From a Nobody to a Schoolqueen von Junior-Einstein (Die etwas andere Autobiographie) ================================================================================ Kapitel 2: Savior?... Oh, wait! That's just a Mirage... ------------------------------------------------------- Hallo, ihr Lieben! Ich melde mich zurück und habe ein feines Kapitelchen für euch. ^^ Jetzt werden sicher einige denken: 'Ach scheiße, wieso lässt sich die Alte so viel Zeit?' Tja, ich habe triftige Gründe dafür. Ich bin, offiziell, der Vorstand der Mittelschulen in Leipzig. Das heißt, wöchentliche Treffen und Freude am Helfen. Außerdem bin ich Klassen- und Schulsprecher und werde mich auch noch bald in ein Programm meiner Schule einklinken. Also, wenig Zeit fürs Schreiben. Aber, seid beruhigt, nichts wird mich vom Schreiben abbringen! Muahahahahah! Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß und dankt meinen beiden Beta-Leserinnen, dass sie sich Zeit genommen und diese FF überprüft haben. (Wenn ihr Rechtschreibfehler findet, beschwert euch bei 'Sasuke_Freak' und 'Knuddel-chin'. ^.-) XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx Langsam und Zentimeter für Zentimeter hob ich meinen Blick und begegnete einem schwarzen Auge, das mich völlig überrascht ansah. Und erst jetzt wurde mir bewusst, in welcher Position ich mich überhaupt befand und warum die Akatsuki alle so groß aussahen. Ich saß auf dem Schoß von Tobi, der seine Arme um mich geschlungen hatte. Wahrscheinlich war das ein Reflex von ihm gewesen, denn auch er sah nicht viel gefasster aus als ich. Und schon wurde mir noch etwas bewusst. Meine verfuckte Brille war weg! Ohne die konnte ich nicht mal so weit schauen, wie ein Maulwurf! Meine Mundwinkel zuckten nervös nach oben, während ich unauffällig meine Hand wandern ließ. Irgendwo mussten meine zweiten Augen doch liegen! Ich war jetzt nicht so weit gefallen... „Wow! Jetzt regnet es auch noch Mädchen! Übrigens, das ist Sakura Haruno. Das Mädchen, über das ich vorhin gesprochen habe!“ Ich starrte Tobi an, als wäre er total bekloppt. Naja, eigentlich ging es mir auch durch den Kopf. Ich meine, wie kann man es so easy nehmen, wenn einem etwas direkt in die Arme fällt? War er eigentlich restlos zurückgeblieben, oder passierte ihm so etwas öfters mal? Bevor ich mich weiter wundern konnte, räusperte sich Madara und zog somit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. „Ignorieren wir erst mal meinen Bruder. Was mich mehr interessiert, was hast du auf dem Baum gemacht, Mädchen?“ Und somit waren alle Blicke wieder auf mir. Hach, wie schnell sich doch das Blatt wenden konnte.... Ich wäre ja schon längst weg gewesen, hätte ich meine Brille gehabt. Aber ohne diese halben Flaschenböden, würde ich es sicher auch noch fertig bringen gegen ein Haus zu rennen. Das war mir sogar einmal passiert, als ich sieben war. Nein, wie die Zeit vergeht! Okay, zurück zur Geschichte. „Bist du stumm, hmm? Oder bist du zu dumm?“ Deidara musterte mich mit einem abschätzigen Blick, in dem ich das Schwinden seiner Geduld genau erkennen konnte. Ich schluckte schwer und ließ meine Augen noch einmal wandern. Insgeheim verabschiedete ich mich von der Welt. Schließlich atmete ich tief durch und schaute zu Boden. „Ich... ich habe mich... versteckt...“, murmelte ich so leise vor mich hin, dass ich mir sicher war, dass selbst Tobi nichts verstanden hatte und ich saß immerhin auf seinem Schoß. Jedoch überraschte mich Madara, denn er hob eine Augenbraue an und zog mich auf die Beine. Er zog seine Hand nicht zurück, wie ich es erwartet hatte, sondern hielt meinen Unterarm fest. Wahrscheinlich wollte er verhindern, dass ich wegrannte. Völlig unnötig, denn wie gesagt, konnte ich ohne Brille nichts sehen. Somit auch nicht meinen Fluchtweg. „Vor wem hast du dich versteckt? Vor Ino?“, fragte der ältere der beiden Uchiha-Zwillinge tonlos. Ihn schien meine Antwort nicht sonderlich zu interessieren, denn er sah mich völlig ausdruckslos an. Aber wieso stellte er dann diese Frage? Ich nickte schwach und meine Wangen brannten weiter. Diese Situation war so merkwürdig. Ich meine, man steht nicht jeden Tag vor der gefürchtetsten Gruppe der Schule und unterhält sich mit ihnen. Und vor allem, man fällt nicht jeden Tag von einem Baum und direkt in die Arme eines Akatsuki! Was hatte ich getan, damit ich sowas verdiente? Hatte ich in meinem früheren Leben irgendwelche Verbrechen durchgeführt? Hatte ich einen Gott verärgert? Was hatte ich getan?! „Sag mal, bist du nicht das Schoßhündchen von meiner Schwester und ihren Freunden, hmm? Du hechelst ihnen doch schon hinterher, seit sie auf diese Schule gekommen sind. Wieso hast du meine kleine Schwester dann verprügelt?