A World Behind This Door von Celest_Camui (Things I can't forget) ================================================================================ Kapitel 2: If I Say No, Than I Mean Yes~ ---------------------------------------- Manchmal ist es schwer zu sagen. Ist es richtig, auf den Verstand zu hören, wenn die Gefühle etwas anderes sagen? Ist es falsch, sich den Gefühlen hinzugeben, wenn der Verstand dir das Gegenteil befiehlt? Und wie sehr sollte jemand, der sich selbst hasst, auf seine Selbsteinschätzung hören? Wir machen oft Fehler und genauso oft wollen wir sie wieder korrigieren. Und selbst wenn wir wissen, es gibt kein Zurück mehr, so stirbt doch die Hoffnung zuletzt… Ihre schlanken Arme wanden sich um seinen Hals, und das geringe Gewicht ihres Körpers war deutlich an dem seinen zu spüren. Er wusste nicht, was los war, und diese Situation ausnutzen, wäre auch nicht sein Ding gewesen. Frauen schlafen aus Liebe und Leidenschaft mit ihm, nicht aus günstigen Situationen… „Okay…“ Sanft löste er sich aus ihrem Griff und schlenderte um das Bett herum. Dann legte er sich neben sie, jedoch ohne vorher auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, das Licht zu löschen. Würde sie ihm sagen, was los war? Sie… konnte ihm unmöglich erklären, weshalb sie so reagierte, aber noch viel weniger konnte sie diese Aussage so im Raum stehen lassen, ohne dass es sich auf falsche… jedenfalls ziemlich falsche Vorhaben ihrerseits zurückführen ließe. „Ich…“ Schon bei ihrem ersten Wort, das in seinen Ohren das lieblichste Wesen der Welten umschrieb, stockte ihm der Atem. Und erst recht, als die ersten kleinen Salzwassertröpfchen aus ihren Edelsteinaugen rannen. „Ich bin davongelaufen, wie ein kleines trotziges Kind. Ich bin sowas von unreif. Wie konnte ich mich nur dermaßen blamieren? Dabei ist es doch nur eine Tradition. Nichts weiter… schon Generationen vor mir sind damit klar gekommen und waren nicht unglücklich, also… warum nur kann ich es nicht tun?“ … Weil du jemand anderen bereits mehr liebst, als alles andere in dieser Galaxie… Diese Stimme in ihrem Kopf wurde jedoch vorerst kurzerhand beiseite geschoben. Er versuchte, einen ernsten Gesichtsausdruck zu machen, doch eigentlich fühlte er sich gerade nicht schlauer als ein Bündel Stroh. Er hatte nicht auch nur im Geringsten kapiert, was sie ihm da gerade erzählen wollte. Und auch ihr war das klar. Also sammelte sie all ihre Kräfte und versuchte, ihm bestmöglich zu erklären, worum es eigentlich ging. „Eine alte Tradition besagt, dass ich mir nun meinen Partner aus unserem Dorf wählen muss, der an meiner Seite regiert. Ich hätte heute Abend eigentlich schon verheiratet sein müssen…“ Autsch! Das saß… so etwas wollte er mit Sicherheit nicht hören, also tat er das, was er in einer solchen Situation immer tat: Müll reden. „Also bist du hierher gekommen um den großen Zelos Wilder zu küssen, um herauszufinden, ob deine starken Gefühle für diesen einzigartigen Mann zu überwinden sind.“ Nun erwartete er so Einiges… was jedoch nicht eintrat. Nein, sie beschimpfte ihn nicht, schlug oder trat nicht nach ihm und sah nicht einmal angewidert weg. Und dann hatte er einen Anblick vor sich, der sein Leben veränderte. Sie wurde rot. Sie starrte tatsächlich einfach nur an die Decke und errötete. „A…also so ist das nun auch wieder nicht… ich meine, wenn ich das wollte dann…“ Er traute dem, was er da sah, einfach nicht. Wie konnte das nur sein? „Du zögerst.