In the Night of Hell! von Flippi (Es ist die Hölle...) ================================================================================ Kapitel 12: Ich bin einfach immer zu feige! ------------------------------------------- Ich stand vor der Tür. Mein schlechtes Gewissen plagte mich jetzt wirklich. Miles hatte mir geholfen und ich liess ihn einfach so bei Fjodor. Er hatte zwar in der Toilette seine Finger von ihm gelassen, aber für heute Abend hatte er mir schlicht und einfach Zimmerverbot gegeben. Eigentlich hatte ich keine Probleme mit Fjodor zu sprechen, und wir kämpfen auch viel miteinander. Auch wenn ich wohl immer den Kürzeren ziehe. Ich war zwar überhaupt nicht daran gewöhnt, dass sich jemand für mich einsetzte, aber wieso ich ihn dann gleich wieder verriet, konnte ich nicht sagen und es war mir auch wirklich peinlich. Vielleicht hatte es auch damit zu tun, dass Miles der Neue ist, und oft nicht gerade nett zu uns, aber von allen doch mehr gemocht wurde als ich, dachte ich wirklich bitter. So sass ich jetzt vor der Tür und hoffte, dass ich auch ihr Gespräch verfolgen konnte. Oder was Fjodor eigentlich mit Miles vor hatte. „Fjodor, du bist doch einfach krank!“, schimpfte Miles laut, „Zuerst willst du was von Juris und jetzt soll ich für dich hinhalten! Geschweige ist Juris wohl nicht dein eigener Sexsklave oder so. Nur weil er keine Freunde hat, gehört er nicht dir!“ „Ich weiss.“, zischte Fjodor zurück, „Aber wer will mit dem schon befreundet sein? Ein kleiner, doofer Vergewaltiger ist er, nicht mehr und nicht weniger! Du vergeudest also dein Mitleid an die falsche Person.“ „Vielleicht, aber du bist kein bisschen besser, als er! Vermutlich bist du sogar der Schlimmere von beiden!“ „Was du nicht sagst! Aber ich bin immerhin ein Mann. Er hingegen ist ein feiger Hund, der bei jedem Problem den Schwanz einzieht. Oder sieht du ihn hier etwa? Ich sage ihm, dass ich dich für ihn benutzten werde und er hilft dir nicht einmal! Also ich an deiner Stelle könnte auf solche Freunde verzichten.“ „Da hast du schon recht, aber du kannst ihn doch nicht so behandeln!“ „Mag sein, aber er hat ja auch nichts dagegen. Er könnte sich wehren, so schwach wie ihr alle denkt, ist Juris nun auch nicht. Oder er könnte mich bei den Leitern verraten. Aber er macht nichts - überhaut nichts. Und das jetzt locker schon ein halbes Jahr lang.“ „Ich würde auch nichts machen, wenn ich Angst vor dir hätte und Freunde, denen er sich anvertrauen kann, hat er auch keine. Also könntest du keinen bisschen besser sein, als er selbst!“ „Ich bin kein bisschen besser als er! Juris und ich, wir sind gleich! Das solltest du langsam verstehen, Miles! Vielleicht ist er ein bisschen schwächer als ich, aber wir wollen doch beide nur das eine!“, Fjodor brüllte nun fast. Das konnte nicht war sein! Dachte ich bitter. Ich konnte einfach nicht genau so sein wie Fjodor. Fjodor war so ein gemeiner, fieser Kerl, der sich doch wirklich nur für sich alleine interessierte! Fast schon traurig machte ich mich dann davon. Sollte sich doch Miles alleine mit Fjodor rumschlagen! Geschweige hatte sich Miles da schon geirrt. Ich hatte Freunde, zwar nicht hier, aber mit denen hier wollte ich mich ja eh nicht anfreunden. Sie waren doch alle genau gleich. Verbrecher, die irgendwas verbrochen hatten und darum hier waren. Auch kamen wir alle von total verschiedenen Ländern. Darum könnte ich sie wohl selten sehen und da hatte eine Freundschaft mit denen wirklich keinen Zweck! Ohne einen genauen Plan, wo ich hin wollte, ging ich den