Dunkle Gewitterwolken - (die Ff zum Rpg) von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Fanfic:von Philia und Milu Genre: Action Adventure mit Romantik, Spannung und Humor Hauptdarsteller: Henry (14), Ruki (14), Takato (14), Hitomi (14), Hikari (14), Minaki (14), Ryo (15), Kenta (14), Kazu (14), Suzie (8), Neo (? 15 ?) Vorwort: Philia: Eine ,,Zweierstory". Milu ist für die Gags zuständig (weiter so ^^) und ich bin für die melodramischen Stellen zuständig (das hat sich schon fast so eingebürgert ^^") Milu: Die Gags rutschen aber nur versehentlich rein, hauptsächlich schreibe ich Stellen, die so schlecht sind, dass Philia sie ändern muss *verlegenes hüsteln* ^^" Ach ja, und der Kitsch stammt wahrscheinlich auch von mir *öhö* Also,viel Spaß beim Lesen (~Phil) Ich hätte es nicht treffender ausdrücken können XD Ach ja und bitte gebt Kommentare ab (wenn wir die FF dann mal veröffentlicht haben) (~Milu) Phil: Nu sei mal nicht so bescheiden, wer hat denn hier den Preis der besten Jugendschriftsteller abgeräumt? Warst doch ziemlich vorne! *breitgrins* Milu: Aber ich war zumindest nicht die beste ... *Phil auf den Kopf hau* Und nu sei ruhig, das müssen ja nu nicht alle wissen _ _" so...das wars aber mit dem Vorwort...*lach* Inhalt: Es ist kurz vor Weihnachten, die Welt scheint in Ordnung, aber wie das nun einmal so ist ziehen wieder dunkle Gewitterwolken über der Digiwelt auf (nein, es regnet nicht -_-)und plötzlich überschlagen sich die Vorkomnisse: ein Digimon erscheint in der Digiwelt und ein Mädchen, das eigentlich so garnichts mit der Digiwelt und ihren Bewohnern am Hut hat, wird entführt ... - Der erste Schnee war endlich gefallen, als Henry aus dem Fenster schaute. Es hatte wohl über Nacht geschneit, denn der Park vor ihrem Haus war mit einer dicken weißen Schneedecke bedeckt. Henry hatte auf das Rufen seiner Schwester ( ,,Hurra, hurra es schneit!") verschlafen und träge die Vorhänge beiseite geschoben und blickte nun auf die weiße Stadt. Es waren Ferien, genaugenommen Winterferien, die ganze Stadt freute sich auf ein fröhliches und vorallem weißes Weihnachten. Henry betrachtete die Sache objektiv: man konnte lange ausschlafen, es gab Geschenke und die Famillie riß sich einigermassen zusammen ein harmonisches Bild abzugeben. ,,Henry! Henry! Jetzt komm endlich! Lopmon und ich wollen einen Schneemann bauen!" Shuichon kam ins Zimmer geplatzt. Henry schaute sie an und gähnte. ,,Ja, ja geht ihr nur. Nimm Terriermon auch mit!" Er machte eine abfällige Handbewegung. Terriermon, das auf dem Bett saß, schaute ihn mit großen Augen an und schüttelte wild entschlossen den Kopf. Henry zwinkerte ihm nur aufmunternd zu und schon hatte Suzie Terriemon gepackt und sprang, mit zwei entsetzt aussehenden Digimon unter dem Arm, zur Tür hinaus. Henry spielte mit dem Gedanken Minaki anzurufen, seine beste Freundin, sie war in seiner Klasse und auf dem letzten Schulausflug waren sich die beiden näher gekommen, rein freundschaftlich natürlich, doch er beschloss erstmal abzuwarten und dann später mit der gesamten Gruppe ein Treffen zu vereinbaren. - Als er verschlafen in die Küche schlurfte, um sich ein Frühstück zu machen, begegnete er auf dem Flur seinem Vater. "Halb zwölf und unser Sohnemann ist ja schon wach?", fragte dieser erstaunt und grinste. "Das grenzt ja an Zauberei." Henry machte ein gequältes Gesicht. "Zieh keine Grimassen", sagte sein Vater. "Vorhin hat Rika angerufen. Ich hab ihr gesagt, dass du zurückrufst, wenn du wach bist." Schlagartig war Henry hellwach und eilte zum Telefon. Rasch hatte er Rikas Nummer gewählt und sie am Apparat. "Was war denn vorhin?" fragte er. "Sorry ... ich hab noch geschlafen." "Mann, wie kannst du denn so einen Tag verschlafen?! Das ist ja echt unglaublich. Also ... Minaki rief bei mir an, sie hat vorgeschlagen, dass wir uns alle irgendwo treffen und was zusammen unternehmen." Demonstrativ gähnte Rika. "Minaki? Ja, gerne. Hast du die anderen schon gefragt?" "Alles erledigt, Langschläfer. Selbst ist die Frau!" "Gut, und wann treffen wir uns?" "Wir sitzen alle schon im Park und warten auf dich", sagte Rika und Henry meinte einen belustigten Unterton aus ihrer Stimme herauszuhören. "Ach und-", meinte sie noch. "Ja?", "Bring deine Schlittschuhe mit", sie legte auf. Schnell wie ein Raketenblitz düste er ins Bad und kaum war er drin, war er auch wieder draußen, fertig angezogen. Er aß rasch ein Brötchen und war dann aus dem Haus. - Henry eilte die Straße entlang in Richtung Park. Doch dann blieb er ruckartig stehen und fasste sich an den Kopf. Terriermon! Henry dachte einen Augenblick nach. Ich könnte ihn aber auch bei Suzie lassen, er wird es schon gut bei ihr haben. Auf Henrys Gesicht machte sich ein Grinsen