Sommerferien von Chibi_Isa (RoxasXRiku) ================================================================================ Kapitel 1: Sora, mal anders --------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey, meine erste Kingdom Hearts Shonen-Ai-Fanfic mit einem anderen Pairing. Am Anfang fand ich es noch ziemlich seltsam, ich hab Soras POVs richtig vermisst, aber mittlerweile bin ich voll in diesem Pairing drin ^^ Also wie schon gesagt, is ne Shonen-Ai Fanfic mit meinem jungfräulichen Pairing: RoxasXRiku Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 1: Sora, mal anders Rikus POV Jetzt kehre ich endlich wieder zurück. Ein langes Jahr musste ich es in meiner Heimatstadt aushalten und mich mit den ganzen ach so tollen Angebern, die nichts im Hirn haben, rum schlagen. Wie ich es hasse zu Hause zu sein, alleine, ohne Freunde, dafür mit meinen „super“ Eltern und meiner kleinen Schwester Maddie oder Schreihals, wie ich sie bevorzugt nenne. Viel lieber bin ich bei meiner Oma, sie hat ein tolles Haus und tolle Nachbarn. Sie sind meine einzigen Freunde: Sora und Roxas. Sie sind Zwillingsbrüder, aber sehr, sehr verschieden. Sora ist braunhaarig, immer fröhlich, lustig und für jeden Spaß zu haben, ihn mag ich am Meisten. Roxas hingegen ist blond, eher kühl, er sagt nicht viel und ist sehr ernst. Aber ich freue mich jedes Jahr, wenn ich meine Sommerferien mit ihnen zusammen verbringen kann. Und letztes Jahr ist mir und Sora so was passiert… auf einer Party haben wir Flaschen drehen mit noch ein paar Freunden von ihnen gespielt gespielt, na ja und irgendwie kam es dazu, dass Sora mich küssen musste. Ich bin fast aus allen Wolken gefallen, aber es war so gut und toll und… einfach nicht mit Worten zu beschreiben. Doch seitdem kann ich Sora überhaupt nicht mehr vergessen, ich träume von ihm, ich denke nur noch an ihn und ich will ihn. „Fahrkarte bitte“, reißt mich der Kontrolleur aus meinen Gedanken. Ich krame in meiner Tasche nach dem Ticket und gebe es ihm. Noch nicht mal hinfahren konnten mich meine Eltern. Nein, es hieß ja: „Hier hast du ne Fahrkarte zu Oma. Viel Spaß dort“ Das war alles, keine Verabschiedung, absolut nichts, so als würden sie sich freuen, dass sie mich los sind. „Is hier noch frei?“, spricht mich plötzlich jemand an. Ich sehe zur Quelle der Stimme. Es ist ein Junge, etwa so groß wie ich, schlank und mit roten vom Kopf abstehenden Haaren. „Ja, klar, setz dich doch“, entgegne ich und räume ihm den Platz leer, da ich darauf meinen Koffer und meine Tasche untergebracht hatte. „Danke, der Zug ist echt zum Überlaufen voll“, teilt er mir mit und setzt sich. Wohin er wohl unterwegs ist? Auf jeden Fall nicht allzu weit, er hat nur einen Rucksack dabei, vielleicht macht er ja einen Ausflug oder so. „Und wohin geht’s für dich?“, will er plötzlich wissen. „Zu meiner Oma, ich verbringe meine Ferien dort“, erkläre ich. „Pfff, das muss ja stinklangweilig sein. Machst du das freiwillig?“, erkundigt der Rothaarige sich. Wasn das für einer? „Na klar, meine Oma ist nicht stinklangweilig, sie ist cool und sie kennt sich mit den Sachen aus, die ich mag“, verteidige ich meine Großmutter. „Is ja okay, es is nur so, dass meine Oma schon steinalt ist. Deshalb bin ich so was wohl nicht gewohnt“, klärt er mich auf. Ach so, hmm, na gut, bin ich mal nicht so und akzeptiere das. „Hmmm und wohin geht’s bei dir?“, lenke ich dann meine Aufmerksamkeit auf ihn. „Nur mal einfach raus. Zu Hause war die Hölle los“, erzählt er. „Kenn ich“, murmele ich, woraufhin wir für die restliche Zugfahrt verstummen. „Ich muss hier aussteigen. Wie heißt du eigentlich?“, fragt er mich, als seine Station gekommen ist. „Riku und du?“ antworte ich mit einer Gegenfrage. „Axel, also dann ciao, vielleicht sehen wir uns irgendwann mal wieder“, verabschiedet er sich, nimmt seinen Rucksack und steigt aus. Als ich aus dem Fenster sehe, hebt er noch kurz zum Gruß die Hand, was ich ihm gleich tue. Zwei Stationen weiter muss ich dann auch aussteigen. Es ist ein großer Bahnhof hier, weshalb mich meine Oma mit ihrem Freund immer abholt. Mein Opa ist schon gestorben, als ich noch nicht geboren war, weshalb ich Omas Freund auch immer mit Opa anrede. Schließlich stehe ich in der mit Menschen gefüllten Eingangshalle. Meine Oma sehe ich noch nirgends. Ich schaue mich etwas um. Ist das nicht Sora, der da mit ein paar Jungs vor einem Café rumlungert? Als ich näher hin gehe, erkenne ich ihn tatsächlich. Was ist denn mit dem passiert? Schwarze Haare??? OMG, es sieht schrecklich aus. „Hey Sora“, begrüße ich ihn trotzdem fröhlich. Schließlich wird er sich deshalb kaum verändert haben. „Wasn das für einer? Kennst du den etwa?“, will einer der Jungen wissen, die bei ihm stehen. „Nein, nicht das ich wüsste. Kommt lasst uns gehen“, erwidert Sora und sieht mich kalt an. WAS?! Er kennt mich nicht? Er kennt mich nicht?? Hat der nen Knall? „Hey, Sora, weißt du nicht mehr? Ich bin Riku, ich besuche euch jedes Jahr in den Sommerferien“, versuche ich mein Glück erneut. „Oh Mann, was willst du? Ich kenne dich nicht, also geh mir aus den Augen“, gibt er wütend zurück und geht an mir vorbei, wobei er mich auch noch anrempelt. Ich glaube ich bin im falschen Film. Das is eindeutig Sora, seine Stimme, sein Aussehen, bis auf die Haare, sein Gang, seine Bewegungen. Eindeutig er, aber er scheint mich aus seinem Gedächtnis gestrichen zu haben. „Riku, hey, hier sind wir!“, höre ich plötzlich die Stimme meiner Oma und sehe in das untere Stockwerk der Eingangshalle. Sie steht da, rüstig wie eh und je, daneben Opa, auch er noch sehr gut erhalten für sein Alter. Ich winke ihnen kurz zu, ehe ich meinen Koffer und meine Tasche nehme und die Treppen runter gehe. „Hallo, mein Lieblingsenkel“, freut sie sich, als ich vor ihr stehe und umarmt mich herzlich. „Hallo, Oma“, erwidere ich die Begrüßung und die Umarmung. „Hallo, Opa“ begrüße ich dann auch ihn und umarme ihn. „Na, wie war deine Zugfahrt. Hast du sie heil überstanden? Es ist eh eine Schande, dass dich mein Sohn noch nicht einmal fahren konnte. Von seiner Frau konnte man das eh nicht erwarten“, zieht sie dann über meine Eltern her. Ich weiß eigentlich sollte man seine Eltern verteidigen, aber es is ja nur die Wahrheit, was Oma da sagt. „Die Zugfahrt war toll, ich hab mich auch kurz mit nem Jungen unterhalten“, erzähle ich lächelnd, da sich Oma immer Sorgen macht, dass ich ohne Freunde verkümmere. „Das finde ich aber wirklich schön und jetzt isst du erstmal was. Du bist bestimmt auch müde. Wir haben dein Bett schon frisch bezogen und dein Zimmer ordentlich geputzt. In einem Jahr sammelt sich so einiges an“, höre ich ihr nur noch halbherzig zu, da meine Gedanken wieder zu Sora wandern. Ob er sich wirklich so verändert hat. „Du, Oma, wie geht es denn Sora und Roxas so?“, will ich wissen, als wir alle im Auto sitzen. „Gut, aber Sora besucht mich nicht mehr so oft. Weißt du, er hat solche neuen Freunde und die sind mir nicht ganz geheuer. Aber Roxas kommt noch jeden Tag zum Kaffee trinken vorbei“, entgegnet Oma. Dann ist es also wahr. Sora hat sich verändert. Aber so krass? Und nur in diesem einen Jahr? Aber warum nur? Er war doch immer so glücklich. Oh Mann, ich muss unbedingt mit ihm reden, wenn er mich mal wieder kennt. „Heißt das er kommt jetzt auch?“, erkundige ich mich. „Nein, tut mir Leid, heute muss er zum Kieferorthopäden, weil er endlich seine Spange heraus bekommt“ antwortet sie. Oh, das is ja cool. Ich fand es nämlich immer total schade, dass er eine Spange tragen musste, seine Zähne waren so schön strahlend weiß, fast wie aus einer Zahnpastawerbung. „Da freut er sich sicher“ entgegne ich. „Na ja, ich denke schon, du weißt doch seine Fröhlichkeit hält sich in Grenzen“, erwidert sie, wobei mir ein Kichern entkommt. Na ja, wo sie Recht hat, Roxas war noch nie der Fröhlichste. Schließlich sind wir da. Opa trägt mir, trotz meiner Widerworte, meine Tasche und meinen Koffer in mein Zimmer und lässt mich dann allein. Hmmm, bis zum Kaffee trinken hätte ich noch Zeit mal bei den Nachbarn vorbei zu schauen, vielleicht ist Sora ja mittlerweile zu Hause und ich kann mit ihm reden. So will ich es jedenfalls nicht enden lassen. „Oma, ich geh mal kurz rüber zu Sora“, rufe ich in die Küche, als ich durch den Flur laufe und dann das Haus verlasse. Als ich jedoch beim Nachbarhaus klingele macht keiner auf, hätte ich mir auch denken können. Roxas Vater hat ihn sicherlich zum Kieferorthopäden gefahren, seine Mutter arbeitet und seine ältere Schwester ist bestimmt auch irgendwo und Sora? Er ist wohl immer noch unterwegs. Doch gerade als ich wieder zu meiner Oma gehen will habe ich tatsächlich Glück und Sora kommt allein auf sein Haus zu. Er sieht genauso aus wie immer, natürlich bis auf seine Haare, und ich kann einfach nicht glauben, dass er sich verändert haben soll. „Hi Riku, tut mir Leid wegen vorhin, aber du weißt sicher wie das ist, wenn deine Freunde einen anderen Freund doof finden“, spricht er tatsächlich wieder mit mir und schließt die Haustür auf. „Nein, weiß ich nicht. Ich hab nur euch beide, schon vergessen. Außerdem glaube ich nicht, dass man seinen Freund so abserviert, eigentlich dachte ich man verteidigt ihn“, gebe ich leicht sauer zurück. Seine Ausrede war ja wohl das Letzte. „Ja, mach ich vielleicht das nächste Mal. Komm doch mit rein, ich muss dir mal was geben“, entgegnet Sora. Es kommt mir alles so spanisch vor, trotzdem trete ich auf seine Bitte hin ins Haus. Kaum stehe ich drin zieht er mich in seine Arme und küsst mich. Alles ist wieder wie damals beim Flaschendrehen, seine weichen Lippen, die mich einfangen und mich alles vergessen lassen, was sich noch um mich herum befindet. „Mmmmmmh, deine Lippen tun gut wie eh und je“, teilt er mir mit, als er sich dann von mir löst. „Kannst du mich jetzt bitte allein lassen? Ich muss duschen und meine Sachen wechseln, sonst riecht Papa noch den Zigarettenrauch“, erklärt er mir, macht die Haustür auf und schubst mich hinaus. „Aber Sora du...“ rauchst? führe ich meinen Satz in Gedanken zu Ende, da die Tür schon ins Schloss gefallen ist. Was sollte das nun wieder? Da küsst er mich und setzt mich dann einfach vor die Tür? Niedergeschlagen gehe ich zu Oma zurück und trinke mit ihr und Opa Kaffee und esse einige Stücke ihrer total guten Erdbeertorte. Da ich Sora im Moment echt nicht sehen will verbringe ich den Rest des Tages in meinem Zimmer. Doch egal was ich mache, ob ich nun lese, fernsehe oder etwas an der Konsole zocke, meine Gedanken kehren immer wieder zu dem Nachbarsjungen zurück. Wie kann er so anders sein? Ich war nur ein Jahr weg und er verändert sich so dermaßen? Hoffentlich ist Roxas noch so wie immer. Schließlich halte ich es in dem Zimmer nicht mehr aus, schnappe mir meine Kamera und mache mich auf die Jagd nach ein paar schönen Motiven. Ich streife etwas in den Straßen umher, fotografiere einige Häuser und Straßenecken. Irgendwie gefällt mir gar nichts davon, aber ich will wenigstens etwas machen. Letztendlich mache ich mich auf den Weg zum angrenzenden Wald um dort vielleicht einige Naturmomente einzufangen. Doch auch hier bekomme ich keine große Lust und finde keine schönen Motive. Es ist alles so ein Mist, alleine zu sein, einen seiner letzten Freunde verloren zu haben. Als ich wieder nach Hause komme ist es bereits Nacht, weshalb ich auch nur noch dusche und mich dann aufs Ohr haue. Ich schlafe fast bis elf Uhr vormittags, die Reise hatte mich doch mehr geschafft, als ich zugeben wollte. „Guten Morgen, Oma“, grüße ich, als ich in die Küche komme und sie gerade Essen macht. „Hallo, mein Großer. Na hast du ausgeschlafen?“, fragt sie. Ich nicke nur. „Willst du noch etwas essen? Oder eine Milch trinken?“, will sie dann wissen. „Nein, danke, wo ist Opa?“, erkundige ich mich. „Draußen im Garten, vielleicht…“, fängt sie an. „Ich helfe ihm gerne ein bisschen“, antworte ich noch ehe sie den Satz zu Ende führen kann und gehe in mein Zimmer um meinen Schlafanzug gegen Hosen und T-Shirt zu tauschen. Bei Opa angekommen ist er gerade dabei einige verdorrte Blätter von den Blumen und Beerensträuchern zu entfernen, wobei ich ihm dann helfe. „Du hast gar nicht erzählt wie es gestern bei deinem Freund war“, bemerkt Opa, als ich langsam ins Schwitzen komme. Hier ist es immer verdammt heiß. „War ganz okay“, murmele ich. „Hmmm, wirklich? Weißt du, ich habe nichts gegen ihn, aber Sora hat sich in letzter Zeit nicht gerade positiv entwickelt. Also sei bitte vorsichtig“, warnt er mich so, als wäre der nette, freundliche Junge zu einem Schwerverbrecher geworden. „Was macht er denn so?“, will ich wissen. „Er raucht, trinkt, beschimpft Passanten und seine Eltern. Deine Oma wollte es gestern nicht so drastisch ausdrücken, weil sie der Meinung ist du sollst dir selber ein Bild machen, aber glaub mir, es ist nicht immer so ruhig wie jetzt. Ganz im Gegenteil, es gibt fast täglich Streit wegen Sora“, entgegnet Opa ehrlich. OMG!! Ist das wirklich der gleiche Junge wie noch vor einem Jahr? „Und Roxas?“, forsche ich weiter nach. „Roxas ist im Moment das geringste Problem der Nachbarn. Er hat zwar immer noch eine unterkühlte Art, aber er hält sich gut in der Schule und ist auch sonst sehr freundlich zu seinen Mitmenschen“, antwortet Opa. Dann hat sich also nur Sora verändert, das ist schon komisch. Er war doch immer so dick mit seinen Freunden und jetzt soll er ganz neue haben und sich so seltsam verhalten? „Könntest du dann noch gießen? Langsam wird es mir zu heiß“, teilt mir Opa mit. „Oh ja, natürlich“, nehme ich die Aufgabe an. „Danke, mein Junge, wenn es dir nichts ausmacht gehe ich schon mal ins Haus“, gibt er dann noch zurück. „Nee, macht mir nichts“, erwidere ich und gehe schon mal zum Gartenschuppen und hole mir eine Gießkanne. „Roxas war übrigens heute Morgen da und hat uns ein paar Kirschen von ihnen gebracht. Er hat nach dir gefragt“, erzählt Oma beim Mittagessen. „Ach echt?“, freue ich mich, dass wenigstens er mich nicht vergessen hat. „Ja, geh doch nachher mal rüber, er meinte er wäre den ganzen Tag zu Hause“, entgegnet Oma. Oh, cool, endlich wieder einen Freund. „Macht es euch was aus?“, frage ich wenigstens mal nach. „Nein, nein, aber es wäre schön, wenn du zum Abendessen wieder hier wärst. Vielleicht mag Roxas ja auch mitkommen“, schlägt Opa vor. „Ich frag ihn einfach“, sage ich und verschlinge den Rest meines Essens, da ich endlich mit jemanden über Sora reden muss, der ihn wirklich kennt. Wer könnte da besser geeignet sein, als sein Zwillingsbruder? Schließlich stehe ich nachdem ich noch mitgespült und aufgeräumt habe vor der Haustür, wo mich Sora gestern so dumm abserviert hat. Wieder klingle ich, doch diesmal wird schon nach dem ersten Klingeln geöffnet. „Hallo Riku, wow, bist du groß geworden. Wie alt bist du jetzt? 18 oder?“ begrüßt mich Roxas und Soras ältere Schwester Sayuri. Sie ist 19 und wohnt im Keller des Hauses. Sie mag ich auch ganz gerne, aber sie unternimmt selten etwas mit ihren Brüdern, weshalb wir uns nicht so gut kennen. Manchmal wünschte ich meine Schwester wäre mal so nett zu mir, wie sie. „Nein, nein, du machst mich ganz schön alt. Ich bin erst 16“, erkläre ich ihr. „Echt schade, aus uns hätte was werden können“ schwelgt sie in ihrer Vorstellung. Ich muss lächeln, sie ist immer so. Bei jedem Jungen den sie kennt, malt sie sich eine große Zukunft mit ihm aus und ist dann bitter enttäuscht wenn er Schluss macht oder nichts von ihr will. „Du, Sayuri, ist Roxas da?“, frage ich dann nach dem eigentlichen Grund meines Besuches. „Ja, geh einfach hoch, du weißt ja wo“, lässt sie mich eintreten und ich gehe zu Roxas Zimmer. Als ich klopfe kommt ein genervtes „Ja“ von innen, ich glaube er hatte jemand anderen erwartet. „Hey, Roxas“, begrüße ich ihn. „Hallo Riku“, gibt er zurück, wobei ihm der Stapel Bücher, den er in der Hand hatte auf den Boden fällt. Roxas Zimmer ist ohnehin bis obenhin voll mit Büchern und es scheinen jedes Jahr noch mehr zu sein. Sonst hat sich an dem Zimmer nichts geändert, es ist immer noch Rot gestrichen, es hat immer noch tausende Regale mit Büchern, es hat immer noch den großen Schrank, da Roxas fast so viele Klamotten wie Bücher hat, es hat immer noch den unordentlichsten Schreibtisch der Welt, dafür aber das weichste Bett. „Oh, sorry, so sehr wollte ich dich nicht erschrecken“, gebe ich zurück und hebe zusammen mit ihm die Bücher auf. Wie immer sind es Bücher über Vampire, Werwölfe und den ganzen anderen Mysterykram. Ich verstehe immer noch nicht wie ausgerechnet so ein Realist wie er auf diese Sachen steht. Schließlich stehen die Bücher in einem eh schon überfüllten Regal. „Und wie war dein Jahr?“, will ich von ihm wissen, als ich auf dem Bett sitze und er locker am Fenster lehnt und hinausschaut. „Okay und deines?“, gibt er schlicht zurück. „Na ja, du weißt ja, es ist doof ohne Freunde. Aber ich hab mich so durchgeschlagen. Kann ich dich was fragen?“ „Sora?“, ahnt er noch ohne eine Bemerkung von mir um wen es geht. „Ja, wieso ist er so?“, frage ich. „Keine Ahnung“, antwortet Roxas und schaut mir zum ersten Mal seit ich hier bin in die Augen. „WAS? Aber du bist sein Bruder, du musst so was doch wissen. Redet er nicht mit dir?“, will ich wissen. „Sora redet nur noch mit seinen ach so tollen Freunden. Zu Hause hörst du ihn nur, wenn er sich mit unseren Eltern streitet oder wenn er irgendwas will“, erklärt er. „Aber...aber...“, fange ich an, weiß aber gar nicht was ich jetzt sagen soll. Sora spricht noch nicht mal mit Roxas? Vor einem Jahr noch hingen sie pausenlos zusammen. „Roxas, hast du das Haargel?“, platzt Sora plötzlich ins Zimmer. „Seh ich so aus? Nein, also mach dich vom Acker, ich hab Besuch“, gibt Roxas patzig zurück, als Soras Blick auf mich fällt. „Oh, Riku, schön dich wieder zu sehen“, begrüßt Sora mich, geht zu mir und haucht mir einen Kuss auf die Wange, wobei mir Roxas angewiderter Gesichtsausdruck auffällt. „Ich sagte mach dich vom Acker“, wiederholt der Blonde nochmals mit einem Nachdruck in der Stimme, der meiner Meinung nach keine Widerrede zuließe. Sora denkt da wohl anders. „Oh ja, Mamas und Papas Prinz hat gesprochen. Nur weil du jetzt keine Blechzähne mehr hast, hast du mir nichts zu sagen“, gehen Soras Ausdrücke schon unter die Gürtellinie. Er weiß sicher, dass sein Bruder seine Zahnspange gehasst hat. Deshalb ist Roxas jetzt sehr sauer, er packt Sora am Arm und schubst ihn stürmisch aus dem Zimmer. „Wenn ich in meinem Zimmer sage, mach dich vom Acker, dann machst du das auch. Egal ob ich Blechzähne habe oder nicht“, erwidert er noch laut, ehe er die Tür zuschließt. Vor der Tür hören wir Soras hämisches Lachen, das nach ein paar Momenten verklingt. „Er hat sich echt verändert“, stelle ich fest. „Hmmm“, brummt Roxas nur und kehrt zu seinem Fensterplatz zurück. „Was starrst du da eigentlich die ganze Zeit an?“, frage ich schließlich und stelle mich neben ihn. „Na meinen Ausblick von hier, wäre cool ihn zu fotografieren“, erklärt er und er hat ja so Recht. Es sieht einfach nur toll aus. Roxas blickt direkt auf den Wald und jetzt steht die Sonne so schön darüber. „Weißt du was? Ich hole schnell meine Kamera“, antworte ich und bin schneller als er gucken kann, schon unten an der Tür. Doch bevor ich hinausgehen kann, werde ich von hinten in die Küche gezogen. Keinen Moment später liegen Soras Lippen auf meinen. Ich weiß, ich müsste mich wehren, müsste ihn wegschubsen und ihm sagen, dass er mir gestohlen bleiben kann, aber ich kann nicht. Ich genieße diese Lippen, wie sie nach meinen schnappen, daran knabbern und schließlich seine Zunge um Einlass bittet, den ich ihr gewähre. Sie stupst meine an, leckt daran entlang und verwickelt mich in ein wildes Spiel. Ein letzter Biss auf meine Lippe beendet unsere Knutscherei. „Wo willst du hin? Hast du dich mit „Ich-hab-immer-schlechte-Laune-Rox“ zerstritten?“, fragt Sora abwertend. „Nein, ich wollte nur meine Kamera holen. Wir wollten ein paar Fotos machen“, antworte ich, als er sich an mich schmiegt. „Fotos? Die könnt ihr doch ein anderes Mal machen. Komm mit mir. Ich stell dich meinen Freunden vor“, entgegnet er und küsst an meinem Hals entlang. Was tue ich hier? OMG! Aber war es nicht das was ich wollte. Ich wollte mit Sora zusammen sein. „Aa... aaaaber… Roxas… er wartet...“, entkommt es mir stockend. „Ach lass den Langweiler doch warten. Er liest nur den ganzen langen Tag. Komm mit mir, ich liebe dich doch“, beteuert er und fängt an, an meinem Hals zu saugen. Heilige Scheiße, er liebt mich, ich drehe fast durch. „Ich denke Roxas wartet auch noch morgen. Ich komme mit“, gebe ich schließlich nach, woraufhin er sich von mir löst. „Cool, wusste ich doch, dass du vernünftig wirst. Komm“, entgegnet er, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich aus dem Haus. Wir laufen ewig lange, die ganze Zeit sagt Sora kein Wort, sondern lächelt mich nur immer wieder an. Irgendwann kommen wir bei einem alten Fabrikgelände an, solche gibt es hier viele. Vor ein paar Jahren haben etliche Firmen schließen müssen, weil sie Bankrott gingen. Sora ist indes schon über den Zaun geklettert. „Komm schon“, drängt er mich, als ich unentschlossen davor stehe. Das wäre doch eigentlich Hausfriedensbruch. „Aber Sora... das is verboten...“, antworte ich. „Ach Quatsch, hier war schon seit Jahren keiner mehr. Meinst irgendwer schert sich darum ob es verboten ist oder nicht? Also stell dich nicht so an“, fordert er und drückt mir durch den Zaun noch einen Kuss auf die Wange. „Na gut, aber toll finde ich es trotzdem nicht“, gebe ich widerwillig nach und klettere zu Sora. Danach führt er mich in die Fabrik. Hier stehen einige Sofas, anscheinend trifft er sich hier öfter mit seinen Freunden, welche schon darauf sitzen. Sie sehen mich genauso herablassend an wie gestern. Was hab ich nur an mir, dass mich so wenige Leute leiden können? „Was willst du denn mit dem? Ich dachte, du kennst ihn nicht“, gibt dann einer von Soras Freunden von sich. Er hat dunkelbraune, fast schwarze Haare, ist muskulös und groß gebaut und das was ich überhaupt nicht mag, er hat so einen stechenden Ausdruck im Gesicht. Außerdem ist er eindeutig älter als wir, was will Sora bei dem? „Ich war wohl gestern etwas benebelt. Riku ist ein guter Freund von mir“, erklärt Sora nun und fordert mich mit einem Blick auf mich zu setzen. Ich erfülle ihm seinen Wunsch und er setzt sich neben mich. „Na gut, hmmm, willst du?“, hält mir der Junge, der schon vorhin gesprochen hat eine Schachtel Zigaretten hin. „Nein, danke“, gebe ich angewidert zurück. Ich hab das nur einmal probiert, ich dachte so wäre ich cooler, aber ein Zug hat mir gereicht. Es war dermaßen ekelhaft, dass ich mich übergeben habe. „Jedem das Seine“, bemerkt der Typ nur und hält nun Sora die Schachtel hin, der sich sofort einen Klimmstängel nimmt. OMG! Er raucht wirklich. Ich glaube ich spinne. „Musst du das machen?“, will ich wissen. „Was denn? Sin doch nur Zigaretten, hab dich nicht so, du Spießer“, macht Sora mich sogleich dumm an. „Nur weil ich das nicht mag bin ich noch lange kein Spießer“, gebe ich leicht sauer zurück. Vor einem Jahr, hätte Sora das nie gemacht. „Bist du eben keiner“, erwidert er und bläst mir den Rauch mitten ins Gesicht, woraufhin ich sofort husten muss. „Was hast du uns da nur für einen mitgebracht? Noch nich mal das Bisschen Rauch verträgt er“, witzelt der Junge von vorhin. Er scheint irgendwie der Anführer zu sein, jedenfalls spricht immer nur er. „Müssen ja nich alle solche Schornsteine wie ihr sein“, entgegne ich immer wütender werdend. „Oh, oh, der Spießer wehrt sich“, witzelt ein Mädchen, das ebenfalls eine Zigarette raucht. Sie hat helle, blonde Haare und is nich gerade hübsch, aber anscheinend hat sie eine große Klappe. „Schon lustig was er sich einbildet“ „Was bilde ich mir denn ein?“, frage ich herausfordernd. Auch wenn ich nicht immer gleich aus mir heraus komme, so was lasse ich mir garantiert nicht gefallen. „Dass du uns was zu sagen hast“, gibt der Junge zurück. „Wisst ihr was? Ihr seid mir so was von egal. Ich gehe“, wird mir das dann zu viel und ich stehe auf. „Sora, kommst du?“ „Nein“, lehnt er sofort ab. „Nein?“, frage ich. „Nein, heißt ich komme nicht mit oder soll ich es dir buchstabieren?“ will Sora abwertend wissen, hat jedoch einen traurigen Ausdruck in den Augen. Die anderen lachen sofort los, ich komme mir ziemlich verarscht vor, weshalb ich mich auch schnellstens aus dem Staub mache und das Gelände verlasse. Warum schleppt er mich zuerst hier her, um mich dann so bloß zu stellen und zu beleidigen? Warum hat er so traurig geschaut? Und was machen die eigentlich den ganzen langen Tag? Rauchen und dumm herumsitzen? Das ist doch mehr als idiotisch. Irgendwie irre ich plötzlich im Wald herum, ich muss irgendwo falsch abgebogen sein. Oh Mann, wie komme ich jetzt hier wieder raus? Ich hab mich vollkommen verirrt, aber ist da vorne nicht was? Doch... das ist... das ist das Waldversteck von Roxas und Sora. Da haben wir immer gespielt, als wir noch klein waren, es ist eine selbstgebaute Hütte. Wie schön es damals war. Niedergeschlagen betrete ich die Hütte. Hier hat sich wenigstens nicht verändert und hier... hier ist es auch passiert... vor einem Jahr hat Sora mir hier meinen ersten Kuss gegeben… und jetzt? Jetzt behandelt er mich wie ein Stück Dreck. „Dann hat sich Riku als einwickeln lassen?“, höre ich plötzlich eine Stimme vor der Hütte. „Ja, Sora hat ihn irgendwie...“ stoppt Roxas, als er die Tür öffnet und mich sieht. Er ist mit Tidus, seinem besten Freund, unterwegs. „Bist du nicht mit Sora weg?“ will er wissen. „Doch... ich… seine Freunde sind Idioten...“, erkläre ich. „Was du nicht sagst“, bemerkt Tidus. „Schön, dass du mir wenigstens Bescheid gegeben hast und mich nicht ewig hast warten lassen“, beschwert sich Roxas ironisch. „Ach Roxas, es tut mir Leid. Ich... Sora hat mich geküsst... und gesagt... er hat gesagt er liebt mich... ich dachte... er ist wieder normal... sorry“, stammele ich eine Entschuldigung zusammen. „Riku, du solltest seinen Worten nicht mehr soviel Glauben schenken“, rät Tidus mir, während Roxas mich nur wütend anschaut. Ich glaube kaum, dass er die Entschuldigung angenommen hat. „Weiß ich doch jetzt auch“, gebe ich kurz zurück und wende mich dann an Roxas. „Verzeihst du mir? Ich wollte echt was mit dir machen, aber Sora...“, fange ich noch mal an. „Ja, Sora, wie immer. Kümmert euch alle um ihn“, murmelt Roxas leise. „Ich verzeih dir“ „Echt?“, kann ich es irgendwie nicht glauben. Roxas nickt nur. „Aber ich lad dich trotzdem noch als Entschädigung zum Abendessen bei meiner Oma ein. Einverstanden?“, frage ich, woraufhin er wieder nickt. „Tidus, kommst du auch mit?“ „Nein, danke, ich gehe dann noch zu Yuna“, erklärt er. Yuna, das ist auch ein Mädchen hier aus der Nachbarschaft. Tidus ist mit ihr schon fast zwei Jahre zusammen. Sie sind ein echt süßes Pärchen. „Deshalb muss ich mich jetzt auch mal langsam auf den Weg machen“, verabschiedet er sich dann. „Wo hat er dich hingebracht?“, will Roxas wissen, nachdem Tidus weg ist. „In so eine alte Firma, ich fand es total langweilig. Die haben nur geraucht und mich dumm angemacht“, erzähle ich. „Ach ja? Sora wird wieder Ärger kriegen, wegen des Rauchens“, bemerkt Roxas nur und sieht langsam zu mir. „Kann ich ihm nicht helfen“, erwidere ich schnippisch. „Verstehst du jetzt, dass du dich nur einwickeln hast lassen. Sora liebt dich nicht und er wird dich auch nicht lieben“, sagt er mir ohne Rücksicht total hart ins Gesicht. Aber... aber... er hats doch gesagt... und… und er hat mich seinen Freunden vorgestellt... ich meine… bin ich ihm dann nicht wichtig?? Betreten sehe ich zu Boden. „Denk ja nicht, dass er dich vorgestellt hat bedeutet was. Das war nur seine Laune, weil er gesehen hat, dass du bei mir bist“, erklärt Roxas, als könnte er Gedanken lesen. Na toll, ich bin also eine Laune. Dummer Sora, so was lass ich nicht auf mir sitzen. „Hey, jetzt sei doch nicht traurig, du hast doch immer noch mich“, ist mir Roxas plötzlich so verdammt nah und oh mein Gott, er lächelt. Er hat noch nie gelächelt oder gelacht oder irgendwelche Gefühle gezeigt seit ich ihn kenne und jetzt, jetzt lächelt er tatsächlich. Ich sehe seine schönen weißen Zähne und seine wunderschön geschwungenen Mund. „Du siehst süß aus, wenn du lächelst“, finde ich und will eine Hand auf seine Wange legen, doch er schlägt sie noch weg, bevor ich irgendwas machen kann. „Ich bin nicht schwul, Riku. Als Zwillingsbruder teile ich nicht alles mit Sora“, gibt er kühl von sich und das Lächeln verschwindet. „Tut mir Leid“, murmele ich. „Wollen wir dann zu mir?“ Roxas nickt und wir verlassen ebenfalls die Hütte. „Bist du eigentlich noch an Naminé interessiert?“, frage ich, als wir durch den Wald laufen. Naminé ist eine Bekannte von ihm aus der Schule. Sie wohnt in einem anderen Viertel, aber er war mal total verschossen in sie. „Nein, sie hat nen Freund“, antwortet er. „Echt? Wer denn?“, will ich wissen. „Keine Ahnung wie er heißt. Es ist irgendeiner aus der elften“, erwidert er und steckt sich seine Hände in die Hosentaschen. Egal ob er es zugeben will oder nicht, ich glaube er mag sie immer noch. „Is was?“, fährt er mich an, da mein Blick auf ihm ruhte. „Nee, ich hab mich nur grad gefragt ob es jemand neuen gibt, den du interessant findest“, erfinde ich schnell eine Ausrede. „Vielleicht“, flüstert er, überhaupt nicht so wie von ihm gewohnt. Er hat meistens eine feste, laute Stimme. „Vielleicht? Kenn ich sie?“, bohre ich munter weiter. „Geht dich nichts an“, wehrt er ab, hebt seinen Kopf und läuft stolz voraus. Ich schmunzele, ehe ich wieder zu ihm aufschließe und wir bald schon bei meiner Oma sind. „Ich hab Roxas mitgebracht“, rufe ich ins Haus, als wir eintreten. Oma kommt sofort in den Flur, wo wir gerade unsere Schuhe ausziehen. Es riecht so gut nach Essen, hoffentlich gibt es was Leckeres. „Schön, hallo Roxas“, begrüßt sie ihn. „Hallo, Omi“, grüßt er zurück. Er nennt sie Omi, da seine Großeltern beiderseits schon tot sind und er und Sora, als sie klein waren fast pausenlos bei meiner Oma war. „Das Essen dauert noch eine Weile, aber ich hoffe ihr habt ordentlich Hunger mitgebracht“, sagt sie dann und sieht uns erwartungsvoll an. „Danke, ich hab bin wirklich sehr hungrig. Schließlich habe ich das Kaffeetrinken heute ausgelassen“, erzählt Roxas. „Stimmt, ich habe euch beide vermisst. Aber es ist noch Kuchen da, wenn ihr welchen wollt“, entgegnet Oma. „Ich hätte gerne ein Stück“, bin ich sofort dabei. Mmmmmmmmmmmmmmh Omas Kuchen sind immer so lecker. „Und du, mein Junge?“, wendet sie sich nochmals an Roxas. „Nur wenn es keine Umstände macht“, antwortet er leicht verlegen. Wenn er so ist, könnte man sich glatt in ihn verknallen. Schade, dass er auf Mädchen steht. „Dann geht doch in Rikus Zimmer, ich bringe es euch dann“, schickt sie uns weg, ohne auf Roxas Widerworte, wir können uns den Kuchen auch selber nehmen, zu hören. „Du bist jetzt einen Tag hier und dein Zimmer ist ein Trümmerfeld“, bemerkt Roxas sofort beim Eintreten. „Ach ja? Deines sieht auch nicht besser aus“, gebe ich zurück. „Ich habe keine Zeit. Lesen ist viel interessanter als Aufräumen“, hat er wirklich eine tolle Ausrede. Mir entkommt ein Kichern, ich liebe diese Sprüche. „Tja, fotografieren auch“, erwidere ich schließlich. „Hast du neue Fotos?“, erkundigt er sich. „Ja, aber die sind nich so das Wahre. Ich hab sie gestern gemacht, weil ich sauer auf Sora war“, erkläre ich. „Was war es diesmal?“, ist Roxas leicht genervt von seinem Zwilling. Wenn er eh genervt ist, brauchen wir doch nich darüber reden. „Ach nichts, es ist nicht wichtig. Wir machen jetzt was zusammen und das ist wichtig. Sora kann mir gestohlen bleiben“, mache ich eine Ansage, aber ob ich sie einhalten kann ist die nächste Frage. Roxas POV „Hier euer Kuchen“, bringt uns Rikus Oma, nach seinem ach so tollen Vorsatz unseren Snack. Erdbeerkuchen, wow, echt lecker, aber sie sind immer lecker. Im Gegensatz zu dem Matsch-, Pappe- oder auch Giftkuchen, die meine Mutter und meine Schwester immer fabrizieren. Ich hab nur einmal etwas davon probiert und musste mich prompt übergeben. „Wie willst du das eigentlich anstellen? Sora niemals wieder treffen ist schwierig, immerhin sind wir Brüder und wir leben im selben Haus“, stelle ich fest, nachdem Omi wieder weg ist. „Na und? Ich kann mich beherrschen. Und wenn nicht, dann komm du einfach immer zu mir, dann lauf ich ihm erst recht nicht übern Weg“, gibt Riku zurück. Ob das gut geht? Sora hat so einen Knall zurzeit, ihm traue ich auch zu, dass er dann mit uns abhängen will. Aber ich will das nicht, in Riku hab ich endlich mal etwas für mich allein. Endlich muss ich mal nicht teilen oder nachgeben. Riku ist mein Freund und er kümmert sich nicht mehr um Sora, hoffe ich jedenfalls. „Hey, Roxas, du bist so still“, macht er sich dann mal wieder bemerkbar. „Sorry, tut mir leid, ich hab nur an was gedacht“, erkläre ich kurz angebunden wie immer. „Hmmm, an deine neue Flamme?“ neckt er mich. Diese Nachfragerei immer, Riku muss auch alles wissen. „Geht dich nichts an“, gebe ich erneut zurück. „Ach Roxas bitte, ich sag es auch keinem weiter“, versichert er. Schon dumm, dass es gar nichts zum weiter sagen gibt. Denn mein Herz schlägt im Moment für niemanden. Naminé geht mit so nem Footballspieler aus der elften und sonst mag ich keins der Mädchen oder sie haben schon einen Freund. „Gibt ja auch nicht viele denen du es sagen kannst“, bin ich vielleicht etwas zu hart, aber ich muss ihm seine Grenzen aufzeigen und meine Angelegenheiten sind meine Angelegenheiten. „Danke, schreib mir doch gleich ein Schild, auf dem steht: „Roxas ist mein einziger Freund““, erwidert er wütend. Oh, oh, jetzt kocht er aber. Ich war wohl doch zu direkt. „So war das nicht gemeint. Du hast eben wenig Kontakt zu den anderen hier, das wollte ich sagen“, versuche ich es abzuschwächen. „Ja, gehen wir essen“, ist er beleidigt, lässt sein halbes Stück Kuchen auf dem Teller und wir gehen hinaus. Ich bringe meinen, schon, leeren Teller in die Küche, ehe ich hinaus in den Garten gehe, da heute dort gegessen wird. Mmmmmmh es gibt Würstchen, Semmeln und Nudelsalat. Auch wenn ich es nach außen nicht zeige, ich liebe so was. „Und? Wie habt ihr eueren Nachmittag verbracht?“, will Rikus Stiefopa wissen, während wir essen. „Wir waren im Wald, bei der alten Spielhütte“, entgegnet Riku und lässt fein säuberlich das Kapitel über Sora aus. Eigentlich hasse ich das, wenn man seinen Eltern oder in dem Fall Großeltern etwas vorlügt, aber ich lasse ihn vorerst gewähren. Etwas über Soras Eskapaden zu erzählen zieht nur alle runter, genau wie bei mir daheim. Immer wenn es um Sora geht ist die Stimmung gedrückt und zertrümmert, nur weil er mal wieder Scheiße gebaut hat. Wer kümmert sich da noch um die Miniprobleme von mir und Sayuri? Niemand natürlich, nur untereinander können wir das machen. „Warst du nicht zeitweise auch mit Sora unterwegs. Ich dachte ich hätte dich mit ihm gesehen“, macht Rikus Oma ihn dann darauf aufmerksam. „Ja, aber ich bin dann bald wieder zu Roxas. Soras Gesellschaft war nicht so das Wahre“, schwächt es Riku dermaßen ab, dass ich fast lachen muss. Soras Gesellschaft sind die größten Trottel aus unserem Viertel. Immer nur Party, Rebellion und was weiß ich im Kopf und in der Schule die Klassenschlechtesten. Tja, da musste sich Streberlein Sora bestimmt überwinden, seinen 1, 3 Durchschnitt auf mittlerweile fast 4, 0 zu bringen. Vater und Mutter haben getobt, ich hab alles noch genau in den Ohren, aber ich hab es so genossen, jedes einzelne Wort. Endlich hatte Sora auch mal Probleme, endlich war er nicht mehr der Mittelpunkt der Familie, weil er so brav war. Zuerst hab ich mich darüber gefreut, aber dann, dann wurde er der Mittelpunkt weil er sich immer mehr aufgemotzt hat und frecher wurde, als ich mich jemals trauen würde. „Bleibst du noch etwas oder musst du nach Hause, Roxas?“, wendet sich Rikus Oma an mich, als alle schon fast mit dem Essen fertig sind und ich in Gedanken geschwelgt habe. „Ich esse noch auf, dann muss ich mal nach Hause, sonst machen sich meine Eltern nur Sorgen und die haben sie im Moment mit Sora genug“, erkläre ich, wobei mir Rikus schmerzlicher Gesichtsausdruck nicht entgeht. Ihm tut es so weh, dass Sora jetzt nichts mehr mit ihm zu tun haben will. Sora hatte seit dieser Party, auf der sich die beiden damals geküsst hatten, nur noch von Riku geredet. Er wollte unbedingt mit ihm zusammen sein, aber dann als er sich mit diesen Idioten angefreundet hat, da wurden wohl auch seine Gefühle ausradiert. „Benimmt er sich immer noch so... unangemessen?“, versucht Rikus Opa Worte zu finden, die Soras Verhalten beschreiben. „Geht so“, gebe ich nur zurück. Ich weiß, damit kann keiner was anfangen, aber ich will die Familienprobleme nicht so breit treten, außerdem weiß ich auch nie was ich sagen soll. Ich esse meine Würstchen und meinen Salat auf, ehe ich dann aufstehe und mich von meinen Nachbarn verabschiede. „Ich bring dich noch zur Tür“, bemerkt Riku und geht mit in den Flur. „Wegen vorhin...“, fange ich noch mal an, als ich meine Schuhe anziehe, doch Riku stoppt mich sofort. „Schon okay, ich bin froh, dass ich wenigstens dich habe“, erklärt er, beugt sich zu mir runter und lächelt mir ins Gesicht. Das finde ich so erstaunlich an ihm, er verzeiht so schnell und trägt einem auch nie etwas nach. „Danke“, entgegne ich, binde meinen Schuh noch zu und stehe dann wieder auf. „Also ciao, vielleicht sehen wir uns morgen mal“ „Sicher, komm gut nach Hause“, verabschiedet er mich. Komm gut nach Hause? Er spinnt ja, es sind vielleicht zwanzig Schritte bis zu meinem Haus. Ein bisschen durch den Wind ist er schon manchmal. Als ich zu Hause ankomme ist nur Sayuri da und schaut im Wohnzimmer eine ihrer Soaps. Ich hab mich eigentlich nie so gut mit ihr verstanden, aber seit Sora so komisch wurde sind wir total eng zusammen gewachsen. „Wo sind denn Mama und Papa?“, frage ich. „Die suchen unser Sorgenkind“, antwortet sie. „Setz dich doch, wir können auch umschalten“ „Ich setz mich, aber du brauchst nicht das Programm zu wechseln“, entgegne ich und tue was ich gesagt habe. „Und warst du bei Riku?“, will sie wissen, als wir ein paar Minuten stumm dem Geschehen in der Flimmerkiste gefolgt sind. „Ja, ich hab dort Abendessen gemacht. Ich hoffe ihr habt nicht auf mich gewartet“, fällt mir jetzt erst ein, dass ich überhaupt nicht Bescheid gesagt habe. „Nee, ich hab es einfach angenommen und dich bei Mama abgemeldet“, erklärt sie. „Danke“, gebe ich leise zurück. „Riku ist ganz schön groß geworden und er sieht so gut aus, mich wundert es echt, dass er noch keine Freundin hat. Dich nicht auch?“ fängt sie dann an mich Sachen zu fragen, die mich überhaupt nicht wundern und mich ehrlich gesagt auch nicht interessieren. Meinetwegen könnte er jedes Wochenende jemand anderen haben, er wird immer mein Freund bleiben. „Weißt du nicht, dass Riku auf Sora steht?“ rücke ich ganz ohne Umwege mit der Wahrheit raus. „WAS?! Er ist schwul?? Aber... das geht doch nicht... nicht Riku…“ kann sie es kaum fassen. „Doch und er und Sora haben schon einiges Rumgemache hinter sich“, halte ich mich nun gar nicht mehr zurück. „Woher weißt du das?“, will sie wissen. „Na von Riku und außerdem war ich bei ihrem ersten Kuss auch dabei“, entgegne ich. „Wie dabei? Hast du etwa mitgemacht?“, ist sie nun so aus dem Häuschen, dass sie das TV-Geschehen keines Blickes mehr würdigt, obwohl da grad die größte Lovestory aller Zeiten abläuft. „Quatsch, ich steh nich auf Kerle, weißt du doch. Rikus und Soras erster Kuss war letztes Jahr auf ner Party in unserer alten Spielhütte“, erzähle ich. „OMG!! Roxy, mein ganzes Weltbild is hin. So was macht ihr also auf euren Partys“, kann sie es nicht fassen und benutzt wieder mal diesen mehr als lächerlichen Kinderspitznamen. Roxy... oh Mann, das hört sich an wie ein neues Parfum oder Deo, aber nicht wie mein Name. „Benutz den Namen nie wieder!“, rege ich mich auf, erhebe mich vom Sofa und gehe in mein Zimmer. Wann kapieren sie auch endlich, dass ich nicht mehr so klein bin, dass man mich Roxy nennen kann, das war vielleicht süß, als ich fünf war, aber mittlerweile bin ich 15. Außerdem zu Sora sagt ja auch niemand mehr Sory, aber mich muss jeder noch Roxy nennen. Manchmal verstehe ich warum Sora so geworden ist, er hatte dieses ganze niedliche Gehabe meiner Eltern satt. Immer zu nur werden wir verwöhnt von hier nach da und sonst wo, dabei können wir längst vieles alleine. Genauso dumm fand ich es, dass mich mein Vater zum Kieferorthopäden gefahren hat, ich hätte auch den Bus in die Stadt nehmen können, ich kenne mich sehr wohl aus, aber nein, Papi musste seinen Sohn ja fahren. Und dann erst beim Arzt selber, fragt er mich vor allen Leuten ob ich es allein schaffe oder er mit ins Behandlungszimmer soll und das obwohl ich nur meine Spange abbekam. Das tut noch nicht mal weh. OMG!! Manchmal oder öfters in letzter Zeit haben meine Eltern echt eine Schraube locker. Dann die lächerliche Vorschrift um zehn seid ihr zu Hause, wir haben Ferien, wir müssen weder in die Schule noch zu irgendwas anderem, aber es muss ja sein, damit es nicht heißt wir würden nachts herum streifen. Wenn meine Eltern wüssten, dass Sora sich jede Nacht wieder heraus schleicht würden sie eine so blödsinnige Vorschrift gar nicht erst aufstellen. Oh Mann, irgendwann zieh ich hier aus und dann können sie mir alle beide gestohlen bleiben. Fürsorge ist eben nicht alles, seine Kinder zu kennen schon eher. Ich bin mir sicher sie wissen noch nicht mal mehr, dass Riku wieder da ist, obwohl ich es ihnen heute beim Mittagessen erzählt habe. Weil sie einfach nie zuhören, immer geht es in letzter Zeit darum, was Sora angestellt hat, immer und immer wieder, muss ich auch erst so werden, damit sie mir zu hören? Soll ich mir auch die Haare färben? Am Besten nicht schwarz, das hat Sora ja schon gemacht, am Besten nehm ich pink oder grün, das fällt wenigstens auf. „Roxy, bist du schon wieder da?“, fragt Mama vor der Tür und drückt die Klinke hinunter, doch ich habe es mir längst angewöhnt abzuschließen. „Nenn mich nicht so, ich hasse den Namen!“ werde ich immer wütender. Von Mama höre ich nur ein Seufzen, ehe sich ihre Schritte wieder entfernen. Ich warte noch bis alle im Bett sind, ehe ich dann ins Bad gehe, dusche und mich bettfertig mache. Gerade als ich einschlafen will, klopft es an mein Fenster, ich sehe hoch, Sora ist da, er klettert wieder mal auf dem Dach herum. „Was willst du?“, frage ich immer noch sauer, als ich das Fenster gekippt habe. „Lass mich rein, ich muss mal mit dir reden“, antwortet er. „Sora, du sprichst seit Monaten kein Wort mehr mit mir, also verpiss dich. Ich habe keine Lust zu reden“, will ich ihn wieder wegschicken. „Aber Rox, bitte, es geht um Riku“, höre ich seit ewigen Zeiten wieder höfliche Wörter aus seinem Mund. „Na gut, komm rein“, gebe ich nun nach und öffne ihm das Fenster. Kapitel 1 Ende Über Kommentare freue ich mich sehr ^^ Kapitel 2: Liebeskummer ----------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Laliho, Leute! Wie geht’s, wie steht´s? Danke für die wirklich netten Kommentare, habe mich total drüber gefreut, dass ihr das Pairing so gut angenommen habt ^^ Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Schlechte Nachrichten: Das nächste Kapitel wird auf sich warten lassen. Ich ziehe um und habe nur noch an den Wochenenden, an denen ich nach Hause komme Internet. Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Achtung* Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 2: Liebeskummer Roxas POV „Weißt du, dass du auch die Tür hättest nehmen können?“ wundere ich mich erstmal warum er mich auf so seltsamen Weg besuchen muss. „Nein, Papa hat mein Zimmer abgeschlossen“, erklärt er. He, he, manchmal hat Papa ja ganz brauchbare Ideen, leider hat er das Fenster vergessen. „Also wegen Riku, ich glaube... weißt du... ich mag ihn... also ich... na ja...“ fängt Sora dann kläglich an zu stammeln. „Du hast dich in ihn verliebt?“, frage ich. „Nein, das ist es nicht. Ich mag ihn so als Freund, ich hab es gestern gemerkt, als ich ihn geküsst hatte, da war nichts. Na gut, ich habs ihm vorgespielt, damit er was mit mir unternimmt. Irgendwie hat er mir schon ganz schön gefehlt, aber als ich dann vor den anderen stand und sie ihn überhaupt nicht mochten, da konnte ich ihn irgendwie nicht verteidigen, mir hat einfach der Mut gefehlt. Roxas... aber ich glaube er liebt mich und ich... na ja... ich will ihm nicht wehtun und so... und…“, hört er dann plötzlich auf zu sprechen. „Sora, magst du deine Freunde eigentlich oder bist du nur bei ihnen um unsere Eltern wach zu rütteln?“, reagiere ich zunächst nicht auf das Gerede über Riku. „Ich... am Anfang... also... am Anfang fand ich sie fürchterlich cool, sie ließen sich von keinem was sagen. Ich fand es auch voll cool, dass sie mich akzeptiert haben, aber irgendwie waren sie nie wirklich für mich da... und ich fand das Rauchen und Trinken schon immer doof... ich wollte eigentlich nie mitmachen, aber sonst hätten sie mich wahrscheinlich nicht mehr gemocht…“ ist er wieder ziemlich durcheinander. „Warum bist du dann nicht bei uns geblieben? Tidus, Yuna, Wakka, ich und all die anderen aus unserer Klasse, wir haben dich so gemocht wie du immer warst. Der kleine, süße Mädchenschwarm und das Sportass, aber auch zugleich, der Streber der Klasse. Auch wenn Streber vielleicht nicht unbedingt cool sind, ein Sportass und ein Mädchenschwarm ist das doch oder?“, frage ich ihn. „Ja, klar, aber als ich so war, da zählten eben für Mama und Papa nur meine Noten, sie haben ja teilweise noch nicht mal gewusst wie meine oder unsere Freunde hießen. Zu Yuna haben sie immer Julia gesagt und zu Tidus immer Tom oder sonst was. Sie haben sich keinen Deut für unser Sozialleben interessiert, Hauptsache wir hatten gute Noten, das war wichtig“, spricht Sora genau das an, was mich schon seit ewigen Zeiten bedrückt. „Das sehe ich genauso, Sora, aber die beiden werden sich nicht mehr verändern, aber du kannst es noch. Wenn du es schon nicht für unsere Eltern tun willst, dann tu es für mich, ich vermisse meinen Bruder nämlich“, hört zum ersten Mal jemand etwas über meine Gefühle. „Wirklich?“ flüstert er und sieht zu Boden. „Ja, wirklich, mit dir konnte ich immer über alles reden. In wen ich verknallt bin, was mir alles passiert ist, du hast dir sogar immer angehört um was es in meinen Büchern geht, obwohl du nie eines gelesen hast. Du warst einfach da“, lobe ich ihn. „Du auch, Rox, du auch. Ich hab es so vermisst gegen dich Federball zu spielen oder mit dir um die Wette zur Bushaltestelle zu laufen. Ich hab dich mehr als alles andere vermisst“, gibt er zu und fängt tatsächlich an zu weinen. Wow, seit Monaten zeigt er keine Gefühlsregung mehr und jetzt das. Ich weiß im ersten Moment gar nicht was ich machen soll, doch Sora nimmt das Wort wieder an sich. „Ich war ganz schön dumm oder?“, fragt er und wischt sich übers Gesicht, doch seine Tränen wollen gar nicht mehr aufhören zu laufen. „Nein, nur verwirrt und jetzt putz dir mal die Nase“, gebe ich zurück und greife mir eine Packung Papiertaschentücher vom Schreibtisch. „Du, Rox, hilfst du mir morgen meine Haare umzufärben? Ich hasse schwarz“, bemerkt Sora nachdem er wieder einigermaßen aussieht. „Ich helfe dir und dann gehst du mit zu Riku und du wirst ihm erklären, dass du nicht auf ihn stehst“, gebe ich ihm einen Auftrag, der sich gewaschen hat. „Kannst du das nicht machen?“, fragt er. „Nein, du hast eine große Klappe, also benutz sie auch“, entgegne ich hart. „Du bist so gemein wie eh und je“, findet Sora und verzieht seine Lippe zu einer Schnute. Ich erkenne ihn so gerne wieder, jegliche Hassgefühle die im letzten Jahr aufgekeimt sind, sind jetzt wie weggeblasen. Endlich hab ich meinen Zwillingsbruder wieder. „Aber ich mag meinen gemeinen Rox“, fügt Sora noch lächelnd hinzu. Ich zwinge mich zu einem Lächeln, mehr Gefühle kann ich ihm irgendwie auch nicht zeigen. „Wie läuft es eigentlich bei dir und Naminé?“, fragt er dann, das Gleiche wie Riku heute Nachmittag. „Naminé hat nen Freund“, antworte ich. Was wollen die das alle wissen? Naminé ist Geschichte und jemand neuen gibt es nicht. „Echt? Hmmmm und jetzt? In wen bist du verschossen?“, ist Sora neugierig. „In niemanden. Muss ich immer in jemanden... verschossen sein?“, lasse ich mich sogar auf Soras jugendliche Ausdrucksweise herab. Verschossen? So ein doofes Wort. „Nein, aber ich dachte du wärst vielleicht an unserem Feriennachbar interessiert“, erklärt mein Bruder. „Quatsch!! Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich nicht auf Kerle stehe?“, werde ich langsam wieder wütend. Soll ich mir ein Schild umhängen auf dem steht: „ICH BIN NICHT SCHWUL!“ oder was soll ich sonst machen, damit sie es endlich alle lassen. „Es sah eben gestern so aus, als wärst du eifersüchtig. Du hast ganz schön grimmig geguckt, als ich ihn auf die Wange geküsst habe“, entgegnet Sora. „Weil du ihn gestern auch noch mächtig ausgenutzt hast. Riku ist so dermaßen verliebt in dich, mehr geht fast gar nicht und du spielst einfach mit ihm. Deshalb mein Ausdruck“, kläre ich auf. Können die mich nicht mal mit diesem ganzen Liebesgeschwafel in Ruhe lassen? „Aja, na gut, ich glaube ich geh dann mal wieder rüber“, verabschiedet er sich dann und klettert wieder durch das Fenster in sein Zimmer. Ich gehe danach gleich ins Bett, ich will endlich schlafen und nicht mehr an Liebe oder sonst was denken müssen. Leider lässt mich die ganze Sache noch nicht mal im Traum in Ruhe. Ich träume von... Riku??? Wie kann ich von ihm träumen? Er küsst mich und berührt mich nich so ganz jugendfrei. Irgendwann fängt er an mich auszuziehen, genauso wie er sich auszieht und mich weiter küsst und liebkost, an Stellen von denen ich nicht mal wusste, dass ich das mag. Aber ich mag es, ich stöhne im Traum, ich sehne mich nach Riku. Ich will Riku. OMG!! Was war das nur wieder?? Als ich aufwache bin ich schweißgebadet... aber mein Bett und meine Schlafsachen sind noch wegen etwas ganz anderem nass. OMFG!!! Ich bin gekommen, nur wegen eines Traums von Riku???? Nein, Roxas beruhig dich, das geht jedem Jugendlichen mal so. Jeder hat mal einen feuchten Traum... aber nicht von einem seiner besten Freunde. Oh nein, das kann nicht sein, ich kann nicht in Riku verliebt sein. Er ist ein Junge und ich bin nicht schwul. Ich stand auf Naminé und sie ist ganz klar ein Mädchen. Nein, also bin ich nicht schwul. „Roxas, hey, aufstehen, es gibt Frühstück“, reißt mich Sayuris Stimme aus meinen Gedanken. Ach du meine Güte, es ist schon so früh am Morgen, wie werde ich jetzt ohne großes Aufsehen meine Bettwäsche und meinen Schlafanzug los? Wie soll ich das meinen Eltern erklären?? Sora, ich brauch Sora. Schnell bin ich beim Fenster und greife mir ein paar von den kleinen Ästen die in der Regenrinne liegen, um sie an Soras Fenster zu werfen. „WAS ZUM TEUFEL...“ reißt er wütend das Fenster auf, verstummt aber als er mich sieht. „Roxas, wasn los?“ „Komm rüber, ich brauch dich“, lasse ich mich zu einer Bitte hinreißen. Sora ist sofort auf dem Dach und ein paar Momente später steht er in meinem Zimmer. Doch kaum ist er da und hat mich angesehen, fängt er auch schon an zu lachen. „Na, na, wer ist da nicht verliebt?“, witzelt er. „Lach nich, hilf mir lieber. Ich muss das Bett neu beziehen und ich brauch eine Ausrede für Mama und Papa“, bin ich auf 180 und verhalte mich gar nicht wie sonst. „Das is doch ganz einfach, sag einfach du hast gestern Nacht noch Durst bekommen und dir ein Glas Milch geholt, das du aus Versehen verschüttet hast. Was denkst, was ich immer gemacht habe?“, will Sora wissen. „Keine Ahnung, aber so ne Ausrede werden die doch nie im Leben glauben“, bin ich am Zweifeln. „Quatsch, das machen sie schon, besonders bei dir. Du bist doch im Moment der Mustersohn“, entgegnet Sora und geht schon zum Bett um es den Deckenbezug und das Laken zu wechseln. „Na, los zieh dir endlich was anderes an“, macht er mich dann auch noch dumm an, weil ich ihm die ganze Zeit nur dabei zugesehen hatte. Ich nicke nur und greife mir neue Klamotten aus meinem Schrank. Nachdem wir dann den Bettbezug und meinen Schlafanzug gleich in die Waschmaschine gesteckt haben, gehen wir nach unten. „Nur mal so aus Interesse, wer war denn die Glückliche?“, neckt er mich, als wir die Treppe runter gehen. „Niemand“, gebe ich störrisch zurück. „Niemand? Hast du von dir selbst geträumt? Das wäre ja crazy“, findet er. „Ich hab nich von mir geträumt. Hast du sie noch alle?“, herrsche ich ihn an. Gott sei Dank, kann er nichts mehr erwidern, da wir in der Küche ankommen. Wie immer grüße ich nur mit einem verhaltenem „Morgen“, genauso hat Sora es sich in den letzten Monaten auch angeeignet, nicht mehr sein überschwängliches „wunderschönen, guten Morgen“, zum Glück, so viel Fröhlichkeit am Morgen war zum Kotzen. „Junger Mann, wir müssen dann mal mit dir reden“, wird Sora sofort wegen gestern zur Rechenschaft gezogen. „Können wir auch gleich machen“, gibt er patzig zurück. Oh, manchmal ist seine Rebellion ganz okay. „Gut, was denkst du dir dabei den ganzen Nachmittag wegzubleiben ohne uns Bescheid zu sagen?“, fragt Papa. „Ich denke mir, dass ihr sonst auch kein großes Interesse an mir, Rox oder Sayuri habt. Wisst ihr zum Beispiel wo Roxas gestern war?“, will Sora wissen. „Na ja, Roxy war mit diesem Tom unterwegs“, entgegnet Mama prompt. „Oh Mann, wie oft soll ich noch sagen, dass er Tidus heißt und ich war nur zum Teil mit ihm zusammen. Am Abend war ich bei Riku, wenn ihr nicht wisst wer das ist, dann geht rüber zu Omi, die wird’s euch sagen“, werde ich langsam sauer. „Wir wissen sehr wohl wer Riku ist. Riku ist der Neffe von der Nachbarin und er kommt in den Sommerferien immer für ein paar Wochen“, macht Mama wieder so viel falsch. „Das ist doch echt zum Kotzen. Riku ist Omis richtiger Enkel und er ist die ganzen Sommerferien da. Jedes Jahr und jedes Jahr sind wir mit ihm zusammen. Ich esse in meinem Zimmer weiter. Da ist die Gesellschaft weitaus besser“, ist das Maß bei mir endgültig voll und ich nehme meine beiden gerade geschmierten Semmeln und meine Tasse Kaffee und gehe. Als ich an der Treppe bin höre ich sofort Papas Stimme, die Sora die Schuld an dem Ganzen gibt. Das lässt mich so überkochen, dass ich noch mal zurückgehe. „Sora hat daran überhaupt nicht Schuld. Wenn ihr euch nur etwas mit unseren Leben auskennen würdet wäre alles in Ordnung“, werde ich ein letztes Mal laut, ehe ich in mein Zimmer verschwinde. Wütend stopfe ich die beiden Semmeln in mich hinein, danach noch den Kaffee. „Das war ne tolle Vorstellung, Rox“, erschreckt mich Sora fast zu Tode, als er wieder zum Fenster herein klettert. „Es gibt ne Tür“, herrsche ich ihn an. „Nee, ich bin wieder eingeschlossen“, erklärt Sora. Blödheit hat einen Namen, meine Eltern verdienen ihn auf jeden Fall. „Warum?“, frage ich. „Na, weil ich noch ne dumme Bemerkung gerissen habe“, antwortet Sora. „Was für eine?