Gang entlang und bliebt dann vor Miles und Frans Zimmertür stehen. Miles war ja bei Fjodor und wenn Fran da war konnte ich mich mit ihm unterhalten. Auch, wenn ich lieber eines leeres Zimmer wollte. Als ich die Tür öffnete musste ich feststellen, dass sich mein Wunsch doch erfüllt hatte, von Fran war wirklich nichts zu sehen. Fast schon gemütlich setzte ich mich auf Miles Bett und kuschelte mich in seine Decke. Ich wollte bloss meine Ruhe und ich hoffte, dass ich sie hier fand. In Gedanken Versunken dachte ich mal wieder über mein Leben nach. Vor fast vier Jahren hatte alles angefangen: Da war ich zwar erst Vierzehn gewesen, aber dank meinem Bruder und seinem um zwei Jahre älteren Kumpel Jan war ich Sturz betrunken. An den Abend selbst konnte ich mich eigentlich gar nicht mehr erinnern, nur an den Tag danach und den Schock, den ich hatte als ich auf wachte. Ich lag nicht in meinem Bett sondern bei Jan zu Hause – nackt! Ich war mit meinen Nerven zwar am Ende, aber Jan meinte dann bloss zu mir ich solle keine Angst haben, es sei alles in Ordnung. Dieser Tag war der Anfang unserer Beziehung, aber wir beide sollten nicht lange zusammen glücklich werden. Jan war ein sehr guter Fussballspieler und hatte wohl deswegen ein Problem damit mit mir in der Öffentlichkeit herumzulaufen. Darum hatte er sich auch noch eine Freundin angeschleppt, mit der er sich dann immer zeigte. Am Anfang hatte ich zwar ein grosses Problem damit, aber gut ein Jahr später traf ich auch einen Jungen, den ich wirklich mochte. Er kam neu an unsere Schule und hiess Jevgenijs. Eigentlich hatte ich mich gleich auf den ersten Blick in ihn verknallt, auch wenn ich das wohl nicht so richtig wahrhaben wollte. Erst als ich merkte, dass er meine Gefühle wohl auch teilte, gab ich mir einen Ruck und fragte ihn, ob er mit mir zusammen sein wolle. Jan erzählte ich dann aber nichts von meiner Affäre, denn er brauchte ja nicht alles zu wissen und er selbst hatte ja auch noch seine Beziehung mit dieser Tussi, also durfte ich das wohl auch! Das wiederum ging auch wieder ein ganzes Jahr gut, bis mein jüngerer Zwilling dahinter kam. Er wusste bis dahin nichts davon, dass ich schwul war, oder dass ich zwei Beziehungen auf einmal hatte. Er wusste zwar, dass ich viel Zeit bei Jan zu Hause verbrachte, aber mehr wusste er eigentlich nicht. Auch hatte ich nie vor, dass er davon erfahren sollte, denn weder Jan noch Jevgenijs wollten in der Öffentlichkeit mit mir gesehen werden. Mein Bruder kam nach Hause als ich gerade mit Jevgenijs beschäftigt war. Ich war zwar der ältere von uns beiden, aber er war erstens stärker als ich und zweitens auch um einiges wortgewandter. Eigentlich waren wir für eineiige Zwillinge total verschieden. Aber dennoch brauchte ich ihn. Ohne ihn war ich ein Nichts und darum hing ich mich auch immer an ihn dran. Doch hatte diese Hilfsbereitschaft bei meinen Bruder auch seinen Preis. Ich sollte ihm alles über mein Leben erzählen, was ich ja eigentlich auch tat, ausser die kleine Tatsache das ich halt auf Jungen stand. Zwar gefielen mir die Mädchen ja auch, aber ich hatte immer zu viel Angst um eine anzusprechen. Mein Bruder Valērijs war stink sauer auf mich, denn ich hatte ja unsere Abmachung gebrochen. Zwar verschwand er gerade wieder und ich wusste auch ganz genau wohin: zu Jan, um ihm wohl alles zu erzählen. Er würde wohl keine Freudensprünge machen, wenn er erfährt, dass ich ihn betrüge und ein bisschen grauste es mir auch schon davor, was er alles mit mir machen könnte. Jan war nicht unbedingt