Dark Night von abgemeldet (Nimm dich in Acht - Nächtliche Jäger) ================================================================================ Kapitel 1: Mädchen, weine nicht! -------------------------------- Es war eine ganz gewöhnliche Nacht. Der Mond war voll und ganz zu sehen. Es war also auch Zeit für die Werwölfe aus ihren dunklen Ecken zu kriechen und sich ihre Opfer zu suchen. Julie , meine kleine und, bei Vollmond, furchteinflößende Schwester war eine von ihnen, ein Werwolf, der seine Opfer regelrecht in Stücke reißte. Das hatte sie von ihrem Vater, er war auch ein Werwolf, der aber von WWH (Werwolfhunter) getötet wurde. Seitdem hat uns meine Mutter auf dieses Internat geschickt, hier waren wir von allen Huntern sicher. Außerdem gab es viele dergleichen, wie wir es sind. Im Gegensatz zu Julie, bin ich ein Vampir. Das habe ich von meiner Mutter, sie lebt in Alaska, weil sie dort als Wissenschaftlerin, was die zwei Welten, zwischen Nachtwesen, wie Werwölfen und Vampiren, und der ganz gewöhnlichen Menschenwelt angeht, arbeitet. Ich schreibe zwar Briefe mit meiner Mutter, aber der Kontakt zu ihr wird immer schlechter. Ich weiß nicht warum, aber ich finde einfach keine Zeit mehr, zu antworten. Naja egal, es wird Zeit, dass ich mich auf die jagt mache, ich und meine Freunde sind sehr durstig. Apropos Freunde…habe ich sie euch schon vorgestellt? Ich denke nicht! Zuerst einmal wäre da Malika , ein Werwolf, dann Céline , ein sehr freundlicher Vampir, und Claire , ein schüchterner Werwolf. Zu meiner Clique gehören natürlich auch Jungs, wie Shimazu , ein sehr starker- und mit Selbstvertrauen gefüllter Vampir, als nächstes Rony , er ist der nett-hilfsbereite und leicht feminine Vampir, und sein Zwillingsbruder Clément gehört auch zu uns, er ist ein Vampir und außerdem der Frauenheld unserer Klasse, Claire steht auch auf ihn, aber ich habe ihr versprochen, ihm nichts davon zu erzählen. Als Letzten hätten wir da noch Rémi , er ist ein Werwolf und schon in der 2.Phase für die Ausbildung zum Vampir. Seine Fähigkeiten sind erstaunlich, trotzdem ist niemand stolz auf ihn, Rémi ist eifersüchtig auf Clément, da er sich viel Mühe gibt, besser zu werden, um auch ein bisschen mehr Anerkennung zu erlangen, aber trotzdem wird Clément für seine durchschnittlichen Kräfte mehr ‚verehrt’. Rémi ist der Älteste von uns allen, da er eine Klasse übersprungen hatte. Nun zu mir. Ich heiße Layla und bin ein Vampir. An unserer Schule lernst du zuerst alle Fertigkeiten, die zu deinem ‚Ich’ gehören, also wenn du ein Werwolf bist, lernst du zuerst Alles für bzw. über Werwölfe, danach kannst du die Fähigkeiten eines Vampirs erlernen. Ich bewundere Rémi über alles, was er bis jetzt erreicht hatte, er sollte stolz auf sich sein, aber er merkt das alles nicht mal. Er ist viel zu viel damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wie er Clément überrumpeln kann. Wenn ich Rémi sehe, muss ich immer an Zero, aus der Cross Akademie denken (siehe Anime/Manga ‚Vampire Knight’)…Clément bleibt immer nur er selbst, er macht nichts, aber auch rein gar nichts, um beliebt zu sein. Er strahlt nun mal so eine gewisse spirituelle Energie aus. „Layla. Träumst du schon wieder?“ „Ähh…“ Ich war mal wieder ganz in Gedanken versunken…zum Glück holte mich Claire da wieder raus. „Ach komm schon, du weißt doch, dass das hier die einzige Nacht seit langem ist, an dem wir alle gemeinsam unseren Durst stillen können!