil traff. Im Gegensatz aber
zum vorherigen Pfeil hatte dieser eine stumpfe Spitze. Michael wurde dadurch an
der Stirn getroffen und taumelte. Die Welt fing sich an um ihn herum sich zu
drehen.
"Bei allen gottverdammten Ol Mahuns."
Der nächste Pfeil wurde auf ihn gerichtet, diesmal mit einer deutlichen
Spitze.
Zu Michaels Glück erhob sich ein Gesang in die Lüfte.
"Spendet ihm Leben,
Spendet ihm Kraft.
Höret mein Lied über die Stärke der Erde in dieser Nacht."
Der Pfeil schleuderte Michael gegen die Steinwand des Devil May Cry und lies den
Putz auf ihn bröckeln, trotzallem hatte Syrania mit ihrem Gesang ihm das Leben
gerettet. Der Pfeil schaffte es nur einen oberflächlichen Kratzer auf Michaels
blanker Brust zu verursachen. Michael riss den Blick nach oben, die Benommenheit
abschuetteln. "Verdammt, wer ist dieses Arschloch da oben?" schrie er auf. Der
Mann auf dem Dach richtete sich ebenfalls auf und hob eine Hand. Er bewegte sie
seicht zu einer Melodie, ehe er sang:
Hörst du mein Lied?
Es ist das Lied der Jäger.
Gespannt den Bogen, dem Pfeil ein Ziel.
Tanze mein Schwert zum Lied der Jäger.
Der Pfeil treffsicher, tief die Wunden.
Keine Zeit für den Feind zu fliehen,
tanze mein Schwert zum Lied der Jäger.
Ein weises Schwert tanzte über seinen Kopf, ehe er wieder den Boden spannte.
"Ein Schwertsänger?" fuhr Syrania entsetzt aus.
"Was das Arschloch da oben kann, kann ich schon lange. Klingt nur nicht ganz so
meldodisch." knurrte er mir einer Mischung aus Belustigung und Zorn. Das
Löwenartige Gebrüll zeriss die Nacht, während er wieder in die Gestalt des
"Wehrlöwen" wechselte und rote Feuerringe um ihn herum tanzten.
Er schaffte es noch, den letzten Brüller fahren zu lassen, als ihn zwei weitere
Pfeile gegen die Mauer donnerten.
"Scheisse, weis der Sack nicht dass das wehtut!"
Während Michael wieder seinen Halt suchte, hechtete die junge männliche
Gestalt mit geschickten Turneinlagen das circa 5 Stockwerk hohe Gebäude
herunter um katzengleich auf seinen Füssen vor Michael zu laden.
"Ein Halbelf!" entfuhr es erschrocken Syrania.
Der Halbelf names Reomar zog ein Schwert aus seinem Waffenguertel und deutete
mit der Spitze auf Michael. "Wird Zeit das du Bluten musst, Ich will meine Ehre
zurück!"
Michael war aber längst über der "Till-out"-Zone um noch sachlich darauf
antworten zu können. "Ich kann dir deine Ehre unangespitzt in den Boden rammen,
du Arschloch!"
Seine Rechte schnellte nach vorn und traff den Halbelfen hart, ohne das dieser
zur Parade gekommen war. Trotz des aber sehr harten Schlages blieb er stehen und
wischte sich das Blut von der aufgeplatzen Unterlippe. Reo schnellte im Konter
nach vorn und rammte Michael den Ellenbogen an die Nase und hechtete ihm gleich
zu einem nächsten Schlag nach, da dieser rückwärts zu Boden gehen sollte.
Michael aber schaffte eine Drehung nach links und polterte auf den harten
Asphalt.
Auch diesesmal wollte Reomar nachhechten, doch der Stiefeltritt der
Stahlkappenstiefel von Michael sorgten für ein unschönes Knackgerräusch in
der Hand des Halbelfen. Mit einem Schmerzensschrei musste er das Schwert
loslassen, was in hohem Bogen von den Kämpfenden davonflog.
Kyrie riss verzweifelt die Arme nach oben: "Hört doch auf, bitte!"
Auch Syranias "Michael" drang nicht zu den Kämpfenden durch. Es war als ob die
beiden schon ewig darauf gewartet hätten, gegeneinander anzutretten, obwohl
Michael nicht ansatzweise wusste wenn er da vor sich hatte.
Zumal sein nächster Schlag reichlich unsportlich war. Er tratt Reomar böse
zwischen die Lenden, der sich krümmend von ihm abrollen musste.
"Shit." kam gepresst aus Reos Lippen.
"Wach auf Arschloch, im Krieg ist jedes Mittel erlaubt."
Genervt verschränkt Michael die Arme vor der Brust und wollte sich umdrehen,
als er mit einem mittigen Fausttreffer zu Boden geschleudert wurde.
"Wir sind nicht im Krieg." war die trockene Antwort. Scion D'Loth stand vor ihm
und musterte ihn leicht angesäuert.
Syrania hielt die Luft an ehe sie mit einem Whispern auf den Menschen mit dem
vernarbten Gesicht zuging. "Es ist also wahr."
Kyrie musterte genauer die Gestalt die sich plötzlich vor ihnen aufgebaut
hatte.
Sie schätzte ihn genauso groß wie Dante. Der Mantel war braun mit unzälligen
Taschen, der Rest sah aus wie aus einem Abenteuerfilm geklaut. ein bechfarbenes
Hemd, Khakihose und braune, feste Stiefel. Ein riesiger Hut der einem Cowboy
recht nahe kam und einer weise Feder an diesem. Das auffälligste aber an der
Gestalt war sein Gesicht. In das markante Gesicht des Menschen waren 5 Narben
hineingeschlagen worden, die wie eine Kratzspur einer Hand wirkten. Die Augen
waren in einer extrem grünen Farbe und hatten eine faszinierende wie auch
hypnotisierende Wirkung. Kyrie fiel es schwer sich davon zu trennen. Die Haare
waren erstaunlicherweise wie bei dem Halbelfen rotblond. Kyrie glaubte aber
wenig an einem Zufall. Womit sie recht behielt.
"Täusche ich mich, oder bist du tatsächlich grösser geworden?" fragte Syrania
irrtiert als sie den Hals nach oben recken musste um zu Scion zu sehen.
"Witzig nicht." er fing an wie ein Kind zu grinsen "Ein guten halben Meter. Ein
ganz neues Gefühl das nun alle kleiner sind als ich. Vorher waren alle
grösser."
"Egal wieviel Zentimert du auf der Streckbank bekommen hast, du Volldepp. Ich
hätte eher lust dir den Arsch aufzureissen als mit dir ne Teestunde zu halten."
Michael ballte die Faust vor Wut. Er war in die Endphase seiner Rage geraten und
hielt sich eigentlich nur wegen den beiden Frauen zurück.
Scion drehte sich gemächlich um, was das Blut von Michael nur mehr in Rage
brachte.
"Also manche Dinge scheinen eine feste Konstante zu sein, Michael." er grinste
und beugte sich dann zu dem Halbelf, um diesen wieder auf die Beine zu helfen.
Reomar wich aber eher den Blicken von Scion betretten aus.
Kyrie hob die Augenbraue; Nein die Ähnlichkeit zwischen den beiden war kein
Zufall.
"Dein Sohn?" fragte sie schliesslich direkt.
sie hätte sich einen anderen Ort und eine andere Gelegenheit dafür aussuchen
sollen, denn jetzt gerade brachte alles Michael auf die Palme.
Scion wurde an die nächstliegende Hauswand gedonnert und Michael packte ihn am
Kragen. "Auf die Story bin ich gesapnnt, warum dein Sohn nichts besseres zutun
hat, als mich als Schiesbudenfigur zu verwechseln."
Scion antwortet nicht Michael, sein Blick wanderte zu Reomar. Man sah nun ganz
deutlich, das seine Mutter eine Elfe war. Scions Sohn wirkte trotz der recht
sportlichen Gestalt wie ein häufchen Elend. "Weil Michael mir alles genommen
hat. Dein verdammter Nachfolger. Warum er, warum ausgerechnet dieser Spinner,
der nichts anderes istals eine brutale Gewaltmaschine. Er hat es nicht
verdient!" schrie er, mit Zornestränen im Gesicht. "Ich habe meine verdammte
Kindheit geopfert als du bei den Dunkelelfen gefangen warst, Papa. Warum lässt
du mich mit Nichts zurück."
Michael wandte sich zu dem Halbelfen. "Dann bin ich eben ein Spinner, du Weichei
vor Einhasad. Ich weis es ja selber nicht warum ich der gottverdammte Nachfolger
von deinem Erzeuger sein soll. Ich hab nicht drum gebeten!" Michael Rabenstrohn
zeigte mit ausgestreckten Finger auf Scion, der ungerührt dastand.
"Weil du es nicht kannst, Reomar. Du kannst nicht mein Nachfolger sein." war die
Antwort, die beide junge Männer zum Schweigen brachte. Der Blick lag auf Scion,
der diesen Satz ruhig gesagt hatte.
"Es gibt Dinge, die werden von den Göttern vorbestimmt, worauf weder Menschen
noch Elfen einen Einfluss haben. Manche Menschen haben ein bestimmtes Merkmal an
sich, was wie ein Zeichen auf ihrer Seele sitzt. Der eine wird durch dieses
Zeichen brutal." sein Blick lag auf Michael. "Andere wiederrum kämpfen mit zwei
Seelen in der Brust. Ich.." er zögerte einen Moment, sein Blick lag auf Reomar.
"Danke den Göttern dafuer das du es nicht hast. Der elfische Teil hat dich
davor beschützt. Nur reine Menschen können so etwas bekommen."
"Der Löwengeist." Syrania sah betretten zu Boden.
"Du bist mein Nachfolger, ob wir wollen oder nicht und du hast dich bisher
tapfer geschlagen." Michaels Blick lag auf Scion. Es dauerte eine Weile bis er
antwortete: "Von was bin ich dein Nachfolger. Auf diese Frage warte ich seit 4
Jahren auf eine Antwort."
"Du bist ein Hexer. Jene Menschen die auserwählt sind von Caibro für sie zu
sprechen. Eine andere Form von Priester. Nur das Caibro-Gesegnete eher Krieger
gleichen, als einen Gottesdienst halten.."
Michael drehte sich um und schlug die Handfläche an die Stirn: "Jetzt habe ich
mit dem Gemüse im Himmel nichts zutun und nun werde ich auch noch zu ihnen
verdammt. Wenn du jetzt ein Danke erwartest, wartest du lange drauf."
"Nein, das erwarte ich nicht, nur das du die Wesen um dich herum beschützen
willst. Das ist alles."
Michael fixierte Scion D'Loth. Er wurde nicht schlau aus dem Mann, das wurde er
schon vorher nicht.."
Kapitel 11: Der Nachfolger
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Erinnerungen:
Michael lag in einer saftig grünen Wiese und staarte in den Himmel.
"Du Faulpelz, du scheinst dir es mal wieder gut gehen zu lassen, schon mal daran
gedacht zu arbeiten?" ertöhnte die Stimme von Tobias neben ihm.
Michael schüttelte den Kopf. "Ich war die ganze Nacht für den Bürgermeister
unterwegs, also stress mich nicht."
Tobias setzte sich seuftzend neben ihn: "Für den Bürgermeister, und welche
sinnvolle Tätigkeit hat er dich machen lassen? Den Wurstkeller vor streunenden
Kötern beschützen?"
Michael drehte den Kopf trotzig zur Seite. "Treffer, versenkt." kommentierte
sein bester Freund es trocken.
"Was soll ich machen. Ich kann noch nicht mal hier weg, ich habe kein Geld
dafür um irgendwo anders leben zu können, geschweige denn ich bekomme ein
Empfehlungsschreiben."
"Ausser vielleicht von der Gräfin von Aden, die du beglückt hast."
"Sparr dir deinen Spott, Tobi. Du weist das ich mich davon ne ganze Weile
ernähren konnte." Michaels Blick lag leicht sauer auf dem rothaarigen Menschen.
Dieser hob abwehrend die Hand: "Ich bin immernoch dein Freund und ich bin nicht
begeistert davon, das du deinen Körper hier verkaufst. Da gibt es bedeutend
bessere Wege."
"Zum Beispiel? Mir wieder Geld von dir Pumpen? Ih hab so viel Schulden bei dir,
das ich dein Eigentum werden könnte." Michael richtete sich auf und staarte vor
sich in das Gras.
Tobias seuftzte und schüttelte den Kopf. "Es ist dein Bier. Ich kann nicht mehr
als es dir anbieten. Und irgendwann geht es auch bei dir aufwärts."
"Du bist ein unverbesserlicher Optimist." - "Wenigstens einer von uns beiden."
Tobias hielt kurz überlegend inne. "Aber wie wäre es, ich spendiere dir einen
Urlaubstag in Rune. Du warst noch nie dort. Vielleicht lenkt es dich mal von den
Alltagssorgen ab."
"Nach Rune? Das kostet ein Vermögen, das weist du!" Michael sah seinen Freund
ungläubig an. Dieser zuckte grinsend mit den Schultern und reichte ihm eine
kleine Rolle. "Nicht mit der magischen Rolle, die ich für einen Spottpreis
kaufen konnte. Natürlich Rückfahrt Inklusive." er legte eine zweite Rolle
dazu.
"Du bist verrückt." Michael musterte die Rollen skeptisch. "Mach dir nichts ins
Hemd. Ab in den Urlaub und wenn es nur einen Tag ist."
Tobias Leinen grinste ihn breit über das ganze Gesicht an, als endlich Michael
zögerlich die Rollen ergriff. "Bring was schönes mit."
Michael betrachtete skeptisch die Rollen, ehe er die nach Rune aufrollte und den
Zauberspruch darin lass. Im nächsten Moment war er auch schon verschwunden.
Tobias stand auf und schaute in die untergehende Sonne. "Heute ist es soweit,
heute kannst du endlich ein neues Leben anfangen, Michael. Entäusch mich nicht,
Scion D'loth."
Eben jener beugte sich gerade über eine astronomische Aufzeichnung der Orks und
hatte die Stirn in Falten gelegt. "Und das gilt als sicher." fragte er
vorsichtig.
"Ganz sicher, mein menschlicher Schüler." der Ork vor ihm verschränkte die
Arme vor der Brust. "Es wird alles so kommen wie es die Sterne sagen, das
Schicksal von uns allen ist in den Sternen vor unserer Geburt festgelegt."
"Das es aber jetzt so schnell nun kommt, ich weis nicht.." seine Hand glitt durh
die rotblonden Haare, ehe er sich verkniffen im Nacken kratzte.
"Niemand will seinen Tod alsbald ins Auge sehen, doch deiner naht und das in
riesigen Schritten, Scion. Nutze die Zeit die dir bleibt, und deinen Nachfolger
zu bestimmen." - "Ich hasse wenn du diesen entgültigen Ton in deiner Stimme
hast, Manakai." Scion legte den Kopf in den Nacken und betrachtete den
strahlenden Himmel über sich. "Ich hatte mir erhofft, das mein Sohn meine
Nachfolge antritt, aber wenn du sagst, das es ein anderer ist..."
"Das Schicksal ist immer rätselhaft und geht nicht die Wege die wir uns
wünschen. In den Adern deines Sohnes ist auch das Blut deiner Elfenfrau. Er ist
nicht in der Lage die Wildheit des Orkgeistes zu spüren wie es ein Ork kann
oder ein Mensch der vorherbestimmt worden ist. Es ist gut so wie es kommt,
Mensch."
Scion wiegte den Kopf leicht und sah auf seine Hände, ehe er aufstand. "Ich
werde "ihm" also noch einmal begegnen und mein Ende herbeirufen."
"Ich weis was du gehofft hast, das Paagrio "ihn" für immer vertrieben hat. Doch
das ist nicht der Wille meines Gottes, unseres Gottes. Er vertreibt keine
Herausforderungen, er erschafft sie. Er hat dir nur die Gelegenheit gegeben,
dich auszuruhen, da "er" dich berreits über 2 Leben hinweg begleitet hat." er
Orkshamane hielt kurz inne.
Scion musterte ihn skeptisch und seuftzte schliesslich ergeben. "Wer ist mein
Nachfolger?"
Rune - Hauptstadt von Elmore, Land des Nordens.
"Du willst 3 Gold für ein Stück halb vergammeltes Fliesch, bist du noch bei
Trost?" fauchte Michael den Markthändler an. "Das sind die Preise und ich gehe
kein Gold runter, wenn du Streuner dir Rune nicht leisten kannst, dann
verschwinde." entgegnete der Händler erbost.
"Worum geht es?" fragte schliesslich eine Stimme aus dem Hintergrund.
"Was geht dich das an!" schrie Michael und drehte sich um.
Vor ihm stand eine menschliche Gestalt, durchtraniert und im ungefähren Alter
von 40 Jahren. Rotblondes Haar umrandete das Gesicht, das von 5 Narben
krallenartig zerfurcht war und die giftgrünen Augen ihn keck anfunkelten.
Michael hob skeptisch die Augenbraue. "Geht dich n scheiss an." fluchte er und
wandte sich dem Händler zu.
"Verzieh dich, wenn du nicht bezahlen kannst, war dessen Antwort.
"Ruhig Blut, was schuldet er?" mischte sich der Mensch wieder ein.
"Drei Goldstücke für ein Stück Lizzardfleisch." war die prompte Antwort des
Händlers. "Lizzardfleisch? Du traust dich wirklich diesen Schund zu verkaufen?"
der Fremde schüttelte lachend den Kopf und warf ihm drei Goldstücke zu.
"Banause, es ist günstig und es macht satt." schnaubte der Händler.
Der Fremde ignorierte den Händler vollkommen und wandte sich Michael zu.
"Wie heist du, Kleiner?"
"Kleiner? Nur weil du mir mein Abendessen bezahlt hast, brauch ich mir das nicht
bieten lassen." Tatsache war, das die beiden gleichgross waren. "Schon gut,
schon gut. Ich wollte dich nicht beleidigen." der Fremde hob beschwichtigend die
Hände.
"Michael Rabenstrohn." erhielt er schliesslich as Antwort.
Der Fremde musterte ihn einen Moment; "Der Dämon von Gludio also, siehst gar
nicht aus wie ein Dämon."
Er erhielt ein saures Knirschen von Michael und musste grinsen. "Ich bin Scion
D'Loth, freut mich."
"Du bist doch dieser Barde von dem alle reden." - "Kann sein." - "Ich mag deine
Musik nicht." - "Das ist schade."
Eine Weile lang wechselten die beiden Männer kein Wort, ehe Michael das Wort
wieder ergriff: "Was willst du eigentlich von mir, glaub ja nicht, das ich nun
aus Dankbarkeit platze, nur weil du mir ein Stück schlechtes Fleisch bezahlt
hast."
"Will ich auch nicht, kleiner. Das wäre nur eine Sauerrei hier auf dem
Marktplatz."
Michael konnte nur schwer seine Wut verbergen, die er auf den wortgewandten
Barden hatte. "Also, was ist?"
Scion drehte sich zu ihm um und musterte ihn einen Moment. "Du könntest mir
einen Gefallen tun? ich würde dich dafür sogar bezahlen."
"Was soll ich machen, irgendwelche Feinde die ich umbringen soll." spottete
Michael. "Nichts dergleichen." ungewohnte Härte lag in Scions Stimme.
"Ich muss diese Welt verlassen und leider bleibt mir nicht genügend Zeit. Du
weist sicher das ich den Schwarzen Drachen Heines angehöre."
Michael nickte: "Die Schwarzen Drachen, die dafür berüchtig sind sich nirgend
ihre Finger schmutzig zu machen, damit die weise Stadt immer neutral bleiben
kann."
"Du bist gut informiert, ja dem ist so. Heine hat sich nie in irgendwelche
weltlichen Belange eingemischt. Sie waren immer neutral. Aber das ist nun
unintressant. Ich will das du ihnen etwas von mir bringst."
Michael Rabenstrohn hob sketisch die Augenbraue: "Ich woll Botenjunge spielen?"
"Genau das." Scion D'loth nickte. "In diesem Buch ist mein gesameltes Wissen
über die bekannte Welt und darüber hinaus. Ich will das sie in die Bibliothek
nach Heine kommt, aber das kann nur ein Drache veranlassen."
"Warum bringst du das Buch nicht selbst hin?" Michael verschänkte die Arme vor
der Brust.
"Weil ich keine Zeit mehr habe. Aber es soll sich auch für dich lohnen."
Michael antwortete niht sondern hob nur steil die Augenbraue.
"50 Millionen Goldstücke ist es mir wert."
"50 Mill.." Rabenstrohn holte tief Luft "willst du mich verarschen?" -
"Keineswegs. Dort wo ich hingehe, hat dieses Geld keine Bedeutung. Deswegen
setzte ich es dafür ein, was mir am wichtigsten ist."
((Anmerkung des Autors: 50 Millionen Goldstücke sind in L2 ein solides
Vermögen um zu leben. Nicht der grösste Reichtum, aber ausreichend.
