Das ist das Leben von ChaosAngel2 (Mello x Matt) ================================================================================ Kapitel 17: Strafe ------------------ Mello kam tatsächlich nach ein paar Minuten mit einem von Marys Kochlöffeln wieder. Wieder und wieder hatte abgewogen, ob er es wirklich tun sollte, und war zu dem Schluss gekommen, dass es vielleicht richtig wäre, aber er wollte nicht. Er wollte Matt nicht wehtun. Er seufzte, als der rothaarige den Kopf hob und ihn ansah. „Matt… Ich… Ich kann das nicht. Es… Es tut mir leid, ich…“ Matt verzog das Gesicht zu einem freudlosen Grinsen. „Du hast für die Mafia tausende von Leuten gefoltert und denkst, du bist nicht in der Lage dazu, mich zu bestrafen?“ „Matt, du bist zu alt dafür. Wir sind beide… Ich meine, das ist doch nicht normal! Ich kann dich doch nicht einfach übers knie legen, wie ein kleines Kind, ich meine…“ Matt nickte. „Ok, dann muss ich wohl damit leben.“ Dann stand er auf und verließ das Zimmer. „Matt!“, rief Mello und lief hinterher, aber der Rothaarige schien ihn zu ignorieren, was dem Blonden ziemlich Angst einjagte. „Matt, was hast du vor?“ Doch Matt blieb nicht mal stehen, sondern verschwand in L's Badezimmer und schloss die Tür hinter sich ab. Matt verstand schon, warum Mello ihn nicht bestrafen wollte. Aber er fühlte sich so… Dreckig, böse, so als würde das Gift ihn von innen heraus zu einem Monster machen. Es musste raus da, bevor es Besitz von ihm ergreifen konnte. Langsam öffnete Matt den Badezimmerschrank. Wenn Mello ihn nicht bestrafen wollte, dann musste er es eben selbst tun. Er schluckte, als er die Rasierklinge, die er soeben aus dem Schrank geholt hatte, betrachtete. Sie glänzte, war neu, war scharf. Langsam setzte er sie wenige Millimeter über dem ende des Gipses an seinem linken Arm an. Es tat weh, doch der Schmerz fühlte sich gut an, wie eine Befreiung, wie… In dem Moment sprang das Schloss aus der Tür, gegen die Mello die ganze Zeit geschlagen hatte. Jetzt saß der Blonde vor ihm, sah ihn entsetzt und gleichermaßen wütend an, während er hier stand, mit der Klinge noch in der Hand und ihm ein dünnes Rinnsal Blut vom Arm hinunter tropfte. Mello schnaufte, dann griff er nach vorne, schlug Matt die Klinge aus der Hand, packte ihn am Arm und zog ihn zurück in das Zimmer, aus dem sie gerade gekommen waren. „Was soll das Matt? Willst du dich jetzt doch noch umbringen?!“ Matt starrte trotzig zur Seite. Aus seiner Sicht hatte er nichts unrechtes getan. Er wusste, wie seine Pulsadern verliefen und hatte sie absichtlich verfehlt. Doch Mello war außer sich vor Wut. „Du dämlicher Vollidiot!“, mit diesen Worten verpasste Mello seinem Freund eine feste Ohrfeige. In Matt keimte ein trotz auf, den er selbst in der Pubertät nicht entwickelt hatte. „Was willst du eigentlich? Es ist verdammt noch mal meine Sache, was mit meinem Körper tue oder nicht! Ich bring mich schon nicht um, aber wenn ich…“ Mello unterbrach ihn dadurch, dass er ihn am Arm packte und fest zudrückte. „Du willst es also wirklich nicht anders, ja? Gut, dann leg deinen Oberkörper da über den Tisch. Und ich warne dich, wenn du auch nur versuchst, dich zu wehren oder mich anzugreifen, dann bist du richtig fällig!“ „Nein! Du wolltest mich nicht bestrafen, also hab ich es selbst getan! Änder gefälligst nicht alle 5 Minuten deine Meinung!- Aua!“ Mello hatte sich den Kochlöffel geschnappt, der immer noch auf dem Tisch gelegen hatte und Matt damit hart gegen den Oberschenkel geschlagen. „Jetzt tu verdammt noch mal, was ich dir sage, oder ich verpass dir den Rest auch auf die Vorderseite!“ Der Rothaarige zuckte zusammen. So hatte er sich das nicht vorgestellt und er hatte auch nicht im Mindesten damit gerechnet, dass Mello auf einmal doch so brutal werden würde. Er schnaubte kurz, beugte sich dann aber tatsächlich nach vorne, mit dem Oberkörper halb auf den Tisch. Er hörte, wie das Holz durch die Luft sauste. Er spürte den Luftzug, bevor es aufschlug, und dann den brennenden Schmerz an der Stelle, die es getroffen hatte. „Au!