Du entkommst mir nicht... von risuma (Anzu hats nicht leicht ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Du entkommst mir nicht... ------------------------------------ Auf dem Schiff, welches die Teilnehmer zum Duell-Monsters-Turnier im Königreich der Duellanten bringt: Mai Kujaku steht gelangweilt an der Reling und betrachtet abschätzend die Duellanten. Keine besondere Konkurrenz für sie, entscheidet sie, dreht sich um und will gehen. Das scheint eine langweilige Überfahrt zu werden, denkt sie sich und will zurück in ihre Kabine gehen, als eine Gruppe ’Kinder’ das Deck betritt. Ein Mädchen war darunter - und sie war eindeutig keine Duellantin. Doch was hatte sie auf dem Schiff zu suchen? Neugierig geworden, beschließt Mai die Gruppe um Yugi Muto zu beobachten. Schnell stellt sie fest das Anzu, so heißt das Mädchen, ständig an Yugi Mutos Seite zu finden ist. Sie klebt ein bisschen zu dicht an ihm dran, findet Mai und beschließt ein wenig daran zu ändern. Schnell hat sie die Kabine herausgefunden, in der Anzu schläft – da muss man doch was machen können... Erst einmal muss sie sich aber den Duellanten widmen, schließlich ist sie ja nicht auf diesem Schiff, um kleine Mädchen zu ärgern... Sie muss auch etwas für ihren Lebensunterhalt tun, doch Anzu scheint ihr Kurzweil zu versprechen... Schon am ersten Abend kann sie sich Anzu ein wenig nähern. Praktischer Weise liegen ihre Kabinen direkt gegenüber. „Hallo, ich bin Mai Kujaku, und wie heißt du?“, schaut Mai die Jüngere neugierig an. „Anzu Mazaki.“, antwortete Anzu schüchtern. „Ich wünsch dir viel Spaß auf dem Schiff. Man sieht sich...“, wünscht Mai und streift leicht über Anzus Arm. Grinsend betritt Mai ihre Kabine und lässt eine verwirrte Anzu auf dem Flur stehen. Na, das läuft ja prima – Mai reibt sich die Hände und schläft zufrieden ein. Das nächste Mal passt Mai Anzu auf der Treppe zu den Kabinen ab. „Na, gut geschlafen?“, erkundigt sie sich liebevoll. „Ja.“, antwortet Anzu irritiert. Wieso erkundigt sich die Ältere bei ihr? „Keine Anzeichen von Seekrankheit?“, gibt Mai eine scheinbare Erklärung. Ihr ist das Minenspiel der Jüngeren nicht entgangen, sie ist ja so leicht durcheinander zu bringen... „Ähm, nein.“, antwortet Anzu erleichtert und macht sich auf die Suche nach Yugi. Abends wartet Mai an passender Stelle und kommt rein zufällig von der entgegen gesetzter Seite Anzu so entgegen, dass sie gleichzeitig vor ihren Türen ankommen. „Und, schon duelliert?“, stellt sich Mai unwissend. „Nein, noch nicht.“, antwortet Anzu verschämt und wird rot. Sie kann doch nicht zugeben, dass sie keine Duellantin ist. Sie hat schon einige Duelle der Älteren gesehen und Respekt vor ihr gewonnen. „Morgen, nach dem Frühstück?“, fordert Mai Anzu heraus und amüsiert sich, als sie sieht, wie Anzu noch ein kleines bisschen kleiner wird. Ein kurzer Schritt, und schon steht sie vor Anzu und küsst sie auf die Wange. „Gute Nacht, Kleine und schlaf schön.“ Mai dreht sich um und lässt eine völlig perplexe Anzu auf dem Flur stehen. Kopfschüttelnd betritt Anzu ihre Kabine und legt sich schlafen. Am nächsten Morgen wartet Mai schon auf dem Flur, als Anzu ihre Kabine verlässt. „Guten Morgen.“, wird Anzu fröhlich von der Älteren begrüßt, die nicht von ihrer Seite weicht und sich selbst beim Frühstück neben sie setzt. „Hallo Mai, guten Morgen Anzu“, begrüßt Katsuya die beiden Neuankömmlinge. „Guten Morgen, Yugi.