Obscura von Usaiji-chan (Undeath Population) ================================================================================ Kapitel 11: Welcome to the badass vampire base ---------------------------------------------- Nach den seltsamen Ereignissen in letzter Zeit und aufgrund der gähnenden Langeweile die nun Tag für Tag bei den Slayers herrschte, hängte Yuri sich extrem in ihr Training. Sie machte wochenlang alles mit. Ob Rays langsam liebgewonnenen Psychotests in denen sie sich lernte zu beherrschen wie auch Programme zu Kickboxen, Schwertkampf, Capoeira, Kenpo oder Tae kwon do. Abgesehen davon musste sich Yuri, quasi als Hausaufgabe, eigene Choreografien für ihre Trist-Technik anlernen. „Und ich hab mich gewundert warum du solche Muckis hast.“ Meinte Yuri zu Yang nach ihrem Training. Es war schon normal geworden, völlig verschwitzt zu sein. Und das sah man ihrem Körper auch an. Sie hatte einige Kilo an Muskelmasse zugenommen und sah viel gesünder aus, von ihrer kleinen zierlichen Figur war sie jedoch nicht abgewichen. Sie wirkte nun endlich nicht mehr ausgemergelt, was abgesehen vom vielen Training am vielen Essen lag. Ihre Leidenschaft für Tanktops hatte sich geprägt und sie trug so gut wie nichts anderes mehr. Allerdings bleichte sich ihre Haut immer mehr so aus wie die der Anderen. Fahles weiß überzog ihre Arme, die Beine, den Bauch, ihr Hautton hatte beinah den eines Vampirs angenommen, nur die hellbraunen Haare erinnerten noch daran das sie keiner war. Sie beobachtete Ray sehr genau und stellte fest, dass er Zirou so gut aus dem Weg ging wie möglich, doch nicht nur das. Zirou hatte sich ebenfalls etwas verändert. Auf keinen Fall war sie weicher geworden, man spürte immer noch ihre Präsenz, die Kälte die sie ständig umgab und die Augen die einen ständig straften, was man auch tat. Yuri dachte auch viel daran wie sie war als sie im Besitz der Schriftrolle war. Yuri wusste nicht warum, doch sie wusste, dass dies Zirous Wahres Ich gewesen war und verstand Rays Schmerz, bei dem Gedanken welche Veränderung dies alles erzielt hatte. In einer Weise tat Zirou Yuri unglaublich Leid, doch sie erwischte sich immer bei dem Gedanken, wie gut sie es fand, dass sie keinen solch großen Kontakt zu Ray hatte. Schließlich bekam sie mit wie er Zirou ansah. Sein sehnsüchtiger Blick stach Yuri ins Herz und sie wusste nicht was sie dagegen unternehmen konnte. Sie genoss die Zeit mit Ray, was auch ein Grund für ihr übermäßiges Training war, was Riku und Shiva auffiel. „Mach und bitte nichts vor.“ Meinte Riku. „Schließlich sind wir deine Schwestern.“ Riku schaute Shiva kurz überrascht an. „Im Herzen.“ ergänzte Shiva mit Unschuldsmiene und Riku widmete sich wieder Yuri. „Ich sagte euch doch, ich trainiere so viel weil ich Angst habe wieder versagen zu können. Ich will auch zu etwas Nutzen sein, ich spüre es jetzt, ich bin bereit für einen neuen Angriff.“ Unzufrieden strafte Shiva Yuri Lügen, obwohl wirklich ein Stück Wahrheit in ihren Worten steckte. „Wir wollen ja nur sagen, dass es dich kaputt macht wenn du für Ray schwärmst während er noch Zirou hinterher trauert.