The Legend of Zelda: Die Kammer der Wahrheit von Ubeka ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Noch immer verstört schritten die Drei schweigend weiter durch den Gang. Der Regen draußen peitschte gegen das Glas der Fenster, durch die nur schwaches licht hereinfiel. Nur ab und zu konnte man das licht eines Blitzes sehen und wenig später den Donner hören. Um das Erlebnis in der Kammer zu vergessen, zählte Tina leise die Augenblicke zwischen Blitz und Donner mit, um die Entfernung des Gewitters zu messen. Gedankenverloren betraten sie eine Treppe und erklimmten Stufe für Stufe. Lange, sehr lange! Nach einiger Zeit blieb Dennis schließlich stehen. „ Das dauert ja viel zu lange! Wir wären jetzt mittlerweile schon im sechsten Stock! Dennis warf einen blick aus dem Fenster. Er rieb sich die Augen, das Fenster lag gerade mal im ersten Stock. Sie hatten noch nicht mal ganz das Erdgeschoss verlassen. Marcel und Tina quetschten sich neben ihn und schauten ebenfalls hinaus. Die schöne Aussicht in den Burghof, wo die Pferde unter Strohdächern schliefen, ignorierten sie. Ihnen kam es nur darauf an, dass sie so gut wie keinen Weg zurückgelegt hatten, obwohl es ihnen vorkam wie Hunderte von Meilen. „ Das ist doch absurd!“ sagte Marcel, als er plötzlich etwas in seinem Kopf hörte. Er hörte einen schwachen Ruf, der langsam lauter wurde. Ganz leise hörte er „ Helden...“ „ Hört ihr mich?“ fragte die Stimme... ganz genau konnte Marcel sie nicht erkennen, dafür war sie zu leise. Langsam erreichten die Rufe auch Dennis und Tina. „ Hört ihr mich?“ wiederholte die Stimme. Zaghaft erwiderte Tina ein leises „ Ja“. Die Stimme wurde von Mal zu mal lauter und langsam begann Dennis, sie wiederzuerkennen. „ Hena...“ schoss es ihm durch den Kopf, da meldete sich seine Stimme vollkommen klar in den Köpfen der Drei „ Ahh... endlich... Meine Telepathie ist auch nicht mehr die Beste... Oder aber, die dunkle Macht um das Schloss wird dichter... Ich bin froh, dass ich euch erreichen konnte, ich merkte nämlich, dass etwas nicht stimmt.“ „ allerdings!“ erwiderte Tina und blickte die Treppe hinauf. „ Wir kommen nicht voran, irgendwie scheint die Treppe wie verhext!“ „ Verhext ist das richtige Wort! Es muss sich um eine magische Abgrenzung zu handeln, doch das haben wir gleich... Marcel, ich bemerke, du hast einen Armreif dabei, oder?“ „ Jo“ antwortete Marcel und holte das Schmuckstück hervor. „ Dieser Armreif besitzt magische Kräfte, die nur von ausgewählten Personen benutzt werden können...“, erklärte Hena, der Weise. „ Tina, du bist solch eine Person, lege dir den Armreif an!“ Tina gehorchte aufs Wort und legte sich den Armreif an... er passte nicht ganz zu ihrem sonstigem Outfit, aber es war erträglich. „ konzentriere dich auf seine Kraft, dann werdet ihr bald vorankommen!“ Tina schloss die Augen und dachte an Magie... in ihrem Kopf spiegelten sich viele Bilder von ihrer Vorstellung von Magie wider, darunter auch ein Mann mit Zylinder, der aus seinem Hut ein Karnickel zog. Da sah sie ein gleißendes Licht in unvorstellbar vielen Farben in ihren Gedanken. Es kam immer näher, bis schließlich ein lauter Knall ertönte. Gebannt öffnete Tina wieder ihre Augen. Sie konnte endlich das Ende der Treppe sehen. „ gut gemacht, du scheinst wirklich mit der Magie umgehen zu können. Wenn es wieder Probleme geben sollte, melde ich mich vermutlich. Mögen die Göttinnen euch auf euren Wegen behüten!“ Damit war das Gespräch beendet. Marcel wollte schon weitergehen, doch Dennis hielt ihn zurück. „ Warte!“, flüsterte er. „ DA kommt jemand!“ Die drei pressten sich gegen die Wand in den Schatten, um nicht entdeckt zu werden. Oben befand sich ein kleiner runder Raum, von dem zwei Gänge abzweigten. Gegenüber der Treppe war eine Tür. Aus dem linken Gang kamen zwei Wachen, eine von den beiden war jedoch besser gerüstet. Vermutlich der Hauptmann. „ Gut, du bleibst nun hier und hältst Wache, wir können nicht riskieren, dass der Irre mit dem Buch bis zur Prinzessin vordringt! Marius wird später als Verstärkung anrücken!“ befahl der Hauptmann und verschwand wieder. Mit einer Lampe im Gepäck stand die Wache vor der Tür und gähnte ein mal laut. Schon wieder kam jemand, dies mal aus dem rechten Gang. Es war kein anderer als Marius. Die Wache ging beiseite und ließ Marius in das Zimmer eintreten. „ Wie sollen wir an dem vorbeikommen?“ fragte Dennis. „ Frag mich was leichteres...“ erwiderte Tina. Nach einem weiterem Gähnen nickte die Wache schließlich im Stehen ein. Was für ein Glück aber auch für Tina, Marcel und Dennis. Sie konnten problemlos unbemerkt an der Wache vorbei und in den rechten Gang huschen, da Tina dort Marius’ Zimmer vermutete. Tina hatte tatsächlich Recht gehabt. Dort, wo sie Marius‘ Zimmer vermutet hatte, hing ein Schild, auf dem sein Name geschrieben stand. Über der tür allerdings befand sich ein seltsames, blutrotes Symbol. Eine mischung aus vielen Dreiecken, Vierecken und einfachen Strichen, eingehüllt in einen dicken Kreis. Marcel versuhte die Tür zu öffnen, aber sie rührte sich kein Stück. Nicht mal die Türklinke ließ sich hinunterdrücken. Nachdenklich sahen sich die drei die eigenartige Abbildung über der tür an. „ Vielleicht ist es... ein Siegel?