Herr der Ringe von Sironi19 (~Die unschuldige Kurtisane~) ================================================================================ Kapitel 1: Begegnung -------------------- Sere schloss die Tür ihres Zimmers und lief leichtfüßig die Treppe hinunter. Unten angekommen gielt sie vor Ninim, der Bordellbesitzerin. "Und? Steht es mir?" Ninim blickte von ihrer momentanen Aufgabe, die Ein und Ausgaben zu überprüfen, auf und musterte die junge Elbe. Sere fasste eine Handvoll der feuerroten Seide und drehte sich anmutig im Kreis. In Ninim's Augen trat ein Leuchten, dass man dort nur selten sah und meistens auch nur dann, wenn sie Sere betrachtete. Sere war für eine Elbe sehr zirrlich und überaus schlank, aber dennoch hatte sie feste, runde Brüste, eine schmale Tallie und sanft gerundete Hüften. Ihre rückenlangen Haare waren von einem seltenem Rotbraun, etwas heller als Bronze und in ihren dunkelbraunen Augen tanzten goldene Punkte. Heute hatte sie ihre Haare hochgesteckt und zu vielen kleinen Zöpfen geflochten, die ihr neckisch ins Gesicht schwangen, als sie sich vor Ninim hin und her drehte. Das Kleid, welches Ninim ewundern sollte, war aus feuerroter Seide. Es lies die Schultern frei und bot einen recht freizügigen Blick auf ihre Brüste. Der Stoff lag eng an und betonte Sere's zarten Körperbau. Erst ab der Hüfte wurde der Stoff weiter. Ninim pfiff leise und sah Sere bewundernd an. "Drücke ich mich mal so aus: Jeder Mann, der noch nicht tot ist, würde bei deinem Anblick sterben und das in einem sehr glücklichen Zustand." Sere kicherte leise und auf ihren Wangen erschien eine bezaubernde Rötung. Obwohl sie alles andere als ein unschuldiges Mädchen war, verhielt sie sich so. Und genau das fanden die Männer. die das Bordell besuchten, so anziehend. Die unschuldige Kurtisane. So wurde sie von den Männern genannt und sogar die restlichen Mädchen benutzten diese Bezeichnung, wenn sie über Sere sprachen. "Ninim, ist es möglich, dass ich dieses Kleid auch in azur, burgunder und amethyst bekommen kann?" Ninim warf einen Blick in ihre Bücher und lächelte. Sere brachte viel Geld ein und hatte aber kaum Ausgaben, da sprach nichts dagegen, dass sie ihr diesen Luxus gönnen konnte. Als Sere das zustimmende Nicken erhielt, machte sie einen Freudensprung. Ninim gab ihr das Geld und schickte sie lachend zur Schneiderin. Sere zupfte die Kaputze ihres Umhangs zurecht und warf einen missmutigen Blick in das Unwetter. Ihr hatte der Besuch bei der Schneiderin so viel Spaß gemacht, dass sie die Zeit vergessen hatte und ehe sie sich versah, war es dunkel gewesen. Und zu allem Übel hatte es auch noch angefangen zu regnen. Sere, die es absolut nicht mochte, durch den Regen zu laufen, hatte sich in einer Niesche untergestellt. Sie hoffte, dass dieser Regen bald aufhörte, denn sie wollte nur noch nach Hause. Und als der Regen endlich aufhörte, seufzte Sere erleichtert und machte sich wieder auf den Weg. Legolas war gerade auf den Weg in den Palast, als er von dem Unwetter überrascht wurde. Fluchend war er in eine Niesche geflüchtet und dort bereute er es, nicht doch bei Gimli und den Hobbits in der Tarverne geblieben zu sein. Doch als der Regen wieder aufhörte, machte er sich mit schnellen Schritten wieder auf den Weg. Dabei war er so in Gedanken versunken, dass er die Schritte, die ihm entgegen kahmen, gar nicht hörte. Erst ein wuchtiger Stoß, ein leiser Aufschrei und das Platschen von Wasser riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Doch da war es natürlich schon zu spät. Sere wich den Pfützen auf unterschiedlichster Art aus. Mal sprang sie drüber, mal tänzelte sie an ihnen vorbei oder sie machte einfach nur einen großen Schritt. Als sie über eine besonders große Pfütze springen wollte, beschloss sie, genügend Schwung zu nehmen. Und so lief sie etwas zurück und rannte dann auf die Pfütze zu. Im allerletzten Moment sprang sie, doch in genau diesem Moment bog jemand um die Hausecke. Sere hatte nicht einmal mehr Zeit, um laut zu schreien, da stieß sie auch schon schmerzhaft gegen den jungen Mann. Sie stieß einen leisen Schrei aus und landete dann mit einem *Platsch* in der Pfütze. Das Wasser durchnässte sie und machte ihr Kleid an manchen Stellen durchsichtig, doch das begriff Sere in diesem Moment nicht, denn als sie den jungen Mann erkannte, blieb ihr die Luft weg. Legolas starrte völlig benommen auf die zirrliche Person. Wie konnte ihn eine so kleine Person nur so schmerzhaft umrennen? Doch dann bemerkte er, dass ihr Kleid durchsichtig wurde. Legolas Blick glitt über ihre Gestalt. Ihr Gesicht war von einer Kaputze verborgen, doch er konnte erkennen, dass ihr Haar von einem seltenem Rotbraun war. Ihr Kleid gab jedem Mann einen tiefen Einblick auf ihre Brüste und da der Stoff nass war, pressten sich die harten Brustspitzen aufreizend dagegen. Der Rock war gewagt hochgerutscht und so sah Legolas, dass diese Person zwei sehr