From a Nobody to a Schoolqueen von Junior-Einstein (Die etwas andere Autobiographie) ================================================================================ Kapitel 4: The perfect Model ---------------------------- Als ich mich wieder etwas beruhigt hatte, stellte ich das Wasser ab und verließ die Dusche. Ich achtete nicht sonderlich auf meine Umwelt, denn sonst hätte ich vielleicht bemerkt, dass meine Sachen nicht mehr da lagen, wo ich sie abgelegt hatte. Ich blieb vor meinem Schließfach stehen und wollte die Zahlen drehen, als mir auffiel, dass das Schloss offen war. Mit einer bösen Vorahnung öffnete ich die Tür und starrte mit geweiteten Augen in meinen Spind. Er war leer! Weder meine Sachen, noch mein Handtuch lagen da! Gar nichts! Zum Glück, oder zu meinem Unglück, hatte ich meine Tasche in meinen Spind im Gang gelassen. Aber jetzt hatte ich nichts, um mich anzuziehen, oder mich abzutrocknen! Wie sollte ich nach Hause kommen? Wieder wallten Tränen auf und diesmal hielt ich sie erst gar nicht zurück. Meine Beine gaben unter mir nach und ich rutschte zu Boden, versteckt zwischen den Spindreihen und abgeschottet von der Welt. Wofür hatte ich diese Pein nur verdient? Warum konnten mich alle nicht allein lassen? Was hatte ich diesen Snobs nur getan? Ich hatte Ino verletzt, ja, aber das hatte auch einen Grund. Diese Schlampe hatte mich auf die Palme getrieben und ich habe ihr Eine verpasst! Das war nur normal! Außerdem, Kiba hatte mich schon zusammengeschlagen! Reichte es nicht, den Schlag mit gleicher Münze zurückzuzahlen? Wieso setzten sie mich dann auch noch solchen Qualen aus? Ich wollte doch einfach nur meinen Abschluss machen!... Warum konnten sie mich nicht einfach in ruhe lassen...? Ich schlang meine Arme um meinen Oberkörper und ließ meinen Kopf sinken. Jetzt war es mir auch egal, ob mich jemand hörte und mich verspottete. Ich konnte einfach nicht mehr! Jeder Mensch hat eine Grenze und meine hatte man gerade gnadenlos überschritten. Noch einmal solch einen Scherz und ich wäre ein gebrochener Mensch. Die salzigen Tropfen rollten über meine Wangen und mischten sich mit dem Wasser, das von meinen Haaren abgesondert wurde. Beides tropfte von meinem Kinn, in meinen Schoß und glitt von dort über meine Beine, in Richtung Boden. --------------------------------------------------------------------------------- Ich wusste nicht, wie lange ich schon in der Umkleide saß, als die Tür ein Quietschen gab und ein Lichtstrahl in den Raum fiel. Ich ignorierte dieses Geräusch und schluchzte weiter leise vor mich hin und bemitleidete mich. „Ist da noch jemand?“, kam es von einer männlichen Stimme, die ich heute schon so oft gehört hatte und die ich langsam begann zu mögen. Trotzdem äußerte ich mich nicht, sondern kniff die Augen zusammen und zog die Schultern höher. „Ich habe dir doch gesagt, dass hier niemand ist. Bruderherz hört neuerdings Stimmen! Ha, warte, bis ich das den anderen erzähle!“, kam es von einer ähnlichen Stimme, die der Vorhergehenden doch überhaupt nicht glich. „Halt die Klappe, du Idiot! Ich versuche was zu hören!“, zischte Madara Uchiha seinem Bruder zu, der augenblicklich still wurde. Ich musste wirklich zugeben, dass ich versuchte leise zu sein, doch die Schluchzer kamen einfach aus meiner Kehle und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Schritte näherten sich mir und ich spürte, wie sie auf mich zukamen, bis sie mich erreichten und stoppten. „Sakura?“, kam es ungläubig von Tobi. Ich drehte beschämt den Kopf zur Seite und biss mir auf die Unterlippe, doch die Tränen liefen weiter und aus meinem Mund schlüpfte leises Wimmern. Kurz herrschte Schweigen in der Umkleide, bis Kleidung raschelte und ich nach vorn, an eine warme, durchtrainierte Brust gezogen wurde und sich zwei Arme um mich legten. „Madara, ich glaube, ich habe noch frische Sachen in meinem Spind.“, kam es tonlos von Tobi. Ich hatte den jüngeren Zwilling noch nie so erlebt. Kein Spaß in der Stimme, keine Freude, nur eine Kälte, die mich erzittern ließ. „Ich bin gleich wieder da.“, erwiderte sein Bruder und er verließ den Raum. Eine lange, schmale Hand fuhr durch mein Haar und sein Atem strich über meine Schultern und meinen Nacken. Er flüsterte mir leise, unwichtige Wörter ins Ohr und hob mich vorsichtig hoch. Tobi setzte sich auf die Bank, die vor den Spinden aufgestellt worden war und mich auf seinen Schoß. Er lehnte seine Stirn an meine Schläfe und streichelte meinen Oberarm. „Ganz ruhig... Madara und ich sind jetzt da. Wir passen auf dich auf.“ Er drückte mir einen sanften Kuss auf den Kopf und strich weiter beruhigend durch mein Haar. Ich lehnte mich völlig an ihn und nahm seine Wärme in mir auf. Meine Tränen und mein Körper durchnässten seine Sachen, doch ihm schien das völlig egal zu sein. Er hielt mich einfach in seinen Armen und wiegte mich sacht hin und her. „Weißt du, wer das war?