“ „Ja, Malika…ich weiß…“ „Riecht ihr das auch? Das ist Blut…“ „Jetzt wo du’s sagst, Rémi.“ antwortete ich. Rémis Geruchssinn war schon viel weiterentwickelter als der des Unseren. Das lag daran, dass Rémi schon alle Künste für Werwölfe abgeschlossen und schon mit den Vampir-Fähigkeiten angefangen hatte. „Was meint ihr? Wer darf als Erster seinen Durst löschen?“ fragte Shimazu breit grinsend. „Du bestimmt nicht!“ meinte Céline ärgerlich. „Hey reg’ dich ab, das war nicht so gemeint, wie du denkst.“ „Lassen wir das erste Opfer Rémi, er hat es schließlich entdeckt. Kommt, wir pirschen uns näher heran.“ erklärte Clément freundlich und ging voraus. Rémi warf ihm nur einen kalten, hasserfüllten Blick hinterher und folgte ihm schließlich. Es knackste, weil Rony versehentlich auf einen Ast getreten war. „Mensch, kleiner Bruder! Pass doch mal auf!“ schimpfte Clément. „Hey! Nur weil du 15 Sekunden älter bist als ich, heißt das noch lange nicht, dass du mich als klein bezeichnen kannst! Außerdem bin ich beinahe 10cm größer als du!“ „Leute…“ sagte Malika genervt. Wir versteckten uns hinter einem Busch der ca. 10m von unserem Opfer entfernt war. Ich schaute mir es genauer an...ein junges Mädchen, geschätzt 6-7 Jahre alt, helle, blonde, lange Haare, mit einer Blümchenspange darin, sie war so hübsch…und saß ganz allein, weinend im Gras…und hatte am Kopf eine Platzwunde, aus der das Blut nur so spritzte. „Rémi, du wirst doch nicht…“ sagte ich und schaute ihn fragend an. Er schüttelte den Kopf und meinte „ Nein, das kann ich nicht.“ „Warum schnappst du sie dir nicht einfach? Die Kleine ist hilflos. Das ist die perfekte Gelegenheit.“ antwortete Shimazu ohne jegliches Verständnis. „Wenn ich’s mir Recht überlege, Shimazu, dann würde ich auch nicht das Blut der Kleinen aussaugen.“ meinte Claire. „Was meint ihr sollen wir tun?“ fragte Rony und schaute in die Runde. „Soll ich mal mit der Kleinen reden, warum sie blutet und hier so alleine ist?“ Wir schauten uns alle erwartungsvoll an und nickten. „Okay“ antwortete Céline und ging zum kleinen Mädchen, setzte sich neben sie und sagte „Hallo, Mädchen! Was machst du hier so alleine? Und warum blutest du?“ Ich guckte weiter zu, das Mädchen sprach kein einziges Wort. „Kleine, ich möchte dir helfen. Hast du dich verlaufen?“ Wieder…kein Wort…plötzlich huschte ein Werwolf an Céline vorbei und schnappte sich das Mädchen. Wir wollten ihm noch nachrennen, aber er war viel zu schnell. „Wer war das?“ fragte Clément. „Ich hab da so ne’ Ahnung…“ „Wie meinst du das, Rémi?“ fragte Rony. „Ihr wisst ja, dass jeder Werwolf ein besonderes Zeichnen an seinem Hals trägt, dass bei jedem einzigartig ist. Und Nicolas aus unserer Parallel-Klasse trägt genau dasselbe Zeichen wie der Werwolf, der hier gerade vorbei gelaufen kam.“ „Du meinst doch etwa nicht den Nicolas, der mit niemandem redet und immer genervt drauf ist, oder?“ fragte ich verwirrt. „Layla, ich glaube genau den meint Rémi“ stimmte Shimazu zu. „Gehen wir der Sache wann anders auf den Grund, ich hab immer noch wie verrückt Durst!“ meinte Malika. Alle stimmten zu und saugten noch genüsslich ein paar jämmerliche Menschen, bis auf den letzten Tropfen Blut, der in ihren Adern floss, aus und die Werwölfe ernährten sich durch noch warmes Frischfleisch. Kapitel 2: Lass mich bloß in Ruhe! ---------------------------------- ~Sichtwechsel Malika~ Am nächsten Morgen traf ich mich mit Claire und Rémi auf dem Schulgang, vor unseren Spinnten. „Was meint ihr, sollen wir Nicolas darauf ansprechen?