Fallen von Spielkind (Verlockende Tiefe. | Sasu/Saku) ================================================================================ Kapitel 1: Taumeln. ------------------- Aus glanzlosen grünen Augen blicke Ich hinunter in die unendliche Tiefe. Mein Herz klopft wild gegen meine Brust, mein kochendes Blut rauscht schmerzhaft in meinen Ohren und ungezähmt schießen gewaltige Stöße von Adrenalin durch meinen Körper. Wie hypnotisiert blicke Ich hinunter in den Abgrund, bin gefangen von der mir unendlich erscheinenden Schwärze. Ein Gefühl der Schwerelosigkeit berauscht mich, es wäre, als würden meine Füße wirklich von dem staubigen Boden abheben, unabhängig von Schwerkraft, Zeit und Raum, unabhängig von der mich prägende Vergangenheit. Dunkelheit, sie schien so verlockend, als würde Jemand nach mir rufen, mit einer unbändigen Dringlichkeit, daß Ich von selbst meinen Arm der Dunkelheit entgegenstrecke, als würde die gewisperten Laute nun für mich greifbar. Zuerst war es nur ein leises Flüstern, doch schließlich stieg es zu einem ohrenbetäubenden Getöse an, die Worte wurden von Sekunde zu Sekunde deutlicher und es endete schließlich in einem markdurchdringenden Schrei. Ich versuche das anfängliche Gemurmel zu ignorieren, doch es verschwindet nicht, wird lauter, eindringlicher, überzeugender. Ein schmerzhafter Stich jagt durch meine Brust breitet sich durch meinen ganzen Körper aus, fährt durch meine Knochen meine Muskeln und bringt meine weichen Knie zum Beben. Es schmerzt, die Wahrheit schmerzt. Wie in Trance lege Ich meine Hände an die Ohren. Das Geschrei ist schon längst verklungen, doch wie ein Mantra echot dieser eine Satz in meinem Kopf. Nicht Schmerz, sondern Liebe ist dein Untergang. Der Druck auf meine Ohren verstärkte sich, meine Schläfen pochten schmerzhaft gegen meine Handflächen und meine Knöcheln blitzten schon weißlich. Die ganze Wut, der ganze Schmerz, die Einsamkeit, die mich über die Jahre seid seinem Verschwinden quälten brachen in einem einzigen Schrei aus mir heraus. Heiße Tränen fanden ihren Weg über meine geröteten Wangen. Liebe, dieses Gefühl hat mir schon viel abverlangt, durch die Liebe bin ich auf einsamen Pfaden gewandelt und noch heute führe Ich ein Leben in Dunkelheit. Und das nur wegen eines einzigen Menschen. Er regiert über meine Gedanken, meinen Tag, meine Gefühle, dieser Mensch, den Ich mit jeder Faser meines Körpers liebte, war im Besitz meines Herzens, Er besaß mich, Sasuke Uchiha. Trotzt der Schmerzen und dem unendlichen Leid, die mir meine Liebe zu Ihm bereitet, halte Ich weiterhin an meinen Gefühlen fest, bin unfähig diese auf zu geben, sind sie doch das Einzige was Ich habe, das Einzige was mir neben den unzähligen unsichtbaren Narben, die mein zerborstenes Herz zieren, noch geblieben ist. Ich bin so erbärmlich, einzig meine Liebe hält mich noch am Leben, der Glaube, daß Er doch noch eines Tages zu mir zurück kehrt gibt meinem verletzten Herz die Kraft noch einen weiteren Schlag zu pumpen. Sekunde für Sekunde. Minute für Minute. Stunde um Stunde und schließlich auch Jahre. Und nun stehe Ich hier, bin unfähig die kühle Brise zu genießen, wie sie zärtlich über meine Wangen streicht. Sehe in der eigentlichen Schönheit der Nacht nur diese erdrückende Dunkelheit, erblicke beim Morgengrauen nur eine unendlich lähmende Müdigkeit und beim Anblick glücklicher Familien nur Schmerz. Eifersucht. Trauer. Zorn. Einsamkeit. In solchen Momenten bedauere Ich es an meiner Liebe festgehalten zu haben, würde mein Herz in diesem regelmäßigen Rhythmus für jemanden Anderen schlagen, wäre mir vieles in meinem Leben erspart geblieben. Und doch weiß Ich, daß Ich nicht in der Lage bin meine Liebe auf zu geben. Dich auf zu geben. Und deswegen, werde Ich mich aufgeben und meinem Leben ein Ende bereiten. Möchte Ich nicht länger von meinen Gefühlen zehren, von meiner Liebe und dem falschen Glauben du würdest doch noch eines Tages meine Liebe erwidern. Lächerlich. Nervig. Schwach. Erbärmlich. Waren das nicht deine Worte? Ja, wie scharfe Klingen haben sie sich damals, jede verfluchte Mal in mein Herz gebohrt. Ohne meinen tranceähnlichen Blick von dem Abgrund zu nehmen, strich Ich mit den zierlichen Fingerspitzen meiner linken Hand behutsam über meinen rechten Unterarm. Unscheinbar zogen