Star Wars: Jedi Knight Academy - The Day Of Reckoning von Flamey (~By Sol~) ================================================================================ Prolog: -Prolog- ---------------- Er sah durch die Cockpitscheibe hinaus ins schwarze Nichts. Routinemäßig ließ er seinen Blick kontrollierend über die Instrumente seines fünfflügeligen Schiffes schweifen - doch wie schon zu erwarten war, konnten die Sensoren keine Feindkontakte in diesem System ausmachen. Daher schaltete er seinen Navigationscomputer ohne noch lange zu zögern auf den einzigen Planeten weit und breit auf und wendete sein Schiff. Dann schaltete er auf maximalen Schub und wurde von der ungeheuren Beschleunigungskraft der zwei hellblau aufleuchtenden Ionen-Triebwerke sanft in den Pilotensitz gedrückt. Der Planet kam schnell näher und schon bald waren genauere Details zu erkennen - wie sein Navigationscomputer, oder nur kurz 'NavCom', ihm schon verraten hatte, handelte es sich um einen sehr grünen Jungelplaneten. "Das ist also Yavin Vier...", stellte er für sich alleine fest. Nun erschien eine Karte auf dem Monitor und der NavCom markierte sein Ziel, dann tauchte sein Schiff in die Atmosphäre des Planeten ein. Kapitel 1: -Kapitel1- Der neue Schüler -------------------------------------- "Die Macht", fing ein braunhaariger Mann an zu erklären, "Ist überall. Sie ist immer präsent, jedes Lebewesen steht in..." Sein Vortrag, den er vor einem recht niedergeschlagen scheinenden jungen Mann hielt, wurde durch ein Piepsen unterbrochen. "Moment." Er griff an seinen Gürtel und nahm eines zylinderförmiges Gerät zur Hand. "Ja, ich höre, was gibt's...?", sprach er in das obere Ende des Kommunikationsgerätes. "Kyle...? Hier die Luftüberwachung!", ertönte nun eine Stimme aus dem Kommunikator. "Is' ja 'n Ding, euch gibt's auch noch...? Hey Leute, lang nichts mehr voneinander gehört!" "Kyle, keine Zeit für Späße! Wir haben ein einzelnes imperiales Schiff geortet, das in den Orbit eingedrungen ist! Und es steuert direkt auf die Akademie zu!" Kyle war sichtlich schockiert und wurde sofort ernst. "Wo ist Luke?", fragte er alarmiert. "Der ist nicht zu erreichen!", bekam er Antwort, "Deshalb haben wir dich ja informiert. Was sollen wir tun...?" "Geht nach Vorschrift vor! Schlagt Alarm, aber lasst das Schiff unbeschadet herankommen! Sobald es abdrehen will holt ihr es vom Himmel!" Er steckte das Gerät weg und schüttelte den Kopf, "Luke, deine sinnfreien Sicherheitsregeln werden noch mal unser aller Ende sein... und wo steckst du...?", murmelte er und machte sich auf den Weg zurück zur Akademie. "Meister Katarn? Äh - ich meine... Kyle...?", meldete sich nun der junge Mann zu Wort. "Werden wir etwa von den Imperialen angegriffen? Darf ich dann mitkämpfen?" Kyle drehte sich zu ihm um. "Ein Angriff mit nur einem Schiff? Sehr unwahrscheinlich. Und nein, du bist noch nicht so weit." Dann wies er ihn an sein Training alleine fortzusetzen und verließ den Trainingsplatz in Richtung der Akademie. Sein Schüler verdrehte die Augen. Jetzt war endlich mal was los was spannend werden könnte und er saß hier fest. Er seufzte und konzentrierte sich wieder auf sein Trainingsschwert, das daraufhin leicht zu zittern anfing und dann langsam von seiner Handfläche abhob, bevor es kurz in der Luft verharrte und dann wieder in seine Handfläche zurückfiel. "Aaach mann, es ist einfach zu schwer...", seufzte er frustriert, bevor er sich wieder auf sein Schwert konzentrierte. Wahrscheinlich war es nur ein Späher des Imperiums der sie aufgespürt hatte, dachte Kyle. Wobei 'nur' nicht so das passende Wort war. Denn selbst wenn es 'nur' ein Späher war, hieß das, dass das Imperium ihre Akademie gefunden hatte und sie damit schon sehr bald etwas größere Probleme bekommen würden. Plötzlich hörte er, wie sich ihm ein Schiff näherte und er sah nach oben, gerade noch rechtzeitig, um es durch die Baumwipfel