“ warf Marcel in die Runde. „ Ein Siegel, welches die tür verschließt, damit niemand her hineinkommt, der es nicht dürfen soll...“ murmelte Dennis leicht geistesabwesend. Er dachte nicht lang nach, sonern schwang sein Schwert genau auf das Stück Stein auf dem sich das Siegel befand. rote und grüne blitze schossen zwischen Schwert und Siegel umher, immer mehr kamen hinzu, beide Objekte begannen zu glühen, ein unglaubliches Licht entfaltete sich und... BUMM!!!! Ein heller Lichtblitz gefolgt von einem ohrenbetäubendem Knall hallte durch den Gang und vermutlich sogar durch das ganze Schloss bis nach außen in die Stadt. Rauchschwaden behinderten die Sicht und erschwerten ebenso das Atmen. Marcel süurte, wie ihm etwas langsam die Kehle zudrückte und Tina hatte einen starken Hustenanfall. Immer enger wurde der Griff um Marcels Hals, doch allmählich lichtete sich der Schleier des Rauches wieder. Tina blickte zu dem röchelnden Marcel. Eine Hand umfasste seine Hals und wollte ihm die Luft abdrehen. Der eiskalte und ebenso glasige Blick des Angreifers ließ sie schlottern und als sie das Gesicht des Angreifers erkennen konnte, bleib ihr fast das Herz stehen: Es war Dennis! Wie ein Zomibe blickte er Marcel an und drückte immer fester zu. Um sein Leben ringend versuchte Marcel sich zu befreien, doch es war zwecklos. Dennis‘ Griff löste sich kein Stück, im Gegenteil: Er wurde nur noch stärker. Tina konnte es nicht mit ansehen, sie fasste all ihren Mut zusammen und stürzte sich auf Dennis. Mit einem gekonnten Satz ringte sie ihn zu Boden, sodass er von Marcel ablass und stattdessen nun auf Tina losgehen wollte. Er stieß sie weg und stand auf. Ohne ein Wort hob er sein Schwert langsam nach oben. Ein kleiner Lichtpunkt war deutlich auf der spitze der Klinge zu erkennen und schon schossen Blitze durch den Raum. Nur knapp verfehlten sie Marcel und auch Tina, Dennis schien völlig von Sinnen zu sein, in seinen Augen konnte man nichts sehen! Kein Anzeichen für Wut, Angst, Trauer oder Freude. Es war wie der Blick in die vollkommene Leere, mehr nicht. Wieder flogen die Blitze im Gang umher, Schritte näherten sich, ein Keuchen! War das Marcel? Nein, er war aufgestanden, nachdem er sich erholt hatte und atmete ruhig. Die Schritte kamen näher... Dennis vielleicht? Nein, der auch nicht, der stand kerzengerade vor Tina und Marcel und hielt seine Klinge nach oben. Ohne zu zögern raste er dann aber plötzlich auf die beiden zu und jagte ihnen mehr Blitze nach. Es war ein Alptraum, die Beiden rannten, was ihre Kondition hergab. Die Schritte kamen noch näher, eine großgewachsene Gestalt in Rüstung und bewaffnet mit einem großen Zweihänder huschte an ihnen vorbei und schlug Dennis mit einem Schlag bewusstlos. Das Schwert schleifte kurz noch über den Boden und blieb schließlich liegen. Gerettet... Marcel und Tina atmeten erleichtert auf. Doch wer hatte sie überhaupt gerettet? Ein einfacher Wachposten? Nein, dafür war die Rüstung zu prachtvoll... Die dicken Schulterpolster, die Feinheit der Kanten... diese rüstung konnte nur einem wahren Hauptmann gehören! Dieser drehte sich langsam um, ein kurzer brauner Bart stach aus dem hochrotem Gesicht des Hauptmann. Seine Stirn war tief, sein Blick klar und die Schweißperlen in seinem Gesicht glänzten wie Diamanten. Es gab nur einen Mann in ganz Hyrule, wenn nciht auf der ganzen Welt, der so aussah: Hauptmann Roy, der oberste Befehlshaber der Schlosswache! „ Ist euch nichts passiert?“ brummte Roy und starrte die beiden Jugendlichen an. „ N- Nein, alles bestens!“ erwiderte Marcel. Er war noch immer ziemlich erschrocken über Dennis‘ Mordversuche, aber er hatte sich größtenteils beruhigt. „ Na dann ist ja gut...“ murmelte der Hauptmann, als sich abermals Schritte näherten. Sie waren jedoch leiser als die von Roy und näherten sich auch nur langsam. Tinas augen wurden größer, als sie sah, wie Marius um die Ecke kam. Sein Blick war freundlich, auch wenn er Spuren von Eitelkeit und Hochmut enthielt. In einem ruhigen, langsamen Ton fragte er „ Was ist denn passiert, der tumult hier war ja kaum zu überhören!“ „ Diese zwei Personen wurden von dem Burschen da drüben angegriffen, ich weiß nicht, wie sie es geschafft haben, hier einzuringen, Sir!“ Obwohl der Hauptmann mindestens drei Köpfe größer war als Marius, schien er ihm trotzdem unterlegen zu sein. Er sprach wie mit seinem Vorgesetzten, was Tina kein Stück gefiel. „ Hm... ich glaube, diesen Burschen schon mal gesehen zu haben!“ bemerkte Marius. „ Kein Zweifel, das ist der Kerl, der das Buch bei sich hatte! Ich erkenne ihn genau wieder!“ Es war nicht schwer zu erraten, welches Buch er damit meinte. Für Marcel und Tina war klar, dass er so eben Dennis beschuldigt hatte, das Buch des Majoras zu besitzen. „ Nun das würde zumindest erklären, weshalb die Beiden hier von Blitzen verfolgt worden sind, ihr selbst sagtet, das Buch besitze über magische Kräfte!