Wie Hund und Katze... von usaki-chan ================================================================================ Kapitel 2: Der Verleger ----------------------- Hi Leute! Ich freu mich, dass ein paar Leute meine Geschichte lesen und möchte mich an dieser Stelle auch erst einmal bei den Leuten bedanken, die mir einen Kommi geschrieben haben. Das waren jani-chan und HollyGolightly… Ich hab mich wirklich sehr gefreut.^^ Die Frage, wo er alles herbekommt, was man für sein Leben so braucht, wird in diesem Kapitel zumindest ansatzweise geklärt.^^ Und jetzt Schluss der Vorrede und viel Spaß mit dem zweiten Kapitel. 2. Der Verleger Erst nach dem dritten Klingeln öffnete Luka vorsichtig die Haustür einen Spalt breit und spähte nach draußen. „Hey.“ David hob zum Gruß die Hand und grinste dann breit. „Na was ist, lässt du mich rein?“ Luka nickte und trat zur Seite, um den anderen Mann ins Haus zu lassen. „Sag nicht, du hast vergessen, dass ich komme.“, meinte David. „Ent- entschuldige die Unordnung, ich wollte noch aufräumen, aber-“, stammelte Luka, wurde aber von David unterbrochen, der eine Hand gehoben hatte, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Das mein ich gar nicht.“, sagte der Verleger und grinste. „Die Unordnung hier bin ich doch gewöhnt. Was ich meinte war, dass ich eine ganze Weile darauf warten musste, dass du die Tür aufmachst.“ Luka nickte und senkte den Kopf. „Ich war in meine Arbeit vertieft.“ „Oh… ist es zufällig ein neuer Roman?“, fragte David. Seine Neugierde war geweckt. Immerhin war das sowieso der Grund seines Besuches. Luka nickte wieder. „Ja… ich hab ihn gestern angefangen.“ „Gehen wir in dein Arbeitszimmer, okay? Da lässt es sich besser reden.“ David stand bereits an der Tür, ohne Lukas Antwort abgewartet zu haben. „Nein!“, rief Luka und beeilte sich zu seinem Verleger zu kommen. „Das… das geht nicht.“ Er schob sich zwischen David und die Tür und versuchte den anderen Mann so davon abzuhalten, dass Zimmer zu betreten. „Luka.“ David runzelte die Stirn. „Was soll das denn?“ „Du kannst nicht-“ Luka unterbrach sich selbst. Er merkte, wie ihm schwindlig wurde, schloss die Augen und schüttelte den Kopf um das Gefühl wieder loszuwerden. „Du kannst…“ „Hey, ganz ruhig.“ David lächelte. „Wenn du nicht willst dass wir ins Arbeitszimmer gehen, dann… gehen wir eben in die Küche. Hast du heute schon etwas gegessen.“ „Nein… ich hab gearbeitet…“, antwortete Luka, nicht ganz sicher, ob er jetzt erleichtert sein sollte, oder nicht. David sah den jüngeren forschend an. „Wann hast du das letzte Mal etwas gegessen?“ Als Luka den Kopf senkte, war David die Antwort bereits klar. „Na… los ab in die Küche. Ich werde uns etwas kochen.“ Er griff nach Lukas Arm und zog ihn hinter sich her in die Küche. Wenn der Junge sich erst einmal in seine Arbeit vergrub, dann vergaß er alles um sich herum, nicht nur das aufräumen, sondern auch das essen. Schon als er den ersten Schritt in das Haus gesetzt hatte, war David klar gewesen, dass Luka an einem neuen Roman arbeitete. Das Chaos, welches im Flur herrschte, sprach für sich und er war sicher, dass es im Arbeitszimmer noch schlimmer aussah, sonst hätte sich Luka nicht so dagegen gewehrt, dass sie es betraten. „Wann war Pedro das letzte Mal hier? Du hast kaum noch was Essbares im Haus.“, fragte David, nachdem er einige Minuten lang die Schränke durchsucht hatte. „Meine Güte, es ist nicht gut, wenn du nichts isst. Ich hab dir schon oft genug gesagt, dass du besser auf dich aufpassen musst.“ „Ich…“ Luka senkte den Kopf. David war böse auf ihn, er hatte es wieder einmal geschafft, ihn zu verärgern. Er ließ sich auf einen Stuhl sinken, zog die Beine an und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Armen. „Hey…“ David legte dem Jungen eine Hand auf die Schulter und ging dann vor ihm in die Hocke. „Es tut mir leid…“ Luka schniefte. „Ich weiß, du hast gesagt, ich muss besser auf mich achten.