You have stolen my heart von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 4: Bühne frei für Sam ----------------------------- You have stolen my heart von Chibi_Isa RikuXSora Hey ihr ^^ danke für die Kommis Diesmal begrüßen wir einen neuen Charakter. Mein kleiner, knuffiger Wuschelsammy wird endlich erscheinen. Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 4: Bühne frei für Sam Soras POV „Zehn Dollar? Mein Junge, dass muss doch ein Irrtum gewesen sein“, findet Mama, als wir am nächsten Tag beim Frühstück sitzen. Es ist 8:00 Uhr, meine Frühstückszeit fürs Wochenende. Eigentlich ist es nur eine Stunde später als sonst, aber ich genieße es, besonders, dass ich mit Mama und Papa zusammen essen kann. „Nein, war es nicht, ich hab ihn doch extra noch mal gefragt“, erkläre ich. „Vielleicht hat er sich verguckt. Du siehst ihn doch bestimmt in der Schule oder? Dann erkundige dich doch noch mal“, schlägt Papa vor. Na toll, in der Schule. Da kommt er mir total suspekt vor. Gestern im Café da erschien er so nett und zuvor kommend. Und es war so süß, dass er noch nicht mal gemerkt hatte, dass die Band bald aufhört. Da mochte ich ihn richtig, denn es war so, als ob wir uns schon ewig kennen würden. „Ja, mal sehen“, entgegne ich nur, als sich von außen die Wohnungstür aufschließt. Das ist sicher Kairi. Kairi ist meine Adoptivschwester, aber ich verstehe mich blendend mit ihr. „Guten Morgen“, begrüßt sie uns alle, als sie mit ihrem Koffer in die Küche kommt. Sie hat letzte Woche Oma besucht. Meistens macht sie das auch am Wochenende. Dafür hat sie die Woche sogar von Mama und Papa frei bekommen und musste nicht in die Schule. Das war mal einer der wenigen Momente bei denen ich neidisch auf sie war. Ich durfte noch nie von der Schule daheim bleiben, wenn ich jemanden besuchen wollte. Okay, es liegt wohl auch daran, dass ich knapper Durchschnitt bin und sie in einer Hochbegabtenklasse ist, aber ich fand es trotzdem leicht unfair. „Schau mal, ich hab dir auch was mitgebracht“, erklärt sie, nachdem schon Papa und Mama etwas von ihr bekommen habe. „Echt? Was denn?“, frage ich aufgeregt. „Deine Lieblingsmarmelade von Oma, selbst gemacht“, antwortet sie und gibt mir ein großes Glas, des wirklich leckersten Brotaufstriches den es gibt. „Ohhhhh, danke Kairi, du bist die Beste“, freue ich mich und umarme sie. „Danke“, entgegnet sie nur und lächelt mich an, als wir uns wieder voneinander gelöst haben. „Und jetzt erzähl, wie war es bei Oma?“, will ich wissen. „Toll, wie immer. Ich hatte so eine schöne Zeit dort mit den anderen Jugendlichen. Viel schöner, als hier“, erklärt sie. Ich weiß was sie meint und auch wenn sich das jetzt dumm anhört, es ist so. Kairi ist zwar in der Hochbegabtenklasse, aber dort eine der weniger Begabten. Ich meine sie hat zwar dort auch nur Einsen und Zweien, aber es gibt welche, die haben einen Notendurchschnitt von 1,0 und wenn es noch besser gehen würde, hätten sie den Besseren. Kairi wird deshalb und weil sie eher schüchtern ist total gehänselt. Ich, als Schülersprecher hab ja schon versucht hier was zu bewirken, aber es ist ziemlich schwer. Vielleicht sollte ich das mal bei unserem neuen Schulrat anbringen. „Und wie war es hier? Hast du wieder nur bedient und keinen Spaß gehabt?“, fragt Kairi dann. „Ja, genau, das hab ich. Und wir haben jetzt einen neuen Schulrat“, antworte ich. „Der Sora über fünf Dollar Trinkgeld gegeben hat“, ergänzt Mama. „Und dazu noch viel zu jung aussieht um Schulrat zu sein“, hat auch Papa noch was auf Lager. „Ach echt? Wie kommt es denn, dass du vom Schulrat Trinkgeld bekommst. Er war doch nicht etwa hier oder?