“ erwiderte Roy, während er mit den Fingern durch seinen Bart fuhr. „ Worauf warten sie dann noch?“ fragte Marius leicht erzürnt. „ Werfen sie in den Kerker!!“ „ Sehr wohl, wie ihr wünscht...“ sagte Roy nur und ging kurz in die Knie. Marius wollte gerade gehen, doch da hielt er kurz inne. „ Diese beiden da drüben haben uns wirklich bei der Suche nach dem Wahnsinnigen geholfen, lasst sie hier übernachten, geben sie ihnen das Gästezimmer hier im Gang, ich schaue später noch ein mal nach ihrem Wohlbefinden!“ Mit diesen Worten verließ Marius genauso langsam dne Gang, wie er ihn betreten hatte. Roy wies Marcel und Tina derweil in das Zimmer und schleppte dennis danach ins Verließ. „ Die Sache stinkt gewaltig!!“ rief Tina, sogleich, nachdem die Tür hinter ihr geschlossen wurde. „ Da hast du Recht.“ stimmte Marcel zu und betrachtete das Zimmer. Der Teppichboden war weinrot, links befand sich ein Kamin, rechts ein Doppelbett mit inem Nachttisch, auf dem ein Kerzenständer stand, direkt daneben befand sich eine Tür zu einem kleinen Badezimmer und gegenüber der Tür befanden sich zwei Fenster mitsamt einem kleinem Holztisch, sowie zwei Hockern. Zwischen den beiden Fenstern hing noch eine kleine Pendeluhr, die ruhig und gleichmäßig tickend ihr Dasein fristete. Nichts an dem _Raum war außergewöhnlich, selbst der Kamin war nichts Besonderes. Die Arme vor sich verschränkt starrte Tina wütend zum Fenster heraus. „ Dieser elende Mistkerl... er hat bestimmt nur darauf gewartet, dass einer von uns irgendwie mit diesem Siegel in Kontatk kommt und schließlich durchreht, nur damit er ihn als Sündenbock gebrauchen kann!“ dachte Tina energisch. Marcel glotzte währenddessen ebenfalls schlechter Stimmel auf die Uhr. 9 Uhr zeigte sie an, draußen war es auch bereits dunkel. Typisch für den Herbst, nicht mehr lange und unten in dem kleinen Garten, den man vom Fenster aus wunderbar sehen konnte, läge bald Schnee. Am dunklen Himmel sah man weder Sterne noch Mond, sie schienen sich hinter dicken Wolken verborgen zu haben. Marcel beschloss, ein mal nach draußen zu sehen, um vielleicht festzustellen, dass das Siegel weg sei, doch die Türe war verschlossen. Er rüttelte an der tür klinge, stemmte sich dagegen und zog wie ein Irrer, aber sie rührte sich keinen Meter. Tina wurde darauf aufmerksam und zerrte instinktiv ebenfalls an der Türklinke. Doch auch zu zweit brachten sie die Tür nicht dazu, sich zu öffnen. „ Verflucht!! Wir sidn eingesperrt!!“ schimpfte tina und trat gegen den Tisch. Marcel sachte derweil nach, wie sie vielleicht doch noch as dem Zimmer kämen. Da hörte er ein leises Klopfen. Etwas knallte leise gegen eine der Fensterscheiben. Dem Ton nach zu urteilen ein Hagelkorn oder ein Kieselstein. Er wendete sich zum Fenster, hageln tat es nicht. Er schritt an das Fenster heran, während Tina dmait beschäftigt war, die Kissen zu verdreschen. Zwei Stockwerke unter ihm in dem kleinen Garten stand eine dickliche Frau, in einem engen Kleid. Sie trug eine Art Kopftuch, sodass man ihr Haar nicht sehen konnte. Sie winkte Marcel freundlich zu. Neugierig öffnete er das Fenster. Auch Tina wendete sich nun dem Fenster zu und blickte ebenfalls hinunter. „ Wer ist das?“ wollte sie wissen, doch erhielt bloß ein einfaches „ Keine Ahnung.“. Die dicke Frau packte plötzlich ein Seil mit Haken aus und warf es zum Fenster hoch. Indem sie an dem Seil zog, stellte sie fest, ob der Haken auch wirklich saß. Sah so aus, also machte sie eine Geste, die so viel sagen sollte wie „ Klettert runter!“ Glücklich über diese Wende kletterten Marcel und Tina hinunter. „ Seid mir gegrüsst, mein Name ist Flera, ich bin die königliche Köchin!“ begrüsste die Frau die Beiden. Höflich entgegnete Tina „ Erfreut, euch kennenzulernen, ich bin Tina und das ist Marcel! Aber... woher wussten sie, dass wir in der Klemme steckten?“ „ Tja...“ begann Flera „ Ein alter Mann mit Bart und einem alten Gehstock erchien mir und teilte mir mit, ich solle zu diesem Fenster kommen und euch dabei helfen, auszubüchsen... schien eine Art Hellseher gewesen zu sein.“ „ Hena!“ schoss es Tina und Marcel gleichzeitig durch den Kopf. „ Aber das ist noch nicht alles...“, setzte Flera dann fort. „ Er sagte auch, ich müsse euch helfen, in den Kerker zu kommen, damit ihr einem Freund helfen könntet... Geht es dabei um den jungen Mann, den man verdächtigt, ein verfluchtes Buch mit sich herumzutragen?“ Wie im Chor antworteten die Beiden „ Ja, genau der!“ Flera blickte bedrückt zu Boden. Etwas schien ihr Sorgen zu bereiten. Sie schwieg einige Zeit, doch dann erklärte sie, was ihr auf dem Herzen lag „ Ich wusste doch, dass irgendetwas mit Marius nicht stimmt, normalerweise beschuldigt er niemanden grundlos, erst recht nicht Leute in seinem Alter, da ist er sehr eigen! Wisst ihr denn, was in ihn gefahren ist? Dass er auf sich aufpassen kann ist mir klar, aber ich sorge mich viel mehr um Prinzessin Zelda... Ihr müsst wissen, ich bin ihre Zofe, aber nachdem ich Marius kennengelernt habe, liegt ihr Wohl nun eher in seinen Händen... ich habe Angst, dass er seine Aufgabe vernachlässigt!