“ Ohne den Kopf zu heben, wischte er sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen. „Jetzt bist du böse auf mich… und… u-u-und du hast auch das Recht dazu. Ich meine wenn ich nicht… dann kann ich auch nicht… ich meine…“ David schüttelte seufzend den Kopf und griff nach Lukas Händen, unterbrach somit das Gestammel des Jüngeren. „Ich bin nicht böse auf dich.“ Luka sah verwirrt auf. „Nicht?“ „Nein. Wieso sollte ich denn?“ David stand auf und wuschelte dem Jungen durch die Haare. „Ich mache uns jetzt was zu Essen.“ Janis fühlte sich in etwa so, wie vor einer großen Schularbeit… in Mathematik. Im Grunde genommen stand er sogar vor einem Test, wenn auch nicht in der Schule, sondern vor dem Haus der Becksteins und auch nicht in Mathematik. „Ah, Sie müssen Janis Keller sein.“, rief eine fröhliche Männerstimme hinter ihm, als er gerade auf die Klingel drücken wollte. „Marlene hat uns bereits von Ihnen erzählt.“ Janis setzte ein freundliches Lächeln auf, bevor er sich umdrehte. „Nun, dann sind Sie mir gegenüber im Vorteil.“, meinte er. „Andreas Richter.“ Der Mann reichte Janis die Hand. „Und das sind meine Frau Luisa und meine Tochter Sara.“ „Freut mich, Sie kennen zu lernen.“, meinte Janis und gab Luisa ebenfalls die Hand. Dem kleinen Mädchen winkte er nur freundlich lächelnd zu, da sich die kleine hinter ihrer Mutter versteckte. „Verzeihen Sie bitte.“, meinte Luisa entschuldigend. „Sie hat es nicht so mit Fremden.“ „Das ist schon in Ordnung.“ Janis lächelte die Frau an. „Es ist besser, wenn sie nicht gleich auf jeden fremden Mann zuläuft, nicht wahr?“ Luisa nickte. „Da haben Sie wohl Recht. Na komm mein Spatz.“ Sie griff nach der Hand ihrer Tochter und zog sie hinter sich her in den Garten der Becksteins. Janis schüttelte kurz den Kopf und folgte ihnen dann. Andreas ließ das Tor hinter sich zufallen und schloss dann zu Janis auf. „Also, was führt Sie in einen kleinen Ort, wie unseren hier?“, fragte er. „Ich meine… bei uns ziehen nicht allzu oft neue Nachbarn ein… verzeihen Sie bitte meine Neugier...“ „Nein, das ist schon in Ordnung.“, antwortete Janis. Er seufzte. „Wissen Sie… ich wollte eigentlich auch nie in so einen kleinen Ort ziehen. Ich bin eher ein Großstadtmensch. Aber… im Leben läuft nicht immer alles so, wie man es sich wünscht.“ „Was ist denn passiert?“ „Nun ich-“ „Janis! Wie schön, dass Sie hier sind!“ Marlene kam auf ihn zu, eine Schürze um die Hüften und in den Händen eine Schüssel voller Salat. „Wir reden später weiter.“, flüsterte Andreas. „Hallo Marlene.“ Er winkte ihr fröhlich zu und machte sich dann auf die Suche nach seiner Familie. „Kommen Sie, ich mache Sie mit den anderen bekannt!“ Sie stellte die Schüssel auf einen langen, bereits ziemlich vollen Tisch ab und ging dann los, ohne eine Antwort von Janis abzuwarten. „Die Familie Richter kennen Sie ja scheinbar schon.“ Sie lachte fröhlich und steuerte dann zielgerichtet auf einen großen, dunkelhaarigen Mann zu, der an einem klapprigen Grill stand und kleine Würstchen wendete. „Das hier ist mein Mann, Peter.“ „Hallo. Sie müssen Janis sein. Meine Frau hat gestern den ganzen Abend von Ihnen geschwärmt.“, meinte Peter, legte die Grillzange weg und reichte Janis die Hand. „Geschwärmt?“, fragte Janis etwas irritiert. „Er übertreibt nur, mal wieder.“ Marlene warf ihrem Mann einen vernichtenden Blick zu, der ihn dazu veranlasste, die Augen zu verdrehen und zu einem anderen, weitaus stabileren Grill zu gehen und sich doch um das Fleisch zu kümmern. Marlene lächelte und wandte sich dann den vielen anderen Menschen in ihrem Garten zu. „Das dort drüben beim Klettergerüst, das sind meine Tochter Hannah, mein Sohn Jonas… die Kleine da ist die Tochter der Richters…“ Marlene deutete einzeln auf jedes Kind, das in dem seltsamen Gebilde aus Eisenstangen herumkletterte. „Oh, die süße Kleine da ist die Enkelin von Bernhard Wolf. Armer Kerl, hat letztes Jahr seine Frau verloren. Nach fast 60 Jahren Ehe.