“ Yuri legte sich eine unschlüssige Miene zu. „Ich finds ja ganz süß das ihr euch Sorgen macht, doch ihr habt unrecht. Es liegt nicht an Ray. Ich mag ihn einfach, er ist mein Arzt und trainiert mich gut.“ Shiva schaute sie vorwurfsvoll an. „Ich wollts ja für mich behalten... Aber als Ray dich damals beissen wollte hast du dich gar nicht wehren wollen.“ Yuri schaute mit leichter Panik auf und auch Riku sah geschockt auf. „Ray hat dich...?!“ Sie verfiel ihn Rage doch Yuri packte sie am Arm. „Lass es Riku.“ befahl sie und mit einem unterdrückten Knurren setzte sie sich böse wieder hin. „Ray ist labil.“ Shivas Augen schauten ernst drein. „Ohne Frage ist er ein ausgezeichneter Arzt und starker Kämpfer, doch von uns allen hat er sich am wenigsten unter Kontrolle. Er hat einfach noch nicht begriffen was er ist und das macht ihn ungemein gefährlich, verstehst du?“ „Ich dachte du vertraust Ray.“ „Ich vertraue ihn in allem, nur nicht wenn es um seine eigene Kontrolle geht. Besonders jetzt, da er verletzlich ist, kann es schnell böse enden, da ist schon das Training gefährlich. Ich zweifle nicht daran, dass du ihn überwältigen kannst, nur ob du es willst ist eine andere Frage. Der Ausdruck in deinem Gesicht, wenn du ihn ansiehst reicht dabei schon.“ Yuri war verwundert wie böse Shiva schaute. Was machte sie so böse? Yuri hatte nicht gedacht das sie sich solche Gedanken um ihren eigenen Teamkollegen machte. Riku war ebenfalls geschockt von Shivas Worten. „Wir müssen da doch was machen. Yuri, bitte, bitte sag mir das du nicht zulässt das er dir etwas antut, sprich die Wahrheit.“ Yuri öffnete den Mund, doch dann fielen ihr ein wie Ray nah bei ihr ist. Wann auch immer Ray bei ihr war, Yuri erstarrte, sie konnte sich einfach nicht gegen ihn wehren. Yuris Mund schloss sich und sie schaute schuldig zu Boden. „Das meinte ich.“ Shiva stand auf. Selten war sie so, Shiva war immer die, die daneben stand und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zuschaute. Sie regelte alles in Ruhe und nie verließ sie der Verstand. Anscheinend hatte dies das Fass zum überlaufen gebracht und zerknirscht stand Yuri auf. „Was hast du jetzt vor.“ Fragte Riku nervös. „Was schon.“ Seufzte Yuri. „Ich gehe zu Ray.“ Riku blieb still als Yuri von dannen zog und ihre Schwester allein ließ. „Yuri!“ Rief sie noch einmal kleinlaut und ihre große Schwester blieb stehen, ohne sich umzudrehen. „Du bist doch nicht etwa in ihn verliebt, oder?“ Yuri zuckte leicht zusammen. Was wollte sie darauf antworten. Weder ja noch nein wären in diesem Fall angebracht, denn beides wäre eine Lüge. Sie liebte ihn nicht, sie brauchte ihn und das war um einiges schlimmer. „Und du Riku, du kannst mir nicht sagen das du nicht in Yang verliebt bist.“ Riku errötete. „Das... Ist was ganz anderes.“ „Riku, jemanden zu lieben ist eine Sache.“ Sie senkte ihre Stimme. „Jemanden nicht verlassen zu können eine ganz andere.“ „Und was war so wichtig?“ erkundigte Ray sich als er Yuri hinter sich die Tür zuziehen hörte und drehte sich zu ihr. Yuri sah ihn kurz an. Seine Augen schimmerten und Yuri sah was sie heute erwartete. Ray hatte zwei Schwerter in Händen, war schon lange nicht mehr der Fall. „Frauengespräche die genau dich nichts angehen.