Wie Hund und Katze... von usaki-chan ================================================================================ Kapitel 17: Eine Party!!! Ist das sein Ernst? --------------------------------------------- Hallo Leute und danke für eure Kommis.^^ Ich bin heute etwas spät dran… meine Schwester hat mich grad angerufen und mich daran erinnert, dass heute Muttertag ist, also musste ich meine Mutti natürlich noch anrufen und wir haben erst mal ne dreiviertel Stunde telefoniert, weil wir so lange nicht mehr miteinander geredet haben. Also alle von euch, die nicht daran gedacht haben, ruft eure Mutti an. Und allen Müttern da draußen wünsch ich noch einen schönen restlichen Muttertag. Ich weiß, er ist nicht mehr lang, aber es ist der Gedanke der zählt, oder? So und jetzt geht’s los, mit dem nächsten Kapitel. 17. Eine Party!!! Ist das sein Ernst? „Ich kann das nicht machen.“ Janis seufzte. Das war mittlerweile der fünfte Anruf, bei dem Luka genau diesen Satz gesagt hatte und von David wusste er, dass der Junge ihn auch schon einige Male angerufen hatte. Seit sie ihm gestern von der Promo Tour erzählt hatten, mussten sie sich abwechselnd sein Gejammer darüber anhören. „Hör mal Luka.“ Janis fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „So schlimm wie du dir das jetzt gerade vorstellst, wird das sicher gar nicht.“ „Ach wirklich? Was wenn überhaupt niemand kommt, weil niemand meine Bücher liest? Der Verlag macht die Tour doch sicher, um meine Verkaufszahlen zu steigern, weil sie zu niedrig sind und w-wenn keiner k-kommt, dann verlegen sie meine Bücher nicht mehr. Ich meine, das wäre sicher nicht w-wirklich schlimm, w-weil sie ja eh keiner liest, aber… was soll ich denn machen, wenn der Verlag-“ „LUKA!“ Der Junge zuckte erschrocken zusammen, als Janis seinen Redeschwall so plötzlich und vor allem so laut unterbrach. „E-ent-entschuldigung ich-“ „Warte kurz, ich komme rüber. Ich muss dir was zeigen.“ Luka hörte ein leises Klicken und dann nur noch ein rhythmisches Tuten, welches darauf hinwies, das Janis aufgelegt hatte. Etwas zeigen? Was wollte sein Nachbar ihm zeigen? Zwei Minuten später stand Janis vor seinem Haus und drückte auf die Klingel. Luka öffnete die Tür beinahe sofort – als hätte er bereits dahinter gewartet – und ließ seinen Nachbarn herein. „Also ähm… was w-wollen Sie m-mir zeigen?“ Janis Augenbrauen wanderten ein Stück in die Höhe. Er wusste ja, dass der Kleine nervös war, aber dass er wieder so weit war, bei jedem zweiten Wort zu stottern, überraschte ihn doch etwas. „Nichts Schlimmes.“, versicherte er ihm deshalb. „Brauchst gar nicht so aufgeregt zu sein.“ Luka nickte und atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Janis hatte ja Recht, im Moment hatte er gar keinen Grund, um nervös zu sein. „Okay ähm… also… was wollen Sie mir zeigen?“ „Ich brauch deinen Computer.“, meinte Janis und ging an dem Jungen vorbei in Richtung Arbeitszimmer, wo er das gesuchte Gerät vermutete. „Und Internet. Das hast du doch, oder?“ „J-ja schon, aber-“ Luka beeilte sich, seinem Nachbarn hinterher zukommen und trat schließlich neben ihn an seinen Schreibtisch heran. „Hast du dich schon jemals selbst im Internet gesucht?“, fragte Janis grinsend. „Da kommen ziemlich interessante Dinge bei raus.“ „Ähm nein.“, meinte Luka leicht verwirrt. „Nein, das hab ich noch nie. W-wieso?“ „Pass auf.