You are my Enemy - for eternity von JunAkera ================================================================================ Kapitel 7: Konfrontation ------------------------ Reflexartig ging sie einen Schritt zurück. Sie erschrak, als Satoshi aus dem Schatten heraus trat. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Seine Augen waren blutrot gefärbt, das von ihr geliebte Schokobraun seiner Augen war fast ganz verschwunden. Das tiefe Rot blitzte sie böse an und ihre Angst vergrößerte sich. Zeigte er ihr jetzt sein wahres Gesicht? War das der echte Satoshi? „Du bist ein Vampirjäger, nicht wahr?“ Seine Stimme klang rauh, fast schon gebrochen, aber war da noch mehr? Misty glaubte in seinen Worten auch Traurigkeit, ja sogar Einsamkeit zu erkennen. Sie schluckte und stolperte noch einige Schritte zurück. Er wusste es. Hatte er etwa beobachtet, wie sie… wie sie und Bianca die Vampire getötet hatten? So musste es gewesen sein. Wie sonst hätte er herausgefunden, dass sie sein größter Feind war? Was sollte die junge Frau jetzt tun? Sie war sich sicher, dass Satoshi noch um einiges stärker war als der andere hochrangige Vampir – sie hatte allein keine Chance gegen ihn, falls er sie jetzt angreifen würde! Mit großen Augen konnte sie beobachten, wie sich seine Augen veränderten. Sie nahmen langsam seine normale Augenfarbe wieder an, das Rot verblasste und das dunkle Braun kam zurück. Misty musste sich eingestehen, dass sie froh darum war, Satoshis eigentliche Augenfarbe wieder sehen zu können, was ihr Herz schlagartig noch schneller klopfen liess. Nicht jetzt! Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt seine Augen anzuhimmeln – ganz und gar nicht. Der Vampir schritt auf die junge Frau zu. Sie sah ihm an wie verärgert er war. Lag es an ihrem Blick oder war seine Haut noch blasser als sonst? Wieder schritt sie zurück, doch sogleich spürte sie hinter sich die raue Rinde eines Baumes. Sie war gefangen – Ihr Rücken lehnte bereits am harten Baumstamm und er kam immer näher auf sie zu. Misty konnte bereits die Kälte, die von ihm ausging, spüren. „Sag es mir!“ Seine Stimme wurde lauter und fordernder. Er wollte es aus ihrem Munde hören. Doch Misty war nicht in der Lage etwas zu sagen. Nach Luft schnappend öffnete sie einige Male ihren Mund um ihn jedoch gleich wieder zu schliessen. Ihre Stimme versagte. Die junge Frau war sich nicht sicher, warum sich überall an ihrem Körper eine starke Gänsehaut bildete. Ihre Gedanken spielten verrückt und ihr Herz hämmerte ihr gegen die Brust wie verrückt. Sie drückte sich mit dem Rücken an die kalte Rinde des Baumes, als Satoshi ihr direkt gegenüber stand und sie immer noch mit einem bösen Blick anschaute. Misty konnte diesem Blick nicht mehr standhalten, schloss die Augen und drehte ihren Kopf leicht nach links. „Was hattest du vor?“ Seine Stimme klang von ganz nah an ihr Ohr, die Orangehaarige getraute sich nicht ihre Augen zu öffnen. Sie wusste nicht welche Worte sie wählen sollte und ob es überhaupt etwas bringen würde etwas zu sagen. Bald wäre es sicher vorbei – er würde sie angreifen – würde sie töten. Doch Satoshi bleib einfach vor ihr stehen, auch wenn Misty deutlich spürte dass er immer angespannter wurde. Wahrscheinlich ärgerte es ihn masslos, dass die junge Frau ihm nicht antwortete. Aber was würde es bringen? Sie zuckte in sich zusammen, als sie plötzlich einen dumpfen Schlag neben sich hörte. Schnell blinzelte sie einige Male um zu erkennen, was Satoshi gemacht hatte. Aber er hatte nur mit aller Kraft seine linke Faust auf den Stamm des Baumes geschlagen und war ihr nun noch näher als zuvor. Nur wenige Zentimeter trennten sein Gesicht von ihrem und abermals spürte sie ein starkes Verlangen nach ihm. Wie konnte das nur möglich sein? Er griff sie gerade an, schrie sie an – und doch ging dieses Gefühl nicht weg. Der Vampir funkelte sie mit dunkelbraunen Augen an, bis sein Blick sich etwas veränderte. Misty schaute immer noch an ihm vorbei, konnte nicht in seine Augen starren, doch sie spürte, dass sich von einer Sekunde auf die andere etwas änderte. „Du hast mit mir diese eine Nacht verbracht, du bist freiwillig mitgekommen – wie konntest du mir verschweigen, wer du wirklich bist?“ Nein – sie konnte ihm nicht darauf antworten. Wie sollte ihre Antwort ausfallen? >Weil ich mich in dich verliebt habe