Black Rose von Chloe ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- So hier ist das nächste Kapitel. Hier geht es dann auch mal zur Sache. Hoffe es gefällt euch und viel Spaß beim lesen. Außerdem danke für die lieben Kommis :3 Kapitel 1 In kürzester Zeit brach die Nacht über die Großstadt herein. Selbst der Mond und seine Sterne versteckten sich hinter einer dicken Wolkendecke. Doch das störte die vielen Bewohner nicht im Geringsten, denn die zahlreichen Neonlichter machten die Nacht schnell wieder zum Tag. Doch trotz des künstlich geschaffenen Tages fiel eine Person unter den Letzten auf den Straßen überhaupt nicht auf. Sie schien geradezu mit den wenigen Schatten zu verschmelzen und ein Teil der Nacht zu sein. Doch das war ihr nur recht. Denn aufzufallen war das Letzte, was sie in dieser Nacht wollte. Doch ganz so viel Glück schien sie nun doch nicht zu haben, denn es gab jemand, dem sie durchaus auffiel. Ein Mann mit längeren, schwarzen Haaren hatte die Person bereits entdeckt, als sie aus dem Hintereingang eines Restaurants gekommen war. Und sie war ihm erstaunlich bekannt vorgekommen, weswegen der Japaner ihr hinterher gegangen war, um sicher zu gehen. Der brünette Mann hatte seinen Verfolger nicht bemerkt, obwohl er sich mit der Zeit immer häufiger suchend umgesehen hatte. Er wollte sicher gehen, dass er nicht verfolgt wurde, doch ihm fiel der andere Mann überhaupt nicht auf, da dieser ihm nur mit einigem Abstand folgt. Also ging der Brünette nach einer Weile unbesorgt in eine nicht beleuchtete und kleine Seitengasse, bis er nach einer Weile stehen blieb und erst einmal versuchte, sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Weitere Schritte konnten in der Dunkelheit gehört werden und bald schon erklang eine passende Stimme, die der Brünette nur allzu gut kannte. "Ah, Kai-kun. Ich habe schon auf dich gewartet." Besagter sah nun auf einen Punkt vor sich, wo er die andere Person vermutete. "Dann komme ich ja gerade richtig." Kai registrierte eine Bewegung vor ihm, die er als Nicken des Anderen identifizierte und er streckte nun seine Hand aus, um einen Brief entgegen zu nehmen, den er auch gleich in den Tiefen seiner Jacke verschwinden ließ. Noch immer fiel keinem der Beiden auf, dass jemand am anderen Ende der Gasse versteckt hinter einer Mülltonne ihnen zuhörte. "Du hast Arbeit. Und streng dich an. Der Job ist ein wenig schwerer als deine normalen. Aber solange du dich nicht dumm anstellst, sollte es keine größeren Schwierigkeiten geben." Ein leichtes Grinsen schlich sich nun auf die Lippen des Brünetten. Ihm war schon etwas langweilig geworden, es war dringen an der Zeit, dass er wieder etwas zu tun kriegte. "Du kannst dich auf mich verlassen." Kai wollte gerade noch etwas sagen, als plötzlich eine Mülltonne laut krachend umgestoßen worden war. Sofort wirbelte er herum und sah in die Richtung der Quelle dieses Lärms. "Dir ist jemand gefolgt!" "Verdammt!" Sofort war er der Person hinterher, die sich wieder aufgerappelt hatte und ganz schnell die Flucht ergriffen hatte. Der Schwarzhaarige wusste, dass er hier etwas gehört hätte, was nicht für andere bestimmt war und er lief lieber weg, da ihn urplötzlich die kalte Angst gepackt hatte. Und das obwohl er sich sicher war, den brünetten Mann zu kennen. Aber irgendetwas in ihm sagte ihm, dass er lieber schnell verschwinden sollte. Und er rannte auch so schnell, wie seine Füße ihn tragen konnten. Doch nur wenig später, nachdem er in eine weitere Gasse gelaufen war, wurde