“, erkundigte er sich sacht. Ich krallte mich in sein T-Shirt und schüttelte den Kopf. Tobi wusste, genauso gut wie ich, wer es war, doch akzeptierte er meine stille Antwort und kümmerte sich weiter um mich, was meine Dankbarkeit in diesem Moment enorm ansteigen ließ. „Was... was macht ihr... ihr eigentlich... hier?“, fragte ich leise, mit gebrochener Stimme und einem nervigen Schluckauf, der mich zum Springen brachte. Tobi drückte mir noch einen kurzen, simplen Kuss auf die Schläfe, bevor er sich ein wenig zurückzog und mich anlächelte. Seine Hand strich über meine Wange und gab mir eine Welle von Frieden, den ich niemals von ihm erwartet hätte. „Madara musste sich noch mit Mr.Hatake unterhalten und ich hatte ein kleines Date mit Miss Yuuhi, die bald Mrs.Sarutobi heißen wird. Ich war so unglücklich und bin direkt in ein feuriges Treffen zwischen ihr und Mr.Asuma Sarutobi reingeplatzt. Ich glaube nicht, dass ich dieses Bild je wieder aus meinem Kopf rausbekommen werde.“ Ein Schauer ran über seinen Rücken und ein schwaches Lächeln legte sich auf meine Lippen. Es war schön zu wissen, dass ich nach diesem dämlichen Streich immer noch einen Funken Humor besaß. Die Tür ging genau in diesem Augenblick auf und ein Schatten fiel in die Umkleide. Ich konnte hören, wie Madaras Hand über die raue Wand schabte und ein leises Klicken, das zeigte, dass er das Licht betätigt hatte. Ich spürte, wie das Blut langsam in meine Wangen stieg und wie mein Gesicht heißer wurde. Tobi konnte sehen, dass ich mit einem fahlen Pink angefangen hatte und mich langsam zu einem Rot vorarbeitete, das hell leuchtenden Ampeln locker den Posten streitig machen konnte. Er hob eine Augenbraue an, doch ich vergrub mein Antlitz schnell in dem Stoff seines T-Shirts, um den Blick von Madara zu entgehen. „Sakura? Ist alles in Ordnung? Du bekommst mir doch kein Fieber, oder? Du wirst doch nicht einfach krank, richtig? Gehts dir gut? Antworte mir! Bitte!“ Auch wenn er sich besorgt anhörte, antwortete ich ihm nicht, sondern platzierte seine Arme um mich, damit man nichts erkennen konnte, obwohl es wahrscheinlich sowieso zu spät war. „Falls es dir noch nicht aufgefallen sein sollte... Sakura ist kleiderlos. Desweiteren ist sie erst 16 geworden und hat riesige Hemmungen gegenüber dem männlichen Geschlecht. Kannst du dir nicht erklären, warum sie so rot ist und sich am liebsten irgendwo verkriechen würde?“ Hätte ich in diesen Augenblicken aufgesehen, hätte ich ein Bild vorgefunden, für das jedes Mädchen gestorben wäre oder zumindest Unsummen an Geld spendiert hätte. Da stand der mächtige Madara Uchiha, der Womanizer No.1, mit verschränkten Armen, leicht weggedrehten Kopf und einem sanften, blassen, pinken Schatten auf den Wangen. Sogar seine Augen, die er sonst nie abwandte, waren auf den Boden gerichtet und hatten mehr die Füße seines Bruders im Blickwinkel. Durch meine plötzliche Schamattacke bekam ich auch nicht mit, wie mich Tobi mit hochgezogenen Augenbrauen und einem runden, schwarzen Auge anblickte. „Was?! Soll ich das jetzt als Kompliment oder Beleidigung aufnehmen? Immerhin wirst du knallrot, wenn Madara dich nackig sieht und bei mir passiert gar nichts, obwohl du auf meinem Schoß sitzt und ich einen besseren Ausblick habe, als er?“ Ich riss meine Lider auf und sprang, von meinem Verstand kurz verlassen, auf. Beide Jungs starrten mich erschrocken und mit geöffneten Mündern an, obwohl das eher Madara betraf, denn Tobi schien mehr zu schmollen, als alles andere. Mir entfuhr ein Quieken und ich bedeckte mich schnell mit meinen Händen und Armen. Madara schien noch etwas Anstand zu besitzen, denn er schloss die Augen und hielt mir die Sachen entgegen, wo hingegen Tobi mich schamlos anstarrte und auf irgendwas zu warten schien. „Falls dein Auge immer noch geöffnet sein sollte, dann würde ich dir empfehlen, es jetzt zu schließen.“, zischte Madara seinem Bruder zu und hätte ihn sicherlich auch angefunkelt, doch seine Lider waren fest zusammengepresst. Ich machte einen kleinen Schritt zu dem älteren der Uchihas und schnappte mir, mit einer schnellen Bewegung, die Kleidungsstücke aus seiner Hand. Damit Tobi nicht noch mehr sah als er es ohnehin schon getan hatte, verschwand ich um eine Ecke und verzog mich in die dunkelste Spindreihe, die es in der Umkleide gab. Dort schlüpfte ich dann auch in die Sachen, die mir Madara gebracht hatte. Ich kam wieder hervor und sah zu Boden, um meine roten Wangen zu verstecken und um den Blicken der Zwillinge zu entgehen. Trotzdem konnte ich spüren, wie drei Augen über mich glitten und einen Schauer über den Rücken schickte. „Weißt du, du solltest öfters meine Sachen tragen. Sie stehen dir.