“ Tina dachte kurz nach, dann flüsterte sie Marcel etwas ins Ohr „ Meinst du, wir sollten sie einweihen?“ Marcel überlegte ebenfalls kurz und antwortete ihr mit einem Kopfschütteln. Tina nickte kurz zurück, worauf sie Flera schonend sagte, sie könne ihr nicht sagen, was vorging, dafür sei es noch zu früh, meinte sie. „ Also schön...“ Flera wischte sich eine Träne aus ihrem Gesicht. „ Dann zeige ich euch nun den Eingang zum Kerker!“ Nur wenige Meter entfernt vom eigentlichen Garten befand sich ein verschlossener Schacht. Flink zog die dicke Hofköchin einen großen, funkelnden Schlüsselbund heraus und sperrte den Schacht auf. Nach einem letzten Gruß verschwand sie wieder in dem großen Schloss. Derweilen kletterten Marcel und Tina in den Schacht. Doch was war das?! Der Boden war glatt und schief, sie konnten sich nicht halten und rasten wie auf einer Rutschbahn hinunter. Nur wenig später landeten Beide nicht gerade sehr angenehm in einem sehr dunklem Raum. Es roch modrig und feucht schien es auch zu sein, eben so, wie man sich das vorstellt in einem typischen Kerker. Also würden die Beiden richtig liegen. Nun hieß es Ruhe bewahren und erst mal ein Streichholz anzünden! Tatsächlich, nicht weit von ihnen entfernt konnten sie Gitterstäbe erkennen, sie wraen also tatsächlich im Kerker angekommen! Ihre Freude änderte sich schlagartig in Angst, als sie eine raue, tiefe Stimme hörten. „ Ey, wo kommt das Licht her?!“ Na klasse, sie hatten es geschafft, eine der Wachen auf sich aufmerksam zu machen. Blitzschnell wurde das Streichholz ausgemacht, aber fliehen konnten sie nicht. Ihre einzige Hoffnung war, dass die Wache denke, es sei nur eine Täuschung gewesen. Aber ansonsten konnten auch sie sich bald auf gesiebte Luft einstellen. Leider trat wenig später genau das ein und die Beiden landeten unsanft in einer der Zellen. „ Denkt über eure Taten nach!“ lachte der Wachmann heißer und griff zu einer angebrochenen Flasche Wein, aus der er fast den halben Inhalt trank. „ Ihr seid also auch schon da!“ begrüsste eine bekannte Stimme Marcel und Tina. Es war Dennis! Es vergingen nun ungefähr drei Stunden, in denen sich alle drei zuerst erzählten, was sie erlebt hatten, während sie getrennt waren, und sie dannach alle möglichen Ausbruchspläne ausdiskutierten, obwohl es nur Fantasievorstellungen waren. Die Wache lag mittlerweile vom Alkohol ermüdet auf dem Boden und gab ihr Schnarchen zum Besten. So langsam wurde Tina depressiv... Sie gab langsam die Hoffnung auf ein Freikommen auf und auch die auf eine weiterhin existierende Welt. Dennis begann damit, über sein Leben nachzudenken und Marcel wollte sich entschließen, erst mal zu schlafen. Dazu kam er allerdings nicht... ein unerträglich nerviges Geräusch, ähnlich wie ein Flattern störte ihn. Entnervt öffnete er die Augen, als er plötzlich einen blauen Vogel über sich fliegen sah. Dennis und Tina waren so in ihre Beschäftigungen vertieft, dass sie davon nichts mitbekamen. „ Hallo, Name mein Julius!“ krächzte der Vogel. Ein Vogel, der sprechen konnte, na so was! Doch Marcel war so was durch seine Reisen gewohnt, das Unmögliche wurde bei seinen Abenteuern immer möglich, wusste der Teufel warum... So langsam ließ das Flattern von Julius auch Tina auf merksam werden. Mit den worten „ Kannst du mal mit dem Krach aufhören, Marcel?!“ wendete sie sich zu ihm und starrte den blauen Vogel an. „ Hallo, Name mein Julius!“ wiederholte dieser und Tina bekam das Gefühl, wahnsinnig geworden zu sein. Das wurde ihr zu viel, sie fiel in Ohnmacht! Normalerweise fängt ein Gentleman eine Dame ja auf, aber Marcel dachte sich „ Wäre ja noch shcöner, dann denken die Leute auch noch, ich mag Tina auch!“ Dennis wurde durch das Geräusch von ihrem Aufprall schließlich auch aus seinen GEanken gerissen und sah ebenfalls den Vogel. Ein drittes Mal sagte Julius „ Hallo, Name mein Julius!“ und Dennis blickte das Federvieh schräg an. „ OH man oh man...“ murmelte er nur und betrachtete en Vogel misstrauisch. „ Hena mich hat geschickt Hilfe zur!“ krächzte er Dennis und Marcel entgegen. „ Wie meinen?“ ragte Dennis den Vogel, der seinen letzten Satz noch mal wiederholte. „ Veilleicht meitn er, dass Hena ihn zu unserer Hilfe geschickt hat, du Schnellmerker!“ grinste Marcel. Dennis ignorierrte Marcels Scherz und wandte sich wieder dem Vogel zu „ Dann hilf uns doch mal!“ Julius dachte kurz nach und erwiderte „ Okay, Tun ich kann das!“ Schon flatterte der kleine Piepmatz hinüber zu der WAche und entlockte ihr vorsichtig die Schlüssel. Er hielt sie im Schnabel und flog zurück in die Zelle. „ Danke Julius!“ sagte Marcel zufrieden und nahm sich die Schlüssel. Er öffnete leise die Tür, um sicherzugehen, dass die Wache weiterhin schlief. „ Moment mal, Marcel, rgendeiner von uns muss doch Tina mitnehmen!