er von Kai eingeholt. Dieser packte ihn sofort an der Schulter und drückte ihm im nächsten Moment auch schon brutal gegen die Wand neben ihnen. Kaum hatte er sich an der Wand wieder gefunden, spürte er auch schon das kühle Metall einer Klinge an seiner Kehle, die sich bereits leicht in seine Haut schnitt. Aus purer Angst hatte er die Augen zusammengekniffen, sah dadurch auch nicht das Gesicht seines Angreifers. Und er traute sich auch nicht, sie wieder zu öffnen, bis er eine überraschte Stimme hörte. "Aoi?!" Kai ließ seinen Dolch nun sinken und sah seinen Gegenüber mit einem gemischten Blick an. Er konnte nicht sagen, ob er nun mehr geschockt oder überrascht war, seinen ehemaligen guten Freund hier zu sehen. Vor allem in dieser Situation. Er ging gleich einen Schritt zurück und steckte seinen Dolch wieder ein. Aoi öffnete nun langsam die Augen und sah Kai überrascht an. Also hatte er sich doch nicht getäuscht und das hier war tatsächlich der Kai, den er bereits seit über einem Jahr nicht mehr gesehen hatte. Er hatte sich immer gefragt gehabt, warum er sich nie bei ihnen gemeldet hatte, nachdem sie sich auf ihrem Konzert das letzte Mal gesehen hatten. Er hatte genau wie die anderen Drei gedacht, dass ihr ehemaliger Drummer außerdem gar nicht mehr in der Nähe von Tokio wohnen würde, keiner hatte ihn je gesehen. Und nun stand Kai hier und hätte ihn gerade fast die Kehle aufgeschlitzt. Aoi war sichtlich verwirrt, denn er verstand das überhaupt nicht. Das war überhaupt nicht mehr der Kai, den er gekannt hatte. "W-was sollte das? Wieso trägst du so ein Ding mit dir rum? Und was war das für Arbeit, von der dieser Kerl vorhin mit dir gesprochen hatte?" Aoi wusste zwar, dass das der eigentliche Grund war, warum Kai ihn erst überhaupt verfolgt hatte, aber er wollte das nun unbedingt wissen. Ihm kam das alles sehr suspekt vor. Besonders diese seltsame Arbeit. Er hatte das Gefühl, dass es sich dabei um nichts Gutes handeln konnte. Doch er bekam keine Antwort, denn Kai starrte ihn einfach nur sprachlos an. Wie konnte ihm so was nur passieren? Er hatte doch genauestens darauf geachtet, dass er keinen Kontakt mehr zu seinen ehemaligen Bandkollegen hatte. Und nun erwischte einer von ihnen ihn dabei, wie er einen neuen Auftrag bekam. Er schüttelte einmal schnell den Kopf. "Vergiss lieber, was du gesehen hast. Es geht dich rein gar nichts an und wäre nur besser für dich, wenn du deine Nase aus anderer Leute Angelegenheiten raushalten würdest." Und damit ließ er den überrumpelten Aoi in der Gasse stehen und hatte sich schnell umgedreht, um von dort zu verschwinden. So weit würde es auch noch kommen, dass er Aoi am Ende noch in Gefahr bringen würde. Da ließ er ihn lieber völlig verwirrt zurück, als dass er so was riskieren würde. Kai war gar nicht weit gegangen, da sprang er auch schon in das nächst beste Taxi, das er entdeckte und fuhr mit diesem schnell zurück nach Hause. Das ihm das ausgerechnet jetzt passieren musste, wo doch gerade alles so gut lief. Er hatte seit mehreren Wochen keine Probleme mehr bei der Arbeit gehabt und nun war ihm so ein dummer Fehler passiert. Ihm hätte doch auffallen müssen, dass er verfolgt wurde. Frustriert bezahlte Kai das Taxi und stieg aus, bevor er sich eine Zigarette anzündete und das Gebäude vor ihm betrat. Sein Vermieter predigte ihm zwar immer, dass er im Flur doch gefälligst nicht rauchen sollte, doch das war ihn in dem Moment herzlich egal gewesen. Er ging durch das nur schwach beleuchtete Treppenhaus, da