A delicate miracle von Fine (Traue deinen Liebsten nicht) ================================================================================ Kapitel 4: ... die Liebe dagegen sehr ------------------------------------- Hier bin ich wieder! Hat zwar länger gedauert, aber nun bin ich mir um so einiges klarer darüber, wie die Ff weiter gehen soll. Viel Spaß beim lesen! XD „Du willst da wirklich hin? Ich meine, wird Sai nicht irgendwie…“ „Nichts wird Sai. Ich hab heute mit ihm telefoniert und ihm gesagt, dass ich heute Abend weg gehen werde. Er war vollkommen einverstanden damit und pflichtete mir sogar bei, auch mal ohne ihn weg zu gehen“, unterbrach ich Hinata, die wieder ansetzte etwas zu sagen. „Er hat das einfach so hingenommen? Dass du mit einem anderen Mann ausgehst?“ „Hinata, ich gehe doch nicht zu einem Date! Ich möchte mit Sasuke Freundschaft schließen, auch wenn es sich komisch anhört. Verstehst du?“ Ich sah sie abwartend an und bekam dann ein Nicken ihrerseits zur Antwort. „Ja, schon. Dennoch ist mir nicht ganz wohl dabei“ Hinata sah mich sorg voll an und seufzte dann. Ich sah sie nicht oft so, doch wenn sie so war, dann machte sie sich wirklich um etwas Sorgen, und das nicht zu knapp. Weil ich sie nicht beunruhigen wollte, kniete ich mich vor ihr hin und lächelte sie aufmunternd an. „Ich werde nichts falsch machen, Hinata. Wie du selbst weißt, liebe ich Sai wirklich. Und dass das mir schwer fällt, weißt du am besten. Also, mach dir nicht unnötig Gedanken über etwas, was gar nicht existiert, okay?“ Sie sah mich erst skeptisch an, lächelte dann aber ebenfalls und nickte wieder. „Ich mache mir nun mal Sorgen. So bin ich! Und dass ich nicht will, dass du wieder wie damals wirst, ist doch klar. Nicht?“ Musste sie wieder an der Vergangenheit rütteln? Ich hatte es verdrängt und für mich damit abgeschlossen! Hinata schien mir meine innere Aufgewültheit anzusehen, denn schon kurz darauf hörte ich von ihr ein leises „Tut mir leid“, was ich mit einer abfälligen Handbewegung abtat. „Muss es nicht. Außerdem…“, versuchte ich gekonnt von mir abzulenken. „… haben Naruto und du heute Abend die Wohnung ganz für euch alleine und ich werde erst spät in der Nacht wieder kommen!“ Mit einem anzüglichen Grinsen sah ich sie an und musste einen kleinen Fausthieb auf meinen Arm einstecken. „Du bist gemein“ Trotzig und auch lustig sagte sie das, doch ihr rotes Gesicht ließ auf etwas völlig anderes hinweisen. „Wie dem auch sei. Ich muss jetzt los, sonst komm ich zu spät. Also, wie sehe ich aus?“ Ich drehte mich einmal um die eigene Achse. „Schick zum weggehen, neutral für Freundschaft“, antwortete mir Hinata darauf und hielt ihren Daumen hoch. Ich nickte noch mal, schnappte mir mein restliches Zeug, was ich mitnehmen wollte und ging noch mal zu Hinata. „Schönen Abend also mit Naruto“, flüsterte ich ihr ins Ohr, als ich sie nochmal kurz zum Abschied umarmte. Ich brauchte bis zur Bay ungefähr eine halbe Stunde und verbrachte während der Fahrt mit dem Taxi dahin meine Zeit mit nach denken. Denn anders als ich es Hinata gesagt hatte, wusste Sai überhaupt nicht Bescheid über das heutige Treffen mit Sasuke. Ich hatte vor dem Telefon gesessen und immer wieder den Hörer abgehoben, doch mich zu einem Anruf durchzuringen gelang mir nicht. Ich weiß nicht warum ich nicht einfach Sai angerufen hatte, doch immer wenn ich es versuchte, kamen in mir Zweifel hoch, dass Sai es