einer der Jungen, die Gnade walten liessen und das wusste ich zu genüge. Jevgenijs hatte fast noch mehr Panik als ich. Wieso konnte ich zwar nicht genau sagen, aber ich vermutete mal, dass er Angst hatte, dass Jan ihn mal so wirklich schlimm zurichten könnte. Ich aber dachte nie daran - er würde wohl seinen Frust eher an mir auslassen als an ihm. Doch der Abend war zerstört. Jevgenijs packte seine Sachen und verschwand einfach, und es war mir damals schon klar, dass ich ihn wohl nicht mehr so schnell wieder sehen würde. Dann aber, am nächsten Tag, kam die grosse Überraschung. Es stand kein vor Zorn bebender Jan vor mir, sondern nur Valērijs. Das irritierte mich dann gewaltig, denn eigentlich hatte ich erwartet, dass Jan kommen würde um mich grün und blau zu schlagen. Aber ich würde dann am Abend, wenn mein Bruder wieder da ist, ja erfahren was wirklich los ist. Denn er wird wohl kaum ohne Jan hier aufkreuzen. Anscheinend hatte ich mich in meinem Bruder doch nicht so sehr geirrt und er nützt immer noch wirklich jede Gelegenheit für sich selbst aus. Was für Folgen das später für mich haben würde, konnte ich damals noch nicht sagen, denn sonst wäre ich wohl sofort zu Jan gegangen und hätte ihm alles gebeichtet. Valērijs, grinste mich nur an und meinte dann ganz locker zu mir: „Ich wusste gar nicht das du und Jan ein Paar seid. Wieso hat du die Jahre hindurch nie was gesagt?“ Sein Ton gefiel mit damals schon nicht, er war einfach eine Spur zu unschuldig. Aber ich wollte meinen Bruder nicht schon wieder belügen und so erzählte ich ihm viel. „Jan wollte es nicht. Unsere Beziehung sollte eigentlich geheim sein, es sollte nicht jeder wissen das ich mit ihm schlafe.“, erklärte ich ihm hastig. „Ach was, und wieso fickst du dann mit Jevgenijs rum? Meine eigentlich betrügt du damit ja deinen Freund?“, quetschte mich Valērijs aus. „Er treibt es ja auch mit so einer dummen Zicke, also wieso sollte ich das nicht? Geschweige braucht er ja nicht alles zu wissen!“, zischte ich finster. „Ich weiss, ich weiss. Aber wieso hast du es mir nie gesagt? Ich hätte dir helfen können.“, flüsterte mein Bruder leise. „Valērijs, du bist doch mein Bruder?“ „Ich weiss, aber du fickst ja auch mit Jan und Jevgenijs rum, also wieso nicht mit mir? Meine nur ein Pips von mir und unsere Eltern schmeissen dich raus. Du weisst genau wie ihre Einstellung gegenüber Schwulen ist.“ Ich war total entsetz und wusste fürs erste nicht was ich genau sagen sollte: „Valērijs, dass kann ich nicht tun!“ „Man kann alles, geschweige erfährt niemand davon, also wer soll den schon was dagegen haben?“ Eine andere Wahl als meinem Bruder zu zustimmen hatte ich kaum. Auch wen es bei mir noch viel Überzeugung brauchte schlief ich doch mit Valērijs. Dafür hilft er sein versprächen und erzählte niemanden was von meinen Beziehungen. Doch es machte mich nie glücklich. Die Beziehung zu Jevgenijs hatte mir immer viel mehr bedeutet. Aber nach einem halben Jahr Beziehung mit meinem eigenen Bruder fand ich doch wieder einen Menschend er mir wichtig war. Was mich zwar überraschte war es das es ein Mädchen war und nicht wie sonst immer ein Junge. Da kam mir wohl zum ersten Mal die Tatsache zu gute das ich meine Selbstachtung am verlieren war. Es war zwar ja die Schuld meines Bruders, aber so traute ich mich schon sehr bald sie einfach mal an zu sprächen. Über meine Gefühle redete ich zwar noch nicht, aber sie fand mich wohl sympathisch. Denn sie lud mich zu ihrer Geburtstagsparty ein und das mal ohne Jan oder Valērijs. Zwar war mein Bruder