der Fahrstuhl noch immer nicht repariert war. Der Hausmeister schaffte es schon seit einem guten Monat nicht, sich um das Problem zu kümmern. Aber da Kai nur im dritten Stock wohnte, störte ihn das nun nicht sonderlich. Auch in dem Gang seines Stockwerks war das Licht gedämpft, da nur wenige der Lampen an waren und einige auch schon anfingen zu flackern. Das ganze Gebäude war in einem echt miesen Zustand, wie Kai jedes Mal erneut feststellte. Da war er froh, dass er nicht sonderlich oft hier war. Sonst hätte er sich wohl schon öfters einmal beschwert. Aber in seiner jetzigen Situation ignorierte der Brünette dies alles lieber und schloss die Tür zu seiner vergleichsweise sehr kleinen Wohnung auf. Doch er brauchte nun auch wirklich nicht ein großes Luxusapartment, wenn er meistens eh nur zum Schlafen hier war. Ihm reichte dies hier völlig und er drückte seine Zigarette erst einmal im überfüllten Aschenbecher vor seiner Couch aus, bevor er weiter in sein Schlafzimmer ging. Dort schmiss er seine Tasche, in der er seine Sachen fürs Restaurant hatte, erst einmal in eine Ecke, bevor er sich aus seiner Kleidung schälte. Diese legte er auf sein Bett und nun nur noch in Boxershorts bekleidet, stellte er sich vor seinen Schrank, aus dem er gleich seine 'Arbeitskleidung' herausholte. Immerhin hatte er noch etwas zu erledigen. Also zog er sich schnell die schwarze Hose und das ebenso schwarze, ärmellose Oberteil an, was er immer trug, sobald er seine andere Arbeit verrichten musste. Die dunkle Kleidung erlaubte ihm, viel besser mit der Dunkelheit zu verschmelzen, was ihm in so manch einer Situation sehr von Vorteil war. Kai griff noch einmal in den Schrank und holte noch einen Gürtel hervor, an dem er mehrere seiner scharfen Dolche befestigte hatte. Er band ihn sich gleich um, bevor er noch die Munition auffüllte, die er an allen möglichen Stellen seiner Kleidung versteckt hatte. So ausgerüstet nahm er nun seine Jacke und ging ins Wohnzimmer, wo er sich auf die Couch setzte. Er holte den Briefumschlag aus dem Inneren seiner Jacke hervor und öffnete ihn gleich. Schnell las er sich die wenigen Zeilen durch. Es war wie immer. Ihm wurden der Name des Ziels und der Zielort genannt. Außerdem war noch ein kleines Bild von seiner Zielperson dabei. Mehr würde er auch nicht brauchen, um seine Aufträge mit Gewissheit erledigen zu können. Jedenfalls erwies sich das bis jetzt noch nie als Problem. Kai holte sein Zippo hervor und wenig später lagen die brennenden Überreste des Briefes auch schon in seinem Aschenbecher. Er war nun wieder aufgestanden und hatte ein Kästchen geholt, das er nun auf den Tisch stellte. Sobald der Brünette wieder saß, holte er seine Waffe aus seiner Jacke. Mit wenigen Griffen hatte er sie auch schon auseinander genommen, sodass er anfangen konnte, sie zu reinigen. Schließlich sollte alles perfekt sein und Yue hatte ja auch etwas davon gesagt, dass es ein schwerer Job werden würde. Und sicher war sicher. Das galt schon immer für ihn. Als Kai völlig zufrieden mit dem Ergebnis war, setzte er die Handfeuerwaffe wieder zusammen und schob das Magazin rein, bevor er die erste Kugel in den Lauf ließ und sie erst einmal sicherte. Er steckte sie gleich in den passenden Halter an seinem Gürtel und stand auf. Er war fertig. Ein Grinsen wie bereits zuvor in der dunklen Gasse schlich sich auf seine Lippe, als er seine Wohnung wieder verließ und die Treppen in Ruhe hinunterging. Draußen angekommen ging Kai einmal um das Haus herum, wo er seinen Wagen