Verlorene Seele von BurglarCat (Nami/Robin) ================================================================================ Kapitel 7: Wunder geschehen um Mitternacht ------------------------------------------ Warum? Dies war die einzige Frage, die ich mir nach alledem nur noch stellen konnte. Warum hatte man sie ansprechen müssen? Warum war sie auf dieses Spiel eingegangen? Warum hatte ich sie nicht gesucht, als sie nicht aufgetaucht war? Es waren Fragen auf die ich einfach keine Antwort wusste so oft ich auch über sie nachdachte. Zwar war es mir merkwürdig vorgekommen, dass sie nicht aufgetaucht war, doch da die anderen sich keine größeren Sorgen gemacht hatten, hatte ich es für übertrieben gehalten los zugehen und nach ihr zu suchen. Immerhin war es ja nicht so, dass sie nicht auf sich aufpassen konnte, sie konnte sich verteidigen und war wohl auch alt genug dafür. Und sie hätte trotz ihrer Schwäche für Geld doch eigentlich merken müssen, wie gefährlich es war. Hatte sie diese Schwäche wirklich so blind gemacht, dass sie an nichts Böses gedacht hatte? Nie hätte ich gedacht, dass etwas Derartiges passiert sein könnte, doch wer denkt auch gleich an so etwas? Hinzu kam wohl auch noch der Streit, den ich mit ihr gehabt hatte. Ich wäre vermutlich die letzte gewesen, die sie hätte sehen wollen. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen, als ich mir müde mit einer Hand über das Gesicht strich. Chopper war schon vor einer ganzen Weile gegangen um sich hinzulegen, doch ich konnte und wollte sie nicht alleine lassen, auch wenn es vermutlich besser gewesen wäre ich hätte mich hingelegt um etwas zu schlafen. Meine ganze Vergangenheit wurde von schlechten Ereignissen überschattet und die einzigen Menschen denen ich mich geöffnet und die ich geliebt hatte waren mir genommen worden. Nie wieder hatte ich mich jemandem anvertrauen können und ich hatte geglaubt nie wieder einen Menschen lieben zu können. Das es nun doch passiert war, hatte mich zu Anfang selbst überrascht. Ich hatte versucht meine Gefühle zu verdrängen. Nicht nur, dass ich selbst Angst davor hatte diese Gefühle zuzulassen, sie war auch eine Frau. Allein diese Tatsache machte es fast schon unmöglich, dass sie meine Gefühle erwidern konnte, wieso sollte ich sie also noch offen legen, wenn ich ohnehin nur enttäuscht werden würde? Ich zog die Einsamkeit einer Enttäuschung. Nun bereute ich es mehr als alles andere, dass ich nicht mit ihr gesprochen hatte. Ich hätte doch einsehen müssen, dass ich meine Gefühle nicht ändern konnte und ich hätte begreifen müssen, dass ich mir mit meinem Schweigen nur selbst schadete. Doch nun war es für diese Einsichten zu spät und ich musste akzeptieren, dass sie vielleicht nie wieder aufwachen würde. Zwar war sie nicht tot, doch ich würde dennoch nie wieder ihr lachen hören und auch nie wieder in ihre Lebensfrohen Augen blicken können. Wieder spürte ich, wie sich ein paar Tränen langsam ihren Weg hinunter über meine Wangen bahnten. Was hatte sie nur mit mir gemacht? Noch nie hatte mich ein Mensch zu solchen Gefühlsregungen veranlasst. Vorsichtig nahm ich Namis Hand und drückte sie sanft. Vielleicht hatte ich die Hoffnung, dass sie sich regen würde, doch nichts passierte. Man konnte fast denken, dass sie schlief und ich hätte weiß Gott etwas dafür gegeben, wenn sie es getan hätte. Wieder seufzte ich und mein Blick glitt durch den Raum hinauf zum Bullauge. Es war bereits Nacht, doch wie spät genau vermochte ich nicht zu sagen. Seit gestern fehlte mir sowieso jegliches Zeitgefühl. Aber auch wenn ich nicht wusste, wie spät es war, merkte ich deutlich, wie ich selbst immer müder wurde. Und so dauerte es auch nicht lange, bis ich meinen Kopf auf meine Arme bettete und die Augen schloss. Dabei ließ ich ihre