“ erinnerte Dennis Marcel. Wer die Idee hat, muss sie auch durchführen, das war Marcels Argument, also durfte letztendlich Dennis Tina auf dem Rücken tragen. „ Mein Gott, ich hätte nicht gedacht, dass die so schwer ist!“ schnaufte er. Julius krächzte noch zum Abschluss „ Glück euch viel!“ und flog danach davon, während sich Marcel und Dennis mit der bewusstlosen Tina aus dem Staub machten. Durch eine Treppe gelangten die Drei in einen einfachen Saal, der scheinbar im Untergeschoss lag. Nirgends gab es ein Fenster. Über ihnen hing ein gewaltiger Kronleuchter und die Wände warem beschmückt mit eingemeißelten Triforcen. Eine düstere Stimmung lag in dem Raum, alles wirkte wie ausgestorben... Tina wurde langsam wieder wach. Sie blinzelte ein mal kurz rieb sich die Augen und sah sich dan verwundert um. „ W- Wo bin ich?“ fragte sie verschlafen. Dennis wurde es jetzt zu viel und da sie ja jetzt wach war, ließ er sie einfach fallen. „ autsch!!“ rief sie, als sie auf dem harten Marmorboden landete. „ Elender Rüpel, was fällt dir ein, mich einfach fallen zu lassen?!“ schnauzte sie den entkräfteten Dennis an. Marcel beachtete sie nicht, denn er sah etwas... eine Gestalt, die versuchte, unbemerkt in einen der angliedernden Räume zu huschen. Er zupfte Dennis am Ärmel, doch der war mittlerweile in eine weitgehende Diskussion mit Tina verwickelt. Marcel seufzte tief und überlegte, wie er die Beiden auf die Gestalt hätte aufmerksam machen können. Er musste schnell sein, denn dieser Unbeannte erschien ihm als wichtig, deswegen bleib ihm nichts anderes übrig, als Dennis eine kräftige Ohrfeige zu verpassen. Dennis drehte sich zu ihm herum und wollte ihm auch gleich seine Meinung ins Gesicht brüllen, da zeigte Marcel auf die Gestalt. Auch Tina blickte zu dem Unbekannten, der gerade durch eine der Türen verschwunden war. „ Los hinterher!“ zischte Marcel. Das Zimmer, welches hinter der Tür lag, bestand aus nichts weiter als einer kleinen Treppe, die zu einem Podest führte. Von dem Unbekannten war keine Spur. Dennis schaue zum Podest. Seine Augen wurden größer, er konnte nicht fassen, waser da sah! Es war doch tatsächlich... „ Das Buch!! Da oben liegt das Buch!!!“ Dennis konnte seine Überraschung nicht verbergen, er rannte die Treppe hinauf zu dem Podest. „ Ist es tatsächlich dieses Buch?“ fragte Tina, die ebenfalls hinaufkam. „ Ja, ich erkenne es genau wieder!! Das ist das Buch!!“ Er brüllte die antwort gerade zu heraus, weswegen Marcel ihn mahnte „ Sei doch um Himmels Willen still, sonst werden wir wieder entdeckt!“ Nun standen alle drei oben vor dem Podest. Triumphierend streckte Dennis seine Hand aus. Aber... was spürte er als er das Buch berührte? Nichts. Konnte er es nehmen? Nein, es blieb unberührt liegen. Er konnte einfach durch das Buch hindurchgreifen. „ W- was soll der Scheiß?!“ fragte er entnervt. Es irritierte ihn noch mehr, als das Buch begann, sich in dunklen Rauch aufzulösen. Er stieg auf und weiter oben löste er sich auf. „ Das gefällt mir gar nicht!“ dachte Tina. Schon hörten sie ein verspottendes Lachen. Sie wussten genau, wer es war, sie kannten diese Stimme nur zu gut. Sie blickten zum unteren Ende der Treppe, o Marius lachend it em echten Buch in der Hand stand. „ Tölpel!!“ rief er ihnen entgegen. „ Ihr glaubt doch wohl nicht etwa ernsthaft, ich ließe mein kostbares Buch hier vergammeln, wo es sich jeder nach Belieben greifen kann, oder?“ Zorn machte sich in Marcel, Dennis und Tina breit. Dennis rastete aus. „ Na warte, dich zermalme ich doch mit bloßen Fäusten, du Wicht!!!“ Er wollte auf Marius losgehen, doch knallte gegen eine Barriere, welche orange-rot aufzuleuchten begann. Alle drei waren auf der kleinen Erhöhung in einem winzigen Achteck eingeschlossen. „ Ach, du willst kämpfen? Schön, aber diesen Kampf tragen wir nicht hier aus... hahahahahahaha!!“ Lachend hob Marius seine Hände, über dem Achteck in der Decke öffnete sich ein verschlingendes Loch, dunkel wie die Nacht. Die Drei merkten, wie sie langsam eingesogen wurden. Sie verschwanden spurlos in dem Loch auf ihren Gesichtern noch der Ausdruck ihres Entsetzens. Kaum waren Dennis, Tina und Marcel verschwunden, war auch das Loch weg. Marius derweil verschwand in schwarzem Rauch und der Raum war leer... Tina erwachte. Ihr war schwindlig und kopfschmerzen plagten sie ebenfalls. Neben sich sah sie auch Marcel und Dennis liegen. Tina fühlte sich, als sei sie für viele Stunden ohnmächtig gewesen. Ihre Sicht war noch leicht betrübt, alles wirkte etwas verschwommen und unscharf. Als sie wieder vollstens bei Sinnen war, sah sie sich ihre Umgebung an. Es war ein einziger, achteckiger Raum ohne Fenster und Tür. In jeder Ecke stand eine Säule in die Wand hineingebaut. Die Wand war weiß, genauso wie der boden. Alles Stein... Keine einzige Verzierung, alles karg und trostlos. Dennis öffnete die Augen, ihm ging es nicht besser als Tina. „ Ahh... mir dröhnt vielleicht der Schädel!