stehen hatte. Die Zielperson befand sich momentan in einer Strandresidenz etwas außerhalb von Tokio und so müsste er wohl oder übel mit dem Wagen fahren. Auch wenn er es immer bevorzugte, doch lieber die Füße zu nehmen, da er so manchmal schneller wegkam. Aber da es doch ein ganz schönes Stück weg war, bot es sich an lieber zu fahren. Kai stieg in seinen schwarzen Wagen und fuhr bald schon durch die Straßen des nächtlichen Tokios. Keiner schenkte ihm größere Beachtung und genau so liebte er es. Nur gute 20 Minuten später war er bereits aus der Stadt raus und fuhr nun die Hauptstraße am Strand entlang, die ihm direkt zu der großen Residenz bringen würde. Von weitem konnte er diese nun bald schon erkennen und deswegen stellte er sein Auto hinter einem kleinen Waldstück ab, was direkt vor der Residenz lag. Der Brünette stieg aus und schloss seinen Wagen ab, bevor er nach kurzem Umsehen loslief und fast völlig geräuschlos durch den kleinen Wald vorrückte. Als er sich dem Ende des Schutzes der Bäume näherte, stieg er auf einen dicken Ast über ihm rauf und er überprüfte von dort das Grundstück. Es war äußerst gut bewacht und es würde schwer werden unbemerkt dort hineinzugelangen. Einen Moment lang überlegte Kai noch, wie er es am besten anstellen könnte, bis ihm dann eine Idee kam und er wieder von dem Baum hinunter sprang. So leise wie nur irgendwie möglich schlich er nun über den Rasen. Dank der Dunkelheit konnte man ihn wie erhofft fast gar nicht erkennen und als er dann das Stück erreicht hatte, wo immer mal wieder vereinzelt Bäume standen, sprang er hoch und griff nach einem Ast, an dem er sich hochziehen konnte. Nicht weit von ihm entfernt befand sich eine Wache, die gerade in seine Richtung ging und anscheinend immer dieses Stück auf und ab lief. Kai wartete auf den richtigen Moment, bevor er dann von seinem Versteck runter sprang, als sich der bewaffnete Mann direkt unter ihm befand. Er landete auf dessen Schultern und bevor dieser sich hätte wehren können oder irgendjemanden hätte rufen können, hatte Kai ihm auch schon mit einem seiner Dolche die Kehle durchgeschnitten. Geräuschlos ging der Mann zu Boden und Kais Gesichtszüge verzogen sich zu einem leichten Grinsen. Er war nun in seinem Element. Schnell sah er sich einmal um und entdeckte auch schon die nächste Wache. Man hatte ihn allerdings noch nicht entdeckt. Also holte der Brünette seine Walther hervor und befestigte einen Schalldämpfer an deren Lauf. Dann zielte er und traf auch sofort mitten ins Schwarze. Die nächste Wache ging zu Boden. Diesmal hatte Kai allerdings nicht so viel Glück und seine kleine Aktion blieb nicht unentdeckt, weswegen er sofort wieder in den Schatten des Baumes verschwand. Einige Wachen liefen zu ihrem Kollegen, der soeben getötet wurde und holten sofort ihre eigenen Pistolen hervor, bevor sie sich dann in alle Richtungen verteilten. Drei von ihnen kamen direkt auf Kai zugelaufen und er schoss eine von ihnen nieder, bevor er dann wieder zurücklief. Um sie alle auf einmal töten zu können, müsste er den Schutz des Waldes nutzen. Ihm fiel keine andere Möglichkeit ein. Kai merkte, wie einige Kugeln neben ihm in den Boden einschlugen und er wusste, dass man ihn nun entdeckt hatte. Aber so würden sie ihm wenigstens alle folgen und er könnte sie einer nach dem Anderen erledigen. Zum Glück war er ein schneller Läufer und konnte den Wald früh genug erreichen, sodass er sich auf einem Baum sicher verstecken konnte. Die Waffe hielt er bereit und er starrte