“ Mein Kopf schnappte hoch und ich funkelte Deidara mörderisch an. Das ging eindeutig zu weit! Ich bin den Rookies nie hinterher gehechelt! Ich hasste den Großteil von ihnen und zwar mit Leib und Seele! Diese versnobten Kinder zwangen mich dazu, ihnen hinterher zu trotten! Das war nicht meine eigene Entscheidung! „Oh, sicher! Ich renne den Rookies hinterher, weil ich es liebe von ihnen gemobbt zu werden! Es ist jedes Mal ein schöner Tag, wenn ich irgendein verfucktes Schild auf den Rücken trage, das zeigt, dass ich gern getreten werde! Oder es ist perfekt, wenn ich als beschissenes, menschliches Schutzschild für Ino diene, wenn sie mal wieder die große Klappe gehabt hat! Und ich finde es herrlich, wenn ich die beschissenen Hausaufgaben für jeden der Rookies machen muss und bis spät in die Nacht sitze! Es macht mir Spaß, meine Familie anzulügen um diese verdammten Wichser zu schützen! Bist du wirklich so minderbemittelt, wie du aussiehst?!“ ... Oooohhh, shit! Wieso musste ich gerade vor diesen Typen so ausrasten? Habe ich nicht schon mein Testament unterschrieben, als ich vom Baum gefallen bin, wie eine überreife Frucht? Langsam fange ich an, mein Leben zu hassen. Es herrschte ein unangenehmes Schweigen und ich konnte die Blicke schon direkt auf mir spüren! Verdammte Scheiße! Wieso konnte ich nicht einfach mal mein Maul halten und es über mich ergehen lassen? Die Hand, die meinen Unterarm umgriffen hatte, verstärkte den Druck. Madara schien nicht davon begeistert zu sein, dass ich gerade einen seiner Freunde beleidigt hatte. „Oh, fuck! Du fluchst ja genau so viel, wie ich! Das ist doch mal hammergeil!“ Wie sehr ich mir doch meine Brille wünschte. Dann hätte ich sicher die entgeisterten Gesichter von Deidara und Tobi gesehen, doch so konnte ich nur verschwommene Umrisse erkennen. Zu schade, wirklich! „Du weißt, dass du dir gerade dein eigenes Grab geschaufelt hast, richtig?“, meldete sich Pein das erste Mal zu Wort. Seine Tonlage unterschied sich nicht von der, die er normalerweise benutzte und ich fragte mich, ob es ihn überhaupt interessierte, dass ich Deidara gerade beleidigt hatte. Dass ich meine Probleme offengelegt hatte, war ihm sicherlich völlig egal. Noch immer von Deidaras Dummheit erregt, funkelte ich die Gruppe an und bereitete mich auf Schmerzen vor. „Bring it on!“, knurrte ich und wunderte mich, über mich selbst. Seit wann besaß ich solch Courage und legte mich mit jemanden an? Oder war es einfach nur Blödheit? Jedoch war es jetzt zu spät, mich zu entschuldigen und um Gnade zu flehen. Die würden sowieso nicht hören und mich so oder so fertig machen. Also, warum sollte ich mich dann in den Dreck werfen und vor mich hinwinseln? Deidara kicherte bösartig und ich konnte lautes Knacken hören, als er seine Fingergelenke für einen harten Schlag vorbereitete. Ich schluckte schwer, doch hob mein Kinn und schaute den blonden Idioten störrisch an. Jedenfalls hoffte ich, dass es so aussah und ich mich nicht gerade absolut lächerlich machte. „He... Hey! Sakura hat uns doch nichts getan! Wieso lassen wir sie nicht einfach in Ruhe?“ Tobi versuchte die Situation zu retten, denn er stellte sich schützend vor mich und verdeckte meine Gestalt völlig. Woah! Seit wann war er denn so riesig? Ich kannte ihn schon seit dem Kindergarten, doch er war immer so viel kleiner als ich! Jetzt überragte er mich doch tatsächlich um einen ganzen Kopf! ...Okay, ich bin wohl ein wenig vom Thema abgedriftet... „Nichts getan...? Nichts getan?! Bist du taub?! Sie hat mich beleidigt! Sie hat mich als minderbemittelt bezeichnet!“ Deidara war wohl eine echte Dramaqueen. Normale Menschen würden nicht so ein Spektakel daraus machen. Wieso ignorierte er nicht einfach meinen Kommentar? Immerhin war ich doch unter seiner Würde. „Du hörst dich an wie ein Weib. Vielleicht bist du doch nicht ganz so, wie wir dachten. Vielleicht sollte ich nachts meine verfuckte Tür zuschließen, damit ich dich nicht an einem verdammten Morgen in meinem Bett finde“, kam es lachend von Hidan, der Deidara hart auf den Rücken schlug. Den Blonden riss es glatt nach vorn, doch er konnte sich an Sasori festhalten, bevor er mit dem Boden Bekanntschaft machen konnte. „Pass mit deinen dämlichen Pranken auf!