“ fluchte er und hielt sich den Kopf. „ Nanu? W- Was ist das für ein Ort?!“ Die pure Neugier und Überraschung war in seiner Stimme zu hören. „ Wenn ich das nur wüsste...“ antwortete Tina. Sie begann, sich zu erholen, die Kopfschmerzen ließen nach und schwindlig war ihr auch nicht mehr. Schließlich kam auch Marcel wieder zu Bewusstsein. Er war ebenso verwundert über die eigenartige Umgebung, wie seine Mitstreiter ebenfalls. Allerdings sagte er kein Wort, er betrachtete bloß den Raum. Nachdem alle drei von ihren Schmerzen befreit waren, lenkte bereits Marius‘ Stimme ihre Aufmerksamkeit auf sich „ Willkommen in meiner bezaubernden Illusion! Ein einfacher Trick, der für jeden Anfänger zu schaffen ist!“ „ Wo versteckst du dich?!“ brüllte Dennis in die Leere. Mit worten wurde seine Frage zwar nicht beantwortet, dafür bildete sich eine kleine schwarze Wolke vor den Dreien. Als sie verschwunden war, stand Marius in Person vor ihnen. Er schmunzelte nach wie vor, ihm machte die Sache sichtlich Spaß. Dennis stan mit wütender Miene auf. Er sah komplett rot. Marcel verzog seine Miene nur leicht und erhob sich ebenfalls, während er sein treues Schlüsselschwert erschienen ließ. Zögernd stand Tina auf, sie hatte nicht so viel Mut wie ihre Freunde... Ihre einzige Waffe war ihr Körper, sie besaß weder Schwert noch Armbrust, noch Bogen oder ähnliche Kampfwerkzeuge. Verunsichert blickte sie zwischen Marius, Dennis und Marcel und her. Sie musste schlucken, das war Alles andere als angenehm. Spottend lachte Marius über den Trupp, er war vollkommen sicher, dass er gewinnen würde. „ Was gibt‘s da zu lachen, Mistkerl?!“ schrie Dennis ihm entgegen, was nur für einen noch größeren Lachfall sorgte. Marius hatte Tränen in den Augen, er genoss es, Dennis so wütend zu sehen. Bei dem war das Maß schon lange voll, er schien fast zu platzen. Mit hochrotem Kopf rannte er auf Marius zu, schwang sein Schwert vertikal und... sein Schlag wurde abgeblockt. Mit einer Hand hielt Marius ein dünnes, schwarzes Langschwert, welches bedrohlich pulsierte. Er brauchte kaum Kraft aufzuwenden, um Dennis‘ grüne Klinge zurückzuhalten. Das Grinsen in seinem Gesicht wurde noch diabolischer als zuvor, er hatte keine angst vor Dennis, er war ihm wirklich hochhaus überlegen. Er wendete noch ein wenig mehr Kraft auf und Dennis landete sofort einen Meter weiter auf dem Boden. Tina wich erschrocken zurück, Marcel wurde nun doch etwas mulmig. Wieder lachte Marius über seine Gegner, dann sprach er „ Seht ihr? Mit wenig Kraft kann ich euch schon zu Boden werfen, ihr seid keine Gegner für mich!“ Zähneknirschend stand Dennis wieder auf. Der blanke Hass stand ihm ins Gesicht geschrieben. Langsam bekam auch Tina ihre Wut. Sie fühlte sich mehr als beleidigt von Marius‘ Worten, sie war nun auch bereit zu kämpfen. „ Na, was ist? Keine Lust mehr, mir hinterherzujagen und euch gegen das schicksal zu stellen?“ fragte Marius in abwertendem Ton. „ Zeig doch erst mal, was du wirklich drauf hats, bevor du große Töne psuckst!“ rief Marcel zu Tinas und Dennis Überraschung. Es war neu für sie, dass er einen solchen Ton annahm. Dennis musste gleich noch einen draufsetzen, als er sich aufrichtete „ Genau, ich wette du bist nichts weiter als ein jämmerlicher Angeber, der nicht mal weiß, wie die Welt überhaupt aussieht!! Was ist nun, hab ich etwa einen wunden Punkt berührt?“ Das diabolische Grinsen verwandelte sich in einen von Hass erfüllten Gesichtsausdruck. Wütend ballte Marius seine Hände zu Fäusten, worauf das Schwert noch schneller pulsierte. Tina bekam wieder etwas Angst, doch dann nahm sie ihren ganzen Mut zusammen. Sie gingen in Kampfstellung, sie waren vrobereitet und erwarteten den ersten Angriff. Mit einem lauten Schrei raste Marius mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf die Truppe zu. Er führte einen beachtlichen vertikalen Angriff aus, der gleichzeitig eine magische Druckwelle erzeugte. Nur knapp verfehlte er die Drei, welche die Zähne zusammenbissen. Sofort folgte ein zweiter Angriff, dies mal horizontal direkt auf Dennis gerichtet. Sein grünes Schwert und die pulsierende Hexerklinge prallten aufeinander. Dennis war noch immer unterlegen, er versuchte so lange Stand zu halten wie möglich. Während nun beide versuchten, sich zu Boden zu drücken, stürtzte Tina sich auf ihren Rivalen. Sie riss ihn zu Boden, aber er reagierte schnell genug, um sie mit einem Tritt in den Bauch zurückzuwerfen. Als er sah, dass Marcel bereits dabei war ihn anzugreifen, rappelte er sich auf und sprang zurück. Er hob seine Hand und schickt eine Flammenreihe zu den Dreien. Dennis duckte sich, ebenso wie Tina, nur Marcel wurde erwischt. Die Flammen waren nur schwach, aber trotzdem verbrannten sie Marcels linken Arm leicht. Selbst für einen Anfänger in schwarzer Magie war die Wirkung unglaublich. Erneut sprintete Marius auf seine Widersacher zu. Marcels Schwert verpasste ihm eine schwache Wunde unter seinem Auge und warf ihn zurück. Blut tropfte auf den Boden, doch es