“ Mein Kopf schnappte hoch und ich starrte Madara an, als hätte er seinen Verstand verloren. Er schenkte mir nur ein verführerisches, kleines Grinsen und bewegte seine Augenbrauen auf und ab. Schon erstaunlich, wie schnell sich seine Art ändern konnte, oder? Erst ein kalter, abweisender Vorzeigeuchiha und jetzt ein flirtender, normaler Highschoolschüler. Das Blut, das sich in meinen Wangen befand, bekam unerwünschten Besuch von dem Rest meiner Lebensflüssigkeit. Kein Wunder also, dass mir schwindlig wurde und ich mich von einem Spind abstützen musste. Tobi grinste seinen Bruder an und legte einen Arm um meine Schulter, wobei mir unser Größenunterschied nochmals deutlich wurde. Wieso war er so ein Riese? Wann war er so in die Höhe geschossen? Ich konnte mich noch daran erinnern, dass er in der Middleschool immer kleiner gewesen war, als ich. Wahrscheinlich waren er und sein Bruder in der Junior-Highschool so gewachsen. „Hast du nicht zu mir gesagt, dass unsere kleine Sakura hier, ein wenig extrem auf sexuelle Situationen reagiert?“ Dabei grinste er mich so an, dass es verboten werden müsste, denn ich schwöre, mein Herz hatte kurz aufgehört zu schlagen. „Lass stecken, du Idiot... Sakura, wir bringen dich nach Hause. In Ordnung?“ Madara wartete gar nicht auf eine Antwort, sondern befreite mich aus dem Griff seines Bruders und zog mich sacht mit sich, aus der Umkleide heraus und durch die unzähligen Gänge, die es in dem Schulhaus gab zum Parkplatz und zu dem schwarzen Jaguar, den Madara sein Eigen nannte. --------------------------------------------------------------------------------- Tobi half mir aus dem schwarzen Schmuckstück und stützte mich ein wenig, damit nicht mein gesamtes Gewicht auf meinem Knie lastete. Ich blickte zu Boden und konnte die Schamröte spüren, die sich auf meinen Wangen breit machte. Die Zwillinge hatten mir erst mit Kiba geholfen und jetzt brachten sie mich sogar nach Hause. Womit hatte ich diese Nettigkeit eigentlich verdient? Schon war Madara neben mir und stützte mich ebenfalls. „In welcher Etage wohnst du und ist deine Familie da?“, erkundigte sich der ältere Uchiha und führte mich zu dem Hauseingang. Es war eine normale, hölzerne Tür, die in ein offenes, freundliches Foyer führte, wo sich Briefkästen und die Treppe, sowie Aufzug befanden. Ich schluckte, doch blickte nicht auf. „Vierte Etage. Mein Vater müsste da sein.“ Und er wird mich sofort ins Krankenhaus fahren. Nachdem er mit seinem Vortrag fertig ist und sich wieder beruhigt hat. Als wir meiner Wohnungstür standen, beschleunigte sich mein Herzschlag und das Adrenalin rauschte durch meine Adern. Hoffentlich machte Paps nicht die Zwillinge für meinen Zustand verantwortlich. Das hieß, ich musste meinen Vater wieder anlügen. Mein schlechtes Gewissen würde mich heute sicher nicht mehr in Ruhe lassen. Aber sollte ich Paps wirklich von den Rookies erzählen und richtig Stress einfahren? Ich glaube eher nicht. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Tobi geklingelt hatte und so wurde ich von meinem Vater aus meinen negativen Gedanken gerissen. Seine Augen fuhren über das Bild, das sich ihm bot und ich konnte schon fast den Killerinstinkt fühlen, der in ihm aufstieg. „Ähm... Hi?“ „Sakura, Nadeshiko, Hana Haruno! Was machen diese beiden Kerle bei dir und warum, verdammt noch mal, musst du abgestützt werden?!“ Ich konnte schon beinahe das Grinsen von Madara spüren, das sich auf seinem Gesicht breit machte. Jedoch sagte er nichts, sondern räusperte sich, um die Aufmerksamkeit meines Vaters auf sich zu lenken, doch Tobi kam ihm zuvor. „Hey Mr.H! Wir sind Sakuras Freunde und haben sie hergebracht. Warum sehen Sie denn so finster aus?“ Madara schlug sich die Hand gegen die Stirn und ich verkniff mir ein Aufstöhnen. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass Tobi Mut gern mit Leichtsinn verwechselte. Wenn Paps so böse aussah, dann sollte man einfach die Klappe halten. Zum Glück reagierte sein Zwillingsbruder schnell. „Mr.Haruno, wir haben Sakura nach Hause gebracht, da sie sich heute verletzt hat. Sie war schon bei der Schulkrankenschwester, doch wir würden uns viel besser fühlen, wenn Sie mit ihr ins Krankenhaus fahren würden.“ Madara schenkte meinem Vater ein charmantes Lächeln, was sicherlich bei normalen Menschen funktioniert hätte, doch Paps war nun einmal nicht normal. Dementsprechend verengten sich seine Augen und die Muskeln in seinem Kinn traten hervor. „Wer seid ihr Spinner eigentlich? Ich habe euch noch nie zuvor gesehen!“, bellte Paps und die Adern an seinem Hals hoben sich unter seiner Haut ab. In diesen Momenten hatte ich wirklich Sorge, dass mein Vater explodieren würde. Es wäre sicherlich nicht so schön, wenn überall Hirn kleben würde. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Madara streckte seine freie Hand aus und schaute meinen Paps aus ernsten Augen an. „Ich bin Madara Uchiha und das ist mein jüngerer Zwillingsbruder Tobi Uchiha. Wir gehen in einige gemeinsame Kurse mit Sakura und sind Freunde von ihr. Wir haben sie nach Hause gebracht, weil wir uns Sorgen gemacht haben. Es ging ihr nicht gut und bevor sie laufen oder mit dem Bus fahren musste, haben wir sie hierher gefahren. Ich hoffe sehr, dass Sie uns das nicht übel nehmen.“ Ich dankte den Göttern, dass der ältere der beiden Uchihas mit Worten umgehen konnte und nicht wie die Axt im Walde war, wie sein jüngerer Bruder. Es hätte meinem Vater sicherlich nicht gut getan, hätte er sich noch mehr aufgeregt. Und Tobi schien wirklich ein Talent dafür zu haben anderen den letzten Nerv zu rauben, auch wenn ich davon nicht sonderlich viel mit bekam. Paps musterte Madara misstrauisch, doch die Röte verließ langsam seine Wangen. Einige Minuten herrschte eine angespannte Stille, die sogar der Scherzkeks unter uns nicht durchbrechen wollte. Schließlich seufzte mein Vater und nickte den Zwillingen zu. „Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt. Aber sollte ich euch noch einmal in der Nähe meiner Tochter finden, dann fresse ich euch lebendig! Haben wir uns verstanden?“ Eine bedrohliche Aura schien sich um den ehemaligen FBI-Agent aufzubauen, denn plötzlich wurde es viel kälter und ungemütlicher, als schon zuvor. So kam es auch nicht überraschend, als sich beide schnell verabschiedeten und in Richtung Fahrstuhl strebten. Paps ließ seine Augen über meinen ramponierten Körper gleiten, bis er seufzte und seine Hand durch seine grünen Haare fuhr. „Wir werden jetzt erstmal in ein Krankenhaus fahren. Und auf den Weg dahin, wirst du mir alles genau erzählen. Vor allem, warum du Männersachen trägst!“ Ich nickte und schluckte, mit einer dunklen Vorahnung im Hinterkopf. --------------------------------------------------------------------------------- Mein Tag konnte eigentlich nicht viel schlimmer werden, als er gerade war. Mein Morgen hatte mit einem Knall begonnen und das im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Vater hatte es fertig gekriegt, die Mikrowelle hochgehen zu lassen und hatte mich somit aus dem Bett geworfen und das meine ich wortwörtlich. Nachdem ich mich von dem Sturz erholt hatte, war ich ins Badezimmer gehumpelt und wollte dort eine erfrischende Dusche nehmen. Lustigerweise meinte ich es nicht in so einer extremen Weise. Während meiner schönen Dusche hatte nämlich das heiße Wasser schlapp gemacht und mich hatte ein Schwall von flüssigem Eis überkommen. Danach war ich zitternd in die Küche gegangen und hatte mich in mindestens zwei Decken gewickelt und hatte zu der Kaffeekanne gegriffen, was ich sonst nie tat. Und so saß ich da, in unserer Küche, von den Decken bewegungsunfähig gemacht mit einer Tasse heißem Kaffees in Reichweite stehend. Und so entdeckte mich auch mein Vater, der ungewöhnlich spät aufgestanden war. „Ist der Winter schon ausgebrochen oder warum sitzt du hier wie eine Mumie eingewickelt?“ Er grinste mich an, ehe er mir den Rücken zudrehte und sich der Kaffeemaschine widmete, die stotternd zum Leben erwachte. Ich schickte meinem unverschämten Vater einen düsteren Blick, der ihn hätte killen sollen, doch nicht einmal das Interesse auf mich zog. „Sch... schön, dass du so... so viel Mitleid mit... mit deiner Tochter ha... hast!“, schniefte ich und schaute die dampfende Tasse mit sehnsüchtigen Augen an. Vielleicht hatte mein geliebtes Väterchen doch Mitleid mit mir, denn er zog eine Schublade auf, kramte ein wenig darin herum und schob schließlich einen Strohhalm in meinen Becher. Dann zerstörte er das Bild, das er gerade aufgebaut hatte mit einem spöttischen Tätscheln meines Kopfes. „Ich bemitleide dich, wenn ich Zeit habe. Warum bist du überhaupt aus deinem Bett? Der Arzt hat gesagt, dass du dich ausruhen sollst.“ Ich zog eine Augenbraue an und mein Blick sagte alles. Paps seufzte auf und ließ sich in den Stuhl sinken, der neben dem meinen befand. Seine große, dunklere Hand legte sich auf meinen verdeckten Arm und strich dort über den Stoff der Decke. „Sakura, du wirst heute nicht zur Schule gehen. Du bleibst hier und wirst dich ausruhen. Es interessiert mich nicht, ob du so den ersten Fehltag in deiner Akte verzeichnest. Deine Gesundheit ist wichtiger als ein Fleck auf deiner verdammten weißen Weste!“ Seine Augen bohrten sich in meine und nagelten mich in meinem Sitz fest. Selten hatte mich mein Vater so durchdringend angesehen und wenn, dann konnte man nicht mit ihm spaßen und ihn auch nicht vom Gegenteil überzeugen. Da zeigte sich wenigstens, von wem ich meinen Dickkopf geerbt hatte, den man nur selten in der Schule sehen konnte, wenn überhaupt. Und genau dieser Dickkopf würde mir jetzt wohl Ärger beschaffen. „Aber Paps! Ich kann mich bewegen, ich darf nur keinen Sport machen! Ich verpasse sonst wichtigen Unterrichtsstoff und -“ „Du stoppst genau da! Du weißt genauso gut wie ich, dass du einen Tag in der verdammten Schule fehlen kannst, ohne dass es irgendeine Auswirkung auf deine Noten geben wird. Du hast deinen verdammten Kopf nicht von deiner durchgeknallten Mutter geerbt! Dein Hirn zwischen deinen Ohren hast du von mir. Also reiß dich zusammen und leg dich in dein verfluchtes Bett! Keine Wiederworte!