darüber ja nicht sehr erfreut, aber ich konnte ja auch immer noch mein eigenes Leben führen. Damals jeden falls noch. Die Party selbst war für mich zwar nicht ganz so spannet, aber als ich mit ihr mal alleine war wurde uns klar das wir wohl endlich dachten. Zwar dauerte es noch eine Weile bis ich richtig mit ihr zusammen kam, denn weder sie noch ich wollten was überstürzen. Auch musste ich mir klar werden ob ich Jan schon wieder betrügen wollte, den mein Bruder hatte bis da hin immer noch dicht gehalten und wen er von dieser Beziehung erfahren würde, da war ich sicher, würde er mich verpetzen. Doch zum Schluss war wohl mein Verlangen nach ihr grösser als die angst von Jans Rache. Saranja war für mich was besonderes, den ich hatte mich nie für so normal gehalten das ich mit einem Mädchen hätte zusammen sein könnte, aber doch war es möglich. Zwar würden mich wohl einige als verrückt ansehen wen ich ihnen sagen würde, dass ich drei Beziehungen auf einmal hatte. Zwar war die mit Valērijs nicht aus meinem Verlangen sondern auf den reinen Wunsch meines Bruders entstanden. Aber auch diese Liebe hielt nicht so lange. Valērijs kam dahinter und war wirklich stink sauer auf mich. Dieses Mal bezog er sogar Jan ein und erzählte ihm alles. Jan war stink sauer auf mich und schlug mich grün und blau. Aber auch Saranja wies er in ihre Schranken, dass sie gefälligst ihre Finger von mir lassen sollte. Was sie dann aber auch tat. Jans Rache für mich war aber schrecklich. Er missbrauchte mich dann einfach als sein eigener Sexsklave. Ich musste immer für ihn oder meinen Bruder hin halten. Egal zu welcher Zeit oder auch an welchem Ort. Zwar war das härteste wohl immer noch die Tatsache dass mich Jan an seine Freunde verkaufte. In dieser Zeit veränderte ich mich wohl gross. Mein ganzes Selbstwertgefühl war wirklich am Ende und es wär wohl immer so weiter gegangen hätte Valērijs nie dieses Mädchen vergewaltigt. Vermutlich dachte er nicht dass sie ihn Schappen würden, aber als dann die Polizei vor unserem Haus stand und erklärte entweder ich oder Valērijs muss es getan haben bekam er angst. Mein Bruder war zwar wirklich nie ein Angsthase, aber seine Strafakte war nicht gerade klein, geschweige fürchtete er sich davor das er ins Gefängnis musste. Er flehte mich regelrecht an ihn zu helfen. Ich hätte ja zwar nicht müssen, aber ohne ihn wär ich mit Jan alleine und das machte mir schon angst. Geschweige konnte es ja nicht so schlimm kommen wie mein Bruder dachte. Es war ja auch so. Dieses Camp war weder schlimm noch sonst was, nur war es wohl meine Tat die mich nicht gerade so angesehen machte. Aber ich erzählte ihnen nie die Wahrheit und hatte es auch nicht vor. Zu Hause war ich ein nichts. Hier konnte ich mich wenigstens ein bisschen wie mein Bruder aufführen, auch wen es grosse Nachteile für mich gab. Dann jedoch wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Fran hatte die Tür aufgerissen und blickte mich fragen an. Lächelte dann aber und trat ein. „Fjodor ist der Hammer. Er schafft es wirklich mich immer wieder zum Staunen zu bringen.“, plapperte Fran. „Was?“, fragte ich verwirrt. Denn ich wusste ja was Fjodor mit Miles vor hatte oder wohl besser gemacht hatte und darüber würde sich Fran nie so freuen. Er konnte zwar ab und zu komisch sein, aber so krank war er nun auch wieder nicht. Nebenbei hatte ich gedacht das er und Miles Freunde wären? Total verwirrt blickte ich ihn an und wusste nicht was ich zu seiner Reaktion sagen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)