“ Meinte Yuri mit einem schiefen Lächeln. Ray grinste sie kurz an als er ihr schließlich galant ein Schwert zuwarf. Yuri ergriff es, punktete ihre Hände an und begann sofort mit ihrem ersten Angriff, dem Ray genauso geschickt auswich. Es war ein Kampf ohnegleichen. Schnell und spontan reagierte Yuri mit der Gelenkigkeit einer Katze. Als Ray ihr ins Gesicht zielte beugte sie die Knie nach hinten und stützte sich auf dem Boden ab, machte eine Schraube auf die Seite und war, zu schnell für das menschliche Auge, hinter Ray gestanden, zog ihm die Beine weg, woraufhin er hinfiel und Yuri ihm das Schwert an die Kehle hielt. „Gar nicht schlecht.“ Meinte Ray recht gleichgültig. Schließlich entfernte sie das Schwert und Ray stand auf. „Ich denke du bist langsam bereit.“ Meinte er und zog sich das verschwitzte T-Shirt aus. „Bereit für...?“ „Was denkst du wofür ich dich trainiere, hast dus nicht gehört? Keils Truppen vermehren sich, wir müssen uns langsam daran machen etwas dagegen zu unternehmen.“ „Keil...“ meinte Yuri und fasste sich an den Kopf. „Immer nur Keil, in letzter Zeit redest du von gar nichts anderem mehr.“ „Wenn es einen anderen Diktator geben sollte der unschuldige Leute vergewaltigt, abschlachtet und brutal alles Gute auf der Welt vernichtet sag mir bitte Bescheid.“ „Der einzige Grund warum du Keil hasst ist doch die Sache mit Zirou.“ Ray atmete aus. „Einer von vielen.“ verbesserte Ray und Yuri sah ihn ungläubig an. „Du bist so sauer in letzter Zeit.“ Yuri schüttelte den Kopf. „Liegt an der Sonne, ich sehe sie nicht mehr. Da wird der Mensch in mir leicht depressiv.“ „Dann geh doch, zum Beispiel mit Yang.“ Yuri schaute auf. „Ich geh nicht mit Yang. Also ich gehe gern mit ihm wohin, aber ich geh nicht mit Yang!“ Ray zog die Augenbrauen nach oben und schaute irritiert auf woraufhin er anfing loszuprusten. „Das war wohl das blödeste was ich je gehört habe!“ meinte er erstickt und Yuri schaute beleidigt auf. Was sprach sie auch so einen Mist. Allerdings fiel ihr soeben etwas auf. „Ich hab dich lang nicht mehr lachen gehört.“ Meinte sie und schaute Ray träumerisch an. „Ach wirklich?“ kicherte er. „Vielleicht sollte ich dann mehr Zeit mit dir verbringen.“ „Warum die Zeit mit mir verbringen wo du mit Zirou doch sicher mehr Spaß hast.“ Rays Auge zuckte. Was sollte denn das jetzt heißen. „Was redest du. Ich verbring gar keine Zeit mit Zirou und außerdem, warum interessiert dich das?“ Yuri errötete und verkniff sich die Antwort. „Vielleicht geh ich einfach besser und...“ Yuri wurde von Ray festgehalten. Der Ruck warf sie leicht zurück und sie stand vor ihm. Sie spürte seine verschwitzte, nackte Haut und hörte seine Atmung. „Ich...“ Yuri stockte. Sie konnte einfach nichts sagen. Sie war ihm einmal wieder Hoffnungslos ausgeliefert. Ihr Zittern hatte Ray bemerkt und legte eine Hand auf Yuris Wange und schaute sie instinktiv an. Sein Blick prägte sich und Yuri war in ihm gefangen. Warum tat sie nichts dagegen, warum war sie ihm gegenüber so schwach. Sie schaute ihn sehnsüchtig an und genoss den Augenblick, bis Ray ihr näher kam. Yuri zitterte noch immer als sie begann seinen Atem zu spüren, er lag auf ihrer Haut und kam ihrem Mund gefährlich nah. Starr bewegte sie sich nicht und gerade als sie die Augen schloss und darauf wartete was wohl als nächstes geschah, hörte sie hinter sich die Tür aufkrachen. Die beiden zuckten zusammen und schaute an die Tür. Dort stand Shiva mit säuerlicher und überstrapazierter Miene. „Ray.