nicht verstehen würde, warum ich mich mit Sasuke treffen wollte. Schließlich wusste er auch nicht, was damals geschehen war und würde wahrscheinlich eher wütend werden, wenn er es erfahren würde. „Wir sind da, Miss“, riss mich plötzlich die Stimme des Taxifahrers aus meinen Gedanken. Ich bezahlte ihn daraufhin und stieg aus. Vor mir erstreckte sich der Bay in all seiner Pracht. Überall standen Buden mit Essen und Spielen, so dass es schon eher einem Weihnachtsmarkt glich, als den nun stattfindenden ´Festival`. Mein Blick glitt über die Menschenmenge, doch so sehr ich es auch wollte, konnte ich ein mir bekanntes Gesicht nicht ausfindig machen. „Du bist pünktlich“, erklang plötzlich eine Stimme hinter mir, woraufhin ich mich überrascht umdrehte. „Hey… ähm, ich meine, hallo. Schön, dass du es geschafft hast“ Ich war plötzlich aufgeregt, worüber ich vorher überhaupt nicht nachgedacht hatte. Also reichte ich Sasuke prompt meine Hand zum „Hallo“, was ihn mehr als belustigte, da ein versucht wegzulassendes Grinsen auf sein Gesicht erschien. „Hallo“, erwiderte Sasuke also daraufhin grinsend und schüttelte leicht meine Hand. Augenblicklich durchströmte mich ein angenehmes Gefühl, welches mich gleichermaßen abschreckte und faszinierte. „Ja… ähm, wollen wir dann?“ Zögerlich entzog ich wieder meine Hand, die mir wärmer erschien als vorher. Sasuke nickte nur und ging neben mir her, als ich Richtung Festivalinneres losging. 3 Stunden später saßen wir zusammen an einem kleinen Imbiss und sahen beim Essen den anderen Festivalbesuchern zu, wie sie freudig von einer Bude zur anderen gingen und anscheinend ihren Spaß hatten. „Ich wusste gar nicht, dass diese Stadt so viele Einwohner hat“ „Es kommen bestimmt auch viele von Außerhalb, meinst du nicht?“ Ich sah Sasuke über mein Essen hinweg neckisch an, worauf wir beide sofort anfingen zu lachen, was gar nicht so einfach war, wenn man gerade den Mund voll mit Nudeln und Fleisch hatte. „Stimmt. Daran hatte ich nicht gedacht“, pflichtete mir Sasuke bei, nachdem er sich wieder gefangen hatte. Ich wusste, dass es nicht fair war, doch wenn ich an Sai dachte, so gestand er sich nie einen Fehler mir gegenüber ein und auch sonst zeigte er eher selten etwas von sich. Doch war Sasuke da anders? Ich meine, bisher wusste ich nur, dass er Sasuke Uchiha heißt, hier irgendwo arbeitete und dieselbe Musik mocht wie ich. Jedenfalls unterhielten wir uns schon seit geraumer Zeit über eine meiner Lieblingsbands. Zu Anfang war es noch etwas fest gefahren und ich wusste nicht so genau, was ich sagen sollte, doch als wir dann an einem Laden vorbei kamen, der meinen momentanen Lieblingssong spielte und Sasuke meinte, dass er ihn ebenso toll fand wie ich, war das Eis gebrochen. Und nun saßen wir hier und redeten, als ob wir uns schon Jahre kennen würden. „Hast du den gesehen? Der hat es schon 4mal bei ihr versucht und gibt immer noch nicht auf“ Ich zeigte auf einen jungen Mann, der schon seit geraumer Zeit versuchte, eine Frau in seinem Alter an einer Losbude zu umwerben. Doch anscheinend wollte sie nichts von ihm, denn so langsam konnte man deutlich Genervtheit in ihrem Gesicht erkennen. Sasuke schaute ebenfalls rüber und nickte dann. „Vielleicht kapiert er es nicht“, pflichtete Sasuke mir bei und sah mir dann direkt in die Augen. Ich wusste nicht warum, aber in seinen Blick lag etwas, was mich augenblicklich angespannt werden ließ. „Würdest du es denn verstehen? Ich meine, wenn dir jemand Avancen macht?