hindurch beim Vorbeiflug erkennen zu können. Es hatte fünf Flügel, einen Mittelflügel auf der Oberseite, links und rechts je einen nach unten abgewinkelten und darüber wiederum je einen kleineren Flügel, der ungefähr im fünfundvierzig-Grad-Winkel von dem Mittelflügel abgewinkelt war. Er konnte zwei große Raketenwerfer links und rechts neben dem lang gezogenen Cockpit erkennen, dann flog das Schiff vor die Sonne und war nicht mehr genau zu erkennen. Doch die markante Silhouette des Schiffes verrieten Kyle den Typ - er kannte diese Schiffe nur zu gut. Sie waren zwar schon etwas älter, aber trotzdem noch wesentlich neuer als das X-Wing. Er griff zum Kommunikator. "Luftüberwachung, hier Kyle! Ich befinde mich auf dem Weg zur Akademie und hatte gerade visuellen Kontakt mit dem imperialen Schiff! Es handelt sich um ein XG-Eins Star Wing! Ich wiederhole, es ist ein schwer bewaffnetes imperiales Angriffs-Kanonenboot!" Laut seinem NavCom war die Akademie nur noch einen halben Kilometer entfernt. Endlich war er an seinem Ziel angekommen. Während er sich im Landeanflug befand, fasste er an seinen Gürtel - sein Schwert war zwar nicht mehr das neueste, aber es hatte schon viele das Leben gekostet. Er freute sich schon darauf, es bald gegen seine verhassten Feinde einsetzen zu können - zu lange hatte er auf seine Rache warten müssen. Er brachte sein Schiff über der Landeplattform der Akademie zum Stehen und richtete den Bug auf den Weg aus, der von der Landeplattform wegführte; dann setzte er zur Landung an. Die Flügel seines Angriffs-Kanonenbootes klappten mit einem hydraulischen Zischen nach oben, dann setzten die drei Füße auf, federten die Ladung sanft ab und das Schiff kam zur Ruhe. Kyle sah, wie das imperiale Schiff landete und wurde nervös. Was, wenn es ein Jedi war, der es auf die Akademieschüler abgesehen hatte? Er ging hinter einem der Bäume in Deckung, die die Landeplattform umgaben und nahm sein Fernglas zur Hand. Ein allzu mächtiger Jedi konnte es aber nicht sein; das hätte er gespürt. Schließlich klappte die Cockpitscheibe nach oben und öffnete sich wie die eines X-Wings. Durch sein Fernglas beobachtete er, wie ein junger braunhaariger Mann aus dem Cockpit sprang und sich umsah. Er trug eine schwarze Lederweste, Pilotenstiefel aus dem selben Material und unter der schwarzen Weste einen langärmeligen, dunkelgrauen Pullover mit silber-weißen Verzierungen am Kragen und an den Ärmelenden. Dazu trug er eine tiefschwarze Hose und war bewaffnet mit einer Blasterpistole an der linken - und mit einem Laserschwert an der rechten Seite. Als er gelandet war, deaktivierte er die Triebwerke und hielt Ausschau nach irgendwelchen Lebenszeichen. Offenbar hatte niemand seine Ankunft bemerkt; er sah kein Begrüßungskomitee, wie er es erwartet hatte. Er fasste erneut an sein Schwert um sich zu vergewissern, dass es noch da war, dann atmete er noch einmal durch und betätigte einen Hebel. Zischend öffnete sich das Cockpit und gewährte ihm freie Sicht auf seine Umgebung. Ohne noch lange zu zögern schwang er sich aus dem Cockpit und sah sich um. Das Cockpit schloss sich wieder und er machte den ersten Schritt in Richtung der Akademie, da sah er plötzlich im Augenwinkel etwas im Sonnenlicht aufblitzen. Ein Blastergewehr war auf ihn ausgerichtet! Er sprang gerade noch rechtzeitig hinter seinem Schiff in Deckung, als die Salve ihn nur knapp verfehlte. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen den hochgeklappten Flügel seines Schiffes und zog die Blasterpistole. "Na, das nenn' ich mal eine nette Begrüßung!", rief er und wartete. "Stirb, du imperialer Hund!", bekam er vom Schützen Antwort, unterstrichen durch einige weitere Salven. Das war es also. "Darf man heutzutage nicht ein imperiales Schiff fliegen, ohne bei denen gleich zum Club zu gehören?!", rief er wieder und Stille trat ein. "Entschuldige sein Benehmen, er ist noch sehr unerfahren", erklärte ihm ein braunhaariger Mann ruhig. "Ja, so sieht der auch..." Er stutzte und drehte sich nach rechts. "Wo kommen Sie denn so plötzlich her??", erschrak er, als er bemerkte, dass er nicht mehr alleine war. "Hey, hättest du mich gehört, wäre ich wohl kein Jedi", zuckte er mit den Schultern und streckte ihm die Hand hin. "Kyle Katarn, Lehrer der Jedi-Akademie, willkommen auf Yavin Vier. Nettes Schiff übrigens..." Er ließ seine Blasterpistole in die andere Hand wechseln, dann schüttelte er Kyles Hand. "Danke, bin ich auch stolz drauf. Ace, Ace Hunt." "Ah, Ace. Netter Name, kannte mal einen großen Jedi namens Ace...", er sah sich weiterhin Ace's Schiff an, der sich noch immer platt an den Flügel drückte. "Oh, wirklich...? Warum 'kannte'?", fragte Ace interessiert. "Er wurde von den Imperialen gefangen genommen - is' schon ein paar Jahre her." Ace ließ seine Blasterpistole sinken. "Oh..." "Komm' endlich raus, du imperiales Schwein! Stell' dich dem Kampf wie ein Mann, wenn du das kannst!", rief der Schütze wieder. "Aah... dieser schießwütige da... gehört der zu Ihnen...?", fragte Ace hilfesuchend. "Jaah", antwortete Kyle ihm, "Moment." Er entfernte sich und kurze Zeit später konnte Ace Schüsse hören. Er lugte vorsichtig um den Flügel herum und sah Kyle mit aktiviertem Laserschwert ein paar Salven abwehren. "Hör' auf, Dean!", rief er zu seinem Schüler herüber und Stille trat ein. Kyle deaktivierte sein Laserschwert und hing es wieder an seinen Gürtel. "Uups", machte Dean und packte das Blastergewehr schnell weg. "Da braucht es aber eine weitaus bessere Entschuldigung als nur 'upps'! Du solltest doch weitertrainieren, Dean! Was machst du also hier? Neue Schüler daran hindern, das Akademiegelände zu erreichen?", rief Kyle und Dean stand auf. "Ich... ääh... entschuldige, ich dachte... ich...", stotterte er und sah betreten zu Boden. "Darum kümmere ich mich später", kommentierte Kyle zu Ace gewandt, der mittlerweile aus seiner Deckung gekommen war und seine Blasterpistole weggesteckt hatte. "Jetzt komm' erst mal mit." Kyle ging auf den Weg zu, der zur Akademie führte. "Okay...", meinte Ace und folgte ihm, jedoch nicht, ohne vorher noch einmal zu Dean hinüberzusehen - nur um sicherzugehen, dass er sein Blastergewehr nicht wieder im Anschlag hatte. "Keine Sorge, alles in Ordnung. Er hat aufgehört. Er mag zwar ein Hitzkopf sein, aber das wird schon noch", sagte Kyle, ohne ihn gesehen haben zu können. "Woher...?", setzte Ace an, denn er war sich sicher, dass Kyle sich nicht umgedreht hatte. "Ach ja, stimmt. Die Macht...", beantwortete er sich seine Frage selbst, bevor er sie überhaupt fertig formuliert hatte. "So isses", antwortete Kyle ihm relativ tonlos und wurde etwas schneller. "Komm schon, wir wollen schließlich heute noch ankommen", forderte er ihn auf und Ace nickte, als er zu ihm aufschloss. "Natürlich." Die Akademie war viel größer als Ace es sich vorgestellt hatte. Es gab viele Ruinen, aber mindestens genausoviele intakte Gebäude - Trainingshallen, Aufenthaltsräume und Quartiere, einen Konferenzraum... und er war sich sicher, dass es unterirdisch noch weiter ging. "Luke? Wo warst du...?", fragte Kyle in den Raum hinein, den sie gerade betreten hatten. Ace sah sich um. Die Wände waren aus einem grauen Stein und wirkten ziemlich alt, doch dieser Eindruck wurde durch die weißen Computerterminals, die hier und da die Ruinenwände unterbrachen, nicht gerade unterstrichen. Luke drehte sich zu ihnen um. Er stand vor einem breiten Fenster mit Blick auf ein großes Tal und wurde in das leicht rote Licht des Sonnenunterganges getaucht. Seine Hände lagen hinter dem Rücken und er drehte sich zu ihnen um. "Aah, Kyle. Ich habe gehört, dass es eine Neuankunft gab." "Stimmt. Aber ich frag' erst gar nicht, wo du wieder gesteckt hast...", meinte Kyle nur und tat desinteressierter, als er war. "Wir reden