“, fauchte Deidara, den immer noch lachenden, Hidan an. Ich verfluchte nochmals mein Pech. Hätte ich meine Brille nicht verloren, dann wäre ich spätestens jetzt abgehauen, aber nein!, ich musste ja die ganzen Götter beleidigen! Ein unflätiger Fluch verließ meine Lippen, bevor ich mich zurückhalten konnte. Und schon wieder lag die gesamte Aufmerksamkeit auf mir. Ach scheiße Mann! Das machte doch keinen Spaß mehr! „Du solltest wirklich etwas an deiner Wortwahl ändern. Typen stehen nicht auf Weiber, die sich so ungehobelt ausdrücken. Es ist einfach nicht feminin“, kam es ruhig von Sasori. Meine Wangen färbten sich rot und ich hätte mich am liebsten hinter dem Baum versteckt. Ich starrte die Erde an und meine Schultern zogen sich nach oben. „Wer... wer sagt, dass ich feminin sein will?“, murmelte ich vor mich hin und mein Gesicht brannte nun regelrecht. „Dich würde sowieso kein Kerl ansprechen. Du bist ein absolutes Mauerblümchen!“, schnaubte Deidara und funkelte mich weiterhin an. Ich schwöre, wenn Blicke hätten töten können, ich würde mit zwei Löchern im Hinterkopf auf der Wiese liegen und verbluten. Bevor ich etwas erwidern konnte, ragte vor mir ein Schatten auf. Shit! Ich hätte wirklich nicht so mein Maul aufreißen sollen! Die werden mich in kleine Teile zerfetzen und mich auf dem Schulhof verstreuen! Oh mein Gott! Ich werde meine Familie nie wieder sehen! Und ich werde Zabuza nicht mehr nerven können! Und ich...! Hey! Zabuza hat ja immer noch meine Linkin Park-CD! Dieser ignorante Typ von Bruder! Ich war zu sehr in meine Gedanken vertieft, dass mir gar nicht auffiel, dass sich die Akatsuki wieder entfernte und nur Tobi zurückblieb. Erst als er mich am Arm berührte, schreckte ich auf und sah zu ihm. Und, siehe da!, ich konnte wieder klar sehen! Tobi grinste mich gutmütig an und kratzte sich am Hinterkopf. Eine Geste, die an unserer Schule wirklich weit verbreitet war. „Ignorier Deidara einfach. Wahrscheinlich hat er wieder mal seine Tage“, kicherte der schwarzhaarige Junior. Ich nickte einfach nur mit dem Kopf und richtete meine Brille, die wie von Geisterhand, wieder auf meiner Nase saß. Der Uchiha wurde plötzlich ernst und sein Lachen verstummte. Er legte beide Hände auf meine Schultern und schaute mir tief in die Augen. Mich schüchterte diese Geste mehr ein, als dass sie mich beruhigte. „Weißt du, Sakura, ich kann dich wirklich gut leiden. Du bist nicht wie die anderen Mädchen, die hier so rumlaufen. Du besitzt Charakter, auch wenn du es nicht zeigst. Du musst dich öfters gegen die Rookies stellen. Dann würdest du ganz schnell Freunde finden. Ich persönlich glaube ja, dass die meisten nur auf jemanden warten, der sich gegen die Rookies stellt. Vielleicht könntest ja du dieser jemand sein.“ Ich starrte Tobi einige Sekunden an, bis ich aufseufzte und den Blick senkte. „Das sagst du so leicht. Ich bin viel zu schwach, um mich gegen die Rookies zu stellen. Außerdem, die halbe Schule steht hinter ihnen“, wisperte ich und schüttelte leicht den Kopf. „Was war dann das vorhin? Wieso hast du dich gegen Ino gestellt? Wieso hast du Deidara so zusammengefaltet? Glaub mir, Sakura, du hast das Zeug dazu. Außerdem, du kannst dich gegen Angreifer verteidigen. Ich habe gesehen, was du kannst. Wie lange machst du schon Selbstverteidigung?“ Tobi schien wirklich daran interessiert zu sein, denn seine schwarzen Augen funkelten vor Neugier. „Zehn Jahre. Mein Vater wollte, dass ich mich im Notfall verteidigen kann. Vielleicht hat er sowas ja geahnt.“ Ich lächelte betrübt und biss mir auf die Unterlippe um nicht loszuheulen. Seit wann war ich so sentimental? Hatte irgendjemand Tränengas losgelassen? „Hey, jetzt komm mal wieder hoch! Dein Vater wollte einfach das Beste für dich! Daran ist nichts falsch, richtig? Also, lass deine Tränchen stecken und lächle. Lächeln steht dir so viel besser!“ Tobi schob seine Hand unter mein Kinn und hob mein Gesicht an. Ein breites, fröhliches und aufmunterndes Lächeln streckte seine Lippen und seine weißen Zähne blitzten in dem Sonnenlicht auf. Ich konnte nicht anders, als sein Lächeln zu erwidern und nickte. „Danke. Ich hätte nicht erwartet, dass du mir helfen würdest. Du bist ganz schön nett...“ Tobi lachte auf und kratzte sich nochmals am Hinterkopf. „Tja, ich bin nun einmal das Herzchen in der Familie. Ich habe wahrscheinlich die ganzen guten Gene der Uchihas abgestaubt. Deswegen sehen meine Verwandten auch immer so aus, als hätten sie gerade in eine Zitrone gebissen.“ Ich kicherte leise und hielt mir die Hand vor den Mund, um es besser zu verstecken. Tobi grinste so breit, dass man Angst haben musste, dass seine Mundwinkel einrissen. „Bevor ich gehe, möchte ich dir nur ein was sagen. Sakura, halt die Ohren steif. Lass dich nicht von Ino unterkriegen. Sie ist nur eine eingebildete Pute, die sich allein um ihr Aussehen kümmert. Sie hat keine Ahnung, was sie mit einer Faust alles machen kann. Und sollte sich Sasuke mit einschalten, dann zögere nicht und komm zu mir. Er ist wirklich skrupellos und schreckt auch nicht davor zurück Mädchen zu schlagen. Verstanden?