In the Night of Hell! von Flippi (Es ist die Hölle...) ================================================================================ Kapitel 1: Die Hölle auf Erden! ------------------------------- Ich hatte zwar wirklich keine Lust, aus dem Flugzeug zu steigen, aber ich musste. So stieg ich also schweren Herzens aus und fand mich in einer mir total fremden Welt wieder. Aber ich konnte nichts mehr tun, ich war jetzt nun mal hier und würde auch eine Weile hier bleiben. Ohne mich groß auf irgendwas zu konzentrieren, nahm ich meinen Koffer und ging hastig zum Ausgang. Es war warm hier, und ich wollte nur eines, nämlich so schnell wie möglich von hier weg, wollte meine neue Bude anschauen und herausfinden, was für Typen es dort eigentlich so gab. Meine Eltern hatten mir gesagt, dass ich vor dem Flughafen abgeholt werden sollte, aber als ich aus dem Gebäude herauskam, sah ich nichts, nichts außer Taxis und vielen Leuten. Aber keiner von denen schien auf mich zu warten. So blieb ich unschlüssig einige Minuten dort stehen und schaute mich um, aber da war niemand. Innerlich regte ich mich auf, was war nur schief gegangen, warum hatten sie mich vergessen, oder hatte ich nicht richtig hingehört? Lustlos ließ ich mich unter einem der wenigen Bäume auf meinem Koffer nieder und dachte nach. Die Zeit mit meinem neuen Freund Arik wird mir fehlen, ich hatte viel von ihm gelernt. Geschweige fühlte ich mich hier so alleine. Es gab zwar tonnenweise Personen, aber wer von denen würde schon Deutsch sprechen, oder sich die Zeit nehmen mit mir zu reden? So hing ich meinen Gedanken nach, bis ich merkte, dass eine Person vor mir stand. Hastig blickte ich sie an, es war ein Mann mittleren Alters, und er hatte einen Fünfeuroschein in der Hand. Verwirrt blickte ich ihn an und nahm das Geld an, er sagte einige Worte auf Portugiesisch und ging dann wieder weiter. Ich blickte ihm verwirrt hinterher. Hatte ich so erbärmlich auf den Mann gewirkt, dass er mir Geld geben musste oder was? Dieser Gedanke entsetzte mich, ich war zwar in einem fremden Land, aber so hilfsbedürftig war ich nicht. Ich war 17 Jahre alt und hätte diesen Sommer meine Schule abgeschlossen, und ich war noch lange kein bemitleidenswertes Persönchen, das sich nicht alleine ernähren könnte! So stand ich hastig auf und steckte den Fünfeuroschein in meine Hosentasche. Es sollte ja keiner glauben, dass ich mich hier nicht auch ganz auf mich alleine zurechtfinden würde. Zwar bemerkte ich in meiner Wut nicht den Mann, der von hinten auf mich zu kam und mich dann an der Schuler berührte. Blitzschnell drehte ich mich um und blickte in das Gesicht eines Mannes, der gut so etwa 30 war. „Miles Barmettler?“, fragte dieser und ich nickte bloß. Dann wies er mich an ihm zu folgen, was ich natürlich auch gleich tat. Ich schnappte meinen Koffer und folgte ihm zu einem schmutzigen Geländewagen. Er öffnete den Kofferraum und ich verstaute meinen Koffer hastig dort. Anschließend öffnete er mir die Autotür und ich sah auf dem Rücksitz eine kleine Überraschung auf mich warten. Ein Junge, etwa in meinem Alter, lag dort der Länge nach auf allen drei Sitzen. Der machte aber keine Anstalten, sich zu bewegen, und bevor ich mir eigentlich meiner Situation bewusst werden konnte, schupste mich der Mann schon ins Auto und ging zur Fahrertür, stieg ein und fuhr los. Ich machte es mir auf dem Boden des Wagens bequem und bemerkte das Gitter zwischen dem Fahrer und uns, und mir wurde schlagartig wieder bewusst, dass die Zeit hier kein Zuckerschlecken werden würde. Dann blickte ich mir den Jungen genau an, er hatte schwarzes Haar und tiefblaue Augen. Er bemerkte aber meinen musternden Blick, und lächelte mich an. Ein bisschen Blut floss aus seinem Mund auf das weiße Tuch unter seinem Kopf, welches sich aber schon rot gefärbt hatte. „Ich bin Juris Liepiņš“, stellte er sich unter Schmerzen vor. „Miles Barmettler“, stellte auch ich mich vor, „Eine kleine Frage, was ist mit dir eigentlich passiert?“ Juris lachte und meinte dann bitter: „Ich habe mich mit Fjodor geprügelt. Der ist aber leider stärker als ich, hat mir dann einen Zahn ausgeschlagen, der Trottel. Darum musste er auch umkehren und ist zu spät gekommen.