kümmerte Marius nicht. Er hob sein Schwert, um einen weiteren Zauber zu beschwören, als Tina ihm einen gezielten Kinnhacken verpasste. Er landete hart auf dem Boden, seine Miene verfinsterte sich von Mal zu Mal. Er sprang auf. Schon schoss aus Dennis‘ Schwert ein grüner Blitz in seine Richtung. Das pulsierende Schwert berührte den Blitz und adsorbierte einen gewissen Teil, doch der Rest ging kurzerhand auf Marius über, der einen lauten Schmerzensschrei ausstieß. Voller Wut raste er auf Dennis zu und schlug ihm mit der Faust direkt ins Gesicht. Dennis wurde gegen eine Wand geworfen und seine Nase blutete kräftig. Er versuchte, das Blut so weit wie möglich hochzuziehen, als Marius bereits zum nächsten Schlag ausholte. Er kam nicht dazu, denn schon traff ihn Marcels Schlüsselschwert am Rücken. Das Schwert konnte nur unter gegebenen Umständen schneiden, deswegen war es ‚ nur‘ als einfacher Schlag in den Rücken anzusehen. Die Schmerzen waren wirklich diabolisch, doch Marius verkniff sich jegliche anzeichen und raste dies mal auf Tina zu. Sie wolle ihn abfangen, aber da spürte sie bereits, wie das Schwert ihr den Arm aufschürfte. Schreiend ging Tina zu Boden, sie hielt sich den Arm. Immer mehr Blut ergoss sich über dem Boden, ein wahrhaft grausenhafter Anblick. „ Grr... na warte, dafür wirst du bezahlen!“ knirschte Dennis. Er hatte sich von dem Schlag leicht erholt und erhob sich abermals. Marcel war mit ihm einer Meinung „ Du hast lange genug Schaden angerichtet!“ Weiterhin mit der Wut im Gesicht starrte Marius die Opponenten an. Sie alle waren in der anderen Hälfte des Raumes, fast auf einem Fleck versammelt. Mit einem geschickten Zauber könnte er sie lale auf ein mal verletzen, anders konnte er sie sowieso nicht besiegen. Ihre Überzahl und Teamwork war eine bombastische Taktik. Marius wischte sich den Schweiß von der Stirn. Es war ein langer stiller Moment des bloßen Anstarrens. Keiner ließ den Gegner aus den Augen, der Blickkontakt schien schier unendlich. Auch Marcel, Tina und Dennis überlegten, wie sie noch einen Trumpf spielen könnten. Wenn Dennis es schaffen würde, ein wahres Blitzgewitter aufkommen zu lassen, hätte Marius keine chance auszuweichen, aber was würde dann aus Marcel und Tina werden? Sie bekämen ebenfalls Schaden zugefügt, was Dennis auf keinen Fall riskieren wollte. Beide Seiten hatten sich gegenseitig unterschätzt... Auch wenn es so schien, als habe das Trio die Überhand, wusste auch dieses, dass es immer noch schnell verlieren konnte... Die Totenstille wurde schließlich durch ein leises Lachen von Marius unterbrochen. „ Ihr seid stärker, als ich dachte...“ gab er schmunzelnd zu. „ Aber trotzdem werdet ihr untergehen, nach und nach!“ Tina forderte ihn gerade zu heraus „ Und weswegen bist du dir da so sicher, du einfacher Hexerlehrling?“ „ Nun...“ begann er geheimnisvoll, während er hinter seinem Rücken in seiner Hand eine Kugel aus Magie auflud, die bei Bodenkontakt in die Luft liegen würde. „ Was nun?“ bohrte Marcel nach, nachdem die antwort 5 Sekunden auf sich warten ließ. Marius blickte grinsend zu Boden, während er sprach „ Ganz einfach!“ Er hob seinen Kopf und sein Lachen wurde wieder so diabolisch wie vorher „ DESWEGEN!!!!“ Er brüllte es hinaus, als sei er geisteskrank und schleuderte die Magiekugel zu seinem gegnerischem Trio. Sie hatten sich tatsächlich austricksen lassen und jetzt mussten sie die Konsequenzen tragen. Dichte Rauchmaßen erfüllten den Raum und raubten jedem die Sicht. Der Knall der Explosion war ohrenbetäubend, die beiseite geschobenen Luftmaßen waren heftig wie Schläge eines Preisboxers, wenn man sich ihnen entgegenstellte. Der angehende Hexer konnte sein Lachen nicht unterdrücken, es freute ihn so sehr, dieses Ass im Ärmel gehabt zu haben. Triumphiernend hob er das kostbare Taschenbuch des Majoras hoch. Das war für ihn das Mittel zum Erfolg. Er lachte noch so lange, bis der Rauch verschwunden war. Dann erstarrte seine Miene. Alle drei waren unversehrt, nciht eine einzige Schramme hatten sie von der Explosion davon getragen. Sie waren ebenso verwudnert, wie ihr Feind... Nachdem auch das kleinste Wölkchen verschwunden war, sahen sie den Grund. Eine durchsichtige Barriere mit blutroden Adern hatte sich zwischen sie gestellt. An Marius‘ entsetztem Gesicht konnte man erkennen, dass die Barriere, welche den Raum in zwei Hälften getrennt hatte, nicht von ihm stammte. Eine viel tiefere Stimme als die seine meldete sich plötzlich mit einem unerträglich bösem Gelächter zu Wort. Man bekam eine Gänsehaut, es lief allen kalt dne Rücken hinunter und das Blut gefror in ihren Adern. Erschrocken ließ Marius das Buch fallen, als eine dicke violette Wolke aus dem Buch quoll. Sie schwebte vor ihm und reichte vom Boden bis zur Decke hinauf. Die Wolkenmassen wurden in das Buch gesogen und eine eigenartige Gestalt stand vor den vieren. Es war ein großer Mann um die 30 Jahre mit dunkelblonden Haaren, einer Feder im Haar und einem langen schwarzen Umhang, welcher bereits viele Fetzen besaß. Er trug einen Stirnreif, ein langes blutrotes Gewand und seine kastanienbraunen Augen funkelten Tina, Dennis und Marcel bedrohlich an. An den Füßen trug der Unbekannte leichte Stiefel, das Gewand reichte fast bis auf den Boden. Viele seiner Haare standen weit ab, das ganze bildete mit seinem unverschämten Grinsen eine irre Mischung. Immer noch verblüfft wich Marius näher zur Wand hin. Es hatte ihm und den anderen die Sprache verschlagen. „ Guten Tag, mein Name ist Majora, bekannt als größter Hexenmeister aller Zeiten!!