Das Gesetz von Croceon ================================================================================ Kapitel 1: Wolf und Lamm ------------------------ Titel: Das Gesetz Autor: Croceon Genre: Drama Warnings: Death, Psycho-getalke ;P Rating: P16 Disclaimer: Story plus Charas alles meine. Verdien trotzdem kein Geld. Pairing: keins. Kommentar: Mal wieder eine Hausaufgabe. Spielt in derselben Welt wie ‚Schuld‘ und ‚Monster‘. Ist etwas konfus geraten, aber naja... Have fun Croceon Das Gesetz „Gesetz führt zu Strafe, Strafe führt zu Schmerz, Schmerz führt zu Furcht, Furcht führt zu Gehorsam, Gehorsam führt zu Freiheit. Gesetz ist Freiheit. Strafe ist Freiheit.“ Das erste und absolute Gesetz. Es ist die absolute Pflicht jedes Bürgers dieses Gesetz zu erfüllen. Seine absolute Pflicht, es zu verbreiten. Niemand zweifelt. Es hallt in noch in Alains Ohren nach, als er längst auf dem Heimweg ist. Das Gesetz. Er hat es in seinem Leben schon öfter vernommen als seinen Namen; öfter gerufen, als den seiner Mutter. Er schüttelt den Kopf. Natürlich hat er das. Seine Mutter gibt es nicht. Als er noch ein Kind war, haben die Schwestern ihm oft einen Ratschlag gegeben: „Die Zeit heilt alle Wunden.“ Er solle sich keine Gedanken machen. Das Gesetz habe ihm seinen Weg gegeben. Seine Gedanken haben ihn damals schon verraten. Die Zeit heilt alle Wunden... wenn man bis dahin nicht verblutet ist. Stoisch versucht er seinen Blick wieder auf die Straße vor sich zu richten. Er ist einer der Kämpfer. Er ist einer der großen Rächer. Er wird nicht versagen. Er ist frei. Das Gesetz hat ihn befreit. Er hat einen neuen Auftrag. Aus den heiligen Hallen ist einer der Gesegneten dieses Jahres entführt worden. Alain soll ihn finden und dem Gesetz übergeben. Es sei eilig, sagten sie ihm. Seine eigentliche Übergabe sei schon sehr bald. Die Suche in den Wüsten um die Stadt herum ist nichts Neues für Alain. Durch den Sand dringt nichts zu ihm herüber, nur die Gerüchte, dass die verschwundenen Kinder in die große Stadt am Meer gebracht werden, aus der die Mittel gegen den giftigen Wüstenwind kommen und dass es noch mehr Städte geben soll. Bergstädte, die so kalt seien, wie der Stein, auf dem sie erbaut sind, noch mehr Wassersiedlungen, aus denen die Rächer gegen die Kinder der Wüsten in den Kampf ziehen. Es gibt auch Gerüchte über Städte unter dem Sand. Orte, an denen die verfluchten Kinder derer leben, die die große Seuche in die Welt brachten, vor Jahrhunderten. Zerfressene Kanäle aus Sandstein, die tausende von Staubkindern beherbergen. Kinder der Wüste, die Das Gesetz nicht kennen. Alain schaudert. Ohne Das Gesetz scheint eine Existenz mehr ein Fluch aus alten Zeiten, aus Zeiten vor dem Einzug des Todes und vor dem Letzten Tag. Ein Fluch, von dem nur die Gesegneten befreien können. Alain kehrt am Abend nicht in die Stadt zurück. Er hat schon mehr als eine Nacht in der Wüste verbracht und er darf nicht zurückkehren, ohne den Gesegneten übergeben zu haben. „Hey, Alain! Kommst du mit mir schwimmen?“ „Wer bist du?“ „Du kennst mich.“ „Du lügst. Wer bist du?“ „Mein Name ist Kain. Lass uns zum Bach gehen!“ „Es gibt hier keine Bäche. Du lügst.“ Als Alain erwacht, ist es dunkel. Der normale Lauf der Dinge ist in der Wüste verschoben, hier ist nichts, woran man sich halten kann. Nur Das Gesetz. Tage irrt Alain umher. Wochen. Dann findet er etwas. Eines der Kleidungsstücke der Gesegneten. Er folgt der Spur und seine Aufregung steigt Nacht für Nacht. „Hey, Alain! Kommst du heute mit mir schwimmen?“ „Es gibt hier keinen Bach. Du lügst mich an!“ „Nein. Du hast Recht. Aber wenn es einen Bach gäbe, würdest du dann dem folgen, der dich in die Wüste führt?“ Alain hat ihn gefunden. Mitten in der Nacht hat er den Einbruch in den Ruinen entdeckt. Weiß schimmert der Gesegnete durch den kleinen Spalt und Alain versucht, ihn zu erreichen. Dann wird es schwarz. „Hey Alain! Kommst du heute mit mir zum Bach?