hübsche Beine hatte. Das Körperteil, dass ihm erst zu einen Mann machte, reagierte erstaunlich schnell auf diese entzückenden Reize. "Habt Ihr genug gestarrt und würdet nun die Güte haben. mich aus dieser Lage zu befreien? Oder soll ich meinen Rock noch weiter heben, damit Ihr noch mehr zu sehen bekommt?" Legolas musste über den gereizten Tonfall und über die unverblümten Worte lächeln. Bei Eru, dieses Mädchen war reichlich keck. Es wäre ein reines Vergnügen, unter die Röcke dieses kleinen Kobolds zu kriechen. Doch zuerst sollte er etwas gallanter sein. Und so reichte er ihr seine Hand und zog die kleine Lady erstmal wieder auf die Füße. Erst als sie vor ihm stand, bemerkte er, wie überaus zutreffend die Bezeichnung "klein" war. Dieser kecke Kobold reichte ihm gerade mal bis zur unteren Brusthälfte. Unter der Kaputze hinweg wurde er von zwei goldbraunen Augen entrüstet angefunkelt und sie entzog ihm brüsk ihre Hand. Sere versuchte, ruhig zu atmen und das gelang ihr auch einigermaßen. Allerdings konnte sie nicht verhindern, dass ihr brennende Zornesröte in die Wangen schoss. Wütend funkelte sie Legolas aus den Schatten ihrer Kaputze herraus an und entzog ihm brüsk ihre Hand. Bei Eru, war dieser Mann früher auch schon so groß gewesen? Daran konnte sie sich beim besten Willen nicht erinnern. "Ich bitte um Vergebung, Lady. Es steht mir nicht zu, so zu starren." Als sie seine Stimme hörte. lief ein Schauder durch ihren Körper. So lange schon hatte sie diese sanfte Stimme vermisst und da konnte sie nicht anders. Sie schenkte ihm ein leichtes Lächeln. "Ich vergebe Euch, Sir, auch wenn meine Entrüstung und meine Zurechweisung durchaus angemessen war. Aber auch ich muss Euch um Vergebung bitten, denn hätte ich besser aufgepasst, dann wäre es nicht zu diesen Zusammenstoß gekommen. Vergebt auch Ihr mir?" Sere senkte flatternd die Lider und sah ihn dann wieder aus funkelnden Augen an. Legolas, überaus verzückt von ihrer Stimme, ergriff erneut ihre Hand, zog sie an seine Lippen und hauchte einen Kuss auf den Handrücken. "Auch ich vergebe, Lady. Kann ich noch mehr Buße tun und Euch zu Eurem Ziel geleiten?" Sere versteifte sich leicht. Hatte er sie denn immer noch nicht erkannt? Na gut, es war jetzt mehr als 100 Jahre her, aber eigentlich müsste er sie doch erkennen. Doch dann drang seine Frage in ihr Bewusstsein. Sie entwand ihm, jetzt um einiges sanfter, erneut ihre Hand und schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. "Das ist nicht nötig, Sir, da ich in der Nähe wohne. Aber ich danke Euch für Euer Angebot. Wenn Ihr mich nun entschuldigen würdet, aber man erwartet mich bereits." Damit sank sie in einen tiefen Knicks, bot ihm so noch einmal die Gelegenheit, einen Blick auf ihre Brüste zu werfen und verschwand dann raschen Schrittes um die nächste Hausecke. Legolas blickte noch einige Zeit nachdenklich in die Richtung, in der sie verschwunden war, doch dann erhellte ein Lächeln seine Züge. Eine Kurtisane. Genau das war sie. Ihr Kleid, ihr verhalten, alles sprach dafür. Auch das sie hier in der Nähe wohnte, sagte einiges aus. Es durfte also keine Probleme geben, diesen verführerischen kleinen Kobold zu finden. Lächeld und bester Laune machte er sich wiede auf den Weg in den Palast. Kapitel 2: Kecker kleiner Kobold -------------------------------- Als Sere am nächsten Morgen erwachte, räkelte sie sich genüsslich und lächelnd entsann sie sich an die gestriege Begegnung. Als sie an seinen lustvollen Blick dachte, durchlief sie ein erotisches Prickeln. Oh ja, Legolas war schon immer sehr empfänglich für ihre Reize gewesen. Eine Tatsache, die sie früher durchaus schamlos genutzt hatte. Lächeld dachte sie an einige Ereignisse zurück. Einmal hatte er ihr in den Sattel ihres Pferdes helfen dürfen, dabei ruhte seine Hände etwas zu lange auf ihren Hüften als schicklich war. Am Abend lag dann eine wunderschöne Schattule auf ihrem Schreibtisch und darin befand sich ein Collier, dass mit Amethysten und Smaragden besetzt war. Sie hatte es noch am gleichen Abend beim Dinner getragen, worüber Legolas verzückt gewesen war. Und einmal, als sie sich beim Spaziergang "ausversehen und unschicklicher Weise" den Knöchel verstaucht hatte, hatte sie ihm erlaubt, sich davon zu überzeugen, dass es nicht so schlimm war. Dabei hatte sie ihren Rock etwas höher nach oben gezogen, als nötig gewesen wäre und hatte Legolas so einen sehr ansehnlichen Blick auf ihre schlanken Beine werfen lassen. Doch als seine forschenden sanften Hände weiter nach oben gewandert waren und auf geradezu skandalöse Weise ihren Oberschenkel liebkost hatte, hatte sie ihm lachend und mit einem kecken Satz auf die Finger geschlagen, woraufhin er seine Hand zurück zog, allerdings hatte er sie dabei geradezu verführerisch-verrucht angelächelt. Als sie dann am nächsten Morgen erwacht war, hatten eine Schachtel und zwei Schattulen auf ihrem Tisch gelegen. In der Schachtel