breit. "Was stehst du denn in der Gegend rum und grinst vor dich hin?" Ruckartig drehte sich Henry um und schaute in Minakis Gesicht. Erschrocken machte er einen Satz zurück. Minaki lachte und grinste Henry an. "Nun komm aber, sonst kommen wir wirklich noch zu spät!" Minaki ergriff Henrys Hand und zog ihn mit sich. Die beiden liefen eine Abzweigung entlang zum Park. "Was machst du hier? Ich dachte du wärst schon bei den andern!" fragte Henry verwirrt. "Ich musste meiner Mutter noch ihre Tasche vorbeibringen, sie hatte sie liegenlassen." Minakis Mutter arbeitete bei Hypnos, sie und ihre Freundin Yagumi waren dafür verantwortlich das sich die wilden Digimon nicht in der realen Welt materallisierten. Reika war fast den ganzen Tag arbeiten,s ie war eine allein erziehende Mutter, Minakis Vater hatte sich nach Minakis Geburt aus dem Staub gemacht.Henry und Minaki waren jetzt schon sehr lange befreundet, genaugenommen seit dem Kindergarten. Sie hatte es oft schwer zu Hause, doch sie vermisste ihren Vater nicht, schließlich kannte sie ihn noch nicht mal. Sie war selbstbewußt und konnte sich durchsetzen, wusste aber wo die Grenze ist.Wie ihre Mutter hatte sie braun rote, etwas längere Haare, immer ein Lächeln auf den Lippen und große grün bräunliche Augen. Die andern kamen in Sicht. Takato, Rika, Ryo und Juri standen am See und winkten ihnen zu. Henry bemerkte das selbst der See schon zugefroren war und sich rund um den Spielpatz eine weiße Schneedecke zog. "Da seit ihr ja endlich!" meinte Rika, sie stand wie immer den Arm in die Seite gestützt und mit einem schrägen Lächeln vor ihnen. "Entschuldigt", keuchte Henry, die kalte Luft verwandelte seinen Atem in Rauch. "Ganz schön kalt geworden. Ich hab heute morgen meine Wintersachen rausgekramt", meine Juri und rieb sich die Hände. "Soll ich dich wärmen?" Takato grinste und schlang einen Arm um Juris Schulter. "Ich dachte wir könnten etwas Schlittschuh laufen" meinte Minaki, an ihrem Arm pendelte ein Schlittschuh Paar. "Später kommt auch noch zwei Freundinnen von mir, sie sind Zwillinge, aber sie haben vor heute Nachmittag keine Zeit." Sie zogen ihre Schlittschuh an. Minaki stand in pinken Schliitschuhen da, ihr Gesicht war rot. "Schick", meinte Rika sarkastisch. "Von meiner Mutter..." murmelte Minaki verlegen. - Henry war etwas ärgerlich - Rika brauchte Minaki doch nicht wegen einer lächerlichen Sache von zwei pinken Schlittschuhen zu triezen - doch er schluckte seinen Ärger hinunter, um die gute Laune nicht zu gefährden, und dann stelzten sie hinaus aufs Eis. Henry bemühte sich immer in der Nähe von Minaki zu bleiben - er redete sich ein, sie fahre noch etwas unsicher, und er müsse ihr helfen. Ob das stimmte, da war er sich nicht ganz sicher, aber eigentlich war es ja auch gleich. Sie liefen ein, zwei Stunden lang, bis Minakis Freundinnen auftauchten. Sie hatten kurze, blonde und zerzauste Haare (Henry fragte sich, wie teuer wohl ihre Frisörbesuche waren), Hikari hatte dunkle, große und ernste Augen, Hitomi dunkle, verschmitzte und aufgeweckte. Beide trugen ein rotes Halstuch. Sie glichen sich wie ein Ei dem anderen, doch Hikari wirkte etwas schüchterner und zurückhaltender als Hitomi, von der Henry vermutete, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken auch einen wildfremden Jungen in der U-Bahn mit der Faust schlagen würde, weil er ihr auf die Füße getreten war. Auch die Zwillinge hatten ihre Schlittschuhe mitgebracht. Kaum waren sie auf dem Eis, flog Hitomi der Länge nach hin. "Ich fahre nicht oft Schlittschuh", grinste sie, als Ryo ihr aufhalf. "Ehrlich gesagt fahre ich sogar nie. Aber ihr schicken Jungs könnt's mir ja sicher beibringen, oder?" Hikari wurde blutrot über das benehmen ihrer Schwester, während Rika, die neben ihr stand, breit grinste. Später am Nachmittag, nachdem sich Hitomi und Hikari ein Dutzendmal hingelegt hatten und sie zur allegmeinen Sicherheit der Zwillinge beschlossen hatten, das Eislaufen aufzugeben, standen sie mit ihren Eisschuhen in der Hand etwas verlegen herum. Takato fragte Minaki, woher sie die Zwillinge kenne. "Ich habe sie in der Band kennengelernt", sagte Minaki und rieb sich ihre Hände. "In der Band?" Henry war erstaunt. "Was denn für eine Band?" "Oh, wir haben gemeinsam eine Band gegründet", sagte Hitomi und grinste stolz. "Hikari singt die Hauptstimme, ich spiele Schlagzeug und singe im Background, Minaki spielt Keyboard und singt im Background, und dann sind da noch zwei Jungs mit ner E-Gitarre und einer mit dem Bass, die singen auch im Hintergrund. Wir haben schon eine Kassette aufgenommen." "Wir haben sogar daran gedacht, sie an eine Plattenfirma einzusenden", sagte Hikari schüchtern. Die anderen waren beeindruckt. "Das ist mal was