“ fragte Claire. „Ne...ich meine, ich könnte mich ja auch geirrt haben…“ „Und was wenn nicht?“ fügte ich hinzu. „Wir sollten alle gemeinsam mit Nicolas reden…ist nur doof, dass die anderen jetzt schlafen und keine Sonne vertragen…“ „Aber heute Nacht kann ich nicht schon wieder durchmachen, Rémi, ich bin fix und fertig.“ meinte Claire etwas müde. „Ist bei mir genauso, du hast Glück dass du schon in der Vampir-Ausbildung bist, du brauchst nicht so viel Schlaf wie wir. Außerdem wird Nicolas bestimmt nicht schon wieder auf jagt gehen.“ „Wie ihr meint…“ Da ertönte die Schulklingel und Claire ging zum Anschleich-Unterricht, Rémi hatte frei, da er eigentlich nur noch mit den Vampiren Unterricht haben musste und ich ging in den Zerfleisch-Unterricht. Ich kam in den Klassenraum und blickte zu Nicolas. Das war das einzigste Fach indem wir zusammen unterrichtet wurden. Durch Zufall saß ich sogar genau neben ihm. Unser Lehrer labberte immer wieder etwas von Taktik, was niemanden interessierte. Irgendetwas war komisch…Nicolas fing an mit mir zu reden und er war ganz nett…wollte er nicht, dass wir denken, er wäre der Werwolf, den wir gestern gesehen hatten? Wollte er einfach von sich ablenken? „Ach der redet wieder mal nur scheiße, was Malika?“ Ich schaute ihn verwirrt an und er lächelte. Ein Lächeln? Von ihm? War das echt der Nicolas, den ich kannte? Irgendetwas stimmte nicht… Ich versuchte zurück zu lächeln, aber ich konnte es nicht richtig. So etwas Unechtes hatte er bestimmt noch nie gesehen. „Stimmt was nicht?“ fragte er und schaute mich mit nachdenklich geformten Augen an. „Naja…wie soll ich sagen…sonst redest du doch nie mit jemandem…“ „Ach nicht? Das ist mir gar nicht aufgefallen! Dann entschuldige ich mich mal dafür.“ „Ähh…ok…“ Nicht aufgefallen? Ist der bekloppt? Der will sich bestimmt nur aus irgendwas rausreden! „Schüler holt bitte euer Buch heraus und schlagt Seite 58 auf“ befahl der Lehrer. „Malika, du musst dein Buch nicht rausholen! Komm wir gucken gemeinsam in Meins.“ Was verdammt noch mal war jetzt wieder mit ihm los? Wollte er sich an mich ranmachen, oderwas? Also so klappt das sicher nicht! „Nein, danke. Sonst hätte ich ja mein Buch nicht mitschleppen müssen.“ „Aber du musst dir wirklich nicht die Mühe machen, es rauszuholen.“ „Das ist schon in Ordnung, glaub mir.“ Ich muss zugeben, wenn er seine Klappe hält, gefällt er mir besser. Mann, ist der vielleicht nervig! Ich griff mit meiner Hand in meine Tasche und holte ein nasses Buch heraus. Sofort fiel ein böser Blick zu Nicolas rüber und ich sagte wütend „Ich hoffe für dich, dass du das nicht warst!“ Er grinste und nuschelte „Also ehrlich gesagt…äh…war das nur ein Versehen…!“ Ich wurde noch wütender, ballte eine Faust und schlug sie auf seine hälfte des Tisches. Das war so laut, dass der Lehrer uns Nachsitzen aufdonnerte. Mir, weil ich fast den Tisch zerschlagen habe, Nicolas, weil er mein Buch völlig durchnässt hat. „Toll gemacht, Nicolas!“ „Entschuldige…“ Endlich befreite mich das läuten der Schulklingel von diesem Idioten und ich ging vor Claires Unterrichtszimmer und wartete dort auf sie. „Na, Malika, sollen wir heute was machen?“ „Ich kann nicht.“ „Warum denn nicht?