gleich darüber. Aber jetzt", Luke wandte sich Ace zu, "So, du bist also der Neuankömmling." Er musterte Ace. "Ja, mein Name ist Ace. Ace Hunt. Und ich würde gerne die Ausbildung zum Jedi absolvieren. Es ist mir eine Ehre, den großen Luke Skywalker kennenlernen zu dürfen." Luke lachte. "Übertreib' es bitte nicht. Aber", er wurde wieder ernst, "Wie ich sehe, hast du bereits ein Schwert." Ace nahm es vom Gürtel und betrachtete es. "Ja... ich bekam es von meinem Vater. Er war seiner Zeit auch ein Jedi..." "Er ist tot, oder?", fragte Luke und Ace nickte. "Imperium." Er hielt Luke das Schwert hin. Luke nahm es entgegen und drehte es in seinen Händen. "Dein Vater war ein großherziger Mensch und ein ebenso großer Jedi. Er hat viele unschuldige Menschen beschützt... und dieses Schwert hat vielen Imperialen den Tod gebracht. Doch...", er legte seine Hand auf das Schwert, "Dein Vater hat es nur eingesetzt, wenn es keinen anderen Weg gab." Luke öffnete seine Augen und gab das Schwert seinem Eigentümer zurück. Ace waren fast die Tränen in die Augen gestiegen, als er den großen Luke Skywalker so über seinen Vater hatte reden hören. "Der Griff ist vom Typ 'Praetor' - ein Schwert, was sich für schwere Angriffe bestens eignet, sollte es auch nicht eine der schnellsten Klingen sein. Kannst du schon mit dem Schwert umgehen...?", fragte Luke nun und Ace nickte. "Meine Fähigkeiten beschränken sich zwar darauf, es aktivieren zu können und es dann wie jeden beliebigen Stock zu schwingen, aber das ist wenigstens etwas." Er drehte sich zur Seite und konzentrierte sich. Er fasste den Griff des Schwertes beidhändig und hob seine Arme leicht an, dann aktivierte sich sein Schwert und eine grün leuchtende Klinge wuchs mit einem energetischen Summen aus dem oberen Ende des Griffes. Als sie ihre volle Länge nach etwas weniger als einer vollen Sekunde erreicht hatte, schwang er die leise summende Klinge leicht hin und her. Dann deaktivierte er die Klinge wieder, was ihm wesentlich leichter fiel als das Aktivieren. Er drehte sich wieder zu Luke und hing das Schwert an seinen Gürtel. "Immerhin", kommentierte Luke, "Die wenigsten verfügen über ein eigenes Schwert, wenn sie hierher kommen - geschweige denn, dass sie die Macht genügend kontrollieren können, um eines der Trainingsschwerter zu aktivieren, die wir ihnen zur Verfügung stellen. Nun, Meister Katarn wird dich in den Künsten der Macht und selbstverständlich auch im Schwertkampf unterweisen." "Cool!", rief Ace und räusperte sich verlegen, "Ich meine... gut." Luke lächelte leicht und wandte sich mit auf dem Rücken liegenden Händen wieder der rot strahlenden untergehenden Sonne zu. Kyle, der die ganze Zeit über an der Wand gelehnt hatte, ging auf Ace zu. "Nun, mein neuer Schüler, is' ja schonmal 'ne Basis, auf der wir gut aufbauen können", verkündete er froh und sah ihn vielsagend an. "Außerdem wird Dean sich über ein bisschen Gesellschaft sicherlich freuen...", überlegte er mehr, als er Ace mitteilte. "Es ist mir eine Ehre, Meister Katarn!", verbeugte sich Ace, doch Kyle schüttelte den Kopf. "Naah - 'Kyle' bitte, einfach nur 'Kyle'. Spar' dir das 'Meister Katarn' - das kann ich nich leiden. Wollen wir...?" "Ja, Mei... äh - Kyle." Kyle grinste Ace an. "Woher wusste ich nur, dass das jetzt kommen würde?", fragte er sich laut. "Die Macht...?", fragte Ace ihn, doch Kyle lachte nur. "Nein, diesmal nicht - es gibt da auch noch sowas wie 'Erfahrung'. Einfach JEDER hat dieses Problem am Anfang." Er drehte sich um und verließ den Raum. Ace sah noch einmal zu Luke, der regungslos am Fenster verharrte - Luke war anders, als er sich ihn immer vorgestellt hatte. Aber anders im positiven Sinne. Er begab sich zur Tür und verließ den Raum, doch er konnte Luke noch etwas sagen hören, bevor die Tür sich zischend schloss. "Willkommen in der Jedi-Akademie." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)