“ begrüßte er sie mit falscher Freundlichkeit. „ Mir scheint, ihr seid überrascht von meinem Auftritt... Tja, nur die wenigsten kennen die ganze GEschichte meines schönen Buches.“ Behutsam hob er das kleine Buch auf und streichelte es wie ein Haustier. „ Nun ja, liegt vielleicht auch daran, dass jeder, der es weiß, in die ewigen Jagdgründe eingehen musste... Sicher habt ihr auch schon von meiner schönen Maske gehört... Ja, die gehört mit in den Kontext, nur durch sie war es mir möglich, mein Leben aufs Unendliche zu verlängern, indem ich meinen Geist und Körper in das buch eingehen ließ!“ Ohne eine Miene zu verziehen, drehte sich Majora zu Marius. „ Na ein Glück, dass es zumindest eine Person zu geben scheint, die wirklich würdig ist, mein Buch zu besitzen...“ Die Angst von Dennis, Tina und Marcel wurde immer größer, sie ahnten bereits, dass Majora etwas richtig Übles vorhatte. „ W- Was wollt i- ihr von mir?!“ stammelte Marius zitternd, während er näher zur Wand rückte. „ Ach, nicht viel! Hahahahahahahha! Du scheinst ein außergewöhnlches Talent zu haben, die Kunst der Schwarzmagie zu erlernen... du sollst mein Nachfolger werden und meinen Plan vollenden, ein Talent wie du muss gefördert werden!!“ Majora wendete sich noch ein mal kurz zu Marcel, Dennis und Tina, dann bildete sich in seinen Händen eine Magiekugel, die in alle möglichen Farben des Regenbogens wechselte. Er wartete, bis die Kugel ungefähr so groß war wie ein Medizinball, dann ließ er der Magie ihren Lauf. Zahlreiche schwarze Blitze schossen durch den Raum, sie alle prallten öfters an den Wänden ab, bis sie schließlich alle punktgenau Marius‘ Herz traffen. Ein unglaublicher Schmerz quälte ihn und zwang ihn dazu, laut zu schreien. ES war nervenzerfetzend und grauenhaft mit anzusehen, bis wieder ein mal eine große Menge Rauch auftauchte. Majoras irres Lachen hallte durch den Raum, während Tina, Marcel und Dennis nur noch Marius‘ Umrisse erkennen konnte. Schreiend hielt er sich die Brust, er stützte sich mit der anderen Hand auf den Boden. Er schien in die Knie gegangen sein wegen den höllischen Schmerzen. Schließlich hörte er auf zu schreien, er hustete und schien sich langsam zu erheben. Er fuchtelte eigenartig mit der rechten Hand umher und der Rauch wurde weggeschleudert. Nun konnten Dennis, Marcel und Tina sehen, was mit ihm war. Er trug eine violette Tunika mit dunklerem Brustpanzer, in dessen Mitte ein blutroter Rubin eingearbeitet worden war, seine Mütze war verschwunden, man konnte sehen, wie seine Haare ihm zu Berge standen. Er trug nun ebenfalls einen Stirnreif wie Majora, allerdings besaß dieser wie der Brustpanzer einen blutroten Edelstein. Das Hemd, das er unter der Tunika trug und dessen Ärmel noch hervorschauten, war nun silbergrau. Er hatte wieder dieses böse Lachen im Gesicht, er war nicht mehr der einfache Lehrling Marius, er war... Hexenmeister Marius! Den dreien blieb das Herz stehen, dieser Anblick war wahrlich kein schöner, es war eine riesige Ansammlung von schwarzer Magie in Form eines einzelnen Menschens. Ohne etwas zu sagen, stürmte er auf die drei zu, er wich mühelos jeder einzelnen ihrer Attacken aus und verpasste ihnen dafür eine Verletzung nach der Anderen. Die drei waren machtlos... sie konnten ihm nichts mehr entgegenbringen, sie waren schutzlos ausgeliefert! Da gab ihnen Marius den Gnadenstoss! Er zog sein pulsierendes Schwert und durchbohrte Tina. Blut spritzte aus ihrem Bauch und Rücken, dann fiel sie mit schreckensbleichem Gesicht zu Boden... sie rührte sich nicht mehr. Als nächster war Dennis dran, er griff Marius horizontal an, doch dieser verschwand und tauchte hinter ihm wieder auf. Er schoss ein kleines Licht auf Dennis und schon war dieser in tausend Teile zerfetzt worden. Der letzte war Marcel. Er wich sehr oft den Attacken aus, bis er schließlich etwas an seinem Hals spürte... Langsam rutschte sein Kopf hinunter und der Rest seines Körpers fiel um. Marius sah sich um.... Alles im Raum war blutüberströmt, es gab ur noch wenige leibliche Überreste, die schließlich wie durch ein Wunder verschwanden. Marius lachte so laut und diabolisch, dass man es wahrscheinlich außerhalb dieses erschaffenen Raumes hören konnte. Waren Tina, Marcel und Dennis wirklich tot? Wenn ja, wer soll dann die große Katastrophe verhindern? Was hat Marius nun vor, ob er nun wirklich keinen Widersacher mehr hat? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)