A delicate miracle von Fine (Traue deinen Liebsten nicht) ================================================================================ Kapitel 8: Von trüben Gedanken ------------------------------ Hey, ihr da draußen am PC! Ihr seit bestimmt schon gespannt wie es weiter geht, nicht? Dieses Kapi ist leider nicht so lang, aber sehr ausdrucksstark und wesentlichert Bestandteil der FF. Also, viel Spaß beim lesen. Als ich meine Wohnung betrat war es bereits dunkel. Sai war nicht mehr da, so wie er es gesagt hatte. ´Wenigstens eine Sache, die er einhält`, dachte ich sarkastisch und schüttelte meinen Kopf über den eigentlich unangepassten Zynismus meiner selbst. Ich machte das Licht an und sah sofort zum Sofa, wo Sai vor kurzem noch gearbeitet hatte. Das Glas stand immer noch an seinem Platz auf dem Tisch. Hätte mich auch gewundert, wenn er es weggeräumt hätte. Ich stellte das Glas in die Küche und drehte mich um. Da Hinata heute bei Naruto übernachten würde, war ich somit alleine zu Hause. Nach kurzer Zeit wollte ich den Fernseher anmachen, da mich die Stille fast zu erdrücken schien. Sai jetzt anzurufen war auch unnötig, da er ja selbst gesagt hatte, dass er noch einen Termin hatte. Ich sah kurz zur Uhr und runzelte die Stirn. Welcher normale Mensch hatte um halb Zehn Uhr abends noch einen Termin? Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, klingelte mein Telefon. Erfreut über diese Ablenkung nahm ich ab und wunderte mich nicht darüber, wer mich da anrief. „Hallo, Sakura. Ich hoffe, ich störe dich nicht bei etwas wichtigen“ „Hey, Sasuke. Nein, ist schon okay“ Ich sah mich unbeholfen um und musste leicht grinsen. Was hätte ich auch wichtiges tun sollen? „Ich wollte eigentlich fragen, ob du heute noch etwas vor hast?“ Heute? Ich sah wieder zur Uhr und dachte an Sai. Doch das eigentliche Gefühl, welches ich sonst hatte, wenn ich an Sai dachte, blieb aus. „Ähm… na ja, eigentlich nicht“ „Gut. Ich würd dich nämlich gern zu einem Icehockey-Spiel einladen. Die Rangers gegen die Spiders. Wie wärs?“ Ein Lächeln erschien seit langem wieder auf meinem Gesicht und ich musste daran denken, wie verwundert Sasuke gewesen war, als ich ihm mal erzählt hatte, dass ich ein Icehockey-Fan war. „Klar komm ich mit. Ich war schon so lange nicht mehr bei einem Spiel“ Ich hörte Sasuke leise lachen und wusste, dass er sich selbst freute. „Okay, ich bin dann in einer halben Stunde bei dir. Das Spiel beginnt erst gegen halb Elf. Bis dann“ Ich konnte gerade noch ein „Bye“ sagen, als Sasuke schon aufgelegt hatte. Ich freute mich wirklich auf das Spiel. Und Sai selbst hatte zugestimmt, dass ich mit Sasuke etwas unternehmen kann. Und da Sai heute keine Zeit mehr für mich hatte, wie so oft schon, ließ ich dies als kleine Spitze gegen seine Vernachlässigung mir gegenüber gelten. Pünktlich gegen Zehn klingelte es an meiner Haustür. Als ich sie aufmachte, grinste mir schon Sasuke entgegen. Er hatte einen dunkelblauen Pullover und eine schwarze Jeans an. Die Farben, die ihn als Fan für die Spiders erkenntlich machten. Ich dagegen trug eine grüne Strickjacke und eine rote Jeans, die ich etwas weiter hinten im Schrank gefunden hatte. „Rangerfan, was?“, begrüßte mich Sasuke und grinste noch breiter. „Besser als ein Spiderfan zu sein. Ihr Torwart ist ja nun wirklich nicht der Beste“ Auch ich grinste nun und zog dabei die Tür hinter mir zu. Solche kleinen Wortgefechte mochte ich am liebsten und Sasuke konnte diese besonders gut mitspielen. Wenn ich da an Sai dachte, der es nie verstanden hatte, dass ich so etwas mochte, war mir Sasuke in der Hinsicht wirklich lieber dafür. „Gehen wir? Das Spiel fängt gleich an“ Ich nickte nur und ging zusammen mit Sasuke nach draußen, wo wir mit seinem Auto zum Stadion fuhren. Im Stadion war es fast schon überfüllt gewesen. Die Spider- und Rangerfans verstanden sich trotz allen aber recht gut und so kam es auch nicht zu sonstigen Ausschreitungen, die sonst immer