“ Janis grinste. Er tippte Lukas Namen in eine Suchmaschine ein und klickte auf das erste Ergebnis. „Luka Seidel. Geboren am 1. Oktober 1990. Sieh mal, du hattest Geburtstag… und du sagst mir das nicht?“ Er lachte und brachte so auch Luka zum Lächeln. „Okay… deutscher Schriftsteller, na das wissen wir. Ah da, Werke… Drachengold, 825 Seiten und 750 in England und den USA… deine Bücher werden sogar übersetzt.“ „Das… das wusste ich gar nicht.“, meinte Luka. Er blinzelte verwirrt und las stumm weiter, was auf der Seite sonst noch stand. David kümmerte sich um alle seine Verträge, also wohl auch Übersetzungen. Sein Verleger hatte nie mit ihm über so etwas gesprochen… wahrscheinlich hatte er ihn nicht damit erschrecken wollen, dass seine Bücher auch in anderen Ländern gelesen wurden. „Und hier.“ Janis deutete auf eine bestimmte Zeile auf dem Bildschirm. „Der Elfenbeinturm, der dritte des erfolgreichen Autors erschien mit einer Erstauflage von… wow… ich wusste nicht, dass so viele Leute deine Bücher lesen. Du bist auf jeden Fall einer der erfolgreichsten deutschen Autoren.“ „N-nein…“ Luka schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein. „Wusstest du das wirklich nicht?“, fragte Janis verblüfft. „Es ist aber wirklich erstaunlich… es ist zwar in jedem Buch ein Bild von dir, aber sonst sieht und hört man von dir eigentlich gar nichts. Dass du dann trotzdem so bekannt bist, muss an der guten Marketingstrategie von David liegen.“ Luka starrte wie gebannt auf den Bildschirm. Bis gerade eben war er sich nur über einen Leser sicher und der saß direkt neben ihm. Und jetzt erfuhr er, dass seine Bücher sogar in anderen Ländern erschienen. „Ich… ich… m-muss mich setzen…“ Janis sah auf und stellte erschrocken fest, dass Luka so weiß war, wie die Wand hinter ihm. Vielleicht hätte er selbst erst einmal nachsehen sollen, was auf der Seite über den Jungen stand, bevor er es ihm gezeigt hatte. Nun, jetzt war es zu spät darüber nachzudenken. Schnell stand er auf und half Luka, sich auf den Stuhl zu setzen. „Alles okay, Kleiner?“, fragte er besorgt. Er hatte ja gewusst, dass Luka ein guter und erfolgreicher Autor war, aber der Junge war bald berühmter, als er und hielt sich dabei vollkommen aus der Presse heraus. „Ah… ich bin nur… etwas verwirrt.“, meinte Luka und ließ den Kopf sinken. Ihm war schwindlig und dabei auch noch abwechselnd heiß und eiskalt. „Wieso weißt du davon denn nichts? Wenn du so viele Bücher verkaufst, musst du doch auch eine ganze Menge Geld auf dem Konto haben.“, meinte Janis und ging neben dem Jungen in die Hocke. Luka seufzte. „Ich… ich geh doch n-nicht aus dem Haus… wie k-kann ich dann wissen, wie viel G-Geld ich auf dem Konto habe?“ Das war wirklich war, er hatte nicht einmal selbst sein Konto eröffnet, dass hatte David damals für ihn gemacht, als er sechzehn war. „Es gibt Online Banking.“, gab Janis zu bedenken. „Aber… das ist auch eigentlich gar nicht so wichtig.“ Er legte den Jungen seine Hände auf die Schultern und brachte ihn dazu, ihn anzusehen. „Geht’s dir gut?“ Lukas gequälter Gesichtsausdruck gab ihm eigentlich schon die Antwort, trotzdem schüttelte der Junge den Kopf. „Ich hab nicht gewusst, dass so viele Menschen meine… Geschichten lesen, das ist mir etwas… etwas p-peinlich.“ „Na hör mal, du bist Schriftsteller.“, meinte Janis. „Natürlich lesen die Leute da draußen deine Bücher. Es sind wirklich verdammt gute Geschichten.“ „Wirklich?