“ Meinte sie tonlos und schaute ihn imprägnierend an woraufhin er Yuri sofort los lies, die zwei Schritte zur Seite tapste. „Wir haben nichts gemacht was dich was angehen könnte.“ Meinte Ray bestimmend doch Shiva schaute ihn eisig an. „Ach, bitte. Du benutzt sie doch nur um über Zirou hinwegzukommen.“ Ray schaute sie sauer an. „Eine Trist ist es nicht wert das du sie wegen irgendwelchen Liebeleien verschreckst.“ Ray sagte kein Wort. Das erste mal meldete sich Yuri zu Wort, die die Kälte im Raum geradezu fühlen konnte. „Hallo.“ Meinte sie kläglich und sofort hafteten die Blicke der beiden auf ihr. „Ich finde so etwas jetzt erst einmal nebensächlich.“ Log sie um fortfahren zu können. „Am besten ist noch heute ziehen wir los und überfallen einen Stützpunkt. Da wir so lange nicht mehr angegriffen haben erwarten sie das nicht und falls die auch solche Feuerwerfer haben wie letztens nehmen wir die Feuerschutzanzüge mit, ziehen sie schließlich im Stützpunkt aus und machen Schaschlik aus denen.“ Shiva und Ray wechselten noch einen bösen Blick woraufhin Shiva hinausstürmte und Yuri ihr hinterherging. Nicht ohne Ray ebenfalls einen Blick zukommen zu lassen. Allerdings einen vollkommen anderen als Shiva. Es dauerte eine kurze Weile bis Yuri die schon beinah rennende Shiva eingeholt hatte. „Shiva, jetzt ist wirklich nicht der Zeitpunkt...“ „Mit dem rumzuknutschen der dich sowieso nicht glücklich machen kann?!“ Yuri zuckte zusammen. „Was redest du da?“ meinte Yuri und versuchte sie mit einem sachten Lächeln zu beruhigen. Sie beruhigte sich auch. Sie war nicht mehr in Rage, jedoch bekam Shivas Blick wieder dass das sie vorhin beim Gespräch bekommen hatten. „Du wirst nie die Eine für ihn sein. Wenn er dich ansiehst wird er einfach nicht daran denken das du die große Liebe seines Lebens bist, er empfindet einfach nicht das selbe für dich, und wenn du das nicht langsam verstehst stürzt du dich da in etwas hinein das dich von innen heraus auffrisst. Du wirst ihn nicht vergessen können und jede Nacht heulen weil du das Gefühl nicht losbekommst das du es nicht bist.“ Während des gesamten Gespräches hatte Yuri nicht einmal geblinzelt. Die Wahrheit war auf sie hinabgeprasselt und brannte ihr nun wie Seuche auf der Haut. „Aber ich wollte dich nicht...“ „Oh doch, du wolltest. Du wolltest Ray von ersten Moment nicht mehr verlassen. Ich weiß es doch, ich spüre es doch. Ich habe es am Anfang in deinen Gedanken gelesen. Nur das es anfangs nur jugendliche Schwärmerei war, du wolltest ihm zögerlich nah sein, doch jetzt... Du könntest gar nicht mehr ohne ihn, oder?“ In Yuris Augen brannten die Tränen. Ihre Augen quollen. Der Blick den Shiva hatte, diesen beinah unbändigen Schmerz wie Shiva sie soeben ansah. Wie eine der einzigen Personen, die sie wirklich verstand sie ansah lies Yuri stark daran zweifeln ob überhaupt noch etwas Gutes an ihr war. Sie fühlte sich dreckig und wollte nicht das dieses Gefühl an ihr hängen blieb. Die Gewissheit, wer sie war. Shiva schnaubte kurz, drehte sich um und lief davon. Während Yuri stehen blieb begann sie zu zittern und zuckte erschrocken zusammen als ihr von hinten jemand an die Schulter griff. Rasch drehte sie sich um und schaute Ray an. In ihr bäumte sich Panik auf. Hatte er etwa alles gehört?! „Um was ging es?