“, wendet Anzu sich ihrem Nachbarn zu und verwickelt ihn in ein seichtes Gespräch. Katsuya indessen versucht Mai in eine Diskussion über Monster-Karten zu verwickeln, was ihm jedoch nicht so recht gelingen will, denn Mai ist nicht so ganz bei der Sache. Doch dann unterbreitet Katsuya ihr eine interessante Theorie und so wendet Mai ihre Gedanken von ihrem kleinen süßen Opfer erst einmal ab. Mai entfernt sich nach dem Frühstück von der Gruppe um Yugi Muto und sucht sich noch einige Duellanten, bis ihre Aufmerksamkeit wieder auf Yugi Muto gelenkt wird, genauer gesagt auf seinen Freund Katsuya Jonouchi, der gerade ins Wasser springt und die kostbaren Karten der Exodia aus dem Wasser holen will. Sie stellt sich neben Anzu und flüstert ihr ins Ohr: „Du hast doch nicht etwa unser Duell vergessen?“ Anzu schrickt zusammen, denn sie hat Mai gar nicht kommen gehört. Jetzt wird es eng für Anzu, was soll sie nur sagen? „Ähm... nun ja... ähm...“, stottert Anzu herum und Mai amüsiert sich köstlich über die verlegene Anzu – sie weiß natürlich, dass Anzu sich gar nicht duellieren kann. „Nun, das Duell läuft uns ja nicht davon, nicht wahr, Süße?“ Wie zufällig streift Mais Hand über Anzus Nacken. Ihr entgeht nicht das leichte Zusammenzucken der Jüngeren und ein zufriedenes Grinsen zieht über Mais Züge. Sie verlässt die Gruppe und sucht sich ein Plätzchen zum sonnen. Zur Mittagszeit ist Mai wieder wie zufällig in Anzus Nähe und schafft es wieder einen Platz neben ihr am Tisch zu finden. Und auch jetzt gelingt es Mai Anzus Hand zu streifen, als sie nach dem Pfeffer langt. Pfeffer schadet dem Essen weniger, als Salz, denkt sich Mai, da sie ja nur einen Vorwand sucht. Immer wieder streift Mai Anzu, berührt ’zufällig’ ihr Bein oder wirft ihr einen langen Blick zu. Anzu wird es immer unbehaglicher, sie versucht von Mai abzurücken, doch es ist wir verhext, Mai bleibt immer direkt an ihr kleben, entweder sie rutscht auch oder Anzu wird von der anderen Seite bedrängt. Das Essen will Anzu gar nicht so richtig schmecken, aber um ihre Freunde nicht zu beunruhigen, versucht sie es wenigstens. „Geht es dir nicht gut? Du stocherst ja so im Essen herum?“, erkundigt sich Mai mit einem zuckersüßen Lächeln. Anzu will ihr schon die Antwort verweigern, und so tun, als hätte sie die Frage nicht gehört, als sie die fragenden Blicke ihrer Freunde auf sich ruhen spürt. „Äh... ja...“, windet sich Anzu, der so schnell nichts einfallen will. „Ich hol dir einen Tee“, steht Yugi besorgt auf, „dann geht es dir gewiss gleich wieder besser.“ Erfreut schaut Anzu Yugi hinterher. „Und schon geht’s dir wieder gut.“, flötete Mai Anzu ins Ohr. Erschrocken zuckt Anzu zusammen, als ihr Mai schon wieder so nah ist. „Hab keine Angst, ich tu dir doch nichts.“, meint Mai anzüglich. „Da bin ich mir langsam nicht mehr so sicher.“, murmelt Anzu leise vor sich hin. Am liebsten würde sie jetzt verschwinden, doch Yugi ist mit dem Tee noch nicht zurück. Aber dann hat sie vor, sofort in ihrem Zimmer zu verschwinden. Als Yugi mit dem Tee kommt, leuchten ihre Augen auf. „Nicht so auffällig, meine Süße, du sollst doch nur Augen für mich haben.“, schmollt Mai gespielt. Anzu beschließt das ebengesagte zu ignorieren, und wendet sich Yugi zu, der ihr den Tee reicht. „Danke, Yugi, den kann ich jetzt wirklich gebrauchen.“ „Ist doch kein Problem, dazu sind Freunde schließlich da.“, meint Yugi verlegen. Es war ihm immer ziemlich unangenehm, wenn er im Mittelpunkt stand. „Aber Freunde bedanken sich auch.“, antwortet Anzu beharrlich. Mai beschließt dass es fürs Erste genug wäre, und erhebt sich von ihrem Platz. „Aber nicht unser Duell vergessen!“, mahnt sie die Jüngere und fährt ihr mit einem Finger ganz leicht den Hals entlang. „Man sieht sich.“, meint Mai in Yugis Richtung, und ist auch schon gleich um die Ecke verschwunden. Anzu atmet erleichtert auf. Yugi schaut sie ganz besorgt an. „Magst du Mai nicht?“, will er von Anzu wissen, während diese ihren Tee trinkt. „D...och“, kommt es zögerlich von Anzu. „Aber sie ist irgendwie so... seltsam.