“ „Weil so ein Idiot von Nicolas mein Buch nass gemacht hat und ich darauf fast unseren Tisch zusammengeschlagen habe. Und jetzt muss ich wegen diesem Deppen nachsitzen.“ Claire lachte und antwortete darauf „Sei doch froh! Jetzt hast du wenigstens ein Date mit Nicolas.“ „Halt bloß deinen Mund! Ich kann den Arsch nicht ausstehen!“ „Ist ja schon gut. Beruhige dich. Oh…wenn man vom Teufel spricht…! Dreh dich mal um, Malika.“ Ich drehte mich um und sah Nicolas zu uns her kommen. Och ne, was will der denn schon wieder?, dachte ich. „Hi, Malika, hi, Claire! Und, was macht ihr so?“ „Siehst du doch! Reden, was dagegen?“ Claire schubste mich leicht und flüsterte „Sei doch nicht so gemein, wenn er schon mal was sagt.“ Darauf warf ich ihr nur einen spinnst-du-Blick zu und drehte mich wieder zu Nicolas. „Das hat sie nicht so gemeint“ sprach Claire und guckte mich vorwurfsvoll an. Spinnen jetzt alle? Nicolas soll sich bloß verpissen und Claire soll nicht so auf Mutti machen! Da ertönte wieder die Schulglocke und Nicolas verabschiedete sich „Entschuldigt mich, ich muss weiter! Wir sehen uns beim Nachsitzen, Malika!“ Halt bloß die Klappe!, dachte ich genervt. „Malika, der steht ja voll auf dich! Warum ist der den plötzlich so nett?“ „Ich sag’s dir, Claire, noch ein Wort und du landest die nächstens sechs Monate auf der Krankenstation!!“ „Reg dich doch nicht immer gleich so auf. Also ich finde Nicolas so eigentlich ganz süß.“ „Claire…“ klagte ich und ging in meinen nächsten Raum. Nach ein paar Stunden war es Mittag geworden und ich ging in das Zimmer, in dem ich Nachsitzen hatte. Nicolas war schon da und saß ganz vorne. Ne, das ist mir zu blöd!, dachte ich und setzte mich nach ganz Hinten. Nicolas kam nach Hinten und fragte „Willst du nicht auch lieber ganz Vorne sitzen?“ „Nö, vorne sitzen nur Streber und das bin ich bestimmt nicht.“ Nicolas nickte und setzte sich wieder in die erste Reihe. Als der Lehrer kam musste ich neben Nicolas sitzen, weil er dachte, ich würde Hinten nur Scheiße machen. Kaum saß ich Vorne, fing Nicolas wieder an zu plappern „Schon lustig, dass wir beide Nachsitzen müssen. Findest du nicht?“ „Nö. Außerdem ist alles deine Schuld!“ „Ja, tut mir Leid.“ Ich summte nur ein kurzes „mhm“ und blickte aus dem Fenster. Ich dreh bald durch. Sonst ist er immer ruhig, piepst nicht mal und ist immer genervt. Und heute – ja heute, da labbert er mir die Ohren voll, bis sie platzen und ist die Höflichkeit in Person. Dann wurde mir wieder langweilig, ich holte ein Papier heraus und malte wieder meine Lieblingsfiguren aus meiner Lieblingsserie ‚Dark Angels’. Plötzlich rief Nicolas „Hey das ist doch Samantha aus Dark Angels!“ und er riss mir das Papier vom Tisch. „Na und? Gib mir das Blatt zurück!“ „Hallo, guck dir mal das an! Das ist perfekt gezeichnet! Wie machst du das, Malika?“ „Nimm n’ Stift und n Blatt Papier und zeichne…gibst du mir jetzt meine Zeichnung wieder, oder nicht?“ Nicolas knallte sie mir auf den Tisch und sagte „Woher kennst du Dark Angels?“ „Aus dem TV, woher sonst? Sag mal, musst du so unruhig rumschreien?!“ „Ich bin ein riesen großer Dark Angels-Fan!“ Na super…jetzt guckten auch schon Vollidioten Dark Angels! „Toll…echt klasse…“ quasselte ich ermüdend. Ich war Gott-froh als ich nicht mehr Nicolas am Hals hatte und endlich mit Rémi und Claire abhängen konnte. „Nicolas hat wirklich mit dir gesprochen? Das kann ich gar nicht glauben…“ „Ich auch nicht, da ist bestimmt was faul!