Wie Hund und Katze... von usaki-chan ================================================================================ Kapitel 6: Anruf von zu Hause ----------------------------- Hallo Leute… ich weiß, ich hab ganz schön auf das Kapitel warten lassen. Tut mir Leid, verzeiht ihr mir? Ich wollte eigentlich noch viel mehr schreiben in diesem Kapitel, aber es ist jetzt bereits zehn Minuten vor Mitternacht und ich hab mir selbst geschworen, es diesen Sonntag hoch zuladen.^^ Vielleicht habt ihrs schon gelesen. Ich war letzte Woche etwas verhindert, weil ich auf Exkursion in Berlin war. Da hab ich es leider nicht mehr geschafft, zu schreiben. Aber genug der Vorrede, los geht. 6. Anruf von zu Hause Janis schüttelte den Kopf. Das konnte doch nicht sein, oder? Schließlich war der Hund… Er schlug sich mit der flachen Hand vor den Kopf. „Ich bin so ein Idiot.“ Luka zuckte auf Grund der unerwarteten Reaktion seines Nachbarn zusammen. Er versuchte seinen Arm loszumachen, aber Janis hielt ihn nur noch stärker fest. „Ich… es tut mir Leid Sie g-gestört zu h-haben. I-I-Ich k-kümmer mich selbst darum… bitte, lassen Sie mich los.“, stammelte er ängstlich und versuchte, seinen Arm aus dem Griff des anderen zu befreien. „Beruhige dich, okay?“ Janis legte dem Jungen eine Hand auf den Kopf. „Ich komm mit rüber und hole Molly, in Ordnung?“ Luka nickte langsam. Als Janis ihn los lies, zog er seinen Arm so schnell zurück, als hätte er sich verbrannt. Er machte eine hilflos wirkende Geste in Richtung seines Hauses und ging dann ohne ein weiteres Wort los. Janis ließ die Tür einfach offen, da er in einem Dorf wie diesem nicht damit rechnete, dass jemand bei ihm einbrechen würde. „Übrigens Luka… Wir haben über 20 Grad. Was soll denn dein Winteroutfit?“ Janis verkniff sich nur mühsam das Lachen. Der Junge biss sich nervös auf die Unterlippe. „Ich… ich… ähm…“ Luka suchte nach einer Erklärung, die er Janis geben konnte und mit der dieser auch zufrieden sein würde, aber ihm fiel einfach nicht ein, wie er ihm das erklären sollte. „Wir… wir sind da.“, sagte er stattdessen, um den anderen vom Thema abzulenken. „K-Kommen Sie rein.“ Janis grinste und folgte dem Jungen amüsiert ins Haus. Da Luka sich so angestrengt hatte, ihn von der Frage abzubringen, würde er das Thema erstmal auf sich beruhen lassen. Das Wohnzimmer war genau dort, wo sein eigenes sich auch befand, nur schien es etwas größer zu sein. Vielleicht lag es daran, dass der Kamin, der bei Janis die Hälfte einer Wand einnahm, fehlte. Schwere dunkelrote Vorhänge verdunkelte das Zimmer, so dass Luka bei ihrem Eintreten erst einmal das Licht einschaltete. Als sein Blick auf den Sessel fiel, in dem Finn und Molly gemütlich vor sich hin dösten, musste er lachen. „Nun, die beiden scheinen sich ja ziemlich gut zu vertragen.“, meinte er. Luka nickte langsam. „Nun… Ihr Hund… Molly?“ Er brach ab und wartete auf eine Bestätigung seines Nachbarn. „Sie hat Finn verfolgt und… bis in mein Haus und… und geknurrt…“ „Geknurrt.“, stellte Janis ernst fest und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie witzig er diese Situation in Wirklichkeit fand. „Nun… dann hol ich meinen Hund hier wohl mal lieber raus. Nicht dass sie dich noch beißt.“ „Hätte sie das getan?“, fragte Luka erschrocken. Wenn er das gewusst hätte, dann hätte er von Anfang an Abstand zu dem Tier gehalten. Janis zögerte einen Moment und tat so als würde er nachdenken. Dann schüttelte er den Kopf. „Nein.“ Er wandte sich zu Molly um und ging die paar Schritte bis zum Sessel. „Sie beißt nur Postboten.“ Luka sah seinem Nachbarn unsicher dabei zu, wie dieser den großen Hund anleinte und vom Sessel zog. Dass sie nur Postboten biss trug nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei und so wich er, als Janis sich mit Molly nähert, langsam bis an die Wand zurück. „Entschuldige bitte die Umstände.“, meinte Janis. „Ich hätte besser auf sie aufpassen müssen.