“, brachte er ernsthaft hervor. Sie wusste nicht mehr, was sie tun sollte. Ihr Kopf sagte, sei ernst, sag nein, das ist nicht richtig… doch ihr Herz hinderte sie daran. Und so wurde sie nicht einig mit sich. „Ich zögere doch nicht“, ihre Stimme brach in ein hysterisches verzweifeltes Lachen, „Es ist nur... na ja, wie soll ich das erklären... Das hat ja nicht wirklich etwas…“ Doch weiter kam sie nicht… Er ertrug es nicht länger. All dieses Gerede ohne Sinn, wo sowohl er als doch auch sie so viel bessere und von Grund auf ehrlichere Dinge gerade im Kopf hatten. Mit einem Ruck, der ihr die Sprache verschlug, hatte er sich über sie geworfen und mit seinen Lippen die ihren zum Schweigen gebracht. Er küsste sie innig und fordernd, und sie konnte nicht anders, als sich diesem dominanten Geschehen zu unterwerfen. Sie schwieg, denn sie wollte es eigentlich auch nicht anders. Seine Hand fuhr langsam ihre Handgelenke ab, ihre schlanken weiblichen Finger. Sie war so wunderschön, jeder einzelne Zentimeter an ihr. Langsam versuchte er, ihren Pullover auszuziehen. Sie sagte nichts… kein Wort. Doch sie schien auch nicht die geringsten Anstalten zu machen, sich zu bewegen, ihm entgegenzukommen. Wollte sie es nicht? Ging ihr das alles zu schnell? Er wusste es nicht, doch er konnte sich ja jetzt kaum noch zurückhalten. Es ging einfach nicht. Und doch hatte er keine Wahl, er musste der Lust des Fleisches entsagen, sollte er dadurch ihren Seelenfrieden stören. „Wenn… wenn du es nicht möchtest.. dann musst du nur ein Wort sagen und ich höre auf.“ Und sie? Sie war verzweifelt. Natürlich wollte sie das, noch nie hatte sie so viel… Gefühl, Zärtlichkeit oder auch Lust. Ihr Herz raste… und doch… doch durfte sie das nicht tun. Immerhin wartete „Zuhause“ ein Mann auf sie, ihr Mann. Wer auch immer es werden würde. Doch dieses Gefühl war einfach nur überwältigend. Was sollte sie tun? „Das Licht blendet mich.“ Er sah ihr in die Augen. War sie schüchtern oder empfindlich? Ein paar Handgriffe an dem Schalter hinter dem Bett genügten, um das Licht zu dämmen. Und doch war es eigentlich mehr eine Ausflucht. Sie wollte und konnte ihn nicht zurückweisen, genauso wenig, wie sie es annehmen konnte. Und dazu kam, dass sie Angst hatte. In diesem Moment fühlte sie sich ihm so nahe. Sie wollte ihn glücklich machen. Doch sie hatte kaum Erfahrungen, nicht mehr als das, was sie mal gelesen oder gehört hätte, und er… er war nun einmal ein Weiberheld mit Erfolg. Sie hatte Angst, sie war durcheinander. „Meinst du nicht, dass wir hier etwas tun, das sich nicht gehört?“ Sie war nervös. Seine Küsse auf ihrem Hals, seine Hand, die ihre liebkoste, all das lies sie fast nicht mehr klar denken. Er sah ihr tief in die Augen. „Ist das, was wir hier vorhaben, nicht immer Sünde?“ Wieso nur? Auch wenn er so etwas sagte. Etwas derart Ehrliches, etwas derart… Unreines zu sagen. Und das mit einem solchen Willen und mit so viel Lust. Musste sie sich wirklich sträuben? Während er ihren Körper erkundete, wie ein kleiner Junge den neusten Vergnügungspark, wollte sie ihm eigentlich nur noch nachgeben. Und das tat sie auch, wenn vielleicht auch noch nicht so viel, wie beide gerne wollten. Sie hob ihren Oberkörper ein kleines Stück an. Nur ein kleines bisschen, gerade so viel, dass es reichte, ihren Pullover hochzuziehen. Sanft schob er ihr etwas großes Kleidungsstück hinauf. Ihre schlanke Taille, ihr wohlgeformter Busen, das war zu viel. Sie konnte ihn nicht mehr zur Ruhe bekommen. Egal was sie tat, er würde sie nicht wieder gehen lassen. Leicht ließ er seine Küsse auf ihrem Bauch ziehen, wanderte über erogene Zonen hinauf, um letztendlich wieder an ihrem Hals und schließlich auf ihren wollüstigen Lippen anzukommen. Ein heißer Kuss, aus dem sich beide nur widerwillig rissen, um nicht gänzlich die Besinnung zu verlieren, bei der sie sich nicht wirklich bewusst war, ob sie überhaupt noch imstande sein konnte, ihren Zustand als bewusst zu bezeichnen. Doch … „Warum?