ausgefallenes", sagte Rika, und fügte ein wenig verächtlich hinzu, "viele Mädchen müssen Ballett machen und pinke Kleidchen tragen - oder pinke Schuhe." Abermals wurde Minaki rot. Erneut wallte Ärger in Henry auf; er unterdrückte ihn wieder, versprach sich jedoch, das nächste Mal etwas zu sagen, wenn Rika erneut eine ihrer Hackattacken auf Minaki startete. - Denn entweder Rika konnte Minaki wirklich nicht leiden oder es war wieder nur eine ihrer Launen, auf jeden Fall schien sich Minaki in Gegenwart von Rika nicht zu trauen den Mund auf zu machen und ihre Meinung zu sagen, wie es sonst der Fall war.Sie machten sich auf den Weg, Juri hatte vorgeschlagen etwas essen zu gehn in der kleinen Bar, nicht weit entfernt vom Park. Henry ging neben Minaki, um die Stille zwischen ihnen zu brechen meinte er aufmunternt. ,,Hey, sie meint es nicht so, das ist typisch Rika" Minakis Kopf drehte sich in seine Richtung, sie lächelte. ,,Ich weiß, danke, Henry." Ohne zu wissen warum wurde Henry rot.Um sich nicht vor der versammelten Mannschaft entblössen zu müssen, drehte er den Kopf schnell weg. Sie betraten die Bar und hingen ihre Sachen auf.Henry beobachtete Takato und Ryo, wie sie den beiden Mädchen Yuri und Rika die Mäntel abnahmen.Als er sich umdrehte blickte er, wie schon so oft, in das Gesicht von Minaki, sie liebte es scheinbar genau hinter ihm zu stehn und ihn immer dermassen zu erschrecken das er schon wieder eine Satz nach hinten sprang. Sie, Hikari und Hitomi drückten ihm ihre Mäntel in die Hand.Es musste ziemlich dumm aussehn wie Henry nun dort stand, mit drei Mäntel auf dem Arm und einem ziemlich verdutzem Gesicht. Er hing sie auf und setzte sich zu den andern.Die Bedienung kam und nahm die Bestellung von ein paar ungesunden, aber durchaus leckeren, Burgern und Pommes in Empfang und für jeden eine Cola. ,,Was ist eigentlich mit euren Digimon? Ich hab Guilmon zu Hause gelassen, er hilft gerne in der Bäckerei meiner Eltern" meinte Takato und blickte in die Runde. ,,Ihr kennt ja Renamon, er ist ein richtiger Einzelgänger, deshalb kümmer ich mich nicht unbedingt um ihn", warf Rika ein. ,,Na und Terriermon hat genug zu tun mit meiner Schwester", Henry grinste.Die Freunde lachten. ,,Manchmal wünschte ich, ich hätte auch ein Digimon. Das muss cool sein, zu kämpfen und so!" meinte Hitomi grinsend. ,,Na wer weiß, vielleicht bekommt ihr ja irgendwann eins", sagte Takato freundlich. ,,Was?! Die? Nie im Leben" Rika lachte laut.Man konnte deutlich die Verachtung aus ihrer Stimme raushören. ,,Rika! Das ist wirklich nicht okay sowas zu sagen!" Ryo schaute sie ärgerlich an. Gerade wollte Rika etwas sagen, als Minaki das Wort ergriff. ,,Sie hat wahrscheinlich Recht. Die Zeit der Digimon ist vorbei." Die Tamer schauten sie überrascht an. ,,So. Ich glaub ich mach mich dann mal auf den Weg" Minaki stellte ihr Tablett beiseite und stand auf. ,,Komm, Rika meint es nicht so..", meinte Takato aufmunternd. ,,Nein, ich muss wirklich los, meine Mutter müsste schon längst wieder zu Hause sein", Minaki lächelte, aber es sah nicht sehr überzeugend aus, fand Henry. ,,Ich begleite dich", sagte Henry und gab ihr den Mantel. ,,Okay, wir sehn uns." - Als die beiden vor Minakis Haustür standen, brach Henry endlich das Eis. ,,Was ist los mit dir, Minaki? Ist es wegen Rika?" ,,Es ist nichts. Ich bin heute etwas komisch, mach dir keine Sorgen." Sie lächelte. Minaki schloß die Türe auf. Ihr Blick ging in Richtung Tisch, dort lag ein Zettel. ,,Hallo Schatz, tut mir Leid, aber es ist viel zu tun. Iss schonmal ohne mich. Mama" Henry stand neben ihr und legte die Hand auf ihre Schulter. ,,Ich hoffe nur das Mama an Weihnachten wenigstens da ist." Minaki lachte leise. ,,Hast du noch was vor oder willst du was mit essen?" Minaki schaute Henry an. ,,Gern." Minaki schlug die Türe der Mikrowelle zu und setzte sich auf die Couch. Henry war schon immer aufgefallen wie einsam es in der Wohnung aussah, doch nun wurde es ihm noch klarer als er sich umschaute. Henry setzte sich ebenfalls. ,,Du beneidest mich sicher nicht, hab ich Recht?" Erschrocken fuhr Henry herum, Minaki musste ihn wohl beobachtet haben. ,,Hmm...", antwortete er verlegen. ,,Ihr habt noch keinen Weihnachtsbaum", fügte er hinzu, ein sehr dummer Satz und ziemlich unpassend, stellte er fest. ,,Nein, ich denke wir werden unser Weihnachten bei Oma verbringen oder bei Freunden", antwortete Minaki. Kling. Minaki stand auf und nahm die beiden Teller aus der Mikrowelle. Es gab chinesische Glasnudeln mit Soße aus der Packung. Als sie gegessen hatten gingen sie in Minakis Zimmer. Es war ein großes, geräumiges und helles Zimmer. - Henry wusste nicht, was er sagen sollte, also machte er ein spontanes Kompliment zu ihrem Zimmer. "Du hast ein sehr