Vergleichbar mit dem Verdienst eines Fillialleiters einer Bank))
"Scheisse.. 50 Millionen Goldstücke, das Buch ist dir echt etwas Wert.."
er stutzte einen Moment. "Also gut, ich mach den Job. Ich hoffe da ist kein
Hacken an der Sache."
"Nein, es ist Hackenfrei, eines noch. Mit deiner Ausrüstung wirst du nicht weit
kommen. folge mir."
Michael sah an sich herunter, ausser einer gewöhnlichen harten Lederrüstung
und einen "Knochenbrecherdolch" war seine Ausrüstung seinen Fähigkeiten weit
unterlegen. Inzwischen musste er sogar vorsichtig sein, das der Dolch unter
seiner Kraft nicht auseinander brach. "Da könntest du recht haben." brummte
Michael fast unverständlich.
Scion D'loth führte ihn zum Lagerhaus und zog eine Rüstung sowie einen kleinen
weisen Dolch hervor. "Meinst du, das würde gehen?" er warf die Sachen Michael
entgegen der sie verdutzt auffing.
"Verdammt, das .. du hast echt nichts zu verlieren was?" er hatte von Scion eine
leichte Tellumrüstung erhalten sowie einen weisen Angelslayer. Beide Dinge
waren nicht etwas, was man einfach beim nächsten Händler kaufen konnte, es war
zwergische Meisterarbeit in vollendeter Form. Allein der Angelslayer entsprach
dem 4fachen Wert an dem was Scion ihn allein als Lohn für den Botengang
versprochen hatte. Auch die Tallum war gut und gern das doppelte Wert.
"Heilige Scheisse, egal zu was du mich bekehren willst, ich mache ncht mit."
"Ich werde dich zu gar nichts bekehren, du nimmst den Kram und lieferst das Buch
ab. Wenn es erfolgreich abgegeben wurde, gehst zu zu Vlack, dem Warenverwalter
in Heine. Er wird dich entlohnen." mit diesen Worten erhielt Michael das Buch.
Es sah deutlich abgewetzt aus und war zum bestern gefüllt mit Notizien und
Seiten, sodas nur eine Lederschnaller verhinderte, das das Buch auseinander
fiehl.
"Werde ich mich bei dir bedanken können, bevor du abreist?" fragte Michael
inzwischen kleinlaut.
"Warscheinlich nicht, aber nun brich auf, die Zeit drängt."
Michael nickte und rannte hinaus auf die Strasse. Während er lief, streifte er
sich im Laufen die neuen Kleider an und lies seine alten auf dem Boden liegen.
Das er verdutzte Blicke erntete, ignorierte er gekonnt. Er hatte nur noch ein
Ziel im Kopf; Heine und das Buch abgeben, was Scion so sehr am Herzen lag.
Scion D'loth sah dem jungen Mann nach und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Das war er also. Schade das ich ihn nicht näher kennen lernen durfte." er
lächelte etwas traurig, ehe er sich umdrehte und in die Festung Runes ging.
Dort verborgen lag der Tempel des Gran Kain und auch das, was seinen Tod
bedeuten sollte. Kurz bevor er in das riesige Tor eintratt, das geöffnet war
wie ein riesiges Maul, staarte er in den Himmel. Was er genau dachte in diesem
Moment, blieb für immer offen, nur ein seeliger Blick lag auf den Augen, die
Richtung der Sterne wanderten.
Michael Rabenstrohn hob seinen Blick in dem Tempel, der mitten im Dschungel der
unbekannten Insel lag. Es war fast unheimlich, wie die Stille allein durch das
Trommeln unterbrochen wurde, das aus der massiven Kupferplatte drang, die im
Boden eingelassen war.
Der Tempel, von orkischer Natur aber doch nicht ganz, war verlassen und doch
nicht. Es schien als ob hier ein eigenes Leben sich entwickelt hätte. Ein
eigener Puls der Welt fernab der weltlichen Welt.
Der Blick des jungen Mannes fiehl auf die drei Türen, die in jeweils andere
Himmelsrichtungen zeigten. Tuere, die nicht dazu bestimmt waren, das sie sich
öffnen, oder das jemand sie erreichen konnte. Die Treppen waren zu hoch gebaut
und die Tueren aus Eisen, die wie riesige Fangzaehne ineinander griffen.
Michael Rabenstrohn verschraenkte die Arme vor der Brust und betrachtete
nachdenklich die linke Tür der dreien, einen Moment presste er die Augen zu
einem schmalen Schlitz.
Schliesslich schuettelte er den Kopf und verlies den Ort, dessen Eingang
zerbrochene Säulen markierten. Seine Schritte halten kurz auf der Kupferplatte
wieder und schallten eine Weile nach, gefolgt von dem dumpfen rhytmischen
Trommeln unter der Erde.
Eine alte Legende besagt, das unter der Platte die Trommel der Welt schlägt.
Sie schlaegt unermüttlich in einem Tackt. Wenn der Tag kommt, an der die
Trommel zu rassen beginnt, so ruft sie die Toten zu sich, vor dem Gericht der
Götter. Ein jedermans Herz wird dann gewogen und bemessen auf dem Weg zum
Paradies, für das er sich als wuerdig erweist.
Kapitel 12: Ode an die Freude
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Als Michael aus seinen Gedanken erwachte, drehte er sich ruckartig um zu Scion
D'loth. Doch dieser war wie vom Erdboden verschluckt, ebenso wie Reomar.
"Wo ist er hin?" entfuhr es ihm. Syrania legte eine Hand auf seine Schulter. "Du
warst so sehr in Gedanken. Er ist weg, er ist schliesslich immernoch einer der
Wächter des Starchilds und hat eine Aufgabe zu erfüllen." sie kuesste ihn
liebevoll an der Wange.
"Ihr habt ihn nicht versucht aufzuhalten?" er konnte die beiden Mädchen schwer
zusammenstauchen, ausser er wollte Neros Devilbbringer im Genick spüren.
Michael schüttelte den Kopf, als die beiden Mädchen nur mit einem hübschen
Lächeln schwiegen. "Aus Weibern wird man nicht immer schlau." gab er
schliesslich auf.
Die Strasse im Vergnügungsviertel der Stadt war auch zu dieser Zeit gut belebt.
Unterzutauchen in der Masse aus Menschen, die versuchten dem Alltag zu
entfliehen, war mehr als einfach. Der Blick Scions hing auf seinem Sohn, der
stillschweigend ihm geflogt war.
"Es tut mir leid." kam schliesslich über seine Lippen. Reomar stockte und sah
seinen Vater mit geweiteten Augen an. "Es tut mir leid." wiederholte Scion und
blieb stehen.
"Das ich es dir nicht früher gesagt hatte, ich habe dich ziemlich vor den Kopf
gestossen."
"Das hast du Papa. Ich verstehe aber jetzt einiges, sehe klarer. Ich dachte
immer ich hätte deinen Ansprüchen nicht genügt. Ich wäre für dich nicht gut
genug." er drehte den Kopf zur Seite, von Scion weg.
"Meine Ansprüche waren es, das du erwachsen wirst und dir selbst treu bleibst.
Das du kein Hexer bist, das ist ein Segen."
"Was sind Hexer?" fragte Reomar unsicher. "sind sie wirklich Priester oder
Krieger. Zumal, was war das mit den zwei Seelen. Ich verstehe es nicht."
"Ein Hexer ist prinzipell jemand, der die tiefste und schwärzeste Seite der
Menschen kennt. Das Tier, was in jedem Menschen innewohnt, ist stärker als bei
normalen Menschen." - "Der Löwe bei Michael." Reomar runzelte die Stirn. Scion
nickte knapp. "Auch ich habe so etwas, ich hatte es nur sehr lange Zeit falsch
interpretiert. In mir ist ein Fuchs. ein intregant, Trickser, der galante
Mörder." er lachte trocken. "So wie das Szenario, wo Michael der Dämon von
Gludio wurde, so etwas hatte auch ich. Man nannte mich nur damals Torric."
"Höllenbande, elende!" Der alte Graf stand auf einem Felsvorsprung und schrie
wütend auf das Dorf das vor ihm lag. Er wußte genau das die Bewohner ihn nicht
hören würden, und wenn sich eher über ihn lustig machten. Verbittert drehte
sich der alte Mann mit der Adelswürde zur Seite:"Es ist eine Schande.
Lange Jahrhunderte hatte meine Familie immer für dieses Dorf gesorgt. Mit was
danken sie es? Revolution! Enmachtung des Adels! Pah, das ich nicht lache!"
die letzten Worte spie er praktisch zu Boden.
Dann sah er auf: "Was meint ihr, werter Torric. Könnt ihr meine Begierden und
Sehnsüchte stillen? Den Durst nach Rache?"
Der Garf blickte auf die Gestalt eines hochgewachsenen und elegant gekleideten
Mannes, mit langem rotblondem Haar und stechenden grünen Augen.
Wüßte der alte Mann es nicht besser, würde er Torric für einen der Heroren
aus den Liedern der fahrenden Spielleute halten.
Er lächelte fein.
Schlieslich erhob Torric seine Stimme:"Herr, ich bin da um zu dienen. Sprecht
euren Wunsch und ich werde gehorchen." er drehte sich zum alten Graf und
verbeugte sich leicht.
Der Graf hob erfreut die Augenbrauen:"Nun dann. So sollt ihr tun wie ich es euch
heiße. Töte die Kinder und schände die Frauen.
Lass sie mein Leid spüren das sie über mich gebracht haben. Morgen wollen sie
mich hängen, Torric.
Ich bin alt, mein Geist und mein Körper sind zu schwach, sich von diesem Ort zu
trennen. Es ist mein letzter Wunsch. Erfüllt ihn mir." -
"Alle Kinder töten und die Frauen unfruchtbar machen. Das alles spätestens
heute nacht. Eine intressante Aufgabe. Was wird der Lohn für meine Mühen
sein?"
ein feines Lächeln umspielte Torrics Lippen.
Der Graf breitete die Arme aus: "Mein Schloß, nehmt es euch. Ich überlasse es
euch, sobald ihr den Auftrag zu meiner Zufriedenheit ausgeführt habt.
Ich habe keine Erben mehr, die sich daran erfreuen könnten. Alle bei der
Revolution um ihr Leben gebracht worden. Doch eine Bedingung noch; Die Bewohner
im Dorf sollen erfahren wem sie es zu verdanken haben.
Sie sollen meinen Namen im Zorne rufen!" wieder erklang die Stimme des Grafen
wütend. Torric verneigte sich tief: "Nun, geht
gegen Mitternacht auf den Balkon eures Schloßes, von wo ihr aus das Dorf sehen
könnt. Lauscht dann den Gesängen der Qualen,
die ich für euch anstimmen lassen werde." mit diesen Worten schritt Torric
galant davon.
Von allen dunklen Ecken her, schienen die Schatten hinter ihm lebendig zu werden
und Torric wirr kichernd zu folgen.
Gegen Mitternacht....
Eine Dunkle in schwarzen Gewändern verneigte sich vor Torric und küsste ihm
den Schuh, ehe sie aufsah und erfürchtig flüsterte: "Alles ist bereit Herr."
Torric nickte zufrieden.
"Gut, höre mir zu; sobald du einen Feuerpfeil am Himmel siehtst, wirst du mein
Lieblingslied mit deiner engelsgleichen Stimme anstimmen. Ich möchte dieses
Ereignis geniesen." - "Wie du befiehlst, so werde ich tun." sie warf das
schwarze Gewand von sich und stand in einem durchscheinenden weißen Gewand vor
ihm.
"Mein Leben dir, wie ich es dir immer auf das neue beschwören will."
Torric nickte abermals und ging mit fast tänzerischen Schritten hinab in das
Tal zum Dorf.
Der alte Graf hatte es sich auf dem Balkon seines Schloßes bequem gemacht und
blickte hinaus auf das Dorf: "Wohl an Torric, lass mich den Gesang der Qualen
vernehmen, den ihr mir versprochen habt."
Ein Feuerpfeil stieg Punkt Mitternacht in den sternenklaren Nachthimmel.
Die Frau erhob ihre Stimme zum Gesang:
"Freude, schöner Götterfunken,
Tochter aus Elysium,
Wir betreten feuertrunken,
Himmlische, dein Heiligtum;
Deine Zauber binden wieder,
Was die Mode streng geteilt;
Alle Menschen werden Brüder,
Wo dein sanfter Flügel weilt."
Die dunklen Ecken des Waldes schienen lebendig zu werden. Von allen Seiten drang
das hyänenartige Kichern der schwarzen Gestalten.
Diese drangen lautlos in das Dorf ein und unter Torrics Befehl begannen sie ihr
Werk. Der Gesang der Qualen begann.
Frauen rennen aus ihren Häusern in wilder Panik, oftmals bluten sie am
Unterleib oder sind grausamst entstellt.
Die Männer bewaffnen sich mit bäuerlichem Werkzeug um den unsichtbaren
Angreifer zu vertreiben.
Kindergeschrei erfüllt das Dorf und das weinen junger Mütter.
Doch die Frau singt unbeirrt weiter zu dem Dorf: "Freude schöner
Götterfunken.."
Die Straßen und der Marktplatz füllen sich mit Menschen in wilder Panik und
mit Kinderleichen. Der Sand wird nass von Tränen und Blut der Bewohner.
Oben auf dem Schloss kann der alte Graf sein Glück kaum fassen. Euphorisch
streckt er seine Hände in die Höhe und schrie:
"Die Rache ist mein. Endlich nach so langer Zeit ist sie mein!"
Die Frau auf der Klippe zum Dorf sang weiter: "Freude schöner
Götterfunken..."
Torric stieg zu der Klippe hinauf, wo die Frau sang. Seine Kleider, die langen
Haare und seine Hände waren blutverschmiert.
Er breitete die Arme aus, lies sich den kalten Nachtwind in das Gesicht blasen
und lauschte weiter der Frau.
"Freude schöner Götterfunken...."
Die Mütter heben ihre toten Kinder in den Armen und weinen, vor Schmerz und
Trauer. Die Männer sehen oftmals machtlos zu, wie die dunkeln
Gestalten ihre Weiber verstümmeln und die Kinder morden.
Der Graf badete in einem Meer aus Befriedigung.
Und die Frau sang weiter: "Freude schöner Götterfunken..."
Bis in den frühen Morgen hinein.
Torric erschien gegen Mittag frisch gekleidet im Schloß des Grafen.
Dieser erwartete ihn schon sehnsüchtig:"Ein Hoch auf euch, mein lieber Torric.
Endlich haben sich meine Wünsche erfüllt und ich kann in Frieden
den Gang zum Henker gehen."
Er ging zu seinem Schreibtisch und holte eine Pergamentrolle heraus. "Dies für
euch, das Schloß das meiner Familie gehört ist nun euer Eigen."
Torric nahm mit einer Verneigung die Rolle entgegen."Eure Großzügigkeit ist
überwältigend, doch was macht ihr nun ohne Unterkunft?"
Der Graf hob die Augenbraue:"Ich habe doch euch gesagt, das mich heute der Tod
ereilen wird." Torric lächelte fein und umwanderte den Grafen.
"Nun, Herr. Mein Vorgehen war zu meinem Bedauern zu präzise. Es lebt niemand
mehr im Dorf der an euch ein Exempel statuieren könnte."
Die Augen des Grafen weiteten sich: "WAS? es war ein Teil der Abmachung das sie
wissen wer ihnen es angetan hat." - "Sie wissen es, doch ihre Zungen werden
stumm bleiben."
"Es war Abmachung, Torric, das ihr dafür sorgt, das es bekannt wird, wer hier
seine Rache ausgeführt hat. Ich wollte als der Teufel in die Geschichte
eingehen. Doch nun hält man mich für einen alten verrückten Narren wenn ich
diese Geschichte kundtue. Gebt mir das Pergament zurück, ihr habt kein
Anspruch mehr auf dieses Schloß!" schrie der alte Mann ihn an. Torrics Lächeln
wurde das einer Schlange:"Das hättet ihr früher wissen müssen, werter Herr."
"Ich werde euch das Knick brechen!" schrie der Mann in Zornesröte und rief nach
dem einzigen Diener im Schloß.
"Ihr könnt euren Diener gern rufen, doch ihr werdet ihm keine Nachricht
mitgeben können. Ich bin untröstlich."
Der alte Graf sah ihn entgeistert und dann entsetzt an:"Ihr werdet mich doch
nicht töten wollen?"
Torrics Lächeln wurde breiter und er schritt so nah an den Grafen das er das
ächzende Atmen seiner alten Lungen hören konnte.
Dann flüsterte er: "Wer kann schreiben ohne zu sehen oder sprechen ohne
Zunge?"
Die Augen des Grafen weiteten sich zu grausigem Entsetzten und das wirre Kichern
der dunklen Gestalten drang aus allen Ecken.
Der Diener des Grafen eilte herbei.
"Herr, Herr, ihr habt gerufen. Herr, wo seit ihr?" rief er und sah sich suchend
um.
"Deinen Herren wirst du in seinem Arbeitszimmer finden. Verlasse mit ihm sofort
dieses Haus. Es ist nicht länger das eure!" die Dunkle stand vor ihm
und wies den Diener in die entsprechende Richtung. "Was soll das, dies ist das
Schloß des Grafen. Wie könnt ihr?" erwiederte der Diener fassungslos.
"Frage nicht weiter töricht, wenn dir dein Leben lieb ist. Dies ist nun das
Schloß des Herren Torric. Nun Geh!"
die Worte klangen ungewöhnlich hart aus dem Mund der grazielen Gestalt.
Der Diener bekam es mit der Angst zu tun und rannte in das Arbeitszimmer des
Grafen. Dort sah er seinen Herren und schrie vor Entsetzten auf.
Sein Herr sass in einer Lache von Blut. Vor ihm lagen seine beiden Augen und die
Zunge.
Kahlbleich hatte Reomar seinem Vater zugehoert, bis er schliesslich endet.
Scion kratze sich am Nacken: "Ich war damals 20 Jahre alt. Vorrangegangen war
eine systematische Bearbeitung meines Vaters und seinem Diener Aszantu Janka.
Mein Vater wusste von meinem innerlichen Tier und wollte es für seine Zwecke
missbrauchen. Er war ein Hohepriester von einem damals sehr bekannten Erzdämon;
Sulghanoth. Meine Mutter, deine Grossmutter, wurde auf dem Scheiterhaufen
verbrannt, als man ihr diese Affäre nachweisen konnte. Ich wurde nach ihrem Tod
Aszantu übergeben, der mich anfangs prägte und den Fuchs zu meinem Ego formte;
Torric.
Mein wahres Ich wurde dabei unterdrückt. Ich habe dadurch sehr viele Menschen
auf dem Gewissen."
Reomar hörte ihm ungläubig zu. "Das.. warst du? Ein Mörder?" er konnte seinem
Vater nicht glauben. "Aber du bist doch das was du jetzt bist. Du bist Scion.
Scion D'loth"
Scion lächelte undeutbar: "2 Selbstmorde gingen vorran, bevor ich mich von dem
Fuchs befreien konnte. Bis zuletzt glaubte ich, das Torric eine shizophrene
Ausgeburt von mir sei. Erst als ich tot war, als ich sehen konnte wie Michael
seinen Weg ging, erst dann wurde mir klar, was Torric wirklich war. Michael hat
die Chance etwas zu verstehen, was ich immer missgedeutet habe. Weil er von
Anfang an weis, was es ist."
Kapitel 13: Verschenkte Jugend
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Renkasch wandte sich seuftzend von dem Leichnahm ab. Vergil hatte ganze Arbeit
geleistet. Fabletime war tot und das in aller Konsequenz. Dem Kamael war
durchaus klar, warum Vergil ein starkes Interesse daran hatte, den Professor zu
töten. Er hatte etwas gewusst, was von absoluter Wichtigkeit war. Vielleicht
den Ort an dem das Starchild sich befand?
Schliesslich war es der Knotenpunkt zu den ganzen Ereignissen. Wer das Starchild
fand, konnte die Welt verändern. „Wie nun weiter?“ Dante riss Renkasch aus
seinen Gedanken. „Ich weis es ehrlich gesagt nicht. Dadurch das Fabletime nun
tot ist, stehen wir wieder komplett am Anfang.
„Shit“ Dante tratt wütend gegen einen Aschenbecher, der in dem Gang noch
stand. Der einzige Hinweis, das in diesem Gang einmal mehr Leben geherrscht
hatte. Trish strich ihn sanft über die Schultern. „Sich jetzt darüber
Vorwürfe zu machen, das wir eher hätten reagieren können, bringt uns auch
nicht weiter. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren mehr Hinweise zu
finden. Ich habe keine Lust, das uns die Welt unter dem Hintern abfackelt. Dazu
habe ich noch zuviel vor.“ Sie lächelte fein und strich Dante über die Wange
der etwas überrascht über diese Geste wirkte. Nero stand weit hinten im Gang,
ihn schien etwas völlig anderes zu beschäftigen. Als Renkaschs fragender Blick
auf ihm lag, schüttelte er abwehrend den Kopf: „Schon gut, ich war woanders.