“ erkundige ich mich. „Ach nich so wichtig. Jetzt sind sie eh weg. Mama is auf Arbeit und Papa bei irgendeinem Arzttermin. Also färbst du mir jetzt die Haare anders?“ will Sora fröhlich wissen. Ihn scheint es keinen Deut zu stören, dass Mama und Papa ihn so mies behandeln. „Stört es dich nicht eingeschlossen zu sein?“, kann ich meine Frage nicht für mich behalten. „Nee, ich bin ja schließlich schon wieder draußen“, gibt Sora zurück. Irgendwie finde ich das echt komisch, dass er sich keinen Kopf macht ist schon echt cool. „Komm fahren wir in die Stadt und kaufen dir ne Haarfarbe“, entgegne ich und nachdem wir uns fertig gemacht haben sind wir nun mit unseren Fahrrädern Richtung Stadtmitte unterwegs. Rikus POV Wir sitzen gerade beim Mittagessen, als es klingelt. Oh Mann, wer muss uns jetzt stören? Ich sitz auch noch im Schlafanzug da. „Riku, du hast Besuch“, kehrt Oma in Begleitung von Roxas und... „Sora?“, frage ich wirklich dumm, als ein Junge mit hellbraunen Haaren nach Roxas in die Küche kommt. Sora hat sich seine Haare wieder umgefärbt, es sieht um so vieles besser aus. „Ja, kann ich vielleicht mal mit dir reden? Alleine?“, entgegnet Sora lächelnd. Wow, er lächelt mich an, aber was wenn das wieder nur so eine Nummer wie gestern ist? Will er mich wieder nur einwickeln?? „Nein, ich will erst zu Ende essen“, erwidere ich leicht sauer und esse meine beiden letzten Bissen auf, extra langsam um Sora auch schön in Fahrt zu bringen. „So fertig“, verkünde ich. „Aber jetzt muss ich erst noch Zähne putzen und mich umziehen“, füge ich hinzu und verschwinde grinsend aus der Küche. Roxas POV „Langsam wird er gemein“, findet Sora, als uns Rikus Oma in Rikus Zimmer geschickt hat um dort auf ihn zu warten. „Tja, das hast du dir selbst zu zuschreiben. Was knutscht du auch ohne jeden Grund mit ihm rum?“, will ich wissen. Aber eigentlich interessiert es mich mehr ob ich wirklich in Riku verliebt bin. Es war schon ein komisches Gefühl ihn nach diesem Traum wieder zu sehen. Er wirkte so anders, so desinteressiert an mir und nur auf Sora fixiert. Aber irgendwie klar, wenn der sich vom einen auf den anderen Tag ändert. „Ach Rox, irgendwie is er schon ganz süß. Findest du nicht?“, fragt er dann plötzlich. WAS?! Was soll das jetzt bitte? Zuerst will er nichts von ihm und jetzt ist er süß??? Nein, ganz bestimmt nicht!!! „Woher soll ich das wissen? Ich bin nicht schwul, ein für alle mal“, kann ich mich zurückhalten. „Ja, ich habs ja kapiert. Wollte nur mal testen ob es nicht doch Riku ist auf den du stehst und der dir sogar schon einen feuchten Traum beschert hat“, erklärt er. „Du bist auch langsam gemein“, herrsche ich ihn an, als Riku herein kommt. „Also jetzt nur noch Umziehen, dann hab ich Zeit für dich“, verkündet er und geht zum Schrank. Ich weiß nicht warum, aber meine Augen kleben förmlich an seinen Händen, die zuerst sein Schlafanzugoberteil öffnen und es dann ausziehen. Ich werde nicht enttäuscht, sein Oberkörper ist genauso sexy wie in meinem Traum, wenn nicht noch besser. Aber was fällt mir überhaupt ein, so was zu denken. Gerade sag ich, ich bin nicht schwul und jetzt das? Oh Gott, ein bisschen durcheinander bin ich schon oder? „Also was willst du jetzt? Zu deinen idiotischen Freunden geh ich sicher nicht noch mal mit“, ist Riku immer noch sehr genervt von Soras Besuch. „Na ja, also zunächst will ich mich entschuldigen. Ich war ein ganz schöner Trottel mich so zu benehmen. Es tut mir sehr, sehr Leid“, fängt Sora sogar sehr brauchbar an. „Und jetzt soll alles wieder in Ordnung sein?“, fragt Riku skeptisch. „Na ja, ich dachte schon... ich weiß nicht was ich sonst noch machen soll... ich… also... du bist bestimmt kein Spießer und wenn du es zu lässt wäre ich gerne wieder dein Freund“, bettelt er dann förmlich. „Aja, mein Freund? Wie meinst du das?“, bleibt Riku weiterhin ziemlich abgeneigt. „Das ist das Zweite was ich dir sagen will. Ich mag dich echt, du bist ein guter Freund und so, aber ich liebe dich nicht. Es tut mir Leid, dass ich dich so oft ohne Grund geküsst habe. Ich… war so doof“, bemerkt Sora. „Was??... du... du bist nicht in mich verliebt??? Du... das war alles ohne Grund???...du...“, ist Riku mehr als durch den Wind. Er sieht bedrückt zu Boden, am Liebsten würde ich ihn in den Arm nehmen, aber es geht nicht... „Geh bitte...“ schickt er Sora weg und öffnet ihm die Tür. „Aber... Riku… es tut mir Leid“, beteuert Sora. „Geh jetzt“, wiederholt Riku mit einem Nachdruck in der Stimme, der diesmal absolut keine Widerrede zulässt. „Kann ich dich mal anrufen?“, fragt Sora vorsichtig, als er an der Tür steht. Riku nickt nur, aber sieht weiterhin zu Boden, seine Augen sind von seinen Ponysträhnen verdeckt. Ich bin mir so sicher, dass ihm eine Träne über die Wange rennt, aber ich sage nichts. Ich will ihn keinesfalls bloß stellen. „Roxas geh bitte mit“, wendet er sich dann an mich. Ich tue was er sagt, ich kann verstehen wenn er jetzt alleine sein will. „Ruf mal an, wenn du reden willst“, biete ich ihm noch an, bevor ich mit Sora zusammen nach Hause gehe. Rikus POV Wie kann das sein?? Wie kann Sora mich nicht lieben? Wie??? Oh mein Gott, ich kann gar nicht sagen wie niedergeschlagen ich bin. Die ganze Zeit liege ich traurig auf meinem Bett, noch nicht mal Tränen wollen über meine Wangen kommen. Viel zu erschrocken bin ich noch über das was Sora gesagt hat. All die Küsse waren ohne jegliche Bedeutung für ihn?? Ich kann es nicht fassen. Ich dachte er liebt mich genauso sehr wie ich ihn. Ich dachte ich bin ihm wichtig. Und jetzt? Was soll ich jetzt tun?? Der Sommer ist echt scheiße. Am Liebsten wäre ich wieder zu Hause, da hab ich wenigstens keine solchen Probleme. Aber zu Hause ist es viel schlimmer, da sitz ich den ganzen Tag daheim und hab keinerlei Spaß. Hier schon, hier hab ich Roxas und Sora, wenn er schon nicht mein Freund sein will, dann will ich ihn wenigstens als einen meiner besten Freunde behalten. Aber es wird so schwer sein mit ihm umzugehen und zu wissen, dass er mich nie wieder küssen wird, dass er nur noch ein Freund ist. Es tut so weh, mehr als alles andere was ich bis jetzt erfahren habe. Ob ich Roxas mal anrufen sollte?? Vielleicht hilft es mit ihm zu reden, oder doch nicht? Ich meine er hat kaum Erfahrung in solchen Dingen, aber er hatte sicherlich auch Liebeskummer wegen Naminé. Nach zwei langen Tagen voller Kummer und Schmerz ringe ich mich endlich dazu durch ihn anzurufen und jemandem mein Leid zu klagen. „Roxas, hier“, meldet er sich. „Kannst du rüber kommen? Ich fühle mich allein“, entgegne ich. „Bin gleich da“, ist er sofort für mich da. Ein paar Minuten später klingelt es an der Tür und ich höre wie Oma hin eilt um mir nach einigen weiteren Momenten mitzuteilen, dass Roxas da ist und ob ich ihn sehen will. Oh Gott, was muss ich ihr nur für Sorgen gemacht haben, als ich mich die letzten beiden Tage in meinem Zimmer verkrochen habe und vom Essen meistens nur ein paar Bissen angerührt habe? Jetzt tut es mir Leid, aber ich konnte einfach keine Gesellschaft brauchen. „Hallo Riku“, begrüßt mich Riku, als Oma herein lässt und dann auch wieder geht. Ich brumme nur irgendetwas, was ihm signalisiert, dass ich mitbekommen habe, dass er da ist. „Wie geht’s?“, versucht er ein Gespräch anzufangen. „Sora ist ein Arschloch“, entgegne ich wütend. „Nein, Riku, ihr hättet nur einmal richtig miteinander reden sollen. Es tut mir Leid, dass er nichts für dich empfindet, obwohl du doch so in ihn verschossen bist“, gibt Roxas zurück und setzt sich zu mir aufs Bett. Verschossen??? Das hat er doch nicht echt gesagt oder? „Wie war das grade?“, frage ich nach. „Na ja es tut mir Leid für dich. Hab ich was Falsches gesagt?“, will er wissen. „Nein, Quatsch aber du hast verschossen gebraucht. Seit wann benutzt du eine solch jugendliche Ausdrucksweise?“, rede ich mal so geschwollen daher wie Roxas es sonst immer macht. Ich glaube er hat sogar gerade gegrinst. OMG, wie süß, irgendwie scheint mein Kummer wie weggeblasen wenn ich mit ihm zusammen bin. „Ach, das ist von Sora. Ich glaube sein Umgang tut mir nicht unbedingt gut“, findet Roxas. „Finde ich schon. Dass du immer so erwachsen sein musst, stört mich ein bisschen. Warum lachst du nicht mal?“, erkundige ich mich und setze mich auf. So lange wie ich ihn schon kenne, er hat noch nie gelacht. Auch als alle anderen lachten, blieb er stumm und ernst. „Ich lache viel“, erwidert er störrisch. „Wo denn?“, bohre ich weiter. „Wenn ich zum Beispiel meine Lieblingscomedyserie schaue“, entgegnet er doch prompt. Wow, er hat so was? Eine Lieblingsserie, die ne Komödie ist? „Und das ist welche?“, frage ich weiter. „Die läuft im Moment eh nicht“, antwortet er leicht genervt. „Na und? Sag mir einfach wie sie heißt, ich kenne sie sicher“, gebe ich nicht auf. „Oh Mann, ich hab keine. Ich lache eben einfach nicht gerne“, ist Roxas jetzt ganz und gar genervt. „He, he, das können wir ändern“, bin ich plötzlich sehr selbstbewusst und will Roxas kitzeln, doch noch ehe ich ihn irgendwie berühren kann schlägt er meine Hand weg. „Fass mich nicht an, Schwuchtel“, schmeißt er mir Wörter an den Kopf, die ich ganz und gar nicht verstehe. „Www... www...was hast du... hast du... gesagt?“, stottere ich meine Frage. „Das du mich nicht anfassen sollst. Ich bin nicht schwul und fertig. Das Wort tut mir Leid. Ich gehe jetzt“, bin nicht nur ich, sondern auch er durcheinander. Fluchtartig steht er auf und ich höre eine kurze Zeit später die Haustür ins Schloss fallen. Na toll, was war das jetzt wieder??? Ist er so angeekelt wenn jemand schwul ist? Dabei dachte ich unsere Zweisamkeit würde ihm gefallen. Ich fand es jedenfalls schön und an Sora hab ich keinen Gedanken mehr verschwendet. „Ist Roxas schon wieder weg?“, steht Oma plötzlich im Zimmer. Ich nicke nur. „Ging aber schnell. War irgendwas nicht in Ordnung?“, fragt sie nach. „Ja, wir haben gestritten. Oma kann ich mal mit dir reden?“, bringe ich sogar den Mut auf mal mit meiner Großmutter über mein „anders“ sein zu sprechen. „Natürlich“, antwortet sie, schließt die Tür und setzt sich zu mir aufs Bett, genau dorthin wo Roxas saß. „Was... was… also... na ja… und… wie würdest du es aufnehmen wenn ich anders wäre, als andere?“, formuliere ich die Frage wirklich oberdumm. „Wie anders?“, folgt genau, das was ich erwartet habe. „Na ja, wenn ich gegen den Strom schwimmen würde... wenn ich... also... wenn ich vom... vom… anderen Ufer wäre...“ entkommt es mir dann bruchstückhaft und so leise, dass ich bezweifle ob sie wirklich alles verstanden hat. „Bist du es denn?“, will sie wissen. Ich nicke nur ganz scheu. War es echt so gut es ihr zu erzählen? Was mache ich eigentlich wenn sie sich ekelt und mich wieder nach Hause schickt?? „Sicher?“, fragt sie noch mal. „Sicher“, antworte ich. Doch mein Mund ist trocken und meine Zunge belegt, meine Worte hören sich an wie ein Gurgeln oder Würgen. „Na ja, dann kann ich nur hoffen, dass du mal Kinder adoptierst. Urenkel will ich nämlich trotzdem haben“, stellt sie gleich klar. OMG, hat sie das jetzt grad gesagt? Sie hat nichts dagegen?? Ich... ich… ich bleibe hier... „Oh Oma, du bist so cool“, bemerke ich und umarme sie. „Um ehrlich zu sein wir hatten die Vermutung schon lange. Deine ständigen Starrattacken auf Sora waren nicht zu übersehen“, weiht sie mich dann ein. WAS?! Das is ja gemein. Wieso hätten die nicht einfach mal fragen können? Und ich hatte immer Angst wenn sie mich jemals mit Sora irgendwo erwischen würden. „Aber was war jetzt mit Roxas?“ „Na ja, du kennst ja seine unterkühlte Art. Ich wollte ihn kitzeln und so zum Lachen bringen. Aber er hat meine Hand weg geschlagen und hat gesagt: „Fass mich nicht an, Schwuchtel“, er hat sich zwar entschuldigt für das Wort, ist jedoch dann einfach gegangen“, erzähle ich die Kurzfassung. „Hm, vielleicht braucht er Zeit das alles zu akzeptieren“, vermutet Oma. „Jetzt mal ernsthaft, er weiß es seit einem Jahr und am Anfang der Woche war auch noch alles ganz normal“, erkläre ich. „Dann sprich doch mal mit Sora. Er hält sich die letzten paar Tage echt gut. Ich glaube er wird langsam wieder normal“, hat auch sie schon etwas mitbekommen. Na toll, dann soll ich mit meiner verflossenen Liebe über seinen Bruder reden, der anscheinend Schwule hasst. „Ich versuch es“, gebe ich zurück, als es an meiner Tür klopft. „Riku, darf ich rein kommen? Bitte, ich will mit dir reden. Hast du immer noch Liebeskummer? Ich… tut mir Leid...“ stammelt Sora vor der Tür herum. „Liebeskummer?“, fragt Oma mit hochgezogener Braue. „Nichts für dich Omalein. Lässt du mich allein mit ihm?“, will ich wissen. „Klar, aber eines muss ich noch machen“, stellt sie klar, geht zur Tür und stellt sich so hin, dass Sora mich nicht sieht. „Oh entschuldigen Sie, ich dachte Riku wäre da... das war eigentlich nichts für sie… ich... ich...“ fängt er schon wieder an und wird knallrot im Gesicht. „Na geh schon zu Riku“, geht sie dann aus dem Weg, damit Sora mich sehen kann. „Deine Oma ist manchmal ganz schön gemein“, findet Sora, als er nun in meinem Zimmer steht. Er bleibt ganz schüchtern bei der Tür stehen. Ein Kichern kommt über meine Lippen, wie süß, dass er denkt ich würde immer noch ihm nach trauern. Aber im Moment beschäftigt mich Roxas viel mehr. „Ja, schon, aber dein Bruder auch“, finde ich. „Was? Roxas? Was hat er denn gemacht?“, will er aufgebracht wissen. „Er hat mich eine Schwuchtel genannt und gesagt ich solle ihn nicht anfassen“, entgegne ich. „Oh nein, Roxas, du Trottel“, sagt Sora mehr zu sich selbst, als zu mir und rutscht an der Tür herunter, so dass er dann auf dem Boden sitzt. „Habt ihr geredet?“, frage ich, nachdem Sora die ganze Zeit stumm da saß. „Ja, ich hatte einen ähnlichen Streit mit ihm. Er träumt in den letzten paar Tagen immer vor sich hin und ist mit seinen Gedanken wo ganz anders. Ich wollte wissen warum, da hat er mich auch eine Schwuchtel genannt. Seitdem herrscht Funkstille bei dem Thema. Er sagt weder warum er solche Ausdrücke benutzt, noch was er plötzlich für ein Problem mit mir oder dir hat“, erzählt Sora. Hm, hört sich fast so an, als würde Roxas anfangen Schwule zu hassen. Aber welchen Grund sollte das haben? Einer seiner besten Freunde und sein Bruder sind schwul, also was soll das? Oder ist er vielleicht selber???? „Kann es sein, dass Roxas merkt, dass er schwul ist?“, spuke ich meine Frage dann aus. „Nein, glaub ich nicht. Er hat jetzt ne neue Flamme. Kairi aus der achten. Sie wohnt die Straße runter im letzten Haus vor der Bushaltestelle“, erzählt Sora einfach frei heraus. Ja, Kairi, ich kenne sie. Sie ist ein ruhiges, freundliches Mädchen, eigentlich würde ich mich für Roxas freuen, aber irgendwie ist mir Kairi ein Dorn im Auge. „Wie neue Flamme? Sind die beiden zusammen?“, frage ich aufgebracht. Aber warum rege ich mich so auf? Roxas ist doch nur ein Freund oder? „Na ja, er redet seit zwei Tagen nur noch von ihr und sie waren auch schon zusammen in der Stadt. Ich glaube geküsst haben sie sich noch nicht, aber sie sind auf dem besten Weg dahin“, entgegnet Sora. OMG, Roxas, was soll das denn jetzt? Seit wann geht er so schnell ran? Bei Naminé hat er sich noch nicht mal getraut sie nach einem Date zu fragen und jetzt? Jetzt steht er kurz vor einem Kuss mit Kairi. „Das ist ja totaler Mist“, rege ich mich fürchterlich darüber auf, obwohl Sora noch da ist. „Warum das denn? Gönnst du es ihm nicht? Ich schon“, gibt Sora zurück. „Doch, klar“, entgegne ich um Sora nicht unnötig irgendwelche Vermutungen aufstellen zu lassen. „Na ja, kann man wohl nichts machen. Vielleicht beruhigt er sich wegen uns bald wieder. Willst du jetzt was machen? In die Stadt gehen oder zu mir oder in den Wald? Such dir was aus, ich mach was du willst“, versichert Sora. „Hm, gehen wir in die Stadt und machen wieder mal ein Fotoshooting?“ frage ich. „Klar, bin dabei“, antwortet Sora, ich nehme meine Kamera und wir fahren in die Stadtmitte. „Wie wäre es hier? Ich stelle mich auf den Laternenfuß und du fotografierst mich“, schlägt Sora vor, als wir in der Altstadt herumlungern. Hier gibt es so tolle Gebäude, aber ich hab davon schon tausende von Bildern auf meinen CDs oder auf dem PC. Aber Soras Idee ist gut, diese reich verzierten Laternen gefallen mir auch gut und er dazu in seiner üblichen Poserlaune ist noch besser. Ich fotografiere ihn gerne, weil er sich immer so gut anstellt und auf allen Fotos lacht, er scheint nie schlecht drauf oder genervt zu sein, egal wie viele Fotos ich machen will. „Das is gut. Los mach“, verlange ich und richte meine Kamera auf ihn, doch als ich zoome fällt mir etwas ganz anderes ins Auge. Ein Café, doch es ist nicht das, sondern wer davor sitzt. Es sind Roxas und Kairi, so nah beieinander. Was soll das? „Riiiikkuuuuuu, ich fall gleich…“ doch es ist schon zu spät, Sora verliert das Gleichgewicht und den Halt und landet auf dem Bürgersteig. „Oh sorry, tut mir Leid“, bin ich etwas Schuld daran, weil ich ewig die Beiden beobachtet hatte, statt abzudrücken und das Foto endlich zu machen. Ich helfe Sora wieder hoch. „Was bitte war so interessant, dass du mich vergessen hast?“, fragt er leicht sauer. „Roxas und Kairi, ich hab sie beim Zoomen gesehen“, entgegne ich. „Ach Quatsch. Rox ist zu Hause und liest“, gibt Sora hastig zurück. „Nein, er war da und sie auch“, bin ich felsenfest überzeugt, nehme die Kamera und zoome noch mal auf das Café, doch da sitzt niemand mehr. „Wie ist das möglich? Die haben grade erst noch da gesessen“, versichere ich Sora, der mit einem skeptischen Blick ansieht. „Vielleicht waren es nur Leute, die ihnen ähnlich gesehen haben. So einen Blondschopf wie ihn gibt es doch oft und Kairis Haarfarbe ist auch nicht ganz selten“, sucht Sora nach einer Erklärung und obwohl sie mich nicht zufrieden stellt murmele ich ein „vielleicht hast du Recht“ „Wollen wir was essen? Ein Eis oder so?“ versucht mein Freund mich dann auf andere Gedanken zu bringen. „Gerne“, stimme ich zu. Ich liebe Eis, besonders Erdbeere und Mocca. Ich weiß, das passt überhaupt nicht zusammen, aber es schmeckt echt lecker. „Wer als letztes beim Eismann ist muss zahlen“, reißt mich Sora aus meinen Gedanken und rennt hinterrücks los. Nicht das ich ihm nicht nachkomme, aber ich hab keinen Plan wo überhaupt der Eismann überhaupt ist. „He, he, du zahlst“, freut sich Sora, als wir vor einer Eisdiele stehen. „Das war gemein, ich kenne mich hier doch überhaupt nicht aus“, bin ich leicht beleidigt. „Tja“, entgegnet er nur grinsend und bestellt sich zwei Kugeln Vanille. _________________________________________________________________________________ Kapitel 2 Ende Über Kommis freue ich mich sehr ^^ Kapitel 3: Das Feriencamp Teil 1: Die Wanderung ----------------------------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Laliho, Leute! Wie geht’s, wie steht´s? Vielen, vielen Dank für die netten Kommis ^^ Ich hoffe bei diesem Kapi seit ihr genauso fleißig mit Kommi schreiben Jetzt viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 3: Das Feriencamp Teil 1: Die Wanderung „Samstag wird cool. Du bist doch auch fürs Zeltlager angemeldet oder?“, fragt Sora, als wir auf einem Brückengeländer sitzen und unser Eis essen. „Häh? Zeltlager?“, wundere ich mich. „Ja, der Jugendclub aus unserem Viertel macht ein Zeltlager am See für eine Woche. Am Samstag fängt es an. Ich glaube deine Oma hat dich angemeldet“, entgegnet Sora. Oh toll, schön, dass ich auch mal was davon erfahre. „Vielleicht können wir uns ja ein Zelt teilen. Also nur wenn du willst“ „Und Roxas?“, will ich wissen. „Der wird mit Tidus zusammen eins nehmen. Und Yuna und Kairi nehmen auch eins“, erklärt Sora. „Ach so, Kairi kommt auch mit“, stelle ich traurig fest. Ich dachte ich hätte Rox mal für mich alleine. „Hast du was gegen die?“, staunt Sora, da ich sonst gegen keinen Menschen, den ich nicht näher kenne einen Groll hege. „Nein, nein, alles okay“, versichere ich. „Na ja, wir werden eh getrennt werden. Die Mädchen auf der einen Seite des Sees und die Jungen auf der anderen. Nur zum Essen und den Aktionen kommen wir zusammen“, erzählt Sora weiter. „Warst du schon mal bei so was Ähnlichem dabei?“, erkundige ich mich. „Ja, diese Zeltlager sind sonst immer in den Osterferien, aber da es da geregnet hat, haben sie es auf die Sommerferien gelegt“, klärt er mich auf. „Ist eigentlich ganz lustig und im See zu schwimmen ist echt gut. Ich mag es total“, schwärmt er. He, he, wahrscheinlich mag er es auch, weil Mädchen und Jungs getrennt sind und er so genug Auswahl hat. „Sora hast du schon mal... du weißt schon...“, stammele ich diesmal. „Was?“, weiß er nicht was ich will. „Na ja… is dir mit nem Jungen schon mal mehr passiert, als nur küssen?“, formuliere ich es anders. „Du meinst, ob ich schon mal mit jemandem geschlafen habe?“, drückt er sich nicht mal schlecht aus. Ich nicke. „Um ehrlich zu sein, nein, die Jungen im Viertel und in meiner Schule stehen alle auf Mädchen und wo soll ich sonst jemanden kennen lernen. Du warst der Erste, den ich getroffen habe, der so wie ich ist“, ist Sora ehrlich. „Bei mir daheim, gibt’s zwar ein paar mehr, als mich, aber die können mich alle nicht leiden“, gebe ich zurück. Schade, dass er noch nicht hat, ich hätte gern gewusst wie es ist. „Also ich kann dich leiden und da lass ich mir auch nie wieder rein reden“, verspricht er. Ich lächle ihm zu, ehe ich meine letzten Löffel Eis esse. „Hast du noch Geld dabei?“, will Sora wissen, als auch er aufgegessen hat. „Wie meinst das? Was willst du machen?“, entgegne ich. „Ich dachte, wir könnten uns mal ein paar Klamotten angucken. Ich kleide dich mal neu ein“, antwortet er. Was solln das heißen? Sind meine Klamotten etwa nicht schön. „Kleide ich mich so schlimm?“, frage ich. „Na ja, modern sind deine Sachen nich grade“, erklärt er. „Na gut, dann gehen wir shoppen“, bin ich entschlossen etwas daran zu ändern. Roxas POV „Das ist doch schön, findest du nicht?“, fragt Kairi mich, als wir in einem Klamottenladen sind und hält sich ein Top an ihren Oberkörper. Sie hatte mich vorhin nachdem ich bei Riku war angerufen und gefragt ob ich mit ihr in die Stadt gehe. Nachdem wir dann vorhin erst was in nem Café getrunken haben shoppen wir nun, besser gesagt sie shoppt. Ich mache so was immer alleine, mit so vielen Leuten kann ich nich einkaufen, dann weiß jeder was anderes und ich nehm am Ende gar nichts mit nach Hause. „Hmmm, probier es doch einfach mal...“, fange ich an, verstumme dann aber als ich zur Umkleide sehe. Riku steht da, zusammen mit Sora, aber es ist nicht der Riku den ich kenne. Er trägt nicht mehr seine ewig weiten und alten Klamotten. Nein, er hat gerade ein eng anliegendes T-Shirt an. OMG, ich kann gar nicht anders als ihn anzustarren. „Und du findest das nicht zu eng?“, höre ich Riku fragen, als ich mit Kairi zu den Kabinen gehe. „Quatsch, Riku, du kannst so was vertragen. Schließlich willst du doch einen Freund, oder? Dann musst du auch mal zeigen was du hast“, weiß Sora genau wie er Riku herum kriegt. Er wird zwar noch mit sich hadern, aber er wird sich das Teil kaufen. Sonst hätte ich ja etwas gegen Soras Aufschwatzen gesagt, aber nicht in dem Fall. Das T-Shirt steht Riku viel zu gut um es im Laden zu lassen und Sora hat Recht, er wird auf jeden Fall bei den Mädchen viele Blicke auf sich ziehen. „Hey, sind das nicht dein Bruder und dieser Junge, der immer in den Ferien bei eurer Nachbarin ist. Riku heißt er doch, oder?“, hat Kairi die Beiden auch endlich bemerkt. Ich nicke nur. „Das Teil steht ihm echt gut. Komm wir sagen hallo“, nimmt sie meine Hand und zieht mich mit sich. „Hey Sora, hey Riku“, begrüßt sie die Beiden überschwänglich und hält weiter meine Hand. „Hey ihr beiden“, grüßt nur Sora zurück. Riku hingegen starrt die ganze Zeit auf unsere Hände und dann hinauf zu mir. OMG, was wird der sich wieder alles denken? Keine Ahnung, aber is mir auch egal. Hauptsache keiner denkt mehr ich bin schwul und befingert mich nach Lust und Laune. „Das Oberteil ist an dir echt der Hammer. So haben wir dich hier noch nie gesehen“, plappert Kairi munter weiter. Riku sieht mich noch eine Weile an, ehe er antwortet: „Ähhh danke und hast du auch schon was gefunden?“ „Ja, sieh mal, hat Rox aus gesucht“, hält sie ihm das Top vor die Nase. Hab ich das wirklich? Vielleicht hätte ich besser hinsehen sollen, das Teil ist sauhässlich. „Da hat Rox aber gut ausgesucht“, verwendet Riku zum ersten Mal meinen Spitznamen. „Ich lass euch mal alleine und probiers an“, teilt sie uns dann mit und geht in eine Kabine. Wir stehen alle unschlüssig in der Gegend rum, bis Sora das Wort ergreift. „Überleg dir doch ob du das T-Shirt nehmen willst. Ich muss mal kurz mit Roxas reden“, sagt er und zieht mich einfach mit sich. „Könntet ihr es mal lassen mich einfach alle zu betatschen?“, frage ich wütend. „Hast du deshalb zu Riku Schwuchtel gesagt? Weil wir dich immer alle anfassen?“, rückt er mit dem Grund für das Gespräch heraus. „Nein, ich... muss ich immer alles mit dir bereden? Es gibt Sachen, die will ich dir nicht sagen“, erkläre ich. „Ach ja? Früher haben wir über alles geredet“, stellt Sora fest und sieht mich bettelnd an. Meint er wirklich er bekommt mich mit Blicken rum? Wenn ich nicht reden will, dann tue ich das auch nicht. Ich bin nicht eines dieser Dummchen, die sich um den kleinen Finger wickeln lassen. „Rox, wo bist du denn?“, hören wir da Kairi und ich gehe wortlos an Sora vorbei. „Mach dir doch nichts vor. Du magst sie doch nicht wirklich, du bist in Riku verschossen“, hält er mich am Arm fest. „Verdammt noch mal, fass mich nicht an und ich bin nicht schwul. Kairi ist ein klasse Mädchen“, finde ich, reiße mich wütend von einem kopfschüttelnden Sora los und gehe zu ihr. Na ja, wie schon erwähnt, das Teil ist der größte Mist. „Irgendwie steht dir das nicht. Ich such dir was anderes“, lasse ich sie sofort wieder allein. Oh Mann, wie kann er so was sagen? Ich und in Riku verschossen, der hat sie nicht mehr alle. Und selbst wenn? Was geht es ihn an? Riku ist eh bis über beide Ohren in ihn verliebt, egal ob er ihn zurück gewiesen hat oder nicht! „Rox, meine Ma hat grade angerufen. Ich muss nach Hause“, steht Kairi plötzlich hinter mir und jagt mir einen fürchterlichen Schrecken ein, obwohl ich das nach außen niemals zugeben würde. „Ich bring dich noch“, antworte ich. „Is nich nötig, bleib doch noch ein bisschen bei deinem Bruder und eurem Freund. Ich ruf dich mal an“, gibt sie zurück und haucht mir einen Kuss auf die Wange, bevor sie aus dem Laden geht. Ich weiß, ich müsste irgendwas empfinden, aber da ist nichts, außerdem die Stelle, die sie geküsst hat ist so kalt. Ich weiß jetzt schon, sollte mich irgendwann mal jemand küssen, dann würde mein Gesicht knallrot werden, diese Gefühlsregung kann noch nicht mal ich steuern. Da ich weder Lust auf Sora, noch auf Riku habe fahre ich nach Hause und bin schon bald wieder mit Lesen beschäftigt. Es könnte alles so ruhig und schön sein, wenn ich nicht irgendwann Soras und Rikus Gelächter im Treppenhaus vernehmen würde. Na toll, jetzt bringt er ihn auch noch mit, wahrscheinlich stürmen sie sogleich in mein Zimmer und führen mir ihre Einkäufe vor. „Rox, du wirst nicht glauben, was man aus Riku alles machen kann“, passiert genau das, ein paar Minuten später. „Sieh mal, eine Latzhose, sexy, nich wahr?“ Ich schaue kurz von meinem Buch hoch. Eine Latzhose für Riku? Und die ist ihm doch viel zu klein. „Die ist für dich du Scherzkeks. Warum kaufst du dir so was? Is doch schon lange out“, gebe ich abfällig zurück. „Quatsch, die is so süß, ich musste sie einfach haben. Außerdem war sie auf die Hälfte reduziert“, erzählt Sora. „Kein Wunder bei der Hässlichkeit“, erwidere ich. „Gibt’s noch was? Wenn nicht würde ich gerne weiter lesen“ „Uhhhhh, Rox hat noch schlechtere Laune als sonst. Lassen wir ihn allein, damit er hier in seiner Bibliothek gemeinsam mit seinen Büchern einstauben kann“, ist Sora nicht minder gemein zu mir. Wütend schmeiße ich ein Kissen nach ihm, als er mir kurz bevor er zur Tür hinaus geht die Zunge rausstreckt. Musste dieser Auftritt jetzt sein? Nein, aber Sora kann es nicht lassen auf etwas rum zu reiten was überhaupt nicht stimmt. Ich bin nicht in Riku verliebt und werde es auch nie sein, er soll seine Fantasien in irgendeinem anderen Ding verarbeiten, aber nicht bei mir. Unkonzentriert wie nie lese ich weiter, doch nach etlichen gescheiterten Versuchen eine ganze Seite durch zu halten gebe ich auf und lege das Buch beiseite. Was is nur los? Bringt mich Soras Gerede so sehr durcheinander? Sollte es möglich sein, dass ich mich tatsächlich verliebt habe? Aber Riku? Er ist ein Junge und ich bin nicht schwul. Außerdem finde ich Kairi total nett, sie wäre ne tolle Freundin. Und Riku ist schon ein toller Freund. „Roxas? Bist du da? Es gibt Abendessen“, holt Sayuri mich aus meinen Gedanken. „Ja, ich komme“, antworte ich nur, mache die Tür auf und gehe nach unten in die Küche. Sora sitzt schon am Tisch, Riku hingegen ist gegangen. „Na, hast du deine Liebeleien jetzt im Griff?“, neckt mein Bruder mich sofort, natürlich so leise, dass es meine Mutter nicht hört, die noch letzte Handgriffe am Abendessen vornimmt. „Halt die Klappe“, gebe ich genervt zurück. Muss er immer noch darauf rum reiten? Ich weiß noch nicht mal selbst was ich fühle und er gibt mir auch noch dumme Ratschläge. „Roxas! Was hast du gerade zu deinem Bruder gesagt?“, will Sayuri wissen. „Er hat angefangen. Was fragt er mich nach Liebeleien, die gar keine sind“, erwidere ich. Muss die jetzt auch noch anfangen, sich auf Soras Seite zu schlagen? Sie bekommt keine Chance mehr zu antworten, da Papa sich zu uns setzt und Mama die Wurst- und Käseplatten auf den Tisch stellt. Das Abendessen verläuft seit Soras Wandel zum Guten wieder etwas lebhafter und ohne Streit. Irgendwie bin ich froh darüber, auch wenn ich gerade mit ihm einige Probleme habe. „Rox können wir mal normal miteinander reden?“, fragt Sora, als er zu mir ins Bad kommt und ich gerade Zähne putze. „Ich kann, ob du kannst weiß ich nicht“, antworte ich, nachdem ich meinen Mund ausgespült habe und mein Gesicht gewaschen habe. „Ich kann auch“, gibt er zurück und setzt sich auf den Klodeckel. „Also?“, will ich wissen. „Na ja, bist du nun in Riku verliebt oder nicht? Und wenn, was ist so schlimm daran schwul zu sein?“, fängt Sora an. „Erstens bin ich nicht in Riku verliebt und zweitens ist prinzipiell nichts Schlimmes daran, aber ich will mal eine Familie haben und Kinder und das geht ja mit nem Kerl schlecht, meinst du nicht auch?“, erkundige ich mich. „Das ist alles? Deshalb willst du nicht schwul sein? Oh Mann, warum machst du dann so ein Riesentheater?“, fragt Sora, doch darauf werde ich garantiert nicht antworten? Warum auch? Es is meine Entscheidung wann ich ein Riesentheater mache und wann nicht. „Aber warum sagst du das Riku nicht einfach? Er denkt immer noch, du hast etwas gegen ihn weil er schwul ist“, spricht mein Bruder weiter, als ich ihm eine Antwort schuldig blieb. So ein Käse, warum sollte ich etwas gegen ihn haben, Sora ist doch schließlich auch schwul und gegen ihn hab ich genauso wenig was. „Er ist dumm wenn er so denkt“, erwidere ich nur und gehe aus dem Bad in mein Zimmer. Ich weiß Sora wird jetzt noch etwas überlegen, bevor er mir nachgerannt kommt. „Sag mal Rox, was wäre wenn du dich trotzdem mal in nen Jungen verlieben würdest? Auch wenn es nicht passieren wird, denk einfach es wäre so“, nervt er mich tatsächlich einige Minuten später mit einer neuen Frage. „Wenn ich mich in ihn verliebe und ich nicht schwul sein will, dann muss ich mich eben wieder entlieben“, entgegne ich ohne zu überlegen. Entlieben? So ein Quatsch, wie komme ich jetzt da drauf? „Das geht doch gar nicht. Entweder du bist in jemanden verschossen oder nich. Riku konnte doch auch nicht gleich einen Schalter umlegen und sagen: „Oh Sora du willst nur mein Freund sein, kein Problem““, teilt Sora meine geheime Ansicht. „Wenn man sich verlieben kann, kann man sich auch wieder entlieben und jetzt Schluss damit. Ich will lesen“, bin ich das ganze Spiel Leid. „Schon wieder? Warum machen wir nich mal wieder was zusammen? Ein Spiel oder so“, schlägt Sora vor. Keine große Lust hab ich ja nich, aber bei Sora komme ich wenigstens ein bisschen ins Schmunzeln. „Und was für eins? Keine Konsolenspiele, klar!?“, schärfe ich ihm ein, weil ich so was hasse und es überhaupt nicht kann. „Nee, eigentlich dachte ich an Uno“, erklärt Sora mit einen Lächeln auf den Lippen. Hmmm, keine schlechte Idee. „Ich bin dabei. Hol du es und ich mache uns hier Platz“, verteile ich die Aufgaben, da mein Schreibtisch wie immer aussieht, als hätte ne Bombe eingeschlagen. „Brauchst du nicht, spielen wir doch im Bett“, macht Sora einen anderen Vorschlag und ist schon aus meinem Zimmer verschwunden um das Spiel zu holen. „Sag mal Rox, neulich, als du den Traum hattest. Du weißt schon welchen ich meine. Hast du da von Kairi geträumt?“, fragt Sora, als wir schon einige Partien gespielt haben. „Nein“, antworte ich. Ich hätte auch aus Gründen der Bequemlichkeit „ja“ sagen können, aber was hätte das für einen Reiz. Sora wird sich jetzt den Kopf zermatern welche Mädchen ich noch gut finde. „Nicht? War es Yuffie?“, rät er weiter. Ich schüttele den Kopf. „Doch Naminé?“, will er dann wissen. Doch ich verneine wieder. „Ach Rox, komm schon erzähl doch. Denkst du ich lache darüber? Willst du es mir deshalb nicht sagen?“, kommt er ganz und gar vom richtigen Weg ab. Aber ich und Angst vor Sora? Was hat der denn heute für Visionen. „Seit wann hab ich Angst vor dir, Sory?“, erkundige ich mich, wobei ich seinen Kinderspitznamen extra betone. „Sory? Sory? Sory???“, fragt er wütend. „OMG!! Ich find den Namen so süß“, findet er plötzlich und jegliche Wut, falls überhaupt eine da war ist verschwunden. Oh Mann, wie kann er so etwas gut finden? Sory? Das hört sich so niedlich und weinerlich an, als wäre Sora drei. „Bei dir ist Hopfen und Malz verloren“, erwidere ich. Sora grinst nur, ehe er das Spiel beendet in dem er seine letzte Karte auf den Stapel legt und laut „Uno, Uno“ ruft. „Ich will jetzt schlafen. Du hast eh öfter gewonnen, als ich. Herzlichen Glückwunsch“, beende ich unseren Minispieleabend. „Danke, hey, wie wärs wir laden morgen ein paar Freunde ein und machen einen richtigen Spielabend“, hat Sora eine Idee. „Nee, morgen nich. Ich muss noch packen fürs Zeltlager“, erkläre ich. „Und das dauert einen ganzen Tag? Wir gehen nur für ne Woche zelten und nich auf irgendeine Modenschau, also nimm keine drei Koffer Klamotten mit. Nur ums dir im Voraus zu sagen, so was kommt oberschwul, wenn du mehr Kleidung als die Mädchen dabei hast“, ist Sora schon wieder am Aufklären. „Ha, ha, Sora ich lach mich tot. Ich nehme eben so viel mit wie ich brauche und ich ziehe meine Klamotten sicherlich nicht länger als einen Tag an, wenn ich an irgend so nem doofen See in einem miefigen Zelt, dass schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, schlafen muss. Schließlich will ich mir keine Krankheiten holen“, vertrete ich eisern meine Ansicht. „Wie du meinst, ich sags dir ja nur. Machts dir eigentlich was aus, wenn ich mit Riku ein Zelt nehme?“, will Sora dann wissen. RIKU??? Riku kommt mit? Seit wann das denn? „Nee, macht mir nichts, aber seit wann geht Riku mit?“, frage ich und versuche so uninteressiert wie möglich zu klingen. „Schon lange, seine Oma hat ihn schon am Anfang angemeldet“, entgegnet Sora. Echt? Davon wusste ich nichts. Ich dachte er bleibt schön zu Hause. „Hmmm, dann teil ich mir eben eins mit Tidus“, bemerke ich noch, bevor ich mir mein Buch schnappe, Sora mir eine Gute Nacht wünscht und dann geht. Rikus POV Samstag...heute ist also der erste Tag des Zeltlagers. Soll ich mich jetzt freuen oder nicht? Na ja, Sora, Tidus, Yuna, Kairi, sie alle werden da sein. Aber nicht nur sie, auch Roxas. Und was ich mit ihm anfangen soll weiß ich im Moment echt nicht. Manchmal ist er so, manchmal so, manchmal mag er mich, manchmal schmeißt er mir wirklich dumme Wörter an den Kopf. Zum Glück hab ich ihn gestern nicht mehr gesehen, zum Glück war nicht wieder Kairi bei ihm. Das Händchen halten vom Donnerstag in diesem Laden hat mir schon gereicht. Es hat so wehgetan ihn mit ihr zu sehen. Aber warum? Sollte ich mich wirklich in ihn verliebt haben? Ach Riku, was machst du nur wieder? Er ist der Letzte, der sich in dich verlieben würde, aber du musst wahrscheinlich in ihn verknallen. „Riku, hey“, begrüßt mich Sora überschwänglich, als er in mein Zimmer kommt. Sofort sitzt er auf meinen Beinen. Vor ein paar Tagen hätte ich mich noch danach gesehnt ihm so nahe zu sein, aber jetzt ist da gar nichts mehr, außer Freundschaft. „Und bist du fertig? Dann können wir nämlich um die Wette zur Bushaltestelle laufen. Mein üblicher Partner ist schon vor zu seiner Freundin gelaufen“, erklärt er leicht traurig. Sein üblicher Partner... Roxas natürlich. Dann ist der jetzt schon bei Kairi. Na toll, grade so, als würden sie sich jetzt eine Woche nicht mehr sehen. „Bin fertig, gehen wir“, antworte ich relativ wortkarg. „Du hörst dich fast an wie Rox mit deinen unvollständigen Sätzen“, findet Sora grinsend. Ich achte nicht darauf, sondern lasse ihn sacht von meinen Beinen rutschen und gehe dann mit meinem Koffer an ihm vorbei aus dem Zimmer. Er folgt mir, natürlich fröhlich wie immer und ohne auch nur irgendwie beleidigt zu sein. Nachdem ich mich von Oma und Opa verabschiedet habe, rennen wir nun um die Wette zur Bushaltestelle. „Cool, Riku, du bist Erster“, freut sich Sora für mich. Ich kann es im Moment irgendwie nicht, denn ich sehe Roxas und Kairi sofort, als ich anhalte. Er hält sie im Arm, warum nur? Warum muss er sich in sie verknallen?? Warum nicht in mich. „Ach komm schon, beachte doch die Beiden nich“, weiß Sora sofort Bescheid und legt mir eine Hand auf die Schulter. Leichter gesagt, als getan. Kairi kommt nämlich sogleich zu uns und begrüßt uns mit ihrer mehr als fröhlichen Art. „Freut ihr euch auch schon so? Das wird bestimmt super. Am meisten freue ich mich auf die Abschlussfete am Freitag“, redet sie ohne Ende. Ich bin mir sicher Roxas stört sich daran, aber er sagt nichts, sondern steht nur stumm und irgendwie geistesabwesend daneben. „Was für ne Abschlussfete?“, will ich schließlich wissen, als ich mich einigermaßen gefangen habe. „Na, die is am letzten Tag, bevor wir nach Hause fahren, so zu sagen um das Zeltlager zu feiern. Du musst da unbedingt, das Shirt anziehen, was du anprobiert hast. Die Mädchen werden dir zu Füßen liegen“, teilt sie mir gleich mit. „Toll, Mädchen“, sage ich abfällig mehr zu mir selbst, als das es für die Öffentlichkeit bestimmt wäre. Sora fängt sofort an zu lachen, doch auch Roxas lächelt sogar. Wow, er lächelt, nach so einer schwulen Äußerung. „Wieso lachst du jetzt? Das versteh ich nicht“, kapiert Kairi so viel wie gar nichts. „Die Beiden stehen nich auf Mädchen, Kairi“, sind es nicht wir die antworten, sondern Roxas. „WAS??? Aber wie kannst du das einfach sagen… das is so widerlich...“, findet sie. „Na und? Sora bleibt mein Bruder und Riku mein Freund, egal auf was sie stehen. Wenn du ein Problem damit hast, kannst du auch gerne gehen“, läuft Roxas mal wieder zur Höchstform auf und macht mich mehr als glücklich. Ja, schick sie weg, servier sie ab, jag sie zum Teufel, alles ist mir Recht, so lange ich Roxas für mich habe. „Nein, nein, ich hab kein Problem. Ich... ich geh mal zu Yuna und den anderen. Bis später“, verabschiedet sie sich relativ schnell. „Sie hat ein Problem damit“, stellt Sora seufzend fest. „Mir egal, wenn sie mich will, muss sie euch beide akzeptieren, sonst schieß ich sie ab“, gibt Roxas sofort zurück, wobei ich kichern muss. Schon wieder seine verhasste Jugendsprache. „Lach nich so doof“, weißt er mich zurecht und fängt tatsächlich an mich zu kitzeln. OMG, seine Hände an meinem Körper, er mir ganz nah, mir wird fürchterlich heiß, meine Wangen brennen fast, aber er macht immer weiter und meinen Lippen entkommt einzig allein Lachen. „He, he, bevor noch was passiert, komm mal lieber wieder zu mir“, zieht Sora mich irgendwann von Roxas weg. „Wie was passiert?“, flüstere ich ihm zu, da ich und Roxas ihn anscheinend überhaupt nicht verstehen. Roxas schaut etwas verwirrt zu uns beiden. „Ach komm schon Riku, hätte Rox noch weiter gemacht, wäre etwas in deinen unteren Regionen nich so geblieben wie es jetzt ist“, gibt Sora leise zurück. Ohhh, das meint er... na ja... da könnte er wohl Recht haben. Ich bekomme jedoch keine Chance mehr zu antworten, da der Bus kommt und wir erstmal unsere ganzen Sachen einladen müssen und vom Betreuer begrüßt werden. „Los, Riku schnell, ich will den Vierer da hinten“, schiebt mich Sora förmlich durch den Bus um noch die Vierersitzgruppe mit Tisch zu bekommen. „Rox, setzt du dich mit hier her?“, ruft Sora dann, als wir sie erobert haben und Roxas sich gerade mit Kairi weiter vorne in einen Zweiersitz setzen wollte. „Ja, ich komme, haltet für mich frei“, ruft er tatsächlich zurück, nimmt seinen Rucksack und kommt zu uns. „Wo hast du deine Liebelei gelassen?“, fragt sein Bruder ihn. „Kairi will sich weiter vorne hinsetzen. Yuna leistet ihr Gesellschaft“, erklärt Tidus, der plötzlich auch bei uns steht. „Habt ihr noch ein Plätzchen?“ Roxas nickt nur, aber Sora sieht das wohl anders. „Hmmm was bekommen wir denn dafür?“, will er wissen und stellt sich mehr als nah vor Tidus. „Na wie wärs mit einem Küsschen für dich, Schätzchen“, erwidert er selbstsicher und küsst Sora tatsächlich auf die Wange. Sora ist, was sehr selten passiert, sprachlos und setzt sich mit rotem Kopf wieder neben mich, während Tidus den freien Platz neben Roxas einnimmt. „Und Schätzchen hab ich dir den Kopf verdreht?“, neckt Tidus Sora sofort. „Blödmann, wie kannst du das machen? Deine Freundin sitzt gleich da vorne“, gibt Sora zurück. „Ach Schätzchen, Yuna wird es schon verkraften. Sie weiß dass ich gerne mal Blödsinn mache. Also mach dir keinen Kopf“, tut der Blonde die Sache ab. Sora jedoch sieht die Sache ganz anders, setzt sich schmollend auf meine Beine und kuschelt sich an mich. „Tidus ist doof“, flüstert er mir zu, doch ich muss über ihn mehr als lachen. Das Sora je so reagiert hätte ich nie gedacht. Tidus fällt sofort mit in mein Lachen ein, nur Sora braucht ein bisschen bis er über sich selber lachen kann, einzig und allein Roxas bleibt still und sieht verträumt aus dem Fenster. „Guckt mal, Roxy is in Gedanken schon im Zeltlager, alleine mit Kairi“, fällt das auch Tidus auf. „Red nicht solchen Quatsch. Ich wollte nur dein Machogetue nich sehen“, ist Roxas Laune wieder mal auf dem Tiefpunkt angekommen. „Nur weil du ewig brauchst um bei den Mädchen zu landen, musst du mich deshalb nicht runter machen. Ein bisschen mehr Fröhlichkeit würde der gut tun. Sora wird dir sicherlich Nachhilfe darin geben können“, erwidert Tidus herausfordernd. „Ich will weder fröhlich sein, noch will ich bei den Mädchen landen“, antwortet Roxas. Ich weiß ja nicht, irgendwie kann man das zweideutig verstehen. Wenn er nicht bei Mädchen landen will, schwingt da nicht eindeutig der Satz „aber bei Jungs“ mit? „Ohhh, stehst du neuerdings trotzdem auf Jungs?“, hatte Tidus wohl den gleichen Gedanken. „Sicher nicht. Im Moment steh ich auf Kairi und auf sonst keinen. Und jetzt lasst mich in Ruhe“, verlangt er, packt sein Buch aus und fängt an zu lesen. Ich fasse es nicht, sogar ins Zeltlager nimmt er Bücher mit. Er müsste doch langsam mal genug haben, aber er liest und liest und liest. Wir drei verbringen die restliche Fahrt mit Kartenspielen und Witze erzählen. Als wir dann ankommen werden die Mädchen zuerst raus gelassen, da ihr Zeltplatz zuerst kommt. Roxas und Tidus sind sofort draußen um ihren Freundinnen mit den Taschen zu helfen. Ich sehe ihnen dabei durchs Fenster zu. „Hey, Riku würdest du mir eigentlich auch meine Tasche tragen, wenn wir zusammen wären?“, will Sora wissen. „Quatsch, wer bin ich denn? Dein Sklave?“, gebe ich zurück, als ich etwas sehe, dass mir einen Stich in mein Herz versetzt. Kairi verabschiedet sich von Roxas und küsst ihn, zwar nur auf die Wange, aber das reicht mir schon. Danach wechseln sie noch kurz ein paar Worte, bevor er und Tidus wieder zu uns kommen. „Hey, ich hab gehört es gibt ein Viererzelt bei den Jungs, wollen wir uns das unter den Nagel reißen?“, fragt Tidus, als er sich wieder setzt. „Und wie? Die ganzen Mädchen sind weg, wie willst du den Kerl vom Jugendclub bestechen?“, will Sora wissen. „Mit dir, Schätzchen, der Kerl ist nämlich von deinem Ufer“, gibt Tidus sofort zurück. „WAAAAAAAAAAAAAS?! Ich kann das nicht“, ist Sora strikt dagegen, als Roxas seufzend sein Buch wegpackt, da wir jetzt auch bald da sind. „Ach Schätzchen, sonst hast du doch eine große Klappe“, fordert Tidus ihn weiterhin heraus. „Aber nich…“ fängt Sora an, bekommt aber keine Chance seinen Satz zu Ende zu führen. „OMG, Sora, wenn du es nicht machst, mach ich es eben“, ist es zu Überraschung aller Roxas, der sich dazu bereit erklärt, als der Bus langsam stoppt und Soras Zwilling bereits aufsteht. Er ist der Erste der draußen und der beim Betreuer ist. Nach einem kurzen Wortwechsel gehen die beiden hinter den Bus, wir sind ihnen natürlich sofort heimlich auf den Fersen. „Also weißt du...“, fängt Roxas an und spielt an seinen Hemdknöpfen. „... wir hätten so gerne das Viererzelt...“, spricht er weiter, macht ein paar Knöpfe auf und streicht über seine Brust. „...meinst du, das wäre möglich?“, beendet er die Frage und sieht den Betreuer mit einem eindeutigen Blick an. OMG, dass er so sexy sein kann, hatte ich nicht geahnt. „Jjjja… ja, natürlich ist das möglich... ich teile euch gleich ein“, stimmt der Typ tatsächlich zu und Roxas lässt ihn nachdem er ihm noch eine Kusshand zugeworfen hat einfach stehen. „Wow, Rox, seit wann kannst du so was?“, will Sora wissen, als er wieder bei uns ist. „Es gibt vieles was ich kann“, ist das Einzige was Roxas dazu sagt, ehe er sich seine Sachen holt. Das gibt’s doch gar nicht, er hat zwei große Koffer und einen kleinen dabei, was hat der vor? Will der zu ner Modenschau? „Hast du alle deine Klamotten mitgenommen?“, fragt Tidus. „Nein, das ist alles was ich brauche“, erklärt Roxas, als wäre es selbstverständlich soviel Gepäck in ein Zeltlager mitzuschleifen. Wir holen unterdessen auch unsere Sachen und der Bus fährt wieder ab. Danach liest der Betreuer die Zelteinteilungen vor, was für uns jedoch keine Überraschung mehr ist. Wir bekommen das Viererzelt und sind kurze Zeit später damit beschäftigt es aufzustellen. He, he, also ich bin in solchen Dingen ja ziemlich schlecht, weshalb ich es auch den anderen überlasse mir irgendwelche Aufgaben zu geben. „Sora, du muss den Stab noch da durch machen, sonst stolpert noch jemand“, erklärt Tidus und Sora vollendet den letzten Handgriff, bevor unser Zelt steht. „Also von innen sieht es auch gut aus“, bestätigt Roxas, der sich sofort nach drinnen verzogen hat. „Ich komm mal zu dir“, sage ich und will reingehen, leider stolpere ich irgendwie über den Eingang und falle auf einen erschreckten Roxas. „Oh, Gott, Rox, tut mir Leid. Ich wollte das nicht“, entschuldige ich mich sofort und richte mich auf. „Ist dir was passiert?“, will ich wissen, als ich ihm direkt in die Augen sehen. Ohhh, diese Augen, sie sind ein Geschenk Gottes, echt jetzt, so geil wie die aussehen. Ob Roxas sich jetzt wohl küssen ließe??? Er hat noch nichts gegen die Nähe gesagt. „Nnnnn… nnnnnneeiinnn…aaaaa…alles okay“, stottert Roxas, als ich mich immer mehr seinen Lippen nähere. „Riku, Roxas, wir essen“, schrecken wir plötzlich hoch und auf Roxas Gesicht wandert wieder dieser gleichgültige Gesichtsausdruck. Er steht auf, sieht mich nicht an und geht aus dem Zelt. Ich gehe ihm nach und wir laufen zusammen mit Tidus und Sora zum Essensplatz, der in einer kleinen geschützten Waldmulde liegt. Es sieht schon toll aus hier, von ein paar großen Felsen läuft Wasser hinab und sammelt sich in einem Rinnsal, das anscheinend in den See fließt. Außen herum sind große Bäume und in der Mulde selber steht ein großer Tisch, an dem alle 26 Teilnehmer Platz finden. Tidus und Roxas nehmen sofort bei Yuna und Kairi Platz, ich und Sora setzen uns ans Tischende. Jetzt halten unser Betreuer und die Betreuerin der Mädchen erstmal eine kleine Ansprache und erklären wie das hier alles abläuft. In der Waldmulde wird immer zusammen gegessen, die Duschen der Mädchen und die Jungen befinden sich bei der Zeltplatzverwaltung, die zwischen den beiden Zeltplätzen ist. Des Weiteren sagen sie, dass wir morgen eine Wanderung durch den Wald machen, wobei es ordentlich Gestöhne gibt, da keiner so richtig Lust drauf hat, außer mir vielleicht. Dann sagen sie, dass es an den Tagen danach verschiedene Aktionen gibt, wie ein Fußballturnier, die in der Nähe gelegene Stadt besuchen oder auch einfach mal Schwimmen gehen. Hört sich alles nicht so schlecht an, wenn ich in Gedanken nicht immer noch bei Roxas und den gerade passierten Geschehnisse wäre. „Na, die Wanderung is doch was für dich. Da kannst du viele Fotos machen und ich bin wie immer in Poserlaune“, teilt mir Sora mit, als wir dann essen. Ich weiß, ich müsste irgendwas dazu sagen, aber ich bin viel mehr mit Kairi und Roxas beschäftigt. Er klebt jetzt förmlich an ihr, obwohl sie sich bis jetzt noch nicht wieder geküsst haben, aber sie sitzt auf seinen Beinen, er umschlingt sie mit den Armen und kuschelt sich an sie. Am Liebsten würde ich jetzt hingehen und ihn von ihr wegzerren. „Sieh mal ein fliegendes Schwein“, redet Sora plötzlich Unsinn. „Was? Das gibt’s gar nich“, reagiere ich wieder auf ihn. „Wenigstens hast du mir jetzt wieder mal zugehört“, entgegnet er. „Riku, jetzt mal ernsthaft. Du bist nicht mehr in mich verschossen, sondern in Rox. Hab ich nicht Recht?“ Sofort kleben alle Augen, der Jungs und Mädchen, die neben uns sitzen auf mir. „Nein, hast du nicht. Außerdem ist er mit Kairi zusammen“, gebe ich zurück, damit sie mich nicht umbringen. Sora flüstere ich noch „wir reden später“, bevor ich mich ganz dem Essen widme und versuche Roxas und Kairi aus meinem Blickfeld zu streichen. „Also jetzt sag mal die Wahrheit, wenn es dir schon am Tisch zu peinlich war“, kommt Sora sofort wieder auf das Thema, als wir uns bei den Sanitäranlagen bettfertig machen. Wir sind allein, bis auf jemanden der duscht, aber der wird uns wegen des Wassers kaum hören. „Ach Sora, weißt du wie dumm das ist? Ich glaube ich hab mich echt in ihn verknallt, aber er hasst so was, er ist nicht schwul und er hat auch noch eine Freundin. Was soll ich denn machen?“, frage ich ihn verzweifelt. „Na versuch es doch. Warum probierst du es nicht mal mit Roxas? Vielleicht ist er gar nicht mal so hetero wie er immer denkt“, gibt Sora prompt zurück. Häh? Hat er das grade echt gesagt? „Gibt es Anhaltspunkte, die das belegen?“, frage ich. „Weiß nich, hab ich halt so im Gefühl. Zwillinge wissen so was. Aber sag nie wieder Anhaltspunkte oder belegen. Du klingst schon wie Rox“, findet Sora, wobei ich wieder kichern muss. Ich und wie Rox klingen, vor ein paar Tagen hätte ich ihn für verrückt erklärt, aber jetzt. Jetzt bin ich irgendwie froh, wenigstens etwas von Roxas zu haben. Wir putzen noch Zähne, ehe wir wieder zum Zeltplatz zurückgehen. Tidus ist schon im Zelt, nur Roxas fehlt noch. „Wo ist denn mein Zwilling?“, fragt Sora verwundert. Ich dachte eigentlich auch, dass Roxas schon längst hier wäre. „Na der wollte noch duschen. Wisst ihr, dass er einen ganzen Beutel mit Duschgel, Shampoo und Haarkuren dabei hat?“, will Tidus wissen, aber mir wurde schon beim ersten Satz schlecht. Er wollte noch duschen? Er war es doch nicht etwa, der gerade in der Dusche war, oder? Hoffentlich nicht. „Manchmal legt er ein ganz schön schwules Gehabe an den Tag, färbt das von dir ab, Schätzchen?“, erkundigt sich Tidus dann, als keiner von uns etwas gesagt hat. „So ein Quatsch, ich weiß noch nicht mal was eine Haarkur ist. Roxas hat schon immer sehr viel Wert auf sein Äußeres gelegt“, erklärt Sora, als sein Bruder ins Zelt kommt. Sofort kleben meine und Soras Augen an ihm, ob er wohl etwas mitbekommen hat. „Und sind deine Haare jetzt wieder frisch?“, neckt Tidus ihn sofort. „Na klar, das war die beste Dusche meines Lebens“, entgegnet Rox und nimmt sich wieder mal sein Buch. Aber diesmal ist es echt gespenstisch, er lächelt, er lächelt die ganze Zeit. „Hmmm, hat vielleicht jemand mit dir geduscht?“, forscht sein Freund nach einer Ursache. „Nein, nur meine Pflegemittel“, antwortet Roxas und OMG!!! er grinst. Roxas hat gegrinst, ich sollte mir das in meinen Kalender schreiben. „Hast du Handarbeit geleistet?“, fragt der andere weiter. „Nein, was musst du Trottel immer gleich an Sex denken“, dämpft das Roxas Laune etwas, aber er lächelt weiter. „Was is es dann? Komm schon sag“, bettelt Tidus jetzt. „Also es ist so gewesen...“, kleben wir sofort an seinen Lippen. „...wisst ihr...“, spricht er weiter, wobei er jedes Mal eine dramatische Pause macht. „…das ist ein Geheimnis“, grinst er wieder und lässt uns völlig im Dunkeln. Enttäuscht sehe ich zu Sora. „Ich glaube nicht, dass er so fröhlich wäre, wenn er erfahren hätte, dass du ihn in verschossen bist“, flüstert er mir dann zu. Ich nicke nur, ehe wir nachdem wir noch etwas gequatscht haben in unsere Schlafsäcke krabbeln und einschlafen. Soras Hand liegt die ganze Zeit auf mir, auch sein Gesicht hat er zu mir gedreht, aber ich finde es ganz schön cool, dass unsere Freundschaft wieder so eng ist. Der nächste Tag beginnt damit, dass wir alle beim Ruf des Betreuers stöhnend aufwachen, alle bis auf Roxas. Seine Laune scheint ungetrübt. „Ich zieh mich als erstes an, also verschwindet“, schickt er uns nach draußen, wohin wir uns widerwillig begeben. Vor dem Zelt angekommen, strecken wir uns erstmal und blinzeln der hellen Sonne entgegen. „Pfeift da nicht jemand?“, will Sora plötzlich wissen. Wir lauschen alle ganz angestrengt und tatsächlich, irgendwer pfeift „Don´t worry, be happy“. Was uns jedoch erst nach unzähligen Momenten klar wird, ist das das Roxas ist. „OMG!!! Er pfeift??? Das ist nicht mehr mein Bruder. Die Außerirdischen haben ihn ausgetauscht“, kann Sora sich nicht zurück halten. „So ein Unsinn, Sory, ich bin immer noch dein Zwilling“, gibt Roxas höchstpersönlich zurück, als er aus dem Zelt kommt. Ach du meine Güte, warum putzt er sich für eine Wanderung so heraus. Schwarze Röhrenjeans, dazu ein rotes T-Shirt, einen schwarz-roten Hut und schwarz-rote Slipper. Es sieht so geil aus. „Auf diesen Schock muss ich mich erstmal umziehen“, ist Sora schneller im Zelt, als wir gucken können. „Na, Rikulein, gefällt es dir?“, fragt Roxas mich dann, klopft mir auf die Schulter und verschwindet dann in Richtung Dusche. „Was?? Wird er jetzt doch schwul?“, will Tidus mehr als verwirrt wissen. „Keine Ahnung, aber er sah ja mehr als gut aus“, entgegne ich mehr als ich eigentlich sagen wollte. „Du bist in ihn verknallt oder?