“ Kaum hatte er das gesagt, fing er an zu schweigen. Ich sah wieder, dass er unter starken Schmerzen leiden muss, denn sein Gesicht verzog sich gerade wieder. Den Rest der Fahrt schwiegen wir zwei und dann hielten wir plötzlich an. Der Fahrer stieg aus und öffnete bei uns hinten die Tür. Juris stieg dann ächzend aus und ich folgte ihm hastig. So gingen wir dann in das Haus und fanden uns in einer Zahnarztpraxis wieder. Im Wartezimmer saßen nur ich, Juris, unser Leiter und noch ein junges Mädchen mit ihrer Mutter. „Schau dir mal das Mädchen an“, flüsterte Juri mir plötzlich zu, er schien seine Schmerzen gerade vergessen zu haben, „Für so einen Anblick würde ich mir jeden Tag einen Zahl ausschlagen lassen.“ Ich blickte ihn verirrt an und er lachte schon wieder. „Kommst du mit mir auf WC?“, fragte er plötzlich und ich blickte ihn schräg an. Warum sollte ich mir ihm auf WC, fragte ich mich, dass würde er doch bestimmt noch ohne mich finden, geschweige sind wir zwei ja keine Mädchen, die andauernd gemeinsam auf die Toilette müssen. „Nein danke, ich muss jetzt wirklich nicht auf das WC,“ erklärte ich ihm und er verschwand dann ziemlich schnell. Als er wieder zurückkam, schwiegen wir so lange, bis wir endlich an der Reihe waren. Ich blieb schön sitzen, als die beiden Anderen aufstanden. Der Leiter, dessen Name ich immer noch nicht kannte, blickte mich finster an und knurrte bloß: „Aufstehen!“ Leicht verwirrt stand ich dann auf und ging in Richtung Arztzimmer. Dort musste ich dann Platz nehmen und zusehen, wie der Zahnarzt Juris behandelte. Ich war heilfroh, als diese Tortur endlich zu Ende war und der Arzt Juris verkündete, was er in den nächsten Tagen nicht machen sollte. So verließen wir hastig die Praxis und Juris zündete sich eine Zigarette an. „Dachte, er hätte gesagt, du sollst die nächsten Tage nicht rauchen?“, fragte ich ihn. Er lachte mich wieder mal aus und sagte hastig: „Wenn ich abkratze, nützt es mir auch nichts, wenn meine Zähne gesund sind“, war seine knappe Antwort. Ich wiederum blickte ihn finster an und knurrte zurück: „So schnell verreckst du aber auch nicht!“ „Zum Glück bist du nicht in meinem Zimmer“, meinte Juris bloß und ging Richtung Auto, ohne mich nochmals zu beachten. Anschließend folgte eine holprige Fahrt, und ich und Juris schwiegen die ganze Zeit. Gut, ich hatte auch gerade wirklich keine Lust mit so einem Typen zu sprechen. Wie konnte ihm seine Gesundheit nur so am Arsch vorbei gehen? Der Arzt hätte ihm das bestimmt nicht gesagt, wenn es nicht wichtig wäre. Wenn alle so sind wie der, dann drehe ich durch, wurde mir gerade bewusst. Jetzt waren meine guten Gedanken wirklich auf dem Nullpunkt. Meine Eltern mussten wirklich sehr sauer sein, dass sie mich in so eine Gegend geschickt hatten. Deprimiert schaute ich aus dem Fenster und sah nichts außer Sand und Felsen. Mich selber verwunderte es sogar, wie hier draußen Menschen leben konnten. Nach gut zweieinhalb Stunden Fahrt, kamen wir endlich bei diesem Camp an. Mein erster Eindruck war schrecklich. Das ganze Gelände wurde von einem großen Stacheldrahtzaun umgeben, und in der Mitte war ein großes Haus. Es war zwar groß, aber es sah total schäbig aus, alles wirkte total heruntergekommen und so was wie putzen kannte hier wohl niemand. Ich hatte wirklich fast Angst, jetzt auszusteigen und den anderen Jungen gegenüberzutreten. Aber ich konnte nicht anders. Wir waren da und ich musste wohl oder übel auch aussteigen. Kaum hatte dieser Mann unsere Tür aufgemacht, sprang Julis putzmunter hinaus, als wär nichts gewesen. Ich hingegen nahm deprimiert mein Gepäck aus dem Kofferraum und Juris schaute mich freudig an. „Wenn du willst, zeige ich dir das ganze Camp“, machte er mir den Vorschlag. Doch bevor ich auch nur antworten konnte, knurrte der andere Mann plötzlich: „Liepiņš, Sie kommen mit mir mit. Ich muss mit Ihnen noch ein Wörtchen sprechen.“ Ein bisschen deprimiert blickte mich Juris an und meinte: „Du wirst dich hier bestimmt auch ohne mich zu Recht finden, geschweige hast du einen super Zimmergenossen, wenn er dir nicht gefehlt, dann sag es mir einfach, dann kannst du den Italiener ruhig haben.“ Mit diesen Worten ließen die zwei mich dann ganz alleine beim Auto zurück und ich wusste nicht, was ich eigentlich machen sollte. Als die zwei dann verschwunden waren, machte ich mich auf den Weg zum Haus. Wo der Eingang genau war, konnte ich nicht sagen, aber vor mir lag so ein kleiner überdachter Raum. Darunter saß sogar ein blonder Junge auf einem der Tische und rauchte eine Zigarette. „Hi, ich bin der Neue, kannst du mir vielleicht sagen wo ich jetzt hin muss?