Love's Labour's Lost von JoeyB (BoKa) ================================================================================ Kapitel 9: Rage --------------- Hi^^ Danke für eure Kommentare :D Irgendwie ist das Kapitel hier merkwürdig. Kitschig, gemein und so kurz... Ieks <.< Tut mir Leid^^ Ach, shibui... Ich hab' mir dein Lieblingswort ausgeliehen u.u Ich hoffe, du verzeihst mir ;) Viel Spaß beim Lesen! „Noch eine Runde, dann könnt ihr gehen“, ordnete Kai an und setzte sich neben Kenny auf die Bank. „Wie sieht's aus?“ „Gut“, meinte Kenny etwas verlegen und räusperte sich. „Alles okay?“, fragte Kai. Schnell nickte das Nesthäkchen des Teams. „Ja, klar. Es ist nur... Naja...“ Kai grinste schief. Irgendwie war der Kleine putzig. Und er schien der Einzige zu sein, den es am Vorabend überrascht hatte, dass sich Kai vor ihnen als schwul geoutet hatte. Das gab ihm noch ein paar Sympathiepunkte. Irgendwie fand Kai es beleidigend, dass ihn nur einer von dreien offenbar für normal gehalten hatte. Sah man es ihm etwa so sehr an? War er wirklich eine Schwuchtel? Bryan hatte behauptet, es wegen Lew gewusst zu haben. Bryan... Irgendwie war er ja der mieseste Verräter von allen. „Kai?“, rief ihn Kenny in die Gegenwart zurück. Kai schulterte seinen Rucksack und stand auf. „Keine Sorge, Kenny, du bist nicht mein Typ“, sagte er. Kenny lächelte schwach. „Oh. Gut.“ „Sorg' dafür, dass die Blades für unseren Kampf gegen die All Starz übermorgen bereit sind“, sagte er und warf Kenny Dranzer zu. Noch vor zwei Jahren hätte er sich lieber einen Dolch ins Herz gestoßen, als sein Beyblade an jemanden weiterzureichen, aber mittlerweile vertraute er seinen Teamkollegen. Vielleicht sogar zu viel. Max kam keuchend bei ihnen an und griff sofort nach seinem Handtuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. „Wasser“, murmelte er und hob seine Wasserflasche an die Lippen. Kai verschränkte die Arme vor der Brust und sah wartend Tyson und Ray entgegen, die ebenfalls völlig erschöpft an der Bank ankamen und sich auf Handtücher und Wasser stürzten. Er wusste nicht, was er fühlen sollte, wenn er die drei sah. Max hatte ihn eindeutig enttäuscht. Dass er ihn ins Team zurückgelassen hatte, lag vermutlich daran, dass er sich selbst dafür bestrafen wollte, auf Bryan hereingefallen zu sein. Tyson war naiv wie immer, aber Ray... Er hatte am Vorabend auf Kais Verabredung mit Bryan angespielt. Er wusste, dass Kai sich mit Bryan getroffen hatte! Aber woher? Eigentlich war Kai davon ausgegangen, dass Bryans Verhalten auf Talas Mist gewachsen war. Aber wenn Ray Bescheid wusste... Wer wusste eigentlich wie viel? Und hatte nicht Tyson ihn vor ein paar Tagen dazu überredet, Bryan eine zweite Chance zu geben? Wenigstens Kenny schien völlig unschuldig zu sein. „Gehen wir wieder in die Pizzeria dahinten?“, fragte Max an Tyson gewandt. „Du gehst nirgendwohin“, brummelte Kai. „Hm?“, machte Max verdutzt. „Du bleibst da, wo ich dich im Auge behalten kann“, erklärte Kai. „Aber...“ - „Kein aber“, fauchte Kai. „Wir gehen jetzt ins Hotel zurück. Wenn du damit ein Problem hast, kannst du ja gerne aus dem Team aussteigen.“ Damit drehte er sich um und stapfte los. Wie erwartet, dauerte es keine fünf Sekunden, bis Max ihn mitsamt Rucksack eingeholt hatte. „Du bist immer noch sauer auf mich, oder?“, fragte er unglücklich. „Nein, überhaupt nicht“, meinte Kai sarkastisch. „Du hast ja nur eindeutige Verbote gebrochen, mich angelogen und von vorne bis hinten verarscht. Wieso sollte ich sauer auf dich sein?“ „Es tut mir Leid“, sagte Max geknickt und versuchte, mit Kais schnellen Schritten mitzuhalten. „Sollte es auch“, fand Kai. Es erstaunte ihn selbst, wie ruhig er bliebt. Am liebsten hätte er Max hier in aller Öffentlichkeit zur Sau gemacht, ihn verprügelt, angeschrien und blutend und heulend mitten auf der Straße zurückgelassen. Aber er tat nichts dergleichen. Im Gegenteil: Er beherrschte sich so sehr, dass er neben dem Blondschopf in Richtung Hotel gehen und dabei reden konnte. Reden, nicht brüllen. Vielleicht lag es daran, dass Max... „Ich hab' mich in ihn verliebt“, sagte Max leise. „Es tut mir so Leid.