“, kommt sein Freund mir schneller auf die Schliche, als ich ihm zugetraut hätte. Ich nicke nur und merke wie meine Wangen sich erwärmen. „Also hatte Yuna Recht“, gibt Tidus zurück „Was hat sie denn gesagt?“, erkundige ich mich. „Sie meinte, Kairi sei schon nett und so, aber Roxas würde sie nicht wirklich mögen. Er wäre immer sehr abweisend zu ihr, besonders wenn es um Zärtlichkeiten geht. Er wäre jedoch ganz anders, wenn du und Sora bei ihm sind. Da lächelt er und spricht viel mehr und dergleichen, besonders bei dir“, erzählt Tidus, als Sora aus dem Zelt kommt. „Also versuch dein Glück“, spricht er mir sogleich Mut zu. Sicherlich hat er alles gehört. Ich nicke nur, gehe dann ins Zelt und ziehe mich um, danach noch Tidus, ehe wir zusammen zu den Duschen gehen und uns fertig machen. Frühstücken werden wir heute nicht in der Mulde, sondern auf der Wanderung erst. Schließlich ist es soweit, wir nehmen unsere Rucksäcke und gehen zum Sammelpunkt. „Rox läufst du bei uns mit?“, fragt Kairi sofort, als wir ankommen und sie mit Yuna und ein paar anderen Mädchen schon wartet. „Nee, ich geh heute mal mit Riku und Sora. Du hast ja noch deine Mädels“, gibt Roxas zurück. Mädels? Hat er das grade wirklich gesagt? „Na gut, okay“, ist sie leicht geknickt, läuft aber mit Yuna, Tidus und den anderen Mädchen, als die Wanderung beginnt. Roxas, Sora und ich bilden den Schluss der Truppe. Es wäre eigentlich sehr langweilig, da wir sehr wenige Pausen machen, aber an diesem Tag sind sowohl Sora als auch Roxas in voller Poserlaune. Ich drehe fast durch, als Roxas sogar auf einem Foto lächelt. „Jetzt will ich aber auch mal ein Foto von euch beiden“, verlangt Roxas, als wir fast beim Mittagsrastplatz angekommen sind. „Ach nee, ich mag keine Fotos von mir“, bin ich dagegen. „Mir egal, ich mag aber Fotos von dir“, gibt Rox ohne Umschweife zurück, reißt mir förmlich die Kamera aus der Hand und schubst mich zu Sora. „Und jetzt ne schöne Pose“, dirigiert er uns. „Nimmst du mich fürs Foto huckepack?“, will Sora wissen. „Klar, kann ich machen“, gebe ich zurück und er klettert auf meinen Rücken. „Hey, wenn ich noch ein bisschen zurück gehe, ist der Hintergrund total cool“, bemerkt Roxas plötzlich. „Und wenn du uns fotografieren willst, sollten wir da nich besonders cool sein?“, fragt Sora. „Ja, ja“, entgegnet Roxas und geht dabei immer weiter zurück ohne auf nach hinten zu gucken. Es kommt wie es kommen musste, Roxas stolpert und fällt in den Graben neben dem Weg. Sofort hören wir ein schmerzhaftes Stöhnen, hoffentlich hat er sich nichts Ernstes getan. Ich lasse Sora los, er rutscht von meinem Rücken und keinen Moment später sind wir bei Rox. Er sitzt mittlerweile im Graben und schaut an sich hinunter. „Oh ich bin zu dumm Fotos zu machen“, regt er sich jetzt noch über sich selber auf. „Roxas was tut dir weh?“, fragt Sora. „Nur mein Fuß, mach nich so ein Theater draus“, tut er die Sache ab. „Nichts da, am Besten hol ich unseren Betreuer“, antwortet Sora. „Nein, bleib da, ich kann doch laufen“, protestiert Roxas und steht tatsächlich auf, doch als er den verletzten Fuß auf die Erde setzt, verzieht er sein Gesicht. „Wenn ich den Typen schon nicht holen darf, wird dich Riku eben huckepack tragen“, schlägt Sora vor. Was? Wie kann er so was vorschlagen? Ich komme ihm dann doch viel zu nahe. „So ein Unsinn. Ich bin viel zu schwer für ihn. Wenn wir je beim Rastplatz ankommen bricht Riku zusammen“, ist auch Rox nicht sehr angetan von der Idee. „Mir egal, er trägt dich und basta“, bestimmt Sora und schmeißt seinen Bruder regelrecht auf meinen Rücken. Roxas hat so gelogen, er ist noch leichter als Sora, ich könnte ihn stundenlang tragen ohne zusammen zu brechen. Wenn er mir nur nicht so verdammt nahe wäre, ich spüre seinen Atem an meinen Hals, seinen Körper auf meinem Rücken und seine Arme und Beine um meinen Körper geschlungen. So nah hat er mich noch nie an sich ran gelassen, wenn man es so ausdrücken will wie er, er hat sich noch nie so von mir anfassen lassen. Eiskalte Schauer durchziehen meinen Körper, als er mir plötzlich etwas zuflüstert: „Ein Gutes hat mein Sturz ja, Sora trägt unsere ganzen Rucksäcke“ Ich muss grinsen, Roxas entwickelt ja sogar so was wie Humor. „Wenn wir bei den anderen sind wird er sicher zusammenbrechen“, gebe ich zurück. „Na ja, bei meinem schon, ich hab ein paar Bücher, Wechselklamotten, nen Regenschirm, was zu essen und zu trinken und noch viel mehr Zeug drin“, erzählt Roxas. „Einen Regenschirm??? Es ist strahlender...“, fange ich an, doch als ich zum Himmel sehe verstumme ich. Die schöne Sonne von vorhin ist verschwunden, jetzt sind da dicke, schwere Wolken aus denen jederzeit ein Regenschauer auf uns nieder prasseln könnte. „Tja, Rikulein, du musst immer auf alles vorbereitet sein“, erklärt Roxas zufrieden und legt seinen Kopf an meine Schulter. „Bin ich dir wirklich nicht zu schwer?“, fragt er dann. Ich schüttle nur mit dem Kopf. Ich würde ihn durch die ganze Welt tragen solange ich mit ihm zusammen sein kann, ist mir das ziemlich egal. „Ich glaube wir sind bald da. Lässt du mich runter? Die letzten Meter kannst du mich auch nur stützen“, bittet Roxas dann leider. Schade ich hätte ihn auch noch bis zum Rastplatz getragen, aber er lässt bei solchen Sachen keine Widerrede zu, weshalb ich ihn auch runter lasse und wir, ich ihn stützend, das letzte Bisschen Weg zurücklegen. Sora laut atmend hinter uns. „Roxas was ist denn mit dir passiert?“, ist Kairi sofort bei uns. „Ich bin nur gestolpert, mein Fuß scheint verstaucht oder so zu sein“, antwortet Roxas locker und setzt sich auf eine der Bänke, die hier oben für Wanderer stehen. Die Betreuerin kommt und sieht sich den Fuß an, während uns der Betreuer total runter macht, warum wir ihn nich geholt haben, warum wir so abgeschlagen von der Gruppe waren, blabla… Muss er nicht auf uns aufpassen? Für was sonst is er unser Betreuer. Aber das Wichtigste ist doch, dass Rox nich schlimmer verletzt ist. Sein Knöchel ist noch nicht mal verstaucht, es war wohl nur der Aufprall, der im ersten Moment wehgetan hat. Aber hätte er dann nicht eigentlich laufen können? Roxas POV OMG!! Es war so schön auf Rikus Rücken, ich hätte Stunden, wenn nicht sogar Tage auf ihm verbringen können. Diese Nähe war einfach wundervoll. Ich sehne mich jetzt mehr denn je nach ihm, aber mittlerweile bin ich soweit, dass ich es zulasse. „Rox, soll ich mit dir laufen? Ich könnte dich etwas stützen“, schlägt Kairi vor. „Nicht nötig. Mein Fuß funktioniert einwandfrei, schau“, entgegne ich und drehe ein paar Runden im Kreis. Irgendwie war es schon gemein sich tragen zu lassen, aber so konnte ich Riku nahe sein ohne den Verdacht zu erwecken, dass ich schwul werde oder bin. Vielleicht sollte ich nun mal Kairi sagen, dass ich nichts von ihr will. Ich meine sie ist ja nett und sie legt sich so für mich ins Zeug, aber irgendwie ist nichts da, wenn ich mit ihr zusammen bin. Sie ist eben nur eine Freundin und nicht meine Freundin. „Hmmm, dann laufen wir wohl wieder getrennt“, erwidert sie traurig. „Willst du bei uns mitlaufen?“, will ich wissen. Irgendwie macht es mir dann trotzdem was aus, sie so traurig zu sehen. Ich glaube sie ist echt in mich verknallt, schon selten genug, dass das passiert, aber dann muss ich natürlich auch noch aller Wahrscheinlichkeit nach in nen Typen verknallt sein. „Darf ich?“, fragt sie aufgeregt. „Klar, komm mit“, gebe ich zurück, nehme ihre Hand und gehe zu Riku und Sora, die schon bei den anderen stehen. Warum mach ich das jetzt wieder??? Vor ein paar Momenten wollte ich mir noch was überlegen um ihr zu sagen, dass ich nichts von ihr will und jetzt? Jetzt halten wir Händchen. Supertoll Roxas, sag Riku doch gleich, dass du gegen ihn total abgeneigt bist. Riku schweigt die ganze restliche Wanderung, er verliert kein Wort über meine Verletzung oder das Huckepacktragen oder dass Kairi jetzt bei uns ist. Die redet umso mehr und in Sora hat sie einen perfekten Partner gefunden, wäre er nicht schwul, die beiden wären das Traumpaar überhaupt. Als wir wieder im Camp ankommen ist es schon Abendessenzeit, dieses nehmen wir wieder in dieser Mulde zu uns, danach dürfen wir mit der Erlaubnis des Betreuers ein Lagerfeuer bei unserem Zeltplatz machen und natürlich ein paar Spielchen spielen. Wie immer bei solchen Abenden ist das erste Spiel was allen einfällt Flaschendrehen. Ich hasse es, kein Mensch sagt doch da die Wahrheit und alle sind zu feige das zu machen was sie tun sollen. Aber diesmal hab ich einen Anreiz mitzuspielen und dieser sitzt direkt neben mir. Riku steht nämlich total auf das Spiel, vielleicht hängt es damit zusammen, dass er Sora so zum ersten Mal küssen konnte, aber er liebt es abgöttisch. „He, he Tidus Tat oder Wahrheit?“, fragt Sora als wir anfangen und die Flasche natürlich sofort auf unseren Freund zeigt. „Tat, Schätzchen“, antwortet Tidus grinsend. Oh Mann, dass er es auch nicht lassen kann so machohaft zu sein. Aber Sora genießt das alles auch noch so, dass man manchmal gar nicht anders kann, als den Kopf zu schütteln. „Hmmm, Tat... wie wäre es... mit... mmmmmmmmmmmmhh… spring durchs Feuer“, verlangt Sora etwas, was ich überhaupt nicht gut heißen kann. „Nein, lass gefälligst so was. Der Betreuer hat uns nur allein gelassen, weil er uns vertraut und weil er denkt wir würden keine Dummheiten machen“, schreite ich sofort ein. „Uhhhh des Typen Liebling hat gesprochen. Du bist wie immer ein Spielverderber“, beschwert sich einer der Jungen, die noch mit im Camp sind. Er heißt Cifer und ich kann ihn überhaupt nicht ausstehen. Er ist auch sonst mein größter Gegenspieler, sei es in der Schule, bei Mädchen oder sonst wo. „Ich bin nicht sein Liebling, aber bitte wenn Tidus sich anzünden soll. Hier hat er ein Feuerzeug“, erwidere ich und gebe ihm ein Feuerzeug, das ich noch vom Lagerfeuer anzünden in der Tasche habe. „Ach so ein Käse, ich springe nicht durchs Feuer, keine Sorge Rox. Na los, such dir was anderes aus, Schätzchen. Und diesmal nichts Lebensbedrohliches“, bittet Tidus. „Na gut, wie wäre es dann mit einem Kuss“, fällt Sora schon mal was Ungefährliches ein. Aber dass es bei ihm immer um so was gehen muss ist ganz schön erbärmlich. „Hast du nach dem im Bus noch nicht genug, aber für dich mach ich es doch gerne, Schätzchen“, gibt Tidus grinsend zurück und ist schneller, als Sora gucken kann, über ihm. „Niemand hat gesagt du sollst mich küssen, obwohl ich auch nichts dagegen hätte“, erklärt mein Bruder plötzlich. „Na los, küss den Baumstamm“, fordert er und zeigt auf unsere Sitzgelegenheiten, die rund um das Feuer in den Boden eingelassen sind. IHHHHH Baumstamm küssen, Sora ist heute echt in Hochform, auch wenn er seine lächerliche Latzhose anziehen musste. „Mit Zunge“, fügt er noch mit dem fiesesten Grinsen, dass ich von ihm je gesehen habe hinzu. „Gemeines Schätzchen“, bemerkt Tidus noch, bevor er sich an sein Werk macht. Es vergeht kein Moment bis der erste von uns lachen muss und bald lachen sie alle außer mir und... Riku? Riku lacht nicht? Er sieht nur die ganze Zeit gelangweilt zu mir. „Hast du was?“, frage ich, als die anderen sich immer noch über Tidus lustig machen, der mittlerweile den Baumstamm mit seiner Zunge ableckt. Wie ekelhaft muss das wohl sein. Riku schüttelt mit dem Kopf und schaut nun auch zu Tidus. Irgendwas hat er doch, aber was nur? Ist das immer noch wegen Kairi? „Also ich muss schon sagen, der Typ hat ganz schön spröde Lippen“, witzelt Tidus auch noch, als er fertig ist und die Flasche dreht. „Ach das trifft sich ja gut, Schätzchen“, zeigt sie jetzt ausgerechnet auf Sora. Oh, oh, Tidus Rache wird vernichtend sein. „Ich nehm eh Wahrheit“, gibt Sora zurück und streckt ihm die Zunge raus. „Na und, erfahren wir eben irgendwas Peinliches von dir“, erwidert ein Junge, von dem ich immer wieder den Namen vergesse. Er wohnt auch noch nicht lange hier, höchstens ein oder zwei Jahre, ich hab kaum was mit ihm zu tun. „Genau, also sag uns an wen hast du gedacht, als du zum ersten Mal einen feuchten Traum hattest?“, will Tidus wissen. Gut, dass ich das nicht beantworten muss. „He, he, das is leicht gemein. Mein erster feuchter Traum, der ging über Lara Croft... nee, nur ein Witz, also er ging über..., na ja... ach es war halt Bill von Tokio Hotel...“, bekommt es Sora dann endlich heraus. Ach du meine Güte!!!!! Bill?? Gott sei Dank hat sich sein Geschmack noch verbessert, der Typ is ja sogar zu hässlich für die Mülltonne. Die anderen verfallen wieder in schallendes Gelächter und auch ein paar Ihhhs und Bähhhs sind zu hören. Schließlich dreht Sora weiter und es zeigt auf einen der anderen Jungen. Das geht dann auch so weiter, die Fragen und die Aufgaben sind eher unspektakulär, weshalb ich auch mein Interesse so langsam verliere, bis dann Riku an der Reihe ist, ausgerechnet nachdem Cifer gedreht hat. Er wird sich natürlich was mit mir aussuchen. „Tat“, wählt er sofort. „Hmmm, wie wärs mit einem Küsschen für unser Schätzchen“, gibt er sofort von sich. WAS??? Nichts mit mir?? Kein „hau Roxas einen runter“ oder so?? Wow, vielleicht hasst er mich trotzdem nicht. „Kein Problem, Sora freut sich sicher“, ist auch Riku nicht abgeneigt. „Oh, oh, wer sagt denn hier was von ihm. Ich meinte Roxas“, erklärt Cifer dann. Oh nein, ganz sicher nicht, nicht hier und nicht jetzt vor allen Leuten. „Erstens bin ich nicht dein Schätzchen und zweitens bin ich nicht schwul und drittens lasse ich mich nicht von Riku küssen“, lehne ich ab. Müssen die unbedingt alle dabei sein wenn ich das mache? Nein, also hoffentlich reichen diese Gründe. „Aber den ganzen Berg rauf tragen“, erwidert Cifer fies grinsend. „Schon mal was davon gehört, dass er verletzt war, du Trottel!“, mischt Sora sich ein. „Eine Verletzung die ganz plötzlich, als Kairi wieder dabei war verflogen ist?“, will Cifer wissen. „Stopp, jetzt stellt euch doch nicht so an. Ihr beide hört auf zu streiten und Riku küsst jetzt Roxas und Roxas stell dich nicht so an, es ist alles nur ein Spiel. Kein Mensch fragt danach und Kairi wird es sicher auch nicht tun“, kann auch Tidus seinen Mund nicht halten. Und warum ich? Warum ausgerechnet ich? „Na gut“, murmele ich nur und lasse Riku ein bisschen näher rutschen. „Riku... das... das ist mein erster Kuss, also hilf mir“, ziehe ich ihn kurzerhand zu mir und flüstere in sein Ohr. „Aber Kairi?“, ist Riku durcheinander. „Ich hab mich nie von ihr küssen lassen, nur auf die Wange, aber so, so hab ich noch nie geküsst“, erkläre ich schnell. „Keine Sorge, es wird dir gefallen“, ist sich Riku seiner Sache sicher und kommt meinem Gesicht immer näher. OMG, mein Herz rast, da sind seine türkisen Hammeraugen, seine schön geschwungenen Lippen, seine absolut reine Haut und seine weichen Ponysträhnen, die schon über mein Gesicht streicheln. Ich kann alles schon so nahe sehen, kann mir schon ein bisschen vorstellen wie es wird aber dann... Kapi 3 Ende Hoffe es war spannend Über Kommis freue ich mich sehr ^^ Kapitel 4: Das Ferienlager Teil 2: Die Suche nach der Kamera ------------------------------------------------------------ Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Laliho, Leute! Wie geht’s, wie steht´s? Danke für die wirklich netten Kommentare. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 4: Das Ferienlager Teil 2: Die Suche nach der Kamera „So Jungs, Schluss für heute“, dringt der Ruf des Betreuers an meine Ohren und ich schubse Riku sofort weg. Er purzelt vom Baumstamm und sieht mich schief an, bevor er wieder aufsteht. Muss ja nicht jeder sehen was ich grade beinahe machen lassen hätte. „Ach komm schon, es wurde grad interessant“, regt Cifer sich auf, als Cloud, unser Betreuer, ans Feuer tritt. „Ach ja?“, fragt Cloud interessiert. „Ja, es wäre fast zu einem romantischen Moment gekommen“, antwortet Cifer. „Hat sich wohl einer der Jungs auf dein Niveau herunter gelassen?“, will Cloud, schlagfertig wie eh und je, wissen. Ich mag ihn total, war wohl auch der Grund für unsere lange Unterhaltung gestern, bei der mir einiges klar wurde. „Nein, aber Riku hätte Roxas fast...“, fängt er an, jedoch schneide ich ihm das Wort ab. „Wenn du weiter sprichst wird Cifer von Roxas nieder gemacht und jetzt halt die Klappe. Das ist alles nur ein Spiel, oder?“, gebe ich zurück, stehe auf und verziehe mich in unser Zelt. Jetzt sollen sie meinetwegen denken was sie wollen, aber ich will einfach nicht, dass es jeder erfahren soll. Bei Riku bin ich mir sehr, sehr sicher, dass er auch niemanden verraten wird, dass ich noch nie geküsst habe. Ich hoffe es jedenfalls sehr. Auch wenn mir die Meinung anderer sonst egal ist, wenn man so was verrät steht man doch gleich als Trottel da. Als die anderen kommen, tue ich so, als würde ich schon schlafen. Ich kann jetzt einfach nicht mit jemanden von ihnen reden. Ich brauche jemanden der mir nicht so nah steht wie Sora und Tidus. Cloud und ich müssen uns morgen mal wieder treffen. Am nächsten Morgen spricht Riku kein Wort mit mir, ich glaube meine Reaktion hat ihn ganz schön verwundert. Ich würde gerne mit ihm reden, aber im Moment geht es nicht, ich will erst Clouds Meinung einholen. Am Besten gleich nach dem Frühstück, dann haben wir nämlich Freizeit, bevor wir nachmittags ein kleines Fußballturnier machen. „Kann ich mal mit dir reden?“, frage ich, als er mit der Betreuerin, Aerith, noch einen Tisch abwischt. „Wegen gestern?“, weiß er sofort genau Bescheid. Ich nicke, er erkundigt sich ob es Aerith auch noch alleine schafft, bevor wir ein Stück in den Wald gehen. „Also was war los? Anscheinend musste Riku doch irgendwas mit dir machen, oder?“, will er wissen, als wir weit genug vom Essensplatz und vom Zeltplatz entfernt sind. „Er sollte mich küssen“, entgegne ich, ohne Umschweife. „Und?“, fragt Cloud. „Und nichts, du bist gekommen, ehe es soweit war“, gebe ich zurück. „Was war denn so schlimm daran, dass du so ausgeflippt bist?“, versteht er es nicht. „Ich wollte nicht, dass alle Öffentlichkeit meinen ersten Kuss mitverfolgt“, erkläre ich. „Erster Kuss?“, staunt mein Betreuer sofort. „Ja, erster Kuss, ich weiß es ist mehr als peinlich, also reite nicht darauf rum“, bitte ich. „Mach ich nicht, ist doch jedem selbst überlassen. Aber was ist jetzt? Wirst du es noch mal probieren?“, fragt Cloud. Wenn ich das wüsste, dann müsste ich ja nicht mit ihm reden. „Ich wollte es schon, aber ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen und sagen: „Komm Riku, küssen wir uns“, außerdem muss ich Kairi immer noch klar machen, dass ich nicht an ihr interessiert bin“, erkläre ich. „Das sind Probleme, die du ganz allein selbst lösen musst. Kairi wird es schon verkraften, aber mit Riku würde ich mich beeilen. Er ist ein süßer Junge und irgendwann schnappt ihn dir jemand weg, dann stehst du wie der letzte Trottel da“, gibt er mir einen Rat der sich gewaschen hat. Na toll und wie soll ich das machen? Mich auf ihn stürzen und ihn abknutschen? Nein, Roxas, das ist absolut nicht deine Art und das machst du auch nicht. Das ist überhaupt völlig dumm, das würde vielleicht Sora bringen, aber ich nicht. „Na ja, ich muss dann mal wieder zurück. Komm in ein paar Minuten oder so nach“, nimmt Cloud dann das Wort an sich und verabschiedet sich. Ich warte wie er sagt ein paar Minuten, ehe ich auch zum Zeltplatz zurückgehe. „Rox, da bist du ja endlich. Komm wir gehen schwimmen“, begrüßt Sora mich gewohnt fröhlich, als ich bei unserem Zelt bin. Hmmm, vielleicht wäre es die Chance, Riku kann nicht gut schwimmen, vielleicht kann ich in der Zwischenzeit was mit ihm machen. Aber er scheint gar nicht da zu sein. „Wo ist Riku denn?“, frage ich. „Er wollte ein Foto machen, dann ist ihm eingefallen, dass seine Kamera nicht da ist, die liegt wahrscheinlich immer noch dort wo du sie gestern verloren hat. Er sucht sie jetzt, in der Hoffnung, dass die Speicherkarte wenigstens noch heil ist“, erzählt Sora. „Hm, schade“, finde ich, gehe dann ins Zelt um meine Badeklamotten anzuziehen. Wir verbringen einen lustigen Vormittag am See, obwohl ich das niemals zugeben würde, aber es war echt spaßig. Wir haben Sora die ganze Zeit geärgert, untergetaucht, ins Wasser geschmissen, voll gespritzt und, und, und. Gott sei Dank ist er nie nachtragend bei so was. Jedenfalls wird das Ganze erst gestoppt, als es plötzlich anfängt zu regnen. Als wir zum Zelt laufen, stellen wir fest, dass Riku immer noch nicht da ist. „Glaubt ihr ihm ist etwas passiert?“, fragt Sora besorgt. Doch auch ich mache mir Gedanken, bis zu dem Stück wo die Kamera liegen muss ist es höchstens eine halbe Stunde, heißt also er hätte innerhalb einer Stunde wieder da sein müssen und jetzt sind schon beinahe vier Stunden vergangen. „Keine Ahnung, vielleicht sollten wir es dem Betreuer sagen“, überlegt Tidus. Vielleicht ist das jetzt meine Gelegenheit, allein mit Riku zu sein. „Nein, ich gehe ihn erst suchen“, gebe ich zurück und wechsle meine Klamotten gegen normale Kleidung und Regenjacke. „Wenn ich in einer Stunde nicht wieder da bin sagt ihr Cloud Bescheid“, verabschiede ich mich dann und laufe durch den Regen zu dem Wanderweg auf dem wir auch gestern waren. Mittlerweile ist der Boden mehr Matsch als was anderes und ich komme an Steigungen nur sehr langsam voran, auch dass der Regen nicht mehr weniger werden will macht mir zu schaffen. Stattdessen regnet es immer stärker. Oh Mann, da brauche ich ja fast eine Stunde um überhaupt bis zur Stelle zu kommen, an der sich Riku befinden müsste. Ich kämpfe mich weiterhin vorwärts, als mir plötzlich etwas auffällt. Rauch, der aus einer kleinen Höhle abseits des Weges kommt. Wohnt da wohl jemand drin? Oder vielleicht, vielleicht ist das ja Riku. Ich stolpere sofort darauf zu, bin mehr denn je entschlossen Riku zu finden. „Roxas? Was machst du denn hier?“, sitzt er tatsächlich, an einem kleinen Feuer in der Höhle. „Ich hab dich gesucht... ich hab mir solche Sorgen gemacht... dachten dir wäre was passiert“, bekomme ich schwer atmend heraus. Der Aufstieg hat ganz schön geschlaucht. Kaputt setze ich mich neben Riku. Er muss doch fürchterlich frieren, er hat nur ein T-Shirt und kurze Hosen an. „Hier meine Jacke“, lege ich sie ihm um und knie mich vor ihn. „Aber dann... dann frierst du…“ stammelt er. „Quatsch, weißt du nicht mehr? Ich hab so viele Klamotten dabei und jetzt hat es sich auch gelohnt. Ich glaube ich hab 5 Lagen Sachen an“, gelingt es mir sogar noch einen Witz zu machen. Riku kichert sofort. Es ist so wunderschön, dieses Kichern wärmt mich mehr als meine Jacke davor. „Hast du dir so viele Sorgen gemacht, dass du nach mir gesucht hast?“, fragt Riku und sieht mir aufmerksam in die Augen. Er ist mir jetzt so verdammt nahe, es wäre die optimale Gelegenheit ihn zu küssen. „Ja“ entkommt es meiner mehr als trockenen Kehle. „Ich… die Kamera war völlig okay... ich hab noch Fotos gemacht und dann die Zeit vergessen... ich… tut mir Leid...“, stammelt er erneut. „Schon okay“, ist meine Stimme nicht mehr als ein klägliches Flüstern. Ich bin so nervös, es könnte jetzt endlich passieren. Er könnte mich jetzt küssen, aber warum tut er es nicht? Ich bin ihm so nahe und ich will es, der Moment wäre also perfekt. Die Luft zwischen uns ist wirklich zum Zerreißen gespannt und keiner will sich mehr bewegen. Wir schauen uns lediglich gegenseitig in die Augen und das ist für mich schon ein wirklich schönes Erlebnis. „Sieh mal, es regnet nicht mehr“, zerbricht Riku diesen magischen Moment und stürmt zum Höhleneingang. Bei unserem gegenseitigen Anstarren hatte ich jegliche Umgebung vergessen und ich weiß im ersten Moment gar nicht was er meint. „Wow, is das schön“, staunt er. Als ich neben ihn trete weiß ich was er meint. Von hier aus sieht man den See und darüber strahlt gerade der schönste Regenbogen, den ich bis jetzt gesehen habe. Riku zieht sofort seine Kamera und knipst ein paar Bilder davon. Als er fertig ist, sieht er lächelnd zu mir. Ich muss es jetzt einfach tun, wenn Riku nicht will, dann muss ich den Anfang machen. Wir sind immer noch allein, keiner wird es sehen und keiner wird sich daran stören. „Gehen wir…“ fängt Riku an, doch in diesem Augenblick hab ich ihn schon am Kragen gepackt und zu mir hergezogen. Meine Jacke verflüchtigt sich von seinen Schultern und landet auf dem Boden, während ich erwartungsvoll meine Lippen auf seine lege. Ich spüre seine Lippen, sie sind kalt und wirken hart, doch plötzlich entspannt er sich und fängt mich ein, immer wieder fallen seine Lippen auf meine. Sie lassen mir kaum Zeit zum Luft holen. Riku hatte so Recht, es wird mir gefallen. Alle meine Wünsche für einen ersten Kuss gehen gerade in Erfüllung. Ich bin allein mit meinem Wunschpartner, er ist lieb, er gibt mir das Gefühl, dass ich genauso weit bin wie er, er hilft mir, er ist einfach da. Auch wenn das Bitten nach einem Mädchen noch da ist, beachte ich es nicht, das ist Vergangenheit, jetzt bin ich, um es mit Soras Worten auszudrücken, in Riku verschossen. Ich werde wieder in die Wirklichkeit zurückgeholt, als Riku sich zurückzieht und langsam von mir löst. „Roxas...“ murmelt er und streicht mit seinen Fingern über seine Lippen, gerade so, als würde er denken, dass das nicht wirklich war. „Was denn?“, frage ich und lächle automatisch. Ich lächle automatisch??? Woher kommt das plötzlich? „Ich dachte… ich dachte du willst dass nicht... du stehst doch auf Kairi… du bist nicht schwul… du hasst es… du hasst, dass ich so bin...“ stammelt er jetzt total blöde Sachen zusammen. „So ein Käse. Erstens anfangs wollte ich nicht, da hast du Recht, zweitens ich muss Kairi in nächster Zukunft sagen, dass ich nichts von ihr will, drittens bin ich eben doch schwul oder bi, ist doch egal, viertens ich hasse weder die Sache selbst, noch das du so bist, fünftens du bist süß wenn du verwirrt bist“, finde ich und sage dabei Dinge, von denen ich gar nicht wusste, dass sie in meinem Wortschatz existieren. Süß??? Käse??? Seit wann sage ich so was. Wo ist das schön und der Unsinn hin, dass ich sonst verwendet hätte? Dieser jugendliche Umgang hat echt Folgen. „Sechstens du bist immer süß“, bemerkt Riku plötzlich und küsst mich auf die Wange. Sofort brennt die Stelle, als hätte er Chili oder sonst was Scharfes gegessen. Ich bin bestimmt knallrot. „Gehen wir zurück? Sonst geben die anderen noch ne Vermisstenanzeige auf“, fällt mir ein, dass wir immer noch bei der Höhle stehen. „Klar, gehen wir“, stimmt Riku zu und nachdem ich noch meine Jacke genommen habe und wir das Feuer gelöscht haben, machen wir uns auf den Weg Richtung Zeltplatz. Der Matsch auf dem Weg ist jetzt echt eklig, wenn wir dort sind, muss ich erstmal duschen, ich stinke bestimmt wie ein Schwein. „Wirst du es den anderen erzählen?“, will Riku wissen, als wir fast beim Camp sind. „Tidus und Sora, sicher, aber für die Öffentlichkeit lass mir noch ein bisschen Zeit. Ich bin da nicht unbedingt aufgeschlossen“, erkläre ich ehrlich. „Schon okay, wenn wir wieder daheim sind kommst du einfach immer zu mir. Meine Oma und mein Opa wissen Bescheid“, erzählt er. WAS? Hat er das gerade echt gesagt? Die Beiden wissen, dass Riku schwul ist und sind immer noch so locker drauf??? „Ist das dein Ernst?“, kann ich es nicht fassen. „Na klar, nur dass du jetzt mein Freund bist wird ihnen neu sein“, antwortet Riku lächelnd. „Wie immer. Deine Großeltern sind so cool“, finde ich. Cool, wieder so ein Wort, das eigentlich ne ganz andere Bedeutung hat, aber jeder verwendet es falsch. „Riku, Roxas, ihr seid wieder da. OMG, wir haben uns solche Sorgen gemacht“, fällt Sora zuerst Riku und dann mir um den Hals. Mir besonders lange, wie peinlich vor den anderen, aber ich liebe meinen Bruder nun mal und er mich. „Ihr beide, mitkommen sofort!“, herrscht uns plötzlich Cloud stinksauer an und führt uns Richtung Campingplatzverwaltung und Duschen. „Was denkt ihr euch eigentlich dabei einfach zu verschwinden ohne mir Bescheid zu sagen??? Den Vormittag solltet ihr am See verbringen und nicht im Wald. Also was tut ihr dort oben?“, fragt er. „Es war so. Als Roxas gestern gestolpert ist hat er dabei meine Kamera fallen lassen. Dass sie noch dort liegt habe ich erst heute bemerkt. Ich wollte sie holen und gleich wieder zurück sein, aber es war so schön die Landschaft zu fotografieren, dass ich einfach die Zeit vergessen hatte. Schließlich war ich doch auf dem Heimweg, als es anfing zu regnen. Irgendwie hab ich diese kleine Höhle gefunden und dann mit ein paar Zweigen, die darin lagen ein Feuer gemacht“, erzählt Riku den ersten Teil. „Und wir haben uns natürlich Sorgen gemacht wo Riku bleibt. Ich bin dann losgelaufen und die anderen sollten dir Bescheid sagen, wenn ich innerhalb von einer Stunde nicht wieder da bin. Ich hab Riku dann in der Höhle gefunden und wir haben gewartet bis der Regen vorbei war, dann sind wir wieder ins Camp gelaufen“, beende ich dann. „Und ihr habt nicht mal daran gedacht, dass man mich anrufen kann? Oder Sora oder einen eurer anderen Freunde?“, will Cloud wissen. „Wir haben beide kein Handy“, entgegen wir wie auf einem Mund. „Und was soll ich jetzt mit euch machen? Soll ich euch zu eurer Leistung gratulieren?“, fragt er immer noch wütend. Ich glaube wir haben ihn echt verärgert, dass er sich dann so um uns sorgt konnte ich doch nicht ahnen. „Nein, natürlich wissen wir, dass uns eine Bestrafung blüht und es kommt auch nicht wieder vor“, antworte ich. „Spüldienst für den Rest des Lagers und bei jedem Essen. Ich will auch hoffen, dass es nicht mehr vorkommt“ bekommen wir wirklich ne Hammerbestrafung. Immer spülen? Ein bisschen gemein ist das schon. „Aber nun zu erfreulicheren. Roxas ist es gut gelaufen?“, will Cloud wissen. WAS? Dieser gemeine Kerl, dann hat er die ganze Zeit geahnt warum ich Riku suchen wollte. „Häh? Was ist gelaufen?“, ist Riku wieder völlig durch den Wind. „Es war umwerfend und findest du nicht, dass Riku total süß ist wenn er verwirrt ist“, fällt mir wieder auf. „Ja, da könntest du Recht haben“, stimmt mir Cloud zu. „Kannst du mir jetzt mal sagen was hier los ist?“, fragt mein Freund dann schmollend und verschränkt die Arme vor der Brust. „Ich bin so was wie sein Kummerkasten, deshalb weiß ich auch immer genau was los ist“, erklärt Cloud. „Aha“, gibt Riku merkwürdig zurück. Was soll denn das? „Ich geh dann mal zu den anderen und sag ihnen, dass das Fußballturnier ausfällt“, entgegnet Cloud dann und lässt uns allein. „Ich geh duschen, bis dann“, verabschiedet sich auch Riku und geht zum Zeltplatz um sich Klamotten zu holen. Ich will ihm schon nachgehen, als Kairi mich zurückhält. „Roxas, hey, was ist denn mit dir passiert?“, fragt sie, als sie mit ein paar Mädchen bei mir ankommt. „Nichts, ich... kann ich mal mit dir reden?“, will ich wissen. „Allein, wenn’s geht“, füge ich hinzu und bedenke die anderen mit einem Blick, der sie auf der Stelle hätte töten können. „Natürlich, ich komm dann nach“, gibt sie den anderen Bescheid und wir laufen ein Stück Richtung See. „Also was gibt’s?“, erkundigt sie sich, als wir dann schon den See sehen können. „Es tut mir Leid, aber ich muss es dir sagen. Die Zeit mit dir war echt schön und du bist eine tolle Freundin. Jedoch bist du nicht meine Freundin“, tue ich mich schwer die ganze Sache abzuschwächen. „WAS?“, fragt sie fassungslos und in ihren Augen sammeln sich Tränen. Oh Scheiße, sie war wohl echt verliebt in mich. „Kairi es tut mir Leid. Aber ich bin einfach nicht in dich verliebt. Du bist ein klasse Mädchen, du findest bestimmt schnell wieder einen Freund“, rede ich ihr gut zu. „Ich will aber keinen anderen, ich will dich, du Trottel“, schreit sie mich an und fängt hoffnungslos an zu weinen. Ach du meine Güte, so muss Riku auch gedacht haben, als Sora ihm gesagt hat, dass er nichts von ihm will. Ich verstehe langsam wie schwer es ist, dass direkt aus dem Mund der Person zu hören, die man liebt aber von der man nicht geliebt wird. Ich meine, bei mir und Naminé war es nicht allzu schlimm. Wir kannten uns kaum, nur vom Sehen. Als sie dann einen Freund hatte war es leicht zu akzeptieren. „Kairi, entschuldige bitte, aber in meinem Kopf gibt es nun mal keinen Schalter den ich auf dich einstellen kann“, erkläre ich ihr noch mal. „Du bist ein Idiot, ein Lügner, ein Heuchler. Du warst doch nie gern mit mir zusammen“, wird sie immer wütender. Dass sie so aggressiv sein kann wusste ich gar nicht. „So ein Unsinn. Ich bin gern mit dir zusammen, als Freund, aber nicht als DEIN Freund. Jetzt entschuldige mich, ich möchte duschen“, verabschiede ich mich und lasse sie einfach stehen. Was soll ich auch tun?? Ich kann sie einfach nicht trösten. Es ginge bei Riku oder Sora oder auch noch Tidus, sie stehen mir schon so lange, so nahe, aber Kairi, ich hab sie erst vor einer Woche richtig kennen gelernt und da geht das nun mal noch nicht. Ich gehe zurück zum Zelt und schnappe mir trockene Sachen, Riku ist noch nicht zurück, vielleicht duscht er noch. Doch als ich bei den Sanitäranlagen ankomme ist dort niemand und ich kann mir Zeit für eine lange und ausgiebige Dusche lassen. Gerade noch vor dem nächsten Regenschauer komme ich beim Zeltplatz an und verkrieche mich zu den anderen in unser Zelt. „Wollen wir was spielen? Ich hab Uno mit“, fällt Sora ein, als es nach ein paar Minuten immer noch wie aus Eimern schüttet. Wir stimmen alle zu und mein Bruder holt die alte zerfledderte Schachtel aus seinem Rucksack. Ich sehe zu Riku, aber er würdigt mich keines Blickes, was hat er denn? Hab ich irgendwas Falsches gesagt oder getan? „Hey Rox, du bist dran“, holt mich Sora wieder ins Zelt zurück. „Bist du mit deinen Gedanken schon bei Kairi oder was?“ „Halt die Klappe“, fauche ich ihn an und pfeffere meine Karte auf den Stapel in der Mitte. „Was hat dich denn gebissen?“ will Tidus wissen. „Eure dummen Fragen“, gebe ich zurück. „Manchmal könnte man denken du bist schwanger, so sehr wie deine Stimmungen schwanken“, kann Riku es nicht lassen seinen Senf dazu zu geben. Was? Hat er das gerade echt gesagt? Wegen ihm bin ich doch so. Er ist echt ein Trottel. „Wenn ihr mich nur dumm anmacht brauch ich ja gar nicht mitzuspielen“, bin ich beleidigt, schmeiße meine Karten hin, schnappe mir mein Buch und verziehe mich in meinen Schlafsack. Soras und Tidus Blick klebt förmlich an mir, nur Riku hat stolz seinen Kopf gehoben. Es regnet noch bis zum Abendessen, bis dahin spielen die drei auch noch Karten, wobei sie meine Schmollerei kaum mehr beachten. Als wir zum Abendessen aufbrechen will ich Riku kurz zurück halten, aber dann lasse ich es trotzdem. Ich müsste mir doch nur wieder Soras und Tidus dumme Sprüche anhören. Schließlich habe ich noch Zeit beim Abspülen mit ihm zu reden. Das Essen vergeht Gott sei Dank ohne größere Zwischenfälle, Kairi ist auch da, würdigt mich aber keines Blickes und hängt die ganze Zeit mit ihren Freundinnen zusammen. „Riku, kommst du dann noch mit schwimmen?“, fragt Sora, als wir fertig sind. „Geht nicht, ich hab zusammen mit Roxas Spüldienst“, antwortet Riku und sieht mich zum ersten Mal wieder an. „Ach so, na ja, dann viel Spaß“, wünscht uns Sora grinsend und geht mit Tidus in Richtung Zeltplatz davon. Wir räumen unterdessen den Tisch ab und bringen die Teller zu dem Spülplatz, der in der Nähe der Sanitäranlagen liegt. Riku ist immer noch schweigsam und redet so wenig wie möglich mit mir. Was hab ich nur getan? „Riku, hab ich eigentlich irgendwas falsch gemacht?“, ringe ich mich zu der Frage durch, als wir etwa die Hälfte gespült haben. „Nein“, antwortet er. „Warum bist du dann so komisch?“, will ich wissen. „Diesen Cloud, wie lange kennst du ihn schon?“, verstehe ich woher der Wind weht. Riku ist doch nicht etwa eifersüchtig. „He, he, eifersüchtig was?“, necke ich ihn. „Vielleicht, aber jetzt erzähl doch“, bittet er mich. „Cloud kenne ich schon länger. Er ist so was wie ein großer Bruder für mich. Er wohnt ein paar Straßen weiter. Deine Oma kennt ihn sicher auch. Sie wird dir bestätigen, dass er ein netter, junger Mann ist“, erzähle ich. Also jetzt echt mal, da sind wir fünf Minuten zusammen und er ist eifersüchtig, aber auch irgendwie süß. „Und er ist schwul?“, will Riku wissen. Ich nicke. „Weiß Sora eigentlich, dass er ein Freund von dir ist?“, erkundigt er sich dann. „Nein, weißt du, ich mag Sora echt gerne, aber manche Dinge die gehören mir und die will ich nicht mit ihm teilen. Cloud ist eines davon. Er ist der einzige Freund, den ich nicht mir Sora teile und ich möchte es auch dabei belassen“, erkläre ich. „Wie kommt es, dass ich ihn nie kennen gelernt habe?“, bohrt Riku weiter. „Weil das Zeltlager sonst in den Osterferien war. Aber da viel es ja wegen dem Dauerregen ins Wasser. Cloud ist normalerweise die ganzen Sommerferien über bei seinen Verwandten in London“, kläre ich Riku auf. „Aha und als du ihn wegen des Viererzelts gefragt hast, das hat er dir doch dann nicht abgenommen oder?“, lässt er auch da nicht locker. „Ich hab ihm die Situation schon vorher erklärt, aber ich wollte, dass ihr seht, dass ich auch andere Seiten habe, als die, die ihr denkt. Ich bin nicht immer der lesende, kauzige, stille und kühle Junge, manchmal kann ich auch anders sein“ gebe ich zurück und bin so ehrlich wie lange nicht mehr. Riku kichert. „Wer sagt das denn?“ wundert er sich. „Ich weiß doch, dass man über einen redet, wenn man ihn anders findet und ihr findet mich anders“, bin ich fest davon überzeugt. „Quatsch mit Soße. Du bist Roxas, der der viel liest und total gut in Sprachen ist, dafür aber in Mathe eine Null und der der immer sehr viel weiß und zugegeben manchmal sehr erwachsen tut, aber auch oft ganz süß ist, zum Beispiel wenn er sich dazu durchringt zu lächeln“, zählt Riku alles auf was ich bin und meine Wangen glühen wegen der Komplimente tatsächlich. „Magst du mich denn so wie ich bin?“, frage ich vorsichtig und so leise, dass es bei dem Schrubben der Teller fast untergeht. Riku lässt seinen Teller, den er eben noch spülen wollte sofort zurück ins Wasser gleiten, kommt zu mir und stellt sich hinter mich. Einen Moment später spüre ich seine Hände um meinen Körper und seine Lippen an meiner Wange. OMG, was tut er? Jeder kann uns hier sehen, aber es is mir im Moment egal, dafür genieße ich diese neuen Gefühle viel zu sehr. „Rox, du bist perfekt so wie du bist“, haucht er mir ins Ohr, was bewirkt, dass sich ein wohlig warmes Gefühl in meinem Körper ausbreitet. Ich könnte gerade am Nordpol stehen und mir wäre es nicht kalt so lange Riku da ist. „Spülen, Jungs, nicht turteln!!“, zerreißt Clouds Stimme dieses wunderbare Miteinander. Ich schrecke fürchterlich zusammen. „Sklaventreiber“, beschwere ich mich und löse Riku schweren Herzens von mir. Er geht wieder zurück zur Spüle und wir spülen ohne jegliche weitere Zärtlichkeiten zu Ende. Cloud musste auch die ganze Zeit da bleiben und uns kontrollieren. Schließlich gehen wir geschafft zum Zeltplatz zurück, dort sind wir alleine. Alle anderen sind beim See und schwimmen oder machen einfach nur Blödsinn im Wasser. „Wollen wir auch zum See?“, will ich wissen. „Nein, wir machen was anderes, komm“, fordert mich Riku auf und zieht mich in unser Zelt. Was wird das denn jetzt? Er wird doch jetzt nicht schon... Nein, Riku ist ein anständiger Junge, er macht so was nicht am ersten Abend. „Und jetzt lies was, ich will davon ein Bild machen“, sagt er zu mir, als wir dann im Zelt sind. „Was?“, wundere ich mich. „Bitte, du siehst immer so süß aus wenn du liest“, bettelt er und setzt einen Dackelblick auf, den ich von ihm bisher nicht kannte. „Na gut, wenn du meinst“, erbarme ich mich, lege mich auf meinen Schlafsack und nehme mein Buch zur Hand. Ich lasse Riku seine Fotos machen bis er zufrieden ist, denn ich hab ihn selten so angetan von mir gesehen. „Und jetzt?“, will er dann wissen, als er fertig ist. Ich lächle lege das Buch weg und setze mich auf. Jetzt bin ich ihm genau gegenüber. „Darf... also... darf ich dich küssen?“, flüstere ich leise. „Heute Nachmittag warst du nicht so höflich zu fragen“, bemerkt Riku grinsend. „Das war was anderes. Ich dachte die ganze Zeit du würdest...“, doch weiter komme ich nicht. Er hat mich zu sich gezogen und seine Lippen auf meine gelegt. Traumhaft, einfach traumhaft so etwas noch mal zu fühlen. Rikus Lippen sind so weich und jetzt auch sehr, sehr warm, genau so wie seine Haut, als ich mit meiner Hand über seine Wange streiche. Doch diesmal macht er was neues, er knabbert an meinen Lippen und es fühlt sich verdammt noch mal sehr, sehr gut an. Ich schließe genießerisch die Augen, konzentriere mich einzig und allein auf Riku, vergesse jegliche Umgebung. Die Schlafsäcke, das Zelt, der See, das ganze Camp ist weg, jetzt ist nur noch Riku da. Inzwischen leckt er über meine Lippen, ich weiß einen Moment nicht was er will, bis er meine Lippen mit seiner Zunge etwas auseinander schiebt. Ich lasse es zu, erfreue mich weiterhin seinen Tätigkeiten, als er meine Mundhöhle auskundschaftet und meine Zunge anstupst um sie in ein Spiel zu verwickeln, wo ich nur zu gerne auch mit mache. „Du küsst mit so viel Gefühl. Das hätte ich nie von dir gedacht, Rox“, bemerkt Riku, als wir uns aus Gründen des Luftmangels langsam voneinander lösen müssen. „Irgendwo muss ich meine Gefühle doch mal raus lassen“, witzele ich und lächle sogar für ihn. „Ohhhh toll“, freut er sich plötzlich und lässt sich quer über unsere Schlafsäcke fallen. Was ist das denn jetzt? „Was? Machst du dich über mich lustig?“, bin ich völlig durcheinander. „Quatsch, ich freu mich, dass ich einen so super Freund wie dich habe. Na komm her“, verlangt er und zieht mich einfach an sich. Dass er so über andere bestimmen kann, wusste ich auch nicht. Aber ich lasse es zu, schließlich kuschelt er sich total putzig an mich. „Ich hab dich wirklich lieb“, haucht er mir ins Ohr. „Ich dich auch“, gebe ich zurück, nachdem sich mein Puls und mein Herzschlag wieder normalisiert haben. Er streicht über meinen Körper, von meiner Brust über meinen Bauch auf meinen Rücken, immer und immer wieder. Und wieder ist er so sanft, als würde er ne Babykatze streicheln, aber es tut so gut solche Berührungen zu fühlen und zu wissen sie sind mehr als echt. Riku meint es Ernst mit mir. Kapi 4 Ende Freue mich auf eure Kommis ^^ Kapitel 5: Das Ferienlager Teil 3: Das Fußballturnier ----------------------------------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Laliho, Leute! Wie geht’s, wie steht´s? Danke für die Kommis vom letzten Kapi ^^ und jetzt wie versprochen noch ein Kapitel! Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa PS: Ich kenn mich null mit Fußball aus, deshalb bitte net böse sein, wenn es unrealistisch beschrieben is.... Kapitel 5: Das Ferienlager Teil 3: Das Fußballturnier Rikus POV „HEY!!! AUFWACHEN, ihr liegt auf unseren Sachen“, schrecke ich fürchterlich hoch, als mir jemand ins Ohr schreit. „Ein bisschen sanfter hättest du schon sein können, Schätzchen“, gibt Tidus seinen Senf dazu. Ich sehe mich um, Sora und Tidus sind da, draußen ist es dunkel, wir müssen beim Kuscheln eingeschlafen sein. Unsicher schaue ich zu Roxas, er ist so rot im Gesicht, als hätte er nen Sonnenbrand. Also ist es ihm doch peinlich, sogar vor Sora und Tidus. Schließlich sind wir aufgestanden und Tidus und Sora können auf ihre Schlafsäcke. „Na, ward ihr die ganze Zeit allein?“, neckt Sora dann. „Ja und es geht dich nichts an!“, erwidert Roxas hart. „Ach, Rox, was hast du denn? Riku hat uns längst erzählt, dass du ihn geküsst hast. Glaubst du er hält das geheim, wenn er schon die ganze Zeit darauf gewartet hat?“, muss Sora natürlich gleich sagen, dass ich meinen Mund nicht halten konnte. „Was? Er hat darauf gewartet?“, achtet er gar nicht darauf. „Und ich hab auf ihn gewartet, na toll, wir sind schon zwei Schlaue“ Ich muss kichern, die Situation war ja mehr als dumm. Jeder wartet, dass der andere was macht, aber keiner traut sich den ersten Schritt zu tun. „Und Schätzchen was ist mit uns? Wann bekomm ich endlich meinen ersten Kuss?“, will Tidus dann von Sora wissen, woraufhin der knallrot anläuft und ich und Tidus in schallendes Gelächter ausbrechen, in das Sora kurze Zeit später mit einfällt, nur Roxas bleibt wieder mal still. Wenn er mal lacht oder auch nur den Versuch startet es zu tun, das muss ich mir unbedingt im Kalender rot anstreichen. Ein bisschen später liegen wir dann in unsere Schlafsäcken und quatschen noch etwas, bis dann alle müde einschlafen. „Na freust du dich schon“, fragt Roxas mich, als wir nach dem Frühstück gespült haben und gerade zum nahe gelegenen Fußballplatz laufen, da heute das Turnier nun stattfinden soll. Irgendwie verstehe ich seine Frage nicht so ganz. Ich hasse Sport und besonders Fußball. Ich hab noch nie verstanden was es für einen Sinn macht, wenn 22 Leute nem Ball hinterher rennen. „Ich bin Riku, ja? Der, der Sport hasst“, stelle ich klar. „Schon, aber wir spielen zusammen in einer Mannschaft“, erklärt Roxas und lächelt mich an. Ich liebe es wenn er das macht und meine Laune bessert sich sofort. Dieses Lächeln könnte sogar bewirken, dass ich Spinat esse, obwohl ich das sonst auch nie machen würde. „Na ja, das is natürlich was anderes. Vielleicht freu ich mich ein bisschen“, gebe ich zurück, als wir ankommen. Es dauert noch ewig, bis Cloud uns erklärt hat, dass immer fünf gegen fünf spielen und eben nur auf einem kleinen Feld, da es auf nem richtigen Fußballplatz zu anstrengend wäre. Ach ja und wir spielen auch nich so lange wie beim echten Fußball. Des Weiteren dauert es auch bis sich die anderen über ihre Teams einig sind, was wir schon längst beschlossen haben. Tidus, Sora, Roxas, Yuna und ich bilden ein Team. Ich bin mal gespannt wie sich Yuna schlägt, Tidus hat zwar gesagt sie ist gut, aber immerhin ist sie ein Mädchen. Irgendwie glaube ich nich, dass sie besonders toll spielen kann. „Wer von uns geht eigentlich ins Tor?“, fragt Sora, als wir beieinander stehen, während die anderen noch ihre Mannschaften bilden. „Ich nich“ „Könnt ihr vergessen“ „Ich halte nix“ „Ich kann das nicht“ kommt es sofort von allen, außer mir. Na toll, jetzt werden die mich in den Kasten abschieben. „Hmmm, bleibt also nur noch Riku, ist das okay?“, fragt Yuna und wendet sich an mich. „Ähhhh, also eigentlich… egal, solange ihr mir die Bälle vom Hals haltet“, erbarme ich mich. „Mit Roxas und mir hast du ja gute Verteidiger“, findet sie lächelnd. „Sicher“, ringe auch ich mich zu einem Lächeln durch. Sora und Tidus im Sturm das kann was werden, da wird keiner den Ball abgeben wollen. Ich kanns mir jetzt schon lebhaft vorstellen. Ein paar Momente später sind dann alle soweit und die erste Begegnung wird gelost. Zum Glück sind es nicht wir, sondern die Mannschaft von Cifer, der Junge, den Roxas nicht leiden kann. Wir setzen uns auf die Bank am Rand und schauen derweil zu. „Die von Cifer spielen gar nicht schlecht. Wir müssen aufpassen“, teilt uns Tidus sofort mit, als das Spiel gerade mal fünf Minuten angefangen hat. Weil man das jetzt schon beurteilen kann. Ich beobachte die Spieler nun auch etwas aufmerksamer. Aber was ist das denn? Kairi?? Sie spielt bei Cifer mit? Hieß es nicht immer, keiner kann Cifer leiden außer seinen Angeberfreunden?? Und jetzt? „Oh Mann und Kairi spielt plötzlich so gut. Hättest du nicht noch eine Weile warten können bis du sie abservierst, so eine hätten wir gebrauchen können“, regt sich Tidus dann weiter auf, als Kairi gerade ein Tor geschossen hat und ihre Mannschaft schon 2:0 in Führung liegt. „Was? Du hast Schluss gemacht? Deshalb war sie also so komisch gestern“, bemerkt Yuna und sieht Roxas auffordernd an. Ich weiß er sollte was sagen, aber er wird es nicht tun. Aber was mich echt freut ist, dass er Kairi sofort verlassen hat. Ein Grinsen wandert auf meine Lippen, ich glaube er hat mich wirklich gern. „Oh nein, nich schon wieder“, jammert Sora plötzlich. Das dritte Tor ist gefallen und wieder war es Kairi. „Pass ja auf, dass du keinen ihrer Bälle rein lässt“, schärft mir Yuna sofort ein und das Gespräch davor scheint vergessen. „Ja, aber müssen wir denn unbedingt gewinnen?“, frage ich. „NATÜRLICH MÜSSEN WIR!!!“, antworten Sora, Yuna und Tidus mit einem Feuereifer, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Hätte ich nur nicht gefragt, jetzt hab ich den Scheiß. Ich schaue traurig zu Boden, so was schaffe ich doch nie. Diese dumme Pute spielt viel, viel besser, als ich je halten werde. Und dann wenn wir verlieren bin wieder einmal ich Schuld. „Hör nich auf die drei. Du spielst so gut du kannst und was ist schon wenn du mal nen Ball ins Tor lässt? Das ist kein Beinbruch, schließlich sind weder wir noch unsere Gegner Profifußballer. Wenn wir dann verlieren, verlieren wir als Team und wenn wir gewinnen, gewinnen wir auch als Team. Du bist nicht dafür verantwortlich. Tidus und Sora müssen die Tore machen, wenn sie schlafen kannst du halten so gut du willst. Oder ich und Yuna wir müssen dich verteidigen, wenn wir einen Ball durchlassen, sind wir auch indirekt am Tor Schuld. Also nimms nich so schwer“, hat Roxas zwar mit einem Flüstern angefangen, doch allmählich haben alle zugehört und waren gefesselt von seiner Rede. Ich übrigens auch, so habe ich ihn noch nie sprechen hören, so aufmunternd und warm. Meine Wangen sind im Übrigen jetzt auch ganz schön warm. „Ddd... ddd... danke“, bekomme ich stotternd heraus. „Wisst ihr was? Roxas hat Recht. In einem Team hält man zusammen, man gewinnt zusammen und man verliert zusammen, also lasst uns einfach Spaß haben, egal wie die Spiele ausgehen“, stimmt nun auch Tidus zu, von dem ich das am Wenigsten erwartet hätte. Er ist Sportler und meines Erachtens wollen alle Sportler immer gewinnen, egal wo und egal wie. Aber er scheint anders zu sein. Das Spiel von Cifers Mannschaft geht derweil zu Ende, sie haben sage und schreibe 5:0 gewonnen. Alle Tore bis auf eines hat Kairi geschossen. Die nächste Partie wird nun ausgelost und diesmal habe ich Pech. Wir müssen spielen. Zwar nicht gegen Kairi und Cifer, aber wir müssen trotzdem spielen und das reicht schon um meine Laune wieder in den Keller wandern zu lassen. Wir bekommen noch so eklige Hemden, die man auch immer im Sportunterricht anziehen muss, damit man die Mannschaften auseinander halten kann. Meines stinkt so nach Schweiß, dass man meinen könnte ein Elefant hätte es angehabt. OMG, hoffentlich werde ich davon nicht ohnmächtig. „Also Riku noch mal, es macht nichts wenn du einen Ball rein lässt“, versichert mir Yuna, als sie und Roxas noch bei mir stehen, während Tidus und der andere Kapitän beim Münzwerfen sind. Roxas sieht mich nur aufmunternd an, wenn ich seinen Ausdruck richtig gedeutet habe. „Guckt euch die an, diese Loser. Einen wie Riku ins Tor zu lassen. Warte nur bis ich mit dir fertig bin“, nimmt Cifers Mannschaft ausgerechnet hinter meinem Tor Platz. Der nette Kommentar kam von Kairi. Was hat die Alte jetzt? Vor ein paar Tagen war sie noch lieb wie ein Engelchen und jetzt solche Sätze? Ich hab ihr doch nichts getan, Roxas hat mir ihr Schluss gemacht. „Hey, sag das noch mal und du wirst sehen zu was ich alles fähig bin. Wenn du sauer auf mich bist, lass es nicht an meinen Freunden aus“, verteidigt mich mein Freund sofort. „Hat da jemand was gesagt?“, will Cifer wissen. Roxas wird immer wütender, wenn ich nicht wüsste, dass er nonverbale Gewalt verabscheut, würde ich sagen, er ist kurz davor Cifer eine runter zu hauen. „Rox, lass sie einfach. Sie stören mich nicht, mach dir keine Sorgen“, stelle ich klar und die Beiden müssen mittlerweile auch auf ihre Positionen. Roxas bedenkt die Mannschaft hinter mir noch mit einem bitterbösen Blick, ehe er mit Yuna davon geht. Das Spiel fängt gut für uns an, Tidus arbeitet super mit Sora zusammen, so was hab ich ja nie für möglich gehalten. Bald haben sie das erste Tor geschossen. Auch das zweite ließ nicht lange auf sich warten. Zum Glück hatte ich bisher keinen Einsatz, da Roxas und Yuna echt gut verteidigen. Doch dann mein großer Auftritt, Rox ist gerade im Zweikampf mit einem der anderen. Irgendwie schafft es der gegnerische Spieler an ihm vorbei und schießt. OMG, ich muss ihn halten, ich will ihn halten. „Schaut mal, wie er da steht, wie ein nasser Sack. Das soll ein Torwart sein?“, höre ich die dumme Sprüche von Cifer und Kairi. Aber das stachelt mich nur noch mehr an, den Ball zu halten. Es ist ein hoher Schuss und ich muss springen, doch... ich hab ihn…. ich hab ihn… ich halte ihn fest in meinen Händen. „Super Riku“, ist Yuna sofort bei mir und fällt mir um den Hals. „Falsche Schlange“, kommentiert Kairi das Ganze, doch Yuna lässt sich davon nicht beirren. „Roll oder wirf ihn zu Rox“, flüstert sie mir noch ins Ohr, ehe sie wieder auf ihre Position geht. Ich verstehe zuerst nicht was sie meint, aber dann sehe ich es. Sie wird von zwei Leuten gedeckt während Roxas völlig frei da steht. Die denken wohl, weil er einmal einen vorbei gelassen hat ist er das schwächste Glied in der Kette. Aber ein bisschen dumm ist das schon, die müssen sich doch im Klaren sein, dass ich zu Roxas werfen werde. Na ja mir solls recht sein. Roxas nimmt den Ball klasse an, als ich ihn geworfen habe und ist nun auf den Weg nach vorne. „Ob das der Trottel schafft, einen Pass zu spielen?“, will Kairi wissen. Sie ist wirklich strohdoof, Roxas hat ihr doch nie was getan, was kann er dafür, wenn er nicht auf sie steht? Mädchen, mal abgesehen von Yuna sind echt blöd. „Keine Ahnung, wahrscheinlich muss er das zuerst in nem Buch nachlesen“, gibt Cifer zurück „Im Gegensatz zu dir, kann er lesen“, lasse ich mich tatsächlich auf das Spiel ein und vernachlässige das Eigentliche. „RIKU, PASS AUF!!“ werde ich sofort wieder zurückgeholt. Als ich mich umdrehe, trifft mich ein Ball mitten im Gesicht. Autsch! Tut das weh. Ich glaube meine Nase blutet, aber egal, ich muss das runde Leder halten. Es ist nämlich immer noch im Besitz der Gegner. Ein weiterer Schuss fällt, ich springe nach links und bekomme den Ball irgendwie zufassen. Erleichtert lasse ich mich auf den Rasen fallen. Genau in diesem Moment ertönt der Halbzeitpfiff. Gott sei Dank, zehn Minuten Pause. „Das war phänomenal. Du bist super im Tor“, lobt Sora mich, als wir auf der Bank am Spielfeldrand sitzen. Mittlerweile hat sich meine Nase beruhigt, außerdem hat Cloud sie sich angesehen, er meinte es ist nichts Ernstes, wahrscheinlich ist bei dem Aufprall nur ein Äderchen geplatzt, jedenfalls ist sie nicht gebrochen oder so. Jetzt hab ich Eis dafür bekommen. „Danke“, entgegne ich, als der Schütze von vorhin zu uns kommt. „Hey, tuts noch sehr weh? Also ich wollte das nicht, ich wollte eigentlich über dich schießen. Tut mir Leid“, entschuldigt er sich. Wow, der Typ scheint gar nicht mal so übel zu sein. „Muss es dir nich. Is doch nur ein Spiel. Meine Nase ist völlig okay“, versichere ich. „Dann bin ich ja beruhigt. Also wir sehen uns in der zweiten Halbzeit“, verabschiedet er sich relativ schnell wieder. „Hab ich das gerade richtig gesehen? Wakka hat sich entschuldigt?“, ist Tidus durcheinander. „Warum sollte er nicht?