“ erleichtert atmete Yuri auf. Sie wusste nicht was sie hätte machen sollen hätte er alles herausgefunden, es wäre zu schwer für sie zu wissen mit Ray Kontakt zu pflegen hätte er dies soeben gehört.. Yuri schaute ihn verletzlich an und Ray nahm sie sanft in die Arme. Es dauerte kurz bis sie seine nackte Haut anfassen konnte doch schließlich versank sie an seiner Schulter und drückte ihn fest. Es war vielleicht nicht echt was sie hier fühlte, doch sie war dem Himmel schon zu Dankbar das sie zumindest diese Lüge noch genießen konnte. „Alles klar, Yang, Riku, ihr geht nach rechts. Shiva, Zirou links und ich und Ray stürmen den Hauptturm.“ Die Gruppe hatten die Feuerprobe überstanden, was wohl eher daran lag das Yuri recht hatte und der Stützpunkt nicht mit einem Angriff gerechnet hatte. Nachdem sie klammheimlich ein gutes Dutzend Vampire am Hauptturm gemeuchelt hatten rückten sie auseinander und Yuri lief mit Ray neben sich eine lange Treppe hinauf. Als sie oben angekommen waren drehte Yuri sich nach links von wo ein knurrender Vampir sie angriff. So schnell sie konnte tat sie einen Schritt zur Seite und verwundert krachte der Vampir zu Boden der geschockt die Augen aufriss, in dem Moment in dem Ray ihm einen Pflog ins Herz jagte. Yuri und Ray gaben sich ohne Mimik einen Handschlag und liefen gleich weiter. Sie hatten so viel gemeinsam trainiert das sie eine perfekte Einheit bildeten. Den Rest über hatten sie freie Bahn und kamen schließlich an eine Metalltür. Ray nickte Yuri zu die grinste und mit einem einzelnen Tritt die Tür krachend zusammenbrechen lies. „Nicht schlecht.“ Meinte Ray und Yuri grinste noch mehr in sich hinein, was jedoch recht schnell verging als sie in den Raum sah. Zwei geschäftsmäßig gekleidete Vampire saßen darin, völlig ungerührt davon das die schwere Metalltür, die den Weg versperrt hatte, zusammengefaltet in die anderen Wand eingebettet war. „Hallo, Gentlemen.“ Meinte Ray und schritt durch die Tür. „Ray Tanaka.“ Meinte einer der Männer interessiert. „Und eine Trist?“ Yuri verschränkte die Arme und betrat ebenfalls den Raum. „Yuri Tokyo, schön sie kennen zu lernen. Leider werden sie demnächst Bekanntschaft mit meinem kleinen Freund hier machen und deswegen muss ich mein Bedauern beteuern sie nicht näher gekannt zu haben.“ „Ach was, ach was. Spitze Zunge die Kleine.“ Yuri hatte ihren Pflog gezuckt und holte zum ersten Schlag aus. Verwundert sah sie zu wie der Vampir sich beugte und galant ihrem Angriff auswich, auch der nächsten Angriff blieb erfolglos. „Lass es, der entwischt jedem. Er gehört zu Keils Leibgarde.“ Ganz recht, ganz recht...“ meinte er und Yuri sah beleidigt zu wie der Vampir, der eigentlich längst Asche sein müsste, mit hinter dem Rücken verschränkten Armen durch das Zimmer ging. „Nicht besonders stark aber unglaublich schnell. Jeder der Leibgarde hat sich einer Kraft gewidmet und sich diese extrem angeprägt.