sich feine Wülste quer über mein Handgelenk. Wieder habe ich Schwäche gezeigt, dabei habe ich doch versucht stark zu sein, für Dich, meine Liebe, für Uns. Schwach. Ja, das bin Ich wohl. Nur wenige Zentimeter, ein kurzer Augenblick und es wäre vorbei, eigentlich ist es doch so ein einfaches Unterfangen. Achtlos kicke Ich ein kleines Steinchen über den felsigen Rand, es schlägt an einigen Felsen und Abhängen auf, doch so angestrengt Ich auch lausche, verkündet mir auch kein noch so leises Geräusch den Kontakt mit dem Boden. Es vergehen Sekunden. Minuten. Nichts. Es schleicht sich ein trauriges Lächeln auf mein Gesicht. Perfekt. Der perfekte Ort zum Sterben. Schon so lange Zeit löst dieses Wort eine unglaubliche Sehnsucht in mir aus, jedes Kunai, jedes Shuriken sieht in meinen Augen so freundlich aus. In jedem Auftrag, bei jedem Kampf sehe Ich nur eine neue Möglichkeit um den lang ersehnten Tod zu finden. Ich wage mich nun noch ein Stück näher an den Abgrund und lehne meinen Oberkörper nach vorne, um diese faszinierende Schwärze eingehender zu betrachten. Jetzt zu stürzen wäre für mich kein großer Schock. Ich habe mein Leben aufgegeben, sehne mich nach Erlösung, die Ich mit dem Tod zu finden glauben. Tausende Arme greifen nach meinen Beinen, zwingen mich dazu noch den letzten Abstand bis zu dem entscheidenden Moment zu überwinden. Beinahe mechanisch, ruckartig sind meine Bewegungen, haben nichts mit dem geschmeidigen Gang einer Kunoichi mehr gemein. Weiterhin stiere Ich mit meinen Augen in die Dunkelheit, versuche den Boden aus zu machen, doch diese undurchdringliche Schwärze scheint jegliches Bild zu verschlucken. Die Dunkelheit umgibt mich, verschlingt mich, berauscht mich. Mein Verstand schält ab, meine Beine bewegen sich mechanisch, wie die eines leblosen Spielzeuges, bringen sie mich dem Abgrund, der verlockenden Schwärze und dem tödlichen Sturz von Sekunde zu Sekunde näher. Ich warf noch einen letzten Blick über die Schulter und entdeckte hinter einigen grünen Hügeln das friedliche Dorf, Konoha, meine Heimat. Der Boden knirscht leise, als Ich mich mit einem kräftigen Sprung vom Rand des Abgrundes abstoße. Wie zwei Schwingen breitet Ich meine Arme aus, wartete auf die erlösenden Schmerzen, auf das Rauschen des Windes, während ich mit rasender Geschwindigkeit in die Tiefe stürze. Kein Wind, der durch meine kurzen rosafarbenen Strähnen fuhr, kein berauschendes Gefühl der Schwerelosigkeit. Nur der stechende Schmerz, der durch meinen Arm zuckt und mich vor dem Absturz bewahrt. Meine Lider, die Ich wohl reflexartig geschloßen habe, entblößen langsam zwei unergründliche Smaragde. Mein wachsamer Blick bohrt sich in die Dunkelheit. Der Druck um mein Handgelenk wird stärker, und erst jetzt scheine Ich die Situation zu realisieren. Ich baumle über einem wahrscheinlich über hundert Meter tiefen Abgrund, umgeben von Dunkelheit und das Einzige, was mich davor bewahrt hart auf dem Boden in unendlicher Tiefe auf zu schlagen ist die raue Hand eines Fremden. Die verlockende Dunkelheit wirkt nun bedrohlich, droht mich hinunter zu ziehen. Etwas in mir regt sich, mein Instinkt erlangt Oberhand über meinen Körper und befiehlt ihm sich gegen den Drang zu wehren, die Hand des Fremden weg zu schlagen und doch noch die wohlverdiente Erlösung zu finden. Panik steigt in mir hoch, mein Blut rauscht in meinen Ohren und die anfängliche Lähmung verschwindet. Meine rechte Hand, die bis eben noch leblos in der des Anderen gelegen hat, schließt sich nun fest um das Handgelenk des Fremden. Schmerzhaft bohren sich meine langen Fingernägel in das Fleisch und nur einen kleinen Augenblick später spüre ich schon das warme Blut wie es über meine bleichen Finger fließt. Ich vernehme das unheilsame Knacken meiner Schuler, als der mir Fremde mich mit einem gewaltigen Ruck wieder über die Kante der Schlucht zieht. Meine grünen Augen weiten sich, blicken in deine schwarzen Onyxe und wie bezaubernd durch deine Gestalt, die durch den runden Mond, der hinter dir in einem unergründlichen Leuchten erstrahlt, in ein beinahe schon engelhaftes Licht getaucht wird, spreche Ich fast schon ehrfürchtig deinen Namen, der mir ein weiteres Mal eine Gänsehaut auf den Armen bereitet. „Sasuke.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)