“ „Schrecklich.“ Janis war sich nicht ganz sicher, was er darauf antworten sollte, da er weder diesen Bernhard Wolf, noch seine Frau kannte. „Ja nicht wahr.“ Marlene schüttelte den Kopf. „Das dort ist er, der mit dem schwarzen Hut.“ Janis folgte ihrem Blick und erkannte den alten Mann, dem er gestern auf der Straße begegnet war. „Wir sind uns gestern kurz über den Weg gelaufen.“ „Kommen Sie. Ich stelle Sie dem Rest vor.“ David legte sein Besteck zur Seite und sah auf. „Was ist passiert?“ Luka öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber gleich wieder und senkte niedergeschlagen den Kopf. „Wieso denkst du, es wäre etwas passiert?“ „Ich kenn dich gut genug um zu wissen, wenn du ein Problem hast, also spuck es aus.“, antwortete David. Seit einer halben Stunde saßen die beiden jetzt beim essen und Luka hatte in der ganzen Zeit noch kein einziges Wort gesagt. Nicht das Luka von Natur aus gesprächig war, aber normalerweise hätte er wenigstens ein paar Sätze zu seinem neuen Roman verloren. „Ich… ich hab einen neuen Nachbarn.“, antwortete Luka, denk Blick starr auf seine Hände gerichtet. „Und? Hat er dir irgendetwas getan?“, fragte David weiter. Luka hatte anscheinend ein Problem, aber wie gewöhnlich war es sehr schwierig, eine ordentliche Beschreibung davon aus ihm herauszubekommen. „Na naja… nicht direkt. Er… er war gestern hier.“, murmelte Luka. David seufzte, halb erleichtert, halb amüsiert. „Ich verstehe.“, meinte er. „Was wollte er denn?“ „Er hat mir Finn zurück gebracht.“, antwortete Luka. „Er war wohl in sein Haus eingestiegen…“ Nur mit Mühe unterdrückte David ein Lachen. „Er hat dir also deinen flüchtigen Kater zurück gebracht? Das war doch sehr nett von ihm.“ Luka schüttelte hektisch den Kopf. „Er wollte nicht wieder gehen.“ „Okay… Du hast also Panik gekriegt, nicht wahr?“, fragte David und seufzte. „Er wollte dir sicher nichts tun.“ „Woher willst du das wissen?“, rief Luka aufgebracht, zuckte aber sofort selber zusammen, als ihm klar wurde, dass er gerade geschrien hatte. „E-e-e-entschuldige…“, stotterte er, den Blick noch immer auf seine Hände gerichtet. „Schon okay.“, meinte David lächelnd. „Na komm…“ Er griff nach Lukas Besteck und drückte es dem Jungen wieder in die Hände. „Iss auf und dann unterhalten wir uns über deinen neuen Roman, ja?“ Luka nickte zögernd und begann dann wieder zu essen. David schüttelte von dem anderen unbemerkt den Kopf. Irgendetwas musste er doch tun können, um den Jungen aus dem Haus und in Kontakt mit anderen Menschen zu bekommen. Es war nicht gut für Luka, den ganzen Tag nur in seinem Arbeitszimmer zu hocken und niemals vor die Tür zu gehen. Natürlich wusste er, dass der Junge schon beinahe panische Angst davor hatte, mit anderen Menschen – besonders Fremden – zu reden, aber er wusste auch, dass es nicht mehr lange so weiter gehen konnte. Je länger Luka sich von der Außenwelt abschottete, desto schwieriger würde es werden, ihn wieder in diese Welt hinein zu bringen. Janis streckte sich stöhnend und lehnte sich dann mit dem Rücken gegen die kalte Hauswand. Er hatte in der letzten Stunde mehr seiner Nachbarn kennen gelernt, als in dem letzten Jahr in seiner alten Wohnung. Und sie waren nicht so, wie Janis es sich vorgestellt hatte, sondern aufgeschlossen und sehr freundlich. Selbst die kleine Sara hatte sich inzwischen an ihn gewöhnt und hatte ihm schon ein paar Mal darum gebeten, ihr neuen Saft zu geben. „Sind wir so anstrengend?