“ „Ach wie interessant. Keil steht wohl auf die Klassiker des Comic Genres.“ „Muss das etwas schlimmes sein?“ Der Mann grinste. Er sah aus wie Mitte 40 und dazu durchtrainiert und zurechtgemacht. „Den zu erwischen können wir knicken.“ Betonte Ray und leicht enttäuscht blieb Yuri stehen. „Nun ja, immerhin hast du es bis hierhin geschafft. Dann will ich dir zumindest nicht ganz deine Laune nehmen.“ Griente der Vampir während er zusah wie dein Partner soeben von Ray vernichtet wurde. Er gab keine Regung von sich. „Ich tue euch den gefallen euch direkt zum Meister zu führen. Auf meine Empfehlung hin wird euer Tod nicht sehr schmerzhaft sein... Hoffe ich zumindest.“ „Und warum denkst du wir sind so geisteskrank uns Keil persönlich zu stellen?“ Der Mann lachte leise. „Sagt mir nicht das dies nicht euer Vorhaben ist. Was du heute kannst besorgen das schiebe nicht auf morgen.“ Es gab wieder eine Kleine Pause. „Ihr werdet schon bald sehen was ich meine... Ich heiße euch, meine Liebe Trist, Herzlich Willkommen in der Basis der Blutrünstigen.“ „Wie nett. Als würde der uns zu Keil bringen.“ Meinte Yuri leicht verunsichert. Was hatte dieser Kerl da geredet? „Ich kenne die Leibgarde, falls du dich das fragst. Ich kam mit ihr in Berührung als ich Zirou beschützen wollte, kurz bevor sie... Na du weißt schon.“ „Hab ich mich nicht gefragt.“ Meinte Yuri frostig und ging hinaus. Vorne am Eingang des Stützpunktes waren die anderen bereits wieder versammelt. „Irgendwelche Schwierigkeiten?“ hakte Yuri nach und erst jetzt fiel ihr auf das es ihr erster Kampf ohne Schwierigkeiten war, sie war zuerst verwundert warum jedem anderen, außer Yuri das so leicht fiel, doch wahrscheinlich waren sie einfach mehr an echte Kämpfe gewöhnt als Yuri. „Keine.“ Meinte Riku und grinste ihre Schwester an. Sie versteckte etwas unter ihrer Hand am Arm und Yuri ging zu ihr. „Du hast dich verletzt!“ Meinte sie vorwurfsvoll und sah sich die große fleischige Wunde an. „So was passiert nun mal, reg dich jetzt bitte nicht auf.“ Yuri sah sie leicht säuerlich an. „Du passt das nächste mal besser auf, alles klar?“ Und sie nahm ihre Kleine Schwester in den Arm woraufhin diese rot wurde und versuchte sich aus ihren Griff zu befreien. „Yuri...!“ doch diese begann zu Lachen. „Das ist jetzt nicht der Moment für Scherze...“ meinte Shiva, anscheinend immer noch beleidigt wegen vorhin. Yuri legte eine schiefe Miene auf und löste sich von ihrer Schwester. „Schaut mal her... Das haben Zirou und ich gefunden.“ Shiva gab Yuri und Ray leicht vergilbte Zettel die Yuri nicht verstand und Ray die Augen aufreißen lies. „Toll.“ Stieß Ray genervt aus. „Keil weiß von uns und will Spielchen mit uns spielen.“ „Was heißt hier bitte Keil weiß von uns?!“ Ray zog die Brauen hoch und Yuri fühlte sich mal wieder wie der hinterletzte Trottel der gar nichts wusste. „Glaubst du wirklich eine Trist taucht auf und Keil weiß nicht sofort etwas davon? Ich wette sogar er kennt jeden der jemals mit dir Kontakt hatte.