schönes Zimmer." Minaki wurde leicht rot. "Findest du? Es ist nicht so technisch aufgerüstet wie deins - Computer und alles - aber ich mag es ..." "Ich finds auch gut", sagte Henry und kam sich etwas dümmlich vor. Sonst lagen ihm so viele Sachen auf der Zunge, die er Minaki sagen wollte, und ausgerechnet jetzt fiel ihm keine einzige davon ein ... Minaki durchbrach das peinliche Schweigen. "Willst du vielleicht was zu trinken? Ich hab eben beim Essen vergessen, dir was anzubieten." "Ja, danke", sagte Henry erleichtert. Sie verließ das Zimmer und er nutzte die Gelegenheit, es sich genauer anzusehen. Wie die meisten Mädchen hatte sie viele Poster von ihren Lieblingspopstars - die meisten von Two Mix - herumhängen, außerdem stand ein Bücherregal an der Wand, vollgepackt mit Fantasybüchern und, wie Henry mit einiger Zufriedenheit registrierte, großen Kartons mit Digimonkarten. Auf dem Bett lag eine karierte Überdecke und auf ihrem Kissen saß ein faustgroßes Digimon-Plüschtier. Er ließ sich auf dem Bett nieder, baumelte mit den Beinen und nahm es in die Hand. Es war eine Art Teddybär. Er hörte ein unterdrücktes Kichern, sah auf und entdeckte Minaki im Türrahmen, blutrot im Gesicht und mit einem Tablett, auf dem in zwei Gläsern der Saft hin- und herschwappte. Hastig nahm er es ihr ab und sie schnappte sich das Kuscheltier. "Wie ich sehe, hast du Bearmon schon bemerkt", sagte sie und wurde, soweit es möglich war, sogar noch röter. Schnell trank Henry und verschluckte sich fast. "Ehhh ..." Hoffentlich hatte er sie jetzt nicht blamiert ... !! Das lief ja klasse heute! - "Haha ..." Der Junge lachte. Er stand auf dem gegenüberliegenden Dach und beobachtete Minaki und Henry. Der Wind zerzauste ihm die weißgrauen, strubbeligen Haare und bauschte seinen dunklen Umhang auf. In der Hand hielt er sein Digivice. "Was meinst du, Devidramon? Diese Tamer sind sehr einfältige Kinder ..." Das große bullige Digimon neben ihm knurrte. "Ja, Meister", sagte es und sein struppiges Fell sträubte sich. "Wir gehen", sagte der Junge barsch. Und weg waren sie. Wohin so schnell ... ? Am nächsten Morgen waberte Nebel um das Hausdach, auf dem sich der Junge aufgehalten hatte. Und in diesem Nebel bewegte sich ein großer, dunkler und schrecklicher Schatten. ShadowAngemon Level: Ultra Typus: Bösartiges Engeldigimon Attacke: Schwingen des Todes 2. Attacke: Schwarzwasser - Am nächsten Morgen klingelte es sturm an der Türe der Wong's. Henry hörte laut eine Stimme vom Flur. ,,Ist Henry schon wach? Könnte ich bitte zu ihm?!" ,,Rika, er ist noch am...." Doch Henrys Mutter konnte ihren Satz nicht beenden, da riss Rika auch schon die Türe von Henrys Zimmer auf. ,,Henry, verdammt! Steh auf und nimm Terriermon mit. Es ist sehr wichtig!" Henry schaute sie verwirrt an. ,,Aber -" ,,Nein, kein aber! Ein riesiges schwarzes Engel Digimon ist erschienen!" Henry fuhr hoch. Er sprang aus dem Bett, zog sich schnell ein paar Sachen an. Mit seinem Digivice zwischen den Zähnen zog er sich die Schuhe an. Henry ging leise in Suzies Zimmer und schlich sich zu ihrem Bett. In ihren Armen lagen Lopmon und Terriermon, einer rechts einer links. Suzie war noch am schlafen, schließlich war es erst halb sieben, allerdings wunderte sich Henry, dass sie überhaupt noch schlief nach Rikas Klingelattacke. Henry schaute Suzie an. ,,Was ist?!" zischte Rika. Henry hatte schon fast vergessen, dass er sich beeilen musste. Schnell entfernte er Suzies Hand von Terriermon und nahm es in den Arm. ,,Terriermon!" zischte er als sie aus Suzies Zimmer waren. ,,Mou...mantai?!" nuschelte es verschlafen. ,,Komm!" Rika und Henry verließen die Wohnung und hasteten das Treppenhaus nach unten. Aus dem dunkeln erschien Renamon. ,,Wo befindet sich das Digimon?" fragte Henry. ,,Beim Einkaufscenter!" meinte Renamon ernst. ,,Ein Digimon?!" Plötzlich war Terriermon hellwach. Sie liefen die Hauptstraße entlang. Henry bemerkte mehrere Polizeiwagen, alle hatten sich rund um den Eingang des Einkaufscenters verteilt. Auf der andern Seite der Straße erblickte Henry Takato und Guilmon, auch Ryo und Cyberdramon waren bei ihnen, sie nickten sich zu - und brachen durch die Absperrung: Lautes Rufen erklang hinter ihnen. In der Menge schraken drei Kinder auf. Sie kamen gerade von der Bandprobe und sahen wie die drei Kinder mit ihren Digimon in das Einkaufscenter stürmten. - "Das sind doch ..." Minaki kam gar nicht dazu, ihren Satz zu beenden. "Verdammt, was machen die hier?!" fluchte Hitomi. "Sie haben ihre Partner dabei ...!" "Vielleicht ist ein Digimon aufgetaucht", sagte Hikari etwas verängstigt. Hitomi starrte sie entgeistert an. "Heilige Scheiße", sagte sie dann erschrocken. "Und die ganzen Leute hier ... Was ist, wenn sie den Kampf bloß