Wir sollten zurück ins Devil May Cry.“ Es dauerte einen Moment ehe der Kamael
zustimmend nickte.
Reomar stand wieder auf dem Dach des Hochhauses, wo er sich von Romeo
verabschiedet hatte. Sie hatten diesen Ort als festen Treffpunkt ausgemacht.
„Na, konntest du erledigen, was du vor hattest.“ Romeo Redgrave lies die
Tür zum Treppenhaus hinter sich zufallen. Reo drehte sich nur halb um
„Jain.“ – „Ich hoffe du nimmst mir nicht krum, das ich das für eine
beschissene Antwort halte.“ Erst jetzt wandte sich der Halbelf voll zu seinem
Freund. „Ich dachte ich müsste mich rächen, meine Ehre zurück holen. Nun
weis ich es besser.“ Romeo ging auf ihn zu, um sich neben ihn zu stellen.
„Habs beobachtet.“ War die knappe Antwort von ihm. „Aber auf eins wurde
ich stutzig. Ne verschenkte Kindheit?“ er hob fragend die Augenbraue und
musterte Reo von der Seite.
„Etwas komplizierter..“ nuschelte Reomar D`loth in sich hinein. „Ich bin
wirklich gespannt auf die Geschichte.“ Er legte den Arm um Reo und grinste
fies. „Komm, schiess los. Ich steh auf Märchen.“
Reo runzelte die Stirn ein wenig angesäuert, gab sich aber geschlagen und
berichtete:
“Reo“ Die warme Stimme der Elfe ging durch den Tempel der Eva. Sie blickte
suchend um sich. „Reomar, wo steckst du denn?“
Ein kleiner Junge rannte auf sie zu und lachte schallend. Er war ungefähr 3
Jahre alt und grinste über beide Wangen die Elfe an. „Ich hab mich versteckt
und du hast mich nicht gefunden.“ Die Elfe lächelte und strich ihm über das
wirre Haar. Erst jetzt bemerkte Romeo den traurigen Ausdruck auf ihren Augen
„Tante Elisey, was ist denn?“ – „Dein Papa.“ Sie stockte in den Worten
und die Augen des Jungen wurden gross. „Du musst stark sein, Reomar. So wie
wir es dir gelehrt haben. Ich habe dir etwas trauriges zu sagen.“ – „Was
ist mit meinem Papa?“ schrie der Junge gellend auf, die Augen berreits panisch
mit Tränen gefüllt. „Er wurde gefangen genommen, Dunkelelfen haben ihn.“
„Was werden sie mit ihm machen?“ fragte er kleinlaut und sah sie mit grossen
Augen an. „Nichts gutes, Shilen ist grausam. Aber du weist doch, dein Papa ist
stark. Er kommt bestimmt wieder. Eva wird ihn beschützen. Wir müssen nur
zusammen beten!“
Reomar ballte die kleinen Hände: „Sucht ihn denn jemand. Sucht ihn Mama?“
die Elfe wirkte darauf hilflos und die Lüge gelang ihr nicht. Creola D’loth,
Reomars Mutter war zwar eine äusserst willensstarke Elfe, doch die Familie war
ihr Schwachpunkt. Die Entführung Scions hatte ihr einen seelischen Schock
versetzt, sodass sie handlungsunfähig wurde.
Reomar wusste diese Tatsache nicht, aber er ahnte es. Schliesslich hatte Creola
auch damals damit gekämpft, als er geboren wurde. Sie hatte ihn als Sohn nicht
wahr nehmen können, da Reos Zeugung nicht gerade einfach zu erklären war.
Zwar war zwischen Scion und Creola mehr gelaufen als nur sanfte Küsse, dennoch;
Eine Elfe war in der Lage selbst zu bestimmen, wann sie ihr Kind bekam. Dafür
war es meist nur ein einziges Kind. In Reomars Fall wurde der Elfe die
Entscheidung genommen. Genommen von einem Dämon im Form eines Adlers, der
Creola seit ihrer Kind nachjagte. In wieweit das Auswirkungen auf Reomar hatte,
wusste keiner. Und Creola hatte in der ersten Phase Angst vor Reomar. Nur sein
Vater hielt von Anfang an zu dem Halbelfen. Reo wusste, das sein Vater immer da
war, wenn er ihn brauchte. Immer. Und nun brauchte Scion ihn, so Reomars feste
Überzeugung.
„Ich glaube dir nicht, ich glaube dir nicht, das jemand nach ihm sucht. Alle
haben vor den doofen Dunkelelfen Angst. Wenn es keiner macht, dann mach ich das.
Ich will Papa retten!“ schrie er mit Zornestränen im Gesicht. „Reo, sei
vernünftig, du bist noch viel zu klein. Was glaubst du was dein Vater sagen
wird, wenn du zu den Dunkelelfen gehst. Er wird nicht stolz auf ihn sein.“
Sie versuchte den aufgebrachten Jungen zu beruhigen, doch dieser riss sich aus
ihren Händen und rannte weinend durch die weiten Marmorhallen des Tempels.
Er rannte sich die Seele aus dem Leib. Erst als seine Lungen sehr stark
schmerzten hielt er inne und lies sich erschöpft zu Boden fallen. Immer wieder
kullerten ihm Tränen über die Wange.
Das Rufen seiner Amme war weit entfernt wahrzunehmen. Der kleine Junge erhob
sich langsam wieder auf seine Beine und sah sich um. Er war vor Wut in das
Magiezimmer des Tempels gelaufen. Jenen Ort, den die Priesterinen des Temepels
ihn immer verboten hatten. Und doch, er hatte sich immer hier versteckt und
zugesehen.
Er hatte gesehen, wie die Elfen die Magie woben, wie sie Pflanzen zum Gedeihen
brachten, wie sie Lahmen das Gehen wieder beibrachten, wie sie Blinde durch
Zauber sehen lassen konnten.
Reomar presste trotzig die Lippen aufeinander und ging an den grossen Regalen
entlang. "Ich helf mir selbst und Eva hilft mir bestimmt." brummte er trotzig
vor sich hin. Er zog dann ein Buch heraus, dessen Einband er sich gemerkt hatte.
Die Priesterinnen benutzten dieses Buch sehr häufig zum Heilen derer die zu
ihnen kamen.
Er setzte sich auf seinen Schoss und schlug das Buch auf. Blaues Licht drang
heraus und erfüllte sanft den Raum. Reo stockte der Atem. Er wusste nicht wie
es funktionierte, aber er konnte das Bch lesen. Die Schriftzeichen veraenderten
sich vor seinen Augen in Bilder, die er verstand. Er blätterte eifrig durch die
Seiten, bis er an etwas hängen blieb, was sein Intresse weckte.
"Das ist es, bestimmt." er wischte sich die Trähnen von der Wange. "Wenn ich
viel zu klein bin, dann mache ich mich gross. Ich werde ein grosser Held und
werde Papa retten.
Er strich mit der Hand über die Seiten und las die Worte vor, die das Buch ihm
vorgab.
In diesem Moment erreichte Elisey den Raum. "Reo, was tust du da in Evas Namen?"
schrie sie gellend auf.
Doch es war zuspät, Reomar hatte den Zauber kompett ausgesprochen.
Reomar krümmte sich, ein blaues Leuchten umfing seinen kleinen Körper. Die
Amme riss ihm das Buch aus den Händen. „Bei allen was der lieben Mutter
heilig ist, weist du was du da getan hast?“ sie fing den kleinen Körper auf,
der ins Taumeln geraten war und hielt ihn fest.
„Papa, ich will Papa retten.“ Brachte er schwach über die Lippen.
„Weinen soll Eva, tausendfach. Du hast deine Jungend gerade verschenkt, nie
wieder wirst du das nachholen können was du jetzt weg giebst.“ Sie hielt die
Hand des Jungen und spürte langsam wie diese wuchs, Tränen rannen über ihr
Gesicht, das
Reissen von Stoff war zu hören. Muskeln spannten sich während Reomar D’Loth
vor Schmerzen aufschrie.
So wuchs der kleine Junge von drei Jahren immer mehr in den Armen seiner Amme.
Die Kleidung lag berreits auf dem Boden, zerrissen durch den ungewöhnlichen
Wuchs der Knaben.
Die Elfe strich behutsam über den Kopf des Knaben, der berreits ein
körperliches Alter von 10 Jahren erreicht hatte und immer weiter wuchs. Erst
nach langen Minuten die wie Stunden erschienen, hörte das Wachsen auf. Aus dem
kleinen Jungen war ein Mann geworden, der das körperliche Alter von 18 Jahren
überschritten hatte. Er war ruhig geworden, nach den anfänglichen
Schmerzensschreien. Die Priesterin Evas strich ihm beruhigend über die Stirn.
„Reomar, hörst du mich?“
„Ich höre dich.“ Eine weiche, männliche Stimme erklang, die nichts mehr
hatte, was an den Jungen erinnerte. Reomar öffnete die Augen und sah sie an:
„Nun kann ich Papa retten.“
Das Schluchzen der Elfe war bis weit in den Abend hinein im gesamten Tempel zu
hören.
Romeo hatte ihm zugehört, bis Reomar endete. „Dann.. hast du praktisch alles
übersprungen was so dazwischen ist? So auch die ersten Mädchen und so?“
hackte er noch einmal nach um ihn besser zu verstehen. Reomar nickte schwach
doch ein wenig angesäuert. „Mich haben damals andere Dinge beschäftigt, als
Mädchen.“ – „Sorry, mein Fehler.“ Reos Freund mit den silbernen Haaren
hob abwehrend die Hände.
„Wie ging es letztenendes aus?“ – „Mein Vater gelangte nach 1 Jahr bei
den Dunkelelfen als Sklave bei den Orks. Sie gaben ihn nach 3 Jahren erst frei.
Ich konnte dabei nichts tun, meine Lehrmeister und Vormunde hatten allesamt
rechtbehalten. Ich war zu schwach, meinen Vater zu retten.“ Er senkte den
Kopf, man sah ihm an, wie sehr die Erinnerung schmerzte. „Und dein Vater?“
„Er war nicht böse auf mich, nein.“ Reomar atmete kurz die kalte Morgenluft
ein: „Er war glücklich, das es mir gut ging, aber in seinen Augen sah ich es,
wie traurig er war. Das war das erste mal wo ich wirklich begriffen hatte,
welchen Fehler ich gemacht habe.“ Romeo schlenderte etwas an der Dachkante
entlang, sein Blick ging kurz zu dem Himmel, der sich leicht violett färbte.
„Aber es hatte sich nicht nur das verändert. Auch mein Vater hatte sich
verändert.“ Berichtete Reomar weiter.
„Weist du, früher sind wir immer zusammen im See baden gegangen. Es war so
eine Art Ritus irgendwie.“ Sein Blick ging zu Romeo, ehe er sich auf eine
Holzkiste setzte, die jemand auf dem Dach vergessen hatte. Er beugte sich nach
vorn und faltete die Hände. Sein Blick lag auf dem grauen Beton vor ihm.
„Nach diesen 4 Jahren, wollte er es nicht mehr. Er hatte auch mir nicht den
Grund gesagt, wieso. Auch meine Mutter wich der Frage immer aus.“ Er hielt
inne „Irgendwann folgte ich meinen Vater, als er sich waschen wollte.“ Er
ballte die Hände zu Fäusten: „Dann sah ich es; Sein Körper, eine Ansammlung
aus Narben. Teilweise sah es aus, als hätte man ihm Haut vom Leib
geschnitten.“
Romeo drehte sich zu ihm um, die Augen geweitet vor Schreck.
“Romeo, LAUF!“
Das Brüllen des Feuerdämons erschallte, wie dieser zur Attacke überging. Er
hob seine überdimensionale Pranke und schlug nach ihnen.
„Ich lass dich nicht allein!“ schrie der kleine Junge. „ROMEO, LAUF
ENDLICH. DREH NICHT UM UND LAUF!!!“
Weinend vor Angst rannte der kleine Junge und drehte sich nicht um. Er hörte
nur, wie sich Krallen in weiches Fleisch schlugen und ein schmerzerfüllter
Schrei gen Himmel erklang.
Er zuckte zusammen als, Reo besorgt vor ihm stand. „Alles in Ordung?“
Er zwang sich zu einem Lächeln. „Alles in Ordung, aber ich glaube ich
verstehe dich. Ich weis wie es sich anfühlt hilflos zu sein und nichts
ausrichten zu können.“ Der Halbelf legte den Kopf schief: „Manche Dinge
sind wohl nicht zu ändern, sie sind Schicksal.“ – „Nein!“ war die
ungewöhnlich harsche Antwort von Romeo Redgrave. „Man kann alles verändern,
wenn man es nur will. Genau deswegen bin ich hier.“ Er ging mit hartem,
entschlossenen Schritt zur Tür zum Treppenhaus und lies Reo stehen. Dieser sah
ihm mit Sorgenfalten im Gesicht nach. „Was quält nur dich blos, wenn du mir
nur vertrauen würdest...“
Kapitel 14: Einkaufswagenrally
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„Du solltest deine Aufgaben gegenüber dem Starchild nicht vergessen.“
Vergils Stimme erklang kalt in den Mauern des kirchenartigen Gebäudes, als
Scion D’Loth eintrat. „Werde ich sicherlich nicht.“ War die mehr als
abweisende Antwort von ihm.
Vergil trat auf ihn zu und packte ihn harsch am Kragen. „Meinst du ich bin
blind, D’Loth? Es ist hier nicht dein persönliches Familientreffen. Ich habe
keine Lust, wegen dir in meiner Aufgabe zu versagen.“ Die Hand des Menschen
schnellte nach oben, um den Arm des Halbdämons zu erwischen: „Ich werde
sicherlich nicht meine Aufgabe vergessen, dafür brauche ich keinen
herschaftssüchtigen Halbdämon, der seine eigene Herkunft nicht akzeptieren
will.“
Die Blicke der beiden Wächter fixierten sich für Sekunden. Es war ein stilles
Ringen um das Kommando. Schliesslich liesen beide voneinander ab. „Bald wird
das ewige Feuer erwachen, konntest du die Schriftrolle bergen?“ versuchte
Vergil den Auftrag wieder in Erinnerung zu rufen, den beide hatten. Scion
schüttelte den Kopf: „Noch nicht, ich werde mich nun auf den Weg machen.“
– „Ich wünsche dir, das du deine Arbeitr genauso gut erledigst, wie bei der
Bibliothek.“ Der Sarkasmus des Satzes wart kaum zu überhören. Scion zog den
Federhut ein Stück tiefer ins Gesicht und sprach eine äusserst unschöne
Beschimpfung über Vergil aus – auf orkisch.
Dante warf die Füsse auf den Schreibtisch: „Langsam wird das ganze
frustierend. Wir rennen den beiden Wächtern haushoch hinterher. Keine Lust
meinen Bruder aus der ganzen Sache siegreich hervorgehen zu lassen.“
Trish setzt sich auf die Tischkante und strich sich eine Haarsträhne zurück:
„Eigentlich wäre es von Vorteil, schliesslich wollen die beiden Wächter
eigentlich die Rettung der Erde.“ – „Und wenn doch noch so ein Spacko
reinkommt und das Starchild umpoolt?“
Warf Nero ein und wollte die Jukebox für etwas Musik anmachen. Etwas stutzig
hob er allerdings den Pfeil aus den Schallplattentrümmern: „Ups.“
„Meine Platten!“ Dante stand mit einem sehenswerten Hechtsprung vor der
Jukebox. „Scheisse nein, meine Box. Wisst ihr wie teuer war?“ er schlug die
Hände über den Kopf zusammen.„Das war Scions Balg, der mich versucht hat in
einen Zwergenkäse zu verwandeln.“ – „Wohl den mit extra grossen
Löchern.“ Spottete Nero und warf Michael den Pfeil zu. Dieser knurrte nur
verächtlich als Antwort. „Dem zieh ich die Ohren lang bis Bangladesh!“
fluchte Dante.
„Es gibt wichtigers als das.“ Ergriff Renkasch das Wort. „Trish, wie
konntet ihr die ersten Informationen über das Starchild finden. War das alles
in der Bibliothek, die Scion nun abgefackelt hat?“
Die blonde Dämonin wiegte den Kopf: „Die ersten ja. Vielleicht sollten wir
herausfinden, ob in Fabletimes Wohnung etwas zu finden ist. Notizen oder
ähnliches.“ Renkasch nickte zustimmend. „Nero, Mike und Trish. Macht euch
zu dieser Wohnung auf. Dante und Lady, bitte hört euch noch etwas in der Stadt
um. Ich selbst bleibe diesmal bei Kyrie und Syrania.“ – „Zum Nichtstun
verdammt.“ Murmelte sauer Kyrie. Syrania hingegen antwortete nichts, sie
lächelte nur sanft. Doch Kyrie fiel auf, das sie einen großen Bluterguß am
Arm hatte. wunderte sie sich in
Gedanken.
„Wieso rennen wir nun in der Gegend rum. Keinen Bock.“ Beschwerte sich
Michael lautstark. „Maul nicht, lauf.“ War die trockene Antwort von Nero,
der sich die Gegend genauer ansah. „Hier gibt es ein Kaufhaus nach dem
anderen.“ Stellte er verwundert fest. „Sie haben das Viertel erst seit 2
Jahren neu aufgebaut.“ Erklärte Trish. „Vorher waren hier nur Slums. Aber
kein Wunder das du es noch nicht kennst. Es ist etwas abgelegen für uns zum
Einkaufen.“
Nero sah sich unwillig um. Ihr Weg führte zu einem Hochhaus, wo viele Familien
scheinbar zu Hause waren. Sie fanden die Wohnung des verstorbenen Fabletimes im
4. Stock.
Als sie die Tür erreichten, stutzte Nero einen Moment und verengte die Augen.
„Ich halte Fabletime für jemanden, der seine Wohnung abschliest.“ Er schob
die Wohnungstür auf, die einen minimalen Schlitz offen stand. Mit langsamen
Schritten ging er hinein. Die Wohnung war dunkel und es schien kein Mensch da zu
sein. Nero ging durch den schmalen Gang in das Wohnzimmer, dabei sah er in jede
Tür die an dem schmalen Gang lag, hinein..
Nichts, alles ordentlich und sauber, nicht einmal ein verdrecktes Glas war auf
dem Tisch abgestellt. „War n sehr reinlicher Typ, dieser Fabletime.“
Kommentierte Michael es trocken, während Trish den Schalter umlegte. Den
fatalen Fehler, den sie allerdings begannen hatten, als sie alle im Wohnzimmer
standen, merkten sie in dem Moment, als ein dumpfer Aufprall im Gang zu hören
war.
„Shit.“ Presste Nero zwischen den Zähnen hervor. Mit einem Fernsehreifen
Hechtsprung wetzte er dem positiven Wächter nach. Michael und Trish folgten mit
wenig Abstand. Er sah gerade noch, wie Scion ihm zuwinkte und am Geländer der
Hochhauses runterrutschte.“Dam it“ er sprang auf das Geländer und rutschte
Scion hinterher. Wie Surfer versuchten die beiden Kontrahenten die Kurven zu
meistern um mehr Schwung zu bekommen. Was aber Nero überraschte, war wie
behände sich Scion D’Loth darauf bewegte. Als hätte er im Leben nichts
anderes gemacht.
Kurz vor dem Ende des Geländers im Erdgeschoss, sprang der Dämoenjäger nach
vorn um Scion gepackt zu bekommen. Dieser sprang mit gestreckten Beinen in einem
Flugrad ab, so das er Nero einen unschönen Kinnhacken versetzte. Es schleuderte
den jungen Mann nach hinten, der sich zwar galant abfing, sein Kontrahent
allerdings wieder deutlich an Vorsprung gewonnen hatte. Nero wetzte ihm Nach,
nicht ohne einige Begriffe seines Fluchwortschatzes Scion an den Kopf zu werfen.
„Na warte, ich krieg dich!“ gellte er und lies den Devilbringer sprechen.
Der glühende Schatten des dämonischen, rechten Arms gelangte in Scions Nähe,
schien ihn auch zu packen. Doch zum Entsetzten von Nero, war Scion wieder einen
Tick schneller. „Also drauf hast du was, das muss man dir wirklich lassen.“
Kommentierte er den Angriff, wobei er das Kunstück geschafft hatte, auf dem
Schatten des Devilbringers zu stehen. Nero blies trotzig eine Haarsträhne aus
seinem Gesicht: „Warst nur ab, ich hab noch mehr auf Lager.“ Erwiederte er
säuerlich. „Na ich hoffe doch.“ Scion grinste ihm breit entgegen, zog
seinen Hut vom Kopf für eine galante Verneigung, bevor er vom Schatten des
Devilbringers sprang und die Hetzjagd weiterging.
Ihre Verfolgungsjagd führte in eine der unzähligen Kaufhäuser, die das
Viertel nun prägten. Trish und Michael sahen gerade noch, wie Scion und Nero in
einem der besagten Warenhäuser verschwanden.