“ Ich nickte, vollkommen verblüfft über diese Hilfsbereitschaft, und wahrscheinlich sah ich auch so aus, denn Tobi lachte herzhaft auf, verwuschelte mir das Haar und folgte seinen Leuten. Ich stand noch einige Minuten nach dieser Unterhaltung unter dem Baum und starrte dem Uchiha hinterher, der hinter einer Ecke der Schule verschwunden war. War das gerade wirklich passiert, oder war ich zu hart auf dem Boden aufgekommen? Ich zwickte mich in den Arm und quietschte auf. Okay, eindeutig kein Traum! Aber warum war Tobi dann so... so... nett zu mir? Und wieso hatte er gesagt, dass er mich mochte? Ich verstand die Welt nicht mehr, als ich mich endgültig auf den Weg nach Hause machte. XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx Mein rechtes Augenlid hob sich langsam und stoppte auf der Hälfte der Strecke. Ich rollte mich auf den Bauch und sah zu meinem Wecker, dessen roten Zahlen mich zum Stöhnen brachten. Seit wann wachte ich eine Stunde vor dem nervigen, kleinen, schwarzen Ding auf? Überzeugt von der Sinnlosigkeit jetzt wieder einzuschlafen, warf ich meine Decke zur Seite und stand auf. Meine Füße setzten auf dem Boden auf und sofort verschwand die Müdigkeit. Gänsehaut machte sich auf meinen Armen und Beinen breit und ich verkniff mir einen Fluch, der sich über meine Lippen werfen wollte. Mensch, was nahm ich denn in letzter Zeit? Ich war doch noch nie so heftig unterwegs gewesen! Sollte Paps mitbekommen, dass ich fluchte wie ein Bauarbeiter und Matrose, dann würden meine CDs ganz schnell einkassiert werden. Und was wäre mein Leben ohne meine Musik? Ich tappte zu meinem Schrank und zog mir irgendwelche Kleidungsstücke heraus, ohne wirklich darauf zu achten, was genau ich mir da überhaupt griff. Vielleicht endete ich genau deshalb mit einer dreiviertellangen, olivgrünen Cargoshose und einem schwarzen, enganliegenden T-Shirt. Eurer Denkweise nach, sind das stinknormale Klamotten, die man ruhig anziehen konnte. Tja, nach meiner Denkweise, waren das Sachen, die ich nie und nimmer anziehen würde. Warum sie dann überhaupt in meinem Schrank lagen? Nun, meine Grandma war am Abend zuvor noch einmal hier gewesen, um mit Paps zu sprechen. Tante Shizune war auch dabei gewesen und sie hatte mir eine neue Hose mitgebracht. Und das war genau diese Cargohose, die ich ins Badezimmer schleppte. Wenn ich ehrlich war, dann musste ich zugeben, dass es mir egal war, was ich heute trug. Das Gespräch von gestern hatte in mir irgendwas bewegt. Tobi hatte etwas in mir bewegt und ich fand das gruselig. Seit wann konnten die Worte eines Jungens, den ich kaum kannte, so eine Wirkung auf mich haben? Als ich mich an den Küchentisch setzte, war Paps noch nicht da. Klar, der Tisch war gedeckt, doch von meinem Vater fehlte jede Spur. Was recht ungewöhnlich war, denn er saß >immer< vor mir, am Tisch. Das war schon so, seit ich mich erinnern konnte. Na gut, wenn er damals einen Fall hatte, konnte er natürlich nicht da sein, doch wenn er frei hatte, dann hatte er immer auf Zabuza und mich gewartet. Ich schaute mich misstrauisch um, doch konnte Paps nicht erkennen. Eigentlich sinnlos, was ich gerade getan hatte. Immerhin hatte ich ihn schon beim Reinkommen nicht gesehen. Ich erhob mich von meinem Platz und ging zu der Tür, die in das Schlafzimmer meines Vaters führte. Dort stoppte ich, als ich seine Stimme hörte, die etwas wisperte. „Ich glaube nicht, dass es die richtige Zeit dafür ist, es ihr zu sagen.“ Kurz herrschte Ruhe, bis Paps aufseufzte und etwas quietschte. Wahrscheinlich hatte er sich gerade hingesetzt. Ich ging ihm schon seit zwei Jahren auf die Nerven, dass er sich ein neues Bett zulegen sollte, aber auf mich hörte doch sowieso keiner. „Sie ist einfach nicht so weit. ... Wie würdest du denn auf so eine Nachricht reagieren? ... Siehst du! ... Ja, ich weiß, dass ich es ihr nicht für immer verschweigen kann! ... Ja, ich weiß noch, wie Zabuza darauf reagiert hat! Denkst du wirklich, dass Sakura auf mich losgehen würde? ... Meine Fresse! Komm runter! Ich weiß selbst, was Zabuza mir an den Kopf geworfen hat! ... Ja, ich werde es ihr schon noch sagen. Keine Panik. Ich muss sie jetzt wecken gehen. Sie scheint mal wieder vergessen zu haben ihren Wecker zu stellen. Tschau, wir sehen uns in zwei Wochen.