“, fragte ich ihn. Er hingegen blickte mich nur finster an und fauchte: „Verdufte! Mit so einem Typen wie dir will ich nichts zu tun haben!“ Auf diese barsche Antwort war ich nicht gefasst gewesen und ich ging hastig einige Schritte zurück. Ich musste den Jungen wirklich irgendwie verärgert haben. Ohne große Ahnung, wo ich hin sollte, ging ich mal auf gut Glück weiter. Nach gut zehn Minuten Suchen fand ich endlich mal das WC. Nach meiner Logik musste in der Nähe einer Toilette wirklich mal eine Person auftauchen. So schmiss ich mein Gepäck vorne hin und ging mal rein. Ich musste ja sowieso auf das WC und wenn ich das dann noch so verbinden konnte, dann war ja alles wieder prima. Zwar war ich kaum auf der Toilette, als ich etwas hörte. Zwei Stimmen ertönten und unterhielten sich. „Wie wär es mit einem kleinen Deal?“, fragte die eine sehr männliche Stimme. „Was willst du denn, Ryan?“, kicherte ein Mädchen ihn an. „Na ja, ich dachte du könntest vielleicht mit mir schlafen?“, nuschelte der Junge bisschen verlegen, „Dafür würde ich dir auch das hier geben.“ Hastig bückte ich mich mal runter und blickte unter der Kabinentür die Beiden an. Der eine war ein großer stämmiger rothaariger Junge und der hielt etwas Kleines in die Luft, aber ich konnte nicht erkennen, was es war. Die zweite war ein hübsches Mädchen mit blonden kurzen Haaren und blauen Augen. „Gut, ich weiß, es ist nicht viel, aber na ja, für so ein oder zwei kleine Kicke für dich sollte es schon reichen“, murmelte der Rothaarige weiter. Sie hingegen lachte wieder und sagte: „Also du willst mit mir ficken und gibst mir dafür ein bisschen Koks. Okay, also ich bin mit dem kleinen Deal einverstanden, also her damit.“ Mich traf fast der Schlag, als ich das hörte. Noch ein weiterer Punkt, den ich einfach nur schrecklich fand. Ich wollte jetzt nur noch eines, nämlich nach Hause. Alle mussten hier wohl wirklich einen Ecken ab haben. Gut, es war ja auch ein Camp für schwererziehbare Jungen und kein Urlaubslager. Aber zum Glück war ja immer noch eine Wand zwischen mir und diesem fickenden keinen Pärchen. Ich hätte jetzt wirklich keine Lust gehabt, denen beim Ficken zuzusehen. Es zu hören war ja immer noch schlimm genug. Aber kaum waren die mit ihrem Liebesakt fertig und verduftet, machte ich mich auch aus dem Staub, nahm hastig mein Gepäck und ging weiter. Ich war ein kurzes Zeitchen unterwegs, als ich dann plötzlich auf einen Jungen traf. Ich sagte nicht, lief einfach an dem großen schwarzhaarigen Jungen vorbei und dachte, so konnte ich wenigstens nichts falsch machen. „Hey du“, meinte der Schwarzhaarige mit den grauen Augen plötzlich, „Du bist doch der Neue? Wenn du dein Zimmer suchst, einfach geradeaus weiter, dann findest du es schon. Ist die Zimmer Nummer drei.“ Ich drehte mich um, nickte dem Jungen zu und sagte: „Danke.“ Dann aber vorzog ich mich gleich in Richtung Zimmer. Dieser Juris hatte ja gesagt, dass mein Partner einer der nettesten hier sei, also konnte ich ja immer noch Hoffnungen haben. Das Zimmer hatte ich dann schnell gefunden und öffnete die Tür. Aber was mich darin erwartete war schlimmer, als ich es mir je ausgemalt hatte. Ich trat ein und blickte mich im Zimmer um. Es war wirklich noch annehmbar und sah wirklich nicht so schrecklich aus, wie von außen. Mein Zimmergenosse war gerade am Musik hören und hatte mich wohl noch nicht gehört. Aber das war ja wohl nicht weiter schlimm, aber die Tatsache, dass er splitternackt im Bett lag, störte mich aber wirklich. Wie konnte man das bloß tun! Nackt im Bett liegen und Musik hören. Das war jetzt einfach wirklich zu viel für mich. Ich schmiss meine Tasche hin, und verließ das Zimmer fluchtartig. Mir war klar, dass ich hier in diesem Irrenhaus keine Nacht verbringen würde. Ich würde mich einfach schlichtweg weigern, hier zu bleiben, egal was der Heimleiter oder meine Eltern sagen würden. Gut, ich wusste zwar nicht, wo dieser war, aber ich würde mal das Haus verlassen und mit viel Glück würde ich ihn dann vielleicht finden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)