Hand jedoch keine Sekunde los. Als ich später langsam wieder wach wurde, konnte nicht besonders viel Zeit vergangen sein, jedenfalls hatte ich nicht das Gefühl, als wäre viel vergangen. Zuerst brauchte ich allerdings etwas Zeit um den Grund für mein Aufwachen festzustellen und bemerkte dabei, wie meine Hand leicht gedrückt wurde und jemand mit dem Daumen über meinen Handrücken strich. Es war keine sonderlich merkliche Geste und der Grund, dass ich sie überhaupt gespürt hatte, war sicherlich der, dass ich wie immer keinen sonderlich festen Schlaf gehabt hatte. Nun öffnete ich langsam die Augen und blickte dabei in ihre, die mich mit einem sanften Blick bedachten. Etwas verwirrt setzte ich mich auf und starrte sie einfach nur an, als sie plötzlich anfing zu lachen, was vielleicht an meinen Gesichtszügen lag, die mir für einen Moment entglitten waren, bevor ich mich nun wieder gefasst hatte. „Du hättest dich in dein Bett legen sollen,“ bemerkte sie schmunzelnd, als sie sich wieder beruhigt hatte, doch ich brachte immer noch keinen Ton heraus. Sie wirkte fast so, als sei nie etwas geschehen. Wieso war sie auf einmal wach? Ich verstand es wirklich nicht, doch letztlich war mir der Grund dafür auch völlig egal. „Wie lange bist du schon wach?“ etwas Besseres fiel mir in dem Moment wirklich nicht ein, wobei es äußerst selten vorkam, dass mir die Worte fehlten. „Genau genommen die ganze Zeit, aber wenn du so willst seit ungefähr Mitternacht,“ erklärte sie mir lächelnd und nun konnte ich einfach nicht mehr an mich halten und beugte ich mich über sie, nahm sie in die Arme und drückte sie an mich. Eine Woge der Erleichterung machte sich in mir breit, bis ich schließlich ein leises schluchzen unter mir hörte. Anscheinend hatte sie das alles doch mehr belastet, als sie es zunächst gezeigt hatte und nun schien auch von ihr eine gewisse Last abzufallen. „Wieso hast du nie etwas gesagt?“ brachte sie schließlich heraus, wobei ich sofort wusste, was sie meinte. Anscheinend war sie auch hier gewesen, als ich mit Sanji gesprochen hatte und wusste somit auch alles. Zwar hätte ich ihr dabei lieber in die Augen gesehen, doch ich war froh, dass sie es nun wusste. „Ich hatte einfach Angst es dir zu sagen.“ „Du hattest Angst?“ fragte sie doch etwas belustigt. An ihrer Stelle hätte ich wohl auch so reagiert, also wunderte es mich nicht weiter. „Ja, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst.“ „Na dann sag es doch jetzt.“ Ich löste mich langsam etwas von ihr, um ihr in die Augen sehen zu können. Diese waren etwas gerötet und immer noch etwas feucht. Vorsichtig beugte ich mich wieder zu ihr hinunter und fing an ihre Tränen langsam weg zu küssen. Sie schien sich daraufhin wieder ganz zu beruhigen, was mich doch etwas erleichterte. Langsam wanderte ich etwas weiter hinunter zu ihren Lippen und hielt kurz vor diesen inne. „Ich liebe dich, Nami,“ hauchte ich gegen ihre Lippen, bevor ich diese sanft mit meinen verschloss. Ihre Lippen waren weiter als ich es gedacht hatte und zu meiner Freude spürte ich schon kurz darauf, wie sie den Kuss zaghaft erwiderte. Ich genoss jede einzelne Sekunde von diesem Kuss, bis ich mich schließlich wieder von ihr lösen musste, was ich auch nur sehr langsam tat. „Anscheinend bin ich nicht die einzige, die geschwiegen hat.“ „Ich habe auch nie behauptet, dass ich es nicht getan hätte.“ Nun mussten wir beide lachen und ich drückte sie wieder an mich. Wer weiß was gewesen wäre, wenn das alles nicht passiert wäre, doch ich war froh, dass es nun endlich vorbei war. Von nun an würde ich auf sie aufpassen und dafür sorgen, dass ich sie nie wieder so einfach verlor. Denn ich konnte mir inzwischen wirklich nichts Schlimmeres vorstellen, als das. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)