“, schrie er kurz auf, doch bevor er noch etwas sagen konnte, traf ihn schon der nächste Schlag auf den Hintern. „Hat es dir so sehr gefallen, mit den Typen in die Kiste zu steigen, oder warum willst du unbedingt, dass ich dir wehtue?!“ Wieder sauste der Kochlöffel durch die Luft und traf Matts Hinterteil. Dem rothaarigen standen schon jetzt Tränen in den Augen vor Schmerz. Es brannte wie Feuer, gleichzeitig konnte er nichts anderes denken als ‚Ich hab’s verdient, also muss ich das jetzt auch durch halten…’. Umso öfter Mello zu schlug, umso mehr steigerte er sich in seine Wut hinein und umso härter wurden auch die Schläge, bis Matt schließlich nicht mehr aufschrie, sondern nur noch schluchzte. Dann ließ Mello den Kochlöffel sinken und schob sich im Rollstuhl neben Matt. „Hey…“, sagte er leise. Irgendwie tat es ihm jetzt schon wieder leid, er hätte sich nicht so aus der Fassung bringen lassen sollen. Matt zitterte am ganzen Körper und er weinte. „Matty, ich…“ Da drehte sich der Rothaarige plötzlich zu ihm um und fiel ihm in die Arme. „Es tut mir so Leid… Bitte, Ich mach’s nicht mehr, bitte…. Bitte verzeih mir…“ Mello fühlte einen leichten Stich im Herz. „Aber Matty, ich hab dir doch schon längst verziehen, du… Du Hornochse… Was machst du nur für Sachen, hä? Ich…“ Beruhigend strich der Blonde dem Weinenden über den Rücken, und hörte damit auch nicht auf, als ihm die Worte ausgingen. Was sollte er auch sagen? „Bitte verlass mich nicht, Mel, ich… Ich kann nicht mehr ohne dich…“ „schsch… Wer sagt denn, dass ich dich verlassen will? Du Dummkopf, als würde ich dich einfach so allein lassen, nachdem ich ja jetzt weiß, dass du alleine nur Mist baust… Matt, ich weiß, dass es teilweise nicht danach aussah, aber ich liebe dich, ok? Ich werde dich nicht mehr verlassen.“ Aus irgendeinem Grund konnte Matt nicht mehr aufhören zu weinen, er krallte sich an den zurzeit im Rollstuhl sitzenden fest. Der war mehr als unsicher, was er nun tun sollte. Und er war überzeugt davon, es übertrieben zu haben. Langsam versuchte er, seinen Freund hoch zu ziehen. Er schaffte es immerhin soweit, dass dieser ihm in die Augen sah. Sein Blick war ängstlich, verzweifelt und tränenverschleiert. Mello streckte die hand aus und strich ihm eine Träne von der Wange. „Ich liebe dich, Matt. Vergiss das nicht…“ „Ich… ich… Ich liebe… dich auch, Mel…“ „Glaubst du, du kannst aufstehen? Ich… Ich würde jetzt gerne… Mich zusammen mit dir irgendwo hinsetzen- oder, wenn… wenn es dir zu sehr weh tut, auch hinlegen, ich meine…“ Matt nickte und wenig später saß Mello auf der Couch und Matts Kopf lag auf seinem Schoß. „Du bist mir einer…“, seufzte Mello. „Geht es wieder?“ „Ja… Ich… danke…“ Der Blonde schüttelte den Kopf. Erst bettelte Matt um Schläge, bekam sie und das auch ziemlich heftig- und dann bedankte er sich tatsächlich dafür. Aber Hauptsache war, dass es dem Rothaarigen besser ging- und er nie wieder auf die Idee kam, etwas so dummes zu tun. „Ach, Mel…“, kam es auf einmal von Matt. „Nein, es hat mir nicht gefallen.“ „Hm?“ Mello wusste überhaupt nicht wovon er sprach. „Als… Als ich bei… Bei diesen Kerlen war, das…“ Erst jetzt ging Mello auf, was er da gesagt hatte. „Matt… Ich hätte das nicht sagen dürfen. Ich weiß, dass du… Dass sie dir weh getan haben und…“ Matt schüttelte den Kopf. „Du musst dich nicht entschuldigen. Ich wollte dir nur deine Frage beantworten. Nein, die Strafe hab ich dafür verdient, dass ich DIR wehgetan hab. Ich… Ich wollte nicht, dass du denkst, dass du…“ Das war das erste Mal seit drei tagen, dass Mello an sein Gesicht erinnert worden war. Er verzog das Gesicht. „Ich sehe wirklich nicht mehr gut aus…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)