“, fragte Luka zweifelnd. Er zweifelte immer an sich selbst und an seiner Arbeit. Jeden seiner Romane las er selbst mindestens zweimal Korrektur, bevor er ihn jemandem anders zum Lesen in die Hände gab. „Sicher.“ Janis musste Lachen. Der Kleine war einfach zu niedlich. „Sonst würde die niemand verlegen, nicht wahr?“ „Aber… warum dann die Promo Tour? Wenn meine Bücher doch ge-gelesen werden…“ Luka fuhr sich unsicher durch die Haare. Er hatte immer gedacht, dass man nur etwas promoten musste, was sich von selbst nicht gut verkaufen würde. „Luka… du schreibst seit Jahren, du hast da draußen eine große Fangemeinde und niemand… niemand hat dich jemals gesehen. Die Menschen sind einfach neugierig.“ Janis griff nach Lukas Händen und zog den Kleineren auf die Füße. „Gehen wir ins Wohnzimmer.“ Luka ließ sich von seinem Nachbarn hinterher ziehen und schließlich auf die Couch drücken. Die Menschen sind neugierig? Auf ihn? Waren ihnen seine Geschichten nicht genug? Er hatte auch in Filmen nie verstanden, warum die Leute so ausrasteten, wenn sie eine berühmte Persönlichkeit trafen. Er war kein Filmstar oder Sänger, er war einfach nur Schriftsteller. Niemand interessierte sich für Autoren. Wer wusste bei einem Film, wer das Drehbuch geschrieben hatte? Niemand. Deshalb waren Autoren auch sicher von diesem ganzen Fantrubel. Na ja gut, außer sein Lieblingsautor und Vorbild Kevin J. Keller… Er las öfter über ihn in der Zeitung, die Medien und überhaupt alle Menschen schienen ihn regelrecht zu verfolgen. Das wollte er auf keinen Fall! Wenn er durch diese Promo Tour auch so etwas auslösen würde und seine Leser ihn plötzlich verfolgen würden. „Janis?“, fragte er schließlich leise. „Kennen Sie… die Bücher von Kevin Keller?“ Der Angesprochene biss sich unsicher auf die Unterlippe. Was sollte er darauf antworten? Na sicher kenn ich die Bücher, in und auswendig… ich schreibe sie ja… Nein, das war sicher keine gute Idee. Aus allem was der Kleine ihm erzählt hatte, schloss er, dass er wohl auch Fan von seinen Büchern war. Einer von der Sorte Fans, die er mochte, nämlich die, welche ihn nicht bis vor seine Haustür verfolgten und davor übernachteten. „Ja, ich kenne sie…“, sagte er schließlich. Es war sicher keine gute Idee, dem Jungen jetzt auch noch zu sagen, dass er sein Lieblingsautor war. „Er… ist ziemlich be-bekannt, nicht wahr?“ Luka lächelte unsicher. Er war sich nicht ganz sicher, wie er seinem Nachbarn seine Befürchtungen am besten mitteilen sollte, aber das musste er gar nicht, da Janis es ihm abnahm. „Du hast Angst, dass es so wird, wie bei ihm, nicht wahr? Fans, die dich verfolgen, die dein Haus belagern, dauernd an deiner Tür klingeln? So lange, bis du freiwillig so weit wegziehst, wie möglich?“ Janis stoppte sich selbst, als er Lukas erstaunten Blick sah. „Sie… Sie können sich das ziemlich gut vorstellen. Ich…“ Luka schluckte und senkte den Kopf. „Ich will nicht, dass mir das auch passiert.“ Janis lächelte. Natürlich konnte er sich das gut vorstellen. Er war in den letzten Jahren wegen seiner Fans so oft umgezogen, dass er schon nicht mehr mitzählte. „Ich denke nicht, dass dir so etwas passieren wird. Die Menschen sind zwar… wirklich sehr merkwürdig aber… du hast immer noch David, nicht wahr? Er wird auf dich aufpassen. Und wenn es doch passiert, werd ich die alle persönlich davon jagen.