stören?" "Es gibt vielleicht gar keinen Kampf", versuchte Hikari ihre aufgebrachte Zwillingschwester zu beruhigen, doch Hitomi war auf 180. "Wir müssen irgendwas machen, um ihnen zu helfen! Was weiß ich ... den Polizisten sagen, dass hier ein Digimon ist, schreiend durch die Gegend rennen und allen sagen, sie sollen abhauen, irgendwas, um zu helfen!" Plötzlich schepperte es neben ihnen. Die drei Mädchen zuckten zurück, als ein blecherner Roboter sich den Weg durch die Menge um sie herum bahnte, gefolgt von Kazu und Kenta. Auch MarineAngemon war dabei. Hitomi, Hikari und Minaki sahen sich an und wussten sofort, was zu tun sei. In einiger Entfernung folgten sie den beiden Tamern. - Währenddessen tobte ein fürchterlicher Kampf. Die Tamer hatten ihre Digimon auf das Ultralevel digitieren lassen, doch es schien, als sei ShadowAngemon immer noch stärker: Mit seinen "Schwingen des Todes" schwächte es die Partner von Takato, Rika und Henry immer mehr. Nicht dass sie vorhatten aufzugeben - aber es sah ziemlich schlecht für sie aus. Henry gingen langsam die Karten aus. "Nimm die hier!" brüllte Rika über den Lärm der kämpfenden Digimon und warf eine Karte zu ihm hinüber. Er zog sie rasch durch das Digivice, Rapidmon knallte eine dreifache Ladung Rapidschrot ab und wurde von ShadowAngemon gegen die nächste Wand geschleudert. Risse zogen sich durch den Beton, Henrys Schreie vermischten sich mit denen von Rapidmon. Plötzlich zischten zwei Granaten durch die Luft. "Kenta! Kazu!" keuchte Takato. Der Kampf hatte ihn ziemlich mitgenommen. MarineAngemon schwirrte durch die Luft und behauchte die Partner der Kinder mit seinen kleinen, lebensspendenden Herzchen. Sofort ging es ihnen wieder besser. "Wir müssen auf das Megalevel digitieren", schrie Ryo. "Dieses Ding ist einfach zu stark für uns!" ShadowAngemon griff erneut an. - "Da ist ein riesiges Digimon", flüsterte Hitomi. Die drei Freundinnen hatten sich hinter einer Säule versteckt. Hitomi spinxte hinter ihrem Versteck hervor und berichtete Minaki und Hikari alles, was sie sah. "Es erinnert an einen Engel ... Es scheint megastark zu sein! Mein Gott! Schaut euch das an! Wromm! Boom! Bäng!" "Hito!" sagte Minaki scharf. "Das ist kein Spiel, das ist bitterer Ernst!" Besorgt schielte sie zu Henry hinüber. Hitomi sah geknickt aus. "Sorry", sagte sie, und in ihre Augen kehrte der alte Glanz zurück. "Aber wir müssen ihnen irgendwie helfen können ..." "Hito!" sagte Hikari und packte ihre Schwester am Arm. "Wir sollten sie in Ruhe lassen! Wir würden sie bloß stören und sie müssten uns auch noch beschützen, wenn wir Probleme kriegen." "Feigling", zischte Hitomi, ohne den Blick vom Kampfgeschehen abzuwenden. Hikari ließ sie erschüttert los und biss sich auf die Lippe.Plötzlich weiteten sich ihre Augen,starr blickte sie auf die flecige gegenüberliegende Wand.Rasend schnell sah sie Bilder vor ihrem inneren Auge,dann hörte sie eine klare Frauenstimme die nach ihr rief.Hikari schloß die Augen und es war vorbei. - "GIGANTISCHER FEUERWIRBEL!!" - "ZAUBERSCHRIFT!!" - "RAPIDSCHROT!!" - "AUSRADIERKRALLE!!" "Vier Attacken gleichzeitig!" schrie Rika triumphierend. "Dem kann es nicht standhalten!" "SCHWARZWASSER!!" ShadowAngemon konnte offensichtlich doch. "Es ... ist ... viel zu stark", keuchte Takato. "Mega ... level ... müssen ... digitieren ..." - Der Raum war tiefschwarz. Nur das Licht zweier Monitore brach ihren Weg durch die Dunkelheit. Eine große Gestalt beobachtete das Geschehen auf dem Dach des Einkaufhauses. ,,Schalt es aus." Eine tiefe grollende Stimme ertönte. ,,Jawohl, Meister." - ShadowAngemon hielt inne. Wargrowlmon, das gerade zu einer letzten, verzweifelten Attacke ansetzen wollte, blieb ebenfalls stehen. Plötzlich ertönte ein schrecklicher Laut: ShadowAngemon schrie. Schmerzerfüllt hob es die Hände über den Kopf und begann langsam sich von unten aufzulösen. Die Tamer schauten wie erstarrt dem grausamen Schauspiel zu. Auch die Mädchen, die sich immer noch hinter der Säule verschanzt hielten, blickten angsterfüllt zu den Tamern und zu ShadowAngemon. Hikari wimmerte leise. Schließlich war das feindliche Digimon völlig aufgelöst und der Nebel verschwand langsam. Die Verwüstung deutete auf einen harten Kampf hin, den die Tamer wahrscheinlich verloren hätten, wäre es nicht so gekommen. Henry bemerkte aus dem Augenwinkel heraus die Mädchen. Er fuhr herum und lief zu ihnen. Hikari schaute angsterfüllt nach oben, und auch Hitomi und Minaki schauten ihn verwirrt an. ,,Was in aller Welt macht ihr hier?!", fuhr er sie an. Völlig verstört blickte Hikari ihn an. Sie standen auf. ,,Hey! Schrei meine Schwester nicht so an!", schrie Hitomi zurück. ,,Es hätte euch sonst etwas passieren können!", sagte plötzlich Rika, die mit den