hatten sich seidene Kniestrümpfe befunden und in den Schattulen waren ein Armreif, der mit lapislazuli bestückt war und ein goldenes, feingliedriges Fußkettchen mit einer kleinen Glocke. Sie hatte herzhaft gelacht und war auch noch so keck gewesen, die Geschenke noch am gleichen Tag anzuziehen. An jenem Tag wurden ihre Schritte mit dem leisen Glockenklingeln begleitet und Legolas hatte ihr jedes Mal keck zugezwinkert. Ja, sie hatte es durchaus verstanden, ihre Reize einzusetzen. Und so wie es aussah, hatte er noch immer etwas für ihre Reize übrig. Sere rollte sich lachend auf den Bauch. Irgendwo war sie froh, dass er sie nicht erkannt hatte, aber sie war auch ein klein wenig in ihrem Stolt verletzt. Normalerweise konnten sie die Männer nur schwer vergessen, wenn sie sich dazu herrab lies, für diese Männer die Beine zu spreizen. Sere vergrub ihr Gesicht in den Kissen, damit ihr schallendes Lachen nicht die anderen Kurtisanen weckte. Oh, es würde ein köstlicher Zeitvertreib werden, Legolas erneut zu reizen, zu necken und zu verführen. Sie bildete sich nichts auf sich ein, da sie wusste, dass sie Legolas nicht würde halten können. Er war ein Prinz, irgendwann würde er über den Düsterwald herrschen und für diese Aufgabe brauchte er eine reine, unbefleckte Königin. Und sie war alles, nur nicht unbefleckt. Das war schon lange her, wo sie rein und unbefleckt war, doch es kümmerte sie nicht. Sie genoss dieses Leben, auch wenn sie in besseres hätte führen können. Ja, sie würde die Zeit mit Legolas genießen und darüber hinaus hatte sie sich noch nie Hoffnung gemacht. Legolas saß beim Frühstück und schmeckte kaum, was er aß, denn in Gedanken war er bei dem kleinen Kobold von gestern Nacht. Sie war ihm auf absurde Art bekannt vorgekommen und die Erinnerung schwelgte auch nahe der Oberfläche, doch sobald er sich darauf konzentrierte, tauchte die Erinnerung weg. Nach einiger Zeit gab er es auf. Irgendwann würde es ihm wieder einfallen. Jetzt überlegte er, wie er den unbekannten Kobold finden sollte. Das einfachste wäre es, wenn er alle Bordelle, die in der Nähe ihres Treffpunktes waren, abfragte. Früher würde er sie schon finden. Ein verschmitztes Lächeln erhellte seine Züge. Ein Lächeln, welches nicht unbemerkt blieb. Aragorn lies seinen Pokal wieder sinken und fixierte seinen Elbenfreund. "Du scheinst an etwas überaus erfreuliches zu denken, Legolas. Darf ich annehmen, dass eine Frau für dieses Lächeln verantwortlich ist?" Legolas sah zu Aragorn, grinste vielsagend und zuckte lässig mit den Schultern. "Eine Frau, fürwahr, alter Freund. Ein bezaubernder kleiner Kobold, den ich als überaus keck beschreiben würde." "Und hat dieser kecke kleine Kobold auch einen Namen?" "Leider habe ich vergessen, sie nach ihren Namen zu fragen, nachdem sie mich fast umgerannt hatte." Aragorn's dichte Augenbrauen ruckten in die Höhe und er wartete darauf, dass Legolas weiter sprach, doch in diesen Moment polterten ein leicht verkateter Gimli und vier putzmuntere Hobbit's in den Saal und die beiden Freunde einigten sich mit einem Nicken darauf, dass diese Unterhaltung nur verschoben war. Sere, die nicht ahnte, welche Wege Legolas einschlug, schmiedete ebenfalls Pläne. Sie saß vor ihrem Spiegel, kämmte sich das dichte Haar und überlegte, wie sie am besten ein "zufälliges" Treffen bewergstelligen sollte. Als jemand leise an ihre Tür klopfte, riss sie das aus ihren Gedanken. "Ja?" Die Tür wurde geöffnet und Enyalie huschte in das Zimmer. Sere drehte sich zu dem kleinem Mädchen um und betrachtete sie. Enyalie hatte silberblonde Haare und dunkelbraune Augen, die mit einem leichten Blauschimmer durchzogen waren. Sere's Herz schlug jedes Mal schneller, wenn sie das kleine Mädchen sah. "Ninim hat mich beauftragt, dir zu sagen, dass dich die Schneiderin zu sehen wünscht. Du sollst bei ihr vorbei kommen, wenn du die Zeit dazu findest." Sere lächelte Enyalie an und das kleine Mädchen strahlte über das ganze Gesicht. "Es ist lieb von dir, dass du es mir gesagt hast, Enyalie. Möchtest du mich nachher begleiten?" "Darf ich denn?" "Ich denke, dass das kein Problem sein dürfte. Vorrausgesetzt,du hast all deine Aufgaben bis dahin erledigt." Enyalie nickte und huschte dann wieder aus dem Zimmer. Sere betrachtete noch eine Weile die Tür und hing ihren Gedanken nach. Nur sie und Ninim wussten über Enyalie's wahre Herkunft bescheit und wenn diese an die Öffnetlichkeit gelangen würde, würde ein Reich in seinen Grundfesten erschüttert werden. Sere schüttelte energisch den Kopf. Daran wollte sie nicht denken. Lieber dachte sie darüber nach, wie sie ihn wiedersehen konnte. Legolas lief mit schnellen Schritten durch die dichten Gassen. Seine Augen huschten hin und her und er fragte in vielen Bordellen nach einer Kurtisane mit goldbraunen Augen und rotbraunen Haaren. Doch die Frauen konnten nur verneinent mit den Kopf schütteln. Legolas gab schon die Hoffnung auf, als ihn