Zweite Chance von ChaosAngel2 (LxLight) ================================================================================ Kapitel 5: Gefühle ------------------ Hallo liebe animexx Leser! Hoffe meine Fanfic gefällt euch (Kommentare erwünscht! Auch negative, aber konstruktive Kritik!) Ob und wie oft ich hier Kapitel hochlade, kommt mehr auf die Lust meines Rechners an, als auf meine Schreibwut, die reicht für ca. 1 Kapitel/Tag, außer ich muss arbeiten. Viel Spaß beim Lesen! Gefühle Light beobachtete Ryuzaki, als dieser eingeschlafen war. Wieder einmal wunderte er sich darüber, dass dieser tagsüber so... gefühlskalte Mensch nachts aussah, als... Eine leise Stimme in seinem Kopf sagte ihm, dass er diesen Gedanken nicht weiterdenken sollte, doch er ignorierte sie. Der junge Mann vor ihm schien so zerbrechlich, so... Als ob er jemanden brauchen würde, der ihn liebte. Etwas in Light wollte dieser jemand sein. Er unterdrückte das Bedürfnis, den Schlafen zu streicheln, aber nicht, weil es seinen Moralvorstellungen widersprach, die er nun beiseite schob, sondern, weil er ihn nicht wecken wollte. Schuldbewusst sah er die aufgeplatzte Lippe an. Er hatte ihm das angetan, ihn geschlagen. Und auch, wenn der Ältere sich gewehrt hatte- mehr als gekonnt gewehrt hatte, so fühlte er sich schlecht, weil er ihm zuerst wehgetan hatte. Die Zeit verstrich. Light achtete nicht mehr auf die Uhr, nachdem er den Wecker ausgeschaltet hatte, damit dieser Ryuzaki nicht wieder nach 3 Stunden weckte. Plötzlich schien der Schlafende unruhig zu werden. Er atmete schneller, zuckte. Light fragte sich, was er tun sollte. Ihn wecken? Aber er brauchte doch so offensichtlich Schlaf... Dann begann Ryuzaki, zu weinen. Verdutzt sah Light ihn an. Dann fasste er sich ein Herz und berührte dessen Wange. „Hey... Es ist alles in Ordnung...“, flüsterte er. Doch der Schlafende beruhigte sich nicht, im Gegenteil. Er zuckte vor der sanften Berührung weg, als hätte ihn eine Ohrfeige getroffen. Dann murmelte er etwas. Light ging mit dem Gesicht näher zu ihm ihn, um ihn besser verstehen zu können. „Nein... Nein, bitte... bitte hör auf...“ Es zeriss Light das Herz, ihn so zu sehen. Schließlich griff er mit der Hand nach Ryuzakis linker Schulter und rüttelte ihn leicht. „Ryuzaki... Wach auf. Es ist alles ok, du hast nur einen Alptraum...“ Als er nicht reagierte, rüttelte Light ein wenig fester. Plötzlich fuhr der eben noch Schlafende hoch, riss die Augen auf und keuchte. Light legte ihm die Hand auf die Schulter. „Hey, es ist nichts passiert. Du hast nur einen Alptraum gehabt.“ Eigentlich hatte er noch sagen wollen: „Du kannst ruhig weiterschlafen.“, doch Ryuzaki fing an, noch heftiger zu weinen, als vorher und vergrub das Gesicht in den Händen. Zögerlich, weil er nicht wusste, wie dieser reagieren würde, zog Light Ryuzaki an sich und hielt ihn im Arm. Als der Ältere sich nicht dagegen wehrte, begann er, ihm durch die Haare zu streicheln. „Alles wird gut... Du brauchst keine Angst zu haben...“ Lange hielt er ihn so, bevor er sich endlich zu beruhigen schien. Dann spürte Light, wie sich eine Hand langsam und zitternd um ihn legte, sich an ihm festhielt, als würde ihr Besitzer sonst in einen tiefen Abgrund stürzen. Zuerst überrascht, hörte er aber nicht auf, Ryuzaki sanft zu streicheln. „Dir passiert nichts... Es war nur ein Traum... Ich pass doch auf dich auf...“ Irgendwann, als Ryuzaki nicht mehr so stark zitterte und sein Schluchzen verstummt war, hob er den Kopf und sah Light in die Augen. Er sah verängstigt aus, seine Augen waren vom Weinen gerötet und sein Blick schien verzweifelt. Light lächelte ihn an und küsste ihn spontan auf die Stirn. „Keiner kann dir etwas tun, solange ich da bin.“ Ryuzaki schloss die Augen, lehnte sich wieder an Light Brust und schlief ein. Light seufzte. Dann legte sich, ohne ihn loszulassen, wieder hin. Als Light am nächsten Morgen aufwachte, lag Ryuzaki nicht mehr neben ihm. Verwundert, weil sie doch eigentlich mit einer Kette verbunden waren, sah er sich um, bis er Ryuzakis Handschelle am Ende der Kette, die immer noch mit ihm selbst verbunden war, neben dem Bett fand. Wo war er hin? Er hatte die Kette doch noch nie geöffnet, außer zum Duschen und umziehen? Dann sah er Ryuzaki aus dem Badezimmer kommen. Er wirkte ganz so wie sonst, cool, lässig, mit einem Handtuch in der Hand, mit dem er sich wohl gerade die verstrubbelten Haare getrocknet hatte. „Guten Morgen. Ich wollte dich nicht wecken und dachte mir, ich könnte ja schon mal duschen gehen.“ Ein Teil von Light wollte nach der letzten Nacht fragen, doch er ließ es. Vielleicht war es dem Älteren einfach peinlich, darüber zu sprechen. Sicherlich war er deswegen allein aufgestanden. Er stand auf. „Nun, da ich ja jetzt wach bin... Ich könnte wohl auch eine Dusche vertragen.