Nothing lasts forever von Fabulous_God (Das verflixte 7. Jahr) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Nothing lasts forever Als er die Wohnung betrat fiel ihm gleich der angenehme Duft von Essen auf. Er schnupperte konzentriert, bevor er sich die Schuhe auszog, konnte den Geruch jedoch nicht klar einordnen. Seine Aktentasche stellte ab und ging in die Küche. Am Herd stand sie und wendete gerade ein Stück Fleisch in der Pfanne. Er trat von hinten an sie heran und lächelte. “Das riecht gut”. Es sah aus wie in einem Werbespot. Das glückliche, junge Paar, sie bereits kochend in der Küche”, wenn er erschöpft von der Arbeit nach Hause kommt. “Danke, es ist auch gleich fertig. Wie war dein Tag?” Ihre Stimme war sanft wie immer. “War okay heute, gab Chaos in der Personalabteilung aber das betrifft mich ja nicht” Sie lachte leise. “Zum Glück” “Und wie war es bei dir?” - “Kann mich nicht beklagen. Meine Lieblingskollegin hat seit heute endlich Urlaub.” Nun musste er lachen, er wusste das seine Frau auf diese Kollegin nicht allzu gut zu sprechen war und sie genoss es sicher, mal ihre Ruhe zu haben. “Ich gehe schon mal den Tisch decken”, bat er an ohne die Intention zu haben, sich vielleicht vor dieser Aufgabe zu drücken. Ohne auf eine Antwort zu warten, nahm er sich das Geschirr, das bereits auf dem Tisch stand und begann im Wohnzimmer ihren Esstisch zu decken. Sie waren einfach ein eingespieltes Team, das waren sie immer gewesen. Schon seit ihrer Studienzeit. Damals hatten sie sich auch kennen gelernt, sie steckte in den ersten Semestern ihres Jurastudiums und er hatte sich Medizin ausgesucht. Alles begann wie in einer Seifenoper. Sie arbeiteten in der selben Videothek, um sich etwas Geld dazu verdienen zu können und eines Abends bat er ihr seinen Regenschirm an, damit sie nicht vom strömenden Regen völlig durchnässt wurde. Zögernd nahm sie an, wollte ihre Gesundheit nicht aufs Spiel setzen. Zum Dank lud sie ihn zum Essen bei sich ein, einige Tage später. Viel Platz war nicht in der engen Ein-Zimmerwohnung, doch für die Beiden reichte es. Auch an diesem Abend regnete es und ein Gewitter zog auf. Wahrscheinlich war dieses auch Schuld an dem Stromausfall, doch sie wussten sich mit Kerzen zu helfen. Ohne das sie es merkten, stürzten sie Hals über Kopf in eine Beziehung und sie waren glücklich. Doch bald gab er sein Studium auf, er hatte einsehen müssen, das er den Anforderungen nicht gewachsen war. Jedoch war er niemand, der lange Trübsal blies. Voller Engagement suchte er sich einen Job und fand eine Lehrstelle zum Versicherungskaufmann. Auch wenn sie nun weniger Zeit hatten, sich zu sehen, tat dies ihrem Glück keinen Abbruch. Aber auch für sie endete das Studium früher, als sie es sich hatte träumen lassen. Es war nicht mehr zu finanzieren, und sie war unsicher geworden, ob sie ihre eigenen Anforderungen erfüllen konnte. Experimente waren nichts für sie, so suchte auch sie sich eine Beschäftigung und erlernte den Beruf der Rechtsanwaltsgehilfin. Bald zogen die Beiden in eine gemeinsame Wohnung. Auch wenn diese nur zwei Zimmer hatte war es ein gutes Gefühl, denn es war ihr Reich. Ein Jahr darauf machte er ihr einen Antrag. Seine Knie zitterten dabei und er vergaß was er ihr sagen wollte, obwohl er es sich in stundenlanger Kleinstarbeit den Kopf über die Details zerbrochen hatte. Leider hatte er irgendwie versäumt, dass sie ein wichtiger Bestandteil davon war und so machte er ihr den Antrag während sie mit Kopftuch auf einem Stuhl stand und einen Schrank entstaubte. Bei den magischen Worten fiel sie beinahe vom ihrem Leiterersatz, schaffte es aber noch ihm in die Arme zu springen. Keinen Moment wollte sie zögern, ihm eine positive Antwort zu geben, auch wenn sie ihn später dafür am Ohr zog, dass er keinen Moment wählte, in dem sie schicker angezogen war. Aber so etwas war sicher etwas, was man später den Enkeln erzählen konnte. Das war nun schon sieben Jahre her. Er hatte gerade eingedeckt und Getränke geholt, als sie schon die Schüsseln auftrug. Als alles an seinem Platz war, setzte sie sich und löste den Zopf, der ihre schulterlangen, kastanienbraunen Haare beim Kochen zusammenhielt. Mit einem Lächeln wünschten sie sich einen guten Appetit. Doch er beobachtete sie unauffällig. Ohne Zweifel war sie hübsch und negative Charakterzüge hatte sie kaum, jedenfalls fielen ihm keine ein. Mehr konnte ein Mann sich nicht wünschen, aber das Feuer war erloschen. Zumindest bei ihm. Sie jedoch…sie sah immer so glücklich und zufrieden aus. Wie hätte er es rechtfertigen können, sie zu verlassen? Etwas Besseres würde er sicher eh nicht finden und Liebe…vielleicht war die nur dazu da die Bindung soweit zu festigen, bis es schließlich auch ohne ging. Ihr Abendessen verlief schweigsam, wie so oft in letzter Zeit. Nachdem sie gemeinsam alle Reste versorgt hatten und die Spülmaschine angestellt war, einigten sie sich noch auf einen Film, den sie gemeinsam ansahen, bevor sie eine Weile später zu Bett gingen. Sie konnte nicht einschlafen, wie so oft. Rastlos setzte sie sich auf, als sie sicher war, dass er nicht mehr wach war und sah zu ihm herüber. Er war ein guter Ehemann, sanft und fleißig. Beide verdienten gut, besonders da sie bald anfangen wollte, ganztags zu arbeiten. Dem Thema Kinder gingen sie irgendwie aus dem Weg und wenn es doch aufkam schienen beide erleichtert, wenn es schnell wieder abgetan wurde. Deswegen glich jeder Besuch bei den Schwiegereltern einem Spießrutenlauf. Wer konnte es ihnen verübeln, dass sie sich Enkel wünschten, doch sie war dazu einfach nicht bereit. Nicht mit ihm, auch wenn er sicher ein guter Vater wäre. Natürlich, er liebte sie. Noch immer brachte er schließlich diese kleinen Beweise, aber sie fühlte nicht mehr so. Er könnte ihr bester Freund sein, aber mehr…da war nichts mehr. So würde sie sie aufrecht erhalten, die Fassade einer modernen, perfekten Ehe, der auch das verflixte siebte Jahr nichts anhaben konnte. Wie gut das sie sich hatten. __________ Vielen Dank an , die mir hier die elenden Satzzeichen gesetzt hat xD Feedback wäre sehr erwünscht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)