eine Mädchenstimme aus den Gedanken riss. "Sere! Sere! Der Händler da forne verkauft Zuckernüsse. Darf ich mir welche kaufen?" Legolas Kopf ruckte in die Richtung, aus der die Stimme kam, die den Namen gerufen hatte, der ihm so vertraut war. Und wirklich. Da stand sie. Sere. Sie trug ihre rotbraunen Haare offen und sie fielen ihr in sanften Wellen bis zum Rücken. Das moosgrüne Kleid schmiegte sich an ihren Körper und zeigte ihre verführerischen Rundungen. Ihr Lachen drang an seine Ohren und sofort verwandelte sich sein Blut in flüssige Lava. Dann sah er das Mädchen. Sie war noch jung, kaum 100 Jahre alt. Die silberblonden Haare waren gelockt und reichten ihr bis zu den Hüften und ihre bronzefarbigen Augen strahlten Sere voller Liebe an. Sere drückte dem kleinen Mädchen ein paar Münzen in die Hand und scheuchte sie lachend zu dem Händler, der die Zuckernüsse verkaufte. Wie von selbst bewegten sich seine Füße auf Sere zu und dann stand er auch schon vor ihr. Sere hob den Kopf und als sich ihre Blicke begegneten, erlosch das Lächeln in ihren Augen und auf ihren Lippen. "Legolas." Legolas zuckte zusammen, als er ihre Stimme hörte. "Das gestern,das warst du." In Sere's Augen blitzte es trotzig auf. "Du hast ja ganz schön lange gebraucht, um mich zu erkennen. Ich bin etwas enttäuscht, Legolas. Schließlich hatte ich für dich meine Röcke gehoben. Und normalerweise vergisst mich kein Mann so schnell, wenn er einmal das Vergnügen mit mir hatte." Seine Kehle war wie zugeschnürrt und als er wieder sprach, war seine Stimme rau. "Was meinst du damit? Sere, du bist doch nicht wirklich eine Kurtisane?" Um Sere's Lippen spielte ein frostiges Lächeln. "Wenn sich eine Frau einmal auf diese Weise mit einen Mann einlässt und sie sich dann weigert, den Namen ihres Liebhabers preis zu geben, dann hat sie nicht mehr viele Möglichkeiten, Legolas." Er konnte sie nur sprachlos anstarren, doch gerade, als er etwas sagen wollte, tauchte das kleine Mädchen neben Sere auf, in einer Hand den Beutel mit den Zuckernüssen. Sie sah von Sere zu Legolas und wieder zurück. "Ist er ein Freund von dir, Sere?" Sere setzte ihr strahlendstes Lächeln auf und zwinkerte Enyalie zu. "Er ist ein alter Bekannter. Enyalie, darf ich dir Prinz Legolas aus dem Düsterwald vorstellen. Legolas,dass ist Enyalie." Das kleine Mädchen machte große Augen und Legolas bemerkte, dass sie blaue Flecke in den karamellfarbigen Augen hatte. Anmutig sank Enyalie in einen Knicks. "Es ist mir eine Ehre, Euch kennen zu lernen, Prinz Legolas." Legolas lachte leise, ergriff die kleine Hand und hauchte einen Kuss auf den kleinen Handrücken. "Die Ehre ist ganz auf meiner Seite. Schließlich lernt man nicht jeden Tag ein so bezauberndes Geschöpf kennen." Enyalie kicherte verlegen und brachte sich dann hinter Sere's Röcken in Sicherheit. Sere legte ihr eine Hand auf den Kopf und strich ihr beruhigend über das silberblonde Haar. "Ich hoffe, dein Aufenthalt hier wird angenehm, Legolas. Gondor ist zu einer erblühenden Stadt geworden, seit Aragorn sie regiert." Legolas straffte sich und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, doch Sere war nicht im mindestn eingeschüchtert. "Könntest du mir bitte sagen, was du hier in Gondor machst und warum du nicht in einem anderen Elbenreich lebst?" Sere warf ihr Haar zurück auf die Schulter und sah ihn spöttisch an. "Dir bin ich ganz bestimmt keine Rechenschaft schuldig, Legolas. Bilde dir das nicht ein, nur weil wir ein paar Mal miteinander geschlafen haben." Legolas sog hörbar die Luft ein. "Ich dachte, dass mir uns wäre mehr gewesen." Sere lachte trocken. "Ich bitte dich, Legolas. Du warst nur der erste von vielen. Aber ich habe keine Lust, mich weiterhin mit dir zu unterhalten. Machs gut." Damit gabe sie Enyalie ein Zeichen und die beiden liesen Legolas sprachlos stehen und verschwanden in einen der vielen Gassen. Kapitel 3: Geteilte Nacht ------------------------- "Kann es sein,dass du Legolas nicht magst, Mama?" Sere drehte sich auf dem Stuhl um und sah Enyalie an, die auf ihrem Bett saß. "Enyalie, ich habe dir oft genug gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst. Wenn dich nun jemand hört?" "Aber es ist doch niemand hier und außerdem nenn ich dich so selten Mama." Sere lächelte, stand auf,ging zu ihrer Tochter und hob sie auf die Arme. Sie gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Du hast Recht, mein Schatz. Und ich liebe es ja auch, wenn du mich Mama nennst. Aber um deine Frage zu beantworten, Liebes, ich mag Legolas leider viel zu sehr. Er ist für mich etwas ganz besonderes, auch wenn ich ihn nicht gerade recht nett behandelt habe." Enyalie schlang ihre Arme um Sere's Nacken und schmiegte sich eng in die Umarmung ihrer Mutter. Sere setzte sich auf das Bett und begann, ein altes elbisches Schlaflied zu singen. Dabei wiegte sie Enyalie hin und her und kurz darauf war das kleine Mädchen auch schon eingeschlafen. Sere