“ Ich starrte ihm noch einige Momente in die Augen, ehe ich den Blick senkte und geschlagen aufseufzte. Wenn sich mein Vater etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ließ er nicht locker. Darum war er auch so schnell die Karriereleiter beim FBI hinaufgeklettert und hatte sich trotz seiner 'Krankheit' enormen Respekt eingebracht. „Hast du schon Oma Tsunade angerufen? Sie wird es nicht gern hören.“ Paps grinste und ich weiß nicht, wie er es abziehen konnte, doch seine dunklere Seite schien einen Stich spöttischer auszusehen. „Oh, der alten Schachtel wird es ganz sicher nicht gern hören. Sie wird die nächste verdammte Minute vor der Tür stehen und dich bemuttern. Zusammen mit dem Perversling und Orochimaru. Wenn du Glück hast, taucht auch noch Shizune auf. Aber nur wenn du verdammtes Glück hast. Papa bringt dich jetzt ins Bett und kettet dich fest.“ Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, befand ich mich schon in den Armen meines übertrieben beschützenden Vaters und wurde in Richtung meines Zimmers getragen. Es war mir nicht unangenehm, wie ein Kleinkind behandelt zu werden, nur machte mir seine Drohung etwas Sorge. Ich kannte meinen Paps gut, ganze 16 Jahre schon, und er machte nie eine leere Drohung. Also hoffte ich, mit ganzem Herzen, dass er gerade nur einen Scherz gemacht hatte. Er besaß nämlich immer noch seine Handschellen von seinem Dienst. Ein kleines... Andenken, an dem er einen Hundini abgezogen hatte. Vorsichtig zog er die Decke meines Bettes zurück und legte mich auf die Matratze, die noch etwas von meiner Wärme gespeichert hatte. Gut, ich vermutete, dass es noch Wärme gab, ich war ja immer noch in zwei Lagen Vlies gewickelt, wenn man sich erinnerte. Mein Vater deckte mich zu und strich mir einige Strähnen aus dem Gesicht. Dabei sah er so in Gedanken versunken aus, dass ich ihn verwundert ansah. Es kam sehr, sehr selten vor, dass er sich völlig in sich zurückzog. „Papa?“ Meine Stimme war leise, bedrückt und besorgt und zog die Aufmerksamkeit meines Vaters auf mich. Er blinzelte mehrmals und lächelte mich zärtlich an, ehe er mir einen Kuss auf die Stirn drückte und seine Finger über meine Wange strich, als wäre ich wieder ein 6-jähriges Mädchen, das wegen der Dunkelheit nicht einschlafen konnte und Schutz bei ihrem starken, unbesiegbaren Papa suchte. „Es wird alles wieder gut, meine Kleine. Der Schmerz wird nachlassen, das verspreche ich dir...“ Ich legte den Kopf schief und sah ihn durch meine Brillengläser an. Ich verstand gerade nicht, von was er sprach. Bezog er sich auf meine Verletzung oder... oder wusste er, durch welch Hölle ich ging? Die Farbe verließ mein Gesicht bei dem Gedanken, dass er von der tagtäglichen Tortur erfahren hatte. Das durfte nicht passieren! Er musste sich um andere Dinge kümmern, als um meine Probleme! Er musste erst einmal sein eigenes Leben wieder in Ordnung bringen! Da durfte er sich nicht um solche Teenagerprobleme sorgen! „Ich muss dich jetzt allein lassen. Ich muss mich mit jemanden treffen und das könnte mich den ganzen von hier fernhalten. Falls du Hunger hast, dann kannst du dir Pizza bestellen. Sonst lass niemanden in diese Wohnung, klar?! Ich habe immer noch eine Waffe!“ Paps zeigte seine Zähne und knurrte bedrohlich. Eine Geste, die er gern vorführte um mich daran zu erinnern, dass er Psychopathen zur Strecke gebracht hatte und mit dem Leben davongekommen war. Ich grinste ihn an und die zuvor noch dramatische Stimmung klärte sich auf. „Und ich habe einen Baseballschläger. Ich kann mich also auch verteidigen, sollte es drauf ankommen. Keine Sorge, Paps! Ich bin ein großes Mädchen und du kommst heute Abend doch wieder. Außerdem, ich kenne die Nummer des Notrufs auswendig! 911! Oder war es 191?