“ Das leise Klicken signalisierte mir, dass ich einen schnellen und leisen Abflug machen sollte. Dieses Gespräch war so merkwürdig und verschlüsselt gewesen, dass ich es einfach nicht hätte hören dürfen. Und doch stand ich an der Tür zum Schlafzimmer meines Vaters und hatte mein Ohr daran gepresst. Wenn Paps beschließen sollte, jetzt die Tür zu öffnen, dann wäre mein ganzes Cover aufgeflogen und ich würde mächtig Ärger bekommen. Und Ärger mit meinem Vater zu haben, war das Schlimmste, was dir passieren konnte. Schön gemacht, Haruno! Ich sprang schnell von der Tür weg und versuchte, ich versuchte, leise in die Küche zu sprinten. Leider lag da immer noch unser Läufer im Weg und mein Fuß hatte die dumme Angewohnheit sich immer in etwas zu verfangen. Also flog ich voll auf die Schnauze und das nicht zu leise und schmerzlos. „AAAAHHH! Verdammte Scheiße! Ich glaube, ich habe mir meine Kniescheibe rausgehauen!“ Okay, das war jetzt alle andere als unauffällig. Die Tür meines Vaters flog auf und krachte gegen die Wand, während er auf meine liegende Gestalt sah. „Sakura! Was ist passiert?!“ Ich drehte mich, unter Schmerzen und verzogenem Gesicht, zu ihm um und kleine Tränen stahlen sich aus meinen Augen. „Paps, ich schwöre dir, unser Läufer hat mich gerade angegriffen! Erschieß dieses Mistvieh!“ Ich konnte die Erleichterung in seinen Augen sehen und hören, wie er ausatmete. Dann umgriff er meine Oberarme und zog mich auf die Füße. Jedoch gab mein rechtes Bein wieder nach und ich landete mit einem lauten Krachen, das von einem Schrei meinerseits gefolgt wurde, wieder auf dem Boden. Paps seufzte auf, beugte sich runter und hob mich, in Brautmanier, an und trug mich in unsere Küche, wo er mich auf meinen Platz setzte. „Du solltest wirklich etwas an deiner Schusseligkeit ändern. Irgendwann bringst du dich sicher noch mal um!“, meldete sich seine dunkle Seite zu Wort, während er mein Knie betastete und mir noch mehr Schmerzen zufügte. Ich zischte auf und zuckte zusammen, doch funkelte ihn nebenbei an. „Toll gesagt, aber wie soll ich sowas hinbekommen? Denkst du vielleicht, dass ich irgendwo einen Knopf besitze, den man einfach drücken kann?“ Ich wischte mir energisch die Tränen weg, die über mein Gesicht rollten und biss mir auf die Unterlippe. Paps erhob sich wieder, verschwand in der Küche, um kurz darauf mit Salbe und einem Stützschlauch zurückzukommen. „Da ich weiß, dass du sowieso nicht auf mich hörst und trotzdem in die Schule gehen wirst, wirst du das tragen. Das stützt dein Knie etwas. Ich hole dich von deiner Schule ab und wir fahren zum Arzt. Ich habe keine Lust, dass du dein Knie nie wieder benutzen kannst. Klar?“ Ich nickte leicht und beobachtete, wie er sich hinkniete, mein Hosenbein hochkrempelte und die Salbe gleichmäßig auf meinem Knie verteilte. Die Salbe wirkte sofort kleine Wunder, denn der Schmerz ließ nach und die unschöne Wärme, die ich an der verletzten Stelle befand, verschwand. Jedoch quietschte ich auf, als Paps mir diesen Stützschlauch über den Fuß zog und es über mein Knie schob. Ich krallte mich an der Schulter meines Vaters fest und schon wieder sammelte sich Pipi in meinen Augen. Hätte ich in diesem Moment nicht so höllische Qualen durchlitten, ich hätte die Augen verdreht. Als die Stützbandage saß, erhob sich Paps und ließ sich auf der anderen Seite des Tisches wieder nieder. Er füllte seine große Tasse mit Kaffee und schaufelte sich ab da so viel Zucker rein, dass ich unbewusst das Gesicht verzog. Mein Vater war der typische ‚Möchten Sie noch etwas Kaffee in ihren Zucker’-Typ und würde davon auch nicht so schnell loskommen. Lustigerweise war er strikt gegen Milch im Kaffee. Bevor ich tiefer in den recht sinnlosen Gedanken versinken konnte, griff ich nach der Morgenzeitung, die auf dem Teller meines Paps lag und nahm mir die letzte Seite, auf der die Horoskope standen. Ich überflog den einzigen Satz und konnte mir ein nervöses Kichern nicht verkneifen. Hatte ich so ein Glück, oder war der Horoskopschreiber allgemein gegen Widder? ‚Glück und Fröhlichkeit haben zwangsweise nur die anderen.’ Oooookay.... Das machte mir jetzt schon ein wenig zu schaffen, wenn ich ehrlich war. Ich überprüfte die Zeile, in der der Name des Verfassers stand und verengte die Augen. Ich kannte die Person, die die Horoskope schrieb. Warum hatte ich eigentlich erst heute nachgeschaut? Früher waren die Nachrichten doch auch nicht viel besser. „Paps, kennst du noch diese alte Frau, die früher auf mich aufgepasst hat?“, fragte ich nach, nachdem ich einen Schluck aus meinem Glas genommen hatte. Mein Vater sah mich verwirrt an, doch nickte nach wenigen Sekunden schweigen. „Du redest von Oma Chiyo, nicht wahr? Aber warum willst du das wissen? Die alte Schreckschraube dürfte jetzt schon lange unter der Erde weilen. Sie war schon alt, als sie auf dich aufgepasst hat.