legte Enyalie in ihr Bett und deckte sie zu. Leise ging sie durch das Zimmer, zog sich ein burgunderrotes Kleid an und verlies dann ihr Gemach. Unten war nicht besonders viel los und so setzte Sere sich in einen Sessel und trank genüsslich ein Glas Rotwein, wärend sie auf einen Kunden wartete. "Sere, du hast einen Kunden." Sie sah zu Nimue auf. "Wer ist es denn?" Nimue, ein sehr zirrliches Mädchen mit rabenschwarzen Haaren und silbergrauen Augen, zuckte mit den Schultern. "Ich habe ihn hier noch nie gesehen. Aber wenn du ihn nicht haben willst, ich nehm ihn gerne. Er ist sehr ansehnlich." Sere lachte leise, erhob sich und ging dann in den Raum, wo ihr Kunde auf sie wartete. Dort stand ein hochgewachsener Mann, in einen dunklen Umhang gehüllt. Als er sich zu ihr umdrehte, gefror ihr Lächeln. "Ich hätt's mir ja denken können." Legolas schlug die Kaputze zurück und betrachtete Sere von oben bis unten. "Das ist ja eine nette Begrüßung." Sere schnaubte. "Was erwartest du? Das ich dir um den Hals falle und dich küsse?" Legolas grinste schief und prompt schlug Sere's Herz aus dem Takt. Schon damals hatte er es geschafft, sie mit diesem Grinsen umzustimmen. "Das wäre doch schon mal ein netter Anfang, oder?" Sere stieß einen derben Fluch aus und funkelte Legolas wütend an. "Ich werde dich an Nimue weitergeben. Im Moment kann ich dich nicht ertragen." Sere drehte sich um und hatte die Tür auch schon etwas geöffnet, als sie Legolas hinter sich fühlte und die Tür laut ins Schloss fiel. Sie fühlte seinen Armen in ihrem Nacken und seinen Körper an ihrem. "Ich habe aber für dich bezahlt und nicht für Nimue." Er drängte sich an sie und drückte sie so gegen die Tür. Sere hatte den Kopf zur Seite gedreht und sah ihn über die Schulter hinweg an. Er drückte seine Lippen auf ihren Nacken und glitt dann zu ihrem Hals, hinauf zu ihrer Wange und weiter zu ihrem Ohr. Als er die sensibele Spitze mit leichten Bissen reizte, stöhnte Sere ungewollt auf. Legolas lies seine Hände über ihre Arme gleiten, strich über ihren flachen Bauch und begann, ihre Brüste durch den Stoff ihres Kleides zu streicheln. Sere lehnte sich an ihn und stieß einen erstickten Protestlaut aus, der sich mit einem genussvollem Stöhnen mischte. Seine Lippen strichen immer wieder über ihre Ohrspitze. "Immer noch so empfindlich, Sere? Befriedigen die anderen Männer dich etwa nicht richtig?" Als ihr die Worte bis ins Bewustsein drangen, versteifte sie sich. "Lass mich auf der Stelle los." Legolas lachte leise, dachte aber nicht im geringsten daran, sie los zu lassen. Seine Hände wanderten zu ihren Hüften und er zog sie an seinen Unterleib. Sere konnte deutlich seine Erregung fühlen. Sie versuchte, sich aus seiner Umarmung zu befreien, doch er nutzte seine Größe und seine Kraft schamlos aus, um sie an Ort und Stelle zu halten. Mühelos hielt er sie zwieschen dich und der Tür gefangen. Ganz langsam begann er, ihre Röcke nach oben zu ziehen und ihr Atem beschleunigte sich. "Willst du mich vergewaltigen?" Seine Lippen lagen auf ihrem Hals und er biss und saugte abwechselnd an der sensibelen Haut. "Ich habe dich nie gezwungen, Sere und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen. Du hast deine Röcke immer freiwillig gehoben." Ihr Atem ging schnell und flach und sie fühlte, wie ihr Blut träge durch ihren Körper floss. "Im Moment hebst aber du meine Röcke." Legolas lachte leise und drehte Sere zu sich um. Sofort verschloss er ihre Lippen mit einem Kuss, den Sere ohne Wiederstand und Zögern erwiederte. Ihre Hände wanderten unter sein Hemd und zog die Konturen seiner Muskeln nach. Legolas stöhnte rau und küsste sie wild und dominant. Seine Hände umspannten ihre Kehle und bogen so ihren Kopf weiter nach hinten. Seine Lippen verließen ihre und er biss leicht in die zarte Kehle. Sere vergrub ihre scharfen Nägel in seine Brust und Legolas stieß einen rauen Laud aus, der irgendwo zwischen Schmerz und Lust lag. Er presste seinen Unterleib an ihren und Sere fühlte, dass er noch stärker erregt war. seine Hände zogen wieder ihre Röcke nach oben und seine Finger tauchten in ihre feuchte Wäreme ein. Sere stöhnte laut auf, doch dann schob sie entschieden seine Hand zurück. Irritiert sah er sie a, doch dann verfinsterte sich sein Blick. "Ich habe für dich bezahlt, Sere und jetzt hebe deine Röcke." "Vergiss es. Lass dir von Ninim das Geld zurück geben und verschwinde." Wütend über ihren plötzlichen Sinneswandel, drückte er sie auf den Boden und kniete sich über sie. Sere sah ihn aus großen Augen erschrocken an. "Nein!" Legolas schob ihren Rock nach oben, dann senkte er mit einem finsteren lick seinen Kopf und schon fühlte Sere seine Lippen zwieschen ihren Schenkeln. Sie schrie leise protestierend auf, drängte sich aber seinen Lippen entgegen. Er hielt ihre Beine mit leichter Gewalt auseinander und erregte Sere gnadenlos. Sie warf den Kopf hin und her und ihr Körper bewegte