“ Er grinste und schlug eine Faust in die andere Hand. Trotzdem… es würden sicher viele Menschen bei seinen Buchlesungen und den Autogrammstunden da sein. Er konnte sich nicht vorstellen, wie er das schaffen sollte. Luka seufzte. „Bei der Lesung sind sicher viele Menschen…“ „Ja.“, meinte Janis. „Es werden viele Menschen da sein.“ Er sah keinen Grund darin, den Jungen über diese Tatsache anzulügen. „Aber David und ich werden auch da sein, du musst das nicht alleine machen.“ „Aber…“ Luka schüttelte den Kopf. „Das geht nicht… das… d-das kann ich nicht…“ Janis seufzte und ließ jetzt ebenfalls den Kopf hängen. Erst sagte der Junge er könne die Promo Tour nicht machen, weil niemand kommen würde, jetzt konnte er nicht, weil zu viele Leute kommen würden. Der Kleine musste sich wirklich mal entscheiden. Wie sollte er ihm helfen, wenn er an allen Möglichkeiten die er ihm anbot etwas auszusetzen hatte? Einige Tage später stand Janis wie jeden Tag vor Lukas Tür und grinste den Jungen breit an, als dieser öffnete. Ohne ihn zu fragen, ob er mitkommen wollte, griff er nach Lukas Hand und zog den Jungen aus dem Haus. „Komm mit.“ „M-Moment!“ Schnell griff der Junge nach der Klinke und zog die Tür im Gehen hinter sich zu. „Was soll denn das so plötzlich?“ „Wenn du die Promo-Tour durchstehen willst, müssen wir dich an Menschen gewöhnen.“, meinte Janis. Er zog Luka hinter sich her über die Straße und blieb mit ihm vor Marlenes Tor stehen. „Unsre Nachbarin gibt heute eine kleine Party. Es sind nicht so viele Leute da und sie freuen sich darauf, dich kennen zu lernen.“ „W-was?“ Lukas entgeisterter Gesichtsausdruck ließ Janis lächeln. „Mach dir keine Sorgen, wird schon schief gehen.“ Das meinte er doch nicht ernst, oder? Eine Party? Jetzt? Er war überhaupt nicht darauf vorbereitet, er trug verdammt nochmal Hausschuhe! Und er kannte dort auch niemanden, außer Janis natürlich, aber der würde sicher auch mit den anderen reden. Was sollte er denn dort machen? „Janis… Ich denke nicht, dass da-“ „Oh Janis!“ Die Tür war aufgeflogen und plötzlich stand Marlene mit einem fröhlichen Lächeln vor ihnen. „Und Luka, das freut mich aber, dass Sie auch kommen.“ „Die… Sie sind die Frau vom Bäcker.“, stellte Luka verblüfft fest. Er kannte doch noch jemand anderes, als Janis. „Nein.“ Marlene lachte. „Mein Mann ist Zahnarzt. Ich arbeite nur beim Bäcker.“ Sie hatte gerade einen Witz gemacht, hatte sie doch, oder? Luka sah zu Janis, der lachte und lächelte ebenfalls. Okay, es war ein Witz gewesen. „Kommen Sie rein, hier drin ist es wärmer. Tja, der Sommer hat uns schon lange verlassen und jetzt geht auch der Herbst.“ Janis lächelte. „Es wird auch wieder wärmer.“ Er wandte sich an den Jungen, der mit gesenktem Kopf unsicher neben ihm stand. „Komm mit Luka, ich stell dich den anderen vor.“ Da er noch immer die Hand des Kleineren hielt, war es nicht schwer, ihn dazu zu bewegen, ihm zu folgen. „Alles okay?“, fragte er, als er ein leichtes Zittern in der Hand des Jungen spürte. Luka nickte nur. Noch war alles in Ordnung. Er atmete tief ein und aus und hielt sich an Janis Hand fest. Wenn er so bleiben konnte und sein Nachbar ihn nicht allein lassen würde, dann gab es für ihn eine Möglichkeit, das hier zu überstehen. „Okay. Wenn es dir zu viel wird, sagst du Bescheid, ja?“, meinte Janis. „Jetzt stell ich dich erst einmal noch ein paar Leuten vor.