“ Huh? Warum fragte er das jetzt? „Ich... weiß nicht. Denke schon. Warum fragst du?“ Sasuke antwortete nicht und schüttelte nur mit seinem Kopf. „Nicht so wichtig. Eher würde mich interessieren, ob du…“ Weiter sprach er nicht und schaute wieder zu dem Mann, der nun wild gestikulierend versuchte die Frau weiter von sich zu überzeugen. Ich sah nun auch wieder zu den beiden und dann wieder zu Sasuke. Was wollte er mir damit sagen? Wollte er auf etwas aufmerksam machen? Rätselnd sah ich ihn an und musste dann lächeln. Wie verrückt war diese Situation bloß? ´Ungefähr 8 auf der Merkwürdigkeitsskala`, beantwortete ich mir meine Frage selbst. Ich saß hier gemütlich bei einem Fest beim Essen, unterhielt mich gut mit einem mir fast wildfremden Menschen und amüsierte mich auch noch dabei. ´Ohne Sai`, fügte ich im Kopf noch hinzu, woraufhin mein Lächeln augenblicklich verschwand. Was tat ich hier nur? Ich verstand mich selbst nicht mehr, besonders, da ich sonst immer einen kühlen Kopf bewahrt hatte, wenn es um „neue Bekanntschaften“ ging. Doch seitdem ich Sai kannte, war meine gesamte Welt auf den Kopf gestellt worden. Sai selbst wusste nichts davon und ich wollte unsere Beziehung nicht zerstören. Warum also tat ich dann sowas hier? Ich wusste, dass meine jetzigen Gewissensbisse von meiner nun scheinbaren Intoleranz gegenüber meiner wahren Gefühle herrührten. Warum hatte ich dann nur diese verrückte Idee gehabt, mit Sasuke befreundet wollen zu sein? Abrupt stand ich auf, sah aber weiterhin auf den Tisch runter. Ich wusste, dass Sasukes Blick nun wieder auf mir lag, doch konnte ich mich meiner momentanen Schuld nicht entziehen und zog nun die Konsequenz daraus. „Sakura?“, hörte ich ihn verdutzt meinen Namen sagen, brachte ihn aber mit einer Handbewegung zum schweigen. „Ich… es… hach, es tut mir leid, Sasuke. Das war alles ein riesen Fehler. Ich hätte dich nie hierher einladen sollen. Es wäre besser, wenn ich jetzt gehe. Tut mir leid“ Rasch schnappte ich meine Tasche, drehte mich um und ging einfach, ohne noch mal einen Blick zu Sasuke schweifen zu lassen. Kurz darauf hörte ich ihn jedoch meinen Namen rufen, schaute über meine Schulter und sah, dass Sasuke versuchte mir durch die Menschenmasse zu folgen. Ich beschleunigte meine Schritte noch mal und kam an den Eingang des Festes an. Doch als ich weiter gehen wollte, wurde ich am Arm zurück gehalten. „Sakura?!“, sagte Sasuke leicht schneller atmend hinter mir. „Was ist los? Wieso haust du einfach ab?“ „Sasuke“, fing ich an und drehte mich langsam zu ihm um. Er sah mich mit einem fragenden und nicht verstehenden Blick an. „Ich habe dir nicht alles über mich erzählt. Etwas wichtiges, weswegen wir uns auch nicht mehr treffen können“ Ich versuchte mich zu beruhigen und entnahm bestimmt meinen Arm von Sasuke weg. „Ich habe einen Freund und ich liebe ihn“ So, jetzt war es raus und ich erwartete gespannt Sasukes Reaktion. „Und wo ist das Problem?