“, will Kairi wissen. „Doch, klar, er hat sich das ganze Konzert angehört“, erzähle ich. „Er hat dich wohl eher beobachtet, als auf die Musik zu hören“, erklärt Mama. „Stimmt, doch gar nicht. So ein Quatsch. Und wenn schon, er wäre doch eine gute Partie“, gebe ich frech zurück. In Wirklichkeit würde ich nie was mit ihm anfangen, auf jeden Fall nicht so lange ich weiß, warum er mal so und mal so ist und warum er mir diese komischen Fragen gestellt hat. „SORA! Das ist nicht dein Ernst oder?!“, fragt Mama. „Warum denn nicht? Ich bin eben unwiderstehlich“, erwidere ich und Kairi fängt sofort an zu kichern. Es dauert eine Weile, bis meine Eltern realisieren, dass das alles nur ein dummer Witz war und mit in Kairis Lachen einfallen. „Bedienst du heute mit?“, frage ich Kairi, als ich mich im Bad fürs Café fertig mache. „Ach Sora“, seufzt sie nur. Ich weiß, dass sie überhaupt nicht gern kellnert. Sie ist viel zu schüchtern dafür und die Situation in der Schule gibt ihr den Rest. Manchmal kommt sie mir so vor, als würde sie im nächsten Moment zerbrechen. „Komm schon, du musst ja keine Bestellungen aufnehmen, nur die Tische abräumen. Wie wäre das?“, will ich wissen. „Klar, dann kommen die und am Montag bin ich die Putze“, gibt Kairi zurück. Ich will so etwas gar nicht glauben, will nicht glauben, dass es so etwas überhaupt gibt. Ein Kampf von Hochbegabten, so was ist doch Quatsch, man sollte meinen, dass sie schlauer, als andere Kinder sind, aber im Sozialverhalten sind sie wohl ziemlich bescheuert. „Dann übernehme ich den Job und du nimmst Bestellungen auf. Bin ich eben die Putze, is mir egal“, versichere ich. „Das ist wirklich nett von dir, aber du weißt doch wie ich bin. Ich kann nicht bedienen. Ich lasse das Tablett fallen, ich kann mit den Leuten nicht so einfach reden wie du und ich traue mich erst gar nicht Bestellungen aufzunehmen“, erklärt sie. „Aber du bist super im Rechnen und du hast im Gegensatz zu mir, alle Preise im Kopf. Probier es doch wenigstens und wenn du nicht mehr willst oder kannst hörst du auf und ich mache allein weiter“, mache ich ihr ein Angebot. „Hm, na gut, aber wenn die aus meiner Klasse kommen, möchte ich, dass du für sie verantwortlich bist“, stellt sie eine Bedingung, auf die ich nur zu gerne eingehe. Ich liebe es mich mit den Hochbegabten anzulegen. Auch wenn sie schlauer als ich sind, im Sprüche klopfen bin ich immer noch besser. Schließlich zieht auch Kairi ihre Uniform, einen schwarzen, knielangen Rock und eine weiße Bluse mit unserem Logo, an und macht sie noch schnell die Haare, bevor wir nach unten gehen. Im Moment ist noch nicht viel los und Kairi kann sich ausruhen. Der richtige Ansturm kommt erst um die Mittags- und Nachmittagszeit. Wieder bin ich voll in meinem Element und bedenke alle mit meinem Strahlemannlächeln, wie Kairi es mal getauft hat. „Wirklich schön, dass du auch mitgekommen bist“, sagt Mama zu Kairi, als ich ein paar Getränke abhole. „Finde ich auch“, bemerke ich. Auch, wenn Kairi bis jetzt nur die Tische abgeräumt hat, es ist viel schöner, wenn ich mit ihr, statt Mama reden kann. „Ich hab doch noch gar nichts gemacht“, fällt ihr auf. „Deine pure Anwesenheit macht mich schon glücklich“, erkläre ich und auf Kairis Wangen wandert eine sachte Röte. „Alter Charmeur“, flüstert sie und ich grinse, ehe ich die Bestellungen auf meinem Tablett ausliefere. Nach und nach wird das Café voll und Kairi zwingt sich zum Bedienen, zu Beginn noch ziemlich verkrampft, aber