“ Plötzlich wurde Yuri heiß. Was meinte er damit? Das hieß das Keil sie in der Hand hatte, er könnte das selbe mit Riku machen das er bereits Zirou angetan hatte. Yuri zitterte leicht, daran hatte sie nicht gedacht. Doch sie fühlte sich noch lange nicht dazu bereit gegen ihn zu kämpfen. Plötzlich schien all ihr Training zu nichts Nütze und Yuri fühlte sich klein und Hilflos. Sie wusste noch nicht einmal wie Keil aussieht und er wusste alles von ihr. „Und... Was soll das für ein Spielchen sein?“ hakte sie knapp nach. „Siehst du das hier?“ Ray hielt Yuri den Plan vor, doch sie erkannte nicht anderes als undurchsichtige Zeichnungen und Zahlen. „Er hat in jeweils einem von der Leibgarde bewachten Stützpunkt einen Hinweis darauf versteckt wo sein Schloss ist. Im Prinzip ist das ein Durchbruch... Aber die Leibgarde... ich weiß nicht ob die dann alle gleich verschwinden wie unser flinke Freund da oben.“ „Um ehrlich zu sein habe ich keine Lust von Stützpunkt zu Stützpunkt zu rennen um die Information dafür zu kriegen wo der wohnt, der mir das Leben versaut hat.“ Plötzlich drehten sich alle zu Zirou. So etwas hatte sie noch nie gesagt. Die Gruppe schaute mitleidig und verwundert auf sie was Zirou sofort in Rage versetzte. „Glotzt mich nicht so an, is doch die Wahrheit. Macht was ihr wollt, ich hau ab.“ Und tatsächlich. Unter der Verblüffung aller drehte Zirou sich um und lief hinaus. Verwundert schauten sich alle an. Yuri hielt Ray am Arm der ihr gerade hinterher hasten wollte. Überrascht schaute Ray zu Yuri die ihn geradezu anflehte einmal nicht zu ihr zu rennen. Er ging auf die bettelnden Augen ein und letztendlich war es keiner der Zirou hinterher lief. Schließlich und klammheimlich gingen sie selbst aus dem recht kleinen Gebäude das einer billigen Fabrik gleich kam und liefen Stillschweigend und auf den Sonnenaufgang gefasst zurück zu den Slayers. „War doch heute gar nicht so schwer, ist dir viel leichter gefallen.“ Meinte Ray als er mit Yuri allein in einer der vielen, weich gelegenen Erholungsräume waren, welches Ray als sein Zimmer benutzte. Mit einem erschöpften Stöhnen warf Yuri sich auf Rays übergroßes Bett und schloss kurz die Augen. Sie hatte mal wieder etwas zu verarbeite. „Warum bist du eigentlich hier?“ fragte Ray leicht verwundert und Yuri rümpfte mit einem leichten Anflug von Rosa die Nase. „Shiva ist wegen vorhin sauer auf mich und Riku hat ein Date mit Yang...“ Ray schmunzelte und drehte sich mit seinem Drehstuhl weg vom PC und zu Yuri. „Schon süß, oder? Riku und Yang. Ich meine sie ist ein Vampir...“ „Und er ein Trist? Jaa... Romantisch nicht... Aber wir haben jetzt erst mal Wichtigeres vor als uns Gedanken über Liebeleiein unter Pubertierenden zu machen.“ Ray begann zu grinsen. „So viel älter sind wir nicht.“ War das etwa eine Anspielung?! Yuri räusperte sich und schaute an die Decke. „Wo ist der nächste Stützpunkt?“ erkundigte sich Yuri und Ray stand auf und Yuri riss leicht die Augen auf als sie begriff das er soeben auf das Bett zuging. „Yuri, ich will jetzt mit dir nicht über die Arbeit sprechen.“ Yuri schaute verunsichert und starr zur Wand als Ray auf das Bett und schließlich auch auf Yuri selbst stieg und ihre Arme festhielt. Sie hatte gespürt wie er über sie gestiegen war und den Druck der jetzt auf ihr lastete konnte sie einfach nicht verleugnen. Yuri schaute ihn mit dem verunsicherten, gestreckten Blick weiter an und wurde bleich. Was hatte er nur vor? „Vorhin, unten in der Trainingshalle...