“, will ich wissen. Warum ist er denn so verwundert. „Na ja, sagen wir mal so. Er ist kein schlechter Kerl, aber er spielt eigentlich ohne Rücksicht auf Verluste, dass er sich entschuldigt ist ein Wunder. Vielleicht ist er ja in dich verschossen“, mutmaßt Yuna. „Ihhhhhhhhhh, die Beiden wären ein schreckliches Paar“, bemerkt Sora sogleich. „So ein Unsinn. Wakka ist nicht in Riku verschossen und jetzt lasst gefälligst dieses dumme Wort“, beschwert sich Roxas kalt. Es gibt also noch den alten Roxas. Irgendwie bin ich froh darüber. „Ohhhhh, is da wohl jemand eifersüchtig??“, neckt Yuna ihn. „Nein und jetzt Schluss mit dem Thema“, erwidert mein Freund. „Oh Mann, bei euch zwei, weiß man echt nie woran man ist“, erklärt Tidus Freundin enttäuscht. „Tja, ein bisschen Spannung muss doch bleiben“, entgegne ich und nachdem wir alle noch einen Schluck getrunken haben, kehren wir auf das Spielfeld zurück. Das restliche Spiel verläuft eigentlich ziemlich leicht, ich muss noch mal zwei Bälle halten, aber sie sind leicht und schließlich gewinnen wir 3:0, da Sora noch ein Tor erzielen konnte. Als nächstes spielt dann die Mannschaft, die noch nicht gespielt hat, gegen die, die gegen Kairis Mannschaft verloren haben. Diesmal gewinnen sie jedoch 2:1. Nun spielt Cifers Mannschaft gegen unsere vorherigen Gegner. Wieder gewinnt Cifers Team mit 4:2, diesmal. Und nun müssen wieder wir spielen, diesmal gegen die Mannschaft, die bisher nur ein Spiel hatte, so wie wir. Wenn alle zwei Partien hinter sich haben, fällt nämlich eine Mannschaft raus. Diese Begegnung ist aber sehr einfach, die anderen können wirklich nichts gegen uns ausrichten. Wir besiegen sie 5:0 und somit fliegen unsere Gegner aus dem Turnier. Als nächstes steht zum Glück das Mittagessen an. Mhmmmm und diesmal gibt es mal was richtig leckeres, nämlich Reis und Hühnchencurry. Es schmeckt so obergeil. Das erste Essen, was mir hier überhaupt schmeckt. „Also ab zum Spülen“, sage ich gut gelaunt, als alle fertig sind und sie noch eine halbe Stunde Pause haben. „Wir helfen euch, dann habt ihr auch noch was von der Pause“, ist Yuna wieder mal sehr nett und verpflichtet Sora und Tidus auch mitzuhelfen. Das Spülen geht durch unsere Helfer diesmal sehr, sehr schnell vorbei und wir können auch noch 20 Minuten Pause genießen. „Ich finde wir können ganz schön zufrieden sein mit unserer bisherigen Leistung. Wir stehen zusammen mit Kairis Team an der Spitze und wir müssen nur noch einmal gewinnen, dann stehen wir im Finale“, lässt sich Tidus die Situation laut durch den Kopf gehen. „Und wir haben auch noch super Spieler. Ich meine an dir und mir hab ich ja nie gezweifelt, Schätzchen. Aber auch Yuna und Roxas sind klasse und natürlich unser Torwart, der sein Talent bisher unter den Scheffel gestellt hat“, redet er weiter, wobei wir alle, bis auf Roxas grinsen müssen, als er Sora Schätzchen nennt. „Genau, Riku, warum hast du eigentlich nie erzählt, dass du so super spielst?“, will Yuna wissen. Hmmm, gute Fragen, vielleicht weil mich beim Sport alle nur ausgelacht haben und ich wirklich keine Lust darauf hatte und mir Mama immer ein Attest dafür schreibt. „Ich mach nicht gern Sport“, gebe ich nur zurück. „Wieso das denn? Du bist ein toller Spieler“, beteuert Tidus. „Das is schwer zu erklären. Also ich weiß ja, dass ihr mich alle mögt, jedenfalls hoffe ich das. Aber an meiner Schule ist das eben nicht so. Da bin ich ein Außenseiter, da ich erstens schwul bin, zweitens nicht gerade das coolste Hobby habe und drittens weil ich einfach keine Freunde finde und sehr wenig mit meinen Klassenkameraden spreche. Aber warum auch? Sie lachen mich doch eh nur aus und verarschen mich. So war das auch immer im Sportunterricht, deshalb hatte ich irgendwann keine Lust mehr darauf und meine Mutter schreibt mir nun immer ein Attest dafür“, erzähle ich. „So was Gemeines. Nächste Sommerferien kommen wir dich besuchen und räumen mal so richtig auf. Da werden sie sehen, wie cool du bist“, strotzt Yuna nur so vor Tatendrang. Ich schaue sie verwundert an und alle tun es mir gleich, sogar Roxas staunt über sie. „Was denn? Riku ist ein prima Junge und ich hab ihn gern. Darf ich meine Freunde nicht verteidigen?“, will Yuna wissen. „Doch sicher, Süße“, stimmt Tidus zu und zieht sie in seine Arme. „Diesen Gerechtigkeitssinn liebe ich an dir“, erklärt er und haucht ihr einen Kuss auf die Haare. Wow, so gefühlvoll hab ich ihn noch nie erlebt, ich dachte immer, dass Yuna wenig in ihrer Beziehung zu sagen hat und er ein kleiner Möchtegernmacho ist, aber anscheinend ist er ganz anders. „Aber wisst ihr was? Wir könnten Riku echt mal besuchen kommen. Er war schon so oft hier und wir kennen sein Zuhause noch gar nicht“, fällt Sora dann ein. Oh nein, das sollen sie mal schön bleiben lassen. Meine Eltern würden, das nie erlauben. „Ja, genau. Na wie wärs? Nächste Sommerferien kommst du drei Wochen hier her und die anderen drei kommen wir zu dir“, schlägt Tidus vor. „Ähhhh, ich weiß nicht...“, gebe ich unschlüssig zurück. Wenn ich irgendwas von meinen Eltern sage, werde ich auch die Story noch erzählen müssen. „Warum denn nicht? Ich möchte eure Wohnung auch gerne mal sehen“, meldet sich Roxas auch mal wieder zu Wort. „Haus, nicht Wohnung“, stelle ich richtig. Villa, besser gesagt, aber das will ich ihnen nicht verraten, sonst halten sie mich für einen reichen Schnösel. „Na ja, dann eben Haus. Ist doch auch besser, in einer Wohnung hätten wir vier ja nie Platz gefunden“, folgert Sora. „Also was jetzt? Klärst du das mit deinen Eltern?“, will Tidus wissen. „Ich überlege es mir“, entgegne ich und bin froh, dass die Pause vorbei ist und wir noch mal gegen unsere zweiten Gegner, des heutigen Tages spielen müssen. Das Spiel können wieder wir für uns entscheiden, das Glück scheint auf unserer Seite. Wir stehen also im Finale, entweder gegen Kairis oder Wakkas Mannschaft. Mir wäre ja Wakka tausendmal lieber, denn Kairi und Cifer scheinen jetzt noch viel aggressiver, als bei den Vormittagsspielen. „Lass dich davon nicht verunsichern. Wir halten sie auf, sie werden gar nicht in deine Nähe kommen“, versichert Roxas mir, als er meinen anscheinend besorgten Blick bemerkt, als es 2:1 steht und es nur noch fünf Minuten zu spielen sind. „Ja, sicher“, antworte ich und ringe mich zu einem Lächeln durch. Ich glaube ihm das nicht, er und Yuna sind gut, keine Frage, aber Wakkas Team war auch nicht gerade das Schlechteste und liegt jetzt zurück. Schließlich ist es offiziell, wir spielen im Finale gegen Cifers Mannschaft. Davor haben wir zehn Minuten Pause, damit wir uns ein bisschen darauf vorbereiten können. „Na ja, jetzt ist es so gekommen wie ich es nicht gehofft hatte. Aber ihr wisst ja, der Spaß steht im Vordergrund und das Ergebnis ist egal. Wir sind weit gekommen, was ich bei Rikus anfänglichen Zweifeln nie für möglich gehalten hatte. Also gehen wir auf den Platz und spielen einfach“, hält Tidus sogar eine kleine Rede, bevor wir alle nickend zustimmen und unsere Positionen auf dem Rasen einnehmen. Tidus erspielt uns beim Münzwerfen den Anstoß und ein paar Momente später pfeift er das Spiel an. Es fängt gut an, Sora und Tidus schießen schon beim ersten Angriff beinahe ein Tor. Ich bin beeindruckt, dass sie so gut gegen Kairi und Co ankommen. Jetzt bekommen gerade Yuna und Roxas was zu tun, Kairi prescht mit dem Ball nach vorne, Cifer ein paar Meter neben ihr. Ich muss den Ball auf jeden Fall halten, wenn Roxas oder Yuna ihn vorbei lassen. Die anderen hängen sich so sehr rein, also muss auch meine Leistung da sein. Doch diesmal kommt es zum Glück nicht so weit, Yuna nimmt Kairi den Ball ab und schießt ihn vor zu Sora, der nur darauf wartet ein Tor zu machen, das auch ein paar Augenblicke später fällt. Von den anderen Mannschaften wird es mit Beifall begleitet, anscheinend sind auch sie nicht gerade davon begeistert wenn Cifers Team gewinnt. Das Spiel geht weiter und unsere Gegner werden aggressiver, doch das bringt ihnen nichts Gutes ein. Tidus wird von Cifer gefoult und so fällt das zweite Tor für uns bei einem Freistoß. Wow, es läuft wirklich besser, als ich dachte. Mit diesem Gedanken geht auch die erste Hälfte zu Ende. „Leute, das ist so klasse. Ich könnte euch allen um den Hals fallen“, freut Sora sich, als wir am Spielfeldrand stehen. „Na endlich, Schätzchen, darauf hab ich so lange gewartet“, reißt Tidus sofort wieder einen Witz und wir müssen alle lachen und sogar Roxas grinst leicht. „Nee, jetzt mal ohne Spaß, ihr habt echt super gespielt bisher“, lobt uns Sora noch mal. „Wenn wir uns so halten, haben wir den Rest in der Tasche“, findet Yuna. „Ja, Riku, also lass deinen Kasten so jungfräulich, wie er schon den ganzen Tag ist“, schärft Wakka mir ein. Diese Formulierung war ja nun mal echt doof. „Ich werde seine Unschuld bewahren. Wisst ihr, er ist noch nicht so weit“, gehe ich sogar mal darauf ein, was die anderen wieder zum Lachen bringt. Wir sitzen noch etwas beisammen, ehe wir wieder aufs Spielfeld gehen. Der Anfang der zweiten Halbzeit läuft gut, doch irgendwann haben Roxas und Yuna einen Ball vorbei gelassen und Kairi hat freies Schussfeld auf mein Tor. Na toll, entweder rechts oder links. Als sie schließlich schießt entscheide ich mich für links, was sich kurz darauf als falsch erweist. Sie hat nach rechts geschossen und das erste Tor für ihre Mannschaft gemacht. MIST!!!!! So ein Mist, wie konnte das passieren? Von den anderen Mannschaften kommt sofort ein enttäuschtes „Ohhhh“. Aber ich bin genauso enttäuscht. Die ganze Zeit hab ich gehalten und jetzt so ein dummer Fehler. „Riku, ein Tor ist kein Beinbruch, weißt du noch?“, schreit Sora über das ganze Feld, als er zusammen mit Tidus Anstoß macht. Ja, ich weiß noch, dass wir nur Spaß haben wollen, aber mittlerweile ist mein Wille zu gewinnen viel stärker, als das Verlangen nach Vergnügen. Zum Glück verläuft der Rest der Halbzeit ohne Zwischenfälle, wir schießen zwar kein Tor mehr, aber die anderen auch nicht und bleibt es so, haben wir schließlich trotzdem gewonnen. Ich bin froh, als es nur noch fünf Minuten zu spielen sind und es immer noch 2:1 für uns steht. Tidus hat gerade den Ball und geht noch mal nach vorne, doch dann wird er von den beiden Verteidigern attackiert und verliert den Ball an Cifer, der nun auf unser Tor zukommt. Yuna ist sofort bei ihm um ihm den Ball wieder abzuluchsen, aber es klappt nicht, auch Roxas verliert nach kurzem Hin und Her den Zweikampf und Cifer schießt aufs Tor. Ach du meine Güte, ich muss ihn halten. Der Ball fliegt nach rechts, er für meine Arme viel zu weit weg, ich muss springen und es muss einfach klappen. Ich tue es und siehe da, beim Schlusspfiff liege ich am Boden und der Ball in meinen Händen. Ich lasse sofort einen Jubelschrei los, wir habens geschafft, wir sind die Gewinner. „Elende, kleine Schwuchtel!“, herrscht mich Cifer plötzlich an, kniet sich über mich und schlägt mich ins Gesicht. Ich bin viel zu überrascht um zu reagieren und pariere weder seinen Schlag, noch seine Wortwahl. Er trifft erneut meine Nase, sofort merke ich wie erneut Blut aus ihr läuft. Es tut so weh, schon wieder. Was musste ich heute schon für Schmerzen einstecken. Warum tut er das? Kann er nicht verlieren??? Roxas POV Ich hab viel zu langsam reagiert, als Cifer auf Riku zugestürmt ist. Aber jetzt zahl ich es ihm heim. Wütend reiße ich ihn von Riku weg und schubse ihn zu Boden. „Was sollte das? Wir haben ehrlich gewonnen! Wenn du nicht verlieren kannst tust du mir Leid“, schreie ich ihn an. Ich koche vor Wut. Ausstehen konnte ich ihn ja noch nie, aber jetzt hasse ich ihn, muss er die Leute ohne Grund schlagen? „Kann er sich noch nicht mal selbst verteidigen? Schwach, echt Roxas und so jemanden erkorst du zu deinem Freund?“, fragt Cifer und macht mich noch wütender. Was geht es ihn an, wer mein Freund ist und wer nicht? Ich hole aus, will ihn auch schlagen, aber irgendwer hält meine Hand zurück. Ich sehe auf, Cloud steht da und sieht mich mahnend an. Er hat ja Recht, ich hasse nonverbale Gewalt, aber irgendwie kann ich gerade nicht anders. „Wag es nicht, deine Bestrafung wäre schrecklich“, warnt er mich, als ich meine Hand noch immer nicht sinken haben lasse. „Rox, komm doch mal. Riku möchte es“, ruft Yuna mich dann zu ihnen. Ich schüttle Clouds Hand ab und erhebe mich. „Und Gnade dir Gott, wenn seine Bestrafung nicht auch schrecklich ist“, gebe ich noch zurück, ehe ich zu den anderen gehe. Riku sitzt mittlerweile an den Pfosten gelehnt und hält sich die Hand vor die Nase. „Wie geht es dir?“, frage ich. „Gut, aber ich muss dich was ganz wichtiges fragen“, erklärt er. „Was denn?“, will ich wissen. „Hast du ein Tempo?“, grinst er mich an und nimmt die Hand weg. Sie ist voller Blut, mir wird sofort kotzübel. Seit sich Sora mal so doll das Bein angestoßen hat, dass eine Menge seines Lebenssaftes zum Vorschein gekommen ist, die ich bis dahin nicht kannte, fällt es mir schwer nicht in Ohnmacht zu fallen, wenn mir dieser Anblick blüht. „Hier“, drücke ich ihm die Packung Tempos in die Hand und schaue schnell weg. „Kannst du immer noch kein Blut sehen? Du siehst nämlich echt scheiße aus, man könnte meinen das Arschloch hat dich geschlagen“, wendet sich Tidus an mich. Wahrscheinlich bin ich gerade kreidebleich und meine Augen verdrehen sich leicht, alles Anzeichen für eine kommende Ohnmacht. „Blutet Riku noch?“, will ich wissen. Tidus nickt und ich bleibe weiterhin mit dem Rücken zu Riku auf dem Rasen sitzen. Es dauert noch eine Weile bis Cloud Cifer ordentlich rund gemacht hat und zu uns kommt. Erneut sieht er sich Rikus Nase an, deren Blutausschuss sich mittlerweile soweit normalisiert hat, dass ich einen Blick riskieren kann. Riku hatte Glück, wieder scheint nichts gebrochen zu sein. Da ich nun einigermaßen in Ordnung und setze mich neben meinen Freund. Cloud verkündet, dass in einer Stunde Siegerehrung ist, bis dahin sollen sich alle soweit fertig machen, heißt, also es gibt einen Massenansturm auf die Duschen. Müde und kaputt kehren wir zu unseren Zelten zurück. Ich weiß nicht was mich für ein Teufel geritten habe, als ich Riku, kaum das wir im Zelt waren einen Kuss auf die Lippen gedrückt habe. Sora, Tidus und sogar Riku selbst schauen mich mit großen Augen an. „Bist du noch unser Roxas?“, fragt Sora. „Ja, ich... es musste halt mal sein“, erkläre ich etwas durcheinander. Ich verstehe es doch selbst nicht, meine Lippen haben sich eben nach Rikus gesehnt. „Also ich fands gut, dass es sein musste“, ist Riku sofort hellauf begeistert und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Ich könnte jetzt auf der Stelle einschlafen“, informiert er uns noch, ehe er mich einfach zu Boden drückt und sich an mich kuschelt. Sofort werden meine Wangen kochend heiß, man sollte darauf jetzt mal ein Ei ausschlagen. Aber ich finde es wundervoll in Rikus Armen und ich merke wieder wie ich alles um mich herum vergesse. „Also nur mal so zur Info Mr. Haarkur und was weiß ich noch alles. Deine Dusche kannst du vergessen, wenn du dich nich langsam auf den Weg machst“, informiert Tidus mich plötzlich. Ach Mann, er hat ja Recht, aber hier ist es viel schöner, als in einer dieser uralten Duschkabinen. „Hm“, murmele ich nur und löse Riku von mir. Ich glaubs nicht, aber er ist doch tatsächlich eingeschlafen. Wie geht das denn? Wir lagen gerade mal ein paar Minuten da. „Riku is so süß wenn er schläft“, bemerkt Sora sofort. „Schätzchen willst du mich etwa betrügen?“, will Tidus wissen, wobei ich innerlich grinsen muss. Dieses Spielchen von den Beiden liebe ich. Es drückt Tidus zwar ein solches Machoimage auf, wie sonst keinem, aber es passt einfach zu allen zweien. „Also ich geh dann mal“, teile ich den anderen mit, suche meine Sachen zusammen und verlasse das Zelt Richtung Sanitäranlagen. Dort angekommen, stehen schon fünf Jungs im Vorraum. Na toll, wenn die alle so lange brauchen wie ich, bin ich morgen auch noch schmutzig. „Ihr habt ein tolles Spiel gemacht“, spricht mich plötzlich jemand hinter mir an. Ich drehe mich um, da steht Wakka mit seinen Mannschaftskollegen. Wakka, hm, eigentlich ist er nicht gerade mein Freund, wir kennen uns zwar aus der Nachbarschaft, aber die einzigen Worte, die wir wechseln sind „Hallo“ und „Tschüß“. Ich weiß gar nicht wie ich ihn einschätzen soll. „Danke“, entgegne ich nur. „Und euer Torwart hat echt was drauf“, bemerkt er lächelnd. „Ich werde es Riku ausrichten“, antworte ich. „Also... Riku... er is doch... na du weißt schon...“, fängt er plötzlich total leise an zu stammeln. Ich hatte Schwierigkeiten alles zu verstehen. „Was ist er?“, will ich wissen. Wenn er Riku beleidigen will, kann er was erleben. „Also er ist doch... na ja... halt vom anderen Ufer… er steht nicht auf Mädchen so wie du“, rückt er dann flüsternd mit der Sprache raus. „Ja und?“, frage ich, da ich im Moment überhaupt nicht kapiere was das soll. Das Riku und Sora schwul sind weiß doch jeder, was soll diese Geheimniskrämerei jetzt? „Hmmmm, hat er einen Freund?“, will Wakka dann tatsächlich wissen. „Fragst du das für dich oder jemand anderen?“, erkundige ich mich. Eigentlich dachte ich immer Wakka stände auf Mädchen und jetzt? Jetzt fragt er nach Riku. „Für mich natürlich“, kommt es sofort zurück. Für ihn… OMG er ist auch schwul... Ferienlager sind die reinsten Geständnishervorbringer, falls es das Wort überhaupt gibt. „Riku hat schon einen Freund“, teile ich ihm dann mit. „Sora, nehm ich an“, gibt Wakka geknickt zurück. Wie schön, dass immer jeder denkt nur weil die zwei schwul und befreundet sind, sie wären ein Paar. Manche Leute denken wirklich engstirnig. „Nein, es ist jemand anderes und jetzt muss ich duschen“, verabschiede ich mich und gehe in eine freie Duschkabine. Natürlich hab ich wieder mal die ekligste erwischt. Der Boden strotzt sicher nur so vor Bakterien und anderem ekligen Zeugs. Zum Glück hab ich meine Badelatschen dabei, welche ich sofort gegen meine Sportschuhe austausche. Dann die ganze Kleidung weg, ihhhh, so dreckig war sie lange nicht mehr, aber jetzt kann ich endlich das warme Wasser genießen. Nach einer wunderbar erfrischenden Dusche sitze ich nun mit den anderen an unseren Essenstischen. Zuerst wird die Siegerehrung stattfinden und dann gibt es Essen. Hoffentlich dauert diese Ehrung nich allzu lange, ich habe solchen Kohldampf. „Also dann mal alle her hören“, schlägt Cloud mit seiner Gabel an sein Glas und fängt an die Mannschaften zu ehren. Eigentlich waren die Plätze klar, aber beim Beginn kommen wir dann doch alle ins Staunen. Auf dem dritten Platz ist nich wie erwartet Wakkas Mannschaft, sondern das Team, das hinter ihnen lag. „Auf dem zweiten Platz habt ihr sicher auch jemand anderen erwartet, aber das ursprüngliche Team musste ich leider wegen unsportlichem Verhalten disqualifizieren, deshalb geht diese Platzierung an Wakkas Mannschaft“, erklärt Cloud dann und ich hatte schon Zwischenrufe von Cifer und den anderen erwartet, aber von ihnen ist niemand da. Wo sind die? Wir dürfen normalerweise kein Essen verpassen. Cloud überreicht unterdessen Wakka und Co. eine Urkunde und einen kleinen Pokal. „Und jetzt unser Überraschungserfolg. Herzlichen Glückwunsch, ihr fünf“, bekommen wir ebenfalls Urkunden und einen Pokal. „Was heißt hier eigentlich Überraschungserfolg???? Wir waren von Anfang an die Favoriten“, beschwert sich Tidus grinsend. „Ja, ja. Weiter im Programm. Ihr habt sicherlich gemerkt, dass einige von unseren Teilnehmern am Tisch fehlen und auch unser Essen und unsere Getränke stehen noch nicht hier. Das hat einen ganz einfachen Grund. Ab heute haben wir nämlich vier nette Kellner und eine nette Bedienung, die euch jeden Wunsch von den Lippen ablesen werden“, erklärt uns Cloud und genau in diesem Moment kommen Cifer und seine Mannschaft zum Essensplatz. Sora und Riku brechen sofort in schallendes Gelächter aus, das alle bis auf mich mitreißt. Ich muss jedoch auch grinsen. Unsere neuen Servicekräfte haben alle weiße Hemden und richtige Altomaschürzen an. Es sieht zum Schießen aus. „Riku hast du deine Kamera dabei?“, fällt mir ein. „Ohhh Rox, gute Idee, sehr gute sogar“, ist er hellauf begeistert von der Idee und zieht die Kamera aus einer seiner Hosentaschen. „Hey Cifer, bitte recht freundlich“, mischt auch Tidus mit und Riku macht ein Foto, das sich gewaschen hat. „Trinken?“, fragt Kairi, als sie ausgerechnet uns bedienen muss. „Geht’s auch ein bisschen höflicher?“, will ich wissen. Dass sie nur, weil ich nichts von ihr will so sauer ist, geht mir immer noch gegen den Strich. Sie murmelt erst was, was sich stark nach einer Beleidigung anhört, aber dann fragt sie trotzdem höflich was wir trinken möchten. „Findet ihr das nicht etwas gemein? Immerhin hat nur Cifer Riku geschlagen“, sagt Yuna, als wir auf die Getränke warten. „Mit gefangen, mit gehangen. Sie haben auch als Team gewonnen und verloren, genau wie wir, wobei wir nur gewonnen haben“, grinst Sora. „Und so ein Service ist doch auch mal schön. Nich immer diese Schlangen am Buffet, bis wir unser Essen hatten war es meistens kalt“, stimme ich Sora diesmal sogar zu. Ich finde die haben das verdient. Schließlich haben sie gegen die anderen Mannschaften auch öfters sehr aggressiv gespielt. Kurze Zeit später bringt uns Kairi die Getränke und dazu das Abendessen, was wir genüsslich verspeisen, während Cifer und seine Freunde warten müssen bis wir alle fertig sind. Einzig und allein unser Spüldienst drückt meine gute Stimmung an diesem Abend. Doch als wir diesmal mit den Mädchen zusammen am Lagerfeuer sitzen und den Tag noch mal Revue passieren lassen, finde ich, dass heute echt super war. „Du... Roxas..., also... wie wärs… tauschst du im Zelt mit Sora den Platz?“, flüstert mir Riku ins Ohr, als wir auf dem Weg zu unserem Platz sind. WAS? Hat er das gerade echt gefragt? Eigentlich war er immer neben Sora, dann kam Tidus und dann ich. „Und Sora?“, will ich wissen. „Der ist einverstanden“, entgegnet Riku sofort. „Ach ja? Hast du ihn vor mir gefragt?“, bohre ich weiter. „Ja, ich… na ja… du bist so weit weg… und so…“, stammelt er kläglich. „Ach Riku, mach dich nicht so verrückt. Ich tausche mit Sora“, versichere ich ihm, als wir dann bei unserem Zelt ankommen. „Ach echt? Das heißt ja mein Schätzchen gehört jetzt mir allein“, freut Wakka sich, der anscheinend mitgehört hat. „Ich muss doch eurem Glück auf die Sprünge helfen“, erkläre ich, als wir in unser Zelt gehen und unsere Schlafsachen anziehen. Als ich an diesem Abend einschlafe sind Rikus Finger fest mit meinen verschränkt und ich weiß seinen warmen Körper neben mir. Kapi 5 Ende Über Kommentare freue ich mich sehr ^^ Kapitel 6: Das Ferienlager Teil 4: Money, money, money ------------------------------------------------------ Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hallo ihr ^^ erstmal ein schönes, neues Jahr (okay, kommt ein bisschen spät, aber besser spät als nie XD) und danke für die Kommis fürs letzte Kapitel ^^ Jedenfalls hab ich wieder ein Kapi fertig und ich hab mir jetzt nen Plan geschrieben, wann ich die restlichen hoch laden werde, weil die Story mittlerweile fertig ist und schon am zweiten Teil sitze. Gut, so viel von mir… Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 6: Das Ferienlager Teil 4: Money, money, money „Na freust du dich schon?“, wiederholt Riku meine Frage von gestern, als wir am nächsten Tag im Bus zur Stadt sitzen. „Warum denn? Is nur ne Stadt, die haben wir zu Hause auch“, bin ich ehrlich gesagt wenig begeistert. Ich habe solchen Muskelkater von gestern und jetzt soll ich den ganzen Tag in so einer blöden Stadt rumlaufen. „Na ja, shoppen mit mir. Du kannst mich den ganzen Tag in Outfits stecken, die dir gefallen und wir können uns auch mal von den anderen abkapseln“, erklärt Riku lächelnd. „Hm, dann freue ich mich vielleicht ein bisschen“, wiederhole auch ich seine Antwort von gestern, als der Bus hält. Zuerst müssen wir uns natürlich auch noch ein Museum ansehen, bin mal gespannt welches Cloud ausgesucht hat. Ich bin mir sicher irgendetwas langweiliges, zum Beispiel Technik oder Autos oder so ein typischer Jungskram. Aber ich werde sehr überrascht, als wir in eine Kunstausstellung gehen, in der auch Fotografien stehen. Perfekt für Riku. Ich freue mich für ihn. Er liegt uns ja oft damit in den Ohren, dass sein Hobby keiner mag. Jetzt wird er mal sehen wie viele Leute es mögen. Die Ausstellung ist echt cool. Riku ist die ganze Zeit völlig aus dem Häuschen und freut sich über jedes neue Bild, dass er erspäht. Dann steht er minutenlang schweigend da und dann sagt er: „So will ich auch mal fotografieren können“. So ging das die ganze Zeit und bei jedem Bild, was dazu führt, dass Tidus, Sora, Yuna, Riku und ich, die letzten sind, die wieder am Eingang ankommen. Jetzt ist es gerade mal Mittag, wir haben noch einen ganzen Nachmittag zum Einkaufen. „Gehen wir zuerst essen?“, ist Soras erste Frage, sobald wir aus der Ausstellung sind. „Vielfraß“, kommentiert Tidus, leider knurrt sein Magen genau in diesem Moment, was den anderen wieder einen Anlass zum Lachen gibt. „Okay, wir gehen essen“, stimmt nun auch Tidus zu und wir suchen uns in einer kleinen Pizzeria einen Platz. Ich fühle mich hier irgendwie überhaupt nicht wohl. Das Restaurant sieht so aus wie ein typischer, amerikanischer Diner. Plätze für vier Personen auf gegenüberliegenden Lederbänken, Tische für mehr Personen in der Mitte des Gastraumes, also auf dem Präsentierteller, genau daran sitzen wir im Moment. Dann noch hohe Hocker an der Theke. Ich mag das überhaupt nich, aber ich halte den Mund, schließlich kann ich nicht schon wieder eine Extrawurst verlangen. Na ja wenigstens beim Essen hebe ich mich von den anderen ab, alle, bis auf mich bestellen eine kleine Pizza, ich einen Salat. „Und du willst wirklich nur nen Salat?“, fragt Riku mich. „Ja, ich hab doch morgens viel gegessen“, antworte ich. Eigentlich habe ich jetzt noch gar keinen Hunger, aber würde ich nichts essen, wären Soras Kommentare vernichtend und darauf hab ich im Moment echt keine Lust. „Was wollt ihr euch heute alles kaufen?“, will Yuna dann wissen. „Klamotten, meine Auswahl war im letzten Jahr wirklich scheiße“, entgegnet Sora. Da hat er aber so was von Recht. Seine Klamotten waren der letzte Mist, er hätte sich ebenso gut einen Kartoffelsack anziehen können. Es stand ihm null, genauso wie seine Haarfarbe. „Und du?“, bohrt Yuna bei Riku weiter. „Keine Ahnung. Ich brauche eigentlich nichts weiter“, erklärt er. „Ich suche dir trotzdem mal ein paar Sachen aus. Es kann dir ja nicht schaden“, melde ich mich erstmals zu Wort. „Ohhh, unser Modefreak hat gesprochen“, witzelt Tidus. „Ja und? Ich freue mich schon wenn er mir was aussucht“, verteidigt mich Riku sogar. Wow, Riku wird ja mutiger. Das finde ich mehr als gut. Er hatte eh nie einen Grund so ein graues Mäuschen zu sein, wie er vorgibt. Er sieht doch klasse aus und mit ein paar moderneren Klamotten, würden die Mädchen auf ihn fliegen, wenn er auch auf sie fliegen würde. „Also ich bin auch schon gespannt drauf“, stimmt Sora zu. „Na ich auch, wenn Tidus weiter solche Machosprüche reißt muss er aufpassen, dass ich ihm nicht weglaufe“, hat es jetzt sogar Yuna auf Tidus abgesehen. „WAS?“, fragt der völlig durch den Wind. Ihm tut das anscheinend echt weh, aber ich finde manchmal hat er das auch verdient. „War doch nur ein Witz“, beschwichtigt Yuna ihn grinsend. „Gemeinheit“, schmollt Tidus wie ein kleiner Junge, als unser Essen kommt. Der Salat is echt scheiße, das Dressing is total versalzen und das Gemüse schmeckt alles andere als frisch. „Was hast du denn?“, fragt Riku, als er merkt, dass ich in dem „Salat“ nur herumstochere. „Das Zeug schmeckt wie drei Wochen alt“, gebe ich genervt zurück. „Echt? Meine Pizza schmeckt. Zeig mal her“, entgegnet er, nimmt meine Gabel und isst einfach etwas davon. „Also ich weiß nicht was du hast, er schmeckt doch gut“, hält er das sogar für essbar, noch schlimmer, er findet es lecker. „Dann iss du ihn“, antworte ich und nippe an meiner Cola. Sogar die is scheiße. Keine Eiswürfel, brühwarm und viel zu wenig im Glas. Dieser Laden ist der größte Reinfall. „Quatsch, ich kann dir doch nich deine Sachen wegessen“, ist Riku dagegen. „Ich mag ihn doch eh nich, also iss, sonst lass ich ihn zurückgehen“, bin ich radikal. „Na gut“, stimmt er zu. „Musst du so hart sein?“, will Sora plötzlich wissen. Eigentlich hatte er sich die ganze Zeit mit Tidus, Yuna und essen beschäftigt, aber anscheinend hatte er auch noch Zeit uns zu belauschen. „Ich bin nicht hart. Was kann ich dafür wenn mir dieser so genannte Salat nicht schmeckt“, erwidere ich. Was muss er sich einmischen? Ist doch mein Problem nicht seines. „Ich meinte du musst Riku kein Essen aufschwatzen“, erklärt er und funkelt mich böse an. Was soll das denn jetzt? Riku hätte genauso gut ablehnen können, hätte ich das eklige Zeug einfach zurück gehen lassen und fertig. „Er musste ja nicht annehmen“, tue ich die ganze Sache ab. „Du weißt doch wie er ist“, antwortet Sora sofort. „Mein Gott, dann gebe ich es zurück. BEDIENUNG!“, rufe ich eines der Mädchen, die hier arbeiten und schnappe mir das Salatschälchen, das ich zu Riku gestellt hatte. „Ja, bitte?“, fragt sie, als sie neben mir steht. „Der schmeckt mir nicht. Ich will ihn zurück gehen lassen. Ich möchte nichts mehr anderes dafür, danke“, scheuche ich sie regelrecht wieder weg, sobald sie den Salat in der Hand hatte. „Das war aber nicht nett“, findet Yuna. „Sag das Sora“, gebe ich wütend zurück. Sora sieht bedenkt mich mit einem Blick, der sagt „Leb deine pubertären Verhaltensweisen irgendwann anders aus, aber nicht jetzt“. Und wer hat damit angefangen? Wer hat sich plötzlich neue Freunde gesucht und hat seine alten und seine Familie behandelt wie Dreck? Er, nicht ich. Soll er sich doch an seine eigene Nase fassen. „Könnten wir jetzt einfach mal in Ruhe essen?“, fragt Riku. Alle stimmen zu und es wird merkwürdig still an unserem Tisch. Ich trinke schlecht gelaunt meine Cola und schaue den anderen beim Essen zu. Wie sie alles in sich reinstopfen, als hätten sie schon monatelang keine Pizza mehr bekommen. Widerlich, das Ganze einfach nur widerlich. Ich schrecke auf, als plötzlich etwas meine Hand, die auf meinem Bein liegt berührt. Ich sehe hinunter, es ist Rikus Hand, deren Finger sich mit meinen verflechten wollen. Ich lasse es zu, sehe ihm lächelnd entgegen, was er erwidert. „Weißt du, ich finde es nicht schlimm wenn du so bist“, flüstert er mir noch zu. „Es gehört zu dir, wie alles andere auch“ Wow und ich dachte er hasst mich für meine gelegentlichen Gefühlsausbrüche. Auf jeden Fall dachte ich das nach dem Nachmittag im Zelt, an dem wir Karten gespielt haben. „Danke“, gebe ich leise zurück, leider nicht leise genug, denn Sora wird auf unser Gespräch aufmerksam. „Für was denn?“, fragt er durcheinander, doch als er unsere Hände sieht versteht er sofort, dass es nicht für ihn bestimmt war. Er grinst mich an, doch ich mag das überhaupt nicht. Warum muss er jetzt grinsen??? Darf ich nicht Rikus Hand halten ohne, dass er sich darüber lustig macht? „Grins nich so doof“, fahre ich ihn wütend an. „Tut mir Leid, dass ich mich für dich freue“, gibt er jetzt selber geknickt zurück und löst seinen Blick von mir und unseren Händen. Es dauert noch eine Weile bis die anderen alle fertig sind und wir endlich gehen können. Einige Minuten später machen wir dann die Läden unsicher. „Also… wie wärs hiermit?“, frage ich und halte Riku ein T-Shirt mit einem coolen Aufdruck, bestehend aus Sternen und Würfeln, an den Körper. „Hm, ich probiers mal“, gibt er zurück und will schon gehen. „Nee, warte ich such dir erst noch was dazu aus“, halte ich ihn davon ab. „Die Hose dazu, ja genau, die is es“, rede ich mehr mit mir selbst, als ich die perfekte Hose für ihn finde. „Dann brauchst du noch eine Jacke und natürlich Schuhe, die die du an hast sind ja mehr als ausgelatscht“, lasse ich kein gutes Wort über Rikus Outfit fallen. Es dauert schließlich noch etwas bis ich alles beisammen habe und Riku zu den Umkleidekabinen schicke. „WOW, das sieht ja scharf aus“, ist es nicht ich der Riku lobt, als der aus der Kabine kommt, sondern Sora, der plötzlich wieder zu uns stößt. „Vielleicht überleg ich mir das noch mal mit uns“ „Nix da“, gebe ich zurück und ziehe Rikus Kleidung noch etwas zurecht. „Gefällt es dir?“, will er wissen. Oh ja und wie. Riku hat jetzt nicht mehr seinen ewig weiten Pulli an, sondern ein cooles T-Shirt mit einer leichten Sommerjacke aus Leder, dazu eine etwas engere schwarze Jeans und Sneakers. Es sieht super aus und steht ihm total. „Ja, es sieht toll an dir aus“, bestätige ich. „Aber das wichtigste ist, gefällt es dir?“ „Na ja, ich werde mich wohl erst daran gewöhnen müssen, aber ich finde es nicht schlecht. Ich glaube ich nehm es mit“, stimmt Riku zu. „Alles? Das ist doch sündhaft teuer“, steuert Sora seinen Kommentar bei. Obwohl er mir ein bisschen zu radikal ist muss ich ihm zustimmen. Wir haben uns nicht den billigsten Laden ausgesucht. Sora und ich mussten schon immer auf die Preise gucken und unser Taschengeld einteilen, aber für Riku scheint das alles ganz einfach zu sein. „Egal, meine Eltern geben mir immer genug Geld wenn ich zu Oma gehe“, erklärt Riku und verschwindet wieder in der Kabine. Sora zieht eine Braue hoch, ich denke ich weiß woran er denkt. Unser Feriennachbar erzählt sonst nur Schlechtes von seinen Eltern und jetzt? Jetzt sind sie plötzlich so freundlich ihm Geld zu geben wenn er zu seiner Oma geht? „Kaufst du dir eigentlich nichts?“, fragt Riku, als ich mit ihm an der Kasse stehe. „Nee, höchstens ein Buch, ich muss mein Taschengeld schön einteilen, sonst hab ich gegen Ende des Monats nichts mehr“, antworte ich ehrlich. „Hm“, brummt er nur, ehe er seine Sachen der Kassiererin gibt, die sie einscannt. Der Betrag, der da zu Stande kommt ist beachtlich. Mein ganzes Taschengeld für einen Monat um genau zu sein. „Danke für den Einkauf und beehren Sie uns mal wieder“, verabschiedet uns die Verkäuferin freundlich und wir gehen zu Sora und den anderen, die schon vor dem Laden gewartet haben. „Da is einer fündig geworden, was?“, fragt Yuna sofort. „Ja, Rox hat mir tolle Sachen ausgesucht“, entgegnet Riku und lächelt einfach nur traumhaft, bevor wir in den nächsten Laden gehen, den hauptsächlich Yuna auseinander nimmt. Sie schlägt auch ganz schön zu. Na ja, gut, sie ist ein Einzelkind und ihre Eltern können sie deshalb nach Strich und Faden verwöhnen. Im nächsten Geschäft suche ich erneut für Riku Sachen aus, diesmal einen Pullover, eine Hose und einen Wintermantel. Er nimmt diesmal nur die Hose und den Mantel, aber mir wird bei dem hohen Betrag ganz schwindlig. Wie kann er sich das leisten? Selbst wenn ihm seine Eltern Geld für die Ferien geben, so viel kann es doch gar nicht sein. „Bist du Millionär?“, fragt Sora ihn schließlich, als auch er die Zahlen realisiert hat. „Quatsch, meine Eltern sind nur darauf bedacht, dass es mir bei Oma auch gut geht“, erzählt Riku. Gut geht? Wenn er noch mehr Geld bekommen hat, könnte er sich glatt ein Hotel leisten, er bräuchte gar nicht bei seiner Oma zu übernachten. So geht es den ganzen Tag weiter, Riku hat am Schluss am meisten gekauft. Sora hat zwar auch viele Sachen in den Billigläden gefunden, aber Riku ist der unangefochtene Champion heute. Meine Ausbeute war lediglich ein Buch, Yuna hat Klamotten und was für Tidus besorgt und Tidus neue Schuhe und etwas für Yuna. Als wir nach einem gemeinsamen Abendessen, in einem weit aus besseren Restaurant, als das von heute Mittag, nach Hause fahren, muss ich die Hälfte von Rikus Tüten bei mir zwischenlagern, da er keinen Platz mehr für sie hat. „Kann ich dich was fragen?“, will ich wissen, als wir nachts in unseren Schlafsäcken liegen und unsere Hände wieder fest miteinander verschmolzen sind. Tidus und Sora schlafen schon, komischerweise hat der Tag sie heute mehr geschafft, als das Fußballspielen gestern. „Was möchtest du denn wissen?“, gibt Riku zurück. „Jetzt mal ohne Spaß, du bist reich oder? Ich meine selbst wenn dir deine Eltern Geld für deine Ferien gegeben haben so viel kann es doch nicht gewesen sein? Du hast mein Taschengeld für ein halbes Jahr an einem Tag ausgegeben“, kann ich mich nicht mehr zurück halten. Ich wollte ihn fragen wenn kein anderer mehr wach ist, deshalb musste ich ihn auch dazu bringen nicht einzuschlafen obwohl er einige Male fast soweit war. „Ich möchte auf diese Frage nicht antworten“, erwidert Riku, löst seine Hand und dreht sich um sodass ich nur noch seinen Rücken vor mir habe. WAS? Er will nicht antworten? So etwas hat er noch nie gesagt. Er war immer freundlich und nett und alles, aber so was? „Riku...“, flüstere ich und lege ihm eine Hand an die Schulter, doch er ist entweder eingeschlafen oder tut er nur so. Jedenfalls antwortet er nicht mehr, was mich dazu veranlasst auch zu schlafen. Rikus POV Wie konnte ich auch so dumm sein? Die anderen wundern sich natürlich wie ich so viel Geld an einem Tag ausgeben kann. Riku du bist so ein Idiot!! Wütend schlage ich mit der Faust auf den Boden unter mir. Aua!!! Der Boden ist hart. Mist, meine Hand tut jetzt echt weh. Sogar zum Aufregen bin ich zu blöd. Saubere Leistung! Ich stehe leise auf, als der Schmerz in der Hand nicht nach lässt und will das Zelt verlassen. „Riku?“, flüstert Roxas plötzlich. Mist, jetzt ist der auch noch wach. „Schlaf weiter“, gebe ich zurück. „Nein, wohin gehst du?“, lässt Roxas sich nicht abwimmeln und richtet sich schon auf. Wenn er so weiter macht weckt er noch die anderen auf und dann ist das Chaos perfekt. „Komm mit, ich muss zum See“, entgegne ich und wir verlassen so leise und schnell wie möglich das Zelt um zum See zu schleichen. „Was hast du gemacht?“, fragt Roxas, als ich die Hand in das kühle Wasser halte. „Ich war wütend und hab auf den Boden geschlagen“, entgegne ich. „Warum warst du wütend?“, will er wissen und setzt sich neben mich. Wow, das Mondlicht sieht echt cool auf seiner blassen Haut aus. „Nur so“, antworte ich und schaue weg. „Weil ich dich nach dem Geld gefragt habe?“, kommt Roxas sehr schnell auf die richtige Fährte. „Nein“, lüge ich. „Warum dann?“, lässt er nicht locker. „Können wir das Thema nich lassen?“, bitte ich und schaue ihn flehend an. „Wenn du willst, ich dachte nur du würdest mir erzählen was dich bedrückt. Was solls? Behalt es für dich, mir egal“, sagt Roxas gleichgültig und zuckt mit den Schultern. Ich weiß, dass er manchmal so sein kann, aber ich nehme ihm einfach nicht ab, dass es ihm völlig Wurst ist. „Ach Roxas, es tut mir Leid“, entschuldige ich mich, nehme die Hand aus dem Wasser und lasse mich auf den Boden fallen. „Ich werde dich darüber aufklären, irgendwann, aber im Moment hält mich irgendwas zurück. Tut mir Leid“ „Nich so schlimm. Ich rede ja auch nicht gerne über Sachen, die mich bedrücken“, tut er jetzt trotzdem so, als würde er es verstehen und rückt etwas näher zu mir. „Aber ich finde es süß von dir, dass du dich entschuldigst“, flüstert er mir zu und legt seinen Kopf an meine Schulter. Ich schlinge meinen Arm um seinen warmen Körper, sein Kopf rutscht dabei an meine Halsbeuge und seine Haare kitzeln leicht an meiner Nase. Ich bin ihm so schön nah, ich mag es. Es ist so neu, aber doch wunderbar und super. „Wir dürfen hier eigentlich nicht sein oder?“, fragt Roxas plötzlich und sieht mir mit seinen tiefblauen Augen entgegen. Sie sind so klar und scheinen in der Dunkelheit mehr denn je zu strahlen. „Kümmert dich das grade?“, will ich wissen und komme seinem Gesicht ganz nahe. „Nein“, entgegnet Roxas leise, lässt seine Hand in meinen Nacken wandern und überwindet so die letzten Millimeter zwischen unseren Mündern. Erneut fühle ich seine ach so weichen und warmen Lippen. Diese neuen Gefühle sind wieder in mir, Lust, Freude und purer Genuss durchfluten mich. Immer wieder fallen meine Lippen auf seine und steigern das Verlangen nach mehr. Er setzt sich mittlerweile auf meine Beine, meine Zunge wandert über seine Lippen und verlangt Einlass. Plötzlich drückt er mich von sich. Was ist denn los? „Da kommt jemand“, erklärt er, wir stehen schnell auf und flüchten in den Wald. „Wer ist das?“, frage ich, als ich die beiden Gestalten sehe, die sich am See treffen. Nacht ist echt scheiße. Aber auf jeden Fall sind es ein Junge und ein Mädchen, wenigstens das erkenne ich. „Das sind Kairi… und... Cifer? Natürlich, das sind sie. ich erkenne sie ganz deutlich“, hat Roxas anscheinend bessere Augen als ich. „Was machen die hier?“, will ich wissen. „Keine Ahnung, hör doch zu“, entgegnet er und ich spitze meine Ohren. „...dieser Trottel, ich hasse ihn... wie kann er mir den Laufpass geben?“, höre ich Kairi. „Was willst du denn mit dem? Er ist fast den ganzen Tag griesgrämig, also vergiss ihn und mach ihn fertig. Ihn und seinen dummen Freund“, gibt Cifer zurück. Na toll, jetzt halten die hier Kriegsrat oder was? „Nein, dein ach so toller Tipp mit dem Fußballspiel hat mir schon gereicht, wegen dir muss ich ihn jetzt bedienen“, regt sie sich auf. Dann hat Cifer sie also überredet. Trottel! „Ich glaube wir gehen jetzt. Ich möchte das nicht unbedingt hören“, erklärt Roxas, tritt neben mich und nimmt meine Hand. Ich teile zwar seine Meinung nicht, aber allmählich wird mir kalt. Wir gehen leise wieder zurück und schaffen es unentdeckt zurück ins Zelt. „Und diesmal bleibt deine Hand da“, schärft mir Roxas ein und verschränkt seine Finger mit meinen. Kapi 6 Ende Freue mich über Kommis ^^ Kapitel 7: Das Ferienlager Teil 5: Der letzte Tag ------------------------------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hallo ihr ^^ vielen Dank für die Kommis vom letzten Kapitel ^^ hab mich sehr darüber gefreut. Jetzt aber viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa PS: Hab drei neue Storys on. Zweimal von Kingdom Hearts und einmal Supernatural. Würde mich freuen wenn ihr da auch mal reinschaut ^^ Kapitel 7: Das Ferienlager Teil 5: Der letzte Tag Ein ständiges Kitzeln an meiner Nase weckt mich am nächsten Morgen. Was ist das? Eine Mücke? Aber warum kommt die ausgerechnet zu mir? Genervt schlage ich gegen meinen unfreiwilligen Wecker und mache langsam die Augen auf. „Du bist so süß wenn du schläfst“, findet Roxas, der lächelnd neben mir kniet und einen Grashalm in der Hand hält. Sora und Tidus sehe ich nirgends. Wie spät ist es eigentlich? Ist schon wieder Frühstückszeit? „Ist schon wieder Morgen?“, frage ich total durcheinander. Warum bin ich heute nur so fertig? Macht das ein Tag in der Stadt? Das war doch nur Einkaufen, wie kann man da so müde sein. Und meine Beine erst, die brennen, als wäre ich Marathon gelaufen. „Na klar, was denkst du denn? Jetzt zieh dich an. Ich warte vor dem Zelt auf dich“, erklärt Roxas und lässt mich allein. Seufzend schließe ich erneut meine Augen. Ich bin so fertig und meine Hand tut mir immer noch weh. Ich will jetzt noch nicht aufstehen, aber es muss wohl sein. Und bald kann ich ja wieder ausschlafen und sogar in einem richtigen Bett, der heutige Tag ist unser letzter im Feriencamp und irgendwie bin ich froh darüber. Ich meine Tidus, Sora, Roxas und Yuna sind ja echt nett und ich bin mehr als glücklich darüber, dass ich jetzt mit Roxas zusammen bin, aber ich brauche ab und zu meine Zeit allein und mit meinen Großeltern. Immerzu nur Freunde ist auch doof. „Riku, jetzt mach schon, wir kommen noch zu spät zum Frühstück“, drängt mich Roxas Stimme dann. Ich zwinge mich aufzustehen und krabbele widerwillig aus dem Schlafsack um mich umzuziehen. Auf dem Weg zum Essensplatz und beim Frühstück selbst rede ich keinen Ton, ich bin einfach noch viel zu müde. „Hats dir eigentlich die Sprache verschlagen oder was ist los?“, fragt Sora, als wir Zähne putzen. Roxas war schon früher fertig und müsste mittlerweile schon beim See sein. Da es unser letzter Tag ist, dürfen wir machen was wir wollen und wir fünf haben beschlossen am See zu relaxen. „Ohhhh Sora, ich bin so müde. Mir könnten auf der Stelle die Augen zu fallen“, teile ich ihm seufzend mit. „Tja, was schleichst du dich auch nachts weg. Wars denn schön mit Rox?“, will er wissen. WAS? Er denkt doch nicht etwa wir hätten... NEIN, Sora denkt doch so was nicht oder doch? Eigentlich ist es ja ganz normal, wenn wir nicht erst ein paar Tage zusammen wären und beide noch keine Erfahrung in so was hätten. „Du redest heute echt nicht viel“, bemerkt Sora, als ich ihm nicht geantwortet habe. „Nein, nein, mich wundert es nur, dass du schon an so was denkst“, erkläre ich. „Ach ja? An was denk ich denn?“, neckt er mich. „Sex“, gebe ich leise und etwas verlegen zurück. Sora prustet sofort los und hätte sich dabei fast verschluckt. Ich kapiere grad gar nicht was los ist. Irgendwie komm ich mir ganz schön verarscht vor. „Tja, jetzt weiß ich an was du denkst“, informiert Sora mich immer noch mit einem Ausdruck, als würde er jederzeit wieder los lachen. „Aber du hast doch... du hast nicht dasselbe gemeint wie ich oder?“, frage ich. Langsam verstehe ich, er wollte nur wissen wie es war und nicht wie ES war. „Nein, eigentlich hat mich nur interessiert ob ihr euch gestritten habt oder nicht. Ich dachte weil du die ganze Zeit nicht redest ist irgendwas passiert“, erzählt er und wäscht sich das Gesicht, ehe er seine Zahnputzsachen zusammen sucht. Ich tue es ihm gleich. „Nein, wir haben nicht gestritten. Ich hab nur Wasser für meine Hand gebraucht und dann haben wir eben noch ein bisschen am See gesessen“, erkläre ich dann, als wir die Sanitäranlagen verlassen und nach einem Abstecher beim Zelt zum See gehen. „Weißt du was? Im See kannst du Roxas nahe sein ohne, dass einer Verdacht schöpft, ist das nicht toll?“, fragt Sora mich. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Bei dem Unsinn, den wir hier immer veranstalten wird keiner was gegen die körperliche Nähe von mir und Roxas sagen, schließlich kabbelt jeder mal mit jedem. „Das is sogar super“, finde ich, als wir am See ankommen und ich Rox zum ersten Mal seit letztem Jahr in Badeshorts sehe. OMG!! Hatte er schon immer so einen süßen Bauch? Er is so straff und eben und rein und schön und… einfach unbeschreiblich. Daran kann ich mich einfach nicht satt sehen. „Also so offensichtlich solltest du ihn vielleicht nicht anstarren“, gibt Sora mir noch einen Tipp, ehe wir ins Wasser zu Tidus, Yuna und Roxas gehen. „Na wie wärs mit einem kleinen Wettschwimmen zur Liegeinsel?“, fragt Tidus in die Runde. Wir stimmen alle zu. Ich hab zwar keine große Lust, aber ich kann schlecht alleine zurückbleiben und auf der Insel ist noch niemand. „Auf die Plätze, fer...“ „LOS!“, drängelt sich Sora nach vorne in dem er einfach schon mal los schwimmt. Wütend schießen ihm alle anderen hinter her. Nur ich nicht, ich hasse schwimmen und bin dementsprechend sehr langsam. Ich würde eh nicht gewinnen, also was soll die Mühe, außerdem ist das im Moment nicht gerade das Richtige. Meine Beine schmerzen immer noch höllisch. „Ich warte auf dich“, reißt mich Roxas plötzlich völlig aus meinen Gedanken, als er vor mir herum schwimmt. „Ach Quatsch, schwimm ruhig schon mal vor. Wir sehen uns in fünf Minuten“, gebe ich zurück. „Ich will aber warten, Sora hat eh schon gewonnen“, erklärt er und passt sich meinem Schneckentempo an. Es ist schön, dass er auf mich Rücksicht nimmt, wirklich nett von ihm. Aber manchmal wäre es mir lieber, er würde nicht so viel Verständnis dafür haben und auch mal selbstsüchtig sein. So wird er sich mir gegenüber wohl nie verhalten. „Würdest du heute Abend etwas anziehen was ich dir aussuche?“, fragt Roxas, als wir langsam weiter schwimmen. „Warum denn? Ist doch nur ein Lagerfeuer“, antworte ich. Heute Abend treffen sich die Jungen und Mädchen zum gemeinsamen Lagerfeuer am Essensplatz. Wir werden Würstchen über dem Feuer braten, so was mag ich gar nicht. „Na ja, aber das Abschlusslagerfeuer ist immer etwas Besonderes“, erklärt Roxas. „Und warum?“, will ich wissen, als wir schon fast wieder bei den anderen sind, die es sich auf der Schwimminsel schon gemütlich gemacht haben. „Na ja... wir sind alle zusammen... es gibt gute Würstchen... Cloud und Aerith sind auch lockerer als sonst… eine gute Runde um mich mit dir sehen zu lassen…“, murmelt Roxas den Schluss mehr zu sich selbst, als dass er mit mir redet. Heißt das, er will es auch dem Rest erzählen? Er will es publik machen? Wow und das nach drei Tagen??? Rox ist ja lockerer als ich dachte. „Du sagst es allen anderen?“, erkundige ich mich neugierig. „Nein, ich werde es ihnen zeigen!“, erklärt er mit einer Euphorie, die ich noch nie bei ihm gesehen habe und steigt aus dem Wasser auf die Insel. „Komm rauf“, hält er mir dann seine Hand hin. Ich weiß, eigentlich bin ich nicht gemein, aber ich kann einfach nicht widerstehen. „Ja, ich komme“, sage ich unschuldig und ziehe dann so fest an seiner Hand, dass er hinter mir ins Wasser plumpst, während ich auf die Insel steige. „Gemeiner Hund!“, schimpft Roxas, als er pitschnass wieder auftaucht. Doch alle anderen und ich finden es schrecklich komisch und sogar Rox selber lächelt, als er sich zu mir auf die Insel setzt. „Weißt du, dass ich auch gemein sein kann?“, will er dann wissen und fängt an mich so sehr zu kitzeln, dass ich vor lauter Gegenwehr, auch ins Wasser falle. Diesmal lachen sie über mich, außer Roxas, er bedenkt mich nur mit einem verschmitzten Grinsen, als ich wieder zum Vorschein komme. Im ersten Moment hatte ich total Angst, ich komme nicht mehr hoch, ich sollte ihm mal sagen so was nicht mehr zu machen. „Weißt du, wenn wir beide zusammen gemein sind, wäre das doch viel besser“, kommt mir gerade eine Idee, als ich wieder bei Sora und Co bin. Roxas versteht sofort und wir schubsen zuerst den noch lachenden Tidus von der Insel, dann nehmen wir Sora an Armen und Beinen und schmeißen ihn ins Wasser. Nur noch Yuna ist übrig. Sie lacht immer noch wegen Tidus und Sora, die mit überraschten Gesichtern im See gelandet sind. Irgendwie scheint sie sich nicht bewusst zu sein, dass sie ihnen gleich folgen wird. „Also auf geht’s“, freue ich mich. Wir stehen vor Yuna und ihr fällt es wohl gerade wie Tomaten von den Augen. „Nein, Jungs, das macht ihr nicht? Ich hab euch doch nichts getan, bitte nicht“, bettelt sie, als wir sie an Armen und Beinen packen und sie sich nach Kräften wehrt. „Egal, du kannst trotzdem mal eine Dusche vertragen“, findet Roxas und Yuna landet nun bei Sora und Tidus. „Ha, ha, Insel erobert, jetzt gehört sie uns“, freue ich mich wie ein kleiner Junge, schließlich hatte ich in meiner frühen Kindheit keine Gelegenheit so was zu machen. Wie auch? Ohne Freunde. Doch dann höre ich etwas, dass meine ganze Aufmerksamkeit beansprucht. Es lacht jemand, aber es ist nicht Tidus, Yuna, Sora oder ich. Es ist Roxas. Roxas lacht. Ich höre es zum ersten Mal. Zum ersten Mal ein Lachen von ihm und es ist wunderschön. „OMG, du lachst, du lachst“, kann ich es immer noch nicht fassen, als ich mich zu ihm gedreht habe und er es tatsächlich ist. „Warum auch nicht?“, fragt Roxas und küsst mich, um nichts verlegen, auf die Wange. Sofort brennt die Stelle, als hätte mir jemand brennende Kohle darauf gelegt. Hat er das grade echt gemacht? Er küsst mich? Vor Yuna? Ach du meine Güte, der Tag könnte nicht besser anfangen, sogar meine Beinschmerzen hab ich mittlerweile vergessen. „Hast du… du hast doch… das war doch ein Kuss oder?“, will Tidus Freundin stammelnd wissen, als sie zusammen mit Sora und Tidus wieder bei uns ist. „Na klar, warum auch nicht? Riku ist doch süß oder?“, will Roxas wissen und grinst uns alle mit einem strahlenden Lächeln an, das uns fast erblinden lässt. OMG, ich muss ihm unbedingt sagen, dass er nicht so wie Sora werden soll und immerzu nur lacht, lächelt oder grinst, sonst trage ich noch ernsthafte Augenbeschwerden davon. „Das heißt ja… ihr seid jetzt zusammen!!!! OMG, ICH FREU MICH“, ist Yuna ganz aus dem Häuschen und fällt Roxas um den Hals. Leider so stark, dass sie sich und ihn ins Wasser schmeißt. Ich wäre gerne nach gesprungen und hätte Roxas befreit, schließlich ist er mein Freund, aber die Angst vor meinen schlechten Schwimmkünsten kann ich im Moment nicht überwinden. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht“, entschuldigt sich Yuna sofort, als sie neben Roxas auftaucht. Er antwortet gar nichts, sondern kommt einfach wieder auf die Insel. „Hier, ich halt ihn fest und du umarmst ihn. Sonst haben wir heute noch ne Wasserleiche“, erklärt Rox, als er von hinten die Arme um mich schlingt. „Okay, warte, ich muss mich erst noch darauf vorbereiten… Moment… jetzt geht’s… OMG, ICH FREU MICH“, schießt Yuna auch auf mich wie eine wild gewordene Furie zu und fällt mir um den Hals. Jeder andere Typ wäre wohl froh darüber gewesen wenn ihn ein Mädchen wie Yuna umarmt, aber ich konzentriere mich viel lieber auf Roxas. Seine sanfte Haut auf meiner is viel schöner, als der Körper von Yuna an mich gepresst. „Danke, ich mich auch“, gebe ich zurück, nachdem sie mich endlich wieder los lässt und sich leider auch Rox Arme wieder lösen. „Hmmm, Moment mal, seid ihr beide eigentlich gar nicht überrascht?“, fällt Yuna dann ein und sie wendet sich an Sora und Tidus. Roxas nutzt die Gelegenheit uns einen sonnigen Platz auf der kleinen Insel zu suchen. Ich lege mich zuerst hin, Roxas neben mir, aber er hat irgendwie keine Ruhe. Immerzu bewegt er sich. „Was hast du denn?“, will ich nach ein paar Minuten wissen. „Hmmm, also kann… darf ich… mein Kopf… würde es dir was ausmachen, wenn ich deinen heißen Bauch, als Kopfkissen missbrauchen würde?“, rückt er mit der Sprache raus. Ich muss grinsen, so süß wie er das ausgedrückt hat. Und er findet meinen Bauch heiß, OMG, mir wird langsam auch heiß. „Natürlich nicht, Rox, natürlich nicht“, entgegne ich und fühle keinen Moment später seine nassen Haare und den dazu gehörigen Kopf auf meinem Bauch. So verbringen wir die restliche Zeit bis zum Mittagessen. Ab und zu schwimmen andere Mädchen und Jungs aus dem Camp zu uns, aber keiner wundert sich über Roxas und mich. Eigentlich dachte ich, dass es wenigstens etwas Verwirrung anrichtet, aber dazu reicht unsere Nähe wahrscheinlich noch nicht aus, schließlich habe ich Sora auch schon so nahe an mich heran gelassen. „Schon ne Idee, was wir jetzt machen?“, fragt Yuna, als sie, Tidus und Sora uns beim Spülen helfen. „Wir könnten ne Runde Fußball spielen“, schlägt Tidus vor. Doch sofort bekommt er ein einstimmiges „NEIN“ von uns zu hören. „Wie wärs noch mal mit Schwimmen?“, will Sora wissen. „NEIN!“, protestiere ich kaum, dass er ausgeredet hat. Roxas grinst mich an. Na toll jetzt findet er das auch noch lustig. „Dann bleibt ja auch noch total viel übrig“, beschwert Yuna sich. „Wir könnten auch Karten spielen“, kommt mir eine Idee. „Oder wir machen ne Fotosession mit euch vieren und mir als Fotograf“ „Das klingt gut, ich posiere gern“, stimmen Sora und Yuna sofort zu. „Ich zwar nich, aber ich schau zu, wer weiß, was du für Stellungen von Yuna verlangst“, gibt Tidus seinen Senf dazu. „Und du?“, wende ich mich an Rox. „Ich mach das was du willst“, antwortet Roxas. „Oh, oh, also Riku, das musst du ausnutzen. Roxas gehorcht dir. Wie wäre es, zwing ihn zu lachen oder...“, fängt Tidus freudig an, stoppt jedoch abrupt, als Roxas Spüllappen in seinem Gesicht landet. „HEY!! WAS SOLL DAS???