mit meiner Hilfe gelingt es ihr schon bald zu lächeln und mit den Leuten ein kurzes, wohl eher ein sehr kurzes, Gespräch zu führen. Aber es ist ein Anfang und ich bin stolz auf sie. Mittags sind dann alle Tische besetzt und wir müssen zeitweise die Leute wieder wegschicken. Ich liebe Wochenenden, dann ist mal so richtig was los und wir haben ordentlich was zu tun. „Du machst das klasse“, lobe ich Kairi, als sie mit einem vollen Tablett zu einem der Tische geht. „Danke“, gibt sie leise zurück, ehe sie die Getränke und das Essen zu den Leuten bringt. Der Mittag geht vorbei, viele Leute gehen und viele kommen zum Kaffeetrinken, so wie auch… „Das ist doch schon wieder der neue Schulrat oder?“, fragt Mama, als er tatsächlich zur Tür herein kommt. Diesmal mit einer Frau. Sie hat lange, braune Haare, die ihr in richtigen Korkenzieherlocken vom Kopf fallen und ein schmales Gesicht, das dezent geschminkt ist. Ihr Klamottenstil sieht ziemlich vornehm aus, sie passt zum Schulrat, der wieder in seinem vornehmen Freizeitlook gekleidet ist, ein Hemd und eine Hose, genau wie gestern Abend. „Doch das ist er“, antworte ich schließlich auf Mamas Frage, als Kairi schon zu dem Tisch unterwegs ist, an den er sich gesetzt hat. Glücklicherweise ist daneben gerade jemand aufgestanden und ich habe Gelegenheit das Gespräch mitzuhören und dabei den Tisch abzuräumen. „Guten Tag, was darf ich Ihnen bringen?“, fragt Kairi. „Sie nichts, ich möchte von Sora bedient werden“, erklärt der Schulrat. „Natürlich, ich werde meinem Bruder sofort Bescheid sagen“, gibt Kairi, ohne zu zögern zurück. Auch wenn Sie schüchtern ist, so etwas würde sie nie machen. Der Typ hat irgendwas an sich, das einen zwingt, das zu tun was er will. Genauso war es doch mit seinen Fragen und dann als ich Roxas von der Besprechung erzählen wollte. Ist das vielleicht wirklich Zauberei. Könnte er mit allem Recht gehabt haben? Dass wir zusammen gelebt haben, dass ich wiedergeboren wurde und die Macht über das Wasser habe? Quatsch, Sora, das ist verrückt. „Hallo, was darf es denn sein?“, frage ich, als Kairi mich zum Tisch mit dem Schulrat und seiner Freundin geschickt hat. „Eine heiße Schokolade und ein Stück Schokoladenkuchen für mich und für die Dame einen Cappuccino und ein Stück Käsekuchen“, bestellt er. „Danke für die Bestellung, sie kommt sofort“, versichere ich und gehe zu Mama. „Was war denn da los? Wieso hat Kairi die Beiden nicht bedient?“, will sie sofort wissen. Ich möchte ja mal gerne wissen, wie sie hier die Bestellungen fertig machen kann und trotzdem alles beobachten kann. „Weil sie von mir bedient werden wollen und jetzt brauch ich ne heiße Schokolade und einen Cappuccino, dazu ein Stück Schoko und ein Stück Käse“, erkläre ich und kümmere mich um den nächsten Tisch. Als ich die Bestellung dann zu unserem Schulrat bringe, ist er erneut nur auf mich fixiert, seine Freundin scheint er gar nicht zu beachten. Ich weiß echt nicht, warum er sie dann mitbringt. Ich meine, sie ist echt hübsch und sie passen so gut zusammen, warum turteln sie kein bisschen? Ist doch nichts dabei. Oder sind sie vielleicht gar kein Paar? „Hallo, wir möchten zahlen“, ruft mich die Freundin des Schulrates. Sie waren so lange hier, viel länger, als andere Gäste, ich möchte nur wissen warum. Ist es nicht komisch, dass sie, oder besser gesagt nur er sich ziemlich viel Zeit mit dem Kuchenessen gelassen haben? Er hat mehr gestarrt, als zu essen. „Zahlen Sie zusammen oder getrennt?