sich unruhig. Leise Schreie stiegen aus ihrer Kehle auf und dann ergab sie sich zitternd ihren Höhepunkt. Erschöpft lag sie auf dem Boden und sah Legolas aus verschleierten Augen an. Dieser kniete jetzt zwieschen ihren Schenkeln, zog seine Hose nach unten und drang mit einen einzigen Stoß tief in Sere ein. Sie bäumte sich auf und versuchte, in von sich zu schieben, doch Legolas war wie im Rausch. Immer und immer wieder drang er in sie ein, ignorierte ihre Protestlaute und nahm sie immer wilder. so lange hatte er auf ihren Körper verzichten müssen, jetzt wollte er sich endlich wieder in ihr verlieren. Schon damals war sie dazu fähig gewesen, ihn alles und jeden vergessen zu lassen und jetzt war es nicht anders. Sein ganzes Denken war nur noch auf Sere gerichtet und auf den Akt, den sie vollzogen. Mit einem heiserem schrei kniete er sich hin, zog sie auf seinen Schoß und verströmte sich tief in ihren Körper. Ihr schlanker Körper war perfekt an seinen harten Muskeln geschmiegt und sie zitterte. Legolas rang nach Atem und drückte Sere fest an sich. Er hatte sie so vermisst und jetzt wollte er sie nie wieder los lassen. "Du Mistkerl. Du elender, verdammter Mistkerl." Ihre Stimme war ganz rau, doch obwohl sie ihn beschimpfte, schmiegte sie sich an ihn. Ihre Lippen strichen über seinen Hals, seine Wange und schließlich küsste sie ihn glutvoll auf den Mund. Sie richtete sich auf seinem Schoß auf und ihre Hände begannen, erneut seine Brust zu streicheln. Legolas stützte seine Arme nach hinten hin ab, lehnte den Oberkörper zurück und überlies sich Sere's kundigen Händen. Nach einer Weile war er wieder erregt und Sere begann, sich auf ihm zu bewegen. Dabei lies sie ihre Lippen über sein Gesicht wandern. immer schneller hob und senkte sie ihre Hüften. Legolas setzte sich gerade hin und schob ihr das Oberteil des Kleides auf die Hüften, dann begann er, ihre vollen Brüste zu küssen. Sere seufzte leise auf und führte seine Hand zu der Stelle, wo sie verbunden waren. Legolas verstand sofort. Schließlich waren sie nicht umsonst über 50 Jahre ein Liebespaar gewesen. Sofort begann er, sie dort zu liebkosen und Sere seufzte zufrieden auf. Die beiden bewegten sich zusammen, bildeten eine perfekte Einheit aus Sanftmut und Stärke, aus Dominanz und Unterwürfigkeit. Irgendwann lag Legolas auf dem Rücken, Sere saß auf ihm und bewegte sich sanft. Seine Hände lagen auf ihren Hüften und bestimmten so das Tempo. Sere bog den Rücken durch, warf den Kopf in den Nacken und stieß leise Schreie aus. Plötzlich grub Legolas seine Hände fest in ihre Hüften, stieß die seinen nach oben und ergoss sich mit einem Schrei völliger Befriedigung in ihr. Danach lagen beide völlig erschöpft auf den Boden und rangen nach Atem. Legolas drehte sich auf die Seite und strich zärtlich eine Haarsträhne von Sere's erhitztem Gesicht. Sie öffnete träge die Augen, doch dann klärte sich ihr Blick und sie stand ruckartig auf und begann, ihre Kleider zu ordnen. Legolas stand ebenfalls auf, schloss seine Hose und ordnete seine Sachen. "Es war ein Fehler." Legolas sah zu ihr. Ihr Gesicht sah so gequwält aus, dass er sie in seine Arme zog, doch Sere stämte sich gegen ihn. "Was ist los, Sere? Ich hatte den Eindruck, dass du es genossen hast. Habe ich mich getäuscht?" Sere schüttelte heftig den Kopf, sah ihn aber nicht an. Sanft legte er zwei Finger unter ihr Kinn und zwang sie so, ihn anzusehen. "Wieso also denkst du, dass es ein Fehler war? Sere, wir hatten nicht einfach nur Sex, wir haben uns geliebt. Das fühle ich tief in meiner Seele. Empfindest du etwa nicht so?" Sie sah ihn aus großen Augen an, öffnete die Lippen, um etwas zu sagen, doch dann schloss sie wieder den Mund. Ihre bronzefarbigen Augen wurden von Tränen getrübt. "Es kann nicht funktionieren, Legolas. Du bist ein Prinz und ich bin eine Kurtisane." Legolas schüttelte den Kopf. "Sag das nicht, Sere. Es wird funktionieren, da bin ich mir sicher." "Bitte, legolas, mach mir keine falschen Hoffnungen. Ich habe diesen Fehler einmal gemacht. Noch einmal übersteh ich es nicht." Legolas drückte sie an sich. "Du meinst Enyalie's Vater, oder?" Sere versteifte sich in seinen armen und das reichte ihm als Antwort. "Woher weist du, dass Enyalie meine Tochter ist? Niemand weis es. Nur Ninim." "Sie ist dir viel zu ähnlich. Außerdem hat sie deine Augen. Man muss schon blind sein, um diese Ähnlichkeit nicht zu erkennen. Wer ist ihr Vater?" Sere wand sich aus seiner Umarmung und ging zum Fenster. "Er weis zwar von ihr, aber er weis nicht, dass sie seine Tochter ist. Und ich will, dass es so bleibt. Bitte geh jetzt, Legolas." "Ich werde wieder kommen." Mit diesen Worten verlies er das Zimmer. Sere stand noch lange am Fenster, eine Hand auf ihren bauch gelegt. Wie hatte er merken können, dass Enyalie ihre Tochter war, aber wieso hatte er dann nicht auch erkannt, dass sie die seine war? Diese Ähnlichkeit war mehr zu sehen, als die