“ Ryuzaki nickte und machte den Weg ins Bad frei. Den ganzen Tag über sprachen sie nicht über den Vorfall von der letzten Nacht, doch sie sahen einander auch nicht an. Ryuzaki tat so, als sei gar nichts geschehen, futterte unentwegt irgendwelche Süßigkeiten und schien sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Aber in ihm sah es ganz anders aus. Light hatte ihn geküsst. Ihn, der seiner Meinung nach das am wenigsten liebenswerte Geschöpf auf der ganzen Welt war. Gab es vielleicht doch die Möglichkeit, dass... Nein, sicher nicht. Wahrscheinlicher war es, dass Light ihn für ein totales Kind hielt und in dem Moment nur seinem Beschützerinstinkt nachgekommen war. Mit einem Kuss auf die Stirn tröstete man doch kleine Kinder, oder? Light selbst konnte sich ebenfalls nicht so recht auf den Fall Kira konzentrieren. Er hatte Ryuzaki geküsst. Einen Mann. Hoffentlich hatte er sich damit nicht verraten. Er wollte das nicht. Wenn Ryuzaki über seine Gefühle Bescheid wüsste, dann... Doch warum hatte er geweint? Was war so schreckliches in seinem Traum gewesen, dass der kühle Detektiv davor Angst hatte? War es wirklich nur ein Alptraum gewesen? Der Tag zog sich dahin. Sowohl Light als auch Ryuzaki kam es vor, als würde er Jahre dauern, die Fragen der anderen, wie weit sie mit ihrem Ermittlungen schon vorangekommen waren und die Fragen, die in ihren eigenen Köpfen herumspukten, ließen die Minuten wie Stunden erscheinen und die Stunden wie Tage. Endlich verabschiedeten sich die anderen. Feierabend. Normalerweise- Wenn man mal vom gestrigen Abend absah- würden sie jetzt noch weiterarbeiten, doch auch Ryuzaki schaltete seinen Laptop aus, als die anderen gegangen waren, was Light verwunderte. Das war das erste mal an dem Tag, dass Ryuzaki Light ins Gesicht sah. Offensichtlich wusste er, was Light sich fragte denn er meinte nur: „Ich glaube, es gibt im Moment etwas wichtigeres, als den Kira Fall. Ich denke, wir sollten reden.“ Light schloss die Augen und nickte. War jetzt alles vorbei? Ryuzakis Worte klangen so ernst... Hatte er herausgefunden, was er für ihn empfand und fand ihn jetzt so abstoßend, dass er ihn nicht mehr sehen wollte? Wollte er ihm das sagen? Dass er wieder zurück in die Zelle musste, weil Ryuzaki die Nähe zu einem Perversen nicht ertrug? „Aber nicht hier.“, fügte Ryuzaki hinzu. „Lass uns ins Wohnzimmer gehen.“ Es gab zwar bestimmt an die 20 Wohnzimmer in diesem Gebäude, aber Light wusste, welches er meinte. Stumm lief er hinter ihm her. Ihm fiel nicht einmal auf, dass Ryuzaki, anders als sonst, wenn er sich irgendwo hin bewegte, keine Süßigkeiten mitgenommen hatte, obwohl im Wohnzimmer des Wohnbereichs, den sie sich zur Zeit teilten, definitiv keine mehr waren. Im Wohnzimmer angekommen setzten sie sich auf die Couch. Keiner von beiden sagte etwas, oder sah den anderen auch nur an. Dann hob Ryuzaki seinen Kopf und blickte zu Light. „Gestern Nacht...“, er stockte, nur für einen Moment, aber Light war sich sicher, dass er wüsste, was der Andere sagen wollte. Doch aus Ryuzakis Mund kam etwas ganz anderes. „Danke, dass du... Ich meine...“, wieder verstummte Ryuzaki. Dann sah er wieder auf den Boden. „Ich stelle mir immer den Wecker, damit ich... damit es nicht passiert, aber offenbar hast du ihn ausgeschaltet. Du konntest es nicht wissen, niemand weiß davon, außer Watari.“ Light schluckte. Was sollte er jetzt tun? Schließlich siegte der emotionale Teil in ihm über den Verstand, welcher immer noch betonte, dass jegliche Berührung falsch war, und legte seinem Gegenüber die Hand auf die Schulter. Ryuzakis Geständnis hatte ihn überrascht, gleichzeitig aber auch schockiert. Wollte der Schwarzhaarige damit sagen, dass es sich nicht nur um einen Alptraum handelte? Dass jemand... „Was ist passiert?“, fragte Light leise. Ryuzaki drehte seinen Kopf weg. „Ich...“ Light seufzte, legte seine Hand an Ryuzakis Kinn und drehte dessen Gesicht wieder zu sich. „Du kannst es mir ruhig sagen. Wie ich... letzte Nacht... schon gesagt habe... Was immer auch passiert ist, ich werde nicht zu lassen, dass dir jemand weh tut.“ Lange sahen sie sich in die Augen. Ihre Gesichter näherten sich und es schien fast, als würden sie sich gleich küssen, doch dann zog Ryuzaki sich plötzlich zurück. Light erschrak, war er jetzt endgültig zu weit gegangen? Doch ein Blick in die Augen des Schwarzhaarigen und er wusste, dass dieser nicht aus Abscheu zurückgewichen war. Auf der einen Seite machte sich nun Hoffnung in Light breit, empfand Ryuzaki etwa auch... Doch gleichzeitig sah er die Tränen, die in Ryuzakis Augen aufstiegen. „Ich werde es dir erzählen.“, sagte Ryuzaki. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)