“ Mein Vater wuschelte mir durchs Haar, ehe er sich mit einem tiefen Kichern erhob und kopfschüttelnd mein Zimmer verließ. … Okay... Was sollte ich jetzt mit meinem ganzen, freien Tag eigentlich anstellen? --------------------------------------------------------------------------------- Zufrieden biss ich ein Stück der noch heißen Pizza ab und schloss genüsslich die Augen. Eine absolute Seltenheit, dass ich mich mal dem Junkfood hingeben durfte. Mein Vater war nämlich verdammt auf eine gesunde Ernährung bedacht, was man vielleicht seiner Lebensweise zuschreiben konnte. Als Agent musstest du fit und sportlich sein und kein fetter Klops, der gerade einmal zwei Meter rennen konnte, ehe er keuchend zusammenbrach. Ich grinste bei dem mentalen Bild. Mein Vater, eine Kugel auf Beinen, einen Verbrecher verfolgend. Da musste er eigentlich nur die Arme und Beine einziehen, dann konnte er vielleicht den Typen einfach platt rollen. Uh, mir stiegen wohl die Schmerzmittel zu Kopf. Nicht, dass ich demnächst auch versuchte zu fliegen. Das würde kein schönes Bild abgeben und ich konnte Höhen sowieso nicht sonderlich ausstehen. Das könnte an dem einen Erlebnis liegen, das ich einmal mit meiner Mutter durch hatte, wo sie mich, am Hosenbund haltend, aus einem Fenster gehängt hatte. Bei diesem Gedanken schüttelte es mich durch und mein Appetit verging mir. Mit einem traurigen Blick legte ich das angebissene Pizzastück zurück in den Karton und wischte mir meine Finger an dem Papiertuch ab, das ich mir vorsichtshalber bereit gelegt hatte. Ein Nachteil beim Essen einer Pizza war das Fett, das du nie wieder aus deinen Sachen bekommen würdest. Gut, ich trug immer noch eine Decke als Art Umhang aber es ging hier ums Prinzip. Ich zuckte in meinem Sitz zusammen, als das schrille Läuten der Türklingel durch die leere Wohnung hallte und an meinem Trommelfell kratzte. Verdammt, wieso hatte mein Vater die Klingel so laut gestellt? Es war zwar klar, dass das Gehör beim Schuss einer Waffe leiden musste, aber so schwerhörig kam er mir nun auch wieder vor. Immerhin hörte er ganz gut meine gemurmelten, spitzen Kommentare, die ich gern mal seinen Worten hinzufügte. Ich kämpfte mich aus dem Stuhl hoch und humpelte in den Flur, in Richtung Tür und, wie es nun einmal so war, verhedderte mich in der Decke und verlor das Gleichgewicht. Mein Glück, dass die Tür nicht so weit entfernt war und nur meine Stirn gegen das Brett schlug und meine Arme den Großteil des Aufpralls abfingen. Freude oh Freude, dass meine Schmerzmittel wirkten! Say yay! Ich grinste, wahrscheinlich etwas manisch, und blickte durch den Türspion, was mein Grinsen von meinem Gesicht wischte und, noch besser, gleich die Farbe aus meinen Wangen mitnahm. Da draußen, vor meiner Wohnungstür, stand doch tatsächlich ein Akatsuki. Ein Akatsuki mit dem ich vorher noch nichts zu tun hatte, außer, dass er mir einen nicht ganz so freundlichen Satz an den Kopf geworfen hatte. Also, meine Frage: Was tat Sasori Akasuna vor meiner Haustür?! Vielleicht... vielleicht hatte er sich ja in der Nummer geirrt? Vielleicht wohnte einer seiner Bekannten im Haus und er hatte sich einfach nur verirrt? Aber... aber wieso blickte er dann auf einen Zettel in seiner Hand und wieder zu meiner Tür? Sollte ich wirklich aufmachen? Als ich sah, wie seine Geduld schwand und seine Miene finsterer wurde, schloss ich einen Entschluss. Mit zitternden Fingern drückte ich die massive Klinke herunter und zog die Tür langsam auf, mich halb dahinter versteckend. Hey, ich mache nur die Tür auf, das heißt nicht, dass ich mehr Mut an den Tag lege, als ich muss! Graubraune, halb geschlossene Augen empfingen mich, in denen ich einen Tick von Ungeduld sehen zu glaubte. Kein Wunder, dieser Junge wartete nicht gern auf andere, genauer gesagt, er hasste es zu warten! Aber das wusstet ihr bereits, oder? „Endlich... Sakura Haruno? Kann ich reinkommen?“ Sollte ich die Warnung meines Vaters in den Wind schlagen und ein 'Gang'mitglied in die Wohnung lassen? Es war ja nicht so, dass er Tobi oder Madara war, den ich langsam anfing zu vertrauen. Er war vielleicht ein ruhiger Artgenosse aber das hieß nicht, dass er nicht irgendwas im Schilde führen konnte. Wollte er hier vielleicht nach etwas suchen, mit dem man mich noch mehr blamieren konnte? Oder mit dem man mich vielleicht in irgendeine Kriminaltat verwickeln konnte? Oh Gott, was war, wenn er in einen Mord verwickelt war und DNS von mir einbringen wollte, um die Spuren von sich zu verwischen? Meine Gedanken stoppten und ich spulte zurück. Wo kam das gerade her? Waren die Schmerzmittel vielleicht zu stark? Oder hatte ich zu viele Krimis und Thrillers gesehen und gelesen? Vielleicht holte ja auch das Misstrauen meines Vaters mich ein, oder die Verrücktheit meiner Mutter... Ja, das war eine Möglichkeit... Ein Räuspern und ein stechender Blick holten mich aus meinen etwas abwegigen Gedanken zurück und ließen mich zu dem rothaarigen Schüler blicken, der die Arme vor der Brust verschränkt hatte und ungeduldig mit dem Fuß tappte. Schnell wich ich zur Seite und zog die Tür weiter auf. Sofort schlüpfte er hindurch und ich schloss den Eingang wieder. Als ich mich herumdrehte wurde meine Sicht von Schwärze begrüßt und meine Nase in einen weichen Stoff gedrückt. Ein milder, dunkler Duft wurde von meinem Geruchssinn aufgenommen, der nach einer Mischung aus Cedernholz und Patschouli roch. Ohne mein Zutun oder meinem Willen, fielen meine Lider herab und meine Atemzüge vertieften sich. Mhm... Sasori roch so gut... So männlich... nach Wald... „Wenn du fertig bist mich aufzuriechen, könnten wir uns dann hinsetzen?