“, versucht Anzu ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. „Kann ich nicht finden.“, meint Yugi erstaunt. „Das bildest du dir gewiss nur ein. Oh, ich muss los, ich hab gleich ein Duell. Apropos Duell, was meinte Mai denn damit?“ „Mai hat mich zu einem Duell herausgefordert.“, sagt Anzu bekümmert. „Aber du weißt doch, dass ich gar kein Deck habe.“ „Komm nach dem Abendessen in unsere Kabine, dann kümmern wir uns darum.“, schlägt Yugi vor. „Danke.“ Anzu fällt Yugi um den Hals und küsst ihn auf die Wange. Sie hält sich dicht bei ihren Freunden, nur um nicht mit Mai zusammen zu stoßen. Und als sie zum Abendessen von Mai keine Spur erkennen kann, schmeckt es ihr auf einmal richtig gut. „Dann hat der Tee ja geholfen.“, freut sich Yugi. Anzu strahlt Yugi an... Gemeinsam stellen die Jungs für Anzu ein Deck zusammen, nachdem sie von Yugi erfahren haben, dass Mai Anzu zu einem Duell herausgefordert hat. Jeder versucht Anzu gute Ratschläge zu geben und so entsteht auf einmal ein heilloses Durcheinander und Anzu versteht nur noch Bohne. Yami kann sich das nicht länger mit ansehen und tauscht mit Yugi den Körper, um erst einmal Ordnung in die ganze Sache zu bringen. „Katsuya, du bist in der letzten Zeit richtig gut geworden...“ beginnt Yami mit seinem Plan. „Lasst und doch ganz einfach ein Duell spielen. Ich gegen Anzu – und du hilfst und berätst Anzu.“, schlägt Yami vor. Anzu bekommt ganz feuchte Hände, und ihr Herz schlägt heftiger, als sie Yami so unvermittelt gegenüber steht. Ob er spürt, was sie für ihn empfindet? Katsuya geht in der Rolle des Lehrers total auf. Erhaben erklärt er Anzu die Karten und worauf es ankommt, doch Anzu kann ihm nicht so recht folgen. Zum einen ist da ihr großer Schwarm Yami und zum anderen Honda, der sich bald wegwerfen will, weil Katsuya vollkommen in die Rolle von Yugis Großvater geschlüpft ist. „Jetzt pass doch endlich auf.“, schimpft Katsuya, als Anzu einfach irgendeine x-beliebige Karte nimmt, um Yami zu kontern. „Auch wenn du an die Macht der Karten glaubst, du musst dich auch auf das Spiel konzentrieren.“, mahnt Yami nun ebenfalls. Anzu schlägt beschämt die Augen nieder und ist fortan besser bei der Sache. Und siehe da, am Ende ist sie sogar schon in der Lage, Yami den ein oder anderen Zug entgegen zu setzten. Erledigt, aber mit einem Deck bewaffnet, macht sich Anzu auf den Weg zu ihrer Kabine. Im Nachhinein muss sie sich eingestehen, dass das Duellieren ihr sogar richtigen Spaß gemacht hat. Ein glückliches Lächeln liegt auf ihrem Gesicht, als sie um die Ecke biegt und ihre Kabinentür ansteuert. „Freust du dich so sehr, mich zu sehen?“, löst sich Mai von ihrer Kabinentür, vor der sie auf Anzu gewartet hat - ihr glückliches Lächeln absichtlich missverstehend. „Ähm, hallo Mai.“, stottert Anzu vollkommen erschreckt. Die hatte sie ja vollkommen verdrängt gehabt... Mai kommt ihr immer näher, und Anzu geht immer weiter zurück, bis sie mit dem Rücken an die Wand stößt. Mais Gesicht kommt ihr immer näher und panisch sucht Anzu nach einem Ausweg. Die Karten in ihrer Tasche fallen ihr ein... „Morgen, gleich nach dem Frühstück?“, hofft Anzu sich aus der Affäre ziehen zu können. „Nach dem Frühstück?“, runzelt Mai für einen kurzen Augenblick die Stirn. Dann zieht ein Grinsen über ihr Gesicht. „Du stellst dich endlich meiner Herausforderung?“, flüstert Mai in Anzus Ohr und streift dabei mit ihren Lippen Anzus Wange. „Eine kluge Entscheidung, na, dann will ich dich nicht länger aufhalten, schließlich sollst du ausgeruht in unser Duell kommen.“ Mai dreht sich leicht, um Anzu frei zu geben, und berührt dabei, natürlich völlig ’unabsichtlich’, Anzus Brust. „Gute Nacht, Süße, schlaf recht schön und träum von unserem Duell.