“ Luka nickte kurz und kaum sichtbar und senkte den Kopf wieder. Er wollte, dass sein Nachbar und dessen Hund sein Haus jetzt wieder verließen, aber er wusste nicht, wie er es ihm sagen sollte. Nachdem Janis sich immerhin die Zeit genommen hatte, herzukommen und den Hund zu holen, weil er selbst das ja wieder einmal nicht geschafft hatte, konnte er ihn doch nicht einfach so wieder rausschmeißen. Aber immerhin war es ja sein Hund, natürlich musste er kommen und ihn holen. Oder hätte sein Nachbar von ihm erwartet, dass er den Hund selbst zurückbrachte? Janis beobachtete Luka, der gegen die Wand gelehnt da stand und sich unsicher auf die Unterlippe biss. Er schien jede Sekunde die verstrich nervöser zu werden. „Ich geh dann mal wieder.“, meinte Janis. „Ich hab noch ziemlich viel zu tun.“ Luka atmete erleichtert auf und nickte noch einmal leicht. „V- Vielen Dank.“, murmelte er, den Kopf noch immer gesenkt. „Kein Problem.“ Janis grinste. „Sollte so etwas noch einmal vorkommen, kannst du mich ruhig wieder holen.“ Luka nickte noch einmal, hoffte allerdings inständig, dass etwas derartiges niemals wieder vorkommen würde. Er hielt den Kopf so lange gesenkt, bis er hörte, wie die Haustür leise ins Schloss fiel. Als er wieder aufsah, fiel sein Blick als erstes auf Finn, der ihn aus verschlafen wirkenden grünen Augen anstarrte. „Ist bei dir alles in Ordnung?“, fragte Luka während er an den Sessel herantrat und davor in die Hocke ging. Er streckte eine Hand aus und kraulte Finn vorsichtig am Kopf. Der Kater begann zu schnurren, um dem Menschen zu zeigen, dass es ihm gut ging und ihm nichts passiert war. Natürlich spürte er die Nervosität von Luka, vor allem, da die Hand die ihn kraulte, immer stärker zitterte. Finn stand auf und machte so den Platz für Luka frei, der sich auf sofort neben den Kater in den Sessel fallen ließ. „Ich hatte wirklich Angst, weißt du das? Ich dachte, der Hund würde dir etwas antun… und mir.“ Finn maunzte und sprang leichtfüßig auf Lukas Schoß, wo er sich schnurrend zusammenrollte. Als das Telefon klingelte, schreckte Luka auf. Er sah sich orientierungslos um und hatte etwas Mühe festzustellen, wo er war, doch als Finn klagend maunzte und von seinen Beinen herunter sprang, wurde ihm bewusst, dass er noch immer im Wohnzimmer in seinem Sessel saß. „Muss wohl eingeschlafen sein…“, murmelte er und stand auf. Verschlafen taumelte er Richtung Arbeitszimmer, wo das Telefon noch immer nervige Geräusche von sich gab. „Hallo?“, murmelte er in den Hörer, nachdem er diesen abgenommen und sich ans Ohr gehalten hatte. „Luka?“, fragte die besorgt klingende Stimme einer Frau. Lukas Augen weiteten sich erschrocken, als er sie erkannte. Sein Atem beschleunigte sich und er sah sich suchend um, als würde die Frau plötzlich in seinem Arbeitszimmer auftauchen können. Er sollte das Gespräch einfach beenden, genau… aber das war unhöflich. „Luka, leg bitte nicht auf.“, bat die Frauenstimme. „Ich würde gern mit dir reden.“ „Vivien.“, flüsterte der Junge so leise, dass es am anderen Ende der Leitung eigentlich gar nicht hätte ankommen können. Die Frau verstand Luka trotzdem. „Ja… Wie geht’s dir? Wir haben so lange nichts mehr von dir gehört, dein Vater macht sich Sorgen um dich.“ Sein Vater… Luka trat ein paar Schritte zurück, bis er gegen den Stuhl stieß. Er ließ sich darauf sinken und starrte auf seine Füße. „Also, geht es dir gut?“, fragte Vivien noch einmal, da sie keine Antwort bekommen hatte. „J-ja…“, antwortete Luka leise. „Es… es geht mir gut. Ihr braucht euch… braucht euch keine Sorgen zu machen.“ „Das ist gut.“ Vivien klang erleichtert. „Frank, ich meine, dein Vater… er würde dich gern besuchen kommen und-“ „Nein!“, rief Luka unvermittelt und sprang wieder auf. „Nein? Was soll das denn bitte bedeuten?“, mischte sich eine harsche Männerstimme in des Gespräch ein. „Frank bitte, lass mich-“ „Nein, gib mir den Hörer!