zwieschen Mutter und Tochter. Sere schüttelte den Kopf. Wie hatte sie nur zulassen können, dass er mit ihr schlief? Sie hatte es besser gewusst, aber sie hatte es nicht geschafft, ihm zu wiederstehen. Und jetzt würde sie mit den Folgen leben müssen. Sie streichelte ihren Bauch. "Keine Angst, liebling. Du wirst zwar ohne Vater aufwachsen, aber dafür hast du eine liebe Mama und eine liebe, große Schwester. Das mit Papa ist sehr kompliziert." Sere wusste, dass sie schwanger war. Sie liebte Legolas von ganzen Herzen und ihr Körper war wieder bereit gewesen, sein Kind zu empfangen. Es war ihr klar gewesen, aber sie hätte auf nichts in der Welt auf diese Nacht verzichten wollen. Und jetzt musste sie dafür sorgen, dass Legolas es nie erfuhr. auch wenn das hieß, bald wieder aus Gondor verschwinden zu müssen und in ein weit entferntes Land ziehen zu müssen. Kapitel 4: Erkenntnisse ----------------------- Seit Sere mit Legolas geschlafen hatte, waren 3 Monate vergangen. Seit jenem Tag war Legolas regelmäßig zu ihr gekommen und sie hatten jedesmal miteinander geschlafen. Sere fühlte das kleine Leben, welches in ihr herranwuchs und sie genoss diese Schwangerschaft in vollen Zügen. Ninim merkte recht bald, dass Sere erneut schwanger war, doch sie sagte nicht und half Sere sogar, alles für die Reise nach Bruchtal vorzubereiten. Enyalie beobachtete voller Neugier die Veränderung ihrer Mutter und sie merkte auch, dass Legolas jetzt sehr oft bei ihrer Mutter war. Und obwohl sie noch sehr jung war, fühlte sie eine besondere Beziehung zu den Elbenprinzen. "Enyalie ist wirklich ein sehr liebes Mädchen, Sere. Du hast sie gut erzogen." Legolas saß auf ihrem Bett und beobachtete, wie Sere sich das Haar bürstete. Ihre Bewegungen waren ruhig und gleichmäßig und wirkten auf Legolas sehr beruhigend. Schon früher hatte er ihr auch gerne bei den einfachsten Sachen zugesehen. Sere warf ihm über den Spiegel hinweg einen Blick zu, den er nicht ganz zu deuten wusste. "Es war nicht leicht. Aber ich hatte sehr gute Hilfe bei ihrer Erziehung." "Von lord Elrond, nicht wahr?" Blitzartig drehte sie sich zu ihm um und sah ihn aus großen Augen an. "Woher weist du das?" Legolas grinste wissend. "Sie spricht mit dem leichten Akzent der Bruchtalelben. Ab und zu mischt er sich auch mit dem der Waldelben aus dem Düsterwald und aus Lothlorien. Der Düsterwaldakzent liegt ja wohl an dir und ich glaube, dass du auch eine gewisse Zeit mit ihr in Lothlorien gelebt hast." Sere blinzelte ein paar Mal, dann wand sie sich wieder dem Spiegel zu. "Manchmal macht mir deine Beobachtungsgabe richtig Angst." Langsam stand Legolas auf und trat hinter sie. "Du magst mir immer noch nicht sagen, wer ihr Vater ist, oder?" "Über dieses Thema spreche ich nicht mit dir. Enyalie kommt auch sehr gut ohne ihren Vater zurecht. Wir haben ihn nie gebraucht." Legolas strich ihr sanft mit den Fingerspitzen über den Nacken und ein leichter Schauer lief über ihren Rücken. "Sehr schade. Er wäre bestimmt stolz auf seine Tochter. Ich wäre es, wenn sie die meine wäre." Sere zuckte leicht zusammen. Durfte sie Legolas wirklich weiterhin die Wahrheit verschweigen? Aber sie musste. Sie durfte keinen Moment schwach werden. Es war schon schlimm genung, dass sie erneut sein Kind trug und trotzdem weiterhin seine Nähe suchte. "Sere? Was hast du? Du bist aschfahl im Gesicht." Plötzlich drehte sich ihr der Magen um und Sere schlug die Hände vor den Mund. Schnell sprang sie auf, lief zu der leeren Waschschüssel und erbrach sich. Legolas hielt ihr das Haar aus dem Gesicht und strich ihr beruhigend über den Rücken. Erschöpft lehnte sie sich an ihn und versuchte, einigermaßen ruhig zu atmen. Legolas hielt sie sanft in den Armen und murrmelte leise und beruhigende Worte. Als sie seine sanften Worte hörte, konnte sie nicht mehr. Sie fing an, bitterlich zu weinen. "Sere, was ist den los? Rede mit mir, vielleicht kann ich dir helfen." Sere sah zu ihm hoch und als sie sein besorgtes Gesicht sah, platzte es aus ihr herraus. "Ich bin schwanger." Auf dieser Offenbarung gerrschte erst einmal Schweigen. Legolas starrte sie sprachlos an und Sere zitterte innerlich. Als er anfing zu sprechen, war seine Stimme rau und gepresst. "Dann hast du wieder mit den Vater von Enyalie geschafen, denn von einem anderen kannst du nicht schwanger sein. Du weist genau so gut wie ich, dass das ünmöglich ist. Meinst du nicht, es wäre langsam an der Zeit, es ihm zu sagen?" Ok, manchmal war dieser Mann wirklich begriffsstutzig. "Du bist so blöd, Legolas." "Was? Wieso das denn?" "Weil es stimmt. Du hast die Ähnlichkeit zwieschen mir und Enyalie gesehen, aber die Ähnlichkeit mit deiner eigenen Tochter siehst du nicht." Legolas öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch dann schloss er ihn wieder. "A-aber das kann doch nicht...oder doch? Aber das hieße ja...das...das du mich...liebst." "Natürlich liebe ich dich, du dämlicher