mit an der Tagesordnung waren. Und nur mal so: zum Schluss war das Spiel unentschieden ausgegangen! Ich hatte mich erst darüber geärgert, wobei Sasuke über mein Gesicht lachen musste, welches ich nach seiner Beschreibung nach zu einem richtigen Schmollgesicht verzogen hatte. Und jetzt saßen wir auf den Treppenstufen vor der Strandpromenade. Es war mittlerweile schon ein Uhr Nachts und der Vollmond schien ungestört auf uns herab, so dass man noch deutlich die Umgebung erkennen konnte. Nur vereinzelnd gingen noch wenige Pärchen die Promenade entlang und genossen anscheinend den Spaziergang in dieser lauwarmen Nacht. „Danke nochmals, dass du mich mit zum Spiel genommen hast“, unterbrach ich nach einer Weile die angenehme Stille zwischen uns und blickte nach links, um Sasuke ansehen zu können. Dieser jedoch nickte nur und sah weiter gerade aus. Verdutzt blinzelte ich kurz, sah aber weiter Sasuke von der Seite an. Was war denn nun los? Hatte ich was falsch gemacht? Diese abweisende Art erinnerte mich so an… Sai. Oder… Raito. Unwillkürlich überkam mich eine Gänsehaut und ich versuchte die schlechten Gedanken zu verdrängen. „Sakura?“ Sasuke drehte seinen Kopf nun zu mir und sah mich mit seinen nun vom Mond glänzenden Augen an. Seine dunklen Haare blieben im scharfen Kontrast zu seiner vom Mondlicht erhellte Haut. Sah ich etwa auch so aus mit meinen rosa Haaren? „Kann ich dir eine Frage stellen?“ Unerwartet des ernsten Tones in seiner Stimme nickte zur Bestätigung nur. „Bist du glücklich?“ Meine Augen weiteten sich und mein Herz war nur zu deutlich schmerzhaft spüren. „Ob ich… glücklich bin?“ Sasuke antwortete nicht, sondern sah mich weiterhin abwartend an. Was sollte ich denn darauf antworten? Ich fragte mich, ob Sasuke mich damit nur aufziehen oder veralbern wollte, doch sein ernster und fast verzweifelt wirkender Blick bestätigte mir das Gegenteil. War ich denn glücklich? Ich wandte mich von ihm ab und sah nach vorne auf das Meer, welches immer wieder langsam zurück an den Strand spülte. Weiter hätte ich ihm einfach nicht mehr in die Augen sehen können. Zu groß war die Angst, dass er die unfreiwillige Antwort darin lesen könnte. Ich dachte an mein bisheriges Leben, an Ino, Hinata und Naruto, an meine Arbeit und an Sai. Eine unglaubliche Leere erfüllte mich augenblicklich und ließ mir das Atmen schwer werden. Viele schöne Momente hatte ich mit Sai erlerbt. Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn liebte. Doch war es wirklich so? Liebte ich ihn wirklich? Zweifel überkamen mich, die ich mir bisher nicht eingestehen wollte. Wie konnte so eine simple Frage alles so durcheinander bringen? Ich bemerkte Sasukes Blick, der immer noch auf mir ruhte und spürte seine Hand auf meiner, die mir anscheinend irgendwie helfen wollte. Seine Wärme drang durch meine Haut an der Hand und ich musste unwillkürlich die Augen schließen. Mit Sai hatte ich so etwas nie getan und ehrlich gesagt, hatte ich auch nie daran gedacht, irgendwann mal mit jemand mitten in der Nacht am Strand zu sitzen. Ich war mir Sasukes Präsens in diesem Moment nur allzu deutlich bewusst und konnte mein Herz schlagen hören. Ohne dass es mir richtig bewusst war, flüsterte ich ein leises „Nein“ in die Nacht und sah dann wieder zu Sasuke. Ich wusste nicht, was ich erwartete oder mir dabei dachte, doch als ich seine schimmernden Augen und seinen nun entspannten und dennoch traurigen Gesichtsausdruck sah, vergaß ich die Sorgen und Gedanken. Sanft legte Sasuke seine Hand dann leicht lächelnd auf meine Wange und zog mich leicht zu sich. Die leichte Berührung seiner Lippen ließ mich ruhiger atmen und sein mir schon so vertrauter Duft hüllte mich ein. Und was in dieser Nacht, weit weg von verzweifelten Gedanken und schmerzenden Erinnerungen geschah, möge nur der Mond mit seinem sanften Licht selbst gesehen haben. Bis bald dann und immer schön mexxi bleiben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)