“ vermutete ich. „Ach kommt schon…“ „Claire, du weißt was ich dir gesagt habe! Nicolas führt sich auf wie ein kleines, dummes, verspieltes Kind. Er ist nichts weiter als eine nervige Klette.“ „Na wenn du meinst“ „Ja, meine ich! Können wir endlich das Thema wechseln?“ „Ist glaube ich auch besser so. Aber ich finde, du solltest nicht so gemein zu Nicolas sein, vielleicht kriegst du ja was aus ihm rausgequetscht, also was den Werwolf von gestern angeht.“ Ich nickte und wir drei unterhielten uns noch ein wenig. Als es so langsam Nacht wurde, verabschiedete sich Claire als Erstes. Ich wollte auch gehen, doch da hielt mich Rémi am Arm noch fest und meinte „Nimm dich vor Nicolas in Acht, du weißt nie, wann er sich wieder zum Bösen entpuppt.“ „Mal im Ernst, glaubst du etwa Nicolas hat bei mir eine Chance?“ Rémi lies mich los und ich ging in meinen Schlafraum. Kapitel 3: Jedes Geheimniss wir gelüfftet, glaub mir! ----------------------------------------------------- ~Sichtwechsel Layla~ Eine schöne Nacht!, war mein erster Gedanke, ich stand auf und ging nach draußen. „Ah, Rémi! Du bist da. Wo sind Malika und Claire?“ „Wollten schlafen.“ „Achso…und wo sind die Anderen? Rony, Shimazu und Céline.“ „Ähm…du hast da jemanden vergessen…“ „Nein, habe ich nicht. Du weißt warum ich nur den Namen nicht genannt habe.“ „Richtig, ich hatte dich gebeten, den Namen nicht zu nennen. Hast du den Anderen schon erzählt, dass ich ihn nicht leiden kann?“ Ich schüttelte meinen Kopf und fügte hinzu „Keiner weiß es, nur ich. Aber…warum erzählst du es nur mir?“ „Ganz einfach, weil du die einzige Person bist, in die ich wirklich Vertrauen habe.“ „Ach echt? Und…warum bin ich das?“ „Du bist es einfach. Sollen wir die Anderen holen gehen?“ „Okay…ich hole Rony und äh…du weißt schon.“ „Gut, dann hole ich Céline und Shimazu.“ Ich ging in das Gebäude und klopfte an Ronys Schlafzimmertür. Rony öffnete, packte mich am Arm und zog mich schnell rein. „Rony, was hast du?“ „Pssst…!“ murmelte er und knallte die Tür zu. Was war den mit ihm los? Plötzlich drückte er mich an sich und küsste mich. „Rony! Was machst du denn da?“ „Äh…sorry, dass musste ich einfach.“ „….und was hat das jetzt zu bedeuten?“ Rony wollte gerade sprechen, da klopfte jemand an die Tür und fragte „Rony? Alles in Ordnung?“ Es war Cléments Stimme! „Ja…alles ok“ Clément kam rein und stellte fest, dass ich auch hier bin und so fragte er „Layla, was machst den du hier?“ „Also ich…ich wollte euch holen, Rémi und die Anderen warten schon auf euch.“ „Achso ok, dann gehen wir mal. Kommt mit!“ Rony und ich folgten ihm und als wir unten waren, haben Céline, Shimazu und Rémi schon auf uns gewartet. „Layla, wo warst du den so lange mit…äh...?“ fragte Rémi und warf mir einen merkwürdigen Blick zu. Ich stellte mich schnell neben ihn und antwortete „Wir haben nur ein bisschen getrödelt, nichts weiter…!“ „Also Leute, was sollen wir unternehmen?“ „Keine Ahnung, Céline. Ich will Action!“ „Du und deine Action, Shimazu. Was ist jetzt eigentlich mit dem Werwolf, den wir gestern gesichtet haben?“ „Du solltest dringend mal mit Malika reden, dann erfährst du ganz schön viel über Nicolas, Clément.“ „Also war es Nicolas?“ fragte Rony. „Vermutlich…er redet seit heute viel mit Malika…und ist so überirdisch nett…“ „Nicolas? Viel reden? Nett? Rémi, ich glaub du hast nicht mehr alle…“ „Es ist aber so, Layla! Claire dachte die ganze Zeit dass Nicolas mit Malika flirten würde.