“ Ich verzog, mal wieder, das Gesicht und gab Paps die Seite, die ich an mich genommen hatte. „Schau dir den Verfasser des Horoskops an. Vielleicht wird dir dann klar, warum ich gefragt habe.“ Er kam meiner Bitte nach und seine Augen weiteten sich. „Was?! Oma Chiyo macht dir so das Leben schwer? Wieso das denn? Sie war doch immer so beschissen angetan von dir. Sie konnte dich nicht eine Minute mal allein lassen. Sie klebte an dir, wie eine Schmalzfliege an der Kacke klebt.“ „Danke für diesen netten Vergleich. Du bist ein Vorbild von einem Vater“, grummelte ich leise und funkelte das Brötchen an, das ich mir gerade aus dem Korb genommen hatte. Paps kratzte sich verlegen am Hinterkopf und lachte nervös auf. „Sorry... Da sind wohl die Pferde mit mir durchgegangen.“ Ich sah ihn kurz aus verengten Augen, bevor ich mich wieder entspannte und auf die Zeitung deutete. „Oma Chiyo macht das sicher nicht, damit ich ein schweres Leben habe. Du weißt doch, wie sie war. Sie war schon immer mysteriös und pessimistisch veranlagt. Und außerdem wusste sie nichts von meiner Abergläubigkeit. Das weißt du.“ Schon lustig, dass ich mein Kindermädchen so feurig verteidigte. Immerhin war sie ganz schön streng gewesen und hatte mich heftigst gefordert. Wenn ich etwas nicht perfekt hinbekommen hatte, musste ich es gleich noch einmal anfertigen. Das war bei Hausaufgaben, sowie bei meinen Selbstverteidigungskursen gewesen. Wenn ein Tritt nicht richtig gelungen war, musste ich ihn solange üben, bis mein Lehrer mir ein ‚Ausgezeichnet’ aufgedrückt hatte und dieses Wort war verdammt verstaubt bei ihm gewesen. „Wenn du meinst. Sag mal, wieso bist du schon wach? Du stehst doch normalerweise erst eine halbe Stunde bevor du gehen musst auf. Ist irgendwas passiert? Hattest du einen Albtraum? Hat dich eine deiner Freundinnen aus dem Bett geklingelt?“ Ich senkte schnell den Blick, damit Paps nicht meine verletzte Miene erkennen konnte. Ja, ich belog meinen Vater, jedoch nur, was mein Sozialleben anging. Ich war sonst wirklich offen und ehrlich, doch dieses Thema war eine große Ausnahme. Ich wollte Paps nicht gegen meine Schule aufhetzen, indem ich ihm erzählte, dass ich gemobbt und missachtet wurde. Es würde überhaupt nicht gut ankommen, wenn ein Vater in Rage vor den Schultoren auftauchen würde und Jugendliche zusammenschrie, oder verprügelte. Oder besser noch, mit einer Handfeuerwaffe bedrohte. Klar, ich liebte Paps, doch es gab Dinge, die man besser vor ihm verschwieg. „Keine Ahnung, warum ich jetzt schon wach bin. Vielleicht bin ich gestern zu früh ins Bett gegangen?“ Oh, Mist! Seit wann konnte ich schamlos lügen? Normalerweise würde ich schon bei dem Versuch eine Lüge aufzutischen, feuerrot werden und anfangen zu stottern. Ich war gestern nicht früh ins Bett gegangen. Um ehrlich zu sein, ich war erst kurz nach 1 in der Nacht, in mein Nest, wie ich es so liebevoll nannte, gefallen. Mein Vater schaute mich einige Sekunden schweigend an, bis er mit den Schultern zuckte und sich seinem Zucker mit Kaffee zuwandte. „Dein Problem. So konnte ich wenigstens dein Knie behandeln, ohne dass du zu spät zur Schule kommen würdest. Praktische Sache, das früher Aufstehen.“ „Ha ha, ich lach mich tot. Das ist der Witz des Jahres! Ein Schenkelklopfer für Prothesenträger! Du hast dich selbst übertroffen, Zetsu Haruno. Du solltest deine eigene Comedyshow haben.“ „Jetzt ist aber Schluss mit deinem Sarkasmus, Kind! Woher hast du diese Dinge überhaupt?“ Paps verengte die Augen etwas und schickte mir ein Funkeln über seinen Tassenrand. „Ja, woher hab ich das nur?“, kam es belustigt und gespielt nachdenklich von mir. „Das müsste eigentlich in den Genen liegen, oder?“ „Sakura, hör auf. Ich habe am frühen Morgen noch keinen Sinn für Humor. Schon gar nicht für deinen sarkastischen, zynischen Humor, der mir schon normalerweise auf den Wecker geht“, knurrte Paps und ich merkte, dass ich die Grenze erreicht hatte. „Ist in Ordnung. Ich bin schon leise. Sag mal, weißt du ob Zabuza diese Semsterferien wieder zu uns kommt?“, fragte ich, mit echter Neugier. Mein Vater entspannte sich und nickte mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen. „Ja, und er wird einen Freund, sowie seine Freundin mitbringen. Du kennst seine Freundin doch noch, oder?