„Ich hab eine Idee. Bleib du unten im Erdgeschoss, ich werde versuchen Scion
im Obergeschoss abzufangen.“ Trish wandte sich von Michael ab und hetzte zum
Fahrstuhl. Das Kaufhaus besass 7 Stockwerke und zählte zum grössten in der
Stadt. Trish wusste aber, das es nur 2 Hauptausgänge hatte. Die Fluchtwege
waren doppelt Alarmgesichert und würden auf jeden Fall ein Signal geben, wenn
man sie öffnen würde. Was auch gleichzeitig eine Massenpanik auslöst.
Schliesslich war das gleichzeitig der Feueralarm.
Der Fahrstuhl kam und Trish lies sich in die oberste Etage bringen. Was sie
nicht wusste, Dante war ebenfalls im Kaufhaus.
Sie drückte den Knopf für die Oberste Etage, surrend glitten die Türen zu,
blieben aber nicht lang geschlossen. Im 2. Stock öffnete sich die Tür und
ausgerechnet Scion wetzte hinein. Mit dem Drücken der „Tür“- Taste,
verhinderte er, das Nero zu ihm konnte. Man hörte ihn drausen noch gegen die
stählernen Türen trommeln „Scheisse.“
Scion atmete tief durch, ehe er Trish bemerkte und kurz erstarrte. Auch der
Blick der Dämonin lag überrascht auf ihm.
Stillschweigend, jeder seine eigene Ecke im Fahrstuhl suchend, fuhren sie in den
nächsten Stock.
Schoss es auf einmal Trish durch den Kopf. Ihr
Blick wanderte zu Scion, der ab und zu unsicher wie auch verstohlen zu ihr
schaute.
4. Stock:
Scions Blick lag kurz auf der blonden Gestalt neben
ihm. Sie erinnerte ihn an irgendjemand. Er begann zu schwitzen und öffnete den
obersten Hemdknopf.
Die Blicke der Beiden Passagiere traffen sich kurz und schenkten sich ein mehr
als hilfloses Lächeln.
5. Stock:
schoss es Trish durch den Kopf und
fächerte sich mit der Hand etwas Luft zu. sie legte dabei – unbewusst – ihre
Haare verführerisch nach oben. Scion versuchte den Blick von ihr los zu reissen
und fächerte sich Luft mit dem Hut zu.
6. Stock:
Ihre Blicke traffen sich. Beide kämpften ein wenig mit ihrem Atem. Scion näherte sich langsam der
blonden Frau. Trish lies es zu das der rotblonde Mann ihr näher kam. Gleichzeitig
schrie ihr Fluchtinstinkt und sie presste sich gegen die Wand. Auch Scions
Schritte waren mehr als zögerlich. Sie waren sie berreits so nah, das die
Lippen sich berühren konnten. Er beugte sich ueber sie, beiden konnten den
heisen Atem des anderen wahr nehmen. Doch dann hämmerte Scion die Faust in die
Metalwand hinter Trish, was die hochexplosive Stimmung in Luft auflöste. „Es
tut mir leid.“ Murmelte er betretten und wollte sich von ihr abwenden. In
diesem Moment öffnete sich die Tür des Fahrstuhls.
Dante stand neben der Tür und hatte auf den Aufzug gewartet. Sein Blick
versteinerte als er Scion und Trish sah, die einerseits verschwitzt und
andererseits immer noch ein einer zweideutigen Haltung dastanden.
Es dauerte einen Moment, bis der erste wieder das Wort ergriff.
Und dieser war Scion: „Schöner Tag heute, was Dante.“ Mit diesen Worten
schlenderte er an dem perplexen Sohn Spardas vorbei, den Federhut wieder
aufsetztend.
Die Reaktion von Dante kam verzögert, aber umso heftiger. Er biss die Zähne
zusammen und wetzte Scion nach, der nun – wiedereinmal – die Beine in die
Hand nehmen musste. Doch diesesmal wurde es deutlich enger für den positiven
Wächter des Starchilds. Denn auch Nero, der die Rolltreppe genommen hatte, war
nun in seiner Reichweite.
Scion D’Loth unterdrückte einen Fluch und sah sich gehetzt um. Ein Supermarkt
erregte seine Aufmerksamkeit, vor diesem waren Einkaufswägen für die Besucher
des Ladens aufgestellt. Er gönnte sich ein schmales Grinsen, ehe er zu diesen
hechtete.
„Was?“Trish, die gefolgt war, blieb überrascht stehen und hob die
Augenbraue: „Wenn er jetzt das tut, was ich denke, bereue ich es´, keinen
Fotoaperat mitgenommen zu haben.“ Murmelte sie stutzig.
Was Scion lieferte, war sicherlich ein Foto wert. Mit einem galanten Sprung
holte er sich einen dieser Wägen und schob ihn wie einen Roller an. Dabei
entschuldigte er sich bei einer älteren Dame, die seinen Weg kreuzte mit einem:
„Ma’am“ und hob den Hut leicht zum Gruss. Als der Wagen genug
Geschwindigkeit erreicht hatte, sprang er auf den Korbwagen seines metallenen
Gefährtes und „surfte“ mit dem recht ungewöhnlichen Gebrauchsmittel durch
das Kaufhaus.
Nero murmelte nur etwas unverständliches und tat ihm gleich. Dante hielt inne
und wusste in diesem Moment nicht, ob er es auch tun sollte oder schlichtweg
einfach einen Lachkrampf bekommen sollte. Er entschied sich für den Lachkrampf.
Der Anblick Neros, der auf einem Einkauswagen surfte, war kein Geld der Welt
wert.
Nero hatte gegenüber Scion einen deutlichen Vorteil. Er wusste schlichtweg wie
man sich am geschicktesten in die Kurve legte. Scion musste diesen Vorteil mit
viel Geschick ausgleichen, was ihn deutlich mehr Kraft kostete.
Scion beugte sich nach hinten und hielt sich am Griff des Wagens fest um eine
Kurve einzuschlagen, geradewegs die Rolltreppe hinunter.
Nero folgte ihm ohne zu zögern. „Ist.. das .. ein .. ge.. wa..ckel.. uff.“
Innerliche quittierte er seine Abfahrt mit dem Zusatz den Abend mit
Rückenschmerzen zu verbringen.
Nero machte es sich deutlich einfacher. Er sprang vom wagen und glitt am
Haltegriff des Rollbandes herunter, während er den Einkaufswagen mit den
Händen unter Kontrolle hielt.
Der Vorsprung von Scion schwand immer mehr dahin. Im Erdgeschoss musste er
zusätzlich mit einem ganz anderen Hindernis sich auseinandersetzen. Michael
Rabenstrohn wartete gelassen am Ende des Bandes, sich sicher, das Scion kaum
Ausweichsmöglichkeiten hatte. Dabei schenkte Michael Scion ein fieses Grinsen.
Brennen, die Welt soll brennen
Der Satz ging wie ein brennender Nadelstich durch den Kopf des positiven
Wächters. Michaels Gesichtszüge entgleisten, als Scion das Gleichgewicht
verlor und von dem Wagen stürtzte. Der Wagen polterte über den Hexer, während
dieser den halben Weg der Rolltreppe hinunterstürzte.
Nero riss seinen Wagen in die Höhe, damit dieser nicht ebenfalls über Scion
hinwegrollte. Er fing sich ab und landete neben Michael, der sich zu Scion
beugte. Dieser lag mit schmerzverzertem Gesicht auf den Boden. Dante und Trish
gesellten sich in diesem Moment dazu: „Was ist passiert.“ Fragte Dante
prüfend. Nero hob hilflos die Schultern: „Ich weis es nicht. Es sah aus als
hätte ihm irgendjemand in den Kopf gehämmert. Danach landete er hier.“
„Ich weis nicht, ob ich mich gerade freuen soll, das er auf die Nase gefallen
ist.“ Murmelte Dante mit einem Seitenblick zu Trish, die sich betroffen
abwendete. „Hey, Sci. Sag was verdammt.“
“Mein suesser kleiner Engel. So viel hast du durchmachen müssen, so viele
haben dich nicht verstanden. Ist dem nicht so?“
„Ich weis, die Schmerzen in deinem Herzen sind schlimmer als die Wunden, die
er in dich geschlagen hatte.“
„Er hat dich nicht verstanden. Niemand hat dich verstanden.“
„Eine unverstandene Liebe.“
„Willst du nicht Rache?“
„Willst du dich nicht rächen für alles was geschehen ist?“
„Willst du sie nicht alle mit in diese Verdammnis reissen, in der du leben
musst.“
„In diese ewige Helligkeit. Dieses unerträgliche Helle Licht, was dich selbst
blendet, wenn du die Augen geschlossen hast?“
„Die ewige Hitze, die deinen Leib jeden Tag verbrennt?“
„Ja mein Engel, ich weis was du dir wünschst.“
„Schliese mit mir den Packt der Ewigkeit und deine Rache wird vollkommen
sein.“
Kapitel 15: Romeo Redgrave
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„Wie geht es ihm?“ Kyrie sah unsicher zu Syrania, die die Stirn von Scion
betastete. „Ich kann es nicht sagen, er scheint in eine Art Dämmerzustand
geraten zu sein.“ Sie schuettelte seuftzend den Kopf.
Sie hatten Scion in das Devil May Cry gebracht und dort in ein Bett gelegt. Der
positive Wächter hatte nach seinem Sturz keinem Mucks mehr von sich gegeben.
Nur am Unregelmässigen Atem allein erkannte man, das er überhaupt noch lebte.
Michael wandte sich von dem Bett ab, den Blick von Nero im Nacken.
„Was denkst du?“ fragte der Dämonjäger offen. „Das ich ihn am liebsten
wieder dort sehen will, wo er hingehört. Tod. Nimms mir nicht übel, aber sein
Erwachen wie das von diesem Vergil war der Anfang von diesem ganzen Scheiss.“
Er fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. „Wenn wir das Starchild
überstehen, ist es auch gegessen. Dann wird alles wieder normal.“ Versuchte
Nero ihn zu beruhigen und klopfte ihn aufmunternd auf die Schulter. „Mir ist
es auch recht, wenn alles wieder seinen normalen Gang gehen würde.“
Trish versuchte Dantes Hand zu erhaschen, als dieser sich auf den Weg in das
Erdgeschoss machen wollte. „Es war nicht das, wonach es ausgesehen hat.“
Fluesterte sie ihm entgegen. „Was war es dann, Trish.“ War die knappe
Antwort des Trägers vom roten Mantel. „Ich weis es nicht, was es war. Aber es
ist nichts gelaufen.“ Ein wenig hilflos wirkte sie gegenüber Dante der sich
kurz durch die Haare fuhr und die Augen schloss, ehe er sich wieder zu Trish
wandte. „Lass mich drüber nachdenken.“
Trish nickte ergeben. Und sah ihm nach, wie er die Treppen hinunter ging.
„Ich habe die Schriftrolle studiert , die Scion bei sich trug.“ Renkasch hob
den Kopf als Dante zu seinem Schreibtisch wollte. Der Kamael und Lady hatten es
sich auf dem Sofa bequem gemacht. Vor ihnen ausgebreitet lag die benannte
Schriftrolle. Dante warf sich auf den Ledersessel vor seinem Schreibtisch, die
Beine auf den Tisch werfend. „Was neues, was ich wissen sollte?“ brummte
er.
Renkasch wiegte den Kopf. „Wissen solltest du es, was darin steht, ob es uns
weiterbringt, ich weis noch nicht so recht.“ – „Es handelt sich wieder um
eines dieser Schriften von Berial, diesem Boten Gran Kains.“ Ergriff Lady das
Wort: „Er berichtet hier von einer Armee aus Feuergestalten, die dem ewigen
Feuer vorrausgehen. So ne Art Armee der Apokalypse.“
„Lustig, dass „St. Martin Lied“ wäre nun äusserst passend.“ Grinste
Dante
Lady schuettelte nur seufzend den Kopf: „Schön wäre es, wenn es nur ein paar
Kinder mit Lampions wären. Sie werden als wilde Tiere beschrieben, deren
Skelett das einzige ist, was sie noch an Wesen erinnert.“ –
„Halloween?“
Lady musterte Dante trocken der sie breit angrinste. „Was mich eher
nachdenklich macht, ist der Zusammenbruch von Scion. Es muss einen Grund haben,
warum der positive Wächter vor uns zusammenklappt wie ein Kartenhaus.“
„Weil das ewige Feuer erwacht ist und die Wächter nun direkt angreift.“
Die Blicke der Anwesenden fuhren erschrocken an eine Stelle im grossen Raum des
Devil May Cry, die vor genau 10 Sekunden eigentlich noch leer war. Ein
grossgewachsener, junger Mann stand dort. Seine Haare schimmerten silber und die
Augen wirkten wie zwei blaue Edelsteine. Er trug eine schwarze Jacke und schien
von der Körperstatue muskulös sportlich zu sein. Hinter ihm eine weitere
Gestalt, Reomar D’Loth, der sich abwartend hinter den jungen Mann mit den
silbernen Haaren gestellt hatte.
Nero und Michael kamen die Treppe gerade herunter, als der Mann sich in die
Mitte des Raumes gestellt hatte. „Deine Fresse kenn ich doch, du bist Romeo
Redgrave, der Typ der gerade die Charts stürmt.“ War Neros erstaunte Aussage.
„Und Reomar. Die Welt ist klein.“ Spottete Michael. Reomar wollte etwas
bissiges erwiedern, doch eine Handbewegung von Romeo brachte den Halbelfen zum
schweigen.
„Auf Redgrave ist mein Copyright.“ Dante musterte den jungen Mann von oben
bis unten. Dieser ging wenig darauf ein: „Das Copyright ging vor langer Zeit
auf mich über.“ War die trockene Antwort. „Ihr sucht das Starchild? Ich
werde euch helfen es zu finden.“
Einen kurzen Moment war es Still im Devil May Cry, bis Dante schliesslich in
schallendem Gelächter ausbrach. „Okay, neuerdings sind Rockstars die neuen
Dämonenjäger der Nation. Vielleicht hat ja die „Bloodhound Gang“ das ewige
Feuer berreits direkt angegriffen.“ Er klatschte belustigt Beifall.
Romeo schenkte Dante nur ein feines Lächeln, ehe er den Absatz seines rechten
Stiefels gegen die Kante von Dantes Schreibtisch stemmte. „Ich glaube schon,
das du der Aussage eines Rockstars glauben kannst.“ Mit einem wuchtigen Schlag
bohrte sich der Schaft eines Schwertes genau neben Dantes hochgelehnten Beinen.
Renkasch zog scharf die Luft ein und Lady hob intressiert die Augenbraue.
„Alastor“ Nero legte die Arme auf das Geländer, der Kopf lehnte auf dem
Devilbringer. Romeo wandte nur halb den Blick zu Nero. Sekundenbruchteile lag
eine extreme Spannung in der Luft. Einzig Dante wirkte unbeeindruckt, und das
obwohl sich sein allererstes Schwert sich gerade in seinen Schreibtisch gebohrt
hatte, von der Hand eines völlig Fremden.
„Beeindruckende Argumente, wenn man bedenkt, dass das echte Schwert noch an
seinem Platz ist.“ Dante deutete neben sich an die Wand, wo Rebillion; das
Schwert mit dem Skelett am Schwertgriff und Alastor; das Schwert mit dem Griff
in Form eines Drachenkopfes, befestigt waren.
„Sehr gut gemachte Kopie, würde ich sagen.“ Lady stand auf und musterte das
Schwert ausgiebig. Sie schüttelte den Kopf: „Aber, wieso bin ich mir nicht so
sicher, ob es eine Kopie ist.“ – „Weil es keine ist.“ War Dantes
gedehnte Antwort. „Es ist genauso echt, wie das was in meinem Besitz ist.
Deswegen bin ich wirklich gespannt auf die Erklärung. Du weist ja, ich steh auf
Märchen.“ – „Ach deswegen pennst du immer ein, wenn ich dir einen Auftrag
erklären will.“ Konterte Lady spöttisch.
„Ich bin dein Sohn.“
Wenn Romeo sich der Aufmerksamkeit der anderen Bewusst sein wollte, dann hatte
er diese nun zu 100%. Einige Gesichtszüge der Anwesenden entgleisten völlig.
Romeo nahm den Stiefel herunter und beugte sich über Dante. Dieser erwiederte
den Blick ungerührt. „Nur blöd, das nicht du es warst, der mich
letztendendes erzogen hat. Gewünscht hätte ich es mir. Das ich dich so kennen
lernen muss.“ Er schüttelte sachte den Kopf und legte zu dem Schwert eine
metallische Feder. Er wandte sich mit einem Grinsen zu dem Wohnzimmertisch, wo
Renkasch immer noch sass. Die Hände zusammengefaltet als Stütze für sein
Kinn.
„Danke.. Renk. Für alles.“
„Sag mal wie werden Kamael eigentlich beerdigt?“ war die sofortige, mit
beiläufigem Unterton gestellte Frage von Nero an Michael.
Renkaschs Blick wanderte zwischen den beiden, Romeo und Dante hin und her.
„Moment, Auszeit. Das halbe Hähnchen..“ Dante sah verwirrt von Romeo zu
Renkasch.
„Schön, wenn ich mal wüsste, an wenn ich ganze Zeit vergessen habe Alimente
zu zahlen. Vor allen Dingen was du Hühnchen damit zutun hast?“ –
„Schonmal Federn in der Fresse gehabt?“ entgegnete ungewohnt harsch der
Kamael, dem man die Verwirrung ansah. „Dante zahlt Alimente?“ war die
verdutzte Zwischenfrage von Lady.
„Irgendwie ist es ja Lustig, was nu abläuft. Ich setzt 5 Goldstücke auf
Renkasch.“ Grinste Michael zu Nero. Dieser runzelte gespielt böse das
Gesicht: „Scheisse mann, du weist, das ich den Einsatz nicht halten kann.“
Als Antwort flog den beiden Spassvögeln das Lexikon Band 1 der Dämonen und
Dantes Telefon entgegen, denen sie lachend auswichen.
„Okay Kleiner, du schuldest uns eine verdammte Erklärung.“ Dante hob den
Zeigefinger in seine Richtung. „Könntet ihr mir erklären was der Aufruhr
soll?“ Trish bewegte sich langsam die Treppen herunter.
„Da hast du meine Mum. Ich komm mir vor wie auf einer kleinen
Familienfeier.“ Romeo verschränkte mit einem schelmischen Lächeln die Arme
vor der Brust.
„Hab ich irgendwas verpasst, Trish? Oder hast du etwa meine Probe auf der
Samenbank ausfindig gemacht?“
Jetzt konnten sie nicht mehr: Nero und Michael brachen in schallendem Gelächter
aus, während der völlig verblüffte Gesichtsausdruck von Trish auf Dante lag:
„Was zum Teufel willst du gerade von mir?“ Dante antwortete mit einem
Fingerzeig auf Romeo der zu ihr sah und sie mit den schlichten Worten „Hi
Mum.“ Begrüsste.
„Irgendwie muss ich einige Jahre meines Lebens völlig verpasst haben.“ die
Augen von Trish weiteten sich.
Romeo Redgrave wurde nun allerdings wieder ernst und drehte sich zu Dante.
„Ich werde es nun aufklären, doch..“ er hielt kurz inne. „Es wird keinem
von euch wirklich gefallen.“
Augenblicklich verstummte das Gelächter von Nero und Michael. Die Blicke lagen
auf Romeo, der zu berichten begann:
Kapitel 16: Eine düstere Zukunft
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„Mein Name ist Romeo Redgrave. Mein Name, es war der Wunsch meines Vaters, das
ich so heissen sollte. Romeo Vergil Redgrave.” Sein Blick ging auf Dante....
“Romeo.“ Trish strich sich die Haare in das Gesicht, als der junge Mann auf
sie zulief. „Mum, warum verbirgst du es noch, du weist das ich weis, wie dein
Auge aussieht. Trish legte sachte den Kopf schief. „Lass mir einfach gewisse
Eigenarten.“
Romeo seuftzte. Es war keine Eigenart, die seine Mutter an den Tag legte. Sie
schämte sich. Sie schämte sich dafür was mit ihrem Gesicht geschehen war. Das
war inzwischen 18 Jahre her, dennoch. Es gab Dinge über die kam man nie hinweg.
„Wo ist Ed?“ fragtew sie schliesslich um von dem Thema abzulenken. „Er ist
unterwegs mit Renk, sie wollten einige der Lichthunde aufhalten, die mal wieder
auf Jagd sind.“ War die gedehnte Antwort von Romeo, der sich auf einen leeren
Benzintank setzte, der achtlos in der Gegend herum lag. Sein Blick ging dabei
über seine Heimat;
Eine Welt aus Trümmern von Hochhäusern und zerstörrten Autobahnen. Es stank
erbärmlich nach verbranntem Fleisch, Benzin und heisem Teer. Alles Gerüche,
die Romeo inzwischen nicht mehr wahrnahm. Sie waren zum Alltag geworden. Sein
Blick schweifte in die Ferne zu einem Lichtpunkt am Horizont, der einen schmalen
Streifen gleich einer Säule in den Himmel schickte.