“ Luka schluckte. Bescheid sagen, wenn es ihm zu viel wurde. Alles klar. Wenn er sich das nur trauen würde. Janis wollte sicher hier sein und hatte sich auch bestimmt etwas dabei gedacht, ihn mit hier her zu nehmen. Wenn er jetzt nach zehn Minuten wieder gehen wollte, war sein Nachbar sicherlich enttäuscht. Das konnte er unmöglich tun, immerhin gab Janis sich so viel Mühe, ihm zu helfen. Also musste er sich zusammenreißen. Im Grunde konnte auch nichts wirklich Schlimmes passieren… In den letzten Tagen hatte Janis ihm erklärt, dass er sich nicht immer ausmalen sollte, was alles geschehen konnte. Wenn er in eine Situation kam, in der er sich unwohl fühlte, sollte er sich überlegen, was nicht passieren würde. Er konnte es ja mal versuchen. Also… er würde sicher nicht… das Haus in Brand stecken. Und… unter Wasser setzen würde er es sicher auch nicht. Aber er konnte sich leicht vor allen hier lächerlich machen, irgendetwas vollkommen Peinliches tun, nicht wissen, was er sagen sollte, wenn ihn jemand ansprach, er würde- Nein, das war falsch. Luka schüttelte den Kopf. ‚Du sollst an etwas denken, was nicht passieren wird.‘ „Luka.“ Janis zog den Jungen an seiner Hand zurück, weil der Kleinere einfach weiter gelaufen war, als er selbst stehen geblieben war. „Ah… Entschuldigung ich war… in Gedanken…“ Der Junge senkte den Kopf. Und schon war es passiert. Auch wenn er an Dinge dachte, die nicht passieren konnten, machte er etwas falsch. „Schon okay. Ich wollte dir Andreas vorstellen.“, meinte Janis. „Hallo erst mal. Wir haben uns eine Weile nicht mehr gesehen.“ „Hallo. Ja… ich hatte mit meiner Arbeit so viel um die Ohren, dass ich kaum zu etwas anderem gekommen bin.“, sagte Andreas. „Ich glaube meine Frau weiß inzwischen gar nicht mehr, dass sie noch verheiratet ist.“ „Na dann sollten Sie vielleicht öfter zu Hause sein. Sie haben doch auch eine süße kleine Tochter, die ihren Vater sicher auch sehr vermisst.“ Er hob eine Hand um dem anderen deutlich zu machen, dass er das Thema wechseln wollte. „Ich wollte Ihnen meinen Nachbarn Luka vorstellen. Er… ist etwas unsicher, also…“ Er beugte sich etwas vor und flüsterte Andreas die nächsten Worte zu. „Nicht wundern, wenn er nicht viel redet.“ „Okay.“, flüsterte Andreas zurück. „Hallo Luka, ich freue mich, Sie endlich mal kennen zu lernen. Ich hab gehört, dass Sie hier wohnen, aber bisher noch nie gesehen.“ „Ich…ich g-gehe n-nicht viel a-aus dem Haus.“, meinte Luka leise. „Verstehe.“ Andreas Augenbrauen wanderten ein Stück in die Höhe und er bedachte Janis mit einem vielsagenden Blick. „Na, schön dass Sie heute den Weg aus Ihrem Haus gefunden haben.“ Luka nickte langsam, den Blick noch immer stur auf seine Füße gerichtet. Andreas hob noch einmal kurz die Augenbrauen, dann verabschiedete er sich bei Janis mit den Worten, er würde nach seiner Frau suchen und verschwand. „Hey Kleiner, entspann dich ein bisschen, ja? Hier wird dich keiner auffressen.“, meinte Janis. „Ah ich weiß. Ich kenn jemandem, dem du in die Augen sehen musst. Sie hat genau die richtige Größe.“ „Was meinen Sie?“, fragte Luka verwirrt. Janis gab ihm allerdings keine Antwort, sondern zog Luka hinter sich her in den nächsten Raum, in dem die Kinder der anwesenden Familien zusammen spielten. „Hallo Kinder!“ „JANIS!“ Er war sich sicher, dass es Sara gewesen war, die gerade von allen am lautesten geschrien hatte. „Wie schauts aus, mit einer Runde Mensch-Ärger-Dich-Nicht? Ich hab einen Freund mitgebracht, der würde auch gerne mitspielen.“ Janis deutete auf einen niedrigen Kindertisch und ließ Lukas Hand los. „Setz dich schon mal. Also?“ „JA!