“, fragt Tidus und wirft den Lappen zurück, leider trifft er nicht Roxas sondern Yuna, die wiederum Sora trifft, als sie Tidus bewerfen wollte und schon bald bricht eine gigantische Schlacht los. Überall fliegen Lappen, Schwämme und Trockentücher. „HEY, AUFHÖREN, HABT IHR DEN VERSTAND VERLOREN?!“, will Cloud wissen, der plötzlich auch bei uns ist. Sofort hält jeder inne. „WARUM ZUM TEUFEL KLOPPT IHR EUCH MIT SPÜLUTENSILIEN?“, fragt er total sauer. „Das war doch nur Spaß, schon mal was davon gehört?“, neckt Roxas ihn auch noch. Auch wenn die Beiden Freunde sind, glaube ich nicht, dass das die beste Reaktion darauf war. „Weil gerade du was von Spaß verstehst und jetzt alle Abflug, die nicht spülen müssen. Riku und Roxas schaffen das ganz gut allein“, schickt er die anderen weg und wir müssen alleine und unter Clouds Aufsicht zu Ende spülen. „Wer hat eigentlich damit angefangen?“, erkundigt sich Cloud, während wir das Geschirr reinigen. „Ich, Tidus hat über mich hergezogen und ich hab ihn beworfen. Dann wollte er mich treffen, es ging jedoch direkt in Yunas Gesicht, die wiederum wollte Tidus treffen, hat ihn aber verfehlt und Sora hatte den Lappen bekommen. Dann hat sich das halt alles so weiter entwickelt“, erzählt er bereitwillig. „Musste das eigentlich wirklich sein, dass sie gehen?“ „Ja, sei froh, dass ich nichts gegen euren kleinen Ausflug gestern Nacht unternommen habe“, gibt Cloud zurück. Mist, das hat der auch gemerkt. „Kairi und Cifer waren auch draußen“, verrät Roxas. „Ich weiß, deshalb werden sie auch heute das Lagerfeuer mit aufbauen“, erklärt unser Betreuer. „Oh“, gibt mein Freund dann klein bei. Vielleicht sollte er sich nicht immer so aufspielen. „Und sagst du es heute den anderen?“, wendet sich Cloud nach ein paar Minuten erneut an Roxas. Mann, woher weiß der das alles? Roxas war doch pausenlos bei mir. „Stopp mal, bevor du antwortest. Wann konntest du bitteschön mit ihm reden?“, kann ich mich nicht zurück halten. „Tja, weißt du, wir haben so unsere Möglichkeiten. Die sind aber geheim“, fordert Rox mich heraus. „Ha, ha, witzig, Roxas. Ich hab selten so gelacht“, bin ich ein bisschen genervt. „Ach Riku, es gibt eben Sachen, die nur mir gehören und die will ich auch mit dir nicht teilen“, informiert er mich. Danke, wirklich, so freundlich hätte er es dann auch nich sagen brauchen. „Schön, dass du es so nett ausdrückst“, erwidere ich eingeschnappt und lasse fast den Teller fallen, den er mir gerade gibt. „So wars doch nicht gemeint. Du weißt doch wie es ist wenn man mit seinen Geschwistern teilen muss. Manchmal will ich eben, dass auch irgendetwas nur mir gehört“, erklärt er es noch mal vornehmer ausgedrückt. Oh ja, ich weiß wie es ist zu teilen. Seit vier Jahren muss ich mit einem kleinen Schreihals alles teilen, obwohl er doch eh alles bekommt. Deshalb bin ich immer froh, wenn ich zu meiner Oma fahre. Keine nervigen Eltern und keine kleine Schwester, die mir ständig in die Ohren plärrt und bei Mama verpetzt. Dieses dumme Kind, ich mag sie überhaupt nicht. „Schon okay“, flüstere ich und trockne die letzten paar Sachen ab. Cloud lässt uns gehen und wir treffen Tidus und Sora beim Zelt wieder. Yuna zieht sich noch um und kommt dann hier her, haben sie gesagt. Nachdem auch ich und Roxas unsere Klamotten gegen trockene getauscht haben und unsere Freundin nun da ist, gehen wir in den Wald hinein. Ich bin anfangs noch ziemlich lustlos. Innerlich nage ich immer noch daran, dass Roxas mir manche Sachen einfach nicht sagt. Aber mit der Zeit und dank Soras unerschöpflicher Poserlaune taue ich langsam auf und mir machen die Fotografien Spaß. Sogar Tidus und Roxas haben sich dann ablichten lassen. Und ich hab noch ein paar Fotos mit Roxas alleine machen können. Zufrieden sitzen und ich um einige gute Fotos reicher sitzen wir abends nach dem Essen am Lagerfeuer. Irgendwer hat doch tatsächlich seine Gitarre dabei und fast alle, bis auf mich und Roxas singen jetzt. Ich hasse singen, ich kann es nicht und verstehe auch nichts davon. Und Rox, na ja, da wundere ich mich gar nicht mehr, würde er jemals freiwillig singen??? Nein, natürlich nicht. Wir sitzen schweigend nebeneinander während die anderen „Country Roads“ zum Besten geben. „Hast du es dir so vorgestellt?“, fragt er mich plötzlich. „Du siehst nämlich leicht unglücklich aus“ „Das is nur wegen dem Singen. Hast du es dir so vorgestellt?“, gebe ich die Frage zurück. „Ja, klar. Du mit einem heißen Outfit. Die Mädchen schauen dir sogar hinter her obwohl sie wissen, dass du schwul bist und ich bin mit dir zusammen. Was will man mehr?“, erkundigt er sich. „Na ja wie wärs mit einem Kuss?“ will ich unverschämt und ziemlich direkt wissen. Sora dreht sich sofort zu uns. Ich bin ja so gespannt wie Roxas reagiert. „Hm... jetzt sofort?“, grinst er mich an. „Wenn du schon fragst, dann JA!“ erwidere ich fordernd. „Auf geht’s“, gibt er nur noch zurück, ehe er seine Lippen auf meine legt. Überrascht reiße ich die Augen auf und wäre fast von dem Baumstamm, auf dem wir sitzen gerutscht. Er küsst mich, er küsst mich tatsächlich vor den anderen. Mein Herz rast gerade so sehr, dass ich denke es könnte explodieren. Glücklich, nein überglücklich erwidere ich den Kuss und fühle dabei noch zusätzlich seinen Arm an meiner Taille. Meine Hand wandert an seinen Nacken, drückt ihn so noch näher an mich, will ihn nie wieder los lassen. „Lässt du mich mal wieder Luft holen?“, flüstert Roxas in den Kuss. Ich bin mir sicher er grinst dabei. „Nein“, entgegne ich fies und versuche ihn noch näher an mich zu bringen, doch er wehrt sich. „Ich ersticke“, schauspielert er und löst mich widerwillig von seinen wunderbar, perfekten Lippen. Als ich meine Augen wieder aufmache kleben die Blicke der anderen auf mir und Rox. Besonders der von Kairi und Cifer, ich kann es ihnen nicht verdenken und ehrlich gesagt finde ich es klasse auch mal so beachtet zu werden. Ich grinse ihnen von Glück durchflutet zu. Roxas wandert unterdessen über mein Bein und greift schließlich nach meiner Hand, die ich dort abgelegt hatte. Seine Finger verschränken sich fest mit meinen, als hätte er Angst ich könnte jetzt weglaufen. „Also wie wäre es mit dem nächsten Lied oder habt ihr noch nie jemanden küssen sehen?“, will Cloud dann wissen. Er zwinkert uns ebenfalls grinsend zu. Der Junge mit der Gitarre stimmt ein neues Lied an und die Blicke lösen sich allmählich. Oh Mann, ich liebe diese Ferien, am liebsten würde ich für immer hier bleiben. Schade, dass ich in einem Monat in die Hölle zurück muss. „Wie wärs, gehen wir ein bisschen an den See?“, will Roxas dann wissen. „Dürfen wir das denn? Und machen wir nicht noch irgendwas hier? Am Lagerfeuer?“, bin ich leicht verwundert. Eigentlich dachte ich wenn hier schon ein Lagerfeuer ist dann macht man auch was außer Würstchen braten und Lieder singen. „Na ja, später erzählt man sich noch Gruselgeschichten, aber sonst geht eigentlich nichts mehr“, antwortet nicht Roxas sondern Tidus, der auch schon mit Yuna aufsteht und wie erstaunlich viele Pärchen runter zum See läuft. Hmm, Gruselgeschichten oder Kuscheln mit Rox am See? „Gehen wir Kuscheln“, entscheide ich dann, nehme Roxas Hand und wir stehen auf. „Warte mal, was ist denn mit Sora?“, will ich wissen, als wir den Kreis, der mittlerweile eh wenigen Leuten verlassen. „Na ja Kuscheln und der See ist nur was für Pärchen. Du kennst doch Sora, er kommt schon zurecht“, entgegnet Roxas lächelnd und wir setzen unseren Weg fort. Ich weiß ja, dass er Recht hat und dass wir schlecht mit Sora kuscheln können, aber ich mag es nicht gerne wenn er außen vor ist. Na gut, für den einen Abend wird er es aushalten. Am See dauert es ewig bis wir einen Platz für uns finden, aber als es dann soweit ist, bereue ich es nicht Sora allein gelassen zu haben. Wir liegen im niedrigen Gras, Roxas hat sich an meine Seite gekuschelt. Sein Kopf liegt erneut an meiner Halsbeuge und seine stacheligen Haare kitzeln mit etwas an der Nase. Seine Hände ziehen immer wieder ihre Kreise über meinen Körper, ich genieße es, habe die Augen geschlossen und wünsche mir so sehr, dass dieser Tag nie zu Ende geht. Ich auf jeden Fall könnte ewig hier liegen bleiben. Kapi 7 Ende So das wars erstmal wieder. Freue mich über eure Kommentare ^^ Kapitel 8: Verräter ------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern ^^ hab mich gefreut ^^ So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa PS: Hab drei neue Storys on. Zweimal von Kingdom Hearts (You have stolen my heart und Your feelings are just a lie) und einmal Supernatural (Oh hell yes!). Würde mich freuen wenn ihr da auch mal reinschaut ^^ Kapitel 8: Verräter Roxas POV „Also dann sehen wir uns Dienstag?“, fragt Riku, als wir von der Bushaltestelle nach Hause laufen. Das war ja nun mal ein Ferienlager. Jetzt bin ich schwul und Riku mein Freund. Veränderungen mit denen ich leben kann, sogar sehr gut, seit dem gestrigen Abend. „Ja, ich hol dich um halb acht ab und dann geht’s in die Stadt“, antworte ich und umarme ihn zum Abschied. „Ciao, Riku!“ „Bye, Rox!“, verabschiedet er sich erst von mir und dann noch von Sora. „Du... wo geht ihr denn Dienstagabend hin?“, will Sora wissen, als wir die paar Meter von Rikus Oma zu uns laufen. Oh, oh, Sora wird schon jetzt eifersüchtig. Ich wusste es, er kann es nicht leiden, wenn ich mal etwas habe was er nicht hat. „Dich geht nicht alles was an“, gebe ich zurück. „Ach komm schon. Geht ihr essen?“, rät Sora. Ich schüttle den Kopf. „Tanzen?“, fragt er ungläubig. „Du nervst“, antworte ich nur und schließe unsere Haustür auf, da wir mittlerweile zu Hause angekommen sind. „Also geht ihr tanzen? Hab ich Recht“, will er wissen. Wieder schüttle ich den Kopf. „Jetzt mal ehrlich, denkst du ich würde tanzen?“, verstehe ich gar nicht wie er auch nur auf die Idee kommt. „Oh Mann, was denn dann? Liest du ihm ein Buch vor, das kannst du wenigstens“, macht er mich dann oberdumm an, leider habe ich keine Gelegenheit mehr ihm gehörig die Meinung zu sagen, da Sayuri von ihrem Kellerzimmer kommt und sich erfreut auf mich stürzt. „Schön das du wieder da bist, Roxas, du natürlich auch Sora“, bemerkt sie dann wohl erst Sora, als sie mich wieder loslässt. Jetzt tut er mir wieder Leid, dass sie so mit ihm umgeht ist auch nicht das Wahre. Na gut, er war im letzten Jahr nicht anders, aber gleiches mit gleichem zu vergelten ist auch nicht gerade toll. „Ich hab mich auch schon ganz doll darauf gefreut dich wieder zu sehen“, gibt mein Zwilling missmutig zurück. Die beiden werden wohl nie mehr Freunde. „Sind Mama und Papa gar nicht da?“, frage ich dann um vom Thema abzuweichen. „Nein, die sind übers Wochenende weggefahren, sie kommen erst morgen Abend wieder“, erzählt Sayuri. „Schöne Scheiße, die fahren weg und wir versauern in so nem dämlichen Ferienlager“, regt Sora sich auf. „Ach Quatsch, du warst auch gerne dort“, entgegne ich, als er wütend die Treppe hoch läuft. Ist er denn jetzt so sauer? Nur weil ich ihm nicht gesagt habe wo ich und Riku hin gehen? „Ja, ich war auch gern euer fünftes Rad am Wagen“, erwidert er, als er oben ist und ein paar Momente höre ich seine Zimmertür knallen. So ein Gerede, wir haben ihn immer mit eingebunden, die einzige Ausnahme war der letzte Abend und da musste ich eben mal mit Riku alleine sein. Er tut grade so, als hätte ich Riku ständig in Beschlag genommen und nichts mit ihm geredet. „Was hat der denn schon wieder?“, fragt Sayuri abfällig. „Nichts, ich geh dann aber auch mal hoch. Ich muss auspacken und duschen. Ich erzähl dir dann beim Abendessen wie es war“, verabschiede ich mich dann auch. Jedoch habe ich noch etwas anderes vor, als das was ich zu ihr gesagt habe. „Hey Sora, darf ich rein kommen?“, will ich vor seiner Zimmertür wissen, nachdem ich mein Gepäck abgestellt und geklopft habe. „Nein“, entgegnet er sofort. „Ach komm schon. Tu nich so beleidigt. Du weißt, dass das nicht gestimmt hat“, gebe ich zurück. „Hat es nicht und ich war vorhin dumm. Kannst du mich trotzdem alleine lassen?“, will er aufrichtig, so weit ich das an seiner Stimme erkenne, wissen. Häh? Was hat der denn? Er will alleine sein? Sora, der Gesellschafsmensch? Ich glaube ich bin im falschen Film. „Klar, ich nehm dich aber dann mit zum Abendessen. Alleine halte ich Sayuris Fragenbomberei nicht aus“, erkläre ich und rede immer noch mit der Tür. „Alles klar“, stimmt er zu und ich nehme mein Gepäck wieder und gehe ins Nachbar- und somit mein Zimmer. Das Auspacken geht erstaunlich schnell, wenn man bedenkt, dass ich fast die Hälfte meiner Klamotten mitgenommen habe. Nach einer warmen und einfach gut tuenden Dusche höre ich Sayuris Stimme, dass es Essen gibt. Wieder gehe ich zu Soras Zimmer, diesmal öffnet er jedoch und kommt mit mir nach unten. Wie erwartet erschlägt uns unsere Schwester beim Essen mit ihren Fragen und diesmal ist Sora sogar nett und erzählt vieles, wobei er immer daran denkt Stellen über meine Beziehung zu Riku heraus zu lassen. Durch das viele Gerede dauert unser Mahl fast zwei Stunden. Wow, ich hätte nie gedacht, dass Sora so lange still sitzen kann, wenn er nicht in der Schule ist. „Und habt ihr heute noch was vor? Mit Riku?“, will Sayuri wissen, als wir gemütlich abspülen. Sie spült, ich trockne ab und Sora räumt auf. Ehrlich gesagt so harmonisch könnte es immer bleiben, ich vermisse meine Eltern kein Stück. „Ich nicht“, antwortet Sora als Erster. „Auch nicht“, schließe ich mich an. „Aber sie machen Dienstag was zusammen“, kommt mein Bruder wieder auf unsere Diskussion von vorhin. „Ach ja? Was denn?“, will Sayuri wissen. Eigentlich hätte ich keinen Grund ihr das zu verschweigen, aber ich will nicht, dass Sora es erfährt. Da habe ich viel zu viel Angst er hängt sich an uns wie eine Klette. „Das entscheiden wir erst noch“, rede ich mich raus und grinse bei Soras verärgertem Gesichtsausdruck. „Machen wir uns dann einen gemütlichen Abend vor dem Fernseher oder was?“, wechselt Sayuri wieder das Thema. Oh, oh, ob das gut geht? Sora wird sofort den Sender bestimmen wollen und natürlich wie laut das TV-Gerät sein darf, wann wir reden dürfen und so weiter und sofort. So wie ich Sayuri kenne ist sie in fünf Minuten fuchsteufelswild und flüchtet in den Keller, bevor sie Sora an die Gurgel geht. „Nimm es mir nicht übel, aber ich will nicht, dass du dich schon wieder aufregst. Ich geh schlafen, du kannst ja mit Rox gucken“, lehnt er doch tatsächlich schon wieder unsere Gesellschaft ab und verlässt schnurstracks den Raum, als er das letzte Teil aufgeräumt hat. Ich muss unbedingt mit ihm reden. Er gefällt mir, seit wir wieder hier sind, überhaupt nicht. „Weißt du Sayuri ich glaub ich bin auch ganz schön müde. Wir verschieben das auf ein anderes Mal okay?“, frage ich, warte aber ihre Antwort nicht ab, sondern gehe einfach die Treppe hoch. Sora verschwindet gerade in seinem Zimmer, anscheinend war er noch im Bad. Ehe sich die Türe ganz schließt halte ich sie auf. „Sora, kann ich mal mit dir reden?“, will ich wissen. „Was denn?“, herrscht er mich an. „Du bist so komisch, seit heute Nachmittag. Ist es weil ich dir nicht sage, was ich mit Riku mache?“, erkundige ich mich und schummele mich an Sora vorbei, sodass ich in seinem Zimmer stehe. Er zuckt zusammen, hab ich tatsächlich richtig geraten? Aber das kann doch nicht sein. Nur deshalb? „Wenn es dir so wichtig ist sag ich es dir“, biete ich ihm an. „Sags mir“, bittet er. „Wir gehen ins Kino. Weißt du noch, die Bücher mit diesem Vampir und seiner Menschenfreundin. Bis(s), ich hab dir mal davon erzählt. Jedenfalls wurde das jetzt verfilmt und da gehen wir am Dienstag rein“, erzähle ich. Er bleibt einen Moment still, dann hellt sich sein Gesicht auf. „Ich weiß es noch. Der Typ hieß Edward und seine Freundin Bella. Du hast immer gesagt, du magst sie“, erinnert er sich tatsächlich noch. Das hab ich ihm alles vor seiner, „Ich-bin-jetzt-total-gemein-und-böse-Phase“ gesagt und er weiß es noch. Wow! „Genau, die. Mittlerweile mag ich zwar Beide, Edward vielleicht sogar ein bisschen mehr. Aber die sind es“, stimme ich zu. „Hmmm, vielleicht les ich das auch mal. Du hast doch die Bücher alle oder?“, dachte ich zuerst er will mich verarschen. Sora hatte seit der zweiten oder dritten Klasse kein Buch mehr in der Hand und jetzt das? Ihm muss etwas Ernsthaftes fehlen. Vielleicht hat er ja Fieber oder so? „Sora, ist das dein voller Ernst?“, staune ich immer noch, als ich meine Sprache wieder gefunden habe. „Ja, warum nich? Außer du gibst sie mir nicht“, gibt er zurück. „Aber du hast seit Ewigkeiten kein Buch mehr gelesen. Was ist los?“, frage ich. „Hast du Angst du rückst in den Hintergrund, wenn ich mit Riku zusammen bin?“ Er schaut mich an, als hätte ich ihn grade mit einem Elektroshocker behandelt. Das ist es also. „Ein bisschen vielleicht“, antwortet er leise. „Also darum brauchst du dir bestimmt keine Sorgen zu machen. Riku wollte dich schon am Lagerfeuer nich alleine lassen. Er würde es nie wollen, dass sich alles nur noch um mich dreht und ich auch nicht. Ich brauche auch Zeit für mich, das weißt du und deshalb solltest du eigentlich auch wissen, dass ich mich nie in den Vordergrund drängen würde“, gebe ich zurück. Sora verharrt stumm neben der Tür, irgendwie scheint er unfähig auch nur einen Finger zu rühren. „Lass mich bitte allein“, fordert er. „Aber Sora, ich habs dir doch grad erklärt…“, fange ich an, werde aber lauthals unterbrochen. „ES IST NICHT NUR DAS, GEH JETZT“, schreit er mich an, als würde ich zehn Meter weit entfernt stehen. Es klingt mir immer noch in den Ohren, als er mich tatsächlich vor die Tür geschubst hat. Was geht denn mit dem? Soll ich vielleicht Riku anrufen? Nein, das wäre zu übertrieben, vielleicht legt sich Soras Stimmung ja wieder. Ich behalte Recht, am nächsten Tag ist er wieder ganz der Alte. Fröhlich, lebenslustig, gut drauf, bei Sayuri streitsüchtig, bei mir lieb wie ein Lämmchen. Ich kapiere echt nicht was er hatte und dann noch dieses „Es ist nicht nur das“. Am Dienstag ist es dann soweit, ich gehe mit Riku ins Kino. Zum ersten Mal mit ihm allein, in einem relativ romantischen Film, gut es gibt auch Action, aber mich hat beim Lesen mehr die Liebesgeschichte zwischen Bella und Edward interessiert. Die Zwei sind auch echt süß zusammen und ich finde die Schauspieler sind echt gut ausgewählt. „Magst du Popcorn?“, will Riku wissen, als wir an der Kinokasse stehen und er gerade unsere Karten gekauft hat. Besonders unsere Karten, es war mir schon reichlich peinlich als er mich eingeladen hat, aber es ist auch echt knuffig von ihm. „Ähhh, nein, danke“, entgegne ich und er bestellt für sich eine mittlere Tüte. Danach nimmt er meine Hand und führt mich grinsend zum Kinosaal. Ihm macht es echt Spaß sich mit mir zu zeigen. Na ja, kein Wunder, er hat so lange auf eine Beziehung gewartet. Mittlerweile sind wir im Saal und Riku manövriert mich zu unseren Sitzen. Letzte Reihe, in der Mitte und Pärchensitz… Pärchensitz? Pärchensitz? „Riku, was soll das?“, möchte ich sofort wissen. „Was denn?“, fragt er verwirrt. „Ich meine unsere Plätze. Warum haben wir einen Pärchensitz?“, erkundige ich mich. „Na ja, eigentlich dachte ich, du würdest es von alleine merken, aber stell dir vor, wir sind jetzt zusammen“, erklärt er mir ironisch. „Ach, das weiß ich doch. Aber müssen wir deshalb gleich so nen Sitz nehmen?“, bin ich ein bisschen nervös. So werde ich ihm doch viel näher sein, als bei normalen Sitzen. „Roxas, jetzt entspann dich und setz dich hin. Du wirst mir noch danken“, erklärt Riku und ich komme seiner Aufforderung etwas widerwillig nach. Peinlich berührt sitze ich soweit von ihm weg, wie nur irgendwie möglich. Auch als die Werbung anfängt, passt noch ein kleines Kind zwischen uns. Mann, was mach ich eigentlich? Ich mag ihn doch und jetzt sitze ich total verkrampft hier rum. Langsam und als der Film anfängt, rutsche ich zu ihm. „Schau, das ist Bella“, erkläre ich ihm, damit ich wenigstens was zu sagen habe. „Ich weiß, du hast sie mir auf dem Filmplakat in deinem Zimmer gezeigt. Das sind ihre Mum und ihr neuer Freund und jetzt fliegt sie zu Charlie, ihrem Vater. Dort lernt sie Edward und seine Familie kennen, die Vampire sind, aber nur Tierblut trinken. Keine Sorge, Rox, ich hab meine Hausaufgaben gemacht“, erwidert er lächelnd und plötzlich fühle ich seine Lippen auf meinen. Oh mein Gott, was soll ich jetzt tun? Er küsst mich hier? Im Dunkel des Kinosaals, oh mein Gott, oh mein Gott, ich dreh durch. Ich muss erwidern und zwar ein bisschen zackig, sonst denkt Riku noch ich wäre eingeschlafen. Vorsichtig küsse ich ihn zurück, Riku fängt an zu grinsen und lässt langsam seine Zunge über meine Lippen wandern. Unschlüssig öffne ich meine Lippen etwas und gewähre ihm Einlass. Riku grinst weiter und erforscht meine Mundhöhle mit seiner Zunge, ehe er sich an meiner reibt und sie zum Spielen auffordert. Ach du meine Scheiße, mein Herz rast, als würde es Marathon laufen, mein Puls liefert sich ein Wettrennen damit und meine Hände wandern wie von selbst in Rikus Nacken, um ihn noch näher an mich zu drücken. „Willst du den Film noch sehen?“, fragt Riku plötzlich. „WAS?“, löse ich mich völlig verwirrt. Stimmt ja, wir sind im Kino. Oh Mann, ich hab so lange auf den Film gewartet, ich muss doch jetzt auch zu gucken. „Hey, das so ein süßer Typ mitspielt, hast du mir verschwiegen“, fällt meinem Freund dann auf. Ich schaue zur Leinwand. „Das ist Eric, einer von Bellas sterblichen Freunden. Woher sollte ich wissen, dass du auf den stehst? Ich hab schließlich Edward“, erkläre ich lächelnd. „Ich steh nich auf den, sondern auf dich. Er ist nur süß“, erklärt Riku und küsst mich auf die Wange. Zufrieden lege ich meinen Kopf an seine Schulter und er schlingt seinen Arm um mich. So ein Kinofilm mit Riku ist echt toll. Und ein Pärchensitz, erst recht. „Danke, übrigens“, flüstere ich nach einer Weile, in der wir nur stumm dem Geschehen auf der Leinwand gefolgt sind. „Für was denn?“, weiß er nicht was ich meine. „Für den Sitzplatz“, erkläre ich und lege meine Lippen auf seine. Diesmal bin ich derjenige, der dirigiert. Forschend ziehe ich seine Lippen mit der Zunge nach und dringe in seine Mundhöhle ein. Auch dort gehe ich auf Entdeckungstour, während meine Hände, Rikus Körper erforschen. Er ist echt so toll. Seine Küsse, seine Umarmungen, sein Körper, ohhhh, mein ganz persönlicher Edward. Gegen Riku hätte der Typ eh nie die geringste Chance. Mhmmm, seine Lippen sind so lecker. „Rox, der Film läuft noch“, macht er mich aufmerksam und ich löse mich widerwillig. Vielleicht sollten wir uns danach noch mal die Spätvorstellung reinziehen. Wenn meine Eltern mich fragen, werde ich ihnen wahrscheinlich nur die Hälfte erzählen können. „Ich glaube, den muss ich noch mal mit Sora gucken. Bei dem komme ich wenigstens nicht auf solche Gedanken wie bei dir“, erkläre ich lächelnd und konzentriere mich wieder auf den Film. Wieder liegt mein Kopf auf seiner Schulter und wieder hat er den Arm um mich geschlungen, als dieser plötzlich wandert und seine Hand mich im Nacken krault. Genüssliche schnurre ich. Das geht für den Rest des Films so weiter, unterbrochen von gelegentlichen Knutschereien. Jedenfalls ist Sora immer noch ganz normal, auch als ich vom Kino komme. Ich frag mich nur was Schuld an seinem Ausbruch war? „Wirst du es Mama und Papa eigentlich irgendwann mal erzählen?“, reißt mich Sora plötzlich aus meinen Gedanken. Wir liegen, nur mit kurzen Hosen und Sonnenbrille, im Garten und sonnen uns bei einer kühlen Cola, warum muss es im Sommer bei uns immer so heiß sein. „Was?“, frage ich. „Na, das mit Riku. Im Kino seid ihr euch doch schon was näher gekommen oder?“, will er wissen und schiebt seine Sonnebrille hoch um meine Reaktion genau beobachten zu können. Oh ja, sind wir, Riku kann so fürchterlich gut küssen und ach seine Hände, so sanft und einfach nur wunderbar. Der Film hätte noch Stunden dauern können. „´n bisschen“, gebe ich mit emotionsloser Stimme zurück. „Hmmm, also wird es Ernst zwischen euch?“, forscht Sora. „Wüsste nicht was dich das angeht“, fahre ich ihn vielleicht ein bisschen härter an, als ich wollte. „War ja nur ne Frage. Was machen wir eigentlich heute? Wie wäre es mal wieder was zu dritt? Wir könnten zur Hütte im Wald?“, schlägt er dann vor. „Keine Lust, du kannst ja mit Riku gehen. Er freut sich sicher“, gebe ich zurück. Ich hab echt keine Lust. Mit Riku war es gestern toll, aber im Moment habe ich weder das Bedürfnis, noch das zwingende Verlagen ihn zu sehen. „Macht dir das nichts?“, will Sora wissen. „Nee, aber holst du mir noch ne Cola, bevor du gehst?“, frage ich. „Klar“, antwortet er, nimmt mein Glas mit und kommt fünf Minuten später und jetzt mit T-Shirt bekleidet zurück und gibt mir eine neue kühlende Cola, bevor er sich verabschiedet. Rikus POV „Besuch für dich“, höre ich die Stimme von Oma durch den Flur hallen. Ich sitze gerade mit meinem Laptop im Wohnzimmer und schaue mir unsere Ferienlagerfotos an. Sie sind echt toll, besonders Rox wenn er lacht. „Sora!“, freue ich mich, als er ein paar Minuten später ins Zimmer kommt. „Guck mal, ich hab dich grade auf dem Schirm“, witzele ich und zeige Sora das Bild, auf dem er zu sehen ist und das ich grade ansehe. „Cool, kannst du die Bilder nich mal für uns alle auf ne CD oder auf nen USB-Stick machen? Wäre toll“, findet er. „Schon gemacht. Die CD liegt in meinem Zimmer. Ich wollte sie euch nachher bringen“, erkläre ich lächelnd, während ich den Laptop runter fahre. „Willst du was trinken? Is ziemlich heiß draußen oder? Wie wäre es mit nem Wasser?“ „Nein, danke. Ich wollte dich eigentlich fragen, ob du mit zur Waldhütte kommst“, rückt er dann mit der Sprache raus. „Hmmm, würde ich schon gerne. Aber...“, fange ich an, Sora lässt mich jedoch noch nicht mal ausreden. „… du willst nich mit mir sondern mit Rox dahin gehen. Hab ich Recht?“, fragt Sora wütend. „Nein, hast du nicht. Ich finde es im Wald zu warm. Wie wäre es stattdessen mit Schwimmbad?“, schlage ich vor und werfe ihn wohl ganz schön aus der Bahn. Das ausgerechnet ich Schwimmen vorschlage, überrascht mich ja selbst, aber wir müssen ja nich unbedingt ins tiefe Becken gehen. „Schwimmbad? Echt? Und Rox?“, will er wissen. „Was soll mit ihm sein? Er ist nicht hier. Wenn er mich hätte sehen wollen wäre er mitgekommen oder? Also ab ins Schwimmbad“, bin ich voller Tatendrang und stürze schneller als der Wind in mein Zimmer, wo ich mir Badeshorts, Handtuch und die üblichen Utensilien zusammen suche. „Na los hol dein Zeug“, fordere ich Sora auf, als er immer noch ungerührt im Wohnzimmer steht, als ich schon meine Tasche gepackt habe. „Ja, ja, mach ich“, löst sich dann seine Starre und er geht aus dem Haus. Zehn Minuten später ist er wieder da und wir laufen zur Bushaltestelle um einen Bus in die Stadt zu nehmen. „Dein Outfit ist süß“, kann ich mir den Kommentar nicht verkneifen, als wir dann in einem voll gestopften Bus sitzen. Er hat eine kurze Latzhose an, darunter ein leichtes T-Shirt und auf dem Kopf einen Sonnenhut, den er wahrscheinlich schon seit der 6. Klasse oder so besitzt. Seine Sonnenbrille ist das einzige nicht kindliche an ihm, aber irgendwie passt sie trotzdem dazu. „Danke“, antwortet er lächelnd. „Rox meinte es sei doof und kindisch“ „Ach, er hat dich gesehen?“, will ich wissen. Ich hab zwar vorhin gemeint, dass es mir nichts ausmacht, aber es wäre schon cool gewesen wenn er auch mitgekommen wäre. „ Ja, ich hab mich sozusagen bei ihm abgemeldet. Unsere Eltern und Sayuri sind nicht da“, erklärt Sora. „Hätte ich ihn mitbringen sollen?“ „Nein, nein, wir machen heute was zusammen, schon vergessen?“, frage ich. „Nein, natürlich nicht und ich bin auch froh darüber. Ich dachte jetzt wo du mit ihm zusammen bist, bin ich abgeschrieben“, flüstert er leise. OMG, was denkt er denn für Sachen? Ich würde ihn doch niemals abschreiben. „Du bist ziemlich dumm, als würde ich dich je in irgendeine Kammer abstellen und nicht mehr beachten. Du bist mein Freund“, beteuere ich. „Danke, Riku“, entgegnet er mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen. Ich muss fast lachen, jetzt bedankt er sich also, dass ich sein Freund bin? Zu Hause schubsen mich die Leute nur herum und hier? Hier sind sie alle so nett zu mir und ich werde so akzeptiert wie ich bin. Ich wünschte ich könnte hier wohnen und müsste nicht mehr zurück. Ein paar Minuten später hält der Bus und wir laufen zum einzigen, aber auch riesigen Schwimmbad der Stadt. Es hat einen total großen Nichtschwimmerbereich, mit drei unterschiedlich langen Rutschen. Dann zwei Schwimmerbecken mit Sprungtürmen, abgesteckten Bahnen und Startblöcken. Auch eine Sauna und einen Whirlpool haben sie nicht vergessen, obwohl wir in diesen Altopasachen, wie Sora es immer ausdrückt, noch nie waren. Noch dazu kommt ein Beachvolleyballplatz, eine Liegewiese, die alles in den Schatten stellt, ein Spielplatz für die Kleinen und ein wunderbares Babybecken, dass mein Kinderherz hätte höher schlagen lassen. Und erstaunlich sauber ist es hier auch noch, kurzum ich liebe dieses Schwimmbad. „Riku??? Ziehst du dich immer noch um? Deinen Tauchanzug brauchst du doch heute nicht“, witzelt Sora vor der Tür meiner Umkleidekabine. Ja, okay, ich brauchte etwas länger, aber auch nur weil ich das Schwimmbad in meinen Gedanken schon wieder in den Himmel gelobt habe. „Ich glaube doch, hast du meine Sauerstoffflaschen gesehen?“, will ich wissen, woraufhin Sora in ein Lachen ausbricht, was unmöglich was mit meiner Antwort zu tun haben kann. „Was hast du denn?“, frage ich und öffne die Tür. „Da waren jetzt so zwei Mädchen, als du das mit den Sauerstoffflaschen gesagt hast und die eine tatsächlich so ihrer Freundin: „Kann man hier echt tauchen?“, erklärt er mir nach einige Anläufen, die sein Lachen immer wieder zunichte gemacht hat. Ich kichere auch kurz. „Mädchen sind echt doof“, finde ich. „Bis auf einige wenige Ausnahmen hast du wohl Recht“, stimmt Sora zu und wir verlassen die Umkleiden, um zur Liegewiese zu gehen, die heute an einem sehr sonnigen Tag natürlich total voll ist. Doch Sora war schon immer gut im Entdecken von Liegeplätzen und so haben wir bald einen schattigen Ort gefunden, der noch nicht eingenommen war. Der Vormittag vergeht schnell, wir waren fast die ganze Zeit im Nichtschwimmerbecken und sind gerutscht, wobei Sora komischerweise immer schneller war. Auch die Reifenrutsche haben wir in Beschlag genommen, sie ist auch die Beste und mit Sora zusammen war es noch lustiger, er hat bei jeder kleinsten Kurve gejubelt, als würde er dafür ne gute Note kriegen. Die kleinen Kinder und ihre Eltern haben ihn schon ganz schief angeguckt, als wir unten angekommen waren. Aber wir hatten unseren Spaß und das ist es was zählt. „Isst du die noch?“, frage ich, als wir schließlich an einem der Stühle beim Schwimmbadkiosk sitzen und Pommes essen. Na gut, Sora isst, ich bin schon fertig. Ich hatte morgens nichts gegessen und war nach so nem anstrengenden Vormittag hungrig wie ein Bär. „Nee, nimm du sie“, gibt Sora zurück und schiebt mir die Pommesschale rüber. Mhmmmmm, Pommes rot-weiß, ich liebe es so. „Ich kann gar nicht verstehen, dass du und Rox immer so wenig esst. Wie wollt ihr denn je wachsen?“, frage ich. Vielleicht war das jetzt nicht der beste Ausdruck, Sora kichert auch darüber, aber ich meine es Ernst. Die zwei essen so wenig, kein wunder dass sie so klein und schmächtig sind. „Wäre es dir lieber ich würde zwei Tonnen Chips am Tag verdrücken?“, zieht mein bester Freund das Ganze ins Lächerliche. „Nein, ich mein nur. Irgendwann fallt ihr noch um, wenn ihr so weiter macht“, gebe ich zurück. „Red keinen Quatsch. Es liegt so in unserer Familie, wir essen alle nicht viel. Okay, bei Roxas ist es vielleicht auch, weil er unsere gemeinsamen Essen kaum erträgt, da ihn Mama und Papa viel zu sehr nerven. Aber sonst? Wir waren schon immer so und ehrlich gesagt versteh ich zum Beispiel auch nicht, dass du so viel essen kannst und ohne jedes Training einen solchen Körper hast“, erzählt Sora. „Was heißt hier ohne jedes Training? Was denkst du was ich mache wenn ich keine Freunde habe und den ganzen Tag nur zu Hause bin?“, bin ich ein bisschen empört über Soras Satz. „Fotografieren?“, rät er grinsend. „Ha, ha, davon wird man bestimmt nicht so“, entgegne ich beleidigt. „Ja ich weiß, aber jetzt sag doch mal. Gehst du ins Fitnessstudio?“, kommt er dem ganzen schon ziemlich nahe. Hmmm, wenn ich ihm jetzt erzähle, dass wir einen eigenen Fitnessraum haben, müsste ich wieder auf die Sache mit dem Geld kommen, also lass ich ihn lieber in der Annahme. „Ja, genau, dreimal die Woche“, gebe ich zurück. „Aber Riku, wenn du das alles machst, wieso wehrst du dich nicht gegen die, die dich fertig machen? Zeig ihnen doch wie stark du bist“, wird Sora plötzlich todernst. „Ja, sicher, ich bin vielleicht stark, aber nicht Superman, ich kann mich nicht gegen eine ganze Klasse wehren“, erwidere ich wütend. Was denkt er eigentlich wer er ist? Er war noch nie bei mir zu Hause, er hat nicht gesehen wie mein Alltag aussieht und er will mir solche Vorschriften machen? „Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass deine ganze Klasse… wieso ziehst du eigentlich nicht hier her?“, kommt ihm eine Idee, die ich schon seit alle den Jahren versuche durchzusetzen. „Ich darf nicht“, antworte ich und kaue auf dem letzten Pommes herum, als wäre es ein Stein. „Warum denn nicht?“, will Sora wissen. „Darum“, gebe ich ihm keinesfalls die Antwort, die er will. Ich weiß genau, warum ich nicht darf. Weil Mama und Papa Angst haben mich ganz zu verlieren, aber ich verstehe sie nicht. Wenn sie sich so sehr sorgen, dass ich weggehen könnte, warum verändern sie dann nichts? Wieso hören sie mir nicht mal zu? Wieso reagieren sie nicht wenn ich mal wieder völlig zerzaust nach Hause kommen, weil die anderen mich rumgeschubst und gequält haben. Nein, sie kümmern sich ohne Pause um Schreihals, wie ich meine Schwester liebevoll umgetauft habe. Wir sitzen einige Minuten still nebeneinander, bis wir uns beide wieder rühren und Sora fragt ob wir zu unserem Liegeplatz gehen. „Macht es dir was aus, wenn ich einige Runden im tiefen Becken schwimme?“, will er wissen, nachdem wir uns etwas ausgeruht haben. „Nee, ich guck dir zu und bewache deine Sonnenbrille“, erkläre ich und nehme sie Sora vom Kopf um sie selber aufzusetzen. „Ey, die steht dir sogar, du solltest dir auch eine zu legen“, findet er sofort. „Das soll ein Witz sein oder?“ kann ich es nicht fassen. Ich und eine Sonnenbrille, das passt ja wohl gar nicht. „Doch, sie passt super zu deinem jetzigen Outfit, aber auch zu den neuen Klamotten, die du dir gekauft hast. Rox hilft dir bestimmt eine zu kaufen“, entgegnet er und läuft ohne auf mich zu warten voraus. Bald schon schwimmt er im Schwimmerbecken seine Bahnen, einmal hin und wieder zurück und hin und wieder zurück. Schrecklich langweilig, wenn man mich fragt, aber ich glaube ich weiß jetzt woher Rox und er so straffe Haut haben. „Ich spring noch ein paar Mal, dann gehen wir wieder rutschen okay?“, fragt er mich, als er zu mir schwimmt. Ich stehe am Beckenrand und nicke. Sora kommt aus dem Wasser und läuft freudig zu den Springtürmen, das ist nun mal was in dem er voll aufgeht, Sport, er hat das schon immer geliebt. Zwar ist mir seine Vorliebe für Schwimmen neu, aber er war schon immer unheimlich sportlich, was man von meiner Wenigkeit nicht behaupten kann. Ich kann kaum hinsehen, als er vom Dreimeterbrett springt, doch als ob das überhaupt nichts gewesen wäre kehrt er gleich danach zum Sprungturm zurück und klettert jetzt bis auf sieben Meter. Ich hätte mir schon lange in die Hosen gemacht, aber er springt, als wären es sieben Zentimeter. Mit einem Knall taucht er ins Wasser ein und duscht dabei einige Leute am Beckenrand. Ich muss grinsen. „Nur noch die zehn Meter, dann gehen wir“, ruft er mir zu und ich nicke. Er geht wieder aus dem Wasser zum Turm und klettert ganz hoch. Doch als er oben ist, winkt er plötzlich ganz komisch zu mir, ich weiß überhaupt nicht was das soll, als er ohne runter zu schauen springt und auch ich mit einem kräftigen Stoß von hinten im Wasser lande. Ich erschrecke, alles in mir zieht sich zusammen, ich schnappe nach Luft, erwische jedoch nur Wasser, ich strample mit meinen Beinen, meinen Armen, doch ich scheine nicht hoch zu kommen, was ist das nur? Ertrinke ich gerade? Nein, ich muss wieder hoch, Roxas, Sora, sie brauchen mich doch und ich sie. Welcher Trottel hat mich auch hier reingeschubst? Plötzlich fasst mich jemand na den Hüften an, ich öffne zum ersten Mal meine Augen und ich sehe Wasser, nur Wasser, nein, da ist Sora, er hilft mir, er schiebt mich wieder nach oben. In dem Moment bin ich ihm fürchterlich dankbar. Hustend tauche ich wieder auf, Sora bringt mich sofort zu einer dieser Leitern, bei denen man das Becken verlässt. Ich weiß nicht, wie er mich auch noch aus dem Becken ziehen konnte, eigentlich ist er dazu doch viel zu schwach, aber nur Momente später sitze ich am Beckenrand. Mir wird so schlecht, das Husten scheint nicht mehr aufhören zu wollen und die Pommes rumoren in meinem Magen. „Ich glaub ich muss mich übergeben“, teile ich Sora noch mit, ehe ich zu den Toiletten haste, die zum Glück, gleich um die Ecke sind. Einige Moment später sehe ich mein Mittagessen wieder, bei dem Anblick wird es mir noch mal schlecht und ich spüle so schnell wie möglich und verlasse die Toiletten. „HAST DU SIE NOCH ALLE IHN SO IN GEFAHR ZU BRINGEN!?“, höre ich sofort Soras Stimme lauter, denn je. Er steht da mit einem Jungen, er ist größer als Sora und hat dunkelbraune Haare. Moment, ich kenne ihn, es ist einer von Soras idiotischen Freunden. Ich will schon zu den Beiden gehen, aber der nächste Satz weckt mein Interesse. „Ich wollte nur, dass du deine Forderung erfüllst“, erklärt der fremde Junge. „Diese Forderung war komplett doof“, gibt Sora zurück. „Ach ja? Vor ein paar Wochen hättest du für mich alles getan, Soralein, was ist denn los? Das Zeltlager mit deinem Bruder und seinen Freunden scheint dir zu Kopf gestiegen, als hättest du je eine Chance bei unserem Wölkchen. Er himmelt deinen Bruder an, schon so lange, nur hat sich Roxy ja mittlerweile anders entschieden und Wölkchen ist traurig und nach London abgezischt“, erzählt Soras Freund. Es dauert eine Weile bis mir wieder einfällt, dass Cloud Wolke heißt und das Sora anscheinend in ihn verknallt ist. „Halt jetzt deine Klappe!“ wird Sora wütend. „Was denn? Deine Spionagearbeit hat mir ja sehr wenig gebracht. Ich hatte weder das Vergnügen deinen Bruder abzuschleppen, noch seinen Freund. Du hast mich enttäuscht“, erklärt der Dunkelbraunhaarige. Jetzt reichts aber!!! Der Typ will Roxas, Sora hat nur spioniert und wir dachten alle er wäre wieder halbwegs normal. Ich glaube ich spinne. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle!!! Wer ist so krank und lässt sich auf so was ein, nur um seinem Schwarm näher zu kommen?? Wer will seinen Bruder einfach einem solchen Idioten überlassen??? Du, Sora, du bist komplett verrückt geworden. Und wer ist so krank und zwingt jemanden dazu zu spionieren und seine Freunde an der Nase herum zu führen?? Du, wie auch immer dein Name ist, du bist noch verrückter als Sora!!!“ schreie ich beide wütend an und rausche dann zu unserem Liegeplatz um alles einzupacken und zu den Umkleidekabinen zu flüchten. Als ich diese wieder verlasse steht Sora vor mir, umgezogen und mit einem traurigen Blick. „Riku, bitte, lass mich erklären“, fängt er an, doch ich widme ihn keines weiteren Blickes und gehe in Richtung Ausgang. „Bitte“, bettelt er und hält plötzlich meinen Arm fest. „Lass deine dreckigen Pfoten von mir und wag es nicht mir noch einmal unter die Augen zu treten“, herrsche ich ihn mit einer bestimmenden Stimme an, von der ich gar nicht gewusst habe, dass es sie überhaupt gibt. Soras Hand sinkt sofort und ich verlasse das Schwimmbad. Wie konnte er mir das antun? Wie konnte er uns allen das antun? Wir dachten er wäre unser Freund und jetzt? Jetzt ist das alles eine Lüge. Er hat sich nie für uns interessiert, er wollte nur, dass dieser Typ ihm was über Cloud erzählt oder was weiß ich. Und der Typ, er wollte Roxas oder mich „abschleppen“, was auch immer das für ihn bedeutet. Gänsehaut überzieht meinen ganzen Körper, wenn ich mir vorstelle, dass er mich oder Roxas angefasst hätte, könnte ich gleich noch mal kotzen. Kapi 8 Ende So, jetzt is ja mal einiges passiert, hoffe es hat euch gefallen. Ach das jetzt ungefähr die Hälfte des ersten Teils der Story ^^ Sitz schon ganz fleißig am nächsten. LG Isa Kapitel 9: Die Wahrheit ----------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa Kapitel 9: Die Wahrheit „Hey, Riku“, begrüßt mich plötzlich eine freundliche Stimme, als ich an der Bushalte stehe. Ich schaue mich um, Yuna steht da in Tidus Armen. „Du siehst gar nicht gut aus, ist dir übel?“, fragt Tidus fürsorglich. „Nein, alles okay. Ich muss nur nach Hause ein bisschen nachdenken“, antworte ich. „Worübe...“ fängt Tidus an, handelt sich jedoch gleich einen Ellbogen von Yuna ein. „Ohhh, tut mir Leid. Hat Roxas Schluss gemacht?“, fährt er auf einem völlig falschen Dampfer. „Mit Roxas ist alles okay und jetzt lass das bitte“, gebe ich zurück, als der Bus kommt und wir alle einsteigen. Tidus steuert sofort auf einen Vierersitz zu, doch ich habe keine Lust jetzt mit den Beiden zu reden, deshalb setze ich mich auch, nachdem ich bezahlt habe, in einen Einzelsitz. Einzig und alleine eine Frage schießt mir durch den Kopf. Wie konnte er? Was hat ihn dazu bewegt? Rox hätte ihm Cloud doch auch vorgestellt, Sora war glücklich, er hatte uns, was wollte er denn noch??? „Du, ist irgendwas mit Sora?“, sitzt Yuna plötzlich vor mir. Ach Mann, müssen die nicht mal aussteigen?? Nein natürlich nicht, sie müssen ja genauso weit wie ich. „Warum fragst du?“, will ich wissen. Woran kann sie erkennen, dass es um Sora und nicht um Roxas geht? „Na ja, ich war vorhin kurz bei ihm zu Hause und wollte fragen ob ihr mit uns in die Stadt kommt, aber ihr beiden ward weg und Roxas war alleine zu Hause. Deshalb“, erklärt sie mit einer Stimme, die mich mehr tröstet, als alle Worte zusammen. „Er ist so ein Dummkopf!“, schimpfe ich. „Ich will nichts mehr von ihm wissen!“, füge ich wütend hinzu und schaue aus dem Fenster. „Willst du mir was erzählen?“, fragt sie ganz zaghaft. Eigentlich möchte ich ja, aber trotz Soras Taten will ich ihn nicht bloß stellen und genau das würde ich doch machen. Jeder wüsste dann was er getan hat. „Ich erzähls auch nicht weiter“, verspricht sie. „Auch nicht…“, sage ich und werfe einen kurzen Blick zu Tidus. Er würde Sora fertig machen, das weiß ich, denn auch wenn er ihn ganz gut leiden kann, Roxas ist sein bester Freund. „Nein, auch Tidus nicht“, versichert sie und ich glaube ihr, ich weiß zwar nicht warum, aber ich tue es. „Sora hat uns alle getäuscht. Er wollte nicht wieder nett werden, er hat das nur gemacht, weil ihm einer seiner „Freunde“ versprochen hat ihn mit Cloud zusammen zu bringen. Sora ist nämlich in ihn verschossen“, erkläre ich. „Im Gegenzug wollte Soras Freund entweder Roxas oder mich abschleppen“ Yunas Blick verfinstert sich kurz, ehe sie wieder ihren üblichen freundlichen Gesichtsausdruck bekommt. „Das tut mir Leid und du bist sicher Sora hat das Ganze geschauspielert?“, kann sie es ebenso wenig fassen wie ich. „Keine Ahnung, ich will es auch nicht wissen. Er ist bei mir unten durch“, erwidere ich, als Tidus plötzlich neben meinem Sitz steht, da unsere Haltestelle gekommen ist. „Ich wünsch dir, dass sich das aufklärt“, flüstert mir Yuna ins Ohr, als sie mich zum Abschied umarmt. Ich lächle nur, ein trauriges Lächeln, aber wenigstens bekomme ich eines zustande. „Guck mal wer dich da abholt“, sagt sie dann und lässt mich los. Ich drehe mich um, Roxas kommt mit seinem üblich kühlen Blick die Straße herunter gelaufen. „Viel Spaß euch beiden“, wünscht Tidus uns und er und Yuna verlassen die Bushalte in Richtung von Yunas Haus. „Hallo Riku“, begrüßt mich Roxas dann und küsst mich kurz auf die Wange. Er macht zwar ganz schön mit mir rum, wenn wir alleine sind, aber am Tag und in der Öffentlichkeit hält es sich in Grenzen. „Wo hast du denn meinen Zwilling gelassen?“ „Hör mir bloß mit dem auf, ich bin froh, dass sich seine Blödheit nicht auf dich vererbt hat“, gebe ich wütend zurück und lasse zum ersten Mal vor Roxas kein gutes Haar an seinem Bruder. „Häh? Was ist denn passiert?“, versteht Roxas die Welt nicht mehr. „Heute Morgen ward ihr noch ein Herz und eine Seele“ „Ich will weder ein Herz noch eine Seele mit ihm sein. Ich will ihn nie wieder sehen“, bin ich sehr radikal in meiner Denk- und Sprechweise. Nie wieder Blödsinn mit Sora? Irgendwie seltsam das zu denken und auszusprechen. „Jetzt beruhig dich erstmal, komm wir gehen nach Hause und dann erzählst du mir das in Ruhe. Im Moment kapier ich nämlich so viel wie die Straßenlaterne hier“, erwidert er und wir laufen gemeinsam zu mir. Ich wusste sofort, dass er nicht sein Haus meint, seine Eltern scheinen inzwischen nämlich wieder da zu sein. „Hallo Oma, hallo Opa, ich bin wieder da“, rufe ich ins Haus, als wir unsere Schuhe ausziehen. „Roxas ist auch mit da“ „Hallo ihr zwei, habt ihr schon was gegessen? Es ist noch Kuchen da“, bietet uns Oma sofort an. „Ich nehme gerne ein Stück“, stimmt diesmal Roxas als erster zu und ungemein höflich wie immer bei Erwachsenen, die er mag. „Ich will nichts, ich hab Bauchweh“, lehne ich ab und gehe an Oma vorbei in mein Zimmer. Roxas POV Rikus Oma sieht mich mit einem schiefen Blick an, als Riku den Kuchen ablehnt. Ich zucke mit den Schultern und gehe mit ihr in die Küche um mir ein Stück ihres super leckeren Nusskuchens zu holen, bevor ich Riku in sein Zimmer folge. „Also was ist denn jetzt los?“, frage ich, als ich neben Riku auf seinem Bett sitze und meinen Kuchen esse. „Sora ist so doof“, murmelt Riku ohne mich anzuschauen. „Das hab ich schon verstanden und das du nichts mehr von ihm wissen willst. Aber warum denn?“, will ich wissen. Vielleicht bekomme ich jetzt endlich die Ursache für Soras Ausbruch letzten Samstag zu hören. „Er hat uns alle belogen, er wollte nie mit uns befreundet sein. Er ist in Cloud verschossen und einer seiner Freunde hat ihm versprochen ihn mit ihm zusammen zu bringen, wenn er seinem Freund dich oder mich zum „abschleppen“ gibt“, rasselt Riku das alles so schnell herunter, dass ich einige Momente brauche um es zu verstehen. „Hast du ihn gesehen? Diesen Freund?“, ist das Einzige was ich sagen kann. „Ja, er hat mich ins Wasser geschubst. Ohne Sora wäre ich wahrscheinlich ertrunken. Jedenfalls, als ich wieder aus dem Becken war, wurde mir schlecht. Ich musste ko… mich übergeben und dann hat Sora mit seinem Freund gestritten“, erzählt er. „Wie hat er ausgesehen?“, frage ich. „Groß, lange dunkelbraune Haare, stechender Blick, so genau hab ich ihn mir nicht angesehen. Ich war damit beschäftigt, dass alles zu verdauen ohne noch mal zu… du weißt schon was“, gibt er zurück. LEON!!!! Diese Ratte hat Sora also dazu gezwungen uns anzulügen und das nur wegen Cloud? Spinnt Sora denn? Warum hat er nicht mich gefragt??? Ich hätte ihm Cloud ohne jegliche Gegenleistung vorgestellt und er verrennt sich in so was Oberblödes. Ach Sora, was stellst du nur immer wieder für Sachen an? „Kennst du ihn?“, meldet sich plötzlich Riku zu Wort. „Ja, es passt nur einer auf die Beschreibung. Das ist Leon, er war mal mit Cloud zusammen, aber daraus wurde nichts“, erzähle ich. „Da ist noch was. Also dieser Leon, der hat gesagt… na ja…“, stottert Riku so herum wie schon lange nicht mehr. „Oh Mann, Riku sag es doch einfach“, bitte ich etwas schroff. „Er hat gesagt, dass Cloud in dich verschossen ist“, rückt er mit der Sprache raus. Ach das, hmmm, ob ich ihm das hätte erzählen sollen? „Das stimmt“, stelle ich klar. „WAS?! Und darüber lässt du mich ihm Dunkeln?!“, ist Riku außer sich. „Das hat er mir schon vor einem Jahr gesagt. Im letzten Osterferienlager, da war er noch kein Betreuer und wir haben uns ein Zelt geteilt“, bin ich ehrlich. „Du hast dir mit ihm ein Zelt geteilt? Und Sora und Tidus?“, will Riku etwas ruhiger wissen. „Sora war krank und Tidus mit Yuna im Urlaub. Nur weil der Jugendclub das organisiert heißt es nicht immer, das alle Leute aus unserem Viertel mitgehen“, erkläre ich gelassen. Ich weiß auch gar nicht was Riku sich da solche Gedanken drüber macht. Ich war da gerade mal 13, ich hätte mich weder küssen lassen noch sonst irgendwas, also was hat er?? „Übrigens hab ich nichts mit ihm getan, was ich mit dir tun würde, falls du deshalb solche Sorgenfalten auf der Stirn hast“, beruhige ich ihn und esse das letzte Bisschen dieses Hammerkuchens. „Und du hast ihn echt nicht geküsst oder so?“, fragt er noch mal nach, obwohl er doch schon längst alles weiß. Mein erster Kuss war mit ihm. „NEIN, Dummerchen. Mit wem hatte ich wohl meinen ersten Kuss? Denk mal drüber nach“, erwidere ich leicht sauer, stehe auf und bringe meinen Teller in die Küche. „Tut mir Leid, ich war wohl auch ein bisschen doof“, gesteht Riku sich ein, als ich wieder zurückkomme. „Schon okay, deine Oma fragt, ob du nen Tee oder so gegen die Bauchschmerzen haben willst“, entgegne ich. Sie war so besorgt, man könnte meinen Riku läge im Sterben. „Richte ihr aus, dass ich nichts will“, spricht Riku etwas aus, das mich an die Decke gehen lässt. Bin ich sein Diener oder was? „ICH SPIEL NICHT LAUFBURSCHE FÜR DICH!!!“, gebe ich, vor Wut kochend, zurück. Riku sieht mir erschrocken in die Augen. „Ich geh schon“, murmelt er dann und sagt seiner Oma Bescheid. Das will ich ihm auch geraten haben, ich werde so was nie machen, einfach tun was andere sagen, nur weil sie denken ich würde es ohne nachzudenken tun. Ich bin nicht so wie Sora, der alles auf Spiel setzt nur um bei irgendjemanden dazu zu gehören. „Was meinst du, warum Sora das gemacht hat?“, fragt Riku leise, als er wieder kommt und seine Arme um mich schlingt. Sein Kopf ruht irgendwie an meiner Brust, obwohl er doch um so vieles größer ist als ich. „Keine Ahnung, er hatte schon immer nicht die durchschaubarste Logik“, erkläre ich und streiche über seinen Kopf. „Es war doch so dumm zu glauben, dieser Typ würde ihn mit Cloud zusammen bringen“, findet Riku. Doch ich weiß nicht ob Sora nicht einen ganz anderen Grund hatte. Vielleicht wollten sie ihn einfach nicht mehr gehen lassen, seine ach so tollen Freunde. Vielleicht hat er einfach die Möglichkeit beim Schopf gepackt und ist wieder zu uns zurückgekehrt. Ich hatte jedenfalls nie das Gefühl, dass er irgendetwas schauspielert, er wirkte wie immer total ehrlich. „Eventuell hat das Ganze ja gar nichts mit Cloud zu tun. Was wäre wenn Sora einfach wieder zu uns gewollt hätte, ohne Hintergedanken und dieses ganze Pipapo, dass jetzt heraus gekommen ist“, weihe ich auch Riku in meine Theorie ein. Pipapo?? Woher hab ich denn das Wort?? „Du meinst also Sora wäre ehrlich gewesen?“, kann Riku es nicht fassen, löst sich von mir und sieht mir tief in die Augen. „Na kann doch sein. Wer sagt, dass er nicht seine neuen Freunde angelogen hat und seine alten geschützt hat?“, will ich wissen. „Geschützt? Er hat mich mehr denn je enttäuscht“, entgegnet Riku bestürzt. „Hast du ihn denn irgendwas erklären lassen? Nein, du hast völlig überreagiert und ihn vor den Kopf gestoßen“, erwidere ich. Riku seufzt, löst seinen Blick von mir und lässt sich hin und her gerissen auf sein Bett fallen. Ich stehe eine Weile wie bestellt und nicht abgeholt im Raum herum, bis Riku mich um etwas bittet. „Kannst du heute Nacht hier schlafen?“, flüstert er so leise, dass ich es beinahe überhört hätte. Oh mein Gott, ich soll bei ihm schlafen? Hmmm, ob er wohl außer schlafen noch was anderes vor hat? Ich hoffe nicht, ich hab so sehr Angst davor und das heißt schon was, ich fürchte mich sonst vor nichts. „Nur schlafen?“, will ich aufrichtig wissen. „Nur schlafen, für mehr ist mir das viel zu voreilig“, gesteht er und sieht verlegen zu mir. „Okay, ich geh mal für ne Stunde rüber, um sieben bin ich wieder da. Abendbrot mach ich zu Hause“, stimme ich zu und bin schon an der Zimmertür, als Riku mich noch zurück hält. „Danke, Roxas“, haucht er und küsst mich ganz kurz auf den Mund. Diese Berührung unserer beiden Münder trifft mich fast wie ein elektrischer Schlag, so kurz und doch so effektiv. „Nichts zu danken“, gebe ich nur zurück und verlasse nachdem ich mich von Rikus Großeltern verabschiedet habe, das Haus. „Ich schlafe heute drüben bei Riku“, rufe ich, kaum das ich zu Hause bin und verschwinde als ich sicher bin meine Mutter hat es zumindest gehört, nach oben. Ich will gerade in mein Zimmer gehen, doch da fällt mir ein, dass ich auch mal nach Sora gucken könnte, sofern er schon da ist. Ich klopfe an seine Zimmertür, aber niemand antwortet, weshalb ich die Tür auch öffne. Sora ist da, er liegt zusammengekauert auf dem Bett und heult still. Die Tränen rennen ihm nur so über die Wangen und Nase zu putzen wäre auch nicht das Schlechteste. „Hallo Sora“, begrüße ich ihn, schließe die Tür und setze mich mit aufs Bett. „Was willst du? Vorwürfe kann ich grade gar nicht gebrauchen. Ich bin schon genug am Boden, also bitte lass das“, hat er bei all der Weinerei doch noch Kraft um mich an zu motzen. „Ich mach dir keine Vorwürfe, sondern Riku“, gebe ich zurück. Sein Gesicht hellt sich kaum merkbar auf, aber als er wieder anfängt zu sprechen ist seine Stimme leiser und freundlicher. „Dann glaubst du mir?“, will er wissen. „Was soll ich dir denn glauben? Erzähl doch erstmal“, bitte ich. „Ich wollte weg von ihnen, aber sie haben mich nicht gehen lassen. Dann hat Leon gesagt er würde dich oder Tidus gerne mal haben“, fängt Sora an, doch ich muss ihn unterbrechen. „TIDUS??? Ich dachte Riku“ „Nein, das hat Riku falsch verstanden. Leon meinte mit deinem Freund Tidus, nicht ihn“, erklärt Sora und ich bin sehr froh, dass Riku hier nicht mit hinein gezogen wird. „Jedenfalls hab ich Leon dann gesagt ich wäre in Cloud verschossen und er meinte wenn ich dich oder eben Tidus dazu bringen würde mit ihm zu gehen, könnte ich mit ins Sommerlager fahren. Irgendwie hab ich ihn überzeugt, dass ich euch beide am Besten dort rum kriege und er mich fahren lassen soll. Er hat es getan und ich war so froh. Also ich bin nicht in Cloud verschossen, aber endlich ward ihr alle wieder da. Tidus, Yuna, Riku und vor allem du, ihr habt mich wieder gemocht. Ich hätte nie gedacht, dass ihr mir jemals verzeihen würdet, aber es war so und ich war glücklich. Ich wollte weder dich noch Tidus mit Leon zusammen bringen. Das wäre schrecklich, besonders weil er seine Freunde wie Socken wechselt. Er hätte dich nur einmal gebraucht und das wäre es gewesen. Allein schon der Gedanke hat mir Schauer über den Rücken laufen lassen. Ich hab dich wirklich sehr lieb und ich würde nie zulassen, dass irgendjemand so etwas mit dir macht“, gesteht Sora mir. Darauf reagiere ich mit etwas, dass mir sonst immer sehr viele Probleme bereitet hat. Ich nehme ihn in den Arm, ich lasse es zu, dass er sich an meiner Brust ausweint und sich an mich klammert. „War Riku sehr sauer?