„Wird er heute Abend wieder dort hingehen..?“ fragte Romeo langsam. Trish
machte sich nicht einmal die Mühe sich umzudrehen. „Das weist du doch, das
wird er nie ablegen. Jeden Tag. Ich kann es verstehen.“
„Ich wünschte mir, er würde es nicht machen. Ich wünschte ihr könntet
einmal kurz den ganzen Kram vergessen und einfach neu anfangen. Mir zuliebe.“
Er fuhr sich durch die silbergrauen Haare und seuftzte.
Trish senkte den Kopf.
„Warum willst du diese Diskusion abermals führen.“ Trish wandte sich nur
halb zu Romeo um und strich sich durch die Haare, die nur bis zum Nacken
reichten.
Romeo sah in ihren zernarbten Nacken und wandte sich betroffen ab. Als er noch
ein Kind war, waren die Wunden von Trish und Renkasch nie bewusst gewesen. Sie
waren Alltag. Doch seitdem er in der Pupartät war, begann er die Dinge zu
hinterfragen.
Das zerschossene Auge, die zernarbten, enstellten Körper.. Romeo senkte den
Kopf.
„Romeo, beweg deinen Hintern!“ Redgrave sprang wie auf Kommando auf. Vor ihm
hatte sich Renkasch aufgebaut. Er trug einen turkis durchwirkten Mantel, der mit
Platten verstärkt war. Seine Haare waren steil zurück gekämmt und bildeten
eine Art Igelkopf der im Nacken zu einem langen glatten Pferdeschwanz wurde. Das
Gesicht war mit Narben zerfurcht und der Bart wirkte wie alles leicht schmutzig.
Nur die roten Augen stachen wie funkelnde Rubine hervor.
Hinter ihm stand ein riesiges Wesen mit einem überaus muskulösen Körperbau
und einem recht drolligen Fischgesicht, das aus zwei Knopfaugen und einem
riesigen und gut bezahntem Maul bestand. Dabei zeichnete er sich durch einen
gewissen Überbiss aus, so das die Zähne des unteren Kiefers ihm ständig über
der Oberlippe ragten; Ed.
„Wir müssen los, die Meute hat unsere Spur gewittert.“ War die knappe
Antwort von Renkasch, ehe er sich abwand, um die Laufrichtung vorzugeben. Weder
Trish noch Romeo beschwerten sich. Renkasch hatte oft genug bewiesen, das seine
Entscheidung zum Schutz der kleinen Gruppe sich immer als richtig erwiesen
hatten. Trish füllte zwei Patronen in die zwei modifizierten Desert Eagles.
„Wieviele folgen uns?“ fragte Romeo knapp und griff nach einem Bogenartigen
Schwert, das aus mehreren Zacken bestand und sich unter bestimmten Bedingungen
zu einer schmerzhaften Kette entwickeln konnte, die mit ihren fast einen halben
Meter grossen Zacken ordentlich Respekt einbrachte.
„Es sind zwei Horden.“ Renkasch drehte sich um, den Horizont beobachtend, wo
er mehrere kleine Lichtpunkte ausmachen konnte. „Und sie sind verdammt
schnell.“
„Zwei.. scheisse, die haben echt Lunte gerochen.“ – „Red nicht,
lauf.“
Die kleine Familie nahm die Beine in die Hand als hinter ihnen ein Jaulen zu
hören war. „Shit.“ Fluchte Romeo.
„Da vorn, Hölle.“ Ed stürmte nach vorn und wetzte zu einer eingestürzten
Flugzeughalle. Mit einem Faustschlag zerhämmerte er die verbogene Eingangstür.
„Sie sind da!“ gellte der Schrei von Trish. „Schiess nur im Notfall.“
Renkasch zog das riesige Dynastie-Schwert vom Rücken. „Ed, sichere die
Unterkunft. Trish, folge Ihm, ebenso wie du Romeo.“
„Bist du bekloppt. Die sind allein für dich zu stark.“
Romeo protestierte heftig, schluckte aber hart, als der Blick von Renkasch ihn
traf. „Okay.. shit.“ Fluchte der junge Mann und folgte Trish .
Sie flohen in die zertrümmerte Fliegerhalle, die wie eine Höhle aus Eisen aus
dem Boden ragte. Trish fand als erstes einen Platz in der dusteren Halle und
atmete tief durch. Der Dämon Ed ging an ihr vorbei, die Höhle weiter
erkundend. Romeo kam als vorerst letzter. Fluchend sah er zu Trish. „Mum,
wieso. Wieso jedes Mal aufs neue. Shit, ihr wollt das ich kämpfe und dann wird
ich bei so was zurückgepfiffen.“ Der Blick seiner Mutter lag auf ihm: „Du
wirst noch genug kämpfen, mehr als die lieb ist. Und Verantwortung haben, die
dich erdrücken wird.“ Sie strich sich ueber die blonden Haare.
„Hngrr.“ Renkasch taumelte herrein und hielt sich den Arm. „Da.. Renk!“
das er anfangs „Dad“ sagen wollte, war ein Reflex. Auch wenn ihm von Trish
und Renkasch immer eingebläut wurde, das eben Renk nicht dieser war. Romeo
empfand es so.
Renkasch blutete stark aus der Schulter. „Finger weg!“ fuhr er Romeo an und
knirschte mit den Zähnen.
In diesem Moment trat Ed wieder zurück in die Haupthalle. „Es gibt Wasser.“
Renkasch hob kreideblass den Kopf: „Wieviel?“
„Ein ganzer See. Wasser ist kaum verschmutzt.“
Kaum verschmutzt war unter diesen Umständen gleich zu setzten mit „klarem“
Wasser. Es war defintiv ohne giftige Chemikalien oder erdölartigen Substanzen
verseucht.
Renkasch taumelte langsam in die Richtung, die Ed gewiesen hatte und verschwand
hinter der nächsten Biegung.
Romeo lehnte sich seuftzend zurück, es war also wieder einmal ein Tag wie jeder
andere auch.
„Ich verstehe das du unruhig bist.“ Trish sah ihren Sohn an. Dieser
schüttelte unwirsch den Kopf. „Ich geh zu Renkasch, ich hoffe er ist wieder
normal drauf.“ Ed und seine Mutter sahen ihm wortlos nach.
„Er ist sehr stark. Er wird viel leisten können.“ Ed legte den fischartigen
Kopf schief. „Das ist er, er kommt nach seinem Vater.“ Etwas verträumt
legte die blonde Dämonjägerin den Kopf schief. „An manchen Tagen kommen mir
die Tränen, wenn ich ihm nur in das Gesicht sehe. Die Ähnlichkeit ist so klar
wie ein Spiegelbild. Ich sehe immer ihn darin.“
Ed antwortete nicht, sonderen sah zu dem Gang, wohin Romeo verschwunden war.
Romeo erreichte den See in dem sich gerade der Kamael wusch. Er stand nackt im
Wasser, das ihm bis zur Hüfte reichte. Romeo hasste solche Momente, denn genau
in diesem Moment sah man seinem Ziehvater an, was er durchgemacht hatte. Die
Haut des Kamaels war völlig vernarbt, im meisten Falle waren es Brandnarben,
die Renk wohl wie ein Wunder überstanden hatte. Das grösste Manko aber, war
eine Art Stummel, der aus seinem Rücken ragte, wie ein viel zu dünner Oberarm,
der aus dem Rücken wuchs und alles andere fehlte. Renkaschs Flügel.
„Geht es wieder?“ fragte Romeo um die erdrückende Stille zu durchbrechen.
Renkasch nickte, ohne sich umzudrehen.
„Warum trägst du nicht deinen Flügel, den ich dir gemacht habe? Er rostet
nicht bei Wasser.“ Nun endlich, drehte sich der Kamael zu ihm um. Sein Blick
war deutlich ruhiger als vor circa 10 Minuten. Auch wenn die Wunde immer noch
offen auf seinem Arm zu sehen war. „Weil er mir zu wertvoll ist. Er ist zu
wertvoll als das ich ihn im Kampf beschädigen lasse, Romeo.“ Er lächelte
schwach.
Er tratt etwas aus dem Wasser und setzte sich in den etwas seichteren Teil des
Sees. „Es tut mir leid, das ich dich nicht kämpfen lasse. Ich weis du wirst
unruhig.“
„Trainingsstunden sind halt nicht wie ein richtiger Kampf.“ Romeo seuftzte
und fuhr sich mit der Hand durch die silbernen Haare.
Renkasch wandte seinen Blick Richtung See.
„Der Kampf kommt früh genug, aber ich glaube das hat dir Trish zu genüge
erklärt.“ Dantes Sohn nickte wortlos. „Wirst du Sie wieder besuchen heute
abend?“
Renk und Romeo sahen sich für einen Moment wortlos an. Renkasch schien dabei
überrascht über die Frage. „Ja.“ Er nickte knapp. „Wieso fragst du?“
„Ich denke über alles nach, über das was ihr mir erzählt habt, wie die Welt
vorher war und dann das Armageddon.. und sie halt.“ Er zuckte mit den
Schultern „Wie lange hält sie noch durch?“
„Wenn man bedenkt wqie lange sie durchgehalten hat, nicht mehr lange. Aber du
siehst es selbst. Die Horden des Feuers werden immer zahlreicher. Wir müssen
immer öfter die Flucht ergreifen. Wenn sie stirbt, ist hier alles vorbei.“
– „Dann werde ich nicht mehr hier sein, oder?“ – „Dafür bete ich
jeden Tag.“ War die langsame Antwort von Renkasch. Romeo sah ihn an: „Was
wird dann aus euch?“
Renkasch laechelte, doch für Romeo hatte dieses Lächeln wenig Schönes:
„Dann werden wir endlich erlöst“ er hielt einen kurzen Moment inne.
„Romeo, deine Mutter liebt dich und ich ich bin stolz auf dich wie ein Vater.
Doch, bei allem was wir gesehen haben, sind wir froh wenn es für uns vorbei
ist. Wir alle hoffen, das du es nichtig machst. Das dieser Albtraum in dem wir
leben, niemals statt findet.“
Romeo Redgrave legte den Kopf in den Nacken und staarte auf das völlig
verbeulte Wellblechdach.
Der Kamael beobachtete ihn lange.
„Ich wünschte, ich würde dir eine bessere Zukunft bieten können, Romeo.“
„Du hast alles getan was du konntest. Wie meine Zukunft aussehen wird kann ich
selbst bestimmen. Was ich auch werde.“
Romeo ballte die Hände, bis die Fingerknöchel hervortraten.
„Wenn du heute abend Syrania besuchst. Sag Danke, auch von mir. Ich habe
vorher nie begriffen, was sie für uns getan hat.“ Redgrave stand vom Felsen
auf und ging zurück in die Höhle, wo Ed und Trish warteten.
Renkasch sah ihm wortlos nach und als er sich sicher war, das Romeo hinter der
Biegung verschwunden war, lächelte er glücklich und nickte stumm.
Kapitel 17: Die Horde
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Vergil stand auf dem Dach des Devil May Cry. Ob unter ihm im Haus jemand ahnte,
das er darauf stand, interessierte ihn herzlich wenig. Vielmehr hatte der Himmel
seine volle Aufmerksamkeit. Es war kurz vor Sonnenuntergang. –Der Himmel hatte
sich rostrot verfärbt und die Sonne glühte wie ein riesiger Feuerball am
Himmel. Vergil runzelte die Stirn. Wolken sammelten sich unnatürlich schnell am
Horizont, wie Donnerwellen türmten sie unnatürlich auf und verursachten eine
Weltuntergangsstimmung. Dantes Zwilling senkte den Blick und verengte die Augen:
„Wird Zeit das du aufwachst.“ Knirschte er.
In diesem Moment schlug Scion die Augen auf. „Sci..“ weiter kam die
erschrockene Kyrie nicht, die dabei das Tablett mit dem Tee für Scion fallen
lies. Auch Syrania drehte sich erschrocken um. Der Blick von Scion glitt hinaus
aus dem Fenster seines „Krankenzimmers“. Die Wolken hatten sich bereits
weiter aufgetürmt und bildeten fast eine Art riesige Flammenartige Wand vor der
glühenden Sonnenscheibe. Diese brannte inzwischen unnatürlich wie eine
überdimensionale Fackel am Himmel. „Grosser...“ entfuhr es ihm. Doch ehe
die beiden Frauen auf den Wortlaut reagieren konnte, hatte Scion sich schon als
dem Bett geschwungen und zog sich schnell vor den leicht erröteten Frauen an.
„Was, du bist nicht gesund, Scion.“ Die Elfe fand als erstes wieder ihre
Fassung. Sie erntete nur einen toternsten Blick des Schatzjägers, der sie
packte und unter den Arm klemmte „Lass mich los!“ Protestierte sie. Kyrie
wollte sich ebenfalls wehren, war aber genauso schnell im Griff des Menschen.
„Was soll das?“ protestierte sie und schlug mit den Fäusten gegen seinen
Arm. Er aber antwortete nicht und sprang mit den Beiden Frauen beladen aus dem
Fenster der 2. Stockes.
Das Klirren des Tees hatte Nero nicht überhört. Er sprang wie von einer
Tarantel gestochen auf, um in das „Krankenzimmer“ zu hechten, gefolgt von
Michael. „Kyrie!“ gellte er, sah aber nur das offene Fenster, aus dem Scion
gesprungen war. „Scheisse!“ er hechtete zum Fenster. „Scion hat Syrania
und Kyrie mitgenommen.“ War die trockene Anmerkung von Reomar, der hinter
Michael stand. „Und wieso?“ brüllte Michael ihn an und packte ihn am
Kragen. „Ganz einfach, schau dir diesen Himmel an!“ fauchte Reomar zurück.
Nero presste die Augen zusammen. „Raus hier..“ waren die knappen Worte, die
er noch über die Lippen brachte.
Die flammenden Wolken bewegten sich vorwärts, aber in einer Art und Weise, die
nicht wirklich gefiel. Aus der Wolkenwand schossen wie Speere gleich rauchartige
Gebilde nach vorne und rassten über den Himmel. Sie hinterließen auf ihrem Weg
eine Spur der Zerstörung, die sich teilweise tief ins Erdreich unter sich
eingrub.
„DANTE!“ gellte Nero, ehe er über das Gelände in den ersten Stock sprang
und nach drausen wetzte. Dante fragte nicht, ebenso wenig wie Renkasch. Sie
folgten Nero nach drausen. Dieser sprang dabei behände auf das Motorrad, das
vor dem DMC abgestellt war und winkte Michael zu sich, der als Zweitpassagier
aufstieg. Auch Dante und Lady ließen die beiden Kawasakis aufheulen, wo
Renkasch wie auch Trish platz fanden. Romeo, etwas kreativer, schloss eines der
danebenstehenden Motorräder kurzerhand kurz. „Ich leih es mir.“ War die
entschuldigende Antwort zu Reo, der ihm etwas zweifelnd zusah. Mit einem
ergebenen Seuftzer stieg auch Reo als zweiter Passagier auf. Die Motorräder
heulten auf und rassten mit Höchstgeschwindigkeit durch die schmalen Gassen der
Stadt. „Wohin? Wenn uns die Wolken erwischen, hilft uns nichts mehr.“ Schrie
Reo zweifelnd. „Maul halten, zuhören. Das sind keine normalen Wolken!“ war
Michaels pampige Antwort. Dante drehte sich während der Fahrt kurz um und
nickte: „Ganz deiner Meinung, da scheint sich irgendwas am Boden lang zu
bewegen.“ – „Das sind die Horden des ewigen Feuers!“ schrie Romeo.
„Sie erzeugen dieses seltsame Phänomen am Himmel. Wo sie hinlaufen wächst
nicht mehr viel!“ – „Wollen wir den Horden den Arsch aufreissen?“ war
die darauf folgende Frage von Michael. „Ich würde lieber Kyrie suchen.“ War
die murrende Antwort von Nero. „No Way, Kid.“ war Dantes Antwort. “Ihr
Kids werdet euch um die Horden kümmern. Das Old School-Team sucht Scion und
Vergil. Ich mag es nicht, wenn man mich auf den Arm nehmen will.“ – „Wir
allein?“ war die entsetzte Antwort von Reo. „Haste Schiss?“ grinste
Michael. „Schafft ihr schon.“ Dante tippte sich an die Stirn zum Gruss und
lenkte die Kawasaki Ninja in die nächsten Strassenbiegung rein. Trish und Lady
folgten.
Nero biss sich auf die Lippen und fluchte. „Okay, wir haben jemanden den Arsch
aufzureissen!“ – „Jetzt gefällst du mir.“ Michael grinste und liess
einen wilden Schrei gen Himmel fahren. Gefolgt vom fast engelsgleichen Gesang
Reomars.
Die Horde bestand aus brennenden, wolfsgleichen Wesen, die allein durch
Berührung die Welt in Flammen versetzten. Betrachtete man sie näher, erkannte
man schnell das sie scheinbar aus nichts ausser Flammen und dem Skelett eines
Wolfes bestanden. Ihre Bewegungen waren behände und schnell. Wie Donnerkeile
rassten sie durch die Stadt und rissen alles mit sich, was sich ihnen in den Weg
stellte. Ganze Gebäude stürtzten hinter ihnen ein. Darunter auch das Devil May
Cry. „Da war meine Xbox 360 drin, die Penner!“ fluchte Nero.
„Die wollen echt Ärger.“ Romeo schickte sein Bike vorraus. „Mir scheiss
egal was die wollen. Ich will Blut sehen.“ Michael wand sein Kopf bei vollem
Fahrtwind nach hinten um zu den Verfolgern zu sehen. „Okay, mir geht der
Scheiss sowieso langsam völlig auf den Sack.“ Das charakteristische Klacken
der Blue Rose war zu hören. Nero riss die Harley Davidson in die Höhe, der
Motor heulte gequält durch den wilden Ritt auf. Die Standwende gelang auf
Anhieb, wodurch Nero und Michael nun der Horde entgegenrassten. „Scheisse,
sind die irre?“
Reo riss die Augen auf. „Angst, wir machen das gleich nach.“ Grinste Romeo.
D’loth weitete die Augen: „Ich wusste gar nicht, das ich hier meinen Arsch
riskiere.“ – „Wach auf Junge, es ist Weltuntergang. Lass uns wenigstens
Spass haben.“
Reo zögerte einen Moment nickte dann aber entschlossen. „Braver Junge, lassen
wir die Party nicht ohne uns steigen.“ Romeo riss ebenfalls das Motorrad herum
und fuhr eine halsbrecherische Kehrtwende, um Michael und Nero zu folgen.
Die ersten Kugeln der Blue Rose verliesen ihre Kammer. Sie schnellten direkt
zwischen die glühenden Augen des ersten Wolfes, der durch den harten Aufschlag
zurück geschleudert wurde. Michael sprang von seinem Sitz hinter Nero und
schnellte in die Höhe. Er schrie weitere Feuerkreise in die Nacht.
„Was tut er da?“ rief Romeo zu Reo. „Das sind die Rufe der Hast, des
Adlers, des Kampfes und zwei weitere die kritische Treffer effektiver machen.“
Erhielt er als Antwort. „Ich werde es ihm nachtun!“ – „Rumschreien?“
lachte Romeo.
„Ich dachte da an etwas melodischeres.“ Schmunzelte Reomar D’Loth.
Er hob seinen Bogen in die Höhe und sprang in den Stand. In der weiterhin
halsbrecherischen Geschwindigkeit Romeos begann sein Freund das Lied.
„Licht, lass das Lied der Jäger erklingen.
Lass uns heute Nacht ein Wunder vollbringen.
Lass die Erde sich erheben im Gesang von mir vereint.
Mit dem Wind werden wir fliegen, den Schutz der Mutter Eva gewiss.
Werden wir ihr Schwert in dieser Schlacht nicht verneinen.“
„Yehaaaaaa!“ entfuhr es Romeo, als durch den Zaubergesang die Motorräder
ihre eigene Belastungsgrenze vollkommen überflügelten. Nero lies zwei Kugeln
wieder sprechen, ehe er durch die Menge preschte. Die Horde wurde von ihrem
eigentlichen Ziel abgebracht und nahm die 4 jungen Männer ins Visier.
Zwischendrin Michael der sich durch die Feuerherde wetzte.
Nero legte seine Kraft in das Motorad und drückte sich mit dem Zweirad nach
unten. Er riss das Motorrad mit Kraft der Unterschenkel nach oben und
schleuderte es mit Wucht in die Meute hinein. Dabei riss er circa 20 der wilden
„Hunde“ mit dem kreischenden Motorrad mit. Die Harley quitschte undankbar
bis sie an der Wand eines Hochhauses mit ihnen zerschnellte . „Der Trick ist
mal spassig. Man sollte doch alles nachmachen was man im Fernsehen sieht.“
Grinste Nero ehe er das Exeedsystem zündete und sich die Klinge glühend
verfärbte.