“ „Andreas…“ Janis richtete sich erschrocken auf und lächelte dann. „Nein das nicht… aber ich komme aus der Großstadt. Aus meiner Nachbarschaft kannte ich nur zwei Menschen… den Pizzajungen und die alte Dame, die eine Etage unter mir gewohnt hat. Das hier ist etwas… ungewohnt.“ Andreas lächelte und lehnte sich neben Janis an die Hauswand. „Ich habe auch nicht immer hier gewohnt. Meine Frau und ich, wir kommen ebenfalls aus einer Großstadt, wissen Sie?“ „Wirklich?“ Janis wirkte erleichtert. „Wie haben Sie daran gewöhnt, dass alle Ihre Nachbarn Sie kennen?“ „Nun… es hilft zu wissen, dass man selber auch alle seine Nachbarn kennt.“, meinte Andreas. Janis lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Wieso sind Sie hier her gezogen?“ „Als Luisa schwanger war sagte sie zu mir, dass unsere Kinder auf keinen Fall in einer großen Stadt aufwachsen würden. Sie wollte, dass Sara und ihr Bruder umgeben von Pflanzen, Tieren und frischer Luft leben und groß werden.“ Andreas seufzte. „Dafür ist dieser Ort sehr gut geeignet, nicht wahr?“ „Sie haben noch einen Sohn?“, fragte Janis. Andreas sah plötzlich sehr traurig aus. „Saras Zwillingsbruder…“ „Ist ihm etwas passiert?“, fragte Janis Der Gesichtsausdruck seines Gegenübers beantwortete ihm die Frage bereits. „Ich… ich geh dann mal wieder zu meiner Frau zurück.“ Andreas wandte sich ab und ging zurück zu den anderen. Janis suchte nach der Gastgeberin. „Ähm Marlene?“ Die Frau wandte sich um und lächelte. „Janis, wie gefällt es Ihnen bei uns?“ „Sehr gut, alle sind sehr freundlich.“, antwortete Janis. „Ich… müsste mich nur mal kurz ausklinken und mit meinem Hund eine Runde gehen.“ „Oh ja natürlich, gehen Sie.“ Marlene lachte. „Das Essen läuft Ihnen schon nicht weg, nicht wahr?“ Janis lachte ebenfalls und wandte sich dann ab. Auch wenn alle hier sehr nett waren, anstrengend waren sie auch. Er war sogar ein klein wenig erleichtert, als er auf die Straße trat und das Gartentor der Becksteins hinter sich schloss. Schnell überquerte er die Straße, schloss seine Tür auf und griff nach der Leine, die direkt neben der Tür auf dem Boden lag. „Molly komm her, wir gehen raus!“, rief er und schüttelte die Leine. Die Hündin bellte zur Antwort und kam sofort aus dem Wohnzimmer herausgeschossen. Als sie ihr Herrchen erreicht hatte, sprang sie freudig an ihm hoch und lies ihn die Leine in ihr Halsband einhacken. „So… los geht’s.“ Molly landete wieder mit allen vier Pfoten auf dem Boden und zog Janis hinter sich her aus dem Haus. „Hey, hey…“, lachte er. „Nicht so ungeduldig, junge Dame!“ Aber die Hündin dachte gar nicht daran, langsamer zu gehen und so stolperte Janis noch ein paar Meter hinter ihr her, bis er mit jemandem zusammenstieß. „Autsch… Verzeihung.“, meinte Janis und zog kurz an der Leine. „Molly, ich hab dir doch gesagt, du sollst nicht so ziehen.“ Die Hündin setzte sich auf den Gehweg und sah unschuldig zu ihrem Herrchen auf. „Janis?“ Die Stimme des Mannes in den er hineingelaufen war, klang überrascht und kam ihm auch sehr bekannt vor. „David?“ Janis sah erstaunt auf und lachte dann. „Was machst du denn hier?“ „Das könnte ich dich genau so fragen. Sag nicht, dass du jetzt hier wohnst?“ David ging in die Hocke und kraulte Molly am Kopf, um sie so zu begrüßen. „Doch, das tu ich. Und wieso bist du hier?“, fragte Janis. „Sag nicht… sag mir jetzt bitte nicht, dass du der Verleger von Luka Seidel bist…“ Er hatte sich umgesehen und festgestellt, dass sie nur wenige Meter vom Eingang des Hauses seines Nachbarn entfernt standen. „Nun… um ehrlich zu sein, bin ich das.“, antwortete David. Er tätschelte Molly noch ein letztes Mal den Kopf und stand dann wieder auf. „Um genau zu sein, sind Luka und ich gute Freunde.“ „Ich glaubs einfach nicht.“, meinte Janis perplex. „Und du-“ David brach ab und in seinem Gesicht war deutlich zu sehen, dass ihn gerade eine Erkenntnis überkommen hatte. „Du bist sein neuer Nachbar?