“ Ich ruckte zurück und starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an und spürte, wie das Blut in meinen Kopf schoss um mir liebliche Farbe eines Pavianarsches zu geben. Ihr kennt doch diese Affen mit den riesigen, roten Hintern, die so unfreundlich aussehen, oder? Genau die meine ich! Mein Blick fiel zu Boden und ich drängte mich an Sasori vorbei, in Richtung Küche. Ich musste erst nicht zurück schauen um zu wissen, dass er mir folgte. Gruselig, ich konnte noch nicht einmal seine Schritte hören. Was wäre eigentlich, wenn er jetzt einfach ein Messer ziehen würde? Mental zog ich mir selbst Eine runter und trat in die Küche. Ich deutete auf einen der Stühle, doch hätte mir nicht die Mühe machen müssen, denn als ich mich umdrehte, saß der Junior schon und hatte die Hände vor sich ineinander verschränkt und ließ seinen Blick durch den Raum wandern. „Möchtest...“, ich räusperte mich, um das Quieken in eine normale Stimme zu verwandeln, „Möchtest du etwas zu Trinken haben? Wir haben Tee, Wasser, Kaffee...“ Unsicher spielte ich mit dem Saum meiner Decke, die immer noch über meinen Schultern hing und meinen Schlafanzug verdeckte, den ich nicht wirklich jemanden wie Sasori zeigen wollte. Wenn man mich so sehen würde, dann würde ich wahrscheinlich als zurückgeblieben dargestellt. Aber die Sachen waren sooooo bequem und ich konnte mich einfach nicht von ihnen trennen... „Grünen Tee.“ Seine Antwort ließ mich wieder einmal zusammenfahren und ich drehte mich schnell den Schränken zu, um mein feuerrotes Gesicht zu verstecken, was eine absolut sinnlose Aktion war, da er es doch sowieso schon gesehen hatte. Um mich selbst abzulenken, beschäftigte ich mich lieben mit dem Kochen des Tees. „Darf... darf ich fragen warum... warum du hier bist?“ Schweigen nahm die Küche ein und mein ganzer Körper spannte sich an. Wenn ich etwas mehr hasste als Schweigen, dann war es Schweigen, wenn jemand mit mir im Raum saß und mich mit Blicken durchlöcherte. „Tobi hatte noch einen Gefallen bei mir frei. Er hat bemerkt, dass du heute nicht anwesend warst und hat nach jemanden gesucht, der dir den verpassten Unterrichtsstoff bringen könnte. Und da gab es nur eine Wahl zwischen Hidan und mir. Es erklärt sich von selbst, warum die Entscheidung auf mich fiel.“ Ich konnte mir ein kleines, feines Lächeln nicht verkneifen, während mein Körper von Wärme durchflutet wurde. Tobi hatte an mich gedacht! Jemand hatte an mich gedacht! Das... das war noch nie passiert! Noch nie hatte ein Klassenkamerad sich um mich gekümmert! Ich... ich war so... so gerührt... So erfreut... Ich wischte mir die Träne aus den Augenwinkel, die drohte über meine Wange zu rollen. „Ich... ich danke dir Sasori. Das... das ist nett von... dir.“ Ich drehte mich herum und schenkte ihm ein Lächeln, das in der Wärme in mir getränkt war und das den Schmetterlingen in meinem Bauch die Freiheit geben sollte. Hätte ich in diesen Moment nicht so stark an dem Gefühl festgehalten, ich hätte vielleicht das scharfe Einatmen gehört, oder gesehen, wie Sasoris Augen weiter und weiter wurden. So jedoch konnte ich nur in den unglaublich positiven Emotionen baden, die ich zum ersten Mal in meinen Leben verspürte und die ich nie wieder vergessen wollte. Ein leichter Druck um mein Kinn ließ mich aus meiner Trance erwachen und lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf meine Umwelt. Mir stockte kurzzeitig der Atem als ich bemerkte, in welcher Situation ich mich befand. Sasori stand nur wenige Zentimeter von mir entfernt, seine rechte Hand hatte sanft mein Kinn umfasst und drückte meinen Kopf etwas in den Nacken, so dass ich direkt in sein Gesicht schaute. Seine andere Hand geisterte über meine Haut, strich Strähnen aus meinem Gesicht, berührte die feuchte Stelle in meinem Augenwinkel. All das geschah während seine intensiven Augen über meine Züge brannten und jedes noch so kleine Detail in sich aufnahmen. Meine Lippen öffneten sich einen Spalt breit und die Hitze in meinen Wangen signalisierte mir, dass ich gerade Errötete. Kein Wunder, wenn man bedachte, wie Sasori mich mit seinen Blick geradezu in sich aufzusaugen schien. „So kindlich,... unschuldig,... naiv,... niedlich.... Nach diesem.... Etwas... habe ich gesucht... Dabei war es die ganze Zeit vor meiner Nase... Wie konnte ich so blind sein? So ignorant? Und ich bezeichne mich selbst als Künstler... Tse...