“, frage ich, als ich an den Tisch trete. „Zusammen“, erklärt der Schulrat. Hm, vielleicht sind sie ja trotzdem zusammen. „Dann macht es 8,30 Dollar“, entgegne ich. „Hier und das steckst du dir gleich ein, sonst stellt deine Mutter dir wieder ewig viele Fragen“, gibt er mir zuerst 9 Dollar und steckt mir dann noch einen Fünf-Dollarschein in meine Hose. Oh mein Gott, der Typ hat sie nicht mehr alle. Was soll das? Wieso gibt er mir viel zu viel Trinkgeld? Wieso? Und das noch vor seiner Freundin?? Der spinnt, echt, der hat sie nicht mehr alle. Ich muss sofort hier weg, nein, er muss verschwinden, ich muss bedienen. „Ähhh, danke, schönen Tag noch“, wünsche ich, nehme die leeren Tassen und Teller und gehe zu Mama an die Theke. Mittlerweile ist der Nachmittagsansturm so ziemlich weg und ich kann kurze Zeit entspannen. „Und? Wie viel war es diesmal?“, fragt Mama sofort. „Neun Dollar, also 70 Cent Trinkgeld. Ist doch ganz normal“, antworte ich und verschweige den Schein in meiner Hosentasche. „Ja, hast du wegen gestern gefragt?“, will sie wissen. „Nein, ich hatte keine Gelegenheit“, erkläre ich und sehe wie der Schulrat und seine Freundin unser Lokal verlässt. Sofort fällt es mir leichter durchzuatmen und mich zu beruhigen. Er ist weg, zum Glück. Irgendwas stimmt nicht mit ihm und ich werde noch herausfinden was. Rikus POV „Macht es dir eigentlich Spaß mit anderen Leuten zu spielen?“, werde ich in meinem Haus, von einem Freund begrüßt, den ich schon lange nicht mehr gesehen habe. „SAM!“, freue ich mich. Sam ist so wie ich, unverwundbar und unsterblich. Ich habe ihn im Mittelalter kennen gelernt und nach und nach wurden wir ziemlich enge Freunde. Leider hat er sich irgendwann dazu entschlossen, der Moderne den Rücken zu kehren und in einer Hütte im Wald zu leben. So sieht er im Moment auch aus. Seine Haare sind viel zu lang und hängen im verwuschelt ins Gesicht, seine Klamotten haben schon mal bessere Tage gesehen und seine Schuhe, kann man fast nicht mehr als solche bezeichnen. „Riku, hast du nicht gehört was ich gesagt habe?“, will er wissen, da ich nicht darauf eingegangen bin. „Doch, klar, aber ich darf mich doch trotzdem freuen oder?“, entgegne ich. „Meinetwegen, aber hör auf mit den anderen zu spielen. Das ist gegen die Regeln“, erklärt er. „Ha, ha, Regeln. Und welche Regel hat damals verhindert, dass Sora umgebracht wurde? Keine, ihn haben sie einfach sterben lassen. Ich halte mich schon lange nicht mehr an die Regeln und? Mir ist nichts passiert. Ich lebe noch, töten kann man mich nicht und verwunden auch nicht, also reg dich ab“, erwidere ich. Regeln? Das ist der größte Schwachsinn. Erzähl keinem was du bist, halte dich im Verborgenen, benutze niemals deine Kräfte zu deinen Gunsten. So ein Käse. Der, der diese Regeln erfunden hat, hat wahrscheinlich nie so gelebt wie wir. „Das mit deinem Freund tut mir Leid, aber wenn du nicht aufpasst, wird dir etwas passieren, was viel schlimmer, als der Tod oder Wunden ist“, erklärt Sam. Schlaumeier, wie immer. „Ach ja, und was?“, frage ich gleichgültig. „Sie werden dir deine Kräfte nehmen, Riku“, antwortet er. „Das geht nicht. Ich bin viel zu mächtig für sie“, entgegne ich. „Du bist nie mächtiger, als der Mächtigste von ihnen, so etwas würden sie nicht zu lassen. Und selbst wenn, dann würdest du ihr Meister werden, dann hätte man dich längst gebeten sie zu führen“, erklärt Sam. „Und damit dir nichts passiert, werde ich ab sofort bei dir wohnen“, fügt mein alter Freund noch hinzu. „WAS?!