“ begann er und Yuri nickte kaum merklich. „Warum ist Shiva so ausgerastet?“ „Hast du doch gesehen, du... ich meine wir, oder eher doch du hast versucht mich zu...“ Und in Yuri machte sich blinde Panik breit, sie begann zu schwitzen als Ray runter kam. Seine grünen Augen blitzten wie vorhin und Yuri entging der Mut ihn von sich wegzuhalten. Wieder spürte sie seinen Atem und Yuri Lippen zuckten leicht kurz bevor Ray stoppte. Seine Augen waren glasig und Yuri konnte diesen Blick nicht einordnen. „Es ist wirklich nicht gut wenn wir beide... ich meine Zirou und...“ „Zirou...“ meinte Ray und schwenkte den Kopf leicht zur Seite. „Zirou ist wohl der größte Sturkopf aller Zeiten.“ „Trotzdem liebst du sie.“ Sagte Yuri leise und Ray sah wieder auf sie. „Liebe ist etwas sehr spezielles. Man muss damit umgehen wenn man keine bekommt.“ „Und sich aus Frust gleich an eine Andere ranmachen.“ Yuri versuchte sich zu befreien doch Ray lies sie nicht gehen. „Um eins klarzustellen du bist kein Frustabbau.“ „Und was dann? Sag mir nicht das ich mehr für dich bin als sie.“ Ray wusste nicht was er sagen sollte, fand trotzdem schließlich Worte. „Du bist natürlich nicht sie... Du bist das krasse Gegenteil von Zirou. Das ist der Grund.“ „Ich hab keinen Bock nur die zu sein mit der du über Zirou hinwegkommst.“ „Ich hab ein ganz anderes Verhältnis zu dir.“ „Natürlich, und was soll das sein? Du wirst scharf auf mich und irgendwann beisst du mich? Nein danke, kein Bedarf.“ Ray drückte ihre Arme weiter in das Bett hinein. „Du kapierst es nicht, oder? Ich fühle mich einfach wohl bei dir, das ist alles. Und das ich zweimal etwas aus der Fassung geraten bin muss ja nicht heißen dass das immer mit mir passiert.“ „Und was willst du dann von mir?“ erkundigte Yuri sich und schaute Ray in seine schönen Augen deren Pupillen sich geweitet hatten. Als Antwort auf die Frage stöhnte er leicht auf, lies sich zur Seite fallen und kramte nach seiner Decke. Erst jetzt sah Yuri wie müde er war. Das hatte seine Augen so seltsam wirken lassen. Yuri beruhigte sich. Ray schmiegte sich an Yuri und schob ihr seinen Arm als Kopfkissen unter. Leicht errötete Yuri als sie so leicht unter ihm lag doch immer noch sein blasses Gesicht sehen konnte das so perfekt schien. Die schwarzen Haare die ihm vorne als Strähnen ins Gesicht fielen und das übergroße weiße T-Shirt das er so gut wie immer trug, war Yuri schon so gewohnt das sie sich heimisch fühlte. Sie fühlte sich wohl und das konnte sie nicht leugnen. „Ray, meine Antwort wartet, was hast du mit mir vor?“ Ray drückte sie noch näher an sich. „Merkst du es nicht? Ich will dir einfach nah sein... Das ist alles...“ sagte er mit müder Stimme die Yuri einen Schauer über den Rücken jagte. Yuri hoffte inständig das er die Wahrheit sprach, doch tatsächlich wollte sie nicht weg von ihm. Wenn sie ehrlich war, war es ihr egal ob er immer noch an Zirou dachte. Sie fühlte sich bei ihm wohl. Sie fühlte sich bei ihm wohl, obwohl nur er es war, der soeben imstande war sie umzubringen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)