Vollmond (Vorläufiger Titel) von FantasyFreak (Lauf, wenn du kannst) ================================================================================ Prolog: Mädchen im Regen ------------------------ Es war Vollmond. Sehnsüchtig schloss ich meine Augen. Es war schwierig, doch ich konnte es schaffen. Wenn ich nun verschwand, würden sie Verdacht schöpfen und das durften sie nicht. Niemand durfte Verdacht schöpfen. „Sam!“ Grinsend drehte ich mich um und blickte meine beste Freundin an. Temari sah mich ernst an und schwang vor meinen Augen mit ihren Sticks herum. „Bewegst du dich jetzt endlich mal?!“ Mit einem Schmollmund legte ich meinen Kopf schief. Temaris blonde Haare hatte sie zu vier Zöpfen hochgebunden und ihre blau-grünen Augen strahlten trotz ihrer gespielten Wut vor Aufregung. Als ich mich nicht weiter bewegt, packte sie mich am Arm und zog mich hinter sich her. Hinter der Bühne warteten schon Sakura, Tenten, Ino und Hinata auf mich. Sakura war die stürmische von uns, die allerdings schnell zu Tränen gerührt war. Ihre langen rosa Haare – die ich eigentlich nicht mochte, denn ich HASSTE rosa-, die an ihr aber ganz gut aussahen und die hellen, grünen Augen ließen sie zerbrechlich wirken. Tenten hatte ihre Haare wie immer geflochten, sodass sie lang ihre Schulter hinunter fielen. Ihre ebenso wie ihre Haare braunen Augen rundeten das gesamtbild ab. Tentens Vater hatte einen Mittelalterladen, in dem sie hin und wieder aushalf und so auch den Umgang mit Waffen gelernt hatte. Ihr Vater hatte mich auch schon etwas angelernt und ich konnte es seiner Meinung nach schon besser als seine Tochter, was diese sichtlich ärgerte. Ino hatte ihre langen blonden Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und blickte mich ebenso genervt an, wie Temari es eben getan hatte, doch bei ihr war es nicht gespielt. Ich mochte diese blonde Zicke nicht besonders, aber sie hatte hin und wieder auch ihre gute Seite. Hinata schaute mich so schüchtern an, dass ich lächeln musste. Sie war zu süß. Ihre blauen Haare, um die ich sie beneidete, fielen offen ihre Schultern hinab und ihre hellen Augen ließen sie fast blind wirken. „Was dauert das solange?“, fuhr Ino mich an. Seufzend schloss ich die Augen. Ich wollte und konnte mich jetzt nicht mit ihr streiten. Nicht die Kontrolle verlieren. „Sorry“, murrte ich, da ich mir einen bissigen Kommentar verkneifen musste. „Kein freches Kommentar? Sam, geht es dir nicht gut?“ Temari lachte. Ich funkelte sie an und musste mich wirklich konzentrieren, um nicht aus der Haut zu fahren – im wahrsten Sinne des Wortes-. Ok, ich war frech. Ziemlich frech sogar. Ich ließ mir halt nicht gerne etwas gefallen. „Lasst uns anfangen.“ „Du bist aber noch nicht umgezogen!“ Meine beste Freundin drückte mir ein paar Klamotten in die Hand und schob mich Richtung Toilette. Dort öffnete ich das Bündel und zog eine lange khakifarbene Hose daraus hervor und ein Neckholder Top mit der Aufschrift >BlackWings<. Grinsend fuhr ich mit der Hand über das Logo. Es war Hinatas Idee gewesen und es sah wirklich toll aus. „Bist du fertig?“ Als ich die Toilette verließ, bemerkte ich erst, dass auch die anderen diese T-Shirts anhatten. Temaris hatte nur einen Träger, Hinatas Spagettiträger, Tentens hatte lange Trompetenärmel, Sakuras war Schulterfrei und Inos glich eher einem Bikinioberteil als einem normalen Shirt. „Nur noch eine Minute“, murmelte Hinata und wir alle nickten fast gleichzeitig und stellten uns in Position. Hinata und Tenten an ihre Keyboards, Temari war unsere Drummerin und Sakura und Ino hatten bereit ihre E-Gitarren in der Hand. Der Platz am Mikro galt mir. Ich war die Sängerin und Texterin unserer Band. Für meine 17 Jahre machte ich das erstaunlich gut, hatte ich mir sagen lassen. Seufzend warf ich meine Haare zurück. Sie waren schulterlang und straßenköterblond – was so etwas ist wie eine seltsame Mischung aus dunkelblond und hellbraun- und meine Augen strahlten in einem klaren Blau. Viele hatten mich schon gefragt, ob ich nicht gefärbte Kontaktlinsen trug. Ich war nicht gerade groß, eher klein für mein Alter. 1,58m. Mittlerweile machte es mir nichts mehr aus. Lieber zu klein als zu groß. Der Vorhang ging auf und tausende von Gerüchen schlugen mir entgegen, was meine Lage nicht vereinfachte. Ich musste mich wirklich konzentrieren. „Nun, die BLACKWINGS!“, dröhnte durch die Lautsprecher und meine Freundinnen fingen an zu spielen: Es ist egal was du jetzt sagst, es ist egal wonach du fragst, er kommt nicht zurück zu dir. Es ist egal was du jetzt denkst, wie oft du seinen Namen nennst, er kommt nicht zurück zu dir. Sein Gesicht auf fahlem Regen niemand trocknet deine Tränen für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen. Du wolltest alles für ihn geben, das Wasser perlt von deinen Strähnen, für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen. Und du läufst und du rennst, und du schreist, weil du denkst du weißt nicht mal wohin, diese Welt versteht dich nicht, Mädchen im Regen. und du läufst und du rennst, und du schreist, weil du denkst du siehst nicht mehr den Sinn, diese Welt lässt dich im Stich, Mädchen im Regen. Kalter Wind auf deiner Haut, die Stadt ins Mondlicht eingetaucht. Ganz egal was die geschieht, und ganz egal wie lang du suchst, wie oft du seinen Namen rufst, er kommt nicht zurück zu dir. Oh Nein! Sein Gesicht auf falhem Regen niemand trocknet deine Tränen, für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen. Du wolltest alles für ihn geben, das Wasser perlt von deinen Strähnen, für ihn bist du nur ein Mädchen im Regen. Und du läufst und du rennst, und du schreist, weil du denkst du weißt nicht mal wohin, diese Welt versteht dich nicht, Mädchen im Regen. und du läufst und du rennst, und du schreist, weil du denkst du siehst nicht mehr den Sinn, diese Welt lässt dich im Stich, Mädchen im Regen. (Luttenberger Klug: Mädchen im Regen) Die Menge klatschte, doch mein Blick galt etwas hinter ihnen. Einem riesigen Wolf mit rotem Fell, dessen goldene Augen mich im Visier hatten. „Sasori“, flüsterte ich, während Tränen meine Wangen hinunterliefen und die Besucher schreiend davon liefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)