Idiot. Ich habe nie einen anderen geliebt und schon gar nicht habe ich mit anderen Männern geschlafen. Du warst immer der einzigste." "Ja, aber du bist doch eine Kurtisane. Und ich habe von so vielen Männern gehört, dass sie mit dir geschlafen haben." Sere lachte. "Welcher Mann gibt schon gerne zu, dass er mit einer so begehrten Frau nicht geschlafen hat? Nenn mir nur einen, Legolas. Männer sind sehr leicht zu manipulieren, glaub es mir." Sprachlos legte er eine Hand auf ihren Bauch und horchte leise in sich hinein. Ja, da war ein kleines Leben, welches nach seiner Liebe verlangte. Er öffnete wieder die die Augen und sah Sere an. "Enyalie ist meine Tochter. Und das Baby auch. Und du liebst mich." Sere nickte, qietschte dann aber laut auf, als Legolas sie hoch hob und sich mit ihr im Kreis drehte. "Bei Eru! Ich werde Vater! Ich bin Vater! Oh, Sere! Ich liebe dich! Ich liebe dich! Ich liebe dich so sehr!" "Ich liebe dich auch, Legolas Grünblatt. Ich habe dich schon mein ganzes Leben lang geliebt." Seine Lippen suchten und fanden ihren Mund und beide verschmolzen zu einem Kuss, der für sie beide ein Versprechen für die Ewigkeit war. Epilog: Für die Ewigkeit ------------------------ Sere saß auf der Bank vor ihrem Haus und las endlich seit langer Zeit mal wieder in aller Ruhe ein Buch. Die untergehende Sonne spendete dafür noch genug Licht. Außerdem liebte Sere diese Tageszeit ganz besonders gerne. Sie zeigte ihr, dass ein neuer wundervoller Tag zu Ende ging und das ihr jetziges Leben kein Traum war. Seit sie und Legolas sich gefunden hatten, waren fast 50 Jahre ins Land gezogen. Enyalie hatte ihren Vater ohne Probleme in ihrem und in dem Leben ihrer Mutter akzeptiert, genau so ihre kleinen Geschwister. Legolas und Sere hatten beide unter Schock gestanden, als sie ein paar Monate nach ihrer Wiedervereinigung Zwillinge geschenkt bekommen hatten, denn Elbenzwillinge waren etwas sehr seltenes. Die beiden Mädchen, sie wurden Leawen und Rodwen getauft, waren das genaue Ebenbild ihres Vaters, auch wenn sie vom Charakter eher nach der Mutter schlugen. Legolas hatte sein königliches Leben aufgegeben, was leider nicht so ganz ohne Streit über die Bühne gegangen war, aber Tharanduil hatte doch recht bald gemerkt, dass nichts seinen Sohn umstimmen konnte. Jetzt lebten Legolas und Sere, zusammen mit ihren Töchtern, in Ithilien und hier waren sie glücklich. Sere atmete tief die klare Luft ein, blickte in den Himmel und lächelte glücklich. Als sie die Stimmen ihrer Familie hörte, klappte sie das Buch zu, stand auf und lief ihnen etwas entgegen. Legolas hatte seine Töchter mit zu einigen Freunden genommen, um Sere etwas Ruhe zu gönnen. Jetzt liefen ihre Töchter ganz friedlich hinter ihrem Vater her und plapperten munter, doch Sere konnte sehen, dass der Tag ihre Töchter ganz schön geschlaucht hatte. Als die Mädchen ihre Mutter sahen, lachten sie laut auf und rannten auf sie zu. "Mama! Mama! Es war so toll! Wir durften zusehen, wie Bier gebraut wird! Und wir waren ausreiten, wo Papa uns gaaaaaanz viel gezeigt hat! Beim nächsten Mal musst du unbedingt mitkommen." Sere lächelte. "Beim nächsten Mal werde ich euch begleiten. Dann könnt ihr mir ja zeigen, was euch Papa beigebracht hat. Aber jetzt geht euch waschen, denn das Essen steht auf den Tisch." Die drei Mädchen nickten und liefen lachend zum Haus. Sere wartete, bis Legolas bei ihr war, dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihn einen Kuss. Legolas umarmte seine Frau und erwiederte ihre Zärtlichkeit. "Du siehst müde aus, Legolas. Waren sie so anstrengend?" Da lächelte er. "Wann sind sie das mal nicht? Sie sind schließlich noch Kinder. Tat dir der Ruhetag gut?" "Ja, danke dafür." Legolas verschlang seine Finger mit den ihren und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. "Ich liebe dich, Sere. Und ich will für alle Ewigkeit mit dir leben." "Ich liebe dich auch, Legolas. Und vielleicht können wir unser Leben ja auch mal in aller Ruhe genießen. Nur in den nächsten 600 Jahren wird das nicht gehen." Legolas zog eine Augenbraue nach oben. "Glaubst du? Ich denke, Enyalie, Leawen und Rodwen werden sehr schnell flügge. Schon jetzt kann sie kaum etwas bremsen." Sere lächelte. "Aber wir werden bald nicht mehr zu 5 sein, Liebling. Dein Sohn wird nächstes Jahr im Frühling zu uns stoßen." Legolas legte seine Hand auf Sere's noch flachen Bauch und lächelte. "Es ist wirklich ein Junge. Kaum zu glauben, dass es so schnell gegangen ist. Manchmal dauert es einige hundert Jahre, bis Elbeneltern wieder Kinder bekommen, doch wir scheinen Glück zu haben." "Du ahnst ja noch nicht mal, wieviel Glück. Ich liebe dich, Legolas Grünblatt. Mehr als alles andere auf dieser Welt." Legolas umschloss mit seinen Händen ihr Gesicht und hauchte einen Kuss auf ihre Lippen. "Und ich liebe dich, Sere. Die unschuldigste aller Kurtisanen." The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)