“, will Sora plötzlich wissen, als er mittlerweile wieder ganz ruhig neben mir sitzt. „Oh ja, er hat gesagt er ist fertig mit dir“, erzähle ich. „Scheiße!“, flucht Sora. „Keine Sorge, ich mach das schon. Aber lass ihn ein bisschen in Ruhe“, gebe ich zurück. „Ich muss dann auch mal los, ich schlafe drüben“ „WAS? Du schläfst bei Riku?“, kann er es nicht fassen. „Ja warum denn nicht?“, kapiere ich nicht was er will. „Na ja, du hast noch nie, außer natürlich beim Zelten, irgendwo anders übernachtet. Hast du nicht mal gesagt, du kannst dann nicht schlafen?“, fragt er, als ich schon aufgestanden und an der Tür bin. „Bei Riku macht es nichts wenn ich nicht schlafen kann. Schließlich hab ich was Schönes zum Beobachten“, antworte ich lächelnd und verlasse Soras Zimmer. Rikus POV Roxas meinte also Sora hätte das gar nicht gewollt? Warum hat er uns dann nicht schon viel früher die Wahrheit gesagt? Wir hätten ihm doch geholfen? Oder nicht? Na ja, wenn ich an meine Reaktion denke? Vielleicht wäre ich noch wütender gewesen wenn ich es aus seinem Mund gehört hätte. Drei Tage sind vergangen seit ich es erfahren habe. Jetzt bin ich gerade mal drei Wochen hier und es ist so viel passiert wie in den letzten Jahren zusammen nicht. Ich weiß nicht warum aber ich vermisse Sora, jetzt ist es genauso wie zu Anfang, nur das diesmal ich derjenige bin, der ihn nicht sehen will. Na ja, vielleicht doch, warum wünschte ich mir dann wir könnten mal wieder zusammen Blödsinn machen? Roxas war zwar fast pausenlos mit mir zusammen und hat versucht mich davon zu überzeugen, dass Sora nichts von Cloud wollte und nur wieder mit uns zusammen sein wollte, aber irgendwie konnte ich ihm nie ganz glauben. Trotzdem war es süß von ihm so für mich da zu sein. Ich glaube meine Großeltern haben schon längst gemerkt, dass uns nun mehr, als nur Freundschaft verbindet. Leider bin ich viel zu feige um es ihnen zu sagen und sie selber hüllen sich auch in eisernes Schweigen. Sollte ich es eventuell jetzt beim Essen wagen? Und dann mal rüber zu Sora gehen und die ganze Sache zu klären? Ich werde es versuchen. Ich bin wieder mal mit Opa bei der Gartenarbeit, das ist etwas das mir Spaß macht. Ich beobachte gerne wie sich der Garten von Jahr zu Jahr verändert und immer in anderen Farben erstrahlt. Außerdem ist es total toll wenn wir hier draußen essen, nicht so stickig und dunkel wie drinnen. Oma ist gerade dabei den Tisch anzurichten und ein paar Minuten später schickt sie uns dann zum Händewaschen. „Hast du heute irgendwas vor, Riku?“, fragt Oma, als wir dann am Mittagstisch sitzen. „Nein, eigentlich nicht“, antworte ich. Zu Sora kann ich auch morgen wieder. „Also wenn es dir nichts ausmacht wäre es uns Recht wenn du mit in die Stadt kommst und deinen Eltern wenigstens eine Postkarte kaufst“, erklärt Opa. Na toll, die alljährliche „Mir geht es gut, hier ist alles super. Oma und Opa sind wie immer nett. Gruß Riku“ - Postkarte. Jedes Jahr zwingt man mich dazu so ein Ding an meine Eltern und an Schreihals zu schreiben. „Mach ich“, entgegne ich nur um sie zufrieden zu stellen. Mama und Papa sind sowieso mit meiner Schwester im Urlaub, also wird es sie gar nicht kümmern, dass ich eine Postkarte schreibe, aber meine Großeltern will ich nicht enttäuschen, sie sind die einzigen die sich um mich sorgen. „Schön und vielleicht kannst du mir ein paar Klamotten aussuchen“, gibt Oma dann zurück. WAS? Häh? Ich und Klamotten aussuchen? Heiße ich neuerdings Roxas. „Warum das denn? Also so was kann ich gar nicht“, kläre ich sie auf. „Wirklich nicht? Du hast doch aus dem Zeltlager so viele fesche Klamotten mitgebracht“, erwidert sie. Ich muss grinsen, was hat sie gesagt? Fesch? Ist das ein lustiges Wort. „Die hat Roxas für mich ausgesucht. Wenn es nach ihm ginge hätte ich den ganzen Laden kaufen sollen“, erzähle ich. „Hmmm, wie wäre es dann wenn wir ihn mitnehmen?“, schlägt Opa vor. Haben die irgendwas vor, damit ich mich oute oder warum grinsen sie sich an wie zwei Honigkuchenpferde? Aber mit Roxas wäre es schon schöner. „Ich ruf ihn dann mal an, vielleicht macht er schon was mit Sora oder Tidus“, rede ich mich ein bisschen heraus. Oh Mann warum sag ich es nicht einfach. Ich bin mit ihm zusammen? Warum klappt das nur in Gedanken? Bin ich denn so feige? Wir essen noch zu Ende, ehe ich nach dem Abspülen zum Telefon gehe und bei ihm zu Hause anrufe. Sayuri meldet sich. „Hallo, hier ist Riku, ist Roxas da?“, will ich wissen. „Nein, tut mir Leid. Er ist gleich nach dem Frühstück mit Sora verschwunden“, erklärt sie. „Wie verschwunden?“, wundere ich mich. Was soll das denn? Hätte er mir nicht sagen können, dass er weg geht? „Ich glaube sie sind zu der Hütte im Wald. Sie wollen irgendwas dort machen“, hüllt sie sich in die ungenauesten Angaben der Welt. Irgendwas? Und was soll das sein? Und wieso werde ich da nicht mitgenommen? Na gut, ich liege mit Sora im Clinch, aber trotzdem hätten sie mich wenigstens mal fragen können. „Riku? Bist du noch da? Ich soll dich von Roxas noch fragen, ob du heute Abend zu Hause bist. Er wollte mal zu dir“, erzählt sie dann noch. Er wollte zu mir? Heute Abend, na gut, da müsste ich schon zu Hause sein. „Ja, ich bin zu Hause. Bye“, lege ich auf, ohne ihre Reaktion abzuwarten. „Roxas ist mit Sora in der Spielhütte, wir müssen wohl auf ihn verzichten“, sage ich es dann meinen Großeltern, die im Wohnzimmer sitzen und schon umgezogen sind. „Oh Schade“, findet Oma und hat echt einen enttäuschten Ausdruck auf ihrem Gesicht. Man könnte fast meinen Roxas wäre ihr Freund, aber noch nicht mal ich selber bin so enttäuscht. Mir war schon von Anfang an klar, dass wir nicht zusammen hängen werden wie Kletten und ich will das auch gar nicht. Irgendwann würde es doch ziemlich langweilig werden. „Ich zieh mich eben noch um“, teile ich ihnen mit und gehe in mein Zimmer. Ein paar Minuten später sitze ich auf dem Rücksitz von Opas Auto und wir sind in Richtung Stadt unterwegs. Zuerst sind wir zu einem Gärtner und meine Großeltern haben neue Blumen für den Garten ausgesucht. Meine Oma wollte mir schon wieder etwas schenken, eine Blume oder irgendwas anderes Grünes für mein Zimmer zu Hause. Aber ich habe abgelehnt, ich habe keine Geduld mich um Pflanzen zu kümmern, außerdem brauche ich nicht immer zu Geschenke. „Aber ein T-Shirt suchst du dir wenigstens aus“, beharrt sie, als wir die Blumen zum Auto bringen. „Wenn es dich glücklich macht“, gebe ich nach und wir laufen in die wirkliche Innenstadt wo sich ein Klamottengeschäft an das andere reiht. Ich gehe mit Oma und Opa in ein Geschäft für ältere Herrschaften, da ich ihr trotz Roxas Abwesenheit etwas aussuchen soll. Nachdem ich das erledigt habe und sie zufrieden etwas Geld los ist, gehen wir Kaffe trinken. Danach musste ich mir leider Gottes ein T-Shirt aussuchen, das Oma „fesch“ findet und dann schlenderten wir noch etwas durch die Stadt. Schließlich kaufe ich noch eine Postkarte und wir essen in einer Pizzeria zu Abend, ehe wir gegen 19:00 Uhr zu Hause ankommen. Ich bin gerade dabei die wenigen Sätze, die mir einfallen auf die Karte zu kritzeln, als es klingelt und Oma kurz darauf ruft, dass ich Besuch habe. Freudig verlasse ich das Zimmer, Roxas, wie ich mich auf ihn gefreut habe. „Hi... SORA?!“, frage ich wütend, als ich sehen wer da im Flur steht und auf mich wartet. „Was willst du denn?“ „Erst mal möchte ich dir sagen, wie Leid es mir tut. Bitte glaub mir, dass ich es nicht wollte“, bettelt er. „Was wolltest du nicht? Das ich ertrinke oder dir vertraue und du mich so schamlos ausnutzt?“, will ich wissen. „Beides, ich wollte nicht dass du ertrinkst und ich wollte dich auch nicht ausnutzen. Ich wollte nur wieder mit dir zusammen sein. Bitte verzeih mir doch“, verlangt er flehend und ich merke wie schwach ich werde, als ich jetzt vor ihm stehe. Ich möchte ihn wieder bei mir haben und etwas mit ihm unternehmen. „Ich verzeih dir“, flüstere ich leise und zerknirscht. „ECHT?“, staunt Sora mit großen Augen. Ich nicke, ehe er mir um den Hals fällt. „Oh Riku, danke, ich… es tut mir alles so Leid. Ich war ein dummes Arschloch“ „Ja, warst du, aber wie gesagt warst und jetzt erzähl mal, wo hast du Rox gelassen?“, will ich nun endlich wissen, warum er mich allein besucht. „Mein Zwilling ist krank. Ich soll ihn entschuldigen, er wollte so gerne zu dir, aber vorhin hat er sich übergeben und ihm ist pausenlos übel und Bauchweh hat er auch noch“, erklärt Sora dann. WAS? Oh nein, das heißt wir sehen uns eine ganze Weile nicht. So wie ich Roxas kenne, wird er mir strengstens verbieten ihn zu besuchen, da er nicht will, dass er mich ansteckt. „Das is ja schade“, seufze ich enttäuscht. „Ja, ihr könnt es erst später treiben“, gibt Sora ungeniert zurück. „Spinnst du??? Meine Großeltern halten im Moment alle Ohren offen. Ich glaube die ahnen was und falls es dir noch nicht aufgefallen ist wir stehen immer noch im Flur“, entgegne ich. OMG, wenn die das gehört haben. Schnell ziehe ich Sora mit in mein Zimmer. „Ach komm schon, irgendwann werdet ihr es doch mal machen, oder?“, will er wissen. „Wir sind gerade mal ein paar Wochen zusammen, da denkt man noch nicht an so was“, antworte ich. Ich zumindest nicht, was Roxas denkt wird mir ewig unergründlich sein. „Aha“, gibt Sora zurück. „Und was machen wir jetzt?“ „Keine Ahnung, ich hatte Lust auf Kuscheln, aber das kann ich jetzt an den Nagel hängen“, bin ich leicht enttäuscht. Na ja, wenigstens hat er einen ernsthaften Grund nicht zu kommen. „Was habt ihr eigentlich heute in der Hütte gemacht?“ „Ach das wollte ich dir noch sagen, wir machen wieder mal ne Party nächste Woche am Freitag. Heute haben wir geguckt ob die Hütte noch überall ganz ist oder ob wir was reparieren müssen“, erzählt Sora. Ohhh, cool, eine Party und ich bin mit Roxas zusammen. Das wird bestimmt super. „Da freu ich mich jetzt aber. Meine Laune steigt zwei Punkte ins Positive“, teile ich Sora mit. Er sagt gar nichts mehr, wir bleiben eine Weile still, bis er fragt ob wir einen Film schauen. So verbringen wir den Abend gemütlich vorm Fernseher. Die nächsten Tage ist Sora immer bei mir, da er von Roxas den Auftrag bekommen hat mich bei Laune zu halten so lange er krank ist. Ich finde das zwar idiotisch, Sora könnte mich genauso anstecken, aber egal. Roxas hätte sich eh nicht davon abbringen lassen, wahrscheinlich wäre er noch sauer gewesen wenn ich es abgelehnt hätte. Andererseits ist es echt süß, dass er so an mich denkt. So war ich mit Sora zweimal in der Stadt, dann im Wald bei der Hütte um ein paar Bretter daran auszutauschen und um sie ein bisschen sauber zu machen und zu guter Letzt waren wir gestern mit Tidus und Yuna unterwegs. Jetzt ist schon Donnerstag, Roxas habe ich seit fünf Tagen nicht mehr gesehen und egal was die anderen versucht haben, ich vermisse ihn total. Diese, zwar stundenlangen Telefonate am Abend sind einfach nicht dasselbe. Ich kann ihn weder sehen, noch berühren, noch seine Lippen auf meinen spüren. Ich will wieder zu ihm und zwar sofort, deshalb bin ich auch gerade auf dem Weg zu den Nachbarn. Egal, ob er will oder nicht, ich will ihn jetzt auf der Stelle sehen und was macht das schon wenn er krank ist? Ich stecke mich fast nie irgendwo an. Kapi 9 Ende Kapitel 10: Let´s party ----------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa Kapitel 10: Let´s party „Hallo, ich möchte zu Roxas“, erkläre ich, als seine Mutter mir die Tür öffnet. Sie ist zu Hause? Hmmm, sicher hat sie Urlaub oder so. „Er ist oben, aber noch krank“, entgegnet sie. „Genau deshalb bin ich hier. Meine Oma hat mir nämlich eine Gräuterteemischung mitgegeben, die ganz gut gegen Magenbeschwerden sein soll“, lasse ich mich nicht abwimmeln. Ich meine die Teemischung hab ich echt dabei, aber eigentlich wollte Oma sie Sora mitgeben. „Magenbeschwerden also. Na dann komm mal rein“, lässt sie mich dann ins Haus. Was sollte das denn? Roxas hat doch Bauchweh oder nich? „Riku? Was machst du denn hier?“, wundert sich Sora sofort, der aus der Küche mit einem randvollen Tablett kommt. Wow, was da alles drauf is. Wurstbrote, Käsebrote, Marmeladensemmeln, Nutellasemmeln, Toast, Kaffee und Cornflakes auch noch. Wenn das für Roxas sein soll, komm ich mir jetzt ganz schön verarscht vor. Er kann das doch nie und nimmer essen, wenn er so ne Krankheit hat. „Ich besuche euch und Oma hat mir Tee für Roxas mitgegeben. Aber jetzt sag mal, wenn er was mit dem Magen hat, kann er doch niemals so viel essen“, gebe ich sogleich zurück. „Ja, Sora jetzt klär mich mal auf. Seit wann hat Roxas denn Magenschmerzen?“, fragt seine Mutter. Sora läuft sofort knallrot an, seine Lüge fliegt gerade so was von auf. „Also ich weiß auch nicht. Riku scheint da was falsch verstanden zu haben“, entgegnet Sora und sieht zu mir. „Hab ich gar nicht und jetzt will ich wissen was los ist“, fordere ich leicht sauer. Die können mich doch nicht so lange im Dunkeln lassen. „Na gut, komm mit hoch“, nimmt er mich nun mit in die obere Etage, wo Soras und Roxas Schlafzimmer und Badezimmer liegt. „OMG, er wird mich umbringen“, murmelt Roxas Bruder, als wir die Treppen erklimmen. Was zum Teufel ist hier los? „Rox, ich hab dir jemanden mitgebracht“, verkündet Sora, als wir in Roxas Zimmer gehen. Roxas sitzt am Schreibtisch und hat eine Schlinge am Arm, dazu noch ein mittlerweile schon fast wieder verschwundenes, blaues Auge und eine etwas geschwollene Lippe. Häh? Was hat er denn wirklich angestellt? „Was macht er hier?“, will Roxas sofort wissen. „Sora ich hatte dir doch aufgetragen Riku zu beschäftigen“ „Ich weiß, aber...“ „STOPP, lass Sora zufrieden. Erzähl mir lieber was los ist. Warum siehst du aus, als hätte dich jemand durch den Fleischwolf gedreht?“, frage ich. „Ach, das ist nicht weiter schlimm“, antwortet er mir nicht wirklich auf meine Frage. „Oh doch, jetzt erzähl“, verlange ich. „Ich lass euch mal alleine“, schleicht Sora sich raus, als er das Tablett vor Roxas auf den Schreibtisch gestellt hat. Rox bedenkt ihn noch mit einem bitterbösen Blick, ehe er wieder anfängt zu sprechen. „Ach Riku, musst du das unbedingt wissen?“ fragt er. Ich nicke und setze mich aufs Bett. „So wichtig ist das nicht und eigentlich geht es dich auch nichts an“, erklärt er und setzt sich zu mir. „Wenn es nach dir ginge, ginge mich nie etwas was an“, gebe ich wütend zurück. Kann er mir nicht einmal was erzählen? „Ich will dich da nich mit hinein ziehen“, flüstert er und legt seinen Kopf an meine Schulter. „Du tust grade so, als wärst du bei der Mafia“, erwidere ich und schüttele seinen Kopf ab. Roxas sieht mich überrascht an, ich hätte mir unser Wiedersehen auch anders vorgestellt. „Na gut“, gibt er jetzt leise von sich und sein Blick wandert zu Boden. „Ich hab mich geprügelt“ WAS?! Hab ich grad richtig gehört? Roxas hat sich geprügelt? Er verabscheut so was doch total. „Mit wem?“, frage ich. „Leon“, antwortet er. „Bist du des Wahnsinns? Der reißt dich doch in Stücke, du bistn Strich in der Landschaft und er ein Koloss“, rege ich mich auf. Ihm hätte sonst was passieren können und das erzählt er mir noch nicht mal. „Was du nicht sagst! Was denkst du warum ich so aussehe?“ will er wütend wissen. „Wann war das? Am Samstag?“, forsche ich weiter nach ohne auf seine Antwort zu achten. Er nickt. „Und wie is es dazu gekommen?“ erkundige ich mich. „Ich hatte mit Sora die Hütte angesehen. Es musste einiges gemacht werden, deshalb waren wir auf dem Heimweg um Werkzeug und so zu holen. Dann sind uns Leon und seine Dumpfbacken begegnet. Sie haben nen Spruch über dich los gelassen und ich konnte mich eben nicht zurück halten. Ich hab Leon sogar getroffen“, berichtet er einerseits stolz, andererseits abwertend, da er völlig gegen seine Prinzipien verstoßen hat. „Was hat Leon gesagt, dass dich so wütend gemacht hat?“, frage ich auch danach. Ich meine, es ist wirklich toll, dass er mich verteidigt, aber was kann denn so schlimm gewesen sein? „Das will ich dir nicht sagen“, entgegnet er bestimmt. „Ach komm schon, so schlimm kann es doch nicht sein“, beteure ich. „Bitte, Riku, ich bringe es nicht über meine Lippen. Bitte, akzeptiere es, nur dieses eine Mal. Ich werde viel mehr mit dir reden, aber bitte lass es mich nicht wieder holen“, höre ich zum ersten Mal, dass Roxas um etwas bittet. Dazu noch sein mehr als trauriger Blick, so als wäre er kurz vorm Heulen, ich ertrage das nicht, überhaupt nicht. „Na gut. Komm her, bitte“, entgegne ich und breite meine Arme aus. Er setzt sich zufrieden auf meine Beine und kuschelt sich an mich. „Ich hab dich vermisst“, flüstere ich in sein Ohr und küsse ihn dann auf die Wange. „Ich dich erst. Telefonieren ist der größte Mist“, flucht er. Ich kichere, wo er Recht hat. Kurze Zeit später spüre ich seine Lippen an meinen, endlich wieder, die letzten fünf Tage waren die reinste Qual. „OMG!!! ROXAS!!!“, werden wir auseinander gerissen, ehe einer von uns beiden weiter gehen kann. „Was ist denn, Sayuri?“, fragt er ganz relaxt. Sayuri steht in der Tür, Sora hinter ihr. Er hat wahrscheinlich versucht sie aufzuhalten. „Du… er… omg… mein Weltbild ist zerstört...“, jammert sie. „Ach Quatsch, den Katalog gibt’s jeden Monat“, bemerke ich, woraufhin Sora und ich hoffnungslos in schallendes Gelächter ausbrechen und ich höre auch zum zweiten Mal Roxas helles, freundliches Lachen. „Mein unschlagbarer Humor färbt ja langsam auf dich ab“, bemerkt er, als wir alle wieder ruhig sind. Doch das lässt alle außer ihm selbst wieder lachen. Roxas und Humor??? Das wäre so wie Tag und Nacht gleichzeitig. „Ihr braucht mich nicht auszulachen. Ich hab Humor, ich muss es nur nicht jedem auf die Nase binden“, erklärt Roxas. Ach du meine Güte, er ist noch nicht mal sauer, dass wir gelacht haben. Das achte Weltwunder sitzt nun auf meinen Beinen. „Was wolltest du eigentlich hier?“, will er dann von Sayuri wissen. „Du hast die Salbe wieder unten vergessen“, erklärt sie und stellt eine große, weiße Tube auf den Schreibtisch neben das mit Frühstück angefüllte Tablett. „Ach ja“, seufzt er, steht widerwillig auf und geht zum Schreibtisch. „Jetzt esse ich erstmal mein Superfrühstück, dann die Salbe“, erklärt er und fängt an zu essen. Sayuri geht wieder, Sora setzt sich zu mir aufs Bett. Ich staune diesmal echt, als wäre ich im Zirkus und hätte ein tolles Kunststück gesehen. Roxas isst das gesamte Tablett leer. „Hat dich deine Familie die letzten vier Tage hungern lassen?“, frage ich. „Nein, Quatsch. Ich hatte nur heute Morgen einen Bärenhunger. Ich hatte gestern nichts gegessen“, antwortet er und nimmt sich dann die Salbe. Sorgfältig verteilt er sie auf seinem Arm, den er dafür kurz aus der Schlinge genommen hat. „Was hast du da eigentlich?“, will ich wissen. „Mein Arm ist nur verstaucht, nichts Ernstes also“, beruhigt er mich. „Du, sag mal, macht es dir was aus wenn Cifer morgen zur Party kommt?“, überrascht er mich dann mit einer Frage, die ich in zehntausend Jahren nicht erwartet hätte. „Willst du ihn denn einladen?“, erkundige ich mich. „Na ja, warum denn nicht? Außerdem… am See… da war er für Kairi da, vielleicht könnte ja was aus den Beiden werden“, spinnt Roxas in Gedanken schon einen Verkupplungsversuch. „Und Kairi kommt auch?“, wundere ich mich. Natürlich muss sie da sein, sonst bräuchte er ja Cifer nicht einladen. „Ja, mit ihr hab ich schon längst reinen Tisch gemacht. Sie hat sich für die Gemeinheiten entschuldigt und sie kommt gerne“, erzählt Roxas. „Klar, schließlich bist du da“, teilt Sora uns mit. „Ach Sora, sei nicht immer so nachtragend. Kairi kommt nicht wegen mir, sondern wegen der Party“, erwidert Roxas leicht stinkig. „Wer kommt denn noch alles?“, mische ich mich ein, ehe die Beiden anfangen zu streiten. „Tidus, Yuna, Kairi, du, ein paar anderen Jugendliche, Cifer eventuell und Wakka und ein paar Kumpels. Du kennst eigentlich alle aus den Vorjahren und aus dem Camp“, informiert mich Rox. „Und Cloud? Kommt der auch?“, frage ich. Ein bisschen eifersüchtig bin ich ja immer noch. Ich meine der Typ steht auf Rox und hängt dann immer noch mit ihm ab, obwohl er ne Abfuhr gekriegt hat. „Cloud ist leider in London. Mit ihm wäre es bestimmt lustig gewesen“, entgegnet Roxas. Total lustig, ich hätte gekocht vor Neid. „Bestimmt“, gibt auch Sora zurück. „Was hast du denn?“, fragt Rox darauf hin. „Du siehst in Cloud vielleicht einen Freund, aber wir anderen kennen ihn nur als Campbetreuer und Aufseher. Er war ziemlich streng, deshalb hat er nicht den besten Ruf“, erklärt Sora. „Das is strohdoof und das weißt du“, ist der einzige Kommentar von Roxas, ehe er das Tablett nimmt und einfach das Zimmer verlässt. Das ist ja wieder mal original Rox, einfach gehen, nicht Bescheid sagen wohin und womöglich auch nicht mehr kommen. So ne Seite mag ich gar nicht an ihm. „Unser Dickkopf hat wieder einen seiner Anfälle“, beschwert Sora sich nach einigen Minuten und bringt mich wieder zum Lachen. „Wenn er so ist könnte ich ihn erwürgen“, stimme ich zu. „Was denkst du, was ich ihm schon alles gewünscht habe, als er mich immer so stehen lassen hat. Wollen wir mal sehen wo er ist?“, will Roxas Zwilling wissen. Ich nicke nur. Als wir die Treppe runter gehen sitzt Roxas am Küchentisch und liest ganz gemütlich die Zeitung. „Dir geht’s gut oder?“, frage ich leicht sauer. „Nee, mein Arm tut weh“, erklärt er und liest weiter. „Ha, ha, witzig. Musst du uns immer ohne jede Info sitzen lassen? Noch nicht mal Riku mag das“, gibt Sora zurück und verrät mich damit. Oh Mann, ich hatte doch nie vor Rox was davon zu erzählen. „Ja, stimmt, wenn es nach ihm ginge hätte er mich schon längst erwürgt“, weiß mein Freund jedoch schon Bescheid. Oh nein, er hat das gehört? Jetzt wird er mich erwürgen. „Du hast gelauscht!“, stellt Sora empört fest. „Nein, hab ich nicht. Eigentlich wollte ich euch fragen, ob wir heute ins Schwimmbad gehen, da hab ich euch reden hören“, erzählt Roxas. „Tut mir Leid“, flüstere ich und sehe betreten zu Boden. „Das sollte es auch!“, ist er superwütend und funkelt mich mit einem Blick an, der mich auch hätte töten können. „Ach lass ihn doch. Du kannst auch Sachen an ihm nicht leiden“, mischt Sora sich wieder ein. Mir wäre es lieber er hätte es nicht getan. Jetzt werde ich ewig darüber nach grübeln was er an mir nicht mag. „Ich weiß, aber ich berede das nur, wenn ich weiß, dass er nicht da ist“, erklärt Roxas ganz selbstverständlich. „Na und? Warst du eben da, jetzt bist du auch ein bisschen schlauer“, schlägt Sora für mich zurück. „Was magst du denn nicht?“, will ich leise wissen. Sofort ruhen Soras und Roxas Augen auf mir, keiner von beiden hätte mir wohl zugetraut, dass ich jemals danach fragen würde. „Riku, entspann dich. Ich mag nur nicht, dass du auf schüchtern machst obwohl du eigentlich ganz anders bist“, erklärt Roxas, steht auf und stellt sich hinter mich. Ich fühle seine Hände auf meinen Schultern, wie sie sich langsam um meinen Hals schlingen, so gut das mit der Schlinge geht und sein Gesicht plötzlich meinem ganz nahe ist. „Aber das ist nicht schlimm, ich würde dich immer verteidigen“, flüstert er und küsst mich auf die Wange, welche sofort lichterloh in Flammen steht. OMG, wie kann er nur gerade so wütend sein und jetzt so verständnisvoll und... sexy. Hab ich das gerade wirklich gedacht? Sexy… aber er is es wirklich. Alles an ihm ist es. Seine Haare, sein Lächeln, seine Augen, sein Körper, omg, er ist einfach zu perfekt. „Und wollen wir jetzt ins Schwimmbad? Tidus und Yuna kommen auch mit“, löst er sich dann so plötzlich von mir, wie er gekommen ist. Sora und ich stimmen zu und so sitzen wir ne viertel Stunde später zusammen mit Yuna und Tidus im Bus. „Und jetzt erzähl was ist mit dir passiert?“, weiß Yuna anscheinend auch noch nicht Bescheid. Sie war sofort total besorgt um Roxas, fast als läge er schon im Sterben. „Ach nicht so wichtig“, tut er die ganze Sache wieder ab. „Oh doch, jetzt erzähl“, fordert sie. „Nix weiter, das is Männersache“, gibt Roxas zurück. „Hi, hi, Männersache, Roxas, lass dir doch was Besseres einfallen“, verlangt sie kichernd. „Mein Gott, er hat sich mit Leon geprügelt. Sag es ihr doch, sie quält mich schon seit Tagen, weil ich es ihr nicht erzähle“, kann Tidus sich nicht mehr zurück halten. „WAS?!“, fragen Roxas und Yuna wie aus einem Mund. Verwirrt sehen sich die Beiden an. „Warum sagst du „was“?“, erkundigt Yuna sich. „Ich wusste nicht, dass du auch Leute quälen kannst“, entgegnet er. „Ohhhh, das kann sie, da brauchst du dir keine Sorgen zu machen“, erklärt Tidus. „Ist ja jetzt auch nicht wichtig. Aber warum prügelst du dich mit Leon??“ schreit Yuna geradezu nach Aufklärung. „Er hat Riku beleidigt“, antwortet Roxas und sieht zu mir. „Sehr massiv. Er hat gesagt...“, fängt Sora an, wird aber sofort von meinem Freund abgewürgt. „WIR werden das nicht wiederholen, verstanden, Sora!?“, schärft Roxas seinem Bruder ein und hat wieder einen Ausdruck auf dem Gesicht, der jeden erstarren lässt. „Ja, gut“, stimmt Sora zu, als der Bus hält und wir aussteigen. Diesmal habe ich im Schwimmbad die besten Karten gezogen. Da Roxas Arm immer noch weh tut und er die Schlinge trägt kann er nicht ins Wasser und wir lagen den ganzen Nachmittag in der Sonne. Roxas mit seinen absolut heißen Badeshorts und seiner Sonnenbrille, wie ein kleiner Surfer. Dass wir den größten Teil was anderes als Sonnenbaden gemacht haben, hat ihn jedoch nicht gestört. Es war traumhaft dort mit ihm zu Kuscheln, so ganz ungeniert und mehr als herausfordernd für die Toleranz der anderen Leute. Der Reiz war viel größer, als im Kino oder bei mir zu Hause. Roxas schläft an diesem Tag wieder bei mir, fest in meinen Armen natürlich. „Riku, bist du fertig? Roxas, Sora, Tidus und Yuna sind da“, ruft Opa mich, als ich am nächsten Tag vorm Kleiderschrank stehe und keinen blassen Schimmer habe was ich anziehen soll. „Kann Rox mal kommen?“, frage ich. „Was ist… denn… los…?“, bekommt Roxas nur stammelnd heraus, als er sieht was ich anhabe. He, he, daran hatte ich gar nicht gedacht. Ich hab lediglich ein Handtuch um meine Hüften gebunden, da ich grade duschen war. Sein Blick ist echt zum Schießen komisch, das hätte ich fotografieren sollen. Überraschung, Freude, Lust, das alles liegt darin, wobei die Überraschung im Moment überwiegt. „Suchst du mir bitte was zum Anziehen?“, bitte ich. Er ist natürlich topgestylt, wie immer. Eine schwarze Röhrenjeans, dazu ein weißes Hemd und ein schwarzes Halstuch, das er locker gebunden hat. In der Hand hat er noch eine leichte Sommerjacke. „Klar“, antwortet er und durchforstet meinen Schrank. Bereits zwei Minuten später stehe ich fertig angezogen da. Eine schwarze, etwas weitere Hose, dazu ein T-Shirt mit einem coolen Aufdruck, eine Sweatjacke, wenn’s abends kälter wird und ein Halstuch. „Perfekt, jetzt können wir gehen“, lobe ich ihn, woraufhin wir zu den anderen gehen, die mittlerweile im Wohnzimmer bei meinen Großeltern sitzen. Ihr Gelächter höre ich bis in den Flur, obwohl die Tür geschlossen ist. „Was gibt’s hier zu lachen?“, frage ich, als wir eintreten. „Deine Babyfotos. Ich wusste gar nicht, dass du mal Pippi Langstrumpf gemocht hast“, zieht Sora mich sofort damit auf. Ich weiß genau welches Foto Sora meint, ich hatte Pippi Langstrumpf mal zu Halloween gemacht, jeder hat gelacht, aber ich fand das Kostüm klasse. Wie alt war ich da wohl? Drei oder vier? Älter auf keinen Fall. „Schluss damit!“, verlange ich und klappe das Album zu, das vor Oma auf dem Tisch liegt. „Ach Riku, das sind alles schöne Erinnerungen“, beteuert sie. „Schön? Man sollte das Ding vergraben und nie wieder ausbuddeln, besonders wenn die Bilder von Schreihals kommen“, gebe ich zurück und lege das Album wieder an seinen Platz in Omas alter Kommode. „Die Kleine kann doch nichts dafür, dass sie deine Eltern so verwöhnen. Gib ihr nicht immer solche Namen“, verlangt meine Oma. „Gut, dann nenn ich sie eben anders“, gebe ich nach. „Aber erst morgen, jetzt müssen wir los“ „Schade, es hat wirklich Spaß mit ihnen gemacht“, findet Yuna. „Ihr müsst Riku einfach öfter besuchen kommen“, erklärt Opa. Das ist nun wieder was, was ich toll finde. Obwohl ich eigentlich gar nicht sein Enkel bin, kümmert er sich so darum, dass ich Freunde habe und ob es mir gut geht. „Machen wir“, stimmt Yuna zu. „Besuchen ja, Yuna“, achtet Tidus gleich darauf, dass seine Freundin ja nicht zu viel flirtet. „Ja, ja, Riku ist doch eh schon vergeben“, ist Yunas Mundwerk, dann doch etwas zu lose. „Das war das Stichwort, jetzt müssen wir auf jeden Fall, also bis morgen Oma und Opa“, bin ich der Erste, der das Haus verlassen hat. Sora und die anderen folgen mir gemütlich. Wahrscheinlich erzählt Yuna auch noch an wen ich vergeben bin. „Tut mir Leid“, entschuldigt sie sich jedoch, als wir zur Waldhütte laufen. „Hast du ihr gesagt wer es ist?“, will ich wissen. „Nein, natürlich nicht“, entgegnet sie sofort. „Gut“, ist mein einziger Kommentar dazu. „Du, Riku, wer ist eigentlich Schreihals?“, fragt sie dann. „Meine kleine Schwester Maddie“, erkläre ich. „Sie ist vier und unser aller Nesthäkchen, mit allen Funktionen. Sie ist süß, klein, lächelt immer zu und bekommt das was sie will“ Ich nehme kein Blatt vor den Mund, warum auch? Ich sage nur die Wahrheit. „Du magst sie also nicht“, stellt Tidus fest. „Wenn ich dir einen Rat geben darf. Irgendwann verändert sich das“, erklärt er. Na toll, da kann ich wahrscheinlich ewig warten. „Woher willst du denn das wissen?“, frage ich neugierig. „Weil es bei mir genauso war“, antwortet er. „Oh, hast du noch nen kleinen nervigen Bruder?“, wundere ich mich. Eigentlich hatte ich immer die Info, dass sein einziger großer Bruder studiert und nicht oft hier ist. „Nein, ich war der kleine Bruder, der sich verändert hat“, stellt Tidus richtig. „Oh“, staune ich. Auch das überrascht mich, ich kenne ihn nur, als freundlich, ein bisschen machomäßig, loyal und nett. Ich hätte nie gedacht, dass er mal ein böses kleines Geschwisterchen gewesen ist. „Hört mal auf Riku hier die ganze Zeit in Beschlag zu nehmen“, fordert Roxas, der plötzlich neben mir steht und meine Hand nimmt. Er lief eigentlich die ganze Zeit mit Sora voraus. „Was uns da wieder eingefallen ist. Schrecklich nicht wahr, Yuna?“, will Tidus grinsend wissen. „Ich weiß auch nicht was wir uns dabei gedacht haben mit unserem Freund zu reden“, macht sie den Scherz mit und grinst ebenfalls, bevor die beiden in Kichern ausbrechen. „Willst du es deinen Großeltern eigentlich nicht mal langsam erzählen? Ich dachte sie haben nichts dagegen“, spricht Roxas wieder mit mir, als wir uns ein bisschen abgesetzt haben und Sora mit Tidus und Yuna vorne weg läuft. „Haben sie auch nicht. Ich glaub sie ahnen auch schon was von uns zweien“, verrate ich ihm meine Vermutung. Es ist so schön hier mit ihm zu sein, seine Hand zu halten und mich einfach mit ihm zu unterhalten, das allein schon macht mich glücklich. „Na also, dann sag es ihnen doch. Ich komme auch gerne mit“, versichert er mir. Oh, wow, total süß von ihm. Langsam wird mir eines klar, ich will Roxas nicht mehr verlieren. Er soll für ewige Zeit bei mir bleiben und nie wieder weg gehen. Ich glaube… ich liebe ihn. „Können wir ja dann morgen machen. Du schläfst ja eh bei mir, oder?“, will ich wissen. Er hat weder zugesagt noch abgesagt, aber ich habe fest mit ihm gerechnet. „Ähhhm, na ja, also… meine Eltern… sie wollen… sie möchten, dass ich zu Hause schlafe“, erklärt Roxas. „WAS!?“, gebe ich ohne nachzudenken zurück. „Ja, sie finden ich bin kaum noch daheim und so“, spricht mein Freund weiter. „Is doch Käse, du warst die letzten vier Tage daheim, weil du dich vor mir versteckt hast. Also was wollen die von dir?“, verstehe ich seine Eltern zum ersten Mal überhaupt nicht. „…Riku… also ich glaub sie haben nichts gegen dich, aber sie haben Angst, dass ich wenn ich neue Freunde finde genauso werde wie Sora“, rückt er mit der Sprache raus. Neue Freunde? Häh? Sind die denn völlig von der Rolle? Ich kenne ihn schon mein Leben lang. Meine Eltern haben schon früher bei Oma und Opa die Sommerferien verbracht, sogar als ich noch ein Baby war und ich durfte immer mit Sora und Roxas spielen, immer. Und jetzt? Jetzt bin ich der Böse? „Versteh das nicht falsch, Riku, aber ich will sie nicht enttäuschen. Es ist das erste Mal, dass sie sich auch um mich Sorgen machen. Ich hab sie reden hören. Mama hat sogar geweint. Sie hielte es nicht mehr aus, das alles noch mal durch zu machen, sie würde uns dann verlassen. Aber ich will nicht dass sie geht, auch wenn sie mir oft auf die Nerven gehen, meine Eltern sind dann doch in Ordnung. Ich hab sie lieb und ich will nicht, dass sie so leiden“, erzählt er mir viel mehr als sonst. Sein Versprechen jedenfalls scheint er zu halten. „Roxas, ich kann das nachvollziehen, aber warum zeigst du ihnen nicht einfach, dass ich nicht so jemand wie Soras „Freunde“ bin?“, frage ich. Das wäre wohl das nächste was mir einfallen würde, wenn Oma oder Opa was gegen Roxas hätten. Roxas schlägt sich mit der Hand gegen die Stirn und seufzt. Er will mir doch jetzt nicht erzählen, dass er erst jetzt darauf gekommen ist. „Ich glaube, ich hatte übergroße Tomaten auf den Augen. Ich kann sie davon überzeugen… hmmm wie wäre es wenn du dann heute bei mir schläfst?“, will er dann wissen. OMG, bei ihm? Ich hab noch nie bei ihm geschlafen. „Das wäre… das wäre… das wäre einfach übermegahypergalaktsich toll“, finde ich, nehme ihn hoch und wirble ihn eine Runde im Kreis. „Wow, das du dich darüber so freust?“, kann er meine Aufregung nicht verstehen, als ich ihn wieder absetze. „Seit wir ein Paar sind war ich nur einmal bei dir. Ich vermisse dein unaufgeräumtes Zimmer so sehr, dass ich sogar nachts davon träume“, erkläre ich und zaubere ein Lächeln auf sein Gesicht. „Hey, ihr zwei Schnarchnasen, ein bisschen schneller wenn ich bitten darf“, hören wir plötzlich Soras Stimme. Oh, er ist mit Yuna und Tidus schon bei der Hütte, wir sind ganz schön weit zurück gefallen. „Wer als letzter da ist muss den anderen morgen von vorn bis hinten bedienen“, erklärt Roxas und rennt ohne auf meine Reaktion zu warten los. „HEY, DAS WAR GEMEIN!“, rege ich mich auf, als ich ihm nach renne. Jedoch kann ich den Sieg schon längst vergessen. Roxas ist unangefochtener Schulchampion in sämtlichen Leichtathletiksportarten, sowie Sora bei allen Ballsportarten. „Verloren!“, freut Roxas sich, als ich etliche Sekunden nach ihm ankomme. „Du bist auch einfach los gelaufen“, beschwere ich mich schmollend. „Na und? Im Krieg und in der Liebe ist alles erlaubt“, gibt er keck zurück und stiehlt mir einen kurzen Kuss, ehe wir in die Hütte gehen, wo Sora und ich diese Woche schon ordentlich Getränke gelagert haben. Ich war echt erstaunt, als er tatsächlich nichts Alkoholisches mitgebracht hat. Nur Cola, Limo und Wasser. Natürlich haben wir auch Musik, gut dass Soras CD-Player auch mit Batterien funktioniert. „Also was wollen wir zuerst hören, Rock, Pop, Hip-Hop?“, will Sora wissen. „Rock“, antwortet Yuna sofort. „Kleine Rockerlady“, betitelt Tidus sie sofort und küsst sie auf die Wange, während Sora eine CD einlegt. Kurze Zeit hören wir aus dem CD-Player laute E-Gitarren, Bässe und Schlagzeuge. Ich hasse Rock. Seufzend lasse ich mich auf eine der kleinen Bänke fallen, die ich mit Sora diese Woche gebaut habe. „Deine Musikrichtung kommt schon auch noch“, versichert Roxas mir. „Hast du eigentlich ein Handy dabei?“, frage ich, obwohl es doch eh keinen Sinn hat. Roxas und ich besitzen kein Handy, daran sollte ich mich langsam gewöhnen. „Nein, Sora hat eins, was willst du den machen?“, will er wissen. „Na Bescheid geben, dass ich bei dir schlafe“, erkläre ich. „Ach so, na ja, dann frag ihn halt mal“, fordert er mich auf und ich verlasse ihn kurz um Sora um sein Handy zu erleichtern und zu Hause anzurufen. Gerade als ich fertig bin, kommen Cifer und Co, den Waldweg zur Hütte herauf. „Hi, Riku, richtig?“, fragt er mich zum ersten Mal freundlich. Ich nicke. „Tut mir übrigens Leid, was ich da im Zeltlager gesagt habe. Du hast echt gut gespielt“, spricht er dann weiter. „Danke“, entgegne ich nur. Irgendwie nehm ich ihm das Ganze noch nicht ab. Es wäre dasselbe wenn Leon jetzt kommen würde und sich entschuldigen würde. „Kommt mit rein. Wir sind noch nicht viele“, finde ich irgendwann meine Sprache wieder und die Neuankömmlinge begleiten mich hinein. Letztes Jahr auf der Party, als ich mich mit Sora geküsst habe, da waren sie nicht da. Roxas war so was von verkracht mit ihnen, dass er es für besser hielt sie nicht einzuladen. Im Moment wäre es mir lieber gewesen, wenn er es auch jetzt wieder so gemacht hätte. „Das ist also eure weltberühmte Waldhütte. Sieht ja ganz stabil aus. Habt ihr das alles selber gebaut?“, will Cifer wissen. Ja, haben sie, da waren wir ungefähr 6 oder 7 Jahre und wir sind mit ihrem Vater und Sayuri in den Wald, eigentlich zum Pilze sammeln, aber dann hat Roxas Vater den schönen alten Baum entdeckt, auf den man auch wunderbar klettern kann. Er war so begeistert von der Idee, die Sora hatte. Eine Spiel- und Geheimnishütte hat er sie genannt. Wir waren, denk ich drei oder vier Tage mit dem Bau beschäftigt und als wir sie eingeweiht und getauft haben sind sogar meine Großeltern und Roxas und Soras Mama mitgekommen. Dann haben wir hier ein Lagerfeuer gemacht und Würstchen gebraten. Das war bisher meine Lieblingserinnerung an die Sommerferien, aber so langsam verdrängt die Beziehung zwischen mir und Roxas, sie auf den zweiten Platz. „Ja, haben wir, vor 8 Jahren zusammen mit Riku und unserem Vater“, bestätigt Sora. „Diese Woche haben wir dann noch Sachen ausgebessert und neue Bänke gebaut….“ Soras Redestrom endet erst, als Cifer anscheinend Roxas bemerkt. „Was hast du denn gemacht?“, fragt er. „Nichts…“, fängt er an, wird jedoch von uns allen unterbrochen. „Erzähl es doch einfach“, fordern wir vier wie aus einem Mund. Roxas schaut von einem zum andern und dann wieder zu Cifer. „Ich hab mich mit Leon geprügelt“, gibt er schließlich von sich, woraufhin Cifer anfängt zu lachen. „DU? Gegen unser aller „bester“ Freund Leon? Er hätte dich in Stücke reißen können“, bestätigt Cifer meinen Eindruck. „Warum machst du so was? Sonst benutzt du doch auch dein Gehirn“ „Ich hatte eben eine persönliche Angelegenheit mit ihm zu klären“, erwidert Roxas. „Außerdem so schlecht war er gar nicht. Er ist Leon so schnell ausgewichen, dass der gestolpert und mit dem Kopf gegen einen Laternenpfahl gedonnert ist“, erzählt Sora wirklich stolz auf seinen kleinen Bruder. „Jetzt hat er ne riesengroße Beule“ Ich weiß nicht warum, aber irgendwie lachen jetzt alle. Sogar Roxas lacht über Soras einmalige Erzählweise der Prügelei. Jegliche Feindschaft zwischen unseren beiden Gruppen, die sich im Ferienlager gebildet hatte, scheint vergessen. Ein paar Momente später sitzen wir gemütlich auf den Bänken und trinken was zusammen. Keiner beschwert sich, dass es nichts „richtiges“, wie die Großkotze aus meiner Schule sagen würden, gibt. Hier scheint es selbstverständlich zu sein, sich nicht sinnlos zu besaufen. Nach und nach kommen auch die anderen. Wakka mit seinen Freunden und Kairi mit ein paar Freundinnen, die auch Yuna kennt und als ganz in Ordnung abgestempelt hat. Alles in allem ist es echt eine gute Party, die Musik wandelt sich auch nach und nach in Pop und Hip-Hop, was dann schon eher was für mich ist. Schließlich fangen die Mädchen auch noch an Choreographien zu tanzen, allen voran Yuna, die schon etliche Jahre Hip-Hop tanzt. Irgendwie passt das zwar gar nicht zusammen, da sie total auf Rock steht, aber sie sieht echt gut beim Tanzen aus. Ich kann mich fast gar nicht mehr auf meinem Platz neben Roxas halten. Ich hab das auch mal getanzt, für ein paar Monate, aber die haben mich dort so fertig gemacht, dass ich wieder ausgetreten bin. Das Tanzen hat so viel Spaß gemacht, nur die Leute waren scheiße. Wenn ich zu Hause alleine bin, probiere ich immer noch für mich. „Du willst doch tanzen. Na los geh hin“, fällt es Roxas sogar meine Unruhe auf. „Aber… ich… ich weiß nicht, da sind nur Mädchen und ich kann es auch eigentlich gar nicht“, erkläre ich, doch Roxas ist schon dabei Yuna zu rufen, die als das Lied zu Ende geht zu uns kommt. „Nimm Riku mal mit, alleine traut er sich nicht“, erklärt mein Freund ihr. Sie lächelt mir sofort zu, nimmt meine Hand uns schleift mich mit zu den anderen Mädchen, die schon wieder tanzen. „Gucks dir erst kurz an, es ist nicht schwer“, erzählt sie mir und lässt mich kurz zu schauen, ehe sie ohne Bescheid zu sagen einzählt und ich überstürzt anfange zu tanzen. Es ist total ungewohnt, hier vor allen und dann auch noch nur mit Mädchen. Aber umso länger wir tanzen um so besser wird es und umso freier fühle ich mich, auch alles mitzumachen was Yuna macht. Es ist ein gutes Gefühl mal in einem anderen Hobby, als fotografieren, voll aufzugehen. „Super Riku“, lobt mich Yuna, als wir nach etlichen Liedern gerade zurück zu Roxas und Tidus gehen wollen. Aber dann folgt das nächste Lied und Yuna springt mir fast in die Arme. „Bleibst du noch hier? Das ist mein Lieblingssong“, erklärt sie. Zu überzeugen braucht sie mich nicht, ich liebe dieses Lied genauso. Ich nicke nur und sie kommt mir ganz nahe. Schade, dass Roxas nicht tanzt, das Musikstück ist für mich der Lovesong aller Zeiten. Unsere Bewegungen stimmen sich immer mehr aufeinander ab und so langsam sieht es aus, als wären wir tatsächlich ein Liebespaar. Ob Rox wohl eifersüchtig ist? Tidus ist es auf jeden Fall. Schon alleine die Kommentare, die die anderen ihm zu rufen werden ihn rasend machen, aber ich kann überhaupt nicht aufhören. Es ist einfach viel zu genial, dieses Hobby auszuleben. „Danke für den Tanz“, flüstert mir Yuna ins Ohr, nachdem das Lied verklungen ist, und gibt mit einen Kuss auf die Wange, was die Kommentare noch viel lüsterner und anziehender werden lässt. „WAS BITTE SOLLTE DAS?“, will Tidus wütend wissen, als wir bei ihm und Roxas ankommen. „Ach Tidus entspann dich. Riku ist schwul und ich vertraue ihm. Für ihn war das nur tanzen, nichts weiter und für Yuna auch, also komm wieder runter und hör nicht auf die dummen Kommentare. Was denkst was für welche kommen würden, wenn wir so tanzen würden?“, bin es weder ich, noch Yuna die, die Verteidigung übernimmt. Nein, es ist Roxas. „Hey, das wäre cool. Los macht mal“, ist Yuna sofort dabei und will Tidus schon hoch ziehen, doch er zieht sie zu sich und küsst sie. „Dir hat das gefallen was?“, will Roxas wissen, als ich mich wieder neben ihn setze. „Oh ja, aber jetzt ist mir ganz schön heiß“, erkläre ich und wedle am Bund meines T-Shirt herum. „Ich dachte mir schon, dass du ne Erfrischung gebrauchen könntest. Hier für dich“, gibt er mir eine Cola, die ich dankend annehme und beim ersten Mal, fast schon halb austrinke. „Warst du mal in einem Tanzverein oder so?“, fragt Roxas dann. „Ja, für ein paar Monate“, antworte ich. „Warum nur so kurz? Du kannst das doch total“, findet er. „Weil mich die Leute da wieder rausgeekelt haben. Hat dir mein Tanz gefallen? Mit Yuna?“, erkundige ich mich. „Oh ja… er war… sehr…“, fängt er an und macht dann eine Pause um sich zu räuspern. „…erotisch“, flüstert er jedoch mit feuerroten Wangen. OMG, hat er das gerade wirklich gesagt? Erotisch? Ich glaub ich hab mich verhört. Ach du meine Güte, ich drehe gleich durch. Er findet mich erotisch. Langsam ziehe ich ihn zu mir und lege meine Lippen auf seine. „Danke“, hauche ich in den Kuss hinein und wieder treffe ich mit seinen Lippen zusammen. Er knabbert an meinen, lässt schließlich seine Zunge darüber wandern und kurz darauf tragen wir schon einen regelrechten Kampf in meiner Mundhöhle aus. „Hey, Riku, ich wollte dir da ein Angebot machen“, ist Yuna plötzlich wieder da und ich werde von Roxas leicht abgelenkt. „Ähhh was denn?“, frage ich leicht genervt, da ich im Moment lieber was anderes machen würde. „Wie wäre es wenn du in den Ferien immer zu uns zum Tanzen kommst? Meine Mutter betreibt ein Tanzstudio. Wir proben dienstags und freitags um 18:00 Uhr. Komm doch einfach mal vorbei, Roxas weiß wo es ist“, erklärt sie und lässt ein weiteres Mal an diesem Abend meinen Körper mit völligem Glück durchströmen. „Gerne, ich komme echt gerne“, freue ich mich. „Wusste ich doch, also viel Spaß noch euch beiden“, verabschiedet sie sich dann wieder in Richtung der Tanzgruppe. Roxas Kopf legt sich plötzlich auf meine Schulter. „Ich sehe unsere gemeinsame Zeit gerade dahin schmelzen“, sagt er leise. „Nur noch zwei Wochen, dann bist du wieder weg“ Ich weiß… ich wollte nie daran denken, deshalb hab ich es immer verdrängt. Aber es sind wirklich nur noch zwei Wochen. „Dann müssen wir eben daraus das Beste machen und nächste Sommerferien kommst du mich besuchen“, gebe ich zurück. „Ach echt?“, fragt er überrascht. Eigentlich hatte ich darüber noch nie gesprochen, aber auch wenn mein Leben zu Hause richtig doof ist, möchte ich trotzdem, dass er es kennen lernt. „Ja, klar, ich muss dir doch Schreihals mal zeigen“, antworte ich lächelnd. Er lächelt zurück, als plötzlich ein Ruf von den Tänzern kommt, den ich mir nie hätte träumen lassen. „Wir wollen Riku“, höre ich von allen. Ich glaube, ich falle gleich in Ohnmacht. Sie wollen, das sich tanze. „Na geh schon, sonst drehen die noch durch“, schickt Roxas mich weg und küsst mich noch mal kurz auf die Wange. Fröhlich und völlig glücklich tanze ich weiterhin mit Yuna und ihrer Gruppe. Es dauert noch lange bis sie sich auflösen und schließlich ganz normal tanzen. Bis auf ein paar Jungs, zu denen auch Roxas gehört sind nun alle voll beschäftigt. „Willst du nicht mal mitmachen?“, frage ich, als ich mich wieder zu ihm setze, da Yuna jetzt mit Tidus tanzt. „Nee, ich mag das nich. Tanz doch mit Sora, er ist ganz wild drauf“, antwortet er und zeigt auf seinen Bruder. Sora hatte schon vorher immer versucht die Choreografien mitzutanzen, aber war kläglich gescheitert, jetzt lässt er sich von Yunas Gruppe zeigen wie es funktioniert. „Nee, ich bleib lieber bei dir“, ziehe ich Roxas ganz klar vor. Er lächelt mich an, ehe ich ihn in meine Arme ziehe. Ich fühle seinen warmen Körper an meinem, seine Hände auf meinen und seinen Kopf an meiner Halsbeuge. Ich könnte ewig hier sitzen bleiben. „Ich hab dich lieb“, flüstert Roxas, ehe er anfängt meinen Hals zu küssen. Seine Lippen sind wie immer samtig weich und werden von seinem heißen Atem begleitet, der immer dann auf meine Haut fällt, wenn er kurz absetzt. „Ich dich auch“, gebe ich zurück, als er mein Kinn etwas nach unten zu ihm zieht und seine Lippen auf meine legt. Ich hätte ihm gerne gesagt, dass ich ihn liebe, aber die Worte blieben mir im Hals stecken. Es geht einfach nicht, warum nicht? Habe ich Angst, dass er mich ablehnt, wie Sora? Ach Käse, warum sollte Roxas das machen? „Du kannst dich auch bewegen, wenn ich dich küsse“, teilt er mir plötzlich mit. Ich erwache aus meiner Starre und erwidere den Kuss, schließe seine Lippen ein. Meine Hände wandern an seinen Nacken, drücken ihn noch näher, falls das überhaupt möglich ist, an mich. Ich lasse meine Zunge über seine Lippen gleiten, verlange Einlass, der mir sofort gewährt wird. Ich fühle seine Zunge an meiner, die Hand seines gesunden Arms spüre ich immer an meiner Brust und meine Bauch. Es macht mich beinahe wahnsinnig. Mir wird noch viel heißer, als nach dem Tanzen und als wir uns lösen bin ich enttäuschter denn je. Warum brauchen Menschen nur Luft zum Atmen? Wenn wir sie nicht bräuchten könnten wir uns ewig küssen. Roxas Kopf liegt nun wieder an meiner Halsbeuge, er schnurrt zufrieden und wie ein kleines Kätzchen, als ich ihn im Nacken kraule. Ich muss grinsen. „Is ganz schön leer geworden“, fällt mir plötzlich auf, als ich mich umschaue. Jetzt ist nur noch unsere Gruppe, Cifer, Wakka und Kairi da. Als ich Cifer und Kairi sehe, bemerke ich zum ersten Mal, das sich Roxas Vermutung bestätigt hat. Sein Feind hält seine Exfreundin im Arm, wahrscheinlich schon länger, aber ich war ja mit Roxas beschäftigt. „Sieht so aus, als hätten sich da zwei gefunden“, bemerkt er es auch. Ich nicke nur und stehe mit ihm zusammen auf. „Weißt du Sora könnte ja eigentlich was mit Wakka machen. Dann wäre er gar nicht mehr so alleine“, flüstere ich Roxas zu. „Pech gehabt, Wakka steht auf dich, mein Guter“, erzählt er. WAS!?!?!?!? Auf mich??? Ein weiteres Mal könnte ich an diesem Abend durch drehen. OMG, Wakka… er is so… drücken wir es freundlich aus: gar nicht mein Typ. Gott sei Dank hab ich Roxas. „Wir haben noch Zeit für ein kleines Spielchen. Wie wäre es mit einer Runde Flaschendrehen?“, fragt Cifer. Natürlich stimmen alle sofort zu. Wenigstens muss ich diesmal keinen anderen als Roxas küssen. Pärchen sind davon ausgeschlossen, die einzige und auch vernünftige Regel. Zuerst zeigt die Flasche auf Sora, irgendwie zieht er so was an. „Tat oder Wahrheit?“, will Wakka wissen, der gedreht hat. „Wahrheit“, antwortet Sora. „Bist du noch Jungfrau?“, fragt Wakka sofort. Sora nickt, Cifer lacht. „Was lachst du da? Du hast ja auch noch nicht“, gibt Roxas Zwilling wütend zurück. Vielleicht sollte man das Spiel doch unter Alkoholeinfluss spielen, da is man wenigstens nicht mehr so klar im Kopf um zu streiten. „Hey es war abgemacht, nicht zu streiten. Also haltet euch dran sonst geht ihr nach Hause. BEIDE!“, ist Roxas sofort am Schlichten. Cifer und Sora sind nun ruhig und Sora dreht die Flasche, die auf Tidus zeigt. Er wählt Tat und Sora war ziemlich gemein. Tidus musste auf einem Bein hüpfend, alle meine Entchen rückwärts singen und sich dabei auch noch die Nase zu halten. Na gut, es war ziemlich lustig und Tidus hat es auch nichts ausgemacht, schließlich ist das alles nur ein Spiel. Als nächstes hat es Kairi erwischt, die wiederum Tat gewählt hat und ein Glas Cola auf ihrem Kopf durch die Hütte balancieren musste. Leider oder glücklicherweise ist es ihr runter gefallen und ihre Klamotten sind nun voll mit Cola. Wir kamen aus dem Lachen fast nicht mehr heraus, natürlich alle außer Roxas. Das nächste Opfer war Yuna, die lediglich beantworten musste wie viele Freunde sie schon hatte. Das hätte ich auch beantworten können, nämlich nur Tidus. Yunas Dreh traf schließlich Roxas, der Wahrheit gewählt hat. „Jetzt mal raus mit der Sprache. Habt ihr schon?“, drängelt sich Tidus mit der Frage vor. „Ich stell hier die Fragen“, beschwert Yuna sich und funkelt ihren Freund böse an. „Also habt ihr schon?“, wiederholt sie tatsächlich. Spinnen die denn? Nur weil wir schwul sind heißt das doch nicht, dass wir es schon am ersten Abend treiben. „Na, sicher. Wir haben schon geküsst und gekuschelt“, beantwortet Roxas die Frage grinsend. Hmmm, wenn man es so nimmt, Yunas Frage war nicht die genaueste. „Ach, das hab ich nicht gemeint. Hattet ihr schon Sex?“, nimmt sie zum ersten Mal überhaupt ein solches Wort in den Mund. „Eine Frage pro Dreh, schon vergessen?“, vertröstet Roxas sie und dreht. Die Flasche zeigt leider Gottes auch noch auf mich. Na toll, ich weiß immer überhaupt nicht was ich machen soll. „Ähhhh Tat“, wähle ich schließlich. „Mach einen Handstand und zähl dabei von hundert abwärts bis null“, verlangt Roxas. „WAS?“, frage ich. „Na komm schon. Handstand von 100 bis null zählen. Auf geht’s“, scheucht er mich regelrecht zur Aufgabe. Ich füge mich schließlich, mache an einer Wand einen Handstand und fange an zu zählen. Roxas POV Ahhhh, diese Aufgabe hat ihren Sinn wirklich erfüllt. Ich konnte Riku so offensichtlich auf den, da das T-Shirt gerutscht ist, nun nackten Oberkörper starren und es hat keiner bemerkt, da ihn jeder angeguckt hat. Als er fertig ist weiß ich schon was ich das nächste Mal anders machen werde. Das nächste Mal soll er von 200 oder 500 rückwärts zählen. He, he, dann komme ich voll auf meine Kosten. „Das war genial“, flüstere ich ihm zu, als er sich neben mich setzt und küsse ihn auf die Wange. „Ich weiß, deine Augen wären fast ausgefallen“, gibt er grinsend zurück und dreht die Flasche. Ich glaube ich bin tatsächlich rot geworden, meine Wangen sind total warm. „Tat oder Wahrheit?“, fragt Riku plötzlich. Ich sehe auf die Flasche, sie zeigt auf Wakka. „Wahrheit“, antwortet er. „Wen aus unserer Runde findest du anziehend?“, will mein Freund sofort wissen. Oh Mann, er weiß doch, dass Wakka auf ihn steht müssen das unbedingt alle erfahren?? „Dich“, entgegnet Wakka ungeniert und sieht zu mir, während er die Flasche dreht und sie auf Cifer zeigt. Ich beobachte die anderen, für sie muss es total neu sein, dass Wakka auf Typen steht, diese Überraschung steht auch total in ihren Augen geschrieben. „Tat oder Wahrheit?“, erkundigt sich Wakka. Cifer wählt Wahrheit. „He, he, ich könnte ja jetzt gemein sein“, redet er zuerst um den heißen Brei herum. „Werden wir dich nächstes Jahr wieder in unserer Klasse haben oder drehst du eine Ehrenrunde?“ „Mein Gott ich bleib sitzen, weiß doch eh schon jeder“, gibt Cifer zurück. Okay, ich wusste es schon, aber die anderen? Besonders Wakka selbst staunt. Eigentlich war er immer Klassenschlechtester und jetzt ist es Cifer?? Und dann ist er auch noch schlechter als Sora. OMG, das geht eigentlich gar nicht. „Wie wäre es wenn wir jetzt aufhören?“, will ich wissen um ihn vor neugierigen Fragen zu schützen. Auch wenn wir immer wieder aneinander geraten, ich kann es nicht leiden, wenn man bei so was bohren muss. „Wir waren eh alle dran und ich denke für heute ist es genug“ Alle sind sofort dafür und gehen nacheinander aus der Hütte. Letztendlich sind nur noch Sora, Riku und ich da und räumen etwas auf. Die große Reinemache ist erst Montag. „Ich bin müde, gehen wir?“, fragt Sora nach einiger Zeit. Ich nicke, nehme Rikus Hand, ziehe ihn mit vor die Tür und wir verschließen die Hütte. „Ist es für deine Großeltern denn okay, dass es heute so spät wurde?“, will mein Bruder von Riku wissen, als wir durch den stockdunklen Wald laufen. Früher hatte ich nachts immer totale Angst hier, überall hört man Tiere, aber man kann sie nicht lokalisieren. Ich habe es gehasst hier zu sein, aber mittlerweile hat es sich soweit abgeschwächt, dass ich mit Begleitung durch laufen kann. „Ja, außerdem schlafe ich heute bei euch“, erklärt Riku. „Ach echt?“, wundert Sora sich. „Vielleicht habt ihr ja dann morgen schon“ „NEIN, Mann, muss man gleich miteinander schlafen wenn man zusammen ist?“, frage ich genervt. Yuna und Tidus haben auch erst nach ein paar Monaten. Also warum müssen ich und Riku dann schon nach ein paar Wochen? „Nee, ich dachte nur“, gibt er klein bei. „Überlass das Denken lieber mir“, entgegne ich giftig. „Könnt ihr einmal mit diesen dummen Kabbeleien aufhören? Das geht mir gehörig auf die Nerven“, beschwert sich Riku plötzlich. Ohhhh, er meldet sich auch mal wieder zu Wort, wenigstens ist Sora jetzt still und schmollt, weil ihn jemand kritisiert hat. Sogar zu Hause sagt er nichts mehr zu uns, nur ein „Gute Nacht“ hat er noch übrig, als wir uns an seinem Zimmer von ihm verabschieden. Nachdem wir uns beide bettfertig gemacht haben, schlafen wir eng aneinander gekuschelt ein. „Hey du“, begrüßt Riku mich, als ich am nächsten Morgen blinzele und in sein Gesicht sehe. „Riku?