“, unterbrach Frank seine Frau. Luka hörte ein kurzes Gerangel um das Telefon, dann sprach wieder sein Vater. „Sohn, ich werde zu dir kommen, ob dir das gefällt, oder nicht! Verstanden?“ Luka erkannte die rhetorische Frage seines Vaters und so sagte er kein Wort, sank nur wieder auf den Stuhl zurück. Das war nicht gut, sein Vater durfte nicht hier her kommen, das ging nicht, er… „Luka, hast du mich verstanden?“, fragte Frank noch einmal, diesmal lauter. „J-j-ja…“, antwortete Luka. „In Ordnung, morgen gegen Mittag.“ Mit diesen Worten legte Frank auf und Luka konnte nur noch das leise Tuten hören, dass bedeutete, dass das Gespräch beendet war. Langsam ließ Luka die Hand, die den Hörer hielt, sinken. Das war gar nicht gut. Was sollte er denn jetzt machen? Immerhin war sein Vater der Grund, weswegen er vor fast zwei Jahren überhaupt von zu Hause ausgezogen war und sich seit dem nicht einmal dort gemeldet hatte. Es ging nicht, es war einfach unmöglich, er konnte seinen Vater nicht treffen. Aber was sollte er schon machen? So tun, als wäre er nicht zu Hause ging nicht, da sein Vater sich angekündigt hatte. Und wo anders hin gehen war auch nicht möglich, sein Vater würde wahrscheinlich erst richtig sauer werden, wenn er das tun würde. Luka sah auf, als ihm eine Idee kam. „David genau, ich ruf David an, er weiß sicher, was ich machen… Nein…“ Luka, der bereits die ersten Zahlen der Nummer gewählt hatte, hielt inne und legte dann schnell den Hörer auf das Telefon zurück. David war schon bei seinem letzten Anruf nicht ans Telefon gegangen, wenn er jetzt wieder seine Nummer auf dem Display sehen würde, dann wäre er sicher völlig von Luka genervt. „Was mach ich denn jetzt nur?“ Unsicher starrte er das Telefon an, als könnte es ihm eine Antwort auf seine Frage geben, allerdings war die einzige Lösung, die ihm einfiel tatsächlich, David anzurufen. „Na schön…“, murmelte Luka nervös und griff wieder nach dem Hörer. „Was soll schon schief gehen? Außer dass er dich anschreien könnte kann nichts weiter passieren…“ Mit leicht zitternden Fingern wählte er die Nummer und wartete auf die leise Melodie, die immer zu hören war, wenn er David anrief. „Nun er könnte dich für den Rest deines Lebens hassen…“ Er stockte, als ihn die monotone Stimme einer Frau ihn darauf hinwies, dass die Leitung besetzt war und er mit Davids Mailbox verbunden wurde. „Verdammt…“ „Ja ich war gerade dort, Molly ist bei ihm eingebrochen. Was? Nein…“ Molly schob mit ihrem Kopf quietschend die Tür zum Arbeitszimmer ihres Herrchens auf und tapste dann über den Parkettfußboden, was sie auf Grund der Geräusche zu gerne tat. „Nein, das war nur Molly.“ Janis lachte. „Das Haus ist nicht unbedingt das neuste, die Türen quietschen alle ein wenig.“ „Luka hat mich vorhin angerufen.“ Davids Stimme drang etwas verzerrt aus dem kleinen Lautsprecher des Telefons auf seinem Schreibtisch. „Jetzt weiß ich wenigstens, wieso.“ „Er hat dich angerufen und du bist nicht rangegangen? Schäm dich.“, zog Janis ihn grinsend auf. „Ich saß in einer Besprechung…“, meinte David. „Also, wie geht es ihm?“ „Du versuchst geschickt vom Thema abzulenken, was? Na gut dann lass ich dich mal.“, antwortete Janis und starrte dann nachdenklich in die Luft. „Hmmm… es schien ihm eigentlich ganz gut zu gehen. Etwas nervös vielleicht, wegen meinem großen und gefährlichen, bissigen Hund.“ Molly legte den Kopf schief und sah ihr Herrchen fragend an. „Aber sonst war er in Ordnung?“, fragte David, ohne auf die Bemerkung über Janis’ Hündin einzugehen. „Ja, er sah zumindest so aus… ich meine, bis auf dass er bei 20 Grad im Wintermantel und mit Mütze und Schal draußen herum läuft.“ „Oh…“ David lachte unsicher. „Ich glaub das ist meine Schuld… Ich hab ihm das mal vorgeschlagen, damit er sich wieder auf die Straße traut.“ „Hat’s denn was gebracht?“, fragte Janis, auch wenn er die Antwort eigentlich schon wusste. „Nun, bis heute nicht.“, lachte David. „Na gut, wenn es ihm gut geht, bin ich beruhigt. Ich muss jetzt wieder an die Arbeit.