andern Tamern dazu gekommen war. ,,Wir sahen euch, unten beim Eingang. Wir hatten einfach das Gefühl mitkommen zu müssen. Es...es tut uns Leid.Wir wussten das es falsch war!" ,,Das will ich aber auch schwer hoffen", meinte Rika verächtlich. ,,Komm, Renamon." Rika und das zurückdigitierte Renamon gingen zurück zum Eingang des Daches. Ohne ein Wort zu sagen verließen auch die andern das Kaufhaus. Die Polizisten schauten sie fassungslos an, einige stellten ihnen Fragen, doch die Digiritter ignorierten dies und gingen wortlos an ihnen vorbei. Beim Park trennten sie sich. Als Henry gerade gehen wollte, erklang eine Stimme hinter ihm. ,,Es...tut mir wirklich Leid, Henry." Es war Minaki. Sie lief zu ihm. ,,Ich hab mir einfach Sorgen gemacht. Es hätte euch was passieren können ..." ,,Henry? Was war mit dem Digimon? Warum hat es sich....aufgelöst?" ,,Ich bin mir nicht sicher oder besser gesagt ich weiß es nicht. Aber es ist nicht gut, dass wieder Digimon auftauchen in der realen Welt. Und das gerade jetzt, vor Weihnachten." Henry blickte sie ernst an. ,,Gar nicht gut..." - Hitomi schloß die Türe hinter sich und atmete auf. ,,Hikari? Ist wieder alles in Ordnung?" Hikari nickte. ,,Ah, ihr seit wieder da! Wo wart ihr denn so lange?" Ihre Mutter stand, mit Teller und Handtuch in der Hand, im Türrahmen. ,,Die...die Band. Wir mussten noch was länger da bleiben, wegen der Besprechung", meinte Hitomi schnell. ,,Ich hab euch Brote in euer Zimmer gestellt." Die beiden gingen in ihr gemeinsames Zimmer. Hitomi warf sich auf ihr Bett. ,,Seltsam. Ich dachte die Digimon kämen nicht mehr hier her." Hitomi schaute nachdenklich zu ihrer Schwester. ,,Du sagst ja gar nichts mehr?!" ,,Hm?" Hikari fuhr hoch. ,,Nichts.Es war nur ein anstrengender Tag.Ich geh ins Bett" Woher sollte ihre Schwester denn auch wissen das sie seltsame Stimmen gehört hatte. Eine Frauenstimme, die ganze Zeit während des Kampfes, dachte Hikari. - Mitten in der Nacht wachte Hikari schweißgebadet auf. Sie hatte einen merkwürdigen Traum gehabt. Von einer Welt, jenseits der realen Welt. Die Digiwelt? Hikari. Hikari blickte sich um: wieder diese Frauenstimme. Hikari. Das, was du gesehn hast, war die Digiwelt. Die Stimme strahlte Vertrauen aus, fand Hikari. Sie empfand keine Furcht. Hikari, bitte hör mir zu. Ich spreche in Gedanken zu dir. Nur du kannst uns helfen, die Digiwelt ist in Gefahr. Ich? dachte Hikari. Sie schaute zu ihrer Schwester hinüber. Nein, nur du. Nur du hast die Kraft dazu. Hikari lachte leise. Ich? Wieso ich? Ich bin die totale Niete ... schüchtern, schlecht in Sport ... Bitte geh auf den Balkon. Hikari blinzelte in die Dunkelheit. Triff mich dort. Geh auf den Balkon. Hikari stand auf, zog sich schnell ihre Sachen an und ging wie von Selbst in Richtung Balkon Tür. Sie streckte eine Hand nach dem Griff aus und die kalte Luft stach ihr ins Gesicht. Es war kalt, schließlich war es Winter. Sie blickte sich vorsichtig um. Plötzlich raste ein schwarzer Schatten auf sie herab. Hikari öffnete den Mund um zu schreien, doch da war es schon zu spät. Das schwarze Digimon sprang mit einer bewußtlosen Hikari über die Dächer der schneeweißen Stadt. - Piep, piep. "Hmmm." Piep, piep, piep! Hitomi wälzte sich verschlafen in ihrem Bett herum und wartete darauf, dass Hikari endlich den Wecker abstellen würde, so wie sie es morgens immer tat. PIEP, PIEP, PIEP, PIEP --- "Klappe!!" Hitomi fegte den Wecker mit einer gezielten Handbewegung von dem Nachttisch, der in der Mitte zwischen den beiden Betten stand. Er prallte auf den Boden und verstummte abrupt. Sie richtete sich zufrieden auf. "Mit ein bisschen Gewalt geht doch alles", murmelte sie und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen. Sie blinzelte. Irgendetwas war falsch. "Hikari?", murmelte sie ohne zum Bett ihrer Schwester hinüberzusehen. "Merkst du das auch? - Hikari?" Nun hatte sie aber die Faxen dicke. Erst machte Hikari den Wecker nicht aus, und dann antwortete sie ihr nicht. War sie beleidigt oder was? Hitomi drehte sich zum Bett ihrer Schwester um und öffnete den Mund, um etwas zu sagen. Aber Hikari war nicht da. - Das Telefon weckte Minaki unsanft aus ihren schönen Träumen. Sie wankte verschlafen in den Flur und nahm den Hörer ab. "Hmmmjaaaaa", nuschelte sie. "Werisnda?" "Minaki!!" Hitomis Stimme brüllte ihr aus dem Hörer entgegen und sie hielt ihn weit von sich, um nicht völlig taub zu werden. "Hikari ist ... Es ist irgendwas passiert und ... Verdammt, was soll ich jetzt tun? Mama und Papa sind erst morgen abend wieder da, sie sind auf ner Reise, gestern abend weg nach Kyoto - und Hikari ..." Hitomi war offensichtlich völlig von der Rolle. Minaki starrte den Hörer an, erst dann fiel ihr wieder ein, dass ihre Freundin