“ Ob ich sie noch kannte?! Das war doch jetzt ein Scherz! Sie war die beste Freundin, die ich jemals hatte! Sie war so nett und höflich und hilfsbereit. Da hatte sich Zabuza wirklich ein tolles Mädchen geangelt. Zwischen Paps und mir legte sich eine entspannte Ruhe, in der wir gemütlich unser Frühstück verzehrten. Ich war etwas eher als mein Vater fertig, also räumte ich mein Zeug weg und testete gleichzeitig die Stabilität der Stützbandage. Ein Wunder der orthopädischen Technik, wenn ich mal ehrlich war. Ich konnte mein Bein wieder bewegen und die Schritte taten nicht mehr zum Quietschen weh. Klar, ich konnte mir ab und zu ein Zusammenzucken nicht verkneifen, aber ich hatte mir sicherlich die Kniescheibe zertrümmtert!... Okay, vielleicht war ich ein wenig zu dramatisch... Aber nur ein wenig! Ich humpelte zur Wohnungstür und zog mir dort, quälend langsam, die Schuhe an. Ich schulterte meine Tasche und passte auf, dass ich meine gesunde Seite belastete. Ich drückte meinem Paps noch einen Kuss auf die Wange, bevor ich aus der Wohnung trat und mich einem neuen Schultag stellte. XxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXxXx Ich schlüpfte durch eine Lücke, die die Schülermassen bildeten und drehte schnell und in Hektik, das Schloss meines Spindes. Zum Glück, besaß ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis, das auch in gefährlichen Situationen funktionierte. Warum ich rannte, wie eine Bekloppte und so schnell wie möglich rauskommen wollte? Ganz einfach. Ino hatte es auf mich abgesehen und zwar so sehr, wie noch nie zuvor. Immerhin hatte ich ihre Nase bösartigst demoliert und ihren Stolz verletzt. Ich meine, es ist verdammt peinlich für eine Schoolqueen, wenn sie von einem Streber geschlagen wird. Und man kann diese Aussagen zweideutig sehen. Ich war, eigentlich, in allem besser, als sie. Außer in Dingen, die mit dem Aussehen zu tun hatten. Aber dieses Feld überließ ich ihr gern. Außerdem, mir schwebte noch immer mein Horoskop vor den Augen. Hatte ich mir nicht erst gestern geschworen, dass ich nicht in die Schule gehen würde, wenn sich mein Horoskop so beknackt anhörte? Tja, und wieder war ich hier. Und wieder hatte ich Probleme! Eine Hand packte mich von hinten und zog mich von meinem Spind weg. Aus meiner Kehle kam ein gurgelndes Geräusch, als sich mein T-Shirt in meinen Hals schnitt und mir die Luft abschnürte. Jedoch wurde ich entlassen, nur um mit meinen Rücken und Hinterkopf hart gegen die gegenüberliegende Spindwand geknallt zu werden. Der Sauerstoff flutete aus meinen Lungen und Sterne tanzten vor meinen Augen. Meine Sicht trübte sich, als Tränen, die sich durch den Aufprall gebildet hatten, drohten auszubrechen. Ich blinzelte wie verrückt um wieder ein scharfes Bild zu sehen und mir gelang dies auch, jedoch war ich nicht so froh über das, was ich erkennen konnte. Sasuke, Neji und Kiba standen vor mir und schauten mich von wütend zu ausdruckslos an. Kiba kochte schon fast, Neji blickte mich aus seinen geisterhaften Augen an, ohne irgendwas auszudrücken, doch Sasuke war der, den ich am meisten fürchtete. Seinen Gesichtsausdruck konnte ich nirgends einordnen. Jedoch schien es ein Mix aus Ärger, Genervtheit und... war das Erstaunen? Kiba rammte seine Hände in den Spind hinter mir und brachte sein Gesicht direkt vor meines. Ich presste mich gegen das kalte Metall hinter mir und starrte den braunhaarigen Jungen erschrocken an, während sich mein gesamter Körper verspannte und sich auf Schläge gefasst machte. Ich konnte das wilde Gemurmel von den anderen Schülern hören, die auf dem Flur stehen geblieben waren und sich das Spektakel reinzogen. Wahrscheinlich wären sie auch näher gekommen, jedoch warf Neji jedem einen warnenden Blick zu, der ihnen zu nahe kam. Kibas heißer, erregter Atem streifte über meine Haut und ein kalter, eiskalter Schauer rann über meinen Rücken. Er schien zum Töten aufgelegt zu sein. Jedenfalls war er angespannt und bereit, mit Fäusten zu sprechen. „Ino hat uns erzählt, was du mit ihr gemacht hast“, kam es leise, doch eindringlich von Sasuke. Seine schwarzen, eisigen Augen lagen auf mir und ich konnte es mir nicht verkneifen mich noch mehr an den Spind zu drücken. Ich hatte ja schon immer gewusst, dass Sasuke gefährlich und einschüchternd war, doch das übertraf jegliche Vorstellung, die ich jemals von ihm gehabt hatte. „Du hast fast ihre Nase gebrochen. Weißt du, was wir jetzt mit dir machen?