Romeo sprang vom Bike und lies es mit weniger Kraftaufwand eine Schneise durch
die Meute mähen, bis auch das Zweirrad unrühmlich endete. „Ich dachte du
hast es dir nur geliehen.“ – „Hey, wir wollen die Welt retten.“ Konterte
Romeo seinem Freund gut amüsiert.
Michael zog seine beiden Caliburschwerter und lies diese in seinen Händen
tanzen. „Na kommt her ihr Wixer, nur nicht drängeln.“ Die Augen und die
Haare hatten sich berreits dem Löwengeist angepasst, während die Eckzähne und
die Krallen schmerzhaft wuchsen.
Er achtete dabei nicht ganz auf seinen Rücken, der ungedeckt war. „Mike,
vorsicht!“ schrie Nero, doch ein Pfeil steckte schneller in dem Rücken der
Bestie. Michael Rabenstrohn drehte sich einen kurzen Moment verwirrt um. Seine
Augen musterten kurz den Pfeil und dann Reo, der bereits einen weiteren Pfeil
auf die Sehne legte.
„Glaub nur nicht, das ich nun deswegen vor Dankbarkeit platze.“ Motzte er
und wuchtete das rechte Calibur in eines der Knochenwesen.
„Nimm es nicht Tragisch, der Stinkstiefel mag dich.“ – „Schnauze
Nero!“
Der Angesprochende grinste nur und packte einen der Feuerwesen mit dem
Devilbringer. Mit einem wütenden Aufschrei rotierte er einmal um seine eigne
Achse und nahm mit seinem unfreiwilligen Geschoss wieder einige mit.
„Sieht so aus als hätten wir das Interesse aller Horden nun auf uns
gezogen.“ Romeo sties sich von einem der Flammenwesen ab. Er flog ein gutes
Stück durch die Luft, gefolgt von einigen der Höllenwesen, die aber nach und
nach von Pfeilen zersiebt wurden. „Das ist wie in einer Schiessbude, was
Reo?“ grinste Romeo und lies sich wieder auf die Füsse fallen. „Was ist
eine Schiessbude?“ Romeo winkte lachend ab.
„Die Jungs machen einen guten Eindruck da unten.“ Schmunzelte Dante. „Du
hättest sie nicht da rein geschickt, wenn du nicht Vetrauen in sie hättest.“
Dante grinste einen Moment. „Ich bin zu leicht zu durschauen.“ Er hob die
Hand und lies die Kawasaki zum Stillstands kommen. Sein Gesprächspartner stieg
ebenfalls ab. „Wenn wir sowieso schon bei der Weltvernichtung sind, dann muss
ich nichts mehr verbergen.“ Renkasch zeriss einen Punkt der Rüstung mit
Leichtigkeit und der prachtvolle Flügel streckte sich in die rotglühende
Nacht. „An manchen Momenten könnte man dich wirklich mit einem Engel
verwechseln.“ Dante schüttelte lachend den Kopf. Renkasch hob nur die
Augenbraue kurz.
„Flammen, die Welt soll brennen, die Welt soll meinen Schmerz teilen, die Welt
soll meine Dunkelheit teilen.“
Eine Frau stand am Ende der Straße, die durch unfertige Brücke markiert wurde.
Sie sah hinunter in den Abgrund, den das Ende der Brücke hinterlies. Weder
Dante noch Renkasch liesen sich anmerken ob sie überrascht waren. Schliesslich
war die Frau vor wenigen Sekunden noch
„Diese Stimme.“ Der Kamael versuchte genauer hinzuhören. „Liebe ist ein
grausames Spiel, Renkasch. Für den einen schmerzlich, für den anderen eine
Offenbarung.“ Die Frau drehte sich zu den beiden Männern um. Dabei riss durch
den Stoff ihrer Kleidung ein Flügel aus ihrem Rücken.
„Demeter!“ entfuhr es Renkasch.
Die Gestalt mit den langen weisen Haaren, dem Flügel und rubinroten Augen
lächelte. „Augenscheinlich. Doch täuscht das Auge nicht öfter über das
wahre hinweg, über das, was sich im inneren verbirgt.“ Zarte Bewegungen ihrer
Hände untermalten das Gesagte der Kamael.
Sie streckte den Flügel in voller Pracht und erhob ihre Stimme zu einem Gesang,
der mit der typischen Stimme der Kamael unterlegt wurde. In feinem Gewebe, das
für aussenstehende wie hebräisch und arabisch gleichzeitig bestand, sang sie:
„Wie Feuer stürze ich vom Himmel.
Stimme derer die vereinsamt sind.
Stimme derer, deren Herz gequält wurden.
Ich bin ihrer Rache, ihre Vergeltung.
Ich bin die Offenbarung, das ewige Licht.
Die ewige Flamme, die ewige Heise Träne der Rache und der Wut.“
Als ihr Gesang endete, strich sie sich sanft über die Haare und lächelte.
„Bevor ich auf die Welt kommen darf, bedarf ich an einem Körper. Einem
Körper der verraten wurde. Einem Körper, der alle Schmerzen erfahren musste
alles Leid, was das Herz in Stücke reisst. Ich sehe aus wie Demeter, doch bin
ich das, was ihr ewiges Feuer nennt. Fürchtet euch nicht, ich werde euch alle
von euren Sünden erlösen.“
„Sünden? Ich bin mir keiner Sünden bewusst, zu denen ich nicht stehen
würde.“ Dante musterte sie lange. Renkasch wirkte allerdings über seine
Aussage wenig begeistert. „Dante.“ Zischte er warnend.
„Du solltest auf deinen Freund hören, jedes Wesen hat einen Fleck in seiner
Seele, das ihn quält. Sein eigenes Leiden, was er jeden Tag auf das Neue
verdrängen muss. Deswegen bin ich hier. Ich erlöse euch von euren Sünden. Ich
bin wie ein Phönix, das reinigende Feuer.“
Die Gestalt von Demeter trat auf die beiden Männer näher zu.
„Es gibt weder gut noch Böse..alle Wesen sind grau.“ Renkaschs Blick
weitete sich.
„Du hast es verstanden, Kamael. Du hättest mich entäuscht, wäre dem nicht
so gewesen.“ Sie strich über ihren Flügel, der daraufhin Feuer fing und
lichterloh brannte, jedoch ohne, das der Flügel zerstört wurde.
„Deswegen muss sich auch das Starchild entscheiden, welchen Weg es gehen will.
So ergibt das alles einen Sinn.“ Renkasch legte die Hand auf seine Stirn.
„Ich war so blind.“
Dante sah aus den Augenwinkeln zu dem Kamael.
„Die Welt hat es in der Hand, wie dieser Krieg endet. Doch ich verspreche
euch. Wenn ich gewinne, wird das Leiden kurz sein. Die Welt wird an den
reinigenden Flammen des Phönix verbrennen und wieder auferstehen. Diese Welt
bekommt durch mich eine zweite Chance.“
„Demeter“ lächelte fein.
„Eine zweite Chance. Ein wenig harsch, findest du nicht? Jeder Mensch hat
selbst die Wahl zu entscheiden, was er mit seinem Leben machen möchte. Eine
Zweite Chance bekommt jeder, ohne das reinigende Feuer des Phönix. Oftmals ist
es sehr hart die zweite Chance zu sehen, doch sie ist immer da. Es kommt nur auf
den Menschen an. Ob er sich geschlagen gibt, oder diese zweite Chance
ergreift.“
Dante musterte die Kamael vor sich die lächelte.
„Dann zeige es mir, zeige, was ein Mensch vermag...“
Sie hob die Hand und die Welt schien still zu stehen.
Kapitel 18: Die Prüfung des Herzens
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Beweist es euch selbst, ob ihr bereit seit für die zweite Chance..
„Die Frage erübrigt sich wohl, warum du die beiden mitgeschleppt hast.“
Vergil machte sich nicht einmal die Mühe zu Syrania und Kyrie zu schauen, die
völlig verängstigt zusammengekauert in einem Eck sassen. Scion beugte sich zu
den beiden Frauen und versuchte sie zu beruhigen. „Ich habe nicht erwartet das
du es verstehst.“ Er hielt Syranias Hand die langsam zuversichtlich nickte.
„Langsam frage ich mich, was ich von dir zu erwarten habe, Scion D’loth. Du
scheinst dir nicht einmal bewusst zu sein, das du unsere Aufgabe zum Scheitern
verdammst. Du ziehst immer mehr Unbeteidigte mit hinein.“ – „Unbeteidigte?
Vergil, ich halte dich weder für naiv noch für dumm. Sie wären uns so oder so
auf der Fährte geblieben, das einzige was es wirklich verhindern würde, das
sie sich nicht mehr um das Starchild bemühen würden.“ Scion sah auf den
negativen Wächter. „Es fiel mir schon schwer mit anzusehen, sogar zu
unterstützen, das du Fabletime tötest. Aber nun ist Schluss. Es wird keiner
mehr wegen dem Starchild sterben müssen.“ Die Hand von Vergil kam schnell,
verdammt schnell. Er versetzte Scion einen harten Schlag in das vernarbte
Gesicht. „Mit jedem einzelnen, der vom Starchild weis, mit jeder Person
steigert sich das Risiko, das unsere Welt vernichtet wird.“ Presste Vergil
hervor. Scion wischte sich das Blut von der Unterlippe. „Ich habe
vertrauen.“
Vergil schüttelte den Kopf: „Vertrauen, der Tod muss dich zu einem Träumer
gemacht haben. Keiner von uns, nicht einmal du, kannst vorhersehen, was genau
geschehen wird. Was noch passieren wird. Ereignisse können Menschen verändern
und in den Wahnsinn treiben. Genau du müsstest es am besten wissen. Hattest du
nicht einmal erzählt, wie du beinahe eine Dunkelelfe getötet hättest, weil
sie einen Freund von dir bedrohte.“ Vergil sah auf Scion hinab. „Mich widern
Menschen an, die sich selbst belügen.“
Scion senkte den Kopf. „Scion...“ Syrania stand auf und ergriff seine Hand,
während sich Dantes Zwilling von ihm abwandte. „Schon gut, Syraina. Er hat
recht und ich weis es...“ er seuftzte.
„Nein, hat er nicht.“ Kyrie war ebenfalls aufgestanden und sah ihn feste an.
„Eine Strafe weil du uns gerettet hast, nein.“ Sie schüttelte wütenden den
Kopf.
„Du hast unrecht, VERGIL!“ schrie sie aus. Die Reaktion kam prompt.
Vergil schnellte nach vorn, direkt vor Kyrie. Ein Luftzischen allein verriet,
das er seine Katana aus der Scheide gezogen hatte. Kyrie regestrierte nur für
einen winzigen Moment, das es Yamato sehr ähnelte. Ihre Aufmerksamkeit lag
allein darauf, das die Klinge nun an ihrem Hals schwebte.
„Ich würde mir solche Frechheiten nicht erlauben, Mädchen.“ Zischte der
negative Wächter. Scion wollte eingreifen, doch der Blick von Kyrie hielt ihn
ab: „Du hast unrecht, du gibst die Menschen auf, bevor du gesehen hast, was
sie können, was sie leisten. Wir haben ein Recht darauf, für unser Leben zu
kämpfen. Jeder mit seinen Waffen. Und ja, ich habe Angst vor dem Tod. Ich will
nicht das es zuende geht, dafür habe ich zuviel vor. Dafür möchte ich
zuviel.“ Sie zitterte bei ihren Worten wie Espenlaub, Angstschweis sammelte
sich an ihrer Stirn.
Einen Moment lang passierte nichts. Dann kam es doch etwas unerwartet. Vergil
lachte. Er lachte lauthals aus voller Kehle, doch war es einer dieser Lachen,
die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen würden. Langsam lies er das
Katana sinken, das dabei von einer nebeligen Substanz eingehüllt wurde, ehe es
wieder in der Scheide verschwand.
Kyrie sackte kahlbleich auf die Knie. „Die Menschen sind ihr eigener Herr.“
Das Lachen Vergils verklang. „Ich lasse dich am Leben, nicht weil deine
Argumente von nie gekannter Tiefgründigkeit waren, nein.“ Er sah aus den
Augenwinkeln zu ihr, die Ironie seiner Worte war nicht zu überhören. „Nein,
weil ein wehrloses, naives Mädchen wie du die Frechheit hatte, sich mir zu
widersetzten und dem treu geblieben ist. Selbst mit dem Schwert an deinem
süssen Hals.“ Er ging ein paar Schritte, ehe er erneut stehen blieb. „Noch
einmal wirst du mich nicht zum Lachen bringen, riskier also nichts.“
Mit diesen Worten wand er sich entgültig ab.
„Kyrie..“ die Elfe eilte zu der Menschenfrau, deren die Angsttränen über
das Gesicht liefen.
Scion senkte den Blick: „Verzeiht mir, ich...“
„Du hast keine Schuld Scion. Ich weis nicht, was für ein Mann er war oder
ist.“ Kyrie nahm dankbar die Hand der Elfe, die ihr nun Halt gab. „Ich
hörte nur davon das er Dantes Zwillingsbruder ist. Doch .. es ist ein
Unterschied wie Tag und Nacht. Verleugnet er denn so sehr, das er ein Mensch
ist. Hasst er das so sehr?“ Kyrie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
„Ich glaube, eine Antwort darauf wird er ewig schuldig bleiben..“ flüsterte
Syrania und sah dem Mann mit dem turkis durchwirkten Mantel nach. Ihr Blick
wanderte dann zu Scion:
„Was nun, wie soll es nun weitergehen?“ fragte sie zögerlich. „Du hast
uns zwar erzählt, das du uns vor den Horden in Sicherheit bringen wolltest,
doch wie weiter?“
Scion setzte sich zu den beiden Frauen und kratzte sich kurz an der Stirn.
„Eine sehr gute Frage, es war eine Kurzschluss Reaktion, das ihr nun hier
seit. Aber lange zum Überlegen hatte ich nicht, als ich den ersten Angriff des
ewigen Feuers sah.“
„Der erste war es nicht, oder?“ warf Kyrie ein. „Schlieslich warst du
einen halben Tag bewusstlos.“
Scion grinste: „Man kann euch wirklich nichts vormachen, oder?“
„Das solltest du doch inzwischen wissen.“ Lächelte Syrania. „Bitte
erzähl uns vom ewigen Feuer, was ist das für ein Wesen?“
„Das ewige Feuer... als ich ohnmächtig wurde war es nichts anderes als das
Zeichen ihres Erwachens. Sie hat uns nicht einmal bewusst direkt angegriffen. Es
ist wie ein Feuer, dem du etwas schnell brennbares hinzugibst, wie Öl. Und wie
eine Art Stichflamme hat es uns dann umgehauen.“ Er zögerte einen Moment.
„Der erste wirkliche Angriff waren die Horden, die nun erschienen sind. Wenn
alles geklappt hat, müsste Renkasch nun auch darüber bescheid wissen.“ –
„Du hast die Rolle bewusst da gelassen.“ Vermutete Syrania. „Nein, ich
habe die eigentliche Rolle gegen die jetzige ausgetauscht. Die Rolle, die ich
haben wollte, diese habe ich auch.“
„Verdammter Dieb.“ Syrania schüttelte den Kopf: „Das war klar, das du uns
nur mit halben Sachen abfütterst. Aber was stand dann in der richtigen
Rolle?“
Sie erhielt nur ein eisiges Schweigen als Antwort und verzog beleidigt die
Miene. Kyrie hielt sie kurz am Arm fest: „Sei nicht böse, das er uns keine
Antwort geben wird. Er kann es nicht, er darf es nicht. Wenn wir wissen wollen,
was darin stand, müssen wir es selbst heraus finden.“sie sah zu Scion.
„Bringst du uns bitte zu den anderen. Wir möchten wieder etwas tun, aber hier
sind uns die Hände gebunden.“
„Das ist kein Problem.“
Scion erhob sich, hielt aber überrascht inne. „Das ewige Feuer!“ war sein
letzter warnender Ruf, dann wurde alles schwarz.
„Verdammt, was passiert hier?“ gellte Nero. Die Horden des Lichtes hielten
mitten im Kampf inne und zogen sich Stellenweise sogar zurück. Romeo wurde
etwas zittrig in den Knien und sackte zu Boden. „Romeo!“ gellte Reo und
wollte zu ihm rennen, wurde jedoch auch schwach auf den Beinen. „Was..?“
Michael knirschte nur wütend mit den Zähnen als Romeo resignierte: „Das
ewige Feuer kommt uns holen.“
Renkaschs Blick lag auf Demeter als er und Dante zu Boden gingen. Dante verzog
sein Gesicht zu einem verkniffenen Lächeln. „Mal sehen was die Dame so in
Peto hat.“
Reo fand sich in der Dunkelheit wieder. Er drehte sich zu allen Seiten um.
„Was geht hier vor?“ protestierte er und ballte die Faust. Überall nur
Schwärze. Bedrohliche Schwärze, die ihm das Gefühl gab, verschlungen zu
werden. Er presste die Lippen aufeinander. Die Gestalt von Demeter erschien dem
Halbelfen. Sie wirkte wie ein warmes Licht in der Dunkelheit „Ich will deine
Seele sehen, ich will sehen was dich martert, was dir Qualen berreitet. Ich
biete dir die Erlösung.“ – „Vor was Erlösung. Ich bin stark genug um
mein Leben zu beschreiten, ich brauche keine Erlösung. Die heilige Eva ist mein
Zeuge.“
„Demeter“ legte den Kopf leicht in den Nacken. „Dann sei deine Göttin
dein Zeuge.“ Sie hob die Hände.
Reomar verengte die Augen, hinter seinem Rücken geschah etwas, er wusste es
ganz genau. Er spürte es. Hektisch drehte sich um und riss ungläubig die Augen
auf. Vor ihm war ein kleiner Junge, der ihn fröhlich angrinste. Funkelnde
Grüne Augen strahlten Reo entgegen.
„Das.. bin ich..“ presste er flüsternd hervor.
„Das bin ich als kleiner Junge.“ Er wusste nicht warum er es sagte. Demeter
wusste es was für ein Wesen vor ihnen stand, ohne Zweifel. Dennoch hatte Reo
das Gefühl, das der Wiederhall seiner eigenen Stimme ihm Mut machte. Er sah den
kleinen Jungen an, der unschuldig lachte und etwas auf elfisch sagte.
„Elfisch.. das habe ich nicht mehr gesprochen seitdem...“ er riss ungläubig
die Augen auf. Er wandte seinen Kopf zu der Kamael mit dem brennenden Flügel
um, die ihm nur ein sanftes Lächeln schenkte.
Als er wieder zu dem Jungen sah, stand ein Mann in Reos jetzigem Alter hinter
dem Knaben.
„Wieder ich, als erwachsener?“ Reo presste die Augen zu schmalen Schlitzen.
Er betrachtete sein Spiegelbild, das nun vor dem Jungen stand. Der junge und der
Mann sahen sich lange an. Als ob Reo und Demeter selbst gar nicht da wären.
„Was geschieht hier?“ verlangte Reo zu wissen. „Du weist es doch schon
längst, Reomar. Deine Wunde, die tief in deinem Herz sitzt. Was du nie
überwunden hast.“ Demeters Stimme schwang sanft in der Luft.
„Komme zu mir, ich gebe dir Erlösung.“
Reomars Blick weitete sich entsetzt: „Nein.“
Der junge Mann hob die Hände zu dem kleinen Jungen. Sie legten sich um den Hals
des Knaben, sanft und liebevoll. Der kleine Junge lachte den Mann an. „Lass
uns Papa retten, ja?“
Der Mann antwortete nicht, sondern legte nun kraft in seine Hände. Reomar sah
regelrecht wie der Druck auf den kleinen Hals stärker wurde. Doch der Knabe
wehrte sich nicht.„Nein, lass das, tue das nicht!“ schrie er. Er packte den
Arm seines Spiegelbildes, wollte ihn von dem Kind los reissen, doch der Arm war
wie Stahl. Immer fester drückte der Mann zu, das Kind fing an zu röcheln, nach
Luft zu japsen, doch hob nicht die Hände um sich zu wehren. Einzig Tränen
liefen über die Wangen des Jungen.
„Hör auf, bitte!“ flehte Reo. Wie ein Besessener zog er an den Armen seines
Spiegelbildes. Dieses drückte, ohne mit der Wimper zu zucken, dem Kind weiter
die Kehle zu. Langsam lief das Kind blau an, Reo schrie aus vollem Hals: „Lass
ihn gehen!“
Er schrie und zerrte, doch vergeblich. Schliesslich fiel das kleine Kind aus den
Händen des Mannes und sackte tot in die Arme von Reomar.
„Grosse Eva.. „ wimmerte er und drückte den Leib des toten Kindes an sich.
Demter stand hinter ihm. „Deine Kindheit, alldass was es dort zu erfahren, zu
lernen galt, hast du mit einem einzigen Zauberspruch getötet. Ohne darüber
nachzudenken, ohne zu berreuen. Doch du weist es, du weist was du getötet hast.