“, brachte sie unter heftigem Keuchen hervor. Noch nie hatte sie daran gedacht, dass einfacher Körperkontakt ohne das Berühren oder Einbeziehen wirklich beim Sex wichtiger Zonen einen Menschen mit so viel Selbstbeherrschung derart aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Zelos hörte ihre Frage, doch er war im Gegensatz zu ihr nicht mehr ganz so aufnahmefähig. „Was, warum?“ flüsterte er ihr sanft ins Ohr. Die Küsse auf ihrem Körper schienen wie Adrenalin für ihr Herz zu sein und seine Worte, dahingehaucht wie ein einzelner Traum, machten es nicht besser… oder vielleicht auch genau das. „Warum gerade ich? Du könntest so viele haben, wieso willst du ausgerechnet…“ Ein kurzer Stoß ihres heißen Atems drang lieblich geräuschvoll aus ihrem Mund, der ihn so sehr verlockte. Kurz hielt er inne. Er ließ von ihr ab, um sich sein Hemd auszuziehen um mit seinen tiefblauen Augen in die ihren zu sehen und ihr mit einer solchen Gelassenheit und Ernsthaftigkeit eine Antwort auf die quälende Frage zu geben. „Weil ich die anderen nicht will.“ Erneute Stille. Man konnte sich an dieser Stelle fragen, ob sie nun ein guter Freund oder mehr ein Todfeind war, doch am Ende wurde sie immer gebrochen. „Bist du dir sicher, dass du mich wirklich willst?“ Ein sanftes Lächeln zierte seine sonst so gleichgültigen Gesichtszüge. Als er ihrem nach Verlangen brennenden Körper wieder näher kam, streckte sie ihm ihre Hände wie von selbst entgegen und ließ ihre Fingerspitzen über seinen Rücken gleiten. Leise hauchte er ihr entgegen: „Bei mir hat schon lange etwas anderes das Denken übernommen. Wenn es nach mir ginge, wäre deine Hose schon lange nicht mehr da, wo sie jetzt noch ist!“ Doch sie hatte einen Mann zuhause. Nun gut, vielleicht nicht gleich und auch nicht jetzt, aber sie hatte ihn. Noch dazu konnte sie nicht vor ihren Verpflichtungen davonlaufen. Und doch wollte sie nicht aufhören. Sie wollte es einfach nicht. Und doch konnte sie nicht… Und so vergingen Minuten, vielleicht auch eine Stunde, wer konnte das schon so genau sagen? Jeder kennt das, man genießt einen Moment bis zum letzten Tropfen, selbst wenn es falsch ist, oder man es nicht mit seinem Gewissen ins Reine bringen kann. Man wartet nur auf den Augenblick, an dem man selbst genügend Ausreden in Traumgespinsten verwoben hat, um einfach nachzugeben und sich das zu nehmen, was man selbst so gern hätte. Doch solange man ein Gewissen hat, wird man nie genügend Zeit haben, um mit sich einig zu werden. Niemals. Und auch so entschwand diese Nacht wie in einem Traum, und mit den ersten Sonnenstrahlen verflog auch ihre Illusion. Manchmal ist es schwer zu sagen. Ist es richtig, auf den Verstand zu hören, wenn die Gefühle etwas anderes sagen? Ist es falsch, sich den Gefühlen hinzugeben, wenn der Verstand dir das Gegenteil befiehlt? Und wie sehr sollte jemand, der sich selbst hasst, auf seine Selbsteinschätzung hören? Wir machen oft Fehler und genauso oft wollen wir sie wieder korrigieren. Und selbst wenn wir wissen, es gibt kein Zurück mehr, so stirbt doch die Hoffnung zuletzt… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)