“ „Na, wenn das so ist, dann solltest du auf Malika aufpassen, nicht das sie dir von Nicolas weggeschnappt wird.“ entgegnete Shimazu lachend. „Du bist ja so witzig! Außerdem habe ich meine Augen schon auf eine Andere geworfen, klar?“ „Auf wen den? Vielleicht auf Layla?“ Ich bekam einen leichten Schock und schaute Rony tief in die Augen. Der sendete mir so einen stechenden Blick zu… „Shimazu, du nervst.“ meinte Rony. „Also, wir sollten jetzt nicht herumraten wer auf wen steht, sondern ganz einfach zur Sache kommen, was den Werwolf und das kleine Mädchen betrifft.“ lenkte Clément vom Thema ab. „Du hast Recht. Also sehen wir zuerst einmal die Fakten.“ erklärte Céline. „Also. Ich verdächtige Nicolas, weil er seit heute Morgen nett und freundlich ist. Und außerdem redet, viel redet. Was meint ihr?“ „Also ich stimme Rémi zu.“ „Sehe ich auch so wie Layla und Rémi.“ äußerte sich Rony und schaute mich an und ich wendete meinen Blick schnell weg von ihm und zu Clément. Dieser schaute Shimazu an und die beiden nickten sich gegenseitig zu. „Damit ist es beschlossen, Nicolas ist unser Hauptverdächtiger.“ erkannte Céline. „Also nehmen wir mal an, Nicolas war der Werwolf und hat das kleine Mädchen gefressen.“ „Warte mal, wie kannst du dir so sicher sein, dass er sie gefressen hat, Rémi. Was ist wenn er nur ihr Blut getrunken hat?“ Oje…das wird ihm gar nicht gefallen, wenn Clément gegen Rémis Meinung spricht. „Natürlich, war ja klar, dass du alles besser weißt als ich.“ „Was denn? Ich habe nichts getan, außer meine Meinung geäußert. Darf ich das nicht?“ „Doch, aber-“ Ich nahm Rémi unauffällig an die Hand und drückte sie ein bisschen, damit Rémi merkte, dass er sich beruhigen und Clément machen lassen sollte. „Sorry, Clément. Ich äh…bin noch ganz im Stress wegen der Schule undso…“ „Schon gut.“ „Aber was wäre, wenn er auch nicht das Blut der Kleinen getrunken hat?“ „Shimazu, was meinst du damit?“ fragte Céline. „Naja, ich denke. Dass er nur ein bisschen von der Platzwunde des Mädchens in eine Ampulle gefüllt hat, um daraus den Trank zu machen.“ „Welchen Trank?“ fragte Rony. „Hast du im Tränkemischungs-Unterricht gepennt, oderwas?“ „Ähm…ich bin vielleicht das ein oder andere Mal eingeschlafen…“ „Bist du nicht ganz dicht?!“ „Das war doch nur ein Scherz! Du nimmst alles immer viel zu schnell Ernst, Clément.“ „Jetzt ist wirklich nicht die Zeit, um Witze zu reißen. Den Namen des Trankes habe ich vergessen, der war mir zu kompliziert, um ihn mir zu merken, aber ich weiß was es für ein Trank ist, was man dazu braucht und wie er funktioniert.“ drückte Céline aus. „Meinst du den, mit der Veränderung der Art eines Werwolfs oder Vampirs?“ fragte ich. „Genau. Damit kannst du für eine undefinierbare Zeit deine Eigenschaften verändern. Dazu brauchst du Blut deines Opfers und einige andere Zutaten, dann mixt du alles zusammen und trinkst es anschließend. Voilà! Du bist ein ganz anderer Mensch! Also wenn du zum Beispiel unordentlich bist und das Blut verwendest, dass von einem Opfer, dass ordentlich war, stammt, dann wirst du für eine bestimmte Zeit ordentlich.“ „Das könnte sogar passen. Ich meine, wenn das Mädchen dass wir gesehen haben freundlich war und immer viel geredet hat und es Nicolas war und er den Trank aus dem Blut der Kleinen gemacht hat.