Du flehst es zurück in deinem tiefen inneren. Doch keiner kann dir dies
ersetzten... keiner. Nur von diesem brennenden Wunsch befreien.. das kann ich
dir anbieten,“
Dante fand sich in einem schwarzen Raum wieder. Er hob grinsend die Augenbraue.
„Hey, kostenloses Kino. Das wird bestimmt spannend.“
Demeter erschien hinter ihm. „Auch mit einem Spruch auf den Lippen, kannst du
die Qualen deines Herzens nicht verbergen, Dante, Sohn des Sparda. Auch dich
quält etwas seit langem und es wird dich ewig weiter quälen. Deine Sprüche
überspielen es nur.
Das Zischen eines geschwungenen Schwertes, lies Dante zusammenzucken. Er drehte
sich langsam um.
Auf dem Boden lag ein schwarzer Dämon, in seiner Brust steckte Arlester. Eine
Blutlache hatte sich um ihn gebildet. Dante wankte. Sein Atem wurde hektisch. Er
sackte zu Boden und betrachtete den Dämon, der auf den Boden lag. Er betastete
das Gesicht des toten Dämons. Seine Hand zitterte.
„Er hatte sich entschieden, das wusstest du. Schon vor langer Zeit. Dennoch,
er ist aus dem gleichen Blut wie du. Ein Ebenbild und doch wieder nicht. Du hast
es tief in dir verborgen, doch du hast es nie überwunden.“ Demeter wiegte
sanft den Kopf.
Dante schloss die Augen. Er wusste, das sie recht hatte. Er hatte es sehr gut
verdrängt, doch es war immer da gewesen.
„Vergil.. ich .. ich habe ihn getötet. Ich habe meinen eigenen Bruder
getötet...“
„Das hast du. Und von dieser Sünde kann dich niemand freisprechen. Aber ich
kann dich erlösen von dieser Qual, für immer.“
Romeo verschränkte die Arme vor der Brust. „Mein Dad hat mich immer davor
gewarnt, das dies einmal kommen würde. Das du mich auf die Probe stellst,
ewiges Feuer. Aber versuche es nicht. Ich bin gewappnet.“ Demeter erschien
geräuschlos hinter ihm. „So? Glaubst du, das du den Schmerz deiner Seele
überwunden hast. Die Qualen, die sich dort festgefressen haben wie ein
Parasit?“
„LAUF ROMEO!“
gellte es durch die Dunkelheit. Romeo Redgraves Blick weitete sich. Demeter sah
ihn liebevoll an. „ROMEO, DU SOLLST LAUFEN!“
„RENK, PAPA, PAPA!“
Romeo hielt sich die Ohren zu und ging in die Knie. „Nein, ich werde nicht
zuhören. Ich werde es nicht hören!“ knirschte er.
Doch was er nicht hörte, sah er. Das Bild vor seinen Augen änderte sich. Das
tiefe schwarz verwandelte sich in die Welt der Zukunft, aus der er gekommen war.
Er sah wie die Horden sich auf Renkasch gestürzt hatten. Wie sie an ihm rissen
und tiefe Wunden in das Fleisch des Kamaels trieben.
„Ich wollte das nicht. Ich wollte doch nur ein Held sein. Ich wollte kämpfen
für Mom und Dad. Renk, Dad... es tut mir lied. Es tut mir leid!“
Romeo schuettelte den Kopf, er wollte es nicht sehen, doch Demeter verwehrte
ihm, seinen Blick davon abzuwenden. Er hörte das Reissen von Fleisch und
Renkaschs Schmerzensschreie. „Ed, komm endlich, rette Dad!“ doch Romeos
Flehen ging ins leere. Er wusste, das etwas viel schlimmeres erst passieren
musste. Er wollte es nur nicht wahrhaben. Er hatte das alles eigentlich in
seinem Herzen tief verborgen gehabt . Dann geschah es. Ein langgezogener,
gurgelnder Schmerzensschrei durchschnitt das Kampfgetümmel.
Weise Federn regneten vom Himmel auf Romeo hinab. Federn, Blütenweis, doch mit
Blut benetzt.
Romeo legte die Hände auf das Gesicht und flüsterte zitternd: „Vergib mir,
Renkasch. Vergib mir.. bitte.“
Eine sanfte Hand streichelte seinen Nacken: „Komm mit mir und finde Frieden.
Finde Erlösung, Romeo. Auch dein Herz quält sich sehr, es sucht nach
Frieden.“
Kapitel 19: Die Prüfung des Herzens 2
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Nero wanderte seit einiger Zeit etwas ziellos durch die Schwärze. "Na super,
nun hänge ich hier fest." fluchte er.
"Hallo Nero, wie ich sehe ist dein Arm wieder gut verheilt." -"Danke der
Nachfrage, du kannst mich auch kreuzweise, verrücktes Huhn."
Demeter lachte gut amüsiert und zauberte sich einen Stuhl um sich zu setzten.
"Grosse Sprüche klopfen, dabei ist deine Seele auch nur voller Missetaten und
Schande. Ist es nicht so."
"Hör zu du gerupfter Papagei. Ich habe bisher in meinem Leben nichts bereut und
werde auch nicht. Wenn du mir Lehren erteilen willst, das ich mir deine ach so
geile Apokalypse
wünsche, hast du dich geschnitten."
"Du scheinst dir deiner Sache ziemlich sicher zu sein." Dameter musterte ihn und
überschlug die Beine mit einem tiefgründigen Lächeln.
"Nero."
Die Augen des jungen Dämonjäger weiteten sich entsetzt. Er drehte sich im
Stand ruckartig um und sah in das Gesicht des blutüberströmten Credo.
"du hast mich vergessen."
"Credo." der Devilbringer flackerte in blauem Licht, als Credo blutüberströmt
auf ihn zutaumtelte.
"Hast du vergessen, was du bist? Mörder. Du hast mich getötet."
"Nein, du weist es, ich habe mich nur verteidigen müssen. Du hast mich
angegriffen."
"du hast mich nicht nur ausser Gefecht gesetzt, Nero. Du warst schon immer zu
dumm um deine Kraft unter Kontrolle zu halten. Wie lebt es sich, mit Blut an den
Händen. Nero..
hast du es je Kyrie gesagt? HAST DU ES IHR JE GESAGT DAS SIE MIT DEM MÖRDER
IHRES BRUDERS ZUSAMMEN IST!"
schrie er ihn an. Nero wich kreidebleich zurück.
"Mörder!"
"Nero schüttelte den Kopf, immer weiter zurückweichend."
"MÖRDER!"
"Renkasch"
Der Angesprochene drehte sich um. Mitten im nichts war nun auch der Kamael.
Weist du, Renkasch. Du bist der einzige, der keinen schwarzen Fleck in seiner
Seele hat, den er vor sich selbst verbarg."
Demeter strich mit den Fingern über ihre Lippen und sah ihn an. Renkasch
musterte das
Abbild seiner ehemaligen Freundin skeptisch.
Deie Kamael schmunzelte schliesslich und trat auf ihn zu. "Du hast dich sehr
verändert, Renkasch. Seitdem du bei den
Menschen bist, hast du dich verändert. Das du dich abfüttern lässt, als
zweiter Liebhaber einer Elfe.
Zweiter Liebhaber, undenkbar für einen Kamael der für die Höchste Position
des Rates vorhergesehen war." sie strich
sanft über seinen Hals und betrachtete sein Gesicht ausgiebig. "Ich bin
zufrieden damit, so wie es jetzt ist." -
"Oh sicher, Renkasch. Das glaube ich dir. Schliesslich ist die Elfe die einzige,
die dir etwas widergeben kann, was
du seit deiner Verbannung verloren hast. Das Lebenselexier jeden Kamaels. Ist es
nicht so?"
sie umwanderte ihn einmal, Renkasch ballte die Hände zu Fäusten während sie
weitersprach.
"Der Hass, der anfangs zwischen euch herrschte war nichts anderes als
Rivalität. Ihr beide hattet Angst, Angst Michael an den
jeweilig anderen zu verlieren. Und nun, ist Syrania der Mittelpunkt. Sie gab dir
etwas... was selbst Michael nicht konnte."
Ihr Hand glitt an den Flügel, bessergesagt an den Auswuchs direkt am Rücken,
eine kleine Delle war dort zu ertasten, gerade so als hätte
jemand vor langer Zeit etwas hinausgeschnitten.
"Der Nervenknoten, er fehlt dir. Ich habe ihn dir damals herausgetrennt, als du
dich auf die suche nach der extrem starken Seele machen wolltest.
Als du noch vorhattest, die verbotene Final Form dir anzueignen. Dieser
Nervenknoten, der die Kamael befähigt sich untereinader zu verstehen, zu
fühlen
ohne ein einziges Wort zu sagen oder die Hand zu heben. Das haben wir Kamael
alle gemeinsam. Wir hören uns und fühlen uns von Anbeginn unserer Geburt.
Unsere Seelen verschmelzen, wenn wir lieben, eine Freundschaft fühlt sich an
wie ein wärmender Hauch auf der Seele. Wie könnte das jemand verstehen,
der nicht damit aufgewachsen ist. Der es nie gekannt hat." sie strich mit der
zweiten Hand über Renkaschs Kinnbart, ohne ihre Hand von der Flügelwurzel
zu nehmen. "Ohne diesen Nervenknoten bist du allein. Gefangen in der Einsamkeit.
Freundschaft, wie die Menschen sie kennen, lernst du zu schätzen,
doch sie sind nicht das gleiche. Sie können nicht die Wärme in die Seele
bringen. Aber Elfen.."
Sie strich abermals über seine Wange und verzog das Gesicht zu einem trauernden
Gesicht. "sie verstehen etwas ähnliches, die Verbundenheit
mit der Magie, die ihre Seelen eint. Durch eine Berührung konnten sie so vieles
geben, vorrausgesetzt der andere konnte es verstehen, empfangen."
Sie verstärkte den Druck auf die Stelle am Ansatz des Flügels, worauf Renkasch
sich nun wehren wollte, entsetzt aber feststellte,
das er nicht konnte. Sein ganze Körper war Gefühllos, wie als wäre seine
Seele gefangen im eigenen Körper.
"Faste sie nicht an diese Stelle, mit tränen zerfurchtem Gesicht? Hat sie nicht
gerade in diesem Moment ihren Vater betrauert, der in einer
Schlacht gegen die Dunkelelfen gefallen war?" Demeter sah Renkasch prüfend an,
das Gesicht versteinerte immer mehr.
"Wie war es, sie in den Armen zu haben und dann ihre Seele zu spüren. Wie sie
dir die einsamkeit mit Wärme vertrieben hat? Oh ja, es war nicht nur Mitleid
mit ihr.
Es war Selbstsucht. Du hast gemerkt das sie es konnte, das sie dir geben konnte,
was du so lange vermisst hast... Verräter.." Aus Demeters roten
Augen quollen Tränen, bevor sie vor Wut funkelten.
Renkasch spürte die Angst, wie sie an ihm hochkroch. "Demeter nicht!" wollte er
schreien, was ihm der mächtige Zauber unmöglich machte.
"Tu das nicht, lass mich gehen!" schrie er gellend, ohne das ein Wort über die
Lippen des Kamaels drangen.
"Du brauchst keinen Wunden Punkt in deiner Vergangenheit, ich werde dich
zertrümmern, das du dir wünschst, die Welt würde hier und jetzt verbrennen."
Sie hauchte ihm sachte zu, der Druck am Flügel lies etwas nach, wurde ein
zeärtliches Streicheln. Die Wut in ihren Augen verschwand und würde zu einem
verzückten Lächeln.
Sie schnippte mit dem Finger, woraufhin Renkasch hilflos zu Boden sackte. Sie
strich sacht mit einer geradezu liebevollen Handbewegung über Renkaschs Haare,
die auf seiner Stirn lagen. Sie nahm zärtlich seine Hand und legte sie behutsam
unter ihre Bluse auf die darunter liegende Brust. Erst jetzt legte sie erneut
die Hand auf die beschädigte Stelle des Flügels. Sie küsste liebevoll sein
Ohr ehe sie tief durchatmete.
"Ich werde dich so lieben, wie du es nie vergessen wirst.. Renkasch.."
Michael hob den Kopf gelangweilt und masierte sich den Nacken. "Okay, lass uns
den Scheiss zuende bringen, Schlampe." gähnte er müde.
"Du warst nie ein Mann sanfter Worte, Michael Rabenstrohn." Demeter schlenderte
laziv an ihm vorbei.
Michael verzog nur leicht belustigt die Mundwinkel. Demeter schlängelte sich
galant hinter ihn und legte die Arme um seine Schultern. Für einen Menschen war
Michael
nicht sehr gross. Er war gute zwei Köpfe kleiner als Nero, was es der
grossgewachsenen Kamael relativ leicht machte. Sie küsste sachte seine Wange.
"Du bist der schwärzeste von allein, deine Seele ist zerfressen von Schande und
Greultaten, die seines gleichen sucht. Hast du denn nie die Sehnsucht gehabt zu
bereuen?
Die Sehnsucht, ein normaler Mensch zu sein?"
"Du willst mich wirklich zu Tode langweilen oder?"
Sie lies ihn los und gingt mit einem schmeichelnden Gang an ihm vorbei. Laziv
schnippte sie mit dem Finger, was Michael augenblicklich an grossen Pfahl
fesselte.
"du hast es sicher nicht vergessen, oder?"
Michaels Blick wanderte direkt nach vorn, seine Tante lag vor ihn im Fesseln. Er
spürte wie sein Körper sich verjüngte, zurückwanderte in den Körper eines
Siebenjährigen
Kindes.Er sah seine Tante an, die andächtig die Hände gefaltet hatte zum
Gebet, neben ihr ein Ol Mahun, jene Hyanenartige Wesen, die damals sein Dorf in
Gludio überfallen hatten -
der Auslöser warum er zum Löwengeist wurde.
"Michael, hast du mich vergessen?"
Seine Tante sah ihn freundlich lächelnd an, in den Augen keine Angst.
Die Augen von Michael entspannte sich, sein Gesicht wurde freundlich ohne Hass,
ein bild was man selten von Michael Rabenstrohn sah.
"Ich würde dich nie vergessen Tante Emelia."
In diesem Moment schlug die Axt zu, die seiner Tante wieder den Kopf abtrennte.
Wie das Blut Michael benetzte. Wie der Ol Mahun lachte.
Es war wie damals in seiner Jugend. Michael schrie auf, die Zähne verformten
sich schmerzhaft, die Haare verwuchsen zu einer Mähne und seine Augen
leuchteten Goldgelb.
Er riss sich aus den Seilen und wetzte auf seinen Gegner, der überrascht war
von der enormen Kraft die der Siebenjährige entwickelte.
Wieder mähte er sich durch die Horden und lies niemanden aus. Wie damals.
Nur das Wesen fehlte, das ihn aufgehalten hatte.
Er leckte das Blut von seinen Fingern, als das Blutbad beendet war und lachte
wie wahnsinnig zum Himmel.
"siehst du, Demeter. Ich bereue nichts.. gar nichts."
Sein Triumpf wurde je unterbrochen als einer der Leichen der Dorfbewohner nach
seinem fuss griff. Aus einer Hand wurden zwei und immer mehr Tote robbten zu
Michael um ihn festzuhalten.
"Du hast uns alle getötet. Du hast uns alles getötet." whisperten sie immer
und immer wieder.
Immer mehr Hände griffen nach ihm wollten ihn aufhalten, bewegungsunfähig
machen.
Schliesslich waren es hunderte von Menschen, die ihn festhielten und whisperten;
"Du hast uns getötet."
Michael, anfangs überrascht über die unzähligen Hände verzog nach einer
Weile keine Miene mehr.
Erst als die Zombies in so weit eingekesselt hatten, das er sich nicht mehr
bewegen konnte, begang er zu grinsen.
Ein diabolisches Grinsen, das dem Teufel selbst wohl gut gefallen hätte.
"Ja, ich habe euch alle getötet, und es hat verdammten Spass gemacht. Denn ihr
habt alle meine Tante auf dem Gewissen."
seine Rechte Hand zuckte unter der enormen Kraft, die sich in dieser ansammelte,
ehe sie nach vorne Schoss und das Gesicht eines Zombies packte, der genau vor
ihn sich gebeugt hatte.
Er zerbrach den Schädel, als wäre er aus Pappe.
"blut Blut, Räuber saufen Blut, raub und Mord und Überfall sind gut. Hoch vom
Galgen klingt es, hoch vom Galgen klingt es.. Raub und Mord und überfall sind
gut.."
(Copyright Subway to Sally) Michael sang mit irrwitzig klingender Stimme und
lies seinem Blutrausch nun erst recht freien Lauf.
Demeter zog sich mit einem Fluch zurück, während Michaels blutiger Tanz
weiterging. Das Brechen von Knochen und aufreissen von Fleisch nahm komplett die
Geräuschkulise ein, untermalt
von Michaels Gesang.
Es dauerte nicht lange bis er einen trumpfierenden zornigen Schrei los lies. und
sich umsah. "Demeter hat sich wohl verkrochen. Ich möchte nicht wissen, was sie
mit den anderen getrieben hat."
er ging zu dem leblosen Körper seiner Tante und strich über deren Schulter,
ehe er sich wortlos abwandte. Er hob die Axt vom Boden auf, die neben dem Ol
Mahun lag und schleuderte sie mit voller Kraft in
die Schwärze vor ihm mit einem wütenden Schrei.
Wie ein klirren zerbrach die Welt um ihn herum und Nero erschien vor ihm, der
ihn irritiert ansah.
"Wo ist Credo?"
"Wer?" war die irritierte Gegenfrage von Michael. Nero winkte erleichtert ab:
"Ich weis gar nicht, wie froh ich bin dich zu sehen." - Was hoffentlich keine
Anmache ist, Nero." erwiederte Michael grinsend.
Reo taumelte zurück, als die beiden Gestalten vor seinem Augen verschwanden.
Langsam löste sich seine angstvolle Staare und er sah sich schwer atmend um.
Demeter war verschwunden.
"Heile Eva, tausend Gebete an dich." murmelte er und sah sich abermals gehetzt
um. Er verngte die Augen, sein elfischer Blick war deutlich besser als das eines
Menschen. "Romeo!"
Er entdeckte ihn ein gutes Stück vor sich und es dauerte entsprechend, bis er
zu romeo Redgrave gelangt war, der fast reglos auf dem Boden lag.
"Romeo!" schrie Reo erneut und versuchte ihn aufzuheben. Dieser reagierte mit
einem dumpfen Murmeln. "Renkasch, es tut mir leid."
"Romeo? alles in Ordung?" Reo sah ihn zweifelnd an. Dantes Sohn brauchte einen
Moment um zu realisieren, das Reo D'loth vor ihm sass. "Man bin ich froh, das du
es bist."
Reo wusste nicht ganz, wie er den Satz seines Freundes einzuordnen hatte. "Wenn
du etwas ähnliches durchmachen musstest wie ich und es hat was mit Renkasch
zutun, solltest du es sagen."
"Wie was, mach keinen Wind." er wand sich von Reo ab und versuchte wieder den
coolen Helden zu spielen. Reomar sah ihn stirnrunzelnd nach.
Kapitel 20: Der Fuchs
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„Lass ihn gehen.“
Demeter hob den Kopf, die Augen von Wut gekennzeichnet. Triumphierend saß sie
auf Renkasch, der gelähmt unter ihr Lag und reckte den Kopf in die Höhe.
„Positiver Wächter, was mischst du dich ein, du weist dieser Traum ist meine
Barriere. Es ist Gesetzt das ihr nicht hier zu sein habt.“
„Da magst du sicher recht haben, doch..“ Scion D'Loth hielt inne und trat zu
Demeter und ihr am Boden liegendes Opfer. Er betrachtete Renkasch, dessen Mimik
erstarrt war und nur die Augen sich zu Scion bewegten. „Dein Traum wurde
zerbrochen. Sieh dich um, die Wirklichkeit hat dich längst eingeholt.“
Er beugte sich zu Renkasch und betrachtete ihn lange; die Kleidung des Kamaels
war aufgerissen vom Oberteil bis zur Hose. Scion hob langsam den Kopf und
betrachtete Demeter lange.
„Das hat dir also das Feuer versprochen.“
Demeter presste die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen; „Was willst du damit
sagen?“
„Das jedem von uns etwas angeboten worden ist für diesen Dienst.“ Vergil
verschränkte die Arme vor der Brust, der Blick gelangweilt.
„Tut sie nur so blöd..?“ er lies den Satz unvollkommen und winkte dann ab
als er Scions Blick sah. Er wusste das er von ihm darauf keine Antwort bekommen
würde. Scion D'Loth richtete sich auf. Sein Blick lag auf Demeter die ihn
einfach nur wütend anstarrte.
„Verzieh dich, Wächter. Das ist mein Recht!“
Die Reaktion kam blitzschnell, Demeter wurde hochgerissen und wurde von Scion
festgehalten, dessen Blick durchdringend auf ihr lag.