“ Ich schluckte schwer und ein Zittern ging durch meine Muskeln. Wieso war ich jetzt schon wieder so eine Pussy? Gestern hatte ich noch meinen Mann gestanden, als ich mich gegen Ino und ihre Bitches verteidigt und Deidara zusammengefaltet hatte. Jetzt kauerte ich schon wieder vor Kerlen, die mich sowieso unterschätzten! Wieso konnte ich mich nicht einfach losreißen und mich irgendwo verstecken? Kibas Faust krachte gegen den Spind, der sich neben meinem Kopf befand und hinterließ eine schöne Delle. Meine Augen weiteten sich ein ganzes Stück und meine Kehle wurde merkwürdig trocken. Shit, die meinten es wirklich ernst! „Verzieht euch in eure Klassen!“, bellte Kiba und funkelte mich an. Warum war er eigentlich so wütend auf mich? Ino war immerhin Sasukes Freundin und verwandt waren die beiden auch nicht. Also, warum kam der Rauch schon fast aus seinen Ohren? Die Schülerscharen lösten sich langsam auf und schon nach gefühlten zwei Stunden und echten zwei Minuten, war der Gang leer, sah man mal von dem männlichen Trio und mir ab. Bevor ich überhaupt noch einen Atemzug machen konnte, spürte ich einen scharfen Schmerz in meinem Bauch und ich musste mich keuchend nach vorn beugen. Speichel tropfte aus meinem Mund, auf den Boden und ein saurer Geschmack machte sich auf meiner Zunge breit. Meine Atmung setzte ebenfalls aus. Ob es durch den Schock, oder den Aufprall gewesen war, konnte ich nicht sagen. Zwei Hände packten meine Schultern und mein Hinterkopf machte wieder Bekanntschaft mit dem Spind, der sich hinter mir befand. Das metallene Scheppern hallte durch den Gang, doch nirgends rührte sich etwas. „Du bist kein erzogenes Haustier. Vielleicht sollte man dir erst mal Gehorsam beibringen.“ Sasuke grinste mich mit einem sadistischen, überheblichen Ausdruck an und Kiba teilte dieses Grinsen, doch mischte sich bei ihm noch Vorfreude mit darunter. Ich starrte den braunhaarigen Sophomore aus großen Augen an, während sich meine Hände auf meinen Bauch gelegt hatten. Meine Beine zitterten unter ihrer Last und hätten schon längst nachgegeben, hätte Kiba nicht dieses Vergnügen, mich zu quälen. „Gib ihr noch eine kleine Lektion, bevor wir zum Unterricht gehen. Sonst lässt uns Ino nicht in Ruhe.“ Aus Sasukes Kehle kam ein Seufzen, während er die Arme vor der Brust verschränkte und die Augen schloss. Wie konnte man sich nur so entspannen, während jemand vor deinen Augen verprügelt wurde? Ach ja, wir sprachen hier ja von Sasuke Uchiha! Kiba holte nochmals aus, um mich als menschlichen Boxsack zu benutzen, jedoch wurde seine Form von mir gerissen und dafür kam ein größerer Junge in mein Sichtfeld. Meine, ohnehin schon geweiteten Augen, wurden noch runder, als ich meinen Retter erkannte. „Seit wann sinkt ihr so tief und greift kleine Mädchen an? Wart ihr schon immer solche Pussys? Oder seid ihr neuerdings auf den ‚Ich verprügel hilflose Mädchen, weil das so lustig ist’-Trip?“ Die kalte, tiefe Stimme Madaras durchschnitt die Stille, die sich breitmachen wollte und ließ Sasukes Wangen etwas an Farbe gewinnen. Allerdings nicht vor Scham. „Was mischst du dich ein? Das ist unsere Angelegenheit, also verzieh dich!“, knurrte der jüngere Uchiha. Wahrscheinlich hätten sich die Beiden noch länger angezickt, hätten meine Beine nicht in diesem Augenblick unter mir nachgegeben. Ich kam mit einem dumpfen Poltern auf dem Boden auf und schloss die Augen, als der Schmerz durch mein Knie schoss. Ich musste mich von den Fliesen abstützen, um nicht völlig zusammenzusacken. Madara funkelte das Trio gefährlich an und als nichts passierte trat eine Ader auf seiner Schläfe auf. „Verschwindet!“ Ich zuckte durch die schneidende und autoritäre Stimmlage zusammen und versuchte mich hochzukämpfen, während sich die Rookies verkrümelten und irgendwas vor sich hinmurmelten. In dem Flur machte sich eine unheimliche Stille breit, die nur durch mein schweres Atmen und mein leises Aufwimmern durchbrochen wurde. Ich konnte mich soweit fassen, dass ich mich aufsetzen konnte, doch schwer gegen die Spinde lehnen musste. Ich achtete gar nicht darauf, ob Madara noch da war. Ich hatte andere Probleme als einen Uchiha, der mich sowieso gleich wieder allein ließ. Jedoch hatte ich mich da schwer geschnitten, denn mein Körper wurde plötzlich angehoben und mein Gesicht wurde in einen schwarzen Pullover gedrückt, der angenehm nach einem herben Duftwasser roch. „Bild dir ja nichts darauf ein. Ich habe dir nur geholfen, damit Tobi Ruhe gibt. Jetzt entspann dich mal wieder“, grummelte Madara, während er mich in seinen Armen hielt und mich irgendwohin brachte. Jedoch war es mir in diesem Moment völlig gleichgültig, wohin mich der schwarzhaarige Junior brachte. Ich schloss nur die Augen, ließ meine Muskeln locker, atmete tief ein und genoss einfach nur das Gefühl, nein diese Einbildung, dass sich jemand um mich kümmerte Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)