“, frage ich verwirrt, da ich mich überhaupt noch nicht daran gewöhnt habe, dass er da ist. „Wen wünscht du dir denn?“, will er wissen. „Dich natürlich“, entgegne ich und ziehe ihn zu mir. Seine Lippen liegen auf meinen, mmmmmhmmmmm, sie schmecken so gut, sie müssten ewig da bleiben. Genießerisch schließe ich meine Augen und lege meine Hände in seinen Nacken, während seine Zunge über meine Lippen wandert und schon kurze Zeit später in meine Mundhöhle eindringt. Ich fühle sie wie sie an meiner Zunge entlang leckt, mit ihr spielt und mich alles vergessen lässt. Ein plötzliches Räuspern lässt mich aufschrecken. Ich löse mich von Riku und wir sehen beide zu der Quelle, des Hüstelns: Papa. Oh nein, ich hatte vergessen abzuschließen. Kapi 10 Ende Kapitel 11: Fühlst du gleich? ----------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern ^^ hab mich gefreut ^^ So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa PS: Hab drei neue Storys on. Zweimal von Kingdom Hearts (Your feelings are just a lie und You have stolen my heart) und einmal Supernatural (Oh, hell yes). Würde mich freuen wenn ihr da auch mal reinschaut ^^ Kapitel 11: Fühlst du gleich? Roxas POV „Roxas würdest du mal kurz kommen?“, will er wissen. Ich nicke nur, klettere unter Riku hervor und gehe mit meinem Vater vor die Tür. Er sagt jedoch nichts, sondern führt mich die Treppe hinunter. Ich weiß gar nicht was ich jetzt denken soll, eigentlich wollte ich nicht, dass es meine Eltern je erfahren und jetzt? Jetzt ist es eben raus. „Papa?“, frage ich, als wir in der Küche stehen und er immer noch stumm geblieben ist. Soll er mich doch endlich anschreien, soll mich dumm anmachen, soll mir sagen was er davon hält aber er sagt nichts! Was bitte soll das??? „Seit wann?“, bekommt er seinen Mund dann doch auf. „Seit dem Camp“, entgegne ich ehrlich. Ich bin ihm schon dankbar, dass er nicht ausgeflippt ist und mich vor Riku runter gemacht hat. „Warst du deshalb so oft bei den Nachbarn?“, erkundigt sich mein Papa weiter. Ich nicke. „Ist schon was passiert?“, bohrt er. Ich schüttle mit dem Kopf. „Roxas, Mr. Tanaka, ich gehe nach Hause. Ich glaube ihr Gespräch wird noch länger dauern“, steht plötzlich Riku in der Küchentür. „Aber Riku, du musst doch nicht…“, fange ich verwirrt an. Er muss doch nicht gehen. „Lass gut sein, ich ruf dich mal an“, verabschiedet sich mein Freund und verlässt das Haus. „Oh Mann, ey“, seufze ich und lasse mich auf einen Küchenstuhl fallen. Völlig durch den Wind streiche ich mir durch die Haare und lasse mir das alles durch den Kopf gehen. Musste das ausgerechnet jetzt passieren? „Roxas, geht es dir gut?“, sitzt Papa plötzlich neben mir und seine Hand liegt auf meiner Schulter. Ach du meine Güte, er will mich trösten? Ich schüttle erneut mit dem Kopf und vergrabe mein Gesicht in meinen Händen. „Bist du sauer?“, frage ich unsicher. „Warum?“, versteht er meine Frage überhaupt nicht. „Ich bin schwul“, antworte ich. „Und? Sollen wir dich deshalb jetzt raus werfen und nie wieder ansehen? Roxas ich bin und bleibe dein Vater und du bleibst mein Sohn, egal was passiert“, vertritt er eine Meinung, die ich ihm nie und nimmer zugetraut hätte. Keine Vorwürfe, keine Wut, nur Verständnis schwingt in seinen Worten mit. Ich verstehe die Welt nicht mehr. „Aber es wäre schön gewesen es auf anderem Wege zu erfahren“, fügt er hinzu. Ja, das wäre mir auch lieber gewesen. Da hätte ich es ihm lieber erzählt, bevor er uns beim Knutschen erwischen muss. „Aber jetzt erzähl erstmal, wie kam es eigentlich dazu, dass du mit Riku zusammen gekommen bist? Mochtest du nicht mal die Kleine vom Bäcker? Kairi heißt sie doch, oder?“, will er tatsächlich alles wissen. Das hätte ich nie gedacht, aber ich finde es unheimlich cool und ich erzähle ihm alles von Anfang bis zum Ende. Ich lasse nichts aus und erzähle immer noch, als Sora, Sayuri und Mama langsam eintrudeln. „Diese Lovestory sollte man mal verfilmen“, findet Papa, als ich endlich fertig bin. Zum Glück haben die anderen nicht richtig zugehört und sich lieber ums Frühstück gekümmert. Ich muss lächeln, dass er es so leicht wegsteckt macht mich unheimlich glücklich. „Und du schreibst das Drehbuch“, entgegne ich, bevor wir anfangen zu frühstücken. Ich bin diesmal viel ausgelassener als sonst, alle außer Papa wundern sind darüber und wollen mich fast schon in die Irrenanstalt einweisen lassen. „Willst du Riku und seine Großeltern nicht heute Abend zum essen einladen?“, fragt Papa, als wir alle zusammen aufräumen. „Seit wann weißt du die Namen unserer Freunde?“, mischt Sora sich sofort ein. „Schon lange, mein Junge“, entgegnet Papa ohne weiter auf den Einwand einzugehen. „Das mache ich sehr gerne“, stimme ich zu und räume die letzten Sachen in die Spülmaschine. „Ich geh dann mal was lesen“, verabschiede ich mich von meiner Familie und gehe in mein Zimmer. Sora stürmt keinen Moment später die Treppe herauf und steht schon in meinem Zimmer, als ich gerade mal ein Buch anfassen konnte. „Raus mit der Sprache, hast du Papas guten Zwilling gefunden?!“, will er wissen. „Nein, er war schon immer so, wir haben uns wohl nie die Mühe gemacht mehr mit ihm zusammen zu sein“, erkläre ich. Wenn ich so überlege war Papa oft mit uns unterwegs, als wir noch kleiner waren, aber seit er den Reporterjob bei der Zeitung hat ist ziemlich oft unterwegs und nur am Wochenende oder spät abends da. Irgendwie ist der Sommer doch immer schön, da hat er drei Wochen Urlaub. „Und weiß er Bescheid? Über dich und Riku?“, fragt Sora dann. Ich nicke. „Das ist ein Witz oder? Er bleibt doch nicht so cool, wenn er erfährt, dass sein Sohn schwul ist“, kann mein Zwilling es genauso wenig wie ich fassen. „Ist er aber und er hat auch versprochen es Mama zu erzählen“, erkläre ich. „OMG, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich es ihm schon längst gesagt“, gibt Sora zurück und lässt sich seufzend auf mein schon gemachtes Bett fallen. Wer war das denn? „Du warst aber heute Morgen fleißig. Mein Bett sieht noch aus wie Kraut und Rüben“, fällt es auch ihm auf. „Das muss Riku gewesen sein. Ich war seit Papa uns erwischt hat noch nicht wieder hier“, erzähle ich. „Nett von unserem Sunnyboy“, findet Sora und gibt Riku einen ätzenden Spitznamen. „Ihhhh, bei dem Namen könnte ich kotzen“, teile ich ihm mit. „Wie nennst du ihn denn? Es ist langsam an der Zeit für Spitzenamen“, klärt er mich auf. „WAS?“, frage ich verwirrt. „Na ja, du bist doch jetzt schon ein paar Wochen mit ihm zusammen, also gib ihn einen Spitznamen“, fordert er mich auf. Das ist doch Mist, warum muss ich ihn unbedingt einen Namen geben. Riku reicht doch. „Warum muss ich das machen?“, erkundige ich mich. „Das is halt so. Roxas du hast keine Ahnung von Beziehungen, echt jetzt!“, schnauzt er mich an. „Aber du. Wenn ich dich erinnern darf, du hattest noch gar keine Beziehung“, bin ich leicht gemein. „Danke“, gibt er geknickt zurück. „Sorry, war nich so gemeint“, sehe ich es ihm einmal nach. „Schon okay, ich geh mich dann mal umziehen“, verkündet er und geht. Auch ich schnappe mir Klamotten und tausche sie gegen meinen Schlafanzug. „Kann ich die Schlinge eigentlich bald mal wieder abmachen?“, frage ich beim Mittagessen. Die Schwellung ist ziemlich zurückgegangen und weh tut der Arm gar nicht mehr. „Hast du noch Schmerzen?“, will meine Mama wissen. Ich schüttle den Kopf. „Dann nimm sie ab“, gibt sie mich frei und schmeiße das Ding so schnell wie möglich auf den Boden. Endlich kann ich mich wieder richtig bewegen. „Mhmmmm Freiheit“, lobe ich mich, als ich seit Tagen wieder mein Essen selbst schneide und beide Hände verwenden kann. Alle fangen sofort an zulachen und scheinen sich über meine Gefühlsäußerung zu wundern oder zu freuen oder beides, jedenfalls genieße ich es. Es war echt selten im letzten Jahr, dass wir so beieinander gesessen waren und dabei nur Fröhlichkeit regiert hat. Meistens gab es Streit wegen Sora und ich hab fast nichts runter bekommen, aber jetzt ist mein Essverhalten sogar wieder normal. Auch wenn es nach Rikus Meinung wahrscheinlich nicht ganz passt. „Und weißt du schon ob wir heute für mehr Personen kochen müssen?“, will Papa wissen, als ich mit Sora und Sayuri abspüle. „Nein, ich gehe aber rüber wenn ich hier fertig bin und frage“, erkläre ich. „Geh doch jetzt schon. Mama will gleich zum Supermarkt und da muss sie es ja wissen“, entgegnet Papa und nimmt mir das Trockentuch aus der Hand. „Papa??? Bist du echt?“, fragt Sora mit einer Überzeugung, dass unser Vater ein Roboter oder so ist und zwickt ihn tatsächlich in den Arm. „Aua, natürlich bin ich echt. Was denkst du denn Sora?“, erkundigt er sich wütend. „Also heißt das wenn ich einen Freund habe, dann laden wir ihn auch mal ein und du räumst für mich die Sachen auf?“, traut er sich dann tatsächlich zu sagen, dass er auch schwul ist. „Freund?“, fragt Papa und zieht eine Augenbraue hoch. „Ja, aber es gibt keinen, noch nicht, jedenfalls“, antwortet Sora. „Mensch, in unsere Familie kommen auch nur Männer. Ihr bringt einen mit und dann Sayuri auch noch. Wenigstens hatte ich mir irgendwo eine hübsche, junge Dame gewünscht“, resigniert unser Vater dann. „Na ja, Sayuri könnte ja…“, will Sora das aussprechen was ich gedacht habe. „NEIN, Sora, dann könntest du dir auch ein Mädchen suchen“, unterbricht sie ihn bevor er auch nur das Wort „lesbisch“ erwähnen kann. „Spinnst du? Mädchen sind voll bäääääähhhh“, erklärt mein Zwilling. Papa fängt sofort an zu lachen. Es ist selten, dass Sora und Sayuri auf freundschaftlicher und ironischer Weise streiten. Normalerweise ufert das bei ihnen immer in ein Handgemenge aus. „Ich geh dann mal“, verabschiede ich mich und gehe zu unseren Nachbarn. „Roxas, schön dass du vorbei schaust. Wie war denn eure Party?? Hat Riku sich auch gut benommen? Auch bei dir zu Hause? Wir wollen nicht, dass irgendwelche Klagen kommen. Aber komm erstmal rein, wir essen noch“, begrüßt mich Omi herzlich und nimmt mich mit in den Garten, wo Riku und sein Opa am essen sind. „Hallo Riku, guten Tag Opi“, sage ich fröhlich, während Omi sich setzt und mir den vierten und letzten Stuhl anbietet, den ich dankend annehme. „Hallo“, gibt Rikus Opa zurück, doch Riku selbst verschluckt sich fast an seinem Essen. „Wwww… was machst du denn hier?“, will er krächzend wissen. „Ich muss euch was fragen“, äffe ich ihn nach, woraufhin seine Großeltern lachen. „Was denn?“, fragt Riku nun wieder normal. „Mein Familie lässt anfragen ob ihr heute zu uns zum Abendessen kommen wollt“, erzähle ich. „Was gibt’s denn?“, ist mein Freund sich nicht zu schade danach zu fragen. „ALSO RIKU, so was fragt man nicht wenn man eingeladen ist!“, herrscht ihn seine Oma an und ich kann ein Grinsen nicht zurück halten. „Ja, schon verstanden“, murmelt er. „Wir kommen gerne“, stimmt Opi für sie alle zu, da Omis Standpauke anscheinend noch nicht zu Ende war und sie immer weiter auf Riku einredet. „Schön, dann geh ich meiner Mutter Bescheid sagen“, stürme ich fast schon aus dem Haus, als Riku mich am Arm festhält. „Wo ist deine Schlinge geblieben?“, will er wissen. „Mama hat gesagt ich darf sie abnehmen“, entgegne ich. „Schön“, antwortet er und sieht mir mit seinen türkischen Augen so tief in meine, dass ich fast denke ich würde versinken. „Riku, ich glaube dein Essen wird kalt“, fällt mir ein. „Ahhhh ja, natürlich“, löst er sich tatsächlich von mir. „Also dann bis heute Abend. Wir essen um sieben“, erkläre ich noch, ehe ich gehe. Rikus POV „Willst du uns nicht endlich erzählen, was gestern auf der Party los war? Irgendwas muss doch gewesen sein, sonst wärst du nicht so früh nach Hause gekommen“, fängt meine Oma nach Roxas Besuch und als wir gerade die Essensgegenstände nach drinnen bringen, wieder an zu bohren. Aber ich bin noch viel zu gut drauf um mich darüber aufzuregen. Roxas Familie hat uns eingeladen, das heißt ja wohl, dass sein Vater nichts gegen die Orientierung von Roxas hat und seine Mutter anscheinend auch nicht. „Die Party war cool. Ich hab getanzt mit Yuna und den anderen Mädchen. Wusstet ihr, dass ihre Mutter eine Tanzschule hat? Jedenfalls hat sie mich eingeladen zum Training, sie meinte ich würde es echt gut können“, erzähle ich zum ersten Mal was von gestern. Hoffentlich lenkt Oma das von ihrem eigentlichen Vorhaben ab. „Du tanzt, Riku? Seit wann das denn?“, will Opa wissen und geht mir tatsächlich auf den Leim. „Ich war mal in einem Verein, aber die Leute dort waren unter aller Kanone. Ich bin nach ein paar Monaten wieder raus, zu Hause übe ich jedoch immer noch“, erkläre ich. „Wenn es nichts auf der Party war, dann war es heute Morgen irgendwas. Ist Sora wieder so anders?“, lässt sich Oma nicht auf mein Tanzgequatsche ein. Mist auch, die Frau lässt so schnell nicht locker. „Quatsch, Sora ist immer noch wie immer. Braunhaarig, fröhlich, ein bisschen aufgedreht und freundlich“, entgegne ich. „Ach Riku, du raubst mir den letzten Nerv. Irgendwas hat dich bedrückt, seit du von unseren Nachbarn kamst und jetzt wo Roxas uns zum Essen eingeladen hat scheint es wie weg geblasen“, ist ihr sogar das aufgefallen. Oh Mann, müssen Frauen immer so feinfühlig sein?? Ich weiß genau warum ich kein Mädchen will. „Na ja ist doch schön, oder? Da müsst ihr heute nichts kochen“, finde ich. „Mein Junge soll das heißen ich kann nicht kochen und du freust dich, dass du heute Abend nichts von mir essen musst?“, ist sie jetzt völlig auf dem falschen Dampfer. „Nein, so ein Käse, ich liebe dein Essen“, erkläre ich schnell, bevor sie ausflippt. „Aber wenn wir rüber gehen, dann sehe ich Sora und Roxas wieder“ „Besonders Roxas, möchte ich meinen“, meldet sich seit Urzeiten auch mal wieder Opa zu Wort. Meine Wangen brennen sofort, am Liebsten möchte ich gerade im Erdboden versinken. „Vielleicht“, murmele ich nur und nehme mir ein Trockentuch um die Sachen, die Oma aufspült abzutrocknen. „Hast du dich heute Morgen mit ihm gestritten?“, will Oma wissen. „Nein, es war was anderes“, entgegne ich. „Was denn?“ fragt sie dann. „Mein Gott, ich bin mit ihm zusammen, sein Vater hat heute Morgen gesehen wie wir uns geküsst haben und hat ihn daraufhin zur Rede gestellt. Ich bin gegangen, damit die Beiden in Ruhe reden konnten“, waren die Verhörmethoden meiner Großeltern, dann doch zu viel für mich. „So ist das also“, kommentiert Oma. „Und seit wann seid ihr schon zusammen?“ „Seit dem Ferienlager“, antworte ich. „Siehst du, war es doch gut, dass ich dich angemeldet habe“, gibt sie zurück und freut sich dabei wie ein Elch. Oh ja, das war es. Ich weiß noch, dass ich mich ein kleines, störrisches Kind benommen habe, so ähnlich wie Schreihals, weil ich nicht mit wollte. Aber jetzt bin ich Oma so dankbar dafür. Aber was ich noch besser finde, sie freut sich grad so sehr, dass ich einen Freund habe. Ich hab echt einige gute Verwandte, andere Leute hätten ihren Kindern oder Enkeln wahrscheinlich den Kopf abgerissen und sie sind so cool. „Dafür bin ich dir auch sehr dankbar. Ohne das Camp wäre es wahrscheinlich nicht so schnell mit uns gegangen“, erkläre ich. „Es ist aber nichts Ernstes passiert oder? Ihr hattet doch ein Zelt mit Tidus und Sora“, ist sie dann aber ernsthaft in Sorge, dass ich schon mit Roxas geschlafen habe, was mir ein weiteres Mal die Röte auf die Wangen treibt. „Es ist noch gar nichts in der Richtung passiert, auch jetzt noch nicht“, kläre ich sie auf. „Aber kann ich dich mal was fragen?“ „Aufklärung haben aber deine Eltern übernommen oder?“, denkt sie wieder mal in die falsche Richtung. „Ja, klar, das wollte ich auch gar nicht wissen. Kennt ihr Cloud? Er war Betreuer im Camp“, erzähle ich zum ersten Mal von ihm. Ich wollte es schon so lange fragen, aber immer wieder hab ich es vergessen oder wir hatten gerade ein völlig anderes Thema. „Ja, er ist 18 oder 19. Seine Mutter hat ein Fotostudio in der Stadt und sein Vater arbeitet zusammen mit Roxas Vater für die Zeitung. Der Junge ist ganz in Ordnung, er fängt dieses Jahr an zu studieren. Weißt du er war Schulbester, ich glaube er hatte sogar den Traumdurchschnitt 1,0. Jetzt will er Arzt oder Anwalt werden. Ich kann mich nicht mehr so richtig daran erinnern, aber er ist ein guter Junge, er engagiert sich sehr für den Jugendclub und andere wohltätige Sachen. Warum fragst du nach ihm?“, will Opa wissen, als er mir das alles erzählt hat. Scheiß Streber, wie kann man 1,0 als Durchschnitt haben? Ist er vielleicht ein Roboter? Na ja, alles andere hat mich wenig überrascht, außer dass sein Vater und Rox Vater zusammen arbeiten. „Nur so, was arbeitet denn sein Vater bei der Zeitung?“, frage ich weiter. „Er ist auch Fotograf, wie seine Frau“, antwortet Oma. „Du müsstest die Beiden mal kennen lernen. Sie könnten dir sicher noch einiges beibringen“ „Sicher“, murmele ich nur und trockne zu Ende ab, ehe ich mich in mein Zimmer verziehe und zum x-ten Mal in diesem Sommer versuche in mein kreatives Chaos Ordnung zu bringen. Diesmal sieht es nach zwei Stunden für Oma sogar annehmbar aus. „Wenn wir es vorhin schon vom Lager hatten, willst du uns nicht mal die Fotos zeigen?“, fällt Oma dann ein, nachdem ich ihr das Zimmer gezeigt habe. „Kann ich machen“, antworte ich nur und nehme meinen Laptop vom Schreibtisch mit ins Wohnzimmer um ihnen die Bilder zu zeigen. „Guten Abend“, begrüßen wir Roxas Familie, als wir kurz vor sieben bei ihnen eintrudeln. Da in ihrer Küche nicht genug Platz für alle wäre essen wir auch hier im Garten. „Bitteschön ein kleines Nachbarsgeschenk“, gibt Opa Roxas Vater eine Flasche des besten Weins, den er im Keller finden konnte. „Das wäre doch nicht nötig gewesen, vielen Dank“, ist unser Nachbar leicht von den Socken was mich und Oma zu einem Grinsen hinreißt. „Riku, komm mit, du sitzt hier“, holt mich plötzlich Sora ab und zieht mich eisern hinter ihm her, bis ich an dem Stuhl neben ihm stehe und Roxas mir gegenüber sitzt. Na toll, rechts neben mir sitzt ausgerechnet Roxas Mutter. „Und Sie beide sitzen hier“, kümmert sich Sora dann um meine Großeltern und setzt sie neben Sayuri. Ich sehe zu Roxas, er lächelt mich an, doch irgendwas stimmt nicht mit ihm, das bemerke ich sofort. „Er sollte Platzeinweiser werden“, bemerkt er und ich kichere. Es vergeht noch einige Zeit mit Smalltalk, ehe Roxas Eltern das Essen holen. „Hat Rox irgendwas?“, flüstere ich Sora zu, als auch sein Zwilling aufsteht und mit ins Haus geht. „Mama hat es nicht so gut aufgenommen wie Papa. Ihr war es immer wichtig, dass wir mal nette Freundinnen haben, die man vorzeigen kann“, erklärt Sora. „Habt ihr mich deswegen neben sie verfrachtet?“, will ich wissen. Sora nickt. „Sie soll sehen, dass du in Ordnung bist, auch wenn du kein Mädchen bist“ Das kann ja heiter werden. Da wird mir heute wohl noch ein Verhör bevor stehen. Schließlich ist das Essen da. Hühnchen mit Reis und Gemüse. Eines meiner Lieblingsessen. „Gibst du mir bitte den Reis, Riku?“, spricht mich Roxas Mutter zum ersten Mal an diesem Abend an. „Sicher“, entgegne ich und reiche ihr die Schüssel. „Und ist bei dir in der Schule alles okay?“, fragt sie, als sie mir die Schüssel wieder zurückgibt. „Ich kann nicht klagen. Meine Eltern waren sehr zufrieden“, antworte ich. Das stimmt auch, wenn sie mal wieder einen ihrer lichten Momente haben vergessen sie Schreihals mal und befassen sich mit mir. So waren wir zum Beispiel zusammen, also ohne Maddie, essen, weil mein Zeugnis recht gut war. „Das freut mich und was machen die Hobbys? Ich hab gehört du fotografierst und tanzt sehr gerne“, spricht sie weiter. Ich linse kurz zu Roxas, der mir erneut zu lächelt. Wenigstens hat er seine Mutter schon über mich aufgeklärt. „Ja, das mache ich, wenn Sie möchten kann ich später meinen Laptop holen und Ihnen die Fotos vom Ferienlager zeigen“, schlage ich vor. „Es gibt Fotos?“, ist sie jetzt ganz schön durcheinander. „Die musst du nicht unbedingt sehen. So gut ist Riku dann auch nicht“, beleidigt Roxas meine Ehre. „Was bin ich nicht?“, frage ich leicht sauer und handle mir einen Tritt unter dem Tisch ein. „Also wenn es dir nichts ausmacht würde ich die Bilder sehr gerne sehen. Weißt du, Sora und Roxas sagen immer keiner macht Fotos. Was im Camp passiert bleibt im Camp. Den Spruch muss ich mir jetzt schon seit Jahren anhören“, jammert die Mutter der Zwillinge ganz schön herum. „Ich gehe sobald ich fertig bin“, stimme ich ihr zu. Was haben sie ihrer Mama da nur erzählt und was hat Roxas dagegen, dass ich die Fotos seiner Mutter zeige. Ich muss mich noch einigen Fragen unterziehen, aber ich glaube Rox Mama kann mich doch ganz gut leiden. Schließlich haben alle fertig gegessen und ich mache mich auf den Weg um den Laptop zu holen. „Riku warte“, höre ich Roxas Stimme hinter mir, als ich schon am Gartentor bin. „Was denn?“, frage ich. „Im Camp, also da haben wir doch auch Fotos von uns beiden gemacht. Zeig die nicht“, verlangt er. „Warum nicht?“, will ich wissen und laufe weiter. „Mama ist zwar leicht begeistert von dir, aber so unbedingt akzeptiert hat sie es noch nicht und sie weiß nicht, dass ich schon seit dem Ferienlager mit dir gehe“, rückt er mit der Sprache raus. „Seit wann denkt sie denn?“, will ich wissen. „Na ja...“ fängt er an. „Seit wann?“, wiederhole ich. „Seit dem Tag, als du mit Sora im Schwimmbad warst“, gibt er schließlich zu. „Aha“, kommentiere ich das Ganze nur. „Warum nicht seit dem Camp?“ „Weil… weil ich nicht weiß wie Mama das aufgenommen hätte. Sie… ach ist doch auch egal. Zeig ihr halt die Bilder trotzdem… was schere ich mich überhaupt um sie?“, will er von mir wissen, ehe er zurück geht und ich alleine den Laptop hole. Er ist ja so süß, wenn er denkt ich wäre sauer. Ich bin es jedoch gar nicht und ich hatte eh nicht vor seiner Mutter unsere Bilder zu zeigen, die sind dann doch zu intim. Meine Großeltern durften sie auch nicht sehen. Ich hab sie zur Sicherheit sogar in nem anderem Ordner gelagert. Als ich wieder zurückkomme ist der Tisch abgeräumt und Soras Mutter und mittlerweile auch sein Vater und Sayuri warten gespannt auf die Bilder. Ich mache meinen Laptop an und lasse die Diashow mit unseren Ferienfotos durchlaufen. Unsere Nachbarn waren wirklich sehr zufrieden und haben gleich gefragt ob sie ein paar Abzüge haben können. Rox Mama war so begeistert, da er auf fast allen Fotos lächelt. Der Abend geht fröhlich zu Ende und ich bin überzeugt davon, dass meine Nachbarin mich jetzt doch leiden kann. Wahrscheinlich wird es noch dauern bis sie akzeptiert, dass ich mit Roxas zusammen bin, aber sie mag mich. „Du warst spitze heute“, lobt Roxas mich, als er noch mit zu mir läuft. „Also nur heute?“, frage ich neckisch. „Na ja, vielleicht auch gestern, da bin ich mir aber noch nicht so sicher“, erklärt er und grinst mich an. „Wollen wir morgen was machen?“ „Aber morgen putzen wir doch die Hütte“, fällt mir ein. „Schwänzen wir eben“, ist es Roxas überhaupt nicht wichtig. Hmmm, verlockend wäre es schon, aber nicht fair den anderen gegenüber. „Das is aber ungerecht“, finde ich. „Dann eben dienstags. Riku wir haben nur noch diese und nächste Woche, ich will so oft es geht mit dir zusammen sein“, spricht er etwas aus, was ihn wohl viel Überwindung kostet. Er spricht nie gerne über Gefühle. „Ich doch auch, aber beim Putzen sind wir doch auch zusammen und dienstags kannst du ja mal zu mir kommen oder ich komm zu dir“, schlage ich vor. „Weißt du nicht mehr was da ist?“, fragt er. Ich muss stark überlegen, bis es mir einfällt. „Ohhhh Tanztraining, aber das is doch erst um sechs, bis dahin gehör ich dir“, versichere ich. „Gut, dann komm zu mir, nach dem Mittagessen“ wünscht er sich und drückt sich an mich. Ich erwidere seine Umarmung nur zu gerne. „Bye“, verabschiedet er sich und drückt mir einen Kuss auf die Wange. „Ciao“, gebe ich zurück und sehe ihm noch nach bis er in seinem Haus verschwunden ist und auch ich in meines gehe. Roxas POV „Hey“, begrüßt Riku mich, als er in am Dienstagnachmittag in mein Zimmer tritt und küsst mich auf die Wange. Ich sitze auf meinem Bett und lese in einem Buch, was ich mittlerweile weggelegt habe. Er setzt sich neben mich und zieht mich gleich zu sich. Es ist schön sich hier nicht mehr verstecken zu müssen. Mama und Papa wissen Bescheid und sind mittlerweile beide von Riku überzeugt. Nur ich habe jetzt Angst, Angst, dass uns die Zeit davon läuft. Nur noch eineinhalb Wochen, dann ist Riku wieder weg. Warum muss er auch ein paar Tage vor dem Ende der Ferien fahren? Er könnte doch auch am Sonntag vor Schulbeginn abreisen, nein es muss schon am Freitag sein, damit auch seine Eltern noch was von ihm haben. Ich bin total traurig deswegen. Seine Eltern haben ihn das ganze restliche Jahr und ich erst wieder in den Sommerferien. Er soll verdammt noch mal erst am Sonntag fahren. „Und was machen wir?“, fragt er, nachdem ich nicht reagiert habe. „Weiß ich nicht, sag du es mir“, fordere ich. „Na toll, ich dachte du denkst dir was aus“, resigniert er. „Hmmm, wie wäre es mit…“, fange ich an, weiß aber gar nicht was ich sagen will. „Ja?“, erkundigt sich Riku. „… wollen wir spazieren gehen?“, finde ich was, was wir noch nicht gemacht haben. Riku reagiert jedoch nicht wie gedacht mit Freude, sondern verzieht sein Gesicht. „Ich hab dann noch Training, ich dachte wir könnten mal was machen wo man sich nicht bewegen muss“, erklärt er. „Wow, Riku, du wirst dich beim Spazieren dermaßen verausgaben, also ich denke, da kannst du für drei Wochen nicht tanzen“, ziehe ich seine Antwort ins Lächerliche. Er stellt sich grade an wie ein Kleinkind. „Na gut, du hast mich durchschaut, ich mag einfach nicht spazieren gehen“, entgegnet er. „Und was willst du dann?“, will ich wissen. „Maoam, nee, war nur ein Witz. Wie wäre es wenn wir uns einen Film ansehen?“, schlägt er vor. „Ohne DVDs und einen Player dazu geht das schlecht. Du hast keinen, wir haben keinen und auf PC oder Laptop is es scheiße“, bin ich dagegen. Vielleicht sollte ich mal über die Anschaffung von solchen Geräten nachdenken. Sora findet es ja schon ziemlich steinzeitmäßig, dass ich kein Handy habe. Aber wozu brauche ich auch eins? Wenn ich unterwegs bin will ich nicht gestört werden und zu Hause haben wir ein Telefon, so einfach ist das. „Stimmt, weißt du mir kommt da grad so ne andere Idee“, erklärt er dann, dreht mein Gesicht so, dass ich ihn ansehen kann und legt seine Lippen an meine. Oh mein Gott, es ist jedes Mal ein Erlebnis sie zu spüren, so weich, so sanft, so verführerisch. Ich könnte darin versinken, im Moment versinke ich jedoch in meinem Bett, auf das Riku mich gedrückt hat und er jetzt über mir kniet. Ich hoffe für ihn er will nich so weit gehen, wie ich denke, dass er gehen will. So was will ich im Moment noch gar nicht. Mittlerweile spielt seine Zunge mit meiner, leckt an ihr, fährt immer wieder daran entlang und macht mich glücklich und fertig zu gleich. Ich fühle seine Hand, wie sie an meiner Seite nach unten zum Bund meine T-Shirts wandert und dort hinein schlüpft. Er streicht über meinen Bauch, seine Finger hinter lassen eine Gänsehaut überall, mein ganzer Körper scheint Rikus Finger zu spüren, sogar auf meinen Armen habe ich Gänsehaut. „Rox, ich liebe dich“, flüstert Riku plötzlich. WAS?! Hat er das gerade echt gesagt? Er liebt mich? „Heißt das du willst nicht mehr ohne mich sein? Du würdest alles für mich tun und immer für mich da sein?“, frage ich aufgeregt und richte mich. Ich sehe ihm fest in die Augen und er sieht zurück. „Ja, genau das heißt es. Fühlst du gleich?“, will er etwas wissen, worauf ich schon die ganze Zeit gewartet habe. Ob ich ihn liebe? Keine Ahnung. Ich meine unsere Beziehung ist echt schön, aber was ist Liebe? Ich kenne doch bisher keine, Riku ist schließlich mein erster Freund. „Riku woher weißt du, dass du mich liebst?“, erkundige ich mich. „Keine Ahnung. Ich weiß es einfach. Wenn ich nachts träume bist da nur du, wenn ich aufwache sehe ich dich vor mir, wenn ich traurig bin, dass ich bald nach Hause muss, brauche ich nur an dich zu denken, dann bin ich wieder fröhlich. Du bist alles für mich, deshalb denke ich liebe ich dich“, macht er mir ein Geständnis, dass auf meinen Wangen einen Waldbrand der höchsten Stärke entfacht. Na toll und was sage ich jetzt? Tut mir Leid, ich weiß nicht ob ich dich liebe? Er wird fürchterlich enttäuscht sein, aber wäre eine Lüge besser? Soll ich die Unwahrheit sagen? Nur damit er sich besser fühlt? Nein, das kann ich nicht, er würde sich über eine Lüge freuen und immer darauf aufbauen und wenn ich eines von Beziehungen weiß, dann das man sie nicht unbedingt auf Lügen aufbauen sollte. „Riku… ich… also… deine Worte waren sehr schön… sie hätten gut in ein Buch gepasst… aber ich… ich weiß nicht was ich sagen soll… ich bin gerne mit dir zusammen… und ich freue mich, dass du mich liebst… aber ich kann es nicht bestätigen… noch nicht jedenfalls…“, stammele ich vor ihm herum wie ein Loser, der sich nicht traut seinem Freund die Wahrheit zu sagen. Ich bin wirklich armselig. Bedrückt sehe ich nach unten und lasse den Kopf hängen, obwohl Riku das wohl eher machen sollte. Er jedoch wandert mit seinen Fingern an mein Kinn und richtet meinen Kopf wieder auf. „Weißt du was Roxas? Ich liebe dich und ich warte bis zu dem Tag an dem du mir das sagst“, erklärt er. „Du wartest? Heißt das wir sind jetzt nicht mehr zusammen?“, frage ich völlig irritiert und aufgebracht. Ich will ihn nicht verlieren, er soll doch für immer da bleiben. „Natürlich sind wir noch zusammen. Ich meinte nur, dass du dir keine Sorgen machen musst, dass ich dir weg laufe, weil du noch nicht so richtig weißt ob du mich liebst oder nicht. Ich verstehe deine Zweifel, es ist deine erste Beziehung. Bei Sora hab ich fast ein Jahr gebraucht um zu checken, dass ich ihn liebe“, erzählt Riku locker und setzt sich im Schneidersitz vor mich. Wow, so lange? Hoffentlich schaffe ich es früher. „Meinst du ich brauche auch so lang?“, will ich wissen. „Keine Ahnung, das wird sich zeigen, aber ich weiß jetzt was wir machen könnten, wenn du willst natürlich“, gibt Riku lächelnd zurück. „Was denn?“, frage ich neugierig. „K.K.S.E.“, erwidert er. „Häh?“, verstehe ich nur Bahnhof. „Kitzeln, Kuscheln, Schmusen, Entspannen“, klärt er mich auf. „Hmmm, Kitzeln, ist nicht unbedingt mein Ding, aber ich kann es mal probieren“, entgegne ich und fange an Riku völlig durchzukitzeln. Ich weiß, eigentlich wollte er wohl mich kitzeln, aber es ist egal. Denn bald entwickelt sich aus dem Kitzeln eine Kissenschlacht und ein Kabbelei, die alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Mein Zimmer ist danach so unordentlich wie noch nie, meine Kissen sind auf dem ganzen Boden verstreut, ein paar Federn liegen auch dazwischen und einige meiner Bücher haben ihr Regal zwangsweise verlassen und liegen auch im Chaos, dass mein Schlafzimmer darstellt. „Das war zu viel, es ist wohl an er Zeit für das zweite K“, findet Riku. Mein Atem rast immer noch vom Herumtoben und ich finde es ist eine spitze Idee. „Ich stimm dir in allen Punkten zu“, erkläre ich, lege mich in mein Bett und ziehe ihn an mich. Mein Kopf ruht sanft an seiner Schulter und ich höre ganz deutlich wie sein Herz so schnell wie noch nie schlägt. Liegt das jetzt an der Kissenschlacht oder an mir? „Dein Herz läuft grade nen Marathon“, bemerke ich und stehle ihm einen Kuss. „Kein Wunder, bei so einem Bombenjungen, der da in meinen Armen liegt“, gibt er lächelnd zurück. Ich lächle auch, bei Riku fällt es mir immer leichter meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Er freut sich über jede einzelne Regung von mir und das wiederum freut mich. Wir verbringen noch Stunden mit dem zweiten K, ehe wir mit dem S und dem E anfangen. Um halb sechs muss Riku dann los, Yuna wartet bei der Bushaltestelle auf ihn. „Und du willst ganz sicher nicht mitkommen?“, fragt er noch mal, als wir auf dem Weg zur Haltestelle sind. Oh Mann, das ist das Einzige was mich auch schon am Nachmittag genervt hat. Immer wieder diese eine Frage. Wenn ich nicht mitkommen will, dann will ich eben nicht. Ich muss ja schließlich nicht überall dabei sein. Und beim Tanzen kann ich eh nichts mit Riku machen. „Ganz sicher nicht“, gebe ich zurück. „Schade“, murmelt er und zieht eine Schnute. Kleinkinderkram und das alles nur um mich noch rum zu kriegen. Aber da kann er lange warten, mein Wille ist eisern. „Kein Wunder, dass du dich ständig mit deiner Schwester streitest, du bist ja haargenau so“, erwidere ich. „Ha, ha, wirklich witzig. Wäre ich so wie sie, wäre ich bestimmt nicht mit dir zusammen“, entgegnet er etwas, was ich überhaupt nicht kapiere. „Warum das denn?“, will ich wissen. „Na, du wärst unter meinem Niveau“, gibt er locker zurück, als wäre es das Normalste der Welt seinem Freund zu sagen, dass er eigentlich unter seinem Niveau ist. „Vielen Dank, wir sehen uns“, bin ich nun total beleidigt, lasse seine Hand los und laufe zurück nach Hause. „Roxas, bitte warte, so war das doch nicht gemeint“, hält er mich auf und bekommt mich auch noch am Arm zu fassen. Ich muss unbedingt schneller werden. „Es wäre so wenn ich wie meine Familie darauf gucken würde wie ihr lebt, aber es ist mir so ziemlich egal. Meinetwegen könntest du in ner Waldhütte wohnen, ich würde dich immer noch wollen“, erklärt er. „Das kannst du deiner Tante aus Marokko erzählen“, koche ich nun vor Wut. Was soll denn der Quatsch jetzt? Als würde Riku in Geld schwimmen. Oder tut er das? Konnte er sich deshalb so viele Sachen leisten? Nein, Riku hat so was nie erwähnt. Er wohnt sicherlich wie ich in einem Haus, vielleicht ist es etwas größer und vielleicht hat sein Vater einen besseren Job und seine Mutter auch. Ja genau, das muss es sein. „Ich hab da keine Tante, aber bitte glaub mir. Wenn es für mich so viel zählen würde wie du lebst, hätte ich dir dann vorhin gestanden, dass ich dich liebe?“, fragt er und sieht mir mehr als auffordernd in die Augen. „Nein, nein, natürlich nicht. Tut mir Leid, da ist wohl irgendwas mit mir durch gegangen. Komm, sonst verpasst du Yuna und den Bus noch“, gebe ich wahrscheinlich zum ersten Mal in meinem Leben nach, nehme Rikus Hand und wir gehen gemeinsam zur Haltestelle, wo Yuna mit Tidus schon ungeduldig wartet. „Du tanzt aber nicht oder?“, will Riku gleich von ihm wissen. „Nein, er ist mein eifersüchtiger Liebhaber, der aber eigentlich keinen Grund hätte eifersüchtig zu sein, da du schwul und selber vergeben bist“, erklärt Yuna und sieht Tidus ein bisschen wütend an. Es ist ja auch idiotisch, dass er Yuna nicht vertraut. Sie liebt ihn doch, als würde sie sich jedem Kerl an den Hals schmeißen, der ihr über den Weg läuft. „Tidus kommt mit zu mir, dann hast du wenigstens auch einen fadenscheinigen Grund eifersüchtig zu sein“, fällt mir ein. „Aber ich will nicht…“, fängt Tidus an, wird aber von Yuna mit einem Blick fast getötet. Wow, ich wusste gar nicht, dass sie so was kann, ich scheine auf sie abzufärben. „Na gut, komm ich eben mit zu dir“, ergibt Tidus sich und haucht Yuna noch einen Kuss auf die Wange. Ich mache dasselbe mit Riku, ehe er mit Yuna in den Bus steigt und er in Richtung Stadt davon fährt. Kapitel 12: Besuch ------------------ Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ wieder mal ein neues Kapi von Sommerferien. Ich bedanke mich wieder recht herzlich bei meinen Kommischreibern ^^ hab mich gefreut ^^ So jetzt erstmal viel Spaß mit dem Kapi ^^ LG Chibi_Isa Kapitel 12: Besuch „Und was habt ihr so gemacht?“, will Tidus wissen, nachdem wir zu Abend gegessen haben und in meinem Zimmer sitzen. „Gekuschelt, gekämpft, geschmust, entspannt, Riku hat mir gesagt, dass er mich liebt, gekitzelt“, rattere ich alles nacheinander runter, sodass Tidus wohl erst einige Momente später bewusst wird, was ich gerade gesagt habe. „WAS?! Riku hat gesagt, er liebt dich? Was hast du geantwortet?“, fragt er aufgeregt. „Dass ich es noch nicht weiß“, entgegne ich. „OMG, ist das dein Ernst? Aber damit hast du ihn doch völlig vor den Kopf gestoßen“, findet Tidus. Zum ersten Mal seit wir über Beziehungen reden ist er total ernst, ich wusste gar nicht, dass das möglich ist. „Nein, nein, er meinte, es ist in Ordnung. Er hätte auch über ein Jahr gebraucht bis er verstanden hat, dass er Sora liebt“, erzähle ich. „Wow, Riku ist so verständnisvoll, Yuna wäre an die Decke gegangen“, stellt er sich jetzt wohl die Reaktion seiner Freundin vor. „Riku hat auch allen Grund verständnisvoll zu sein. Sonst würde er es mit mir doch niemals aushalten. Meine Stimmungen wechseln manchmal im Minutentakt, da wäre er verloren, wenn er mich nicht verstehen würde“, analysiere ich wohl einmal etwas richtig. „Oh ja, was denkst was ich immer alles durch machen musste, wenn ich mit dir unterwegs war“, steht plötzlich Sora im Zimmer. „Schätzchen, ich hab dich schon vermisst“, zieht Tidus ihn gleich wieder durch den Kakao. „Ja, ja, ich dich auch“, murmelt er nur und setzt sich zu uns aufs Bett. „Nein, jetzt mal ehrlich, wo warst du? Du hast das Abendessen verpasst“, erkläre ich. „Na ja, ich war auf der Suche nach einem Abschiedsgeschenk für Riku. Wisst ihr, ich dachte jetzt wo wir alle so eng zusammen gewachsen sind sollten wir ihm was schenken“, erzählt Sora. „Gute Idee, Schätzchen“, findet Tidus. „Und was willst du ihm schenken? Er fotografiert gerne, aber Fotozubehör ist ja nicht gerade billig“, habe ich einen Einwand. „Es muss ja nicht unbedingt Fotozubehör sein. Ich dachte an ein Foto von uns allen. Euch beiden, Yuna und mir. Und Roxas kann ja noch ein sexy Foto von sich machen lassen, damit Riku auch was hat um sich abzulenken“, schlägt Sora vor. Pffff, der spinnt wohl, so ein Bild lasse ich nicht machen. Ich ziehe mich doch nicht vor einem wildfremden Menschen aus. „Bis auf das sexy Foto bin ich einverstanden“, stimme ich zu. „Ich bin auch einverstanden. Das war echt ne klasse Idee, Schätzchen, das hätte ich dir gar nicht zugetraut“, staunt Tidus. „Tja“, grinst Sora nur. „Und was hast du dann heute Nachmittag gemacht?“, fällt mir ein, dass dieses Foto noch lange nicht Soras Verschwinden erklärt. „Mich bei allen Fotografen in der Stadt erkundigt wie teuer so ein Foto kommt, wie es aussehen könnte und wie lange es dauert. Ich habe einen billigen, aber echt guten Fotografen oder besser gesagt eine Fotografin gefunden. Bei ihr dauert so ein Foto drei oder vier Tage, heißt also wir müssen es diese Woche machen lassen“, erklärt Sora. Hmmm, mein Zwilling war echt fleißig. Ich wollte Riku ja eh etwas schenken, aber mir wäre so schnell keine so gute Idee gekommen. Ich muss ihm wirklich dafür danken. „Wenn ihr mal mit zu der Fotografin kommt, könnt ihr euch Beispielbilder angucken und wir können einen Termin vereinbaren“, spricht er dann weiter. „Wie wäre es donnerstags? Beispielbilder brauchen wir keine mehr, ich vertraue dir wenn du sagst die Fotografin ist gut“, gebe ich zurück. „Gut, dann rufe ich morgen an und frage ob das geht“, stimmt Sora zu. „Willst du Riku eigentlich noch was anderes schenken?“, will Tidus dann wissen. Ich nicke. Eigentlich schon, wenn mir nur was einfallen würde was billig und schön ist. „Und was?“, fragt Sora. „Wenn ich das wüsste“, seufze ich und lasse mich nach hinten aufs Bett fallen. „Wie wäre es mit ein paar Putzlappen, solche Unordnungsfanatiker wie ihr seid“, hat mein Bruder wieder mal einen total dummen Vorschlag in petto. „Ha, ha, witzig, Sora“, finde ich. „Dann überleg doch mal was euch verbindet. Was macht ihr gerne?“ will Tidus wissen. „Na ja, kuscheln, im Schwimmbad rummachen, kuscheln, zusammen sein, kuscheln, er fotografiert mich gerne und wir sind einfach gerne zusammen“, zähle ich alles auf was mir einfällt. „Oh, oh, ich weiß was“, wird Sora plötzlich total hysterisch und hüpft auf und ab. „Beruhig dich, was is es denn diesmal? Der Swiffer Staubmagnet?“, traut Tidus ihm genauso wenig wie ich, dass er jetzt mal eine gute Idee hat. „Nein, bei dieser Fotografin kannst du auch T-Shirts und so bedrucken lassen. Und da ihr gerne kuschelt kannst du Riku da ein Kuschelkissen mit deinem Bild machen lassen“, hat Sora die Idee des Jahrhunderts. Wie großartig ist das denn? Kein ödes Rahmenfoto, sondern ein Kissen. Einwandfrei. „Sora“, fange ich an und setze mich wieder auf. „Danke, du bist fantastisch“, finde ich und umarme ihn. Ich weiß wie überrascht er und Tidus darüber sein müssen, aber ich bin ihm wirklich sehr dankbar, dass er eine so tolle Idee hat. „Ähhh, danke“, murmelt Sora und schlingt schließlich auch seine Arme um mich. „Aha! Ich wusste doch es gibt einen Grund eifersüchtig zu sein“, schrecke ich furchtbar zusammen, als ich Rikus Stimme höre. Er steht, mit noch feuchten Haaren und in Begleitung von Yuna auf meiner Schwelle. „Aber sieh mal, Tidus ist ganz brav“, bemerkt Yuna und lächelt ihrem Freund zu. Ich lasse von Sora ab und gehe zu Riku. „Du solltest deine Haare immer trocken föhnen, sonst holst du dir noch eine Erkältung“, finde ich und umarme ihn. „Na wie war tanzen?“ „Gut, Yuna und ich hatten sehr viel Spaß. Freitag geh ich wieder hin“, höre ich zum ersten Mal, dass ihm auf Anhieb etwas in einer Gruppe Spaß gemacht hat. Normalerweise war er immer so abwertend, wenn es um Vereine, Mannschaften oder andere gemeinsame Aktivitäten ging, aber das scheint ihm wirklich gefallen zu haben. Na gut, er hatte auch allen Grund abgeneigt zu sein, schließlich hat er zu Hause keine Freunde und aus dem Tanzverein ist er auch wieder raus. „Freut mich wenn es dir gefallen hat“, gebe ich zurück und küsse ihn auf die Wange. Zum ersten Mal fällt mir dabei Soras wehleidiger Blick auf. Wir müssen ihm unbedingt einen Freund suchen, sonst tut es mir echt weh ihn so zu sehen. „Ja, mich auch, aber ich geh jetzt erstmal nach Hause. Ich bin todmüde. Sehen wir uns morgen?“, fragt Riku dann. „Ja, wie wärs, komm du zu mir. Wir könnten mal wieder Fußball spielen“, schlage ich vor. „Oh, dürfen wir auch kommen? Dann könnten wir auch zum alten Fußballplatz gehen und dort spielen“, fällt Yuna ein. „Okay, gehen wir dahin, sagen wir um 14:00 Uhr?“, ist Riku mit von der Partie. „In Ordnung und Sora. Ich rechne fest mit dir, als Partner“, bezieht Tidus ihn sofort mit ein. Gott sei Dank sind wir alle keine Egoisten und nehmen Rücksicht auf meinen großen Bruder. „Ja, klar“, stimmt auch Sora zu und nach etlichen Verabschiedungsmomenten von Riku bin ich wieder mit meinem Bruder allein. „Seit du mit Riku zusammen bist, hast du dich ganz schön verändert“, findet er. „Echt?“, frage ich. Na gut, ich zeige jetzt mehr Gefühle, aber sonst? „Ja, du schreist nicht mehr so viel, du teilst nicht mehr oft tötende Blicke aus, du lächelst und grinst manchmal. Ich hab dich so, noch viel lieber als sonst“, erklärt Sora lächelnd. „Ich hab dich auch lieb“, gebe ich zurück. „Ich weiß. Kommst du noch mit runter? Wir können heute fernsehen“, erinnert mich Sora. Dienstag und Sonntag dürfen wir das Programm bestimmen. „Ach ja, na dann auf geht’s und keine schnulzigen Liebesfilme, klar!“, schärfe ich Sora schon mal ein, ehe wir nach unten ins Wohnzimmer gehen. Der Mittwoch vergeht dadurch, dass ich bis Mittag schlafe und wir nachmittags Fußball gespielt haben wie im Flug und auch am Donnerstag rannte uns die Zeit davon, da wir bei der Fotografin, die wie sich heraus stellte Clouds Mutter ist, waren und Riku seinen Großeltern bei der Gartenarbeit geholfen hat. Freitag war dann wieder Rikus Tanztraining und wir hatten lediglich ein paar Stunden am Nachmittag, die wir mit sonnen und Federball spielen verbracht haben. Irgendwer sollte echt mal eine Uhr erfinden die, die Zeit verlangsamt, denn im Moment kommt es mir so vor, als würde sie mit einem Überschallgeschwindigkeitsflugzeug davon fliegen. „Denkst du eigentlich wir schaffen das? Ich meine unsere Beziehung aufrecht zu erhalten, über das lange Jahr, dass uns bevor steht“, reißt mich Riku mit dieser Frage förmlich aus meinen Gedanken. Es ist Samstagnachmittag und wir spazieren, wie es schon lange mein Wunsch war, durch den Wald. „Natürlich schaffen wir das, warum auch nicht?“, will ich wissen. „Na ja, hier gibt es viele süße Typen. Woher soll ich wissen ob du ihnen widerstehen kannst?“, fragt er. „Häh? Süße Typen? Ich sehe nur einen und der hält gerade meine Hand“, antworte ich scherzhaft. Aber auch ohne Scherz. Hier gibt es keine Typen, außer Riku, die mir auch nur im Entferntesten gefallen würden. Und Rikus einzige Bedrohung, Cloud, nämlich zieht von hier weg um zu studieren, also was soll das Ganze. „Danke“, murmelt er nur und wird rot. „Da sollte ich lieber aufpassen, dass du mir treu bleibst“, füge ich noch hinzu. „Ha, ha, witzig. Mich kann zu Hause doch keiner leiden“, gibt er zurück. Das verstehe ich immer noch nicht. Wie kann er keine Freunde haben? Er ist nett, aufgeschlossen, immer da, lustig, sieht gut aus und was ich am Meisten schätze ist seine Würde mit der er seine Mitmenschen behandelt. Er würde nie etwas tun, was ich nicht will, das weiß ich ganz sicher. „Sag mal Riku, warum ist das eigentlich so? Ich meine du bist doch ein cooler Typ und dann keine Freunde? Irgendwie merkwürdig findest du nicht?“, will ich wissen. Danach macht Riku etwas total untypisches, er schweigt minutenlang. Ich bin schon drauf und dran noch mal zu fragen, als er plötzlich antwortet, dass wir das lassen sollten. „Warum denn? Ich will es nur verstehen“, beteuere ich ehrlich. „Das kannst du aber nicht“, erwidert Riku leicht sauer. Sauer? Riku ist fast nie sauer, das ist mein Part. „Lass uns doch den Spaziergang einfach genießen und nicht mehr darüber reden“ „Na gut, ich dachte nur, du willst mal darüber reden“, erkläre ich. „Ich werde es dir sicher irgendwann erzählen. Spätestens wenn ihr mich nächstes Jahr besuchen kommt muss ich euch eh alle aufklären“, entgegnet er und hüllt sich schon wieder in Rätsel. Was heißt hier aufklären, er tut grade so, als wäre er der Sohn von einem Schwerverbrecher oder so. Ach Riku was ist nur los? „Wollen wir nen Abstecher zur Hütte machen?“, lenkt Riku dann ab und lächelt mir zu. Ich nicke nur, hänge noch viel zu sehr an seinem ominösen Geheimnis. „Weißt du noch letztes Jahr, haben ich und Sora uns hier geküsst“, fängt Riku an, als wir in der Hütte sind und auf einer der Bänke sitzen. „Oh ja, das war das erste Mal, dass Sora seine Orientierung ausgelebt hat. Alle waren total überrascht, nur ich wusste es schon lange. Ich war mehr von dir…“, lässt Riku mich nicht ausreden, sondern legt unsere Lippen zu einem Kuss zusammen. Stürmisch fällt sein Mund auf meinen, viel stürmischer als sonst. Auch seine Hände sind heute viel schneller, kaum dass ich sie bemerke sind sie auch schon unter meinem T-Shirt und streicheln über alles was sie dort finden können. Ich bekomme Gänsehaut, während auch ich meine Hände auf Wanderschaft schicke. Ich taste mich vor, schlüpfe unter sein Shirt und streichle seine Bauchmuskeln, die mir immer wieder einen Schreck einjagen. Sie sind so perfekt, dass ich manchmal denke ich träume. Genauso die Haut, babyweich, er muss sie doch täglich eincremen, so perfekte Haut gäbe es sonst gar nicht. „Rox, ich will dich“, fliegen seine Worte gegen meine Wange, als er sich küssend zu meinem Hals vorarbeitet. WAS? Wie bitte? Hier? Jetzt? Nein!! Ich bin noch gar nicht bereit für so was. Er soll aufhören. Bitte! „Also Riku und Roxas müssten hier irgendwo sein“, höre ich da glücklicherweise Soras Stimme. Gott sei Dank, so kann ich es auf Sora schieben und muss Riku nicht meine Angst beichten. Das wäre das Schlimmste für mich. „Bald sind wir nicht mehr allein“, teile ich ihm mit und schiebe ihn weg, was sich schwerer, als vermutet gestaltet. Er will gar nicht aufhören. „Die halten bestimmt ein Schäferstündchen in unserer Hütte“, bemerke ich auch noch Tidus. Dann ist Yuna bestimmt auch dabei. „Quatsch, musst du immer nur daran denken?“, gibt sie tatsächlich einen Moment später zum Besten. „Tut mir Leid“, entschuldige ich mich, als ich Rikus enttäuschtes Gesicht sehe. Er wollte es echt. Oh mein Gott, er ist sich aber seiner Sache schnell sicher geworden. Wir sind doch gerade mal ein paar Wochen zusammen. „Wow, ihr seid ja tatsächlich hier“, wundert sich Yuna, als sie einfach zur Tür hereingeschneit kommt, Tidus und Sora im Schlepptau. „Dürfen wir nicht?“, frage ich. „Doch, klar, aber wir haben nur gerade darüber geredet“, antwortet Sora. „Und was macht ihr so?“ „Einen Waldspaziergang, ZU ZWEIT!“, spreche ich den letzten Teil mit einem Nachdruck, der die ganze Hütte erzittern lässt. „Uiuiuiui!“, gibt Tidus nur von sich. Soll er doch denken was er will. Ich wollte schon immer mit Riku spazieren gehen und jetzt hatte er eben auch endlich mal Lust. „Dann geht ihr wohl nicht mit zum Schwimmbad“, stellt Yuna fest. „Nein, also tschüß“, ziehe ich Riku dann hinter mir her und wir lassen die drei einfach stehen. „Du willst nicht schwimmen?“, kann er es kaum fassen. „Ich schwimme gerne, ja, aber noch viel lieber bin ich mit dir zusammen und Yuna und die anderen hab ich das ganze Jahr über, dich aber nur noch für eine knappe Woche“, erkläre ich. „Stimmt auch wieder“, ist er einverstanden und küsst mich auf die Wange, als mir was ins Auge fällt. „Guck mal“, flüstere ich und zeige auf meine Entdeckung. Riku folgt meinem Fingerzeig. „Süß, eine Eichhörnchenfamilie“, ist er viel zu laut und verjagt die scheuen Tiere. Mich hat es eh gewundert, dass sie bei unseren lauten Schritten überhaupt hier waren. „Mensch Riku, jetzt sind sie weg!“, beschwere ich mich. „Du bist ein echter Eichhörnchenschreck“ „Sorry, ich bin das mit Tieren nich so gewohnt“ gibt er zurück. Wie süß er dabei aussieht. „Gehst du zu Hause nicht mal in den Wald?“, will ich wissen. „Ha, ha, witzig. Da muss ich erst nen Bus aus der Stadt nehmen. Ich wohne nicht wie ihr am Stadtrand“, erzählt er mir sogar mal etwas von seinem zu Hause. Sonst hüllt er sich ja immer in ein Schweigen, das ich kaum ertragen kann. „Erschreckend, ich weiß nicht ob ich das nächstes Jahr aushalte“, erwidere ich im Spaß. „Ich kann euch auch gerne wieder besuchen kommen. Ihr müsst nicht unbedingt zu mir“, freut er sich sofort darüber. Was soll das nur? Wieso sollen wir nicht zu ihm kommen?? „Oh doch, ich will endlich auch mal deine Eltern kennen lernen und Maddie. So schlimm wie du immer sagst kann ein Kind niemals sein“, finde ich. „Das ist ja auch kein Kind, sondern ein Biest, das mir das Leben schwer macht“, äußert er sich wieder mal abwertend über seine Schwester. Das ist die nächste Sache, die ich nicht verstehe. Ich wäre froh, wenn ich auch kleinere Geschwister hätte. Es wäre total toll sich um sie zu kümmern, so was mache ich neben Lesen und Sport echt gerne. Ich freue mich auch immer total wenn meine Tante uns mal besuchen kommt. Ihr kleiner Sohn ist mein Patenkind und echt nett. „Ach Quatsch, sei froh, dass du noch ein Geschwisterchen hast. Große Geschwister nerven total“, entgegne ich. „Sie wollen dich pausenlos befürworten und sich als Chef aufspielen“ „Als würdest du dir was von Sayuri oder Sora sagen lassen. Besonders von Sora, er ist nur ein paar Minuten älter als du“, weiß Riku mir auch hier Paroli zu bieten. Mensch, seit er mit mir zusammen ist muss ich aufpassen, er lässt sich gar nicht mehr so leicht überzeugen, als davor. „Aber trotzdem sind sie älter als ich und Sayuri war früher mal ganz schlimm. Was denkst du warum ich sie nie leiden konnte, bis Sora dann so abgedreht wurde?“, frage ich. „Ja, ja, bin ich eben froh, dass ich Maddie habe. Bist du jetzt zufrieden?“, hat Riku nun gar keine Lust mehr auf eine Diskussion. Ich habe ihn also geschlagen, he, he. „Oh ja“, antworte ich und stehle ihm einen Kuss. Der Nachmittag vergeht schnell, wir laufen noch Stunden durch den Wald, ehe Riku dann keinen Bock mehr auf Natur hat und wir wieder in die Zivilisation zurückkehren müssen. Ich wäre gerne noch hier geblieben, aber er war echt unerträglich. Dafür ist er aber dann auch noch zum Abendessen geblieben und hat bei mir geschlafen. Gott sei Dank hat er keinen weiteren Versuch gestartet MIT mir zu schlafen. Ich kann es jetzt einfach noch nicht. Ich finde unsere Beziehung ist noch viel zu frisch. Als ich am nächsten Tag aufwache schläft Riku noch und ich stehle mich aus dem Zimmer, ehe er etwas mit mir machen kann. Im Bad treffe ich auf Sora, der schon Zähne putzt, heißt also wir haben das Frühstück verpasst. „Morgen, du Schlafmütze, wo hast du Riku gelassen?“, begrüßt er mich. „Der schläft zum Glück noch“, entgegne ich und lasse mich auf dem Badewannenrand nieder. „Warum zum Glück?“, verstehe Sora nicht was ich meine. Wie könnte er auch? Er kennt ja die gestrige Story noch gar nicht. „Er wollte gestern mit mir schlafen, aber ihr habt dazwischen gefunkt. Jetzt hab ich Angst er will es wieder versuchen“, erzähle ich die Kurzfassung. „He, he, Riku geht ganz schön ran“, grinst Sora. „Oh Mann, mach dich nicht darüber lustig. Sag mir lieber was ich jetzt machen muss“, entgegne ich Hilfe suchend. „Na wie wäre es wenn du Riku einfach sagst, dass du noch nicht willst“, gibt mein Bruder zurück. „Kann ich nicht“, murmele ich verlegen. „Warum nich?“, fragt Sora. „Da müsst ich zugeben, dass ich Angst habe. Das geht einfach nicht“, erkläre ich, woraufhin Sora in schallendes Gelächter ausbricht. Er bekommt sich gar nicht mehr ein und verschluckt sich schon bald an dem Wasser, was er gerade gurgeln wollte. „Tja, das kommt wohl davon, wenn man sich über andere lustig macht“, gebe ich zurück, als ich ihm auf den Rücken klopfe. „Tut… mir ja… Leid…“, gibt er hustend zurück. „Aber… die Begründung hatte… es echt in sich“ Ha, ha, witzig. Ich kann das eben nicht. Das wäre genauso wenn Sora zugeben würde, dass er Angst vor Marienkäfern hat. Was würden da wohl die anderen sagen? „Jetzt echt mal Sora, was soll ich machen?“, frage ich nachdem er sich wieder weitestgehend beruhigt hat. „Wenn du es ihm nicht sagen willst, musst du eben wenn er einen neuen Versuch startet irgendeine Ausrede finden. Was weiß ich, du hast Migräne oder sonst was“, kommt er wohl auf das Dümmste überhaupt. Als hätte ich je Kopfschmerzen. Ich bin fast nie krank, jetzt damit anzufangen wäre ja wohl oberblöd. „Hmmm, danke für deine Hilfe“, gebe ich unzufrieden zurück, als Riku ins Bad kommt. Er ist schon fertig angezogen und sieht ziemlich wach aus. „Ich vermisse mein Kopfkissen“, informiert er mich. „Sorry, aber ich musste ganz dringend auf Klo“, lüge ich. „Na ja, jetzt bin ich eh wach. Ich muss jetzt mal nach Hause. Meine Großeltern haben heute jemand eingeladen“, erklärt Riku. „Ach echt? Wen denn?“, will Sora wissen. „Keine Ahnung, hab ich vergessen“, entgegnet er. Es sieht zwar so aus, als würde er die Wahrheit sagen, aber irgendwie glaube ich, dass er lügt. Irgendwas sagt mir das. „Wie lange ist denn dieser jemand da? Können wir später mal rüber kommen?