“, bin ich furchtbar aufgeregt deshalb. Mit ihm wohnen ging noch nie gut. „Irgendwer muss doch auf dich aufpassen. Ich geh duschen“, verlässt er ohne auch nur irgendwie auf mich zu achten den Raum. Schöne Scheiße, jetzt ist er wieder da. Mein toller Aufpasser. Manchmal ist er mir ja ein toller Vaterersatz gewesen, aber eben auch nur manchmal. Meistens war er mir ein schlechtes Vorbild. Seufzend lasse ich mich aufs Sofa fallen und schalte lustlos den Fernseher ein. Es hätte alles so schön sein können. Ich nähere mich Sora langsam an, er erinnert sich wieder und ist in mich verliebt. Wir werden ein Paar und ziehen zusammen. Wir überleben seine Verwandten und sind bis in Ewigkeit glücklich. Das alles steht auf meiner Zukunftsliste, die ich seit ich meinen Geliebten wieder gefunden habe, angefangen habe zu führen. Jetzt muss ich sie gründlich ändern. Nun wird es heißen. Sam ist mein Aufpasser, er überwacht jeden meiner Schritte bezüglich Sora und meiner Zauberkräfte. Er lauscht mit Magie unseren Gesprächen, Tätigkeiten und sonst was. Er bemuttert mich in beziehungstechnischer Hinsicht und denkt er wisse alles besser. „Was haben wir denn da?“, fragt Sam plötzlich und nimmt mir meinen Zettel aus der Hand. „Meine Zukunftsliste, ha, ha, Riku, machst du diesen Quatsch immer noch?“, will er wissen, als er sie langsam liest. Ich bestaune ihn erstmal. Jetzt nach einer Dusche und nachdem er Klamotten, von mir angezogen hat, natürlich ohne mich zu fragen, sieht er so anders aus, so viel besser und süßer. Na ja, er war schon immer der Richtige für besondere Nächte. „Warum stellst du mich hier so hin, als ob du mich nicht leiden könntest? Wenn das so ist kann ich auch wieder gehen und dich in dein Verderben rennen lassen“, ist er nicht gerade erfreut über meine Wortwahl auf der Liste. „Ach Quatsch, das war jetzt nur alles Negative an dir. Du hast auch sehr viele positive Seiten“, erkläre ich. „Und die wären?“, will er wissen, setzt sich neben mich und sieht mich mit einem Blick an, der keine bösen Worte zulässt. „Du bist süß, ein verlässlicher Freund, du stehst mir immer zur Seite und kümmerst dich, auch wenn es manchmal ein bisschen viel ist, um mich“, gebe ich zurück. „Das hört sich schon besser an“, findet er. „Ach ja, du verschaffst mir natürlich einen Job bei dir an der Schule und in deinem Krankenhaus. Ich will wissen wo du jeden Abend hingehst und ich schicke dir immer einen magischen Begleiter mit“, fängt das Bemutterungsding sofort an. „Saaaaaaam“, seufze ich. „Na gut, du darfst ohne magischen Begleiter ausgehen, dafür nimmst du mich mit“, entgegnet er. „Woher willst du eigentlich wissen, dass ich ausgehe?“, frage ich, woraufhin er kichert. „Riku, also wirklich. Du warst der, der es jeden Abend ziemlich bunt getrieben hat, außerdem beobachte ich dich schon seit Wochen. Warum denkst du, dass ich weiß wo du arbeitest?“, erwidert er. Mist, jetzt hat er mich auch noch so doll geschlagen. „Weißt du, dass du als Arzt echt sexy aussiehst?“, will er wissen, als ich ihm nichts mehr geantwortet habe. „Mit deinem weißen Kittel und deiner Brille, uhhhh, war das anziehend. Ich hätte fast meinem Unsichtbarkeitszauber vergessen“, bemerkt er und setzt sich auf meine Beine. Ich lasse es zu, bin mir aber total unsicher. Eigentlich bin ich in Sora verliebt, aber Sam ist für mich nur Spaß. Ist es dann verboten? Obwohl ich nun schon steinalt bin, diese Frage habe ich für mich noch nie geklärt. „Und als du dich umgezogen hast, da kamen alte Erinnerungen hoch, das sag ich dir“, flüstert er in mein Ohr und knabbert an meinem Ohrläppchen. Mhmmmm, es fühlt sich so gut an, viel zu gut um es nach so langer Zeit abzulehnen. „Weißt du noch damals in der Nacht, als ich mich von dir verabschiedet habe?