vielleicht eine Antwort erwartete. "Was ist denn überhaupt passiert?", drängte sie unruhig. Hitomi machte normalerweise keinen Elefanten aus einer Mücke, im Gegenteil, jetzt hörte sie sich ernstahft besorgt an. "Hikari ist weg!", presste Hitomi zwischen den Zähnen hervor. "Sie ist einfach nicht mehr da!" "Hast du schon auf der Toilette nachgesehen?" Minaki war sich sicher: Das musste ein Missverständnis sein. "Mach keine Witze!!", zischte Hitomi. "Du weißt genau, dass Hikari irgendeine nachricht hinterlassen hätte, wenn sie irgendwohin gegangen wäre. Aber sie ist nicht irgendwohin gegangen. Das ist überhaupt nicht ihre Art! Und ja, im Bad ist sie auch nicht!" "Verdammt", sagte Minaki langsam. "Ist heute Nacht irgendjemand in eurem Zimmer gewesen und hat sie entführt?" Ihr fiel etwas ein. "Vielleicht ist sie doch mit deinen Eltern nach Kyoto geflogen", überlegte sie. "Nein", sagte Hitomi und Minaki meinte zum ersten Mal eine Spur von Angst aus ihrer Stimme hinauszuhören. Hitomi und Angst? "Sie wollten die Reise ganz allein für sich, zwei Tage ohne uns - außerdem, wo hätten sie so spät am Abend noch ein Flugticket herkriegen sollen? Der Flug ging um Mitternacht und als wir nach Hause kamen, da war es ja schon nicht mehr so früh ... Verdammt!!" "Es muss irgendwas passiert sein", sagte Minaki. "Ich rufe sofort die anderen an. Wir treffen uns alle bei dir." "Ja", sagte Hitomi und legte auf. - "Schickes Zimmer", meinte Rika lässig und sah sich um. "Nicht besonders groß, aber trotzdem ..." "Rika", zischte Ryo. "Wir sind nicht hier, um die Einrichtung zu kommentieren!" Rika musterte ihn abschätzig, schwieg aber. Hitomi saß vollkommen aufgelöst auf ihrem Bett und starrte die anderen mit schreckensblassem Gesicht an. "Was sollen wir denn jetzt tun?", meinte sie aufgelöst. "Hast du schon deinen Eltern Bescheid gesagt?", schlug Takato vor. "Nein." Hitomi schüttelte den Kopf. "Sie haben keine Nummer hinterlassen und Mama hat ihr Handy vergessen." ,,Ist vielleicht auch besser.Sie würden sich nur unnötig Sorgen machen"fügte Minaki nachdenklich hinzu. Henry wusste immer noch nicht so ganz, was er von der Sache halten sollte. Dass ein Mädchen nachts einfach verschwand, kam ihm etwas seltsam vor, aber er wusste genausogut wie die anderen, dass Hikari nicht der Typ Mädchen war, der jetzt irgendwo hockte, sich ins Fäustchen lachte und ihnen einen Streich spielte. Und Hitomi wirkte auch ganz und gar nicht so, als wüsste sie irgendetwas von dieser Sache. Renamon schritt auf den Balkon hinaus. Seine Haare sträubten sich. "Rika!", sagte er alarmierend. "Hier ist ein Digimon gewesen." Sofort war Rika bei ihm, ihr Digivice umklammernd. "Wie lange ist das her?", fragte sie scharf und wandte sich an Hitomi. "Wusstest du was davon?" Hitomi schüttelte den Kopf. "Nein! Nein, sicher nicht ... Was will denn auch ein Digimon bei uns? Wir sind doch noch nicht mal Tamer ..." Guilmon, Cyberdramon, Terriermon und Lopmon, welches Henry angefleht hatte, es für eine Weile von Suzies Ohrziehereien zu befreien, betraten ebenfalls den Balkon und nahmen die Witterung auf. "Jetzt ist es weg", sagte Guilmon und zuckte mit den Ohren. Henry bemerkte aus den Augenwinkeln einen Schatten auf dem gegenüberliegenden Dach und fuhr herum. "Da!", schrie er und zeigte mit dem Finger auf das, was er meinte. Mit wehendem Mantel stand eine Gestalt auf dem Dachgiebel, und neben ihm hockte ein großes, abgrundtief hässliches Digimon. Henry checkte sein Digivice. "Devidramon!" Der Junge legte den Kopf in den Nacken und lachte laut und schallend. Den Kindern lief eine Gänsehaut den Rücken hinunter. "Ihr sucht sie, nicht wahr?", rief er. Hitomi stürzte auf den Balkon, klammerte sich an das Geländer und beugte sich weit vor. "Du weißt, wo sie ist!!", kreischte sie nahezu hysterisch und ihre Stimme überschlug sich. "Sag uns sofort, wo ..." "Glaubt ihr wirklich, das würde ich tun?", rief der Junge und verschwand, so plötzlich wie er gekommen war. - Ein entsetztes Durcheinander von Stimmen klang aus dem Zimmer der Zwillinge. ,,Was solln wir nur tun, was solln wir nur tun???", fragte Hitomi immer wieder. ,,Jetzt beruhigt euch doch erstmal." Henry setzte sich auf Hitomis Bett. ,,Henry hat Recht. Wir sollten in Ruhe nachdenken." ,,Also auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass ein Digimon Hikari entführt haben muss oder vielleicht sogar dieser Junge.", meinte Henry mit möglichst ruhiger Stimme. ,,Dann werden wir sie eben zurückholen! Diesem Digimon zeigen wirs!", meinte Guilmon, ein Feuer von Kampfeslust glühte in seinen Augen auf. ,,Moumantai... es wird alles gut", Terriermon legte ein Ohr um Hitomis Schulter. Lopmon schritt im Zimmer auf und ab. ,,Es scheint wieder irgendwas in der Digiwelt