“ „Es gibt keinen Bach. Das hast du selbst gesagt.“ „Natürlich gibt es einen Bach. Du stehst doch genau davor, Alain.“ „Wie kannst du so ruhig bleiben?!“ Aufgebrachte Stimmen wecken Alain an diesem Tag. „Das Gesetz fordert Präzision, Alain!“ Eine aufgebrachte Stimme weckt Alain an diesem Tag. Er bewegt sich nicht und hört. „Was sollen wir denn tun? Er ist hier. Wir sind hier. Was sollen wir denn noch tun?“ „Ihn erschießen, zum Beispiel! So, wie er dich erschießen wird, sobald er dich erkennt. Oh Verzeihung, bei euch heißt das ja nicht erschießen, nein, ihr werdet ja Dem Gesetz übergeben. Fühlst du dich auch gesegnet genug, zu sterben? Ich bin sicher, ich könnte was drehen, dass du es tust.“ „Zaron, bitte. Sprich nicht so.“ In Alain rast es. Erschießen? Erschossen wurden die Menschen vor Dem Letzten Tag. Er erschießt keine Menschen. Gesegnete sind auserwählt, Dem Gesetz zu dienen, bis sie bereit sind, an Das Gesetz übergeben zu werden. „Er ist wach! Was machst du jetzt? Dich übergeben lassen?“ „Nein. Bitte, Zaron, warte ab.“ Alain setzt sich auf. Und sieht den Gesegneten. Ein weißer Junge. Er hat sich die Gesegneten immer anders vorgestellt, schließlich werden sie schon bei der Geburt auserwählt und in die heiligen Hallen gebracht. „Guten Morgen, Alain. Mein Name ist Kain. Was wirst du jetzt tun?“ Rennen. Strafe ist Freiheit. Strafe ist Freiheit. Strafe ist Freiheit. Ich bin frei. „Hey Alain.“ „Geh weg. Du lügst.“ „Nein, Alain. Kommst du wieder?“ „Nein.“ „Du wirst kommen, Alain.“ „Was soll ich hier?“ „Warum bist du hier?“ „Deine Zeit ist gekommen. Du musst übergeben werden.“ Die grauen Augen werden trüb. „Du meinst, du musst mich erschießen.“ „Nein. Du wirst übergeben. An Das Gesetz. Das ist, wofür die geboren wurdest.“ „Ich bin nicht in den heiligen Hallen aufgewachsen, Alain. Ändert das etwas?“ Er kann nicht antworten. Er kann nicht atmen. „Hast du dich einmal gefragt, weshalb von den heiligen Hallen Rauch aufsteigt Alain? Wo der Staub herkommt, der in die Wüste getragen wird? Warum es immer so seltsam roch, dort?“ „Du lügst. Ich weiß es. Das Gesetz ist absolut. Es wurde geschaffen, um uns zu beschützen, weil Menschen Regeln brauchen. Weil alles andere Chaos ist. Das Gesetz bestraft uns nicht, wir sind es, die das tun. Das Gesetz beengt uns nicht, das tun wir uns selbst an. Das Gesetz bringt uns Schutz in seinen Mauern.“ „Und wenn du es einmal von der anderen Seite betrachtest? Was ist Das Gesetz überhaupt?“ „Das Gesetz ist absolut.“ „Das Gesetz, mein lieber Alain, ist nichts weiter als ein leerer Begriff. Er bedeutet gar nichts. Die Mauern, die dich schützen, sind Mauern, die dich vor sich hertreiben, weil sie ins Nichts führen.“ „Das ist nicht wahr!“ Staub wirbelt auf. „Komm bald wieder, Alain. Sonst ist es zu spät.“ Alain ist zurückgekehrt, in sein Leben. Der Gesegnete hatte gelogen. Das Gesetz ist absolut. Doch sie haben ihn gerufen. „Ihr Auftrag hat höchste Priorität. Der Gesegnete ist nicht entführt worden, er ist entflohen und hat auf seinem Weg einen hochrangigen Offizier ermordet. Die Nachricht wurde bereits in der Stadt verteilt. Sie haben ihn auf der Stelle zu eliminieren. Das Gesetz hat entschieden, auf ihn zu verzichten.“ Er eilt zurück. Kain ist kein Gesegneter, er war ein Gefangener, sie wollen ihn loswerden, sie wollen in erschießen. Alain kann die aufgebrachte Stimme schon von weitem Hören. „Ich hab dir noch geholfen! Mörder!“ Zaron, der andere Junge ist wieder dort. Er hält Kain im Arm und drückt ihm den Lauf an die Schläfe. Alain erkennt die goldenen Verzierungen des Offiziersgrades an der Dienstwaffe. Kain öffnet seine Augen noch einmal. „Hallo Alain. Du bist zu spät.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)