“, fragt Sora und nimmt mir somit meinen Gedanken vorweg. „Lieber nicht, es kann spät werden“, antwortet Riku und vertröstet mich auf Montag. Ich finde das echt ungerecht. Wir haben eh nur noch fünf Tage, warum müssen seine Großeltern unbedingt jetzt jemanden einladen. „Also tschüß, Rox“, verabschiedet er sich von mir mit einem Kuss auf die Wange und sagt dann auch zu Sora auf Wiedersehen. Rikus POV „SCHÄTZCHEN, da bist du ja endlich“, begrüßt mich Mama überschwänglich, als ich bei Oma und Opa zu Hause ankomme. Wie konnten meine Eltern auch auf die dumme Idee kommen ihre letzte Urlaubswoche mit Maddie bei mir, Großmama und Großpapa zu verbringen? Mama drückt mich unterdessen an sich, als ich bereits Maddie an meinem Bein spüre, die ja auch unbedingt mitkuscheln will. Doch als sich Mama löst erlebe ich zum ersten Mal bei meiner Schwester eine Überraschung. „Riku nimmst du mich hoch?“, fragt sie und streckt die Arme nach oben. Wow, was ist denn jetzt los? Ich nicke nur und nehme sie auf meine Arme. Sie ist immer noch so federleicht, man sollte kaum meinen, dass sie irgendwas isst, obwohl sie wie ein Bagger in sich hineinschaufelt. „Ich hab dich vermisst“, flüstert Maddie mir zu, küsst mich auf die Wange und schlingt ihre kleinen Arme um meinen Hals. OMG, das ist nicht meine Schwester, haben Papa und Mama mir womöglich eine Neue gekauft? „ Jetzt mal beiseite. Ich muss Riku auch mal in Beschlag nehmen“, ist plötzlich auch noch Papa da und umarmt mich ebenfalls, wenn auch nur kurz. „Und wie geht es dir, mein Sohn?“, will er wissen. „Gut“, antworte ich und will Maddie wieder auf den Boden stellen, doch sie weigert sich so sehr dagegen, dass ich sie auf meinen Armen lasse. „Riku, darf ich dein Zimmer angucken?“, fragt sie kurz darauf. „Klar“, entgegne ich und verabschiede mich von meinen Eltern um meiner Schwester mein Zimmer zu zeigen, dass ich sogar extra aufgeräumt habe. „Du hast aufgeräumt“, fällt ihr sogleich auf, da sie mein Chaos schon von zu Hause kennt. „Dein Bett ist total weich“, spricht sie dann weiter, zieht ihre Pantoffeln aus und hüpft auf meinem Bett herum, als ihr dann anscheinend etwas ins Auge fällt. „Wer sind denn die da?“, fragt sie aufgeregt, läuft zu meinem Schreibtisch, nimmt sich eines der Fotos, die ich für mein Abschiedsgeschenk für die anderen rausgesucht habe und klettert auf den Bürostuhl. „Das sind meine Freunde“, erkläre ich. „Wie heißt der da?“, erkundigt sie sich und zeigt auf Tidus. „Tidus“, antworte ich. „Hi, hi, komischer Name und der?“, fragt sie weiter und zeigt auf Sora. „Sora“, gebe ich ihr Auskunft. „Ohhhh, schöner Name“, bemerkt sie und zeigt dann auf Roxas. „Den Namen kenn ich überhaupt nicht“, ist ihr Kommentar zu ihm. „Und die?“, bleibt nur noch Yuna übrig. „Yuna. Ich tanze mit ihr zusammen“, erzähle ich. „Sie ist schön. Ist sie deine Freundin und du ihr Freund? Heiratet ihr irgendwann mal?“, denkt Maddie ganz schön zukünftig. „Nein, nein, Yuna ist Tidus Freundin. Sie heiraten bestimmt mal“, kläre ich sie auf. „Aber warum hat Yuna dann so viele Freunde? Sie müsste ja eins, zwei, drei, vier. Vier Jungs müsste sie heiraten“, sind ihre Ansichten wirklich süß. „Pass auf, das ist so. Yuna und Tidus haben sich besonders gern, deshalb heiraten sie. Roxas, Sora und ich haben Yuna so lieb wie ich dich habe, als Schwester. Verstehst du das?“, versuche ich zu erklären. „Ja, Mama und Papa und Oma und Opa haben sich auch ganz doll lieb oder?“, hat sie sogar kapiert was ich meine. Ich nicke und sie fängt an zu lächeln. „Kann ich mal mit zu Yuna und Tidus und Sora und Roxas?“, erkundigt sie sich dann. Oh, oh, ganz schlechte Frage. Ich hab den anderen bewusst nicht erzählt, dass meine Eltern zu Besuch kommen. „Mal sehen. Vielleicht nehm ich dich mit zum Tanztraining“, vertröste ich sie. „Das wäre toll“, freut sie sich und hüpft mir erneut in die Arme, als Oma uns ruft, dass es Essen gibt. Mhmmmm Schnitzel, Pommes und Salat. „Na ihr zwei, gar nicht am Streiten?“, fragt Oma, als wir uns an den Tisch im Garten setzen. Für meine Eltern und Maddie musste ich am Freitag extra noch Stühle aus dem Schuppen suchen und abwaschen. Man straft mich echt. Roxas wollte gestern auch nicht mit mir schlafen, obwohl es die letzte Gelegenheit gewesen wäre allein zu sein. Oh Mann, vielleicht hätte ich ihm was erzählen sollen. „Wir streiten nie, Oma“, antwortet Maddie und lächelt. Ein Engelslächeln, von dem ich mich nicht mehr täuschen lasse. Vielleicht ist sie jetzt wo wir nicht zu Hause sind und sie mich so lange nicht mehr gesehen hat, nett, aber daheim wird sie es wieder so sein wie immer. Oma lächelt zurück, ehe wir anfangen zu essen. Wow, Maddie kann jetzt ihr Fleisch schon alleine schneiden, das Jahr im Kindergarten scheint ihr gut getan zu haben. Ich weiß noch, dass Mama überhaupt nicht wollte, dass sie schon mit drei in den Kindergarten geht. Sie wäre noch viel zu jung und zu schwach und die anderen Kinder würden sie fertig machen. So ein Quatsch, viele Kinder kommen schon mit zwei in den Kindergarten und haben keinerlei Probleme und zu schwach ist meine Schwester garantiert nicht. Beim Essen muss ich erzählen was ich schon alles erlebt habe. Ich erzähle vom Ferienlager, von den Ausflügen ins Schwimmbad, von der Party und vom Tanzen, wobei ich die Kapitel über Roxas sorgfältig auslasse. „Weißt du was Mami?“, fragt Maddie, als wir Eis zum Nachtisch essen, wobei ich immer noch Pommes esse, da ich erzählen musste. „Was denn, Kleines?“, will sie wissen. „Riku nimmt mich vielleicht mit zum Tanztraining“, entgegnet meine Schwester. „Ach ja? Riku, was sind da für Typen? Ich will nicht, dass ihr was passiert“, ist Mama sofort in Sorge um Maddie. „Oh Mama, es ist nur Hip-Hop tanzen. Dort gibt es mehr Mädchen, als Jungs. Maddie wird bestimmt nicht entführt, platt getrampelt oder irgendwie sonst verletzt. Sie kann sogar mitmachen, wenn sie will“, erkläre ich. Was Mama da nur immer hat? Maddie ist doch nicht so zerbrechlich. „Genau, reg dich nicht immer so auf. Unsere Kleine kann schon viel mehr, als du denkst“, stimmt mir sogar Papa zu, wobei ich Omas Grinsen bemerke. Ich weiß wie wenig sie ihre Schwiegertochter leiden kann. Manchmal kann ich sie verstehen. Mama ist viel zu unausgeglichen, sie macht sich um Maddie zu viel und um mich zu wenig Sorgen. Dann ist da noch ihr dauerndes Bedürfnis, dass wir eine Musterfamilie sein müssen. „Na gut, du kannst sie mitnehmen“, ist Mama nun einverstanden. „Ich hol mir mal Eis“, verabschiede ich mich kurz um mir in der Küche einen Eisbecher zurecht zu machen und meinen nun leeren Teller dort abzuladen. Roxas POV „Roxas? Komm mal kurz“, ruft mich Papa, als ich nach dem Mittagessen gelangweilt fern sehe. Oh Mann, heute habe ich wieder einen Tag mit Riku verloren, dabei wollte ich diese Woche pausenlos mit ihm zusammen sein. „Was denn?“, frage ich, als ich in die Küche komme, wo Papa mit seinem Laptop sitzt und einen Artikel tippt. Okay, im Moment sitzt er nicht, sondern steht am Fenster, durch das man in den Garten der Nachbarn sehen kann. „Weißt du wer bei Riku zu Besuch ist?“, will er wissen, als ich neben ihn trete. Ich schaue durchs Fenster. Da sind Rikus Großeltern und zwei andere Erwachsene. Ein Mann und eine Frau. Die Frau hat lange silbergraue Haare, genau wie Riku, ihre Kleidung scheint vornehm zu sein, ihre Größe und weitere Einzelheiten kann ich auf die Entfernung und durch das Fenster nicht erkennen. Der Mann hat kurze, dunkelbraune Haare und ist genauso exklusiv gekleidet wie die Frau. Sind das Rikus Eltern??? Aber stopp, müsste nicht auch irgendwo Riku sein und seine Schwester? Diese Frage beantwortet sich, als Riku mit irgendwas in der Hand aus dem inneren des Hauses kommt und ein kleines Mädchen, mit dunkelbraunen, langen Haaren um ihn herum hüpft. „Sind das seine Eltern?“, wendet sich Papa, an mich, da ich aus dem Staunen nicht mehr heraus komme. Das ist der jemand der zu Besuch kommt? An den Riku sich nicht mehr erinnern will? Seine Familie?? Ich glaube ich dreh durch. Wütend will ich schon aus der Küche abrauschen und nach drüben gehen, als Papa mich aufhält. „Roxas, das wirst du jetzt garantiert nicht tun“, sagt er und hält mich am Arm fest. „Was will ich denn tun?“, frage ich. „Na zu Riku gehen und ihn fragen, warum er nicht will, dass du zu ihm kommst, wenn seine Eltern da sind“, durchschaut mich Vater sofort. „Auch wenn ich schon älter bin, ich weiß wie du funktionierst“ „Aber Papa, warum sagt er mir das nicht? Warum spricht er nicht einfach mit mir darüber? Er hüllt sich immer in Schweigen, wenn ich was von seinem Zuhause wissen will. Das ist doch voll doof“, rege ich mich auf und lasse alles raus, was sich angestaut hat. „Ich weiß, dass es nicht besonders toll von Riku ist. Aber es hat sicherlich seine Gründe. Vielleicht hat er Angst, seine Eltern würde etwas von euch beiden mitbekommen, wenn du da bist. Oder seine kleine Schwester. Willst du ihr erklären was schwul ist? Für Riku sind das anscheinend zu viele Risikofaktoren“, ist mein Papa wieder mal ein super Gesprächspartner. Dass er sich jemals so viel Zeit nimmt, hätte ich nie gedacht. „Hmmm, wäre auch dumm, Maddie das zu erklären. Sie ist erst vier“, entgegne ich. Papa lässt unterdessen meinen Arm los. „Siehst du? Du verstehst es doch oder? Ruf doch morgen einfach mal an, dann kann Riku dir alles erklären“, schlägt er noch vor. „Hmmm, ja, mach ich“, stimme ich zu. Kapitel 12 Ende Kapitel 13: Von nervigen Eltern und einem geheimnisvollen Riku -------------------------------------------------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Hey ^^ Endlich mal wieder ein neues Kapi von Sommerferien. Viel Spaß damit LG Isa Kapitel 13: Von nervigen Eltern und einem geheimnisvollen Riku Rikus POV „Riku, Riku, können wir jetzt mal deine Freunde besuchen?“, fragt Maddie aufgeregt, nachdem ich tatsächlich einen ganzen Nachmittag mit ihr verbracht habe, ohne den Wunsch verspürt zu haben, sie zu erwürgen. „Nein, aber wenn du willst, geh ich mit dir zum Spielplatz“, entgegne ich. Der ist hier ganz in der Nähe, gegenüber der Bushaltestelle. Früher war ich mit Roxas und Sora oft da. „Oh ja, ein Spielplatz“, freut sie sich und rennt sofort zu Mama um zu fragen ob wir dürfen. Sie sagt nach kurzem, oder eher langem Hin und Her „Ja“. Jetzt sind wir also auf dem Spielplatz. Maddie rennt sofort zur Rutsche, auf der bereits einige andere Kinder sind. Ich setze mich auf eine Bank, wo sonst immer die Mütter untereinander Kaffeeklatsch halten. Ich beobachte meine Schwester ein wenig. Zum ersten Mal wirkt sie echt glücklich auf mich. Zu Hause, da war sie immer total wütend und aufbrausend, weil Mama sie eingepackt hat, als wäre sie ein Wattebausch. Vielleicht hat sie mich ja schon immer leiden können und wollte deshalb immer bei mir sein. Weil ich nicht so bin wie Mama. „RIIIIIIKKKUUUUUUUU SCHAAAAAAUUUU MAAAAAAAL“, hallt Maddies Ruf plötzlich an mein Ohr. Sie ist jetzt auf der großen Rutsche, Mama würde sie da nie rutschen lassen, ich schon. Maddie ist schon vier und kein Baby mehr. „Super“, lobe ich sie, als sie heil und lachend unten ankommt. Leider hab ich mich zu früh gefreut. „ACHTUNG!“, warne ich noch, doch da ist ihr schon ein anderes Mädchen in den Rücken gerutscht. Sofort fängt Maddie an zu weinen. Gut, dass Mama jetzt nicht da ist, das würde ihre Fürsorgetheorie total bestätigen. „Maddie, hey, hör mal zu. Es ist alles okay. Es tut gleich nicht mehr weh“, versichere ich ihr, als ich sie in den Armen habe und über ihre Rücken streiche. „Was hast du jetzt schon wieder angestellt!“, macht da jemand das andere Mädchen total runter, das die ganze Zeit mit einem entschuldigenden Blick neben uns gestanden hat. „Nichts, ich war zu schnell, ich hab die nicht gesehen“, erklärt das Mädchen, als ihre große Schwester zu uns kommt und ich eine Überraschung erlebe. „Kairi“, stelle ich fest. „Riku?? Wer ist denn die Kleine? Bist du nicht alleine bei deinen Großeltern?“, wundert sie sich. „Bin zu Besuch die Woche“, murmelt Maddie immer noch etwas weinerlich. „Du bist aber süß“, findet Kairi und streicht ihr über die Haare. „Meine kleine Schwester wollte das nicht, okay? Sie war wohl ein bisschen zu schnell unterwegs“ „Genau, es tut mir Leid“, entschuldigt sich nun auch Kairis Schwester und hält die Hand hoch. Ich setze Maddie ab, die sich erst über die Augen wischt, ehe sie die Hand des Mädchens ergreift. „Wollen wir zusammen rutschen?“, will Maddie dann wissen und all das Leid, dass sie gerade noch gespürt hat scheint vergessen. Kairis Schwester stimmt, sofort zu, als Kairi einwilligt und die beiden flitzen zur Hinterseite, wo man über eine Leiter, ein Seil und eine Kletterwand zur Rutsche kommt. „Wie heißt die Kleine?“, fragt Kairi, als wir uns auf einer Bank nieder gelassen haben. „Maddie und deine?“, will ich wissen. Ich habe noch nie mit Kairi gesprochen, mich wundert es eh, dass sie sich mit mir abgibt. Schließlich hab ich ihr Roxas weggenommen. „Christine“, entgegnet Kairi. „Und wie alt ist sie?“, erkundige ich mich. „Sie wird in zwei Wochen fünf. Zu Hause ist deshalb schon alles in heller Aufregung. Ich war froh, als sie mich mit ihr zum Spielplatz geschickt haben“, erklärt Kairi lächelnd. „Ich war auch froh zu Hause wegzukommen“, stimme ich ihr zu. Mamas dauernde Überfürsorge nervt total. „Ich schätze Maddie ist auch vier oder fünf, hab ich Recht?“, reagiert Kairi nicht auf meine Antwort, sondern beschäftigt sich wieder mit unseren Schwestern. „Vier, es ist nicht auszuhalten“, finde ich. „Quatsch. Sie ist doch süß und so wie sie spielt, denke ich dass sie ganz lieb ist. Ich finde man sollte seine Geschwister immer mit Respekt behandeln, kleine wie große. Denn ohne sie wäre es doch auch langweilig oder?“, fragt Kairi. Also ich war als Einzelkind immer relativ glücklich. „Ich war gerne Einzelkind“, gestehe ich, ohne mich zu schämen. Was soll ich ihr auch Lügen erzählen? „Ich doch auch, aber bei Christine kann ich noch mal alles miterleben. Vom ersten Geburtstag bis hin zum ersten Freund. Diese Entwicklung zu beobachte entschädigt dafür, dass mein Zimmer für sie verkleinert wurde, ich oft mit ihr hier her gehen muss und auf sie aufpassen muss“, entgegnet Kairi. Na ja, wenn man das so sieht, bräuchte ich wohl eher einen Bruder. Schließlich kann ich meine Entwicklung kaum bei einem Mädchen beobachten. Aber was Kairi sagt macht irgendwie doch Sinn. Als Maddie noch ein Baby war, hab ich sie fast pausenlos mit herumgeschleppt, aber jetzt? Jetzt stellt sie immer neue Ansprüche. Sie will dies und jenes und Mama kauft ihr alles. Was für eine Verschwendung, ihr Kinderzimmer quillt an Spielzeug über. Wenn sie nicht so verwöhnt werden würde, wäre sie wahrscheinlich eine coole, kleine Schwester. So wie sie jetzt im Moment ist. „Kairi, Kairi, Maddie sagt sie wohnt in etwas was sich ganz komisch anhört. Eine Viehla, kennst du so was?“ sind unsere Schwestern dann bei uns. Oh nein, Maddie, musste das sein? Jetzt wird Kairi es herausfinden. „Du meinst sicher eine Villa“, verbessert Kairi. Christine nickt. „Das ist ein ganz großes Haus mit ganz vielen Zimmern. Ich hab ein ganz großes Kinderzimmer mit einem Prinzessinnenbett und neben meinem Zimmer wohnt Riku. Sein Zimmer ist immer ein Trümmerfeld. Und dann ist da noch Mamas und Papas Zimmer und das Arbeitszimmer und das Musikzimmer…“, hört Maddie gar nicht mehr auf. Kairi sieht mich mit großen Augen an. „Weißt du, sie liest gerade mit Mama ein Bilderbuch, wo so etwas vorkommt und sie hat eine blühende Fantasie, deshalb denkt sie wahrscheinlich es ist echt“, versuche ich mit heraus zu reden. „Oh, also das hat Christine auch manchmal. Sie hat schon auf einem Bauernhof, in einem Schloss und sogar in einem Ententeich gewohnt“, glaubt Kairi mir tatsächlich. Puhhhhh, gerettet. „Duhu, Riku-nii-san? Ist Kairi deine Freundin? Du weißt schon, die, die du ganz doll lieb hast“, kommt Maddie, nachdem sie von unserem Zuhause erzählt hat, wieder auf was ganz abwegiges. „Nein, Maddielein, da muss ich dich enttäuschen. Ich habe schon jemand anderen und Riku auch“, bin es nicht ich, sondern Kairi, die antwortet. Na toll, jetzt werde ich mir den ganzen Abend anhören müssen wen ich ganz doll lieb habe. „Schade, dann hätte ich immer mit Chris spielen können“, ist Maddie enttäuscht. „Vielleicht kommst du einfach mal öfter deine Großeltern besuchen, dann könnt ihr immer zusammen spielen. Du kannst auch mal zu uns kommen“, versichert Kairi. „Ohhhh, schön“, freut sich Maddie, als sie herzhaft gähnen muss. Wow, da hätte eine ganze Heuwagenladung reingepasst, sie sollte besser ihren Mund zu machen, sonst werden noch ihre Milchzähne sauer. „Ich glaube wir gehen dann mal, oder Maddie?“, frage ich. „Jaaaaaah, ich bin müde und hab Hunger“, informiert sie mich, klettert auf meine Beine und klammert sich an mich, sodass ich sie auf jeden Fall tragen muss. Wir verabschieden uns noch von Kairi und Chris, ehe wir den Heimweg antreten. Maddie ist ungefähr nach einer Minute eingeschlafen und ich habe meinen Gesprächspartner verloren. Leise trete ich bei Oma ein, damit meine Schwester auf keinen Fall aufwacht. „WO BIST DU GEWESEN? DU BIST FÜNF MINUTEN ZU SPÄT!!“, begrüßt mich Mama mit einem Konzert, sodass Maddie weinend aufwacht. „Toll Mama, hier hast du sie. Ich geh duschen“, kann ich sie im Moment überhaupt nicht ertragen und verziehe mich in mein Zimmer. „Was machst du denn da?“, will ich wissen, als Papa an meinem Laptop sitzt. OMG, hoffentlich hat er meine Bilder mit Roxas nicht gefunden. Aber die sind so gut versteckt, nur ein ganz hinterlistiger Mensch würde sie im Papierkorb vermuten. „Oma hat gesagt, dass da deine Campfotos drauf sind. Ich wollte sie nur mal sehen“, erklärt er, als ich ihm den Laptop wegreiße. „Wie wäre es mit fragen? Ich gehe auch nicht einfach an eure Post oder eure Computer“, bin ich kurz vor 180. „Du warst ja nicht da“, hat Papa die wahrscheinlich dümmste Ausrede aller Zeiten parat. „Ja, weil ich mit eurer Tochter auf dem Spielplatz war“, gebe ich wütend zurück und fahre den PC herunter. „Und jetzt geh aus meinem Zimmer, ich brauch neue Sachen und eine Dusche“, schicke ich einen verdutzten Papa nach draußen und schließe zum ersten Mal überhaupt mein Zimmer ab. Was fällt dem eigentlich ein? Ist mein Laptop ein öffentlicher Computer? Ich glaube der spinnt! Immer noch sauer suche ich meine Schlafklamotten raus und gehe duschen. „Riku? Darf ich reinkommen?“, klopft Oma an meine Tür und drückt den Griff herunter, als ich halbangezogen da stehe. „Moment!“, gebe ich zurück, gehe zur Tür und schließe auf. „Hast du Geheimnisse vor mir?“, fragt sie überrascht, dass abgeschlossen war. „Nein, du hast nichts damit zu tun“, antworte ich. „Aber deine Eltern? Was war denn los?“, ist sie wieder mal sehr viel mehr Mama, als meine eigentliche Mutter. „Ich war mit Maddie auf dem Spielplatz. Auf dem Heimweg ist sie eingeschlafen. Ich bin fünf Minuten zu spät gekommen und Mama hat Theater deshalb gemacht. Maddie ist aufgewacht und hat geheult wie ein Schlosshund. Ich bin in mein Zimmer verdampft, wo Papa sich einfach ohne Erlaubnis meinen Laptop gekrallt hatte die Fotos angeguckt hat“, erzähle ich alles und ziehe mein Schlafanzugoberteil an. „Ach, du meine Güte. Fünf Minuten. Man sollte mal extra lange zu spät kommen. Was deinen Vater angeht, kennst du ihn denn anders? Nein, bestimmt nicht. Er war schon immer so neugierig. Aber so wie du aussiehst willst du jetzt nicht mit uns essen?“, fragt sie. Ich nicke. „Ich bringe dir was“, gibt sie sofort zurück. Ach nein, sie soll sich doch nicht immer so um mich kümmern. „Also das ist echt nicht nötig. Ich hab noch einen Schokoriegel da“, erkläre ich. „Schokoriegel sind auch so gesund. Ich bringe dir gleich was“, lässt sie sich nicht aufhalten und zehn Minuten später steht eine Platte mit Wurst –und Käsebroten, dazu Karotten und Gurken auf meinem Schreibtisch. Ich bin Oma überaus dankbar, denn Hunger hatte ich. Den Abend verbringe ich in dem ich mein Abschiedsgeschenk für Sora, Tidus und Yuna fertig bastele. Jetzt fehlt nur noch Roxas Geschenk. „Riku, Telefon!“, weckt Papa mich am nächsten Morgen unsanft und rüttelt an meiner Tür. Ich quäle mich aus dem Bett, sehe kurz auf meinen Wecker 13:30 Uhr, verkündet er mir. Oh mein Gott, wie lange habe ich geschlafen??? „Hallo“, melde ich mich, als ich den Hörer auf der Kommode neben meiner Tür finde. „Hallo Riku, Roxas hier… heute was machen“, verstehe ich die Hälfte von Roxas Satz nicht, da ich noch völlig schlaftrunken bin. „Was? Noch mal, bitte“, antworte ich. „Bist du grade aufgestanden?“, weiß er genau was los ist. „Hmmm“, brumme ich nur. „Also ich wollte wissen, ob wir was machen heute. Der Besuch deiner Oma ist doch schon wieder weg oder?“, fragt Roxas. Na toll, was soll ich denn jetzt sagen? Soll ich Roxas meine Familie wohl mal vorstellen? Nein, lieber nicht, nicht nachdem ich mit gestern mit ihnen gestritten habe. „Ich komme ungefähr in ner halben Stunde mal vorbei und erklär dir alles. Bye, bye“, verabschiede ich mich und lege auf, ohne Roxas Antwort abzuwarten. Roxas POV „Bye“, murmele ich noch, aber Riku hat schon aufgelegt. Was war denn das jetzt? Er legt nie als erster auf, sonst mach ich das immer. Ach Riku, was is nur los? Klärt er mich nachher wohl über seine Familie auf? Eine halbe Stunde? Und was soll ich so lange machen? „Roxy-nii-chan!“, hallt plötzlich Soras Stimme an mein Ohr und treibt mich fast soweit, dass ich mich übergeben muss. Dieser Name ist auch zum Kotzen. „Wenn du das noch ein Mal sagst erwürg ich dich“, drohe ich Sora, als er zu mir ins Wohnzimmer kommt. „Sorry, ich hab mich nur so gefreut. Guck ich hab die Fotos abgeholt“, erklärt er und hält mir eine Faltmappe von Clouds Mutter hin. „Wow, das ist ja echt cool“, freue ich mich genauso wie er. Zwar nicht so überschwänglich, aber ich freue mich wirklich. Die Fotos sind klasse. Wir alle vier in der Mitte und jeweils in den Ecken ein Bild von uns alleine. Riku wird sich sicher darüber freuen. „Willst du dein Kissen gar nicht sehen?“, fragt Sora dann. Oh ja, mein Kissen, hoffentlich ist das auch so toll. „Zeig mal“, bitte ich und Sora packt es aus der Tüte aus. Im ersten Moment ist es total ungewohnt meinen Kopf darauf zu sehen, aber es sieht gut aus, es gefällt mir und Riku wird mich immer mit in seinem Bett haben. „Weißt du was ich am Besten finde?“, fragt mein Zwilling nach einer Weile. Ich schüttle den Kopf. „Du lachst auf allen Fotos“, erklärt er und ich muss grinsen. Da hat er wohl Recht, aber es ist ja auch für Riku. Ein Klingeln lässt mich hochschrecken. Scheiße, ist das schon Riku? Das war aber weniger wie eine halbe Stunde. „Das is Riku, schnell nimm die Sachen mit hoch und versteck sie“, scheuche ich Sora die Treppe hoch, ehe ich zur Tür gehe. „Hallo Ri… ku… wer bist du denn?“, frage ich, als Riku zusammen mit einem kleinen Mädchen vor meiner Tür steht. Bitte sag, es ist sein Schreihals. „Madeleine, aber wenn du ein Freund von Riku bist kannst du Maddie sagen“, stellt sie sich selbstbewusst vor. „Ah ja, hi Maddie“, begrüße ich sie. „Hey Rox“, spricht Riku auch mal mit mir. „Tut mir Leid. Maddie lies sich nicht abwimmeln, sie will dich schon seit gestern unbedingt kennen lernen“ „Macht nichts, kommt rein, ihr beiden“, lasse ich sie eintreten und wir gehen in mein Zimmer. „Du hast Saustall gemacht, wie Riku“, kommentiert die Kleine sofort. Ich muss grinsen, na ja wo sie Recht hat. Ich hatte sie aber auch nicht mit erwartet. „Dein Bruder und ich sind uns manchmal sehr ähnlich“, erkläre ich. „Aber jetzt schieß mal los, Riku. Seit wann sind deine Eltern da?“ „Woher weißt du das denn?“, staunt er. „Maddie wird kaum auf nem Pferd her geritten sein“, gebe ich zurück. „Ach so, ja. Seit gestern. Ich wollte es dir sagen, aber ich wusste nicht wie das dann wird. Und oh mein Gott, ich mag sie einfach nicht. Ich kann sie dir nicht guten Gewissens vorstellen. Ich weiß nur, dass sie seit sie hier sind alles von mir wissen wollen. So was haben sie noch nie gemacht. Roxas es tut mir echt Leid, auch wegen Samstag. Es war eben die letzte Möglichkeit um alleine zu sein und die wollte ich ergreifen“, erzählt er ziemlich durcheinander und manchmal auch völlig aus dem Zusammenhang gerissen. Ich könnte jetzt über mein Verhalten von gestern lachen, so wütend wie ich war, dass Riku mir gar nichts erzählt hat und jetzt? Jetzt hat er mich total süß aufgeklärt. Und auch die Sache mit Samstag hat sich zum Glück aufgeklärt. Ich dachte schon Riku wäre komplett verrückt geworden. „Also erstens mir ist egal ob du mich vorstellst oder nicht. Zweitens verzeih ich dir und drittens mit der Samstagsache… hmmm… na ja… mir wäre es lieber, wenn wir uns da noch ein bisschen Zeit lassen würden“, deute ich so viel an wie vor Maddie geht. Riku schaut mich nur verdutzt an. Was er wohl gerade denkt? Man sollte echt mal was zum Gedanken lesen erfinden. „Duuuuu, bist du Professor oder so? Du hast echt viele Bücher“, stellt Maddie fest, die sich die ganze Zeit munter im Zimmer umgesehen hat. „Nein, Quatsch, ich lese nur gerne“, entgegne ich, als Sora hereinschneit. Ich sollte echt wieder abschließen. So viele Leute bei mir gefallen mir überhaupt nicht. „Ohhhhhh wer bist du denn?“, will Sora sofort von Maddie wissen. „Maddie, Rikus Schwester“, entgegnet sie. Aha, bei ihm ist sie gleich Maddie. Gemeinheit. „Du bist ja süß“, findet Sora lächelnd. „Du bist Sora oder?“, will sie dann wissen. Sora nickt. „Hast du auch so viele Bücher wie Roxas?“, fragt sie. „Nein, willst du mein Zimmer mal sehen?“, erkundigt Sora sich und ich bin ihm in dem Moment so dankbar. Hoffentlich sagt Maddie zu. „Au ja“, freut sie sich und die beiden gehen nach nebenan. Riku setzt sich sofort zu mir aufs Bett und stiehlt mir einen kurzen Kuss. „Reicht dir denn ein Jahr Zeit?“, fragt er zuckersüß. Ich nicke. Ich weiß zwar nicht ob das stimmt, aber ich hoffe es auf jeden Fall. „Dann rechne ich nächsten Sommer fest damit“, entgegnet Riku und küsst mich erneut. OMG, kann man das nach einem Tag schon so sehr vermisst haben? Meine Antwort lautet klar „Ja, man kann“. „Kannst du ruhig“, gebe ich zurück und setze mich auf seine Beine. „Ich hab dich vermisst“, flüstere ich zurückhaltend. Das zu zugeben erfordert größte Überwindung. „Ich dich auch. Mama und Papa sind schrecklich“, erzählt er und schlingt seine Arme um mich. „Darf ich dich eigentlich mal besuchen kommen, wenn sie da sind. Also nicht als dein Freund, als normaler Freund halt“, will ich dann wissen. „Klar“, stimmt er sofort zu und legt ehe ich noch etwas antworten kann seine Lippen auf meine. Es ist schön sie wieder zu spüren. Wie sie meine umgarnen und nicht mehr von ihnen los kommen wollen. Immer aufs Neue sind sie da und fangen mich ein. Rikus Hände wandern zurückhaltend und nicht mehr so fordernd wie Samstag unter mein T-Shirt und streicheln meine Haut, die sich sofort in Gänsehaut umwandelt. Seine Zunge leckt über meine Lippen und verlangt Einlass, den ich ihr nur zu gerne gewähre und sogleich anfange mit ihr zu spielen. Meine Hände halten nun auch nicht mehr länger still, eine wandert an Rikus Nacken um ihn noch näher an mich zu drücken, die andere unter sein Shirt um ebenfalls seinen nackten Körper zu streicheln. „Wie soll ich es nur ein ganzes Jahr ohne dich aushalten?“, fragt Riku, als wir uns gelöst haben und ich an seinem Körper lehne. „Na ja, es gibt doch Briefe und Telefon. E-Mail, wenn Papa sich endlich ums Internet kümmert. Hast du Internet?“, will ich wissen. Über so was reden wir fast nie, ich weiß eigentlich gar nicht, was Riku hat und was nicht, wo er wohnt oder wie er wohnt. Erst vor ein paar Wochen hab ich erfahren, dass er in einem Haus und nicht in einer Wohnung lebt. Warum ist er da nur verschwiegen? Er nickt unterdessen. „Aber Briefe und Telefon finde ich viel besser“, erklärt er noch, als ich Schritte und Soras Stimme höre. Langsam und unglücklich stehe ich auf. Es war schön von meinem Bruder uns Zeit alleine zu verschaffen, aber ich hätte mir mehr gewünscht. „Riku, Sora hat ein echt aufgeräumtes Zimmer. Du solltest ihn als Putzfrau einstellen, wenn du schon unsere nicht in dein Zimmer lässt“, ist Maddies erster Kommentar, der mich sofort aufhorchen lässt. Putzfrau?? Rikus Familie beschäftigt eine Putzfrau, er lebt in einem Haus, er konnte sich so vieles im Camp kaufen? Langsam aber sicher werde ich sauer, warum erzählt er mir nicht einfach, was zu Hause los ist? „He, he, ich glaube wir müssen jetzt gehen“, erklärt Riku nur. „Ja, glaube ich auch“, gebe ich meinen Senf dazu. Riku und Sora werfen mir sofort einen verdutzten Blick zu, aber das ist mir egal. „Also ich rufe mal an, bye, bye, ihr zwei“, verabschiedet sich Riku dann und geht mit Maddie nach unten. Ein paar Momente später geht die Haustür zu. „Habt ihr gestritten?“, fragt Sora. „Nein, ich möchte nur gerne wissen was bei ihm zu Hause los ist? Hast du Maddie nicht gehört? Sie haben eine Putzfrau. Dazu kommt noch, dass er in einem Haus lebt und anscheinend nicht gerade wenig Geld hat. Warum erzählt er uns nie etwas davon?“, will ich wissen. „Tja, wie wäre es wenn du ihn das einfach mal fragst?“, schlägt mein Zwilling vor. „Schlau, Sora, wirklich. Was denkst du was ich schon längst gemacht habe? Er hat gesagt er will darauf nicht antworten und es ist seine Sache. Das war an einem Abend im Camp“, entgegne ich. „Hmmm, dann lass dich einfach überraschen. Nächsten Sommer wirst du es doch sehen“, hat Sora wirklich lustige Dinger auf Lager. Ich soll ein ganzes Jahr warten? Er weiß doch, dass ich total ungeduldig bin. Wie können die mir das nur alle antun?? „Du weißt schon, dass das nächste Jahr die Hölle für dich wird oder?“, frage ich. „Ach echt? Warum denn?“, kann Sora noch darüber lachen. „Weil ich unausstehlich bin, wenn ich auf etwas warte“, erkläre ich. „Also Roxas, du bist immer unausstehlich, das ist nichts Neues für mich“, witzelt mein Bruder und ich muss echt darüber kurz darüber lachen. Für so etwas liebe ich ihn, er versteht es mich abzulenken. „Und jetzt du Unausstehlicher komm mit. Wir treffen Yuna und Tidus um über die Fotos zu reden“, erklärt Sora. „Die Fotos?“, frage ich, als er mit der Tüte, von vorhin, wieder aus seinem Zimmer kommt. Ich dachte eigentlich er hätte das Schönste ausgesucht und gleich mitgenommen. „Ich hab alle mitgenommen. Das vorhin war meine erste Wahl. Ich will es aber nicht alleine entscheiden, deshalb treffen wir uns mit den Beiden“, erklärt Sora, als wir die Treppe hinunter gehen. „Ahhh“, verstehe ich nun. „Wo treffen wir sie denn?“ „Bei Yuna zu Hause“, antwortet mein Zwilling. Oh, bei ihr war ich noch nie. Meistens treffen wir uns bei Sora und mir oder auch manchmal bei Tidus, aber bei Yuna waren wir noch nie. „Hat das einen Grund?“, will ich wissen. „Ja, sie hat viele alte Bilderrahmen von ihrer Oma zu Hause. Da sie die nich bis zu uns schleppen will, treffen wir uns dort“, klärt er mich auf. „Und das hast du wann ausgemacht?“, staune ich über Sora. Er entpuppt sich in der letzten Zeit, als wahres Organisationstalent. „Gestern, aber da warst du so stinkig, wegen Rikus Eltern, deshalb dachte ich es wäre besser dich alleine zu lassen“, entgegnet er, als wir bei Yunas Haus ankommen. Wow, so groß hatte ich es nicht in Erinnerung. „Hallo ihr beiden“, begrüßt uns eine Frau, Ende dreißig und mit denselben dunkelbraunen Haaren, wie Yuna. „Ihr seid bestimmt Sora und Roxas. Ich habe schon so viel von euch gehört. Aber kommt erstmal rein, Yuna und Tidus sind oben“, ist ihr Redeschwall nicht zu unterbrechen und wir kommen gar nicht dazu irgendwas zu sagen. „Ähhh, wo oben sind sie denn?“, will Sora wissen, als wir im Flur stehen. „Einfach hoch und immer gerade aus“, erklärt uns Yunas Mutter und wir folgen ihren Anweisungen. „Ach doch nicht hier, hier musst du hin…“ hören wir Yunas Stimme, als wir vor der Zimmertür stehen. „Nein, nein, auch nicht da… verdammt Tidus… HIER“ „Ohhhhhhh YUNA, jetzt mach doch endlich“, stöhnt Tidus. Irgendwie hab ich gerade das Gefühl ungelegen zu kommen. „Ähhh, meinst du wir sollen da stören?“, denkt Sora genauso wie ich. „Na ja…“, fange ich an, werde aber von Yunas Mutter unterbrochen. „Vorsicht, Vorsicht, aus dem Weg“, schickt sie uns beiseite, da sie mit einem Tablett mit Keksen und Limonade den Flur entlang gelaufen kommt. Wir wollen sie beide noch zurück halten, aber da ist sie schon im Zimmer drin. „Oh hallo Mama“, begrüßt Yuna sie ganz normal. Also dann kann es ja nicht das bedeuten was wir gedacht haben. Langsam und vorsichtig lugen wir ins Zimmer hinein und Sora fängt sofort an zu lachen, als er versteht was Yuna und Tidus wirklich gemacht haben. Nämlich ein Bild aufhängen. Tidus hält es noch in den Händen, anscheinend war es Yuna immer an der falschen Stelle. „Hallo“, begrüßen wir die beiden schließlich und treten ein, während Yunas Mutter wieder geht. Ich sehe mich kurz um und ich muss sagen Yuna hat so ein typisches Mädchenzimmer, mehr geht gar nicht. Weiße Möbel, überall mit einem rosafarbenen Einsatz, die Wände sind in einem weichen Rosa gestrichen und auch ihre Bettdecke und der Teppichboden weichen nicht von dieser Farbe ab. Wie hält Tidus das nur aus? „Was grinst du eigentlich so?“, will Tidus sofort von Sora wissen. „Ich? Ich grinse nie“, gibt Sora zurück und schaut zu mir. Ich verziehe ebenfalls meine Mundwinkel zu einem Lächeln. „Nein, bestimmt…“, beginnt Tidus, wird aber von Yuna abgewürgt. „Sind da die Bilder drin?“, will sie wissen und deutet auf Soras Tüte. „Ja, und sie sind echt cool geworden“, findet Sora und packt aus. Zuerst das Bild, was ich schon kenne und dann noch zwei andere, ähnliche Fotos. Auf einem stellen wir Rikus Namen nach, das finde ich irgendwie nicht so schön und wenn ich an die Verrenkungen denke, die ich dafür machen musste, wird mir heute noch schlecht. Das andere ist vier geteilt und jeder ist mal mit jedem zu sehen. Hmmm, ich finde Soras erste Wahl auch am Schönsten. „Also für das bin ich überhaupt nicht. Davon hab ich bis heute Muskelkater“, stimmt Tidus schon mal meinen Gedanken zu. Aber auch alle anderen sind dagegen. Gott sei Dank. Tidus und Yuna sprechen sich für das viergeteilte Foto aus und ich und Sora für das was er mir als erstes gezeigt hat. Und jetzt haben wir ein Problem, welches nehmen wir? „Vielleicht sollten wir Papier, Stein, Schere spielen“, schlägt Sora vor. „Oder wir nehmen einfach einen supertollen Rahmen von Oma“, hat Yuna anscheinend eine Idee und öffnet den Wandschrank, der sich in ihrem Zimmer befindet. Sie holt einen Rahmen heraus, der für das Foto passen würde. Aber irgendwie ist der anders. Er hat zwei verglaste Seiten und am oberen Rand ein komisches Gestell. Es ist fast wie ein zweiter Rand, an dem man das Bild aufhängt. „Also der Rahmen ist echt cool. Oma hat ihn mal auf einem Flohmarkt entdeckt. Passt auf“, fordert sie von uns und zieht an zwei Stellen des zweiten Randes. Jetzt verstehe ich, man kann den Rahmen um 360° drehen, heißt also man kann zwei Bilder reinstecken und je nach dem welches man anschauen will den Rahmen drehen. „Fantastisch“, findet Sora. „Oh ja, die Idee kommt ja auch von Yuna“, gibt Tidus zurück, geht zu Yuna und küsst sie auf die Wange. „Also nehmen wir die zwei Fotos?“, will ich wissen und lege sie schon mal so aneinander, dass wir sie in den Rahmen stecken können. Alle stimmen zu und wir machen Rikus Geschenk fertig. Zusammen mit Yunas Hilfe haben Tidus, Sora und ich es dann eingepackt. Okay, eigentlich hat Yuna die meiste Arbeit gemacht, aber ich und die anderen beiden verstehen davon auch überhaupt nichts. „Ohhh, endlich fertig“, stöhnt Sora, als wir die letzte Schleife daran befestigt haben. „Als hättest du viel gemacht“, gibt Tidus sofort seinen Senf dazu. „Du brauchst dich auch nicht so aufzumucken“, weist Yuna ihn aber zurecht. „Kann ich was zu trinken haben?“, will Sora wissen. „Nein, niemals, Mama hat das nur hergebracht, damit du es anstarrst. Natürlich kannst du“, wird Yuna leicht ironisch. Sora stürmt sofort zum Schreibtisch um sich eine Limo zu genehmigen. „Wollen wir jetzt noch was machen oder müsst ihr irgendwo hin?“, fragt Tidus, als wir dann alle etwas getrunken haben. „Wir haben Zeit“, antworte ich. „Oh, gar nichts mit Riku heute?“, wundert Yuna sich. „Nein, Rikus Eltern und seine Schwester sind da. Ich weiß nicht genau warum, aber er ist ziemlich vorsichtig bei ihnen“, erkläre ich. „Vielleicht sollten wir ihn einfach mal besuchen“, schlägt Yuna vor. „Oh ja, wir müssen doch noch die Babyfotos angucken“, stimmt Sora sofort zu. „Nein, lasst ihn in Ruhe“, verlange ich. „Ach komm schon, Rox. Wir tun ihm doch nichts“, versichert Sora. „Ich sagte, lasst ihn in Ruhe und ich bin nicht gewillt meine Worte zu verändern“, erwidere ich leicht sauer. „Wie wäre es denn, wenn ich ihn hier her einlade?“, will Yuna wissen. Hmmm, einen Versuch wäre es wert. „Na gut, probier das“, stimme ich zu und Yuna klaubt sich ihr Telefon vom Nachttisch. Kapi 13 Ende Kapitel 14: Keiner da --------------------- Sommerferien von Chibi_Isa RoxasXRiku Kapitel 14: Keiner da Rikus POV „Hallo, hier ist Yuna. Ist Riku da?“, begrüßt mich Yunas fröhliche Stimme, als ich ans Telefon gehe. Wir trinken gerade Kaffee und ich bin froh davon wegzukommen. Immer wieder diese dumme Gerede und die ständigen Sticheleien machen mich noch krank. „Ich bin am Apparat“, entgegne ich. „Oh gut, hast du grade Zeit?“, will sie wissen. „Ähhhhm warum?“, frage ich. Eigentlich hätte ich schon Zeit, aber meinen Eltern wieder zu erklären, wer Yuna ist und was ich mit ihr mache, quält mich schon jetzt. „Na ja, wir dachten du könntest mal zu mir kommen. Sora, Tidus und dein Schatzi sind auch da“, erklärt sie. Oh, wie genial, Zeit mit Roxas, ohne Angst haben zu müssen, dass Maddie ins Zimmer stürmt. „Wart mal kurz nen Moment, ich frag mal“, verabschiede ich mich kurz um bei meinen Großeltern zu fragen. Meine Eltern zu fragen habe ich schon längst aufgegeben. „Hmmm, zu Yuna? Weißt du überhaupt wo sie wohnt?“, will Opa wissen, nachdem ich gefragt habe. „Nein, aber sie erklärt es mir bestimmt, also darf ich?“, frage ich. „Ja, geh nur. Wenn du zum Abendessen nicht da bist rufst du aber an, ja?“, gibt Oma sofort ihr okay und ich will schon dankend aus der Küche stürmen, als Papa mich zurück hält. „Ist dir schon mal eingefallen uns zu fragen?“, erkundigt er sich. „Nein, sollte ich?“, frage ich herausfordernd. „Ja, Riku, wir sind deine Eltern“, bemerkt Papa. „Oh ja, das hab ich schon so oft gemerkt“, gebe ich missmutig zurück. „Sei nicht so stinkig, sonst kannst du gleich zu Hause bleiben“, mischt sich nun Mama ein. „Oh nein, das hier ist mein Haus. Riku kann tun und lassen was er will, solange er mich fragt“, verteidigt mich Oma. Alle verstummen, Oma wird selten laut, aber wenn, dann ist immer alles schlagartig still. „Also ich sag jetzt Yuna Bescheid“, ergreife ich als Erster das Wort. „Riku, Riku, kann ich mit?“, will Maddie wissen. „Nein“, lehne ich ab. „Oh doch, kann sie. Wenn du schon so frech bist kannst du sie wenigstens mitnehmen“, findet Mama, aber jetzt hat sie wohl endgültig den Vogel abgeschossen. „Erstens bin ich nicht frech, zweitens bin ich 15 und hab keine Lust meine vierjährige Schwester überall mit hin zu schleppen, drittens bin ich euer Sohn und nicht euer Babysitter und viertens und letztens müsste ich Maddie wahrscheinlich eh erst mit Watte ausstopfen, damit ihr auch ja nichts passiert“, gebe ich Contra und verschwinde dann zum Telefon. „Yuna, bist du noch da?“, will ich wissen. „Ja“, entgegnet sie. „Wann soll ich kommen?“, frage ich. „Jetzt sofort wenn es bei dir geht“, antwortet sie. „Gut, dann mach ich mich auf den Weg. Kannst du mir beschreiben wo dein Haus ist?“, erkundige ich mich und sie erklärt mir lang und breit den Weg. Ohne meine Eltern noch eines Blickes zu würdigen verabschiede ich mich von Oma, Opa und sogar Maddie erkläre ich, dass ich ab und zu mal was alleine machen will. Dann verlasse ich das Haus und bin circa eine viertel Stunde später bei Yuna. Es war eine Leichtigkeit das Haus zu finden, dank der super Wegbeschreibung meiner Freundin. „Hey, Riku, wir wollten gerade in den Garten“, begrüßt mich Yuna, als ich geklingelt habe. „Ach echt? Hast du den Himmel gesehen?“, frage ich und deute nach oben. Schon als ich von zu Hause weg bin war er kohlrabenschwarz, ich glaube kaum, dass es in den nächsten fünf Minuten nicht regnen wird. „Yuna, es hat total zugezogen, wir bleiben drinnen“, hören wir da Tidus Ruf und ich trete ein. Ich war noch nie hier, aber es wirkt sehr vornehm. Yuna führt mich durch den Flur ins Wohnzimmer, wo es sich Sora, Roxas und Tidus auf einem der beiden Sofas gemütlich gemacht haben. In der Mitte des Raumes steht ein Tisch, darum die beiden Sofas in Richtung Fernsehgerät. Eine Wand des Zimmers besteht komplett aus Glas, durch eine Tür kommt man in den Garten. „Hallo, alle miteinander“, begrüße ich die anderen und will mich mit Yuna auf das andere Sofa setzen, als Roxas aufsteht, Yuna auf seinen Platz bugsiert, mich aufs Sofa drückt und sich sofort an mich kuschelt. „Wollen wir vielleicht ein Spiel machen?“, fragt Yuna nach einem kurzen Augenblick. „Ich bin für Stripppoker“, witzelt Tidus. „Ja, ja und du fängst damit an. Wie wäre es mit Tabu oder Twister wenn du so was da hast“, schlägt Sora vor. „Spielen wir Twister, wenn alle einverstanden sind“, stimmt Yuna zu. Wir haben auch nichts dagegen. Noch nicht einmal Roxas, obwohl er solche Spiele sonst hasst. Wenn ich nur wüsste warum er so geheimnisvoll grinst, als wir anfangen? Ich meine Roxas und Grinsen das ist für mich immer noch was Besonderes, aber jetzt macht er das andauernd. Doch ich verstehe bald warum. Denn kaum haben wir begonnen, Tidus, Sora, Roxas und ich auf dem Spielfeld und Yuna an der Drehscheibe, fangen die anderen an zu schubsen, Farben und Kommandos zu übergehen und einfach ohne jegliche Regel zu spielen. Das führt dazu, dass ich fünfmal haushoch und als Erster verliere. Aber jetzt bin ich dran, ich bin genau so unfair wie alle anderen und was hat es mir gebracht? He, he, ganz schön viel. Ich bin mit Roxas alleine, er kniet über mir und grinst mich immer noch an. „Na, so unfair warst du noch nie“, stellt er fest. „Einmal ist immer das erste Mal“, gebe ich zurück. „Und wenn das immer bei Unfairness heraus kommt, bin ich es jetzt pausenlos“ „Ich auch“, stimmt er zu. „Ruhe jetzt!! Nächstes Kommando!“, unterbricht Sora diesen Moment. „Roxas Lippen auf Rikus“ Sofort kleben unsere Blicke an Sora. Was solln das jetzt? Als hätte er uns nich schon küssend gesehen. „Was denn? Ihr wollt es doch auch“, erwidert er nur. Doch Roxas ist bereits nicht mehr zu bremsen und küsst mich. Ich sinke zu Boden, gebe mich viel lieber dem Kuss, als dem Spiel hin. Roxas Lippen sind auch zu köstlich. Seine Zunge verlangt bald schon Einlass und ich lasse mich auf ein viel interessanteres Spiel ein. „Du hast verloren“, stellt mein Freund fest, als wir uns nach Ewigkeiten wieder voneinander lösen. Wow, er kniet immer noch so dort wie davor. Das hab ich gar nicht gemerkt, aber es ist mir auch egal. Der Kuss war viel schöner, als jeder Sieg. „Egal“, finde ich, als er aufsteht und mich mit sich zieht. Zufrieden setzen wir uns auf eines der Sofas. „Habt ihr ein Gespenst gesehen?“, will Roxas wissen, als ihm Tidus und Soras Blick auffällt. Also die beiden gucken aber echt, als wäre hier gerade was Horrormäßiges passiert. „Na ja,… also… so… du… der Kuss… das is so neu…“, höre ich Tidus zum ersten Mal stammeln und schon bringt er mich damit zum Lachen. Er tut ja geradeso, als ob er Yuna nicht küsst. „Du bist so blöd. Roxas kann tun und lassen was er will“, mischt Yuna sich ein. „Wirklich, eure Dummheit würde ganze Lexika füllen“, findet auch Roxas und steigert damit mein Gelächter nur noch. Was Sora und Tidus manchmal denken ist echt zum Schießen. Ich höre erst wieder auf, als Roxas uns aufs Spielfeld schickt und beginnt die Scheibe zu drehen. Der Tag vergeht so wie ich mir einen Ferientag vorstelle, Spaß haben mit meinen Freunden und nicht mit meiner kleinen Schwester oder meinen Eltern. Abends kann ich mich kaum noch von Roxas lösen, am Liebsten hätte ich ihn mit zu mir genommen, aber auf die dummen Fragen hatte ich dann auch keine Lust. Deshalb bin ich jetzt alleine nach Hause gegangen. „Hast du eine Ahnung wie spät es ist?“, begrüßt mich das Empfangskomitee, was aus Mama und Papa besteht. „Halb zehn, so wie ich es mit Oma ausgemacht habe“, gebe ich zurück, ziehe meine Schuhe aus und gehe an ihnen vorbei in mein Zimmer. Ich weiß nicht was sie noch alles sagen wollten, denn kaum bin ich drin, schließe ich ab. Eine Sicherheitsmaßnahme, die bei meinen Eltern unerlässlich ist. Am nächsten Tag lassen sie mich partout nicht weggehen, ich versauere den ganzen Tag, obwohl ich doch etwas hätte mit Roxas machen können. Aber das Telefon war verschwunden und ich wurde ständig entweder von Papa oder Mama überwacht und egal was ich versucht habe, meine Flüchte sind fehlgeschlagen. Ich hasse den Tag, noch nicht mal zum Tanztraining durfte ich. Oma und Opa haben mich zwar verteidigt, aber weder Telefon noch Überwachung haben sich geändert. Was soll das Ganze? Bin ich ihm Hochsicherheitsgefängnis? Nur weil ich in den Ferien zu meinen Freunden will, die ich eh nur hier habe? Zu Hause habe ich nichts dagegen im Haus zu bleiben, da geht es nicht anders, aber hier? Hier will ich raus, hier will ich in den Wald, hier will ich zu Roxas, Sora, Yuna und Tidus. Na ja, wenigstens ein gutes hatte der Tag, ich habe die Geschenke fertig. „Riku, guten Morgen. Frühstück steht auf dem Tisch, komm doch bitte und iss was“, weckt mich am nächsten Tag Omas freundliche Stimme und ihr Klopfen an meiner Tür. Ich stöhne auf. Essen mit Mama, Papa und Maddie. Am Liebsten würde ich verhungern, aber das geht nicht, da kann ich Rox nich mehr sehen. „Ich komme“, rufe ich nur zurück, schäle mich aus der Bettdecke und ziehe mich um. Als ich jedoch in die Küche komme sitzen Oma und Opa alleine am Tisch. „Wo is der Rest?“, will ich wissen. „Na ja, als Oma ist da so was passiert. Sie hat deine Eltern wohl ein bisschen sehr verärgert“, fängt Opa an. „So sehr, dass sie gestern Abend ihre Koffer gepackt haben und abgereist sind. Sie haben dir aber eine Zugfahrkarte da gelassen“ WAS?! SIE SIND WEG???? OMG, Oma ist ja so genial. „Ach Oma“, seufze ich. „Ja, ich weiß. Ich hätte deine Eltern nicht so fertig machen sollen. Für dich war es bestimmt auch wichtig, dass sie mal sehen, was du in den Ferien machst“, entgegnet sie und bringt mich damit vollends zum Lachen. „So ein Käse, ich bin froh, dass sie weg sind“, erkläre ich und setze mich vor Freude strahlend dazu. Meine Eltern sind weg, juhuuuu, ich muss gleich Rox anrufen und ihn für heute Abend einladen. Schließlich bin ich nur noch zwei Nächte hier. „Vielleicht sollte ich jetzt sagen, du kannst dich nicht einfach freuen wenn ich deine Eltern vergraule, aber ich mache es nicht. So was haben sie nach dem Tag gestern nicht verdient“, findet Oma. „Oh ja, das stimmt. Hast du sie deshalb verärgert?“, frage ich. „Oh ja, das hat sie. Mich wundert es, dass du davon nicht wach geworden bist. Das ganze Haus hat gezittert“, erzählt Opa belustigend. Ohhhhh, ist das süß, im Moment wirken meine Großeltern auf mich wie verknallte Teenager. „Oma ist eben doch ein Drache, ich habs immer schon geahnt“, witzele ich. „Pass auf, Junge, dass ich dich nicht raus schmeiße“, droht sie mir im Spaß und zwinkert mir zu. „Kann Roxas dann heute Abend vorbei kommen? Oder am Nachmittag?“, erkundige ich mich, als wir fast schon zu Ende gefrühstückt haben. „Hmmmm, also Roxas, da weiß ich nicht. Ich denke, auf keinen Fall“, gibt Oma ironisch zurück. „Danke, Oma“, erwidere ich, küsse sie auf die Wange und verschwinde dann in meinem Zimmer um aufzuräumen und meine Geschenke aus dem Weg zu räumen. Rox soll sie ja auf keinen Fall sehen. Nach dem Mittagessen rufe ich bei den Nachbarn an. „Hallo, hier ist Riku, ist Roxas da?“, frage ich, als sich seine Mutter meldet. „Nein, tut mir Leid. Er hatte etwas Wichtiges zu erledigen“, antwortet sie geheimnisvoll. Etwas Wichtiges? Was soll das denn sein? Und warum erzählt er das nicht? „Oh“, gebe ich nur zurück. „Tut mir Leid, Riku. Aber wenn er wieder da ist ruft er dich mal an okay?“, will sie wissen. „Hm, ist Sora da?“, erkundige ich mich noch. „Nein, der ist mit Roxas unterwegs“, erklärt sie. Aha, seinem Bruder erzählt er es und mir nicht? Gemeinheit. „Schade, trotzdem danke und bis bald mal“, verabschiede ich mich dann und lege völlig enttäuscht auf. Ach Mann, was ist jetzt wieder los? Warum muss er jetzt irgendwas zu tun haben? Jetzt wo ich Zeit habe ist er nicht da? Ob ich wohl mal bei Yuna oder Tidus anrufen sollte? Sie haben ja vielleicht nichts vor. Hoffnungsvoll wähle ich Yunas Nummer, aber bei ihr geht niemand ran und Tidus´ Vater verkündet mir ebenfalls, dass er nicht da ist. Na super, jetzt bin ich also allein. Das is so ungerecht. Jetzt sind sie alle beschäftigt. Das geht doch gar nicht. „Na und bekommen wir Besuch?“, will Oma wissen, als ich geknickt in den Garten gehe, wo sie und Opa sich wieder mal ihren Pflanzen widmen. „Nein, keiner hat Zeit oder ist daheim“, gebe ich zurück. „Echt? Das ist ja seltsam“, findet Opa. „Hm“, brumme ich nur. „Wie wäre es wenn wir was machen?“, schlägt Oma vor. „Was denn?“, frage ich ein bisschen zu stinkig. So wollte ich eigentlich nicht zu Oma sein. Sie hat mir nie was getan. „Tut mir Leid, war nich so gemeint“, füge ich schnellstens hinzu. „Schon in Ordnung“, macht ihr das gar nichts. „Wir könnten zum Beispiel einen Kuchen backen und die Nachbarn, Tidus und Yuna zum Abschied einladen. So eine Art Party von dir für sie. Was hältst du davon?“ Wow, die Idee ist gut. Aber ich und backen? Da hat sich Oma wohl verschätzt. Bei mir werden die Kuchen wahrscheinlich nach Holz oder so schmecken. „Also ich finde das echt toll, jedoch kann ich nicht backen“, entgegne ich. „Quatsch, du hast es nur noch nie gemacht. Komm mit rein und wir fangen gleich an“, scheucht sie mich fast in die Küche. Dort räumen wir sofort alles her was wir so brauchen, Zutaten, Schüsseln, Handrührgerät, Schneebesen und, und, und. Als wir dann den Teig machen, stelle ich fest, dass so ein Kuchen mehr Arbeit macht, als ich immer gedacht habe. Und Oma macht das jeden Tag, omg, das wäre nichts für mich. Wenn mal was nicht klappt würde ich alles in ne Ecke schmeißen. „Ohhhh, endlich ausruhen“, freue ich mich, als der Kuchen endlich im Backofen ist. „Nichts da, meinst du für zehn Leute reicht ein Kuchen? Wir müssen noch einen zweiten backen“, erklärt Oma und beginnt schon mit dem Teig. Sie ist echt unermüdlich. Glück für mich, ich freue mich noch so eine rüstige Oma zu haben. Mit einer alten, schrumpeligen Dame würde ich meinem Glauben nach auf keinen Fall zurecht kommen. „Kannst du das nicht alleine machen?“, will ich wissen. „Schon erschöpft?“, erkundigt Oma sich. Ich nicke nur. „Na dann geh dich ausruhen“, darf ich tatsächlich aufhören. In meinem Zimmer lasse ich mich auf mein Bett fallen. Egal was ich dann versuche meine Gedanken kreisen immer noch um Roxas und das plötzliche Verschwinden von ihm und meinen ganzen anderen Freunden. Wo sind die alle? Wenigstens einer hätte Zeit haben können. Aber jeder ist irgendwo und hat mir nicht Bescheid gesagt. Was soll das denn? Ich hab nur noch zwei Tage hier und die will ich mit ihnen verbringen, besonders mit Roxas. Ich vermisse ihn, bin aber gleichzeitig auch wütend. Wie kann er irgendwas machen ohne mir davon zu erzählen. Dann sagt seine Mama auch noch, dass es etwas Wichtiges ist. Was kann wichtiger als ich sein? OMG, was denke ich da? Bin ich so egoistisch geworden? Fast so wie die anderen reichen Schnösel an meiner Schule. Wenn ich an sie denke wird mir schon wieder schlecht. Ein ganzes Jahr muss ich mich da durchquälen, ohne Rox und meine anderen Freunde. Mama und Papa muss ich auch noch überzeugen, dass sie mich besuchen dürfen. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Ich will gar nicht daran denken, was für fadenscheinige Gründe sie anführen werden, dass meine Freunde nicht kommen dürfen. Aber ich habe es langsam satt, dass ich immer für alles herhalten muss. Ich will endlich auch mal meinen Kopf durchsetzen, sonst hab ich nur eingesteckt und was hat es mir gebracht? Nichts, ich war so ziemlich ganz unten und jetzt? Jetzt hab ich einfach nur tolle Freunde und den besten Freund überhaupt, auch wenn ich im Moment ziemlich sauer auf sie bin. Da ich mich irgendwie ablenken muss, fange ich an ein paar Fotos zu bearbeiten, bis mich Oma zum Abendessen ruft. „Lädst du dann noch alle für morgen ein?“, will sie beim Essen wissen. „Ich soll das machen?“, frage ich. „Na ja, es sind deine Freunde oder nicht?“, gibt Opa zurück. „Ja, schon, okay, ich mach das. Wann sollen sie denn kommen?“, erkundige ich mich. „Ich denke drei dürfte reichen“, entgegnet Oma. Ich nicke nur und gebe mir noch etwas auf meinen Teller. Mhmmmmm Pfannkuchen, so was hab ich schon lange nicht mehr gegessen. Zu Hause gibt es nur vornehme Speisen und Pfannkuchen wären ja viel zu einfach. Nach dem Essen hänge ich mich ans Telefon. Tidus und Yuna habe ich diesmal erreicht und wie ich herausgefunden habe waren die Beiden zusammen im Schwimmbad. Jetzt muss ich noch bei den Nachbarn anrufen. Bei meinem Glück meldet sich Roxas. He, he, ich muss sofort nachfragen. „Na was hattest du denn heute so Wichtiges zu tun?“, will ich wissen. „Das geht dich nichts an“, ist er seit langem wieder unfreundlich zu mir. „Schön, dass es mich nichts angeht“, erwidere ich und will schon auflegen, als er mich dann doch noch mal anspricht. „Riku, so war das nicht gemeint. Es geht dich schon was an, aber ich kann es dir am Telefon nicht so richtig erklären. Ich mach es morgen okay? Wie wäre es wir könnten morgen noch was machen, so zum… Abschied“, muss er sogar vor dem Wort pausieren. Aber mir fällt es genauso schwer. Abschied… für ein langes Jahr. „Deshalb rufe ich an. Wir hatten die Idee deine Familie und dich einzuladen zum Kaffeetrinken um drei. Kommt ihr?“, frage ich. „Ja, klar, gerne“, stimmt er sofort zu. „Auf was freust du dich mehr, auf mich oder den Kuchen?“, will ich neckend wissen und laufe mit dem Hörer in mein Zimmer. Ich merke schon das wird ein längeres Gespräch. „Das ist ja ne Killerfrage und total gemein. Ich habe einen schlechten Einfluss auf dich“, findet Roxas. „Beantworte die Frage“, bitte ich. „Hmmmm, Kuchen oder Riku? Ich freue mich auf Beides, aber ich denke mehr auf dich. Wenn ich daran denke, dich ein ganzes Jahr nicht zu sehen wird mir ganz anders. Ich kann es mir gar nicht mehr ohne dich vorstellen“, redet er tatsächlich über seine Gefühle. OMG, ist das wirklich Roxas? Vielleicht fällt es ihm am Telefon leichter, da muss er mich nicht sehen. „Ich auch nicht, Rox“, stimme ich zu. „Ich meine, was soll ich ohne dich machen? Mit Sora wird es auf die Dauer eh langweilig und dauerhafter Umgang mit ihm schädigt mich eindeutig“, findet mein Freund, als ich im Hintergrund Soras Protestschrei vernehme. Er ist also auch da. Ich kichere in den Hörer. Die Beiden sind zwar wie Feuer und Eis, aber passen zusammen wie die Faust aufs Auge. Ich telefoniere fast noch zweieinhalb Stunden mit Roxas, aber leider konnte ich ihn nicht dazu bewegen zu mir zu kommen. Schade, ich hätte ihn so gerne hier gehabt. Kapitel 14 Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)