“ Mai haucht noch einen Kuss in Anzus Richtung, bevor sie in ihrer Kabine verschwindet. Anzu steht wie angewurzelt da. Sie kann nicht glauben, was da eben geschehen ist. Wenn sie es nicht besser wüsste, dann war das eben die totale Anmache. Egal, welche Worte Mai eben benutzt hatte. Anzu läuft es heiß und kalt den Rücken runter, denn auf einmal ergibt alles einen Sinn – die vielen ’zufälligen’ Berührungen durch Mai, die Küsschen... Diese Frau war gefährlich, sehr gefährlich sogar... Endlich kommt Bewegung in die Sechszehnjährige – mit wild klopfendem Herzen schließt sie die Sicherheit spendende Kabinentür hinter sich zu und lehnt sich erschöpft an sie. Ja, wenn Yami sie so behandeln würde... dann wäre das etwas ganz anderes... Sie stünde ebenfalls mit klopfendem Herzen hier an der Tür... aber nicht ängstlich erschrocken, sondern freudig erwartend... Anzu schlief in dieser Nacht nicht besonders gut. Ständig träumte sie von Mai... und irgendwie lief es immer auf das gleiche hinaus, am Ende zog sie Mai irgendwo hin und sie wachte schweißgebadet auf. Mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch blickte sie dem Duell entgegen, das nach dem Frühstück stattfinden sollte. Am liebsten würde sie sich ja davor drücken, aber das ging ja jetzt nicht mehr... Hoffentlich saß Mai nicht gleich wieder neben ihr... Doch Anzu sollte kein Glück haben – als sie ihre Kabinentür öffnete, wartete Mai schon auf der anderen Flurseite auf sie. Anzu holte tief Luft, und versuchte die Ältere so gut es ging zu ignorieren. Mit einem knappen „Guten Morgen.“. ging sie an Mai vorbei und lief in Richtung Speisesaal. Doch Mai ließ sich nicht beirren – sie folgte einfach der Braunhaarigen zum Frühstück. „Na, bereit fürs Duell nachher?“, wollte sie grinsend von Anzu wissen. „Ja.“, nickte Anzu und seufzte erleichtert auf, als zwischen Katsuya und Honda noch ein Platz frei war. Doch ihre Erleichterung sollte schnell einem Erschrecken weichen, denn genau ihr gegenüber nahm Mai Platz, und nun wusste sie nicht mehr, wohin sie schauen sollte. Mai schaute sie so seltsam an, Anzu wurde es ganz komisch... und als Mai mit leuchtenden Augen einen leichten Kuss auf ihr Marmeladenbrötchen hauchte, hätte sie fast vor Schreck ihre Tasse fallen lassen. „Und, Mai, ich hab gehört, du hast Anzu zu einem Duell herausgefordert?“, wollte Katsuya neugierig von Mai wissen und lenkte so unwissentlich Mais Aufmerksamkeit von Anzu weg. Anzu seufzte erleichtert auf und beeilte sich ihr Frühstück zu beenden, solange Mai noch in das Gespräch mit Katsuya verwickelt war. Fröhlich schwatzend verließen die Freunde den Speisesaal in Richtung Oberdeck. Yugi gab Anzu gerade noch ein paar Tipps, als der Bordlautsprecher ertönte: „Liebe Duellanten! Es ist soweit. In Kürze legen wir im Königreich der Duellanten an. Bitte räumen sie ihre Kabinen und verlassen sie in ordnungsgemäßer Kleidung das Schiff.“ Nun war natürlich keine Zeit mehr für ein Duell und die beiden jungen Frauen begeben sich zu ihren Kabinen, um ihr Hab und Gut zu packen. „Nicht vergessen, Süße“, flötet Mai in Anzus Ohr, und haucht wiederum einen Kuss auf dasselbige, „ich warte auf dich.“ Anzu zuckt unter dieser Berührung zusammen. „Ich wünschte, du würdest das endlich lassen.“, murmelt sie leise vor sich hin. „Hast du was gesagt?“, erkundigt Mai sich neugierig und geht wieder mehr auf Tuchfühlung. „Nichts.“, antwortet Anzu schnell und verschwindet fluchtartig in ihrer Kabine. Mai schaut ihr zufrieden grinsend hinterher... „Du entkommst mir nicht...“ Ja, Anzu würde keine Chance haben ihr zu entkommen, schließlich befanden sie sich hier auf einer Insel, und sie würde gewiss Mittel und Wege finden, sich immer wieder der Jüngeren zu nähern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)