“, spricht Sam weiter, knöpft dabei mein Hemd auf und küsst sich von meiner Schulter über meinen Hals bis zu meinen Lippen. Oh mein Gott, wird mir heiß, wenn ich nur an diese Nacht denke. „Hör auf Sammy, ich bin in Sora verliebt“, versuche ich noch ihn von einem Kuss abzuhalten. „Aber nicht mit ihm zusammen. Vergiss den Kleinen für nen Moment“, gibt Sam unbeirrt zurück und schon liegen seine Lippen auf meinen… „Na, das war doch ein toller Einstand. Findest du nicht?“, fragt Sam nach unserem Stelldichein und zündet sich eine Zigarette an. Ja, es war toll, aber jetzt habe ich das schlechteste Gewissen, seit Jahrtausenden. Was hab ich nur wieder gemacht? Wäre ich mit Sora zusammen hätte ich ihn betrogen und so? Zählt das auch schon? Riku, du bist echt doof. Sam steht unterdessen auf, zieht sich an und wühlt danach in meinen Wohnzimmerschränken. „Was suchst du?“, will ich wissen. „Nen Aschenbecher“, erklärt er. „Weißt du, dass das ein Nichtraucherhaus ist?“, gebe ich leicht wütend zurück. Er könnte wenigstens auf den Balkon gehen. „Hab dich nicht so. Wo ist jetzt der Aschenbecher?“, erkundigt er sich. „Da in der kleinen Kommode müsst einer sein“, entgegne ich, setze mich auf und ziehe ebenfalls meine Klamotten wieder an. „Riku, wie wärs, gehen wir aus?“, schlägt Sam vor, als er fertig geraucht hat und setzt sich zu mir. „Keine Lust“, gebe ich beleidigt zurück. „Ach, stell dich nicht so an. Du hast den Kleinen nicht betrogen, es war nur Spaß und ihr seid nicht zusammen. Jetzt komm, machen wir einen drauf. Wir müssen doch feiern, dass ich wieder da bin. Oder findest du, ich habe das nicht verdient?“, erwidert Sam und hat mich mal wieder eingewickelt. Natürlich hat er es verdient und natürlich sitzen wir eine halbe Stunde später in meinem Auto und sind in Richtung Stadt unterwegs. „Ohhh, ist das schön endlich wieder in der Zivilisation zu leben“, ist Sam völlig mit sich zufrieden, als wir in einem Club an einem Tisch sitzen. Er umgarnt von zwei dieser dummen Neuzeitfrauen, also kurzer Rock, kurzes Top und Unmengen von Schminke. Es ist so ekelhaft, wie sie sich ihm darbieten, nur weil er ein bisschen mit ihnen spielt. „Ja, super“, gebe ich angewidert zurück. „Na Riku, immer noch beleidigt wegen deinem Kleinen? Nimm dir doch eine von denen“, erwidert er und nickt einer der beiden Frauen zu, die sofort zu mir rutscht und mich befummelt. „Nein, danke, ich stehe nicht auf unangemessene Frauen“, vermeide ich es jegliche Schimpfwörter zu verwenden, die mir gerade durch den Kopf schießen. Die Tussi rutscht wieder zu Sam und betatscht nun ihn. „Riku, Riku, du musst noch viel lernen. Wenn du immer nur auf die große Liebe wartest, ist es irgendwann zu spät“, erklärt er, doch darüber kann ich nur lachen. Für mich wird es nie zu spät sein, schließlich kann ich nicht sterben. „Schon vergessen, dass ich etwas Besonderes bin?“, will ich wissen. „Nein, aber Sora wird es nicht ewig geben“, entgegnet er. „Das ist mir egal, so lange ich mein jetziges Leben mit ihm teilen kann“, antworte ich mit ziemlich kläglicher Stimme. Natürlich würde ich mir wünschen, ewig mit ihm zu leben, aber es wird nicht gehen. Ich kann ihn zwar unverwundbar machen, aber nicht unsterblich. Er wird altern und irgendwann auch sterben. „Ja, wers glaubt. Los, wir verziehen uns, du bist heute zu nichts mehr zu gebrauchen“, erklärt Sam und lässt die beiden Frauen sofort fallen, um mit mir nach Hause zu fahren. Kapi 4 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)