“, riefen die Kinder und der kleine Jonas lief los, um das Spiel aus dem Schrank zu holen. Luka ließ sich auf den Boden sinken und sah sich unsicher um. Das hatte Janis also gemeint. Kinder waren in Ordnung, schätzte er. Nun, eigentlich hoffte er das. „Du bist ein Freund von Janis?“ Sara hatte sich ohne Vorwarnung von hinten auf Luka gestürzt, was den Jungen dazu brachte, erschrocken aufzuschreien. Die Kleine lachte fröhlich. „Du bist lustig. Janis ist total cool, wenn du sein Freund bist, musst du das auch sein. Er hat mir Rollschuhe zum Geburtstag geschenkt, weißt du?“ „Rollschuhe.“ Luka lächelte. Ja, Kinder waren in Ordnung. „Das ist toll.“ „Jap!“ Sara lachte weiter und steckte damit auch Luka an. Nachdem er eine Runde mitgespielt hatte, stand Janis auf und sagte Luka, dass er gleich wieder da wäre. Der Junge hatte kurz genickt und sich dann wieder auf das Spiel konzentriert. Zumindest ein wenig erleichtert hatte er den Raum verlassen und war zu den Erwachsenen zurück gekehrt. „Und wie geht’s ihm?“, fragte Andreas, als er an ihn herangetreten war. „Ich hoffe wir sind nicht zu viel für ihn. Wie Sie wissen, können wir sehr anstrengend sein.“ „Ach, er wird es überleben.“, antwortete Janis zuversichtlich. „Ich gaube mit Kindern kommt er gut zu Recht.“ Da Luka Fantasy Bücher schrieb, waren bei den Lesungen und den Autogrammstunden wahrscheinlich viele Kinder dabei, zumindest, wenn sie Glück hatten. Das schienen die einzigen Menschen zu sein, die ihm keine Angst machten. Oder zumindest nicht so viele. „Und wie geht es Ihnen?“ „Wie schon gesagt… ich arbeite in letzter Zeit sehr viel.“, meinte Andreas. „Ich will Sie nicht mit meinen Problemen belasten aber… meine Ehe läuft im Moment nicht so gut.“ „Sind Sie so selten zu Hause, weil ihre Ehe nicht gut läuft? Oder läuft sie nicht gut, weil Sie so selten zu Hause sind?“, fragte Janis nach einer kurzen Pause. Andreas nickte langsam. „Das ist eine gute Frage. Ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht. Wissen Sie… bei der Grillparty vor ein paar Monaten, habe ich das erste mal seid sechs Jahren wieder an meinen Sohn gedacht und…“ Er machte eine Pause, um einen Moment nachzudenken. „Ja, ich denke das war der Zeitpunkt, ab dem es mit meiner Ehe bergab ging.“ Zuerst schien es Janis so, als hätte der andere keine Ahnung, was mit der Beziehung zwischen ihm und seiner Frau nicht in Ordnung war. Das er die Antwort darauf so plötzlich und vor allem allein gefunden hatte, überraschte ihn etwas. „Haben Sie mit Luisa darüber gesprochen?“ „Nein.“, meinte Andreas. „Es gibt Dinge, die sollte man besser Ruhen lassen und vergessen.“ Janis schüttelte den Kopf. „Es gibt Dinge, die kann man nicht einfach vergessen. Dazu gehört unter anderem der Verlust eines Familienmitgliedes, vor allem, wenn es das eigene Kind ist. Der Tod eines Kindes gehört zu den Dingen, über die man in einer Ehe miteinander sprechen muss.“ Janis wunderte sich etwas über sich selbst. Er war nie verheiratet gewesen und hatte auch bisher noch keine Kinder, trotzdem hatte er Andreas einen Rat geben können, der anscheinend gut gewesen war, denn der andere nickte und wandte den Blick zu seiner Frau um. „Ich denke Sie haben Recht. Luisa und ich… wir haben schon eine ganze Weile nicht mehr… offen miteinander gesprochen.