“ informierte ich die Anderen. „Du hast Recht! Das passt wirklich alles zusammen! Aber echt alles!“ meinte Rony. „Theoretisch wäre das möglich, aber was, wenn wir uns irren?“ fragte Céline. „Da kann man sich gar nicht mehr irren! Das ist die einzige realistische Erklärung für Nicolas’ Verhalten.“ bestimmte Shimazu. „Na gut.“ antwortete Céline. „Aber wir sollten noch etwas für Malika tun. Nicolas rückt ihr die ganze Zeit auf die Pelle und da Malika eh schon die meiste Zeit nicht so gut drauf ist, wäre es besser, wenn wir etwas tun würden.“ beantragte Rémi. „Ja. Du hast Recht.“ sagte ich. „Hey, schaut mal ihn den Himmel, ist wird bald schon wieder Tag.“ erkannte Clément. „Haben wir etwa so lang diskutiert?“ „Sieht so aus, Rony.“ sagte ich. „Also ich geh.“ meinte Céline. „Warte, ich komm auch mit.“ fügte Shimazu hinzu und folgte ihr. „Da waren’s nur noch vier.“ labberte ich. „Drei. Ich muss auch weg. Rony, kommst du?“ „Gleich, Clément. Geh schon mal vor.“ „Äh, Layla, ich muss nachher noch schnell mit dir reden, okay?“ „Klar, Rémi.“ „Kommst du schnell mit nach dort drüben, Layla?“ „Äh…ok, Rony.“ Ich folgte ihm und als wir da waren sagte er „Du wolltest wissen, was der Kuss bedeutet hatte? Gut, ich sag’s dir, aber versprich mir, dass du es niemandem erzählen wirst, okay?“ „Natürlich“ „Gut…also ich ähm…naja…seit du zu unserer Clique gehörst mag ich dich…also richtig…“ „Oh…ok…“ „Ähm…ja…also…was ich dich noch fragen wollte…das, was Shimazu erzählt hat...also, dass Rémi auf dich steht…stimmt das?“ „Ne, du weißt doch das Shimazu die ganze Zeit nur Scheiße labbert.“ „Ok…ich geh dann…ciao.“ „Ciao.“ Ich ging wieder zu Rémi rüber und fragte „Also, was hast du auf dem Herzen?“ „Ähh…hab ich vergessen. Was wollte Rony denn von dir?“ „Sagst du es niemandem?“ „D’accord.“ „Ach, Rémi. Du weißt doch, dass ich kein Französisch verstehe.“ „Schon gut. Es heißt soviel wie ‚Okay’ oder ‚Einverstanden’“ „Okay…also warum ich solange nicht gekommen bin, als ich Rony und den Anderen holen sollte liegt daran, dass Rony mich geküsst hat…und äh…gerade eben hat er mir gesagt das er mich sehr gern hat…“ Rémi erschrak sich leicht und ich fragte „Stimmt was nicht?“ „Äh ne, ich war nur überrascht, ähm…naja weil gerade Rony…“ „Öh…ok…sicher, dass alles in Ordnung ist?“ „Was?...äh…ja klar, alles bestens.“ „Rémi. Du warst mein erster Freund auf diesem Internat und ich spüre es sofort, wenn dich etwas bedrückt. Liegt es an Rony?“ Er sagte nichts ich ging etwas näher zu ihm hin und nahm ihn in den Arm. „Weißt du noch? Wir haben uns geschworen, nie etwas vor einander zu verbergen.“ „Ja schon, aber…“ „Was aber? Ich war damals deine beste und einzigste Freundin, als du in unsere Klasse kamst.“ „Ich weiß. Es geht um Malika.“ „Malika ist es also…du hast sie sehr gern, richtig?“ Rémi nickte. „Und was war daran so schlimm? Lad’ sie doch mal auf ein Eis oder so ein.“ „Das ist ja das Problem. Sie ist immer gleich so…ach wie soll ich sagen...abweisend. Malika lässt nie jemanden an sich ran. Weißt du wie sie durchgedreht ist, als Nicolas nur nett mit ihr gesprochen hat? Gleich war er eine Klette, ein dummes Kind, ein Idioit.“ „Oh…ich verstehe. Soll ich mal was versuchen, um wenigstens herauszukriegen, was sie von dir hält?“ „Das wäre nett, danke.“ er drückte mich, verabschiedete sich und ging. Dann machte ich mich auch auf den Weg in mein Schlafzimmer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)