„Gewisse Dinge gehören nicht zu den Regeln. Und wenn sie das nicht tun, nehme
ich mir die Freiheit heraus ein Wörtchen mitzureden.“
„Als würdest du mir Angst machen“ lachte Demeter höhnisch.
Sie holte mit ihrem Feuerflügel aus und schlug diesen in das Gesicht des
Menschen, der sie überrascht vom Schmerz fallen lassen musste.
„Ich bin überrascht, das ein Toter überhaupt Schmerz empfinden kann. Wie
gesagt, das ist meine Sache. Halt dich raus Wächter.“
„Nein.“ der rothaarige Mensch ging auf die Kamael zu und warf seinen Hut
beiseite.
„Was ist, willst du es auf einen Kampf ankommen lassen, Wächter?“ Demeters
Hände verformten sich langsam zu krallen und ein zweiter Feuerflügel wuchs aus
ihrem Rücken.
„Gleich die Final Form auszupacken... Zuviel der Ehre für einen bescheidenen
Barden wie mich.“ antwortete Scion amüsiert und verneigte sich spöttisch.
„Vater!“ schrie Reomar D'Loth als die Schwärze sich legte und er sowieso
Romeo auf den beginnenden Kampf blicken konnten.
„Humsane thscherkesch de Kamael!“ rief Demeter aus, ein Feuerring breitete
sich um die drei Personen aus, Renkasch immer noch in der Lähmung verdammt.
Demeter erhob sich mit den Schwingen und schoss nach vorn, auf Scion vor. Dieser
wich aus, sein Sprung ging federleicht von statten. Er landete mit der rechten
Hand abgestützt.
„Ich brauche selten deine Hilfe.. wird Zeit das du nun mir Hilfst...“
flüsterte er. „Oroko dam sagtal.“
Die Augen brannten, schmerzen wie Feuer, als sie sich gelblich verfärbten.
Seine menschlichen Ohren verschwanden und wurden gegen große Fuchsohren
ausgetauscht. Feuerringe bildeten sich um sein Körper. Scions Körper zitterte
durch die ungewohnte Verwandlung. Im Gegensatz zu Michael war er von seiner
Statur nicht so muskulös wie er, doch nun dehnte sich das Fleisch, die
Muskelmasse nahm deutlich zu zu. Fangzähne wuchsen ihm.
„Der legendäre Fuchs also. Was dir auch nicht helfen !“ den letzten Satz
gellte Demeter ihm entgegen. Sie setzte zu einem Sturzflug an, doch brach die
Attacke mit den Klauen ab um stattdessen Scion ihren Stiefelabsatz aus hartem
Knochen in das Gesicht zu wuchten.
Es traf; Scion – immer noch benommen von der Verwandlung – wurde
zurückgeschleudert. Er fing sich eher ungeschickt ab, man hörte unschön die
Knochen knirschen.
„Vater!“ gellte Reomar erneut besorgt. „Reo, jetzt oder nie!“ rief Romeo
Redgrave aus und hechtete nach vorn in den Feuerkreis hinein. Es brauchte einen
Bruchteil von einer Sekunde, ehe Reo verstand was sein Freund von ihm wollte. Er
folgte ihm mit einem Hechtsprung; durch den Feuerkreis Richtung Renkasch.
„Glaubt ihr, ich sehe eurer Vorhaben nicht?“ zischte Demeter. Doch in diesem
wurde sie zu Boden gerissen und Scion hielt sie in seinen Klauen. „Nein,
Renkasch gehört mir!“ gellte sie auf, die Hand nach ihm greifend, obwohl er
unerreichbar wurde.
Reo und Romeo zogen Renkasch an den Schultern hoch und schleiften ihn aus dem
Feuerkreis um ihn an die Wand zu legen.
„Renk, alles in Ordnung?“ Romeo bewegte den Finger um zu sehen ob der Kamael
reagierte. Die Augen folgten seinem Finger und ein schwaches nicken wurde
erkennbar. Außerhalb der Reichweite von Demeter lies der Zauber nach.
Demeter stieß Scion von sich. „Verdammter Bastard!“ sie setzte mit einem
kleinen Spurt nach, die klaue erhoben um sie auf Scions Brust zu donnern. Ihre
Kralle blieb an einer kleinen Waffe hängen, die Scion zur Parade erhoben
hatte.
„Das Demonssword. Dachte nicht das du mit Kinderspielzeug kommst.“ Scion gab
ihr nicht die Gelegenheit näher über den feuerroten Dolch nachzudenken,
sondern setzte mit einem Faustschlag nach. Demeter wich aus.
Sie erhob sich in die Luft und setzte zu einem Sturzflug an.
Scion drehte sich in diesem Moment mit einer Drehung zu ihr um, einen
gewaltigen Schwung inne habend. Dem Dolch auszuweichen war schier unmöglich. Er
rammte sich in die Seite der Kamael die dadurch unsanft zu Boden stürzte. Die
Flügel wurden nun eine Behinderung für sie, sie musste ihre Flügel erst
wieder richtig zusammen falten, ehe sie richtig aufstehen konnte.
Dies nutzte Scion für sich um ihr in den Rücken noch einmal nach zu setzten.
Demeter schrie aus und schlug ihren rechten Flügel nach ihm, der sich für
einen kurzen Moment in Scions Gesicht brannte. Schmerzverzerrt legte er die Hand
in das Gesicht. Die Kamael in der Final Form wartete nicht, bis er wieder
kampfbereit war, sondern schlug die Klauen in sein Gesicht.
„Da werden Erinnerungen wach, was Scion? War es nicht eine Dunkelelfe, die dir
dein Gesicht mit Stahl klauen malträtierte. Das es nun wieder eine Frau ist. Du
scheinst ja darauf zu stehen.“ spottete sie höhnisch und wollte nachsetzen.
Scion blockte ihre Klaue mit blutüberströmten Gesicht. Nur die Augen funkelten
wie zwei Bernsteine ihr zornig entgegen. Seine Hand schoss an ihre Hand vorbei
zu ihrem Hals. Reflexartig griff sie nach seinen Arm und wollte sich losziehen.
Statt zu zudrücken, spannte Scion die Muskeln an und schleuderte Demeter in
einer Ecke. Diese völlig überrascht, trudelte unsanft zu Boden.
„Tscharaka in Enik!“ Scion erzeugte einen roten Stern auf seinem Boden,
über ihn bildete sich ein blutiges Auge, das seidene Fäden aus Magie nach
Demeter schoss. In Bruchteilen von Sekunden berührten diese Fäden die Kamael
und zogen ihr Lebensenergie in Form von kleinen gelblich leuchtenden Bällen ab,
die an den Fäden zu Scion wanderten.
Demeters Hand verkrampfte sich am Boden vor Schmerzen, während Scion das Blut
aus seinem verheilten Gesicht strich.
Scion sprang eine Schraube in der Luft, der Dolch wieder in Demeters Richtung
zeigend.
Der Angriff hätte gesessen, hätte Demeter nicht in diesem Moment die Hand
gehoben und sich selbst in grauen Dunst verwandelt, der in alle Richtungen davon
flog.
Sie war entkommen.
Kapitel 21: Das verborgene Offensichtliche
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Trish lies die Begegnung im Fahrstuhl nicht mehr los.
Warum hatte Scion dort so gehandelt und warum sie ebenso. Sie kannte ihn nicht
mal. Und trotzdem...
„Irgendwas geht doch in deinem Dämonenköpfchen vor..“ Lady sah kurz
während der Fahrt nach hinten. Sie hatten sich von Dante und Renkasch getrennt
um die beiden Mädchen zu suchen.
„irgendwie passt diese Reaktion zu nichts, zu Absolut gar nichts. Ein
Puzzelteil das scheinbar zu einem anderen Puzzle gehören soll.“
Lady hielt die Maschine langsam an und drehte sich komplett zu ihr; 2und was
macht dich da so sicher?“
„Bisher ist nichts hier passiert, was nicht auch einen tieferen Sinn hatte.
Nichts war Zufall oder Willkür. Ich glaube es war mit Scion und mir
genauso.“
„Das du mit einem Toten anbandeln solltest?“ witzelte Lady und wurde dann
wieder ernst: „Ist schon unglaublich, nun kämpfen 2 Welten um das nackte
Überleben.“
„was hast du gerade gesagt?“ - „Ich sagte 2 Welten kämpfen um das nackte
Überleben.“
„Lady, du weist gar nicht wie clever du bist.“ das Gesicht von Trish war
erhellt. „finden wir Syriana und Kyrie so schnell wie möglich.“ forderte
sie die Dämonenjägerin auf. Lady nickte und zündete den Motor.
„Kyrie, alles in Ordnung?“ Syriana fasste sich an den Kopf und sah zu Neros
Freundin, die langsam die Augen öffnete. Um sie herum lag alles in Schutt und
Asche. Es grenzte an ein Wunder, das beide so gut wie unversehrt waren. Die Elfe
versuchte das benommene Gefühl aus ihrem Kopf zu vertreiben. Kyrie blinzelte
ebenso, als müsste sie das Gefühl der Taubheit loswerden: „Was ist
passiert?“
„Ich erinnere mich nur daran wie Scion schrie und dann wurde alles Schwarz.
Ich kann es dir nicht sagen.“ Syrania richtete sich taumelnd auf. „Aber ich
glaube, Scion hat uns das Leben gerettet. Es sieht hier aus als wäre eine
Feuerbrunst über uns geweht.“ Ihr Blick glitt in die nähere Umgebung. Um sie
herum lag nur noch Schutt und Trümmer, sowie bis zur Unkenntlichkeit verkohlte
Leichen.
Kyrie schrie ersetzt auf und drehte Sich zu Syrania um sich von dem grausigen
Anblick abzuwenden. „Es ist wirklich ein Wunder..“ der Blick lag starr auf
dem Trümmerfeld, die Tränen rannen über die fast betäubt wirkende
Gesichtsmimik.
„Kyrie, Syrania!“ hörten die beiden Frauen die Rufe von Lady. Beide drehten
sich erleichtert um, das Hören der bekannten Stimmen flößte ein Stück wieder
Zuversicht ein.
„Alles in Ordnung bei euch?“ Trish begutachtete die beiden Frauen nach
etwaigen Verletzungen, während Lady das Motorrad abstellte.
„Nein, uns ist nichts passiert.“ gab Kyrie zögerlich zurück. „Syrania,
kennst du einen Ort in deiner Welt, den man als hochheilig bezeichnen könnte?
Irgendetwas in der Richtung was man hoch achtet, aber vor der Bevölkerung
verbergen kann.“
„Wie kommst du auf diese Frage?“ fragte die Elfe verwirrt.
„Weil Eure Welt eine Art Spiegel ist. Das Relief in der Kirche war Identisch
mit eurem Tor. Der Tausch der Körper von Nero und Michael. Die Ähnlichkeit von
Renkasch zu Vergil. Ich glaube, das ihr die Spiegelwelt von unserer seit.
Deswegen sind auch beide Welten von der Apokalypse betroffen, obwohl das ganze
Kampf darum eigentlich nur hier statt findet.“ erläuterte Trish ihren
Gedankengang.
„Du meinst.. wenn wir einen heiligen Ort haben, so heilig das man vielleicht
dort das Starchild festhält...“ Syrania lies den Gedanken offen und weitete
die Augen.
„Trish, du weist nicht mal was das Starchild ist. Das es an irgend einem
heiligen Ort ist, klingt mir eher wie ein schlechter Indiana Jones.“
„Ich kann ihre Gedankengänge allerdings verstehen. Wenn es ein Spiegel
unserer Welt ist, dann wird es so einen Ort geben. Der Mutterbaum, den ich in
der Elfenstadt gesehen hat, oder der Shilentempel.“ gab Kyrie zu bedenken.
„Aber immer noch kein Beweis, das sich so etwas wie das Starchild in so einem
heiligen Gebäude befindet.“ Lady war es mit der Lösung zu einfach. Sie
schüttelte energisch den Kopf.
„Aber es ist die einzige Idee die wir haben, ich hoffe das die Jungs bisher
soweit klar kommen, aber wir müssen dem ganzen ein Ende bereiten und das so
schnell wie möglich.“
Trishs Blick lag auf den verkohlten Leichen.
„also schön, der Versuch ist es wert.“ gab sich Lady geschlagen. „Dann
lass mal hören Elfe, wo soll es hingehen?“
Es.. gibt einen Ort, der ist verborgen in der Stadt selbst. Dort wo es keiner
vermuten würde, verbarg sich das größte Geheimnis von dem die Menschen jemals
ahnten. Ein verbotener Ort, so zumindest die Anhänger der Muttergöttin
Einhasad. Der Tempel des Gottes des Chaos Gran Kain. Er befindet sich in der
Festung Rune. Das wäre etwas was mir spontan in den Sinn käme.“
Kyrie strich mit der Hand über ihr Kinn: „Gran Kain, ich finde den Vorschlag
gut. Auf der allerersten Schriftrolle war auch von diesem Gott die Rede. Ist er
nicht auch der Schutzgott der Kamael – Gott des Chaos und der Zerstörung?“
Syrania nickte schwach.
„Mir behagt es nicht an diesen Gott zu denken. Er ist weder Gut noch Böse. Er
ist das Chaos, somit weiß nie jemand wo man an ihm dran ist. Er macht mir
ehrlich gesagt Angst.“ Syrania rieb sich unwillkürlich die Schultern, als
würde sie frieren.
„Gegenfrage – Kennt ihr einen Ort der ähnlich ist aber hier in unserer
Welt?“ bohrte Trish nach. In diesem Moment zuckte Kyrie zusammen.
„Du großer Gott, daran habe ich überhaupt nicht gedacht.“ kreidebleich
wandte sie ihren Blick zu Trish: „Natürlich gibt es den Ort. Als der
Ritterorden des heiligen Sparda noch bestand, gab es eine kleine Kathedrale, die
mitten in der Stadt lag. Im Keller hatte damals Agnus Yamato dazu benutzt, das
Dämonentor zu öffnen. Wir haben den Keller zerstört aber alles andere
unberührt gelassen. Verdammt, warum bin ich nicht eher drauf gekommen.“
„Wie meinst du das?“ stutzte Syrania
„Weil ich noch zu Nero damals sagte, wie schön ich die Kathedrale finde; die
Figur auf dem Altar war ein Kind mit einem Stern in der Hand.“
Lady hatte ein Auto gekapert, das die Explosion halbwegs unbeschadet
überstanden hatte und die Elektronik relativ einfach kurz zu schließen war.
Die Fahrt über Geröll und Schutt, die mehr einer Holperpartie ähnelte als
schnelles Autofahren, führte über eine lange Brücke hinüber zu der Insel
Fortuna, die ehemals Nero und Kyrie eine Heimat war.
Nach dem Sturz des Ordens war es eine geteilte Stadt geworden. Menschen, die
nicht dem Orden damals gefolgt waren konnten ihr Vermögen sichern. Jedoch
unablässige Fanatiker verwandelten die andere Hälfte der Stadt zu einer
verarmtes Stadtviertel, wo man es auf mindestens 10 Verschwörungstheorien einen
Bewohner fand. „Hätten wir den anderen nicht Bescheid geben müssen..?“
unsicher stieg Syrania aus und betrachtete die kleine Kathedrale die im Zentrum
des Viertels stand. „Wie ich Dante kenne wird er sicher auf der gleichen
Fährte sein. Ich denke sie finden uns.“ Trish schien wenig beunruhigt.
Die Kathedrale war behangen mit dutzenden abgewetzten Plakaten. Die Sprüche auf
diesen klangen fast wie schwärzester Sarkasmus“Das Ende ist nah! Oder „Gott
will die Vernichtung!“. Zur Rechten der Kirche türmte sich der Müll.
„Das Ende ist nah, seht ihr, das ende wird uns vernichten!“ ein nackter Mann
ran vor die 4 Frauen und wedelte aufgeregt mit den Händen. „wir haben es
gesagt, wir haben es gesagt!“ rannte der Nudist weiter.
Erstarrt vor Schreck und sichtlichem verdutzen sahen die Frauen dem Mann nach.
„Habt ihr das gesehen?“ fragte Lady mit gehobener Augenbraue. „Guter Grund
Lesbe zu werden wenn ich es nicht besser wüsste.“ erwiderte Trish trocken und
wandte sich dem ramponierten Portal der Kirche zu. Vorsichtig berührte sie die
Tür, drückte schließlich stärker und rüttelte schließlich kurz an ihr.
„Verschlossen und kein erkennbares Schloss.“
„Verschlossen ohne Schloss? Klingt wie Magie.“ Lady tippte mit dem
Zeigefinger überlegend auf ihre Wange. „Vielleicht hat das Rätsel mit der
Spiegelwelt Zutun. Ich sehe ansonsten keine wirklichen Lösungshinweise.“
„Das hat euch nicht zu interessieren.“
Ladys Kopf schoss ruckartig nach Oben als die Stimme vom Dach tönte.
„Vergil.“
„Das ihr die Dreistigkeit besitzt, trotz meiner Warnung eure Nase tiefer
hinein zu stecken, ist zu recht als lebensmüde zu bezeichnen.“ er
verschränkte die Arme auf den Rücken. „Dabei hast du eigentlich den Fehler
gemacht und uns damit bestätigt, dass das Starchild hier ist.“ konterte
Trish, die Hand ballend, wo durch das zucken kleiner Blitze ihr Zorn erkennbar
wird.
„Ihr versteht nicht das geringste.“ antwortete Dantes Bruder langsam.
„Wenn ihr das Starchild berührt, beeinflusst ihr es, damit zerstört ihr die
Welt, die ich versuche zu beschützen.“
„Was willst du schon schützen, Vergil. Deine Welt besteht aus Tod und
Zerstörung.“ konterte Kyrie erbost.
Vergil sprang vom Dach und landete gefährlich nah bei Kyrie. „Immer noch
dieses lose Mundwerk, ich bin fassungslos über solche Dreistigkeit. Glaubst du
etwa, ich habe vergessen, was ich dir versprochen habe?“ Kyrie presste
angstvoll die Lippen zusammen, aus den Augen quollen Tränen.
Theatralisch drehte Vergil sich um und wandte sich von Kyrie ab um vor die
Pforte der Kirche zu treten. „ich will diese Welt beschützen. Meine Welt, die
Welt meiner treuen Untertanen.“
Syrania zuckte zusammen, sie war die erste die es hörte. Die unzähligen
Stimmen der Dämonen, die sich von Vergil eine neue Weltordnung wünschten.
„Großer Gott, wie viel Macht hat ein Wächter?“ entfuhr es Kyrie.
„Das ist nicht die Macht eines Wächters, doch die Dämonen wissen das sie
darauf bauen können, das Vergil ihr Bild von einer neuen Welt erschaffen wird.
Und die wird uns eher weniger gefallen.“ murmelte Trish, dabei Vergil nicht
aus den Augen lassend.
„Dann soll er seine Künste als zukünftiger Herrscher unter Beweis
stellen.“ ruckartig drehte sich Trish in diesem Moment um. Neben ihr rief
Syrania „Renkasch!“ erfreut aus. Trish hatte recht behalten, sie musste
niemanden benachrichtigen. Die Jungs hatten ein gutes Gespür dort aufzutauchen,
wo sie gebraucht wurden.
„Ich habe mich schon gefragt, was deine Verfolgung werden soll, Kamael. Kaum
hatte der Zauber über dich nachgelassen, warst du mir an den Fersen.“ Vergil
musterte Renkasch Oben nach unten.
Der Kamael hatte seine Kleidung so gut es geht wieder gerichtet, dabei spannten
zwei Gürtel um seine Weste, der Mantel war von Staub und Dreck gekennzeichnet,
die blütenweiße Farbe war nur noch an wenigen Stellen sichtbar.
Auf seiner Schulter ruhte das Dynastie-Schwert – wie jedes Großschwert der
Kamael glich es einem überdimensionierten Brotmesser, dessen scharfe Seite ein
großen Teil der Klinge ausmachte.
„Ich glaube nicht, das es etwas bringen würde, dich höflich darum zu bitten,
das Tor zu öffnen, Vergil.“
„War auch nicht schwer herauszufinden, halbes Hähnchen. Aber ehrlich gesagt,
ich hätte großes Vergnügen an einem Kampf mit dir. Du bist der erste wo ich
glaube, das dieses Gefecht interessant werden könnte.“ Vergil griff nach
Soul-Yamato und zog die geisterhafte Katana aus seiner Scheide.
„Syrania, geht aus dem Weg.“ forderte Renkasch eindringlich auf.
Die Elfe löste sich dadurch von ihrer Starre und wollte Protest einlegen, wurde
aber von Kyrie, Trish und Lady zur Seite gezogen.
Dieser Kampf war allein die Sache zwischen Vergil und Renkasch...
Unweit von dem Geschehen standen Reomar und Romeo.
Der Blick des jungen Dämonenjägers verengte sich kurz, dann nickte er. „Es
beginnt, das Szenario beginnt, wie ich es vermutetet hatte.“
Reo runzelte die Stirn als er zu seinem Freund sah: „Was zum Teufel meinst du
damit. Was weist du wirklich, Romeo?“
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