aufmerksam in die Dunkelheit. Das erste Grüppchen kam bei ihm vorbei und er wartete einen Moment, bevor er zwei von ihnen mit gut gezielten Schüssen tötete. Das hatte allerdings zur Folge, dass die übrig gebliebenen aufmerksamer wurden und sich umsahen, bereit jeden Moment selbst schießen zu müssen. Kai kam langsam hoch, sodass er nun auf dem Ast des Baumes stand. Er wartete noch einen Moment lang, die Männer hatten noch nicht herausgefunden, woher die Schüsse überhaupt gekommen waren. Also nutzte er seine Chance und holte zwei seiner Dolche hervor, die er in eine Hand nahm. Im nächsten Moment sprang er auch schon blitzschnell von dem Baum hinunter und er landete in der Mitte der Wachen, die sich auch sofort umdrehten. Aber Kai reagierte schneller. Er duckte sich einmal weg, sodass ein Schuss der Wache daneben ging und die Kugel einen der eigenen Leute traf und denjenigen auch gleich zu Boden schickte. Aber Kai zögerte keine Sekunde und er wirbelte schnell herum, stach dabei zwei hinter ihm stehende Wachen mit den beiden Dolchen ab, welche er beide stecken ließ. Und bevor der letzte Mann reagieren konnte, war Kai auch schon nach vorne zu ihm gesprungen und hielt ihm seine Waffe vor den Kopf. Er grinste den Mann nur einmal an, bevor er auch schon abdrückte und die Waffe langsam wieder sinken ließ. Dann nahm er sich seine Dolche wieder und wischte das Blut kurz an der Kleidung der toten Männer ab, bevor er sie in aller Ruhe wieder zu den restlichen Dolchen steckte. Ein unheimlicher Glanz lag in seinen Augen und das Grinsen auf seinen Lippen wurde breiter. Es sah wirklich so aus, als würde ihm dies hier unheimlich viel Spaß machen und er sehnte sich nun schon nach mehr. Es war perfekt für ihn, er konnte dabei alles andere einfach vergessen und nur noch seinem Drang nachgehen. Also lief Kai wieder los und während er den Wald verließ, feuerte er immer mal wieder ein paar Schüsse ab, die jedes Mal genau ihr Ziel trafen. Als er sicher war, dass alle Wachen erledigt waren, verließ Kai den Wald mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck und er sah sich nochmals um. Das Grundstück wirkte nun verlassen und er könnte jetzt unentdeckt in das Gebäude gelangen. Schnell lief er los und als er das Haus erreicht hatte ging er an der Wand entlang, bis er ein kleines Fenster entdeckte, das in den Keller führte. Es war wie gemacht für sein kleines Vorhaben. Perfekter hätte es gar nicht mehr sein können. Ohne viel zu zögern hatte er also das Glas des Fensters zerschossen und war hinein gesprungen. Es war wirklich perfekt. Denn er entdeckte gleich die Tür mit der Aufschrift 'Kontrollraum'. Also würde er alle Überwachungskameras ausschalten können, damit auch ja niemand sein Gesicht sehen würde. Denn das war immer das Wichtigste, bei seinen Aufträgen. Niemand durfte erfahren, wer all die Menschen getötet hatte. Nicht nur zu seiner eigenen Sicherheit, sondern auch zu der seiner Organisation. Und das Letzte, was er wollte, war ihr zu schaden. Nach ein paar Minuten verließ er den Kontrollraum wieder. Übrig geblieben war nur ein toter Wachmann, der über dem Kontrollpult lag und alle Geräte waren außer Kraft gesetzt. Kai öffnete als nächstes die Tür, die aus dem Keller herausführen würde. Dann stieg er leise die Treppen hoch, die Waffe immer bereit und er war darauf gefasst jeden Moment schießen zu müssen. Oben angekommen öffnete er leise die nächste Tür und sah durch den kleinen Spalt hindurch. Er konnte niemanden entdecken. Das war schon recht