“ Sein rechter Daumen strich über meinen Mundwinkel und zurück zu meinen Kieferknochen. Dabei glitten seine Augen über jeden Millimeter meines Gesichts, als wäre ich ein Kunstwerk, das Anerkennung eines Meisters suchte. Der Bann, den er auf mich gelegt hatte mit seinem verbrennenden Blick, wurde gebrochen, als seine freie Hand die Decke von meinen Schultern streifte und er einen Schritt zurück tat. Sein Griff fiel von meinem Kinn und somit verschwand auch die Wärme, die mich zuvor gelähmt hatte. Mit einem Quieken presste ich mich gegen die Theke, die sich hinter mir befand und verschränkte die Arme beschämt vor meiner Brust. Es war kein Wunder, wenn man bedachte, wie schüchtern und unsicher ich war und welch Schlafanzug ich trug. Ein einfaches T-Shirt, das so eng anlag, dass man es fast schon als zweite Haut bezeichnen konnte und bis zum Knie fallende Hosen, die nicht minder eng waren. Somit war mein ganzer Schutz von mir genommen und ich zitterte unter dem alles verschlingenden Blick. „Du bist... perfekt! Du... wirst meine Sachen tragen! Du wirst meine Kunst sein!“ Sasori lachte auf und dieses Geräusch war so fremd in meinen Ohren, dass ich kurzzeitig meine Scham vergaß und den rothaarigen Jungen einfach nur ansah. Seine Züge schienen vor Freude zu strahlen, eine Last schien von seinen Schultern gefallen zu sein und er wirkte jünger, viel jünger als normalerweise. Sonst erinnerte er eher an einen reifen Mann mittleren Alters, der schon zu viel von der Welt gesehen hat und dessen überdrüssig war. Doch nun sah er seines Alters entsprechend aus und dies ließ mein Herz kräftigere Schläge machen als zuvor. Sasori beruhigte sich wieder und lächelte mich, mit schiefgelegten Kopf, sanft an. „Sakura... Wer hätte gedacht, dass mein Model ein schüchternes, kleines Ding mit rosa Haaren und funkelnden Jadeaugen sein würde? Ich jedenfalls nicht.“ Jedoch wurde sein weicher Gesichtsausdruck härter und seine Augen strenger. „Ich werde morgen um 7.00 Uhr hier erscheinen. Ich werde dich zu meinem Model machen, egal ob du es willst oder nicht. Verstanden?“ Ich nickte, völlig mit der Situation überfordert und überrumpelt. Was geschah hier gerade? Sasori war doch an seiner Umwelt nicht ein Fünkchen interessiert! Und ich hatte ihn noch nie so erlebt! Litt er unter Stimmungsschwankungen? Erst war er abweisend und kalt, dann lachte er sich einen halben Ast ab und jetzt miemte er einen Designer in Topform? Was war hier los? Sasoris rechter Mundwinkel zog sich in die Höhe und verlieh seinem engelsgleichen Aussehen etwas teuflisches, was mich zusammenzucken ließ. „Ach ja, da ich nun für deine Garderobe verantwortlich bin und somit folglicherweise auch für dein steigendes Selbstvertrauen, nennst du mich ab jetzt Meister. Wir wollen hier ja nicht unsere Rollen vertauschen. Du trägst meine Sachen und befolgst meine Anweisungen. Da erklärt es sich ja von selbst, richtig? Gut, dann werde ich jetzt gehen.“ Bevor ich noch irgendetwas tun konnte, wurde mir ein Kuss auf die Wange gedrückt und ich hörte das Schließen der Tür. Mit weiten Augen und pochenden Herzen starrte ich benommen auf den Fleck, wo eben noch Sasori gestanden hatte. Was war hier gerade passiert? --------------------------------------------------------------------------------- Oh. Mein. Gott!!! Ich lebe noch und habe ein neues Kapitel rausgebracht! Wie... wie kann ich mich nur bei euch entschuldigen? Ich habe über EIN Jahr nicht mehr geschrieben und euch einfach so hängen lassen. Das war nicht meine Absicht und ich kann mich nicht genug entschuldigen. Ich kann nur sagen, dass ich hoffe, dass ich jetzt all meine FFs weiterschreiben kann, aber es kann etwas dauern. Nehmt es mir also nicht übel, wenn es noch etwas dauern kann, bis man etwas von mir liest, okay? Ihr müsst wissen, in diesem Kapitel wollte ich eigentlich Hidan einbringen, aber das wollte mir nicht so richtig gelingen, also nahm ich den nächstbesten, Sasori. Das ging mir viel leichter von der Hand und ich habe dieses Kapitel innerhalb von zwei Tagen geschrieben. Also wundert euch nicht über Rechtschreibfehler. Wenn ihr welche findet, dann könnte ihr sie behalten, echt jetzt! Habe ich schon einmal gesagt, wie froh ich bin, euch als meine Leser zu haben? Ich habe mir gestern Abend noch einmal meine ganzen Kommis für diese FF durchgelesen und ich musste, ohne Scherz, heulen. Es hat mich einfach berührt, wie sehr ihr meine Story mögt. Jeder Autor, der solche Leser hat, kann sich glücklich und geehrt schätzen. Also motiviert mich weiter mit euren beflügelnden Kommentaren. Wenn ich euch noch etwas anvertrauen darf, meine Lieblingsstelle war die Szene zwischen Sakura und Zetsu. Ich habe geweint, als ich sie geschrieben habe, obwohl nicht wirklich passiert. Ich wollte einfach die Beziehung zwischen den beiden hervorbringen. Ich wollte zeigen, wie viel Liebe sie füreinander haben. Das wünschte ich mir auch in der Beziehung zwischen mir und meinem Vater, aber man kann ja nicht alles haben, richtig? Na dann will ich euch nicht länger nerven. Eure, Junior-Einstein Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)