“ „In Ordnung.“ Janis verabschiedete sich von David und legte dann auf. Er verschränkte die Arme hinterm Kopf und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. „Tja Molly… was machen wir beide jetzt?“ Die Hündin bellte kurz und verließ dann schnell das Arbeitszimmer. Kurze Zeit später kam sie mit einem grünen, bereits sehr zerkauten Ball zurück. „Blöde Frage…“, murmelte Janis kopfschüttelnd. „Na gut, gehen wir in den Garten.“ Das Einzige, was Janis daran störte, einen Hund zu haben, waren die nächtlichen Spaziergänge, wenn es Molly mal wieder in den Kopf gekommen war nach Mitternacht unbedingt noch nach draußen zu wollen. Auch wenn es den Tag über knapp 20 Grad gewesen waren, jetzt, wo die Sonne nicht mehr schien, war es eindeutig zu kalt, um noch draußen herumzulaufen. Aber was tat man nicht alles für seinen vierbeinigen Freund. „Molly, zieh doch nicht so. Benimm dich wenigstens, wenn du mich schon um diese Uhrzeit noch aus dem Haus holst.“, beschwerte sich Janis, doch die Hündin schien ihn zu ignorieren. „Du… unmöglich dieser Hund…“ Als Molly stehenblieb und lauschend die Ohren aufstellte, seufzte Janis erleichtert. „Ist schon okay, du musst nicht stehen bleiben. Ich wollte nur, dass du aufhörst-“ Er unterbrach sich selbst, als Molly plötzlich anfing leise zu knurren. Als er alarmiert aufsah, fiel sein Blick auf eine schmale Gestalt, die im Dunkeln kaum zu erkennen war und sich langsam auf ihn zu bewegte. Janis kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, dadurch besser sehen zu können, ließ es aber wieder bleiben, da er keine Veränderung bemerkte. „Wer ist da?“, fragte er leise, um die anderen Nachbarn nicht zu wecken. In diesem Dorf hätte man ihm vermutlich sogar übel genommen, wenn er eine Familie aus dem Schlaf gerissen hätte, um sie vor einem Feuer zu warnen, also war er lieber vorsichtig. Molly hörte auf zu knurren, jaulte kurz leise und zog Janis dann in die Richtung der noch immer auf ihn zugehenden Gestalt. „Hey, was soll das denn?“, fragte Janis. Nun gut… wenn Molly den Fremden nicht anknurrte, schätzte sie ihn vermutlich nicht als Gefahr ein. Janis erkannte Luka in dem Moment, in dem dieser in den Schein einer der wenigen Straßenlaternen dieser Straße trat. „Na großartig…“, murmelte Janis, als er sah, dass der Junge mit geschlossenen Augen und nur mit einem Pyjama bekleidet, vor ihm stand. „Luka?“ Der Junge reagierte nicht und lief einfach weiter stur gerade aus. „Hey Luka, warte doch mal.“ Janis Blick fiel auf die Füße seines Nachbarn und er hob erschrocken die Augenbrauen. „Du trägst ja nicht mal Schuhe. Hey.“ Er ging neben Luka her und griff vorsichtig nach den Schultern des Kleineren. „Komm, ich bring dich nach Hause.“ „Nein!“ Luka blieb augenblicklich stehen und versteifte sich. „Nein, nicht nach Hause…“ „Okay, okay.“, beeilte sich Janis zu sagen. „Okay… dann gehen wir zu mir, ja? Da bist du besser aufgehoben, als hier draußen.“ Erleichtert nahm er das Nicken des Jungen zur Kenntnis und führte ihn dann langsam in sein Haus. Na das war ja großartig. Luka, der niemals nach draußen ging, schlafwandelte nachts allein durchs Dorf, im Pyjama und ohne Schuhe… Janis schüttelte den Kopf. Sobald sie durch die Haustür getreten waren, dirigierte Janis ihn ins Wohnzimmer, wo er ihn auf die Couch drückte. Sobald Lukas Kopf das Polster berührte, war er bereits wieder eingeschlafen. Janis schnipste. „Eine Decke…“ Ende Kapitel 6 So… das war’s auch schon wieder. Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen. Nächste Woche erfahrt ihr dann, was David jetzt mit Luka anstellt. (Ich bin ziemlich fies zu dem armen Luka oder…^^) Oh ja, ich fahr nächstes Wochenende nach Hause zu meiner Familie. Aber ich wird mir ganz viel Mühe geben, das nächste Kapitel trotzdem zu schreiben und spätestens Sonntagabend hoch zuladen. Also dann, ich wünsche eine schöne Woche.^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)