seltsam, denn eigentlich sollte es hier nur so vor Leuten wimmeln. Aber er schien wohl doch noch etwas Glück an diesem Tag zu haben, da dem nicht der Fall war. Umso schneller würde er diesen Auftrag erledigen können. Auch wenn es doch auffällig war. Aber das tat Kai mit einem Schulterzucken ab und er betrat den Flur, den er dann aufmerksam entlang lief. So ging das dann eine ganze Weile weiter und keine Menschenseele kam ihm auf seinem Weg durch die Residenz entgegen. Kai hatte inzwischen überhaupt kein gutes Gefühl mehr bei der Sache. Da war mit Sicherheit irgendwas im Busch und er musste höllisch aufpassen, dass er auch ja nicht in eine Falle lief. Das könnte alles kaputt machen und darauf konnte er sehr gut verzichten. Mittlerweile war er im zweiten Stock des Gebäudes und er stand vor einer großen Tür. Vielleicht würde er hier ja endlich fündig werden. Also stieß er die Tür auf und hob seine Waffe hoch. Doch das hätte er besser nicht getan. Denn im nächsten Moment musste sich Kai auch schon eine Hand vor das Gesicht halten, da er plötzlich von drei auf ihn gerichteten Scheinwerfern geblendet wurde. Scheiße! Und er war doch in eine Falle gelaufen. Aber zum Glück funktionierten seine Reflexe noch sehr gut, denn sonst sähe er jetzt ganz schön alt aus. Es dauerte nämlich nicht lange, bis jemand auf ihn zu gesprungen war. Und diese Person hatte ein Katana in der Hand, mit dem sie ihn angriff. Aber Kai sprang sofort nach hinten zurück und die Klinge verpasste ihn nur um wenige Millimeter. Er lag zwar nun auf dem Boden, richtete seine Waffe aber rechtzeitig auf den Mann vor ihm, als er wieder halbwegs etwas sehen konnte und drückte dann ab. Leblos fiel der Körper auf den Brünetten drauf und das Schwert landete neben ihm auf den Boden. Kai kümmerte sich darum nicht mehr weiter und schmiss den Toten einfach von sich runter, bevor er dann mit ein paar gezielten Schüssen das Licht der Scheinwerfer ausschaltete. Als nächstes musste er sich auch schon zur Seite wegrollen, da man nun auch noch anfing, auf ihn zu schießen. Er zielte schnell in die Richtungen aus denen die Schüsse kamen. Und wie schon zuvor im Wald war es jedes Mal ein Volltreffer. Dann wurde es wieder ruhig um ihn. Langsam stand Kai wieder auf. Einer der Schüsse hatte ihn zwar erwischt, aber da es nur ein Streifschuss war, kümmerte er sich erstmal nicht weiter drum. Er biss nur einmal auf seine Lippe und konzentrierte sich dann wieder auf seine Aufgabe. Er würde später schon noch Zeit genug haben, um sich um Verletzungen zu kümmern. Wichtiger war jetzt erstmal das Ausschalten der Zielperson. Also ging Kai weiter und betrat den nächsten Raum, in dem er nun sein Ziel vermutete. Es war ein großer Raum, der fast völlig dunkel war. Nur das durch die Fenster hineinfallende Mondlicht erhellte den Raum. Kai konnte am anderen Ende einen Stuhl hinter einem Schreibtisch erkennen, in dem jemand saß, der ihm den Rücken zugekehrt hatte. Endlich hatte er den Besitzer der Residenz gefunden! Möglichst geräuschlos ging er auf den Stuhl zu, doch als er nur noch wenige Meter davon entfernt war und er seine Waffe schon auf den Stuhl gerichtet hatte, drehte sich die Person plötzlich um und Kai blieb automatisch stehen. Er konnte das Gesicht klar und deutlich erkennen und er schluckte einmal. Das war definitiv nicht die Zielperson aus der Beschreibung. "Oh hallo, Kai. Ich hab schon gedacht du schaffst es gar nicht mehr hierher." Hosted by Animexx e.V. 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