“ Kai blickte ihn erstaunt von der Seite her an. „Wie kann man sich in Tala verlieben?“, fragte er abweisend. Max senkte den Kopf. „Es tut mir Leid, okay?“, meinte er eine Spur patziger. „Hast du gewusst, dass er Bryan auf mich gehetzt hat?“, wollte Kai wissen. „Was?“, fragte Max überrascht. Gespielt überrascht. Also wusste er es. „Ich kenne die Antwort, also sei bloß ehrlich“, knurrte Kai. „Ich dachte, er lenkt dich bloß ab“, erwiderte Max hastig. „Tala meinte zwar, du wärst schwul, aber ich hab' das nicht wirklich geglaubt. Tyson hat mir gestern Abend erzählt, dass du... Ich hab' wirklich nicht gewusst, dass das stimmt. Nur weil du ein Foto von einem alten Freund mit dir rumschleppst, musst du doch nicht gleich schwul sein.“ „Jetzt hast du zu viel gesagt“, stellte Kai trocken fest. „Habt ihr etwa meinen Kram durchgesucht?“ „Wir waren betrunken“, sagte Max hastig. „Und es hatte nichts mit der Sache hier zu tun.“ „Ach nein?“ Vielleicht hätte er ihn doch aus dem Team schmeißen sollen. Ihn und die anderen auch alle. Er konnte das Ding auch alleine schaukeln. Kenny würde ihm bestimmt helfen. „Ist schon länger her“, meinte Max. „Tut mir Leid. Das war dämlich von uns. Ich habe das nicht für wichtig gehalten, bis ich bei den Demolition Boys ein Foto von dem Kerl gesehen habe.“ „Du bist ein schlechter Lügner“, fand Kai. „Ich hab' es wirklich nicht gewusst!“, meinte Max heftig. „Okay, ich gebe zu: Wir haben deinen Koffer in diesem Zusammenhang durchsucht. Aber ich habe wirklich nicht gewusst, dass du...“ „Schrei' es ruhig raus“, unterbrach ihn Kai sarkastisch. „Hier in aller Öffentlichkeit. Dann kann ich den ganzen Passanten hier auch gleich sagen, wie ich dich gestern Abend vorgefunden habe.“ Max schluckte schwer und blieb stehen. „Gerade du solltest mich doch eigentlich verstehen“, sagte er leise. „Was gibt es denn da zu verstehen?“, fragte Kai und merkte, dass er ebenfalls nicht mehr weiterging. „Glaub' mir: Ich weiß nicht, wie man sich fühlt, wenn man derart auf ein Arschloch wie Tala scharf ist, dass man dafür sein Team verrät.“ Er sprach leise und mit zischender Stimme. Die Leute hier mussten ja nicht unbedingt erfahren, was für Probleme ihr Team hatte. „Wusstest du eigentlich, dass Talas Beziehungen nie länger als zwei Wochen halten?“ „Hör' auf damit“, bat ihn Max mit weinerlicher Stimme. „Wieso? Weil er dich gefickt hat?“, fragte Kai. „Ich hoffe, es war schön, denn es wird das letzte Mal gewesen sein. Sobald du dich zwei Tage lang nicht bei ihm meldest, wird er sich ein neues Spielzeug suchen. Anfangs wollte ich dich wirklich vor ihm schützen, aber jetzt... Ich hoffe, es tut richtig weh!“ Max hatte sich von ihm abgewandt. Seine Schultern zuckten verdächtig und ein leises Schluchzen verriet Kai, dass es tatsächlich wehtat. Er tröstete Max nicht. Wieso auch? „Kai!“, rief plötzlich eine Stimme. Überrascht drehte er sich um. Bryan. Er lief gerade über die Straße und eilte in ihre Richtung. Er trug kein Hemd, so wie sonst. Warum bloß fiel Kai gerade jetzt diese Kleinigkeit auf? „Kai“, keuchte Bryan, als er bei ihnen angekommen war. „Es tut...“ „Halt' die Fresse“, raunte Kai und drehte sich wieder zu Max. Es fiel ihm schwer, Bryan nicht anzusehen und das machte ihn noch wütender. Bryan hatte ganz genau gewusst, dass Kai schwul war, als sie sich geküsst hatten. Sie hatten sich geküsst! Und das nur, damit Tala sich an Max vergreifen konnte. Bryan hatte billigend in Kauf genommen, dass sich Kai in ihn verliebte. Kai schluckte schwer. Hatte er gerade wirklich gedacht, dass er sich verliebt hatte? Er drehte sich langsam wieder zu Bryan um. „Es...“ „DU SOLLST DIE FRESSE HALTEN!