“ Janis nickte und verabschiedete sich von Andreas, bevor dieser zu seiner Frau ging und diese in den Arm nahm. Das war einfach gewesen. Vielleicht sollte er den Beruf wechseln. Vom Schriftsteller zum Eheberater… Nein lieber nicht. Dazu verdiente er als Autor zu gut. Er grinste und entschied sich, zu Luka zurück zu gehen. Sie waren bereits fast eine ganze Stunde hier, wahrscheinlich war es bald zu viel für den Jungen. Als er allerdings durch den Türrahmen trat, blieb er wie angewurzelt stehen und starrte verblüfft auf das Bild, das sich ihm darbot. Luka und Sara hockten noch immer auf dem Boden und kitzelten sich gegenseitig durch, wobei das kleine Mädchen scheinbar die Oberhand hatte und Luka sich vor Lachen kaum wehren konnte. Sie waren etwa anderthalb Stunden bei den Becksteins geblieben, bevor es Luka dann doch zu viel wurde. Sara wollte ihren neuen Freund zwar eigentlich gar nicht gehen lassen, doch schließlich gelang es Luka doch, sie aus ihrer Umarmung zu lösen. Jetzt saßen er und Janis bei ihm in der Küche und tranken gemeinsam Tee. Sein Nachbar grinste ihn schon seit einigen Minuten über seine Tasse hinweg an, hatte aber bisher noch kein Wort gesagt. „Was ist denn?“, fragte Luka schließlich, als er die Stille und den Blick nicht mehr aushalten konnte. „Du hast es überlebt.“, stellte Janis fest. „Da waren jede Menge Leute und du bist nicht dran gestorben.“ Luka nickte. Noch vor wenigen Monaten hätte er vermutlich nicht einen Schritt in Marlenes Haus machen können. Mal ganz davon abgesehen, dass er sein Haus nicht verlassen hätte, wäre er wahrscheinlich in Ohnmacht gefallen, wenn er die ganzen unbekannten Menschen gesehen hätte. „Es…“ Er hatte es sich auf jeden Fall schlimmer vorgestellt. „Es ist nichts passiert.“ „Na komm, nicht nur das.“ Luka, der Meister der Untertreibung. „Du hast dich doch auch durchaus amüsiert, oder nicht?“ Der Junge wandte seinen Blick unsicher auf seine Teetasse. „Na-na ja… schon…“ „Und Sara mag dich eindeutig.“, meinte Janis grinsend. „Du scheinst ziemlich gut mit Kindern umgehen zu können.“ „F-finden Sie?“ Luka spürte sein Gesicht wärmer werden. Oh nein, er wurde tatsächlich schon wieder rot… Janis kicherte. „Das ist dir doch nicht etwa peinlich?“ „Nein!“ Luka schüttelte den Kopf und stellte die Tasse laut auf dem Tisch ab. „Nein, wieso sollte es?“ „Das ist die richtige Einstellung.“ Janis lachte jetzt. „Ich denke, du wirst die Promo-Tour überstehen. Wir müssen nur noch ein bisschen weiter üben.“ „Üben?“, fragte Luka etwas verwirrt. Was meinte er? „Na den Umgang mit anderen Menschen.“, antwortete Janis schlicht. „Mit anderen Menschen?“ Lukas Stimme klang etwas schrill. Er hatte ihn doch nicht etwa erschreckt? „Bist du ein Papagei? Natürlich mit anderen Menschen. Es hat keinen großen Sinn, mit Pflanzen zu üben. Die werden dich wohl kaum um ein Autogramm bitten.“, meinte Janis. Lukas Augen wurden groß, als ihm durch Janis Aussage noch etwas anderes auffiel, was er nicht konnte. „Ich… ich hab noch nie Autogramme gegeben… ich weiß gar nicht, wie das geht…“ Janis starrte den Jungen einen Augenblick an, dann ließ er den Kopf sinken. Das konnte noch lustig werden, in de nächsten zweieinhalb Wochen. Ende Kapitel 17 So… das wars auch schon wieder. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim Lesen. Luka is schon ein ziemlicher Trottel. Ich hätte mich schon längst gegoogled, aber egal.^^ Also dann. Ich wünsch euch allen eine schöne neue Woche und gehe jetzt The Mentalist schauen. Bye Bye u-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)