“, fragte Sasuke daraufhin aber eher gelassen. „Das Problem? Ich bin mitten in einer glücklichen Beziehung und sollte bei ihm sein. Doch stattdessen gehe ich mit einem mir fast unbekannten Mann weg und habe ihn noch nicht einmal was davon erzählt! Ich… ich kann mich selbst nicht mehr verstehen. Vor allem sollte ich überhaupt nicht hier sein. Bei Kami, Hinata hatte vollkommen recht gehabt. Ich hätte nicht…“ „Sakura, beruhige dich doch. Es ist alles gar nicht so schlimm wie du denkst” Sasuke tat einen Schritt auf mich zu und streckte seine Hand aus, um mich an der Schulter zu berühren. Augenblicklich wich ich zurück und hielt meine Arm an der Brust gedrückt. „Nein, hör auf, bitte. Es ist für mich schon schlimm genug” Ich sah in Sasukes Augen Verwirrung, doch sein Gesicht ließ seine unerschrockene Entschlossenheit wieder spiegeln. Die Menschen um uns lachten fröhlich und schienen richtig glücklich zu sein. Vor wenigen Momenten war ich auch noch einer von ihnen und so ließ diese augenblickliche Surrealität meine Selbstzweifel und mein schlechtes Gewissen steigen. Plötzlich spürte ich wie mich jemand zu sich zog und umarmte. Ich wusste, dass es nur Sasuke sein konnte, doch so grotesk, wie mir diese Situation momentan erschien, reagierte ich erst gar nicht darauf. „Beruhige dich, Sakura. Du machst dich umsonst völlig fertig” Leicht strich Sasuke mir über den Rücken und drückte mich noch etwas fester an sich. Unglaubliche Wärme durchflutete mich und beruhigte mich komischer Weise wirklich. Etwas entspannter löste ich mich von ihm und sah in seine dunklen Augen. Obwohl ich Sasuke erst seit kurzem kannte, war er mir schon so vertraut und beinahe gefährlich in meinen Geist eingeschlichen, so dass sich seine ausstrahlende und dennoch widersprüchliche Vertrautheit angenehm anfühlte. „Geht’s wieder?“, fragte er mich nach einer Weile, dessen Zeit mir viel zu kurz vorkam. Wieso tat ich das nur? Ich nickte nur als Antwort und atmete tief ein. Was nützte es mir auch mich so ziellos aufzuregen und keinen klaren Kopf zu behalten. Ich hatte doch nichts getan, oder? „Ich werde Sai hiervon erzählen und ihm alles genau erklären“ „Du hast aber doch nichts getan, außer, dass du eine neue Freundschaft aufbauen willst“ In seinen Augen spiegelte sich das Lampionlicht wieder und unterstützte mit seine Aussage. Ich wusste ja, dass er Recht hatte, dennoch wollte ich diese Beziehung zu Sai nicht unnötig gefährden. Hatte ich mich doch zum ersten Mal ernsthaft verliebt und mich auf so etwas Festes eingelassen. Dennoch war die Zuneigung zu Sasuke nicht zu ignorieren. Mir wurde der Gedanke bewusst, dass Sasuke einer der Männer war, die ich früher nur so anzog und zu denen ich mich am meisten hingezogen gefühlt hatte. „Es ist nichts passiert und gegen eine Freundschaft ist doch nichts einzurichten, oder?“ Ich schüttelte meinen Kopf und überlegte, ob Sasuke Recht damit hatte. Nein, gegen Freundschaft war wirklich nichts entgegen zu bringen. Und das sollte Sai auch wissen. Schließlich arbeitete er mit hübschen Frauen zusammen. Zwar alles seine Angestellte, jedoch blieb auch hierbei viel Platz zum weiter denken. Ich riss mich aus meinen Gedanken und lächelte Sasuke entschlossen an. Dieser sah mich daraufhin erst überrascht an, lächelte dann aber auch und grinste zum Schluss. „In Ordnung. Ich hab nachgedacht und mich entschieden”, sagte ich mit fester Stimme und reichte ihm meine Hand. „Freundschaft“ Es dauerte nicht lange und Sasuke hatte verstanden, was ich damit signalisieren wollte. „Freundschaft“, wiederholte er und reichte mir seine Hand. Gedanklich geordnet schüttelte ich seine Hand und wusste, dass meine Liebe zu Sai und die Freundschaft mit Sasuke funktionieren würde. Bis bald dann und schönes WE noch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)