“ „Ähm… ja.“, antwortete Janis. „Ich war gestern kurz bei ihm, wegen seiner Katze. Er ist… anders, als ich ihn mir vorgestellt habe.“ David nickte. „Na los komm, gehen wir eine Runde mit Molly.“ Die Hündin stand sofort wieder und ging los, den beiden Männern voran. Sie liefen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis David schließlich wieder das Wort ergriff. „Du hast ihn gestern ganz schön erschreckt, weißt du das?“ „Ich habe es vermutet, bei seiner Reaktion. Er hat kaum was gesagt, mich nicht angesehen und seine Hände haben gezittert.“, antwortete Janis. „Ist irgendwas mit ihm nicht in Ordnung? Meine Nachbarn meinen auch, er wäre seltsam. Marlene hat mir gesagt, dass er niemals aus dem Haus geht, mit niemandem redet und nur für dich überhaupt seine Tür aufmacht.“ „Nun… er hat ein paar Probleme, ja.“, meinte David bestätigend. „Ich kenn ihn jetzt schon eine ganze Weile, eigentlich seit seiner Geburt…“ Janis sah ihn fragend an. „Unsere Eltern sind Freunde, alte Schulfreunde um genau zu sein… nun… er war schon immer ziemlich schüchtern…“ David zuckte mit den Schultern um deutlich zu machen, dass er nicht wusste, wie Luka so geworden war. „Ich weiß echt nicht, was ich mit ihm machen soll.“ Janis runzelte die Stirn. Er brauchte David nicht anzusehen, um zu wissen, dass es diesen sehr bedrückte, dem Jungen nicht helfen zu können. Nachdem David das Haus verlassen hatte, war Luka noch einen Moment an der Tür stehen geblieben und hatte den Anderen beim weggehen beobachtet. Als er gesehen hatte, wie sein neuer Nachbar mit ihm zusammenstieß, war er erschrocken zusammengezuckt und langsam vom Fenster zurück gewichen. Janis Blick war für kurze Zeit auf ihn gerichtet gewesen und hatte sein Herz vor Schreck schneller schlagen lassen, auch noch, nachdem der Mann wieder zu David gesehen hatte. Jetzt saß Luka im Wohnzimmer, zusammengekauert in seinem Lieblingssessel und schaukelte leicht vor und zurück. „Nur weil die beiden sich kennen, heißt das noch lange nicht, dass sie über dich reden Luka…“, murmelte er zu sich selbst. „Aber… als er gestern hier war, hab ich mich wie immer völlig daneben benommen… er stellt David ganz sicher Fragen über mich… oh nein… okay, hör auf damit. Du musst dich wieder beruhigen. Selbst wenn…“ Luka lachte leise. „Er wird ganz sicher nicht wieder herkommen, also was sollte es mich stören?“ Er hob den Kopf und atmete tief durch. „Siehst du, es ist alles… in Ordnung…“ Bei den letzten beiden Worten klang seine Stimme wieder zweifelnder. Luka ließ den Kopf zwischen seinen Armen verschwinden. „Verdammt…“ Finn, der gerade wieder von seinen Mäusefangzügen zurückgekehrt war, sah zu seinem Besitzer auf. Er sparte es sich, auf sich aufmerksam zu machen, da der Mensch ihn in diesem Zustand sowieso nicht hören würde, setzte stattdessen gleich zum Sprung an. „Uah!“ Luka schrie erschrocken auf, als Finn neben ihm auf dem Sessel landete und seinen Kopf sofort gegen die Seite seines Besitzers drückte. „Finn… musst du mich so erschrecken?“ Der Kater mauzte und kuschelte sich neben Luka auf den Sessel. Dieser kraulte Finn abwesend am Kopf, woraufhin das Tier sofort zu schnurren begann. Der Junge seufzte, bemerkte gar nicht, wie er sich langsam entspannte. Seine verkrampfte Hand löste sich aus seinem Pulli, sein Herzschlag und seine Atmung beruhigten sich wieder. Finn schloss die Augen, zum einen weil er zufrieden mit sich selbst war, da er seinen Besitzer wieder einmal dazu gebracht hatte, sich zu beruhigen und außerdem genoss er es sehr, von dem Menschen gestreichelt und gekrault zu werden. - Ende Kapitel 2 - So, das wars… ich hoffe, es hat euch gefallen. Nächste Woche geht’s dann weiter mit Kapitel 3.^^ Bis dann, Bye Bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)