*Yume* von MrsWalsh ================================================================================ Kapitel 1: Erwachen ------------------- -Schwarz! Alles schwarz! Diese schwarzen Haare, so nah. So nah, dass ich sie spüre. Ja, ich spüre sie. Überall! Ganz langsam, Stück für Stück, schlingen sich diese schwarzen Fäden um meinen Hals. Ganz fest. Ich ersticke! Ersticke! Und das Einzige, was ich sehe ist dieses breite, fiese Grinsen. Dieses entstellte Grinsen, direkt vor mir. So nah, ja, so nah, wie auch die langen schwarzen Haare unter denen dieses Grinsen hervor schaut. Ich bekomme keine Luft mehr. Alles wird schwarz. Nein! Bitte, lass es doch aufhören! Das Einzige, was ich höre ist dieses glucksende Gelächter, das in meinen Ohren schallt, das immer leiser zu werden scheint, nur noch gedämpft zu hören ist. Und dann- gar nichts mehr! Dunkelheit! Kälte!- … Ein Schrei ließ das Mädchen erwachen. Ein Schrei, bei dem sie feststellen musste, dass es ihr eigener gewesen war. Mit weit aufgerissenen Augen, die im Moment nicht einmal in der Lage waren ein kurzes Blinzeln zu verüben, sah das Mädchen an die Decke. Sie merkte wie sich ihr Brustkorb unter der dünnen Decke, unter dem leichten Stoff ihres Nachthemdes, hob und senkte. Viel zu schnell tat er dies und somit wusste die gerade Erwachte, dass der Traum, den sie gerade gehabt hatte, sicher ein Alptraum gewesen war. Nasser, kalter Schweiß lief von ihrer Stirn und die Decke war so tiefdunkel, so- schwarz! Gerade bei diesem Gedanken lief es dem Mädchen eiskalt den Rücken hinunter und sie brauchte nur kurz, um sich nach links zu ihrem Nachttisch zu beugen, nach dem Schalter zu tasten und das Licht einzuschalten. Ihr Blick löste sich nicht von der hellen Lampe, sie zog nur die Decke höher, bis zu ihrem Kinn und versuchte sich wieder zu beruhigen. Doch sie merkte wie ihr Nachthemd an ihrer Haut klebte und das brachte sie dazu ihr Gesicht zu verziehen. Die Decke wurde zurückgeschlagen und enthüllte die schlanken Beine, die nun über den Bettrand hinaus gezogen wurden und in die Hausschuhe schlüpften. Das Mädchen saß nun aufrecht, schluckte hart und nahm dann eine Hand in die andere, spürte, wie kalt diese beiden doch waren. Der immer noch etwas erschrockene Blick der Schwarzhaarigen wanderte zur Digitaluhr, die ihr anzeigte, dass es kurz davor war aufzustehen. Wäre sie also nicht selber aufgewacht, so hätte sie der Wecker geweckt. Diese Erkenntnis ließ das Mädchen erleichtert aufseufzen und kurz schlossen sich die dunkelbraunen Augen. Als sie sich wieder öffneten richtete sich der Blick wieder auf die Uhr und die junge Frau streckte ihre Hand in Richtung des Weckers um diesen auszustellen. Dabei tasteten ihre schlanken Finger über die Knöpfe und verschoben dann einen von diesen. Unter einem erneuten Seufzer stand das Mädchen auf, streckte ihre Arme in die Höhe, um so ihren verspannten Muskeln eine Entspannung zu geben und ging dann zu ihrem Kleiderschrank um sich frische Kleidung rauszusuchen. Sehr vorsichtig öffnete sie den Schrank einen Spalt, wusste sie doch, dass es in diesem, noch nicht geöffneten, Holzriesen dunkel war. Bevor sie den Schrank noch weiter öffnete machte sie lieber noch ein paar Schritte zur Tür, um dort den Lichtschalter für das große Licht zu betätigen. Erst dann wandte sich das Mädchen wieder dem Schrank zu, war dieser doch nun hell erleuchtet und öffnete diesen schnell, ruckartig. Mit klopfendem Herzen betrachte sie das Innerste, verfluchte sich dann aber selber, als sie bemerkte wie kindisch ihr Verhalten doch war, schüttelte den Kopf und griff blindlings nach der Schuluniform. Mit dieser ging sie dann aus dem Zimmer ins Bad. Natürlich erst, nachdem alle Lichter im Zimmer gelöscht waren. In dem gefliesten kleinen Raum war es schon wesentlich heller, da es in Richtung Osten lag, so versuchte sich das Mädchen keine Gedanken mehr zu machen, was ja aus ihrer Sicht eh kindisch war und stieg einfach unter die Dusche um sich für den Tag frisch zu machen. Nur bemerkte sie dabei nicht, dass man in dem Zimmer befindlichen Spiegel einen dunklen Schatten sah. Einen Schatten mit langen schwarzen Haaren, dem man ein fieses Grinsen entnehmen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)