“, brüllte Kai plötzlich und stieß Bryan grob gegen den Brustkorb. Der Ältere taumelte zwei Schritte zurück. Max hatte erschrocken die Luft eingezogen. „WEIßT DU EIGENTLICH, WAS FÜR EINE SCHEIßE DU DA ABGEZOGEN HAST? UND GIB' BLOß NICHT TALA DIE SCHULD DARAN. DU HAST DIE GANZE ZEIT ÜBER GEWUSST, WAS DU TUST, DU MISTSTÜCK!“ Er schubste Bryan gegen ein Bushaltestellenschild. Mittlerweile standen sie im Zentrum des Interesses der Passanten. Kai hörte das Getuschel, doch es kümmerte ihn nicht. „Kai“, sagte Bryan gequält und versuchte, sich wieder aufzurichten, doch Kai stieß ihn erneut gegen das Schild. „Lass' mich einfach in Ruhe“, zischte er und schluckte die Tränen herunter, die im in die Augen steigen wollten. Er drehte sich abrupt um. „Wir gehen, Max.“ Während er Max am Ärmel hinter sich durch die Menge der Schaulustigen zog, wurde ihm klar, dass er sich beinahe schmerzlich wünschte, Bryan würde ihm hinterherlaufen und ihm sagen, dass er ihn nicht wegen Tala angesprochen hatte. Aber das passierte nicht. Bryan stand noch an dem Schild, als Kai und Max längst verschwunden waren. Mit der Zeit hatte sich die Menschenmenge aufgelöst. Vermutlich hatten die Passanten sie erkannt. Aber das interessierte ihn jetzt nicht. Kai hatte fast geweint. Wann hatte er Kai jemals weinend gesehen? Er konnte sich nicht daran erinnern. Vielleicht war das der Grund dafür, dass es ihm noch schlechter ging als vorher. „Kai Hiwatari!“ Tosender Beifall ging durch das Stadion, als der Teamleader der Bladebreakers an das Tableau herantrat. Wie immer ignorierte er seine Fans gänzlich, was diese zu noch größerem Applaus anregte. So als wollten sie seine Aufmerksamkeit erkämpfen. Aber das ließ er nicht zu. Bryan lächelte schwach, als er sich von dem Türrahmen löste und auf die Tribüne trat. DJ Jazzman sah auf dem Geländer und erzählte gerade die wichtigsten Eckdaten von Kais Beyblade-Karriere. Bryan lehnte sich neben ihn an das Geländer und tippte ihn kurz an. Verdutzt blickte ihn DJ an und schaltete das Mikrofon aus. Der Applaus hielt noch immer an. „Bryan?“, fragte er erstaunt. „Solltest du nicht bei deinem Team sitzen?“ Sein Blick schwenkte zu der Ehrenloge, in welcher die teilnehmenden Teams sitzen durften. „Darf ich dich um einen kleinen Gefallen bitten?“, fragte Bryan. „Was ist los?“, rief Michael über das Tableau hinweg, als die Moderation unterbrochen worden war. Kai zuckte mit den Schultern. „Mir doch egal“, brummelte er so leise, dass Michael es vermutlich nicht einmal hörte. Er wollte jetzt kämpfen und nicht über den merkwürdigen Moderator nachdenken. Allmählich machte ihn der Beifall wahnsinnig. „Hört' mal mit dem Lärm auf“, rief eine Stimme durch die Lautsprecher. Erschrocken hob Kai den Kopf zur Tribüne, auf welcher DJ bislang gestanden hatte. Er saß noch immer auf dem Geländer, doch neben ihm... Kai schluckte schwer. „Kai, ich weiß, dass du mich hierfür hassen wirst, aber das ist nun mal die einzige Möglichkeit für mich, mit dir zu reden, ohne dass du gleich abhaust“, sagte Bryan. Er hielt DJs Mikrofon in der Hand und schielte etwas unsicher zur Ehrenloge. Vielleicht rechnete er gerade in Gedanken aus, wie lange Tala wohl brauchen würde, um bis zur Tribüne zu stürmen. „Ich mache mich also hier vor dem ganzen Stadion zum Affen und als Dank dafür hörst du mir einen Moment lang zu, okay?“ „Kai, was...?“, fragte Michael verdutzt. Kai antwortete nicht. Er konnte nur den Kopf in den Nacken legen und die Tribüne anstarren, auf der Bryan sich verlegen durch die Haare fuhr. „Es tut mir wirklich Leid, was ich gemacht hab'. Vermutlich kennst du auch meine Gründe dafür, was dich wohl noch wütender macht. Aber das zählt alles nicht mehr. Bitte glaub' mir das.“ Das ist so... kitschig... *schluck* Tut mir Leid. Und so viele Entschuldigungen in dem Kapitel. Und jetzt habe ich mich auch gerade entschuldigt. ich hoffe, das Kapitel hat euch wenigsten ein bisschen gefallen <.< *knuff* Joey Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)