vor sich zu gehen. Als ehemaliger Deva spüre ich das!" Es blieb stehen und richtete sich an die Kinder. ,,Wir müssen dringend etwas unternehmen", meinte Lopmon ernst. ,,Lopmon hat Recht. Irgendwas stimmt nicht", fügte Renamon hinzu. ,,Also steht es fest: Wir gehen erneut in die Digiwelt." Die Tamer nickten einander zu. ,,Wir brauchen alle: Takato, Rika, Kenta, Kazu, Ryo und ich. Alle andern bleiben hier", sagte Henry fest entschlossen. ,,Aber....", meinte Hitomi, wurde aber von Takato unterbrochen. ,,Nein. Ihr beide bleibt hier!" ,,Suzie und ich kommen auch mit", Lopmon schaute Henry fest an, es duldete keinen Wiederspruch. Henry schaute Lopmon kurz an. ,,In Ordnung, wir brauchen dich wahrscheinlich. Aber...pass gut auf Shuichon auf." ,,VERDAMMT NOCHMAL! NUN TUT NICHT SO ALS OB WIR LUFT WÄREN!" Hitomi stand breitbeinig da und schaute in die Runde. ,,Wir kommen mit, ob ihr wollt oder nicht!", fügte auch Minaki hinzu. Rika runzelte die Stirn. ,,Warum nicht? Kenta und Kazu sind damals auch ohne Digimon mitgekommen." Alle schauten verwirrt Rika an. ,,Nu~un gut", Henry räusperte sich. - Die Tamer (und Minaki und Hitomi) hatten vereinbart, sich am nächsten Morgen im Park zu treffen, an der Stelle wo sie damals, von Guilmons Versteck aus, in die Digiwelt gelangt waren. Takato hatte Juri erklärt sie sollte lieber in der realen Welt bleiben um hier alles im Auge zu behalten und die Tamer im Notfall zu benachrichtigen. ,,Mama." Minaki stand in der Türe zum Wohnzimmer. Ihre Faust ballte sich. ,,Ja Schatz?" Lächelnd drehte sich Reika um, als sie jedoch Minakis ernsten Gesichtsausdruck sah schaute sie besorgt aus. ,,Mama. Ich gehe in die Digiwelt." Reika schwieg,ein trauriges,besorgtes Schweigen, doch dann lächelte sie leicht. ,,Ich wußte das du eines Tages dorthin gehn würdest." Reika stand auf und ging zu ihrer Tochter. Ohne ein Wort zu sagen schloß sie Minaki in die Arme. - Am nächsten Morgen traffen sich alle wie vereinbart im Park.Minaki und Hitomi standen mit einem riesigen Rucksack bewaffnet vor den Tamern.Minaki hatte sich ein dunkelgrünes Kopftuch umgebunden, Hitomi trug ihr blaues um den Hals.Kampfbereit - so sah es zumindestens aus - standen sie nun da und warteten auf Anweisungen. ,,Habt ihr euren Eltern gesagt, dass wir wieder in die Digiwelt müssen?", fragte Rika. ,,Ja, meine Mutter wollte mich kaum gehn lassen." Kazu hielt die Hand an den Kopf und grinste breit. ,,Maki~hooooo." MarineAngemon schwirrte um Kentas Kopf. ,,Na ob MarineAngemon uns so eine große Hilfe sein wird ..." Kenta schaute beschämt in die Runde. ,,Also, lasst uns gehen." Sie betraten den Tunnel. ,,Wo ... ist denn der Eingang?" fragte Minaki unsicher. ,,Wenn wir wirklich in die Digiwelt gehen sollen wird sich das Tor öffnen", sagte Rika ernst. Sie hielt ihr Digivice in Richtung Tunnel. ,,Öffne dich, Tor zur Digiwelt!" Gespannt warteten sie. Plötzlich funkelte ein Licht auf, sie atmeten erleichtert auf. ,,Habt keine Angst wenn wir gleich fallen", sagte Henry und zog Minaki mit sich in das Loch. ,,Fa~aaaallen...???!!!" Minaki konnte den Rest des Wortes nur noch brüllen, denn schon ging es abwärts. Sie fielen vorbei an einem Gewirr aus Daten, es sah fast aus wie in einem Computer, fand Minaki. Ihnen wurde schwarz vor Augen. - Plumps. In mehreren Staubwolken prallten sie auf dem Boden auf und schlugen Krater in die Erde. Hitomi sprang auf und keuchte, Minaki sah sich verwundert um.Für die beiden Digiwelt-Erstlings-Reisenden war alles neu; Henry erinnerte sich noch genau daran, wie es für ihn gewesen war. Er fühlte sich fast zu Hause - das war doch fast krank?! Er war nur für kurze Zeit hier gewesen und trotzdem ... Er schüttelte den Kopf und verdrängte die Gedanken. Dann wandte er sich den anderen zu. "Wir haben ein Problem." Ryo sah ihn überrascht an. "Was denn?" "Wir haben leider überhaupt keine Idee, wo Hikari sich aufhält. Und wir können schlecht das nächstbeste Digimon fragen, oder glaubt ihr, dass jeder hier Bescheid weiß?" Takato runzelte die Stirn. "Verdammt. Daran hätten wir früher denken müssen, aber jetzt können wir es nicht mehr ändern." Er sah Hitomi an und grinste leicht. "Ich nehme nicht an, dass du spüren kannst, wo Hikari ist?" Hitomi verdrehte die Augen. "Red keinen Quatsch! Wir sind hier nicht in einem Manga und ich bin auch nicht Super Woman mit dem Schwesternradar." Sie begannen zu laufen. Hitomi und Minaki konnten nicht auf hören, sich staunend umzusehen, sie deuteten hier hin und dort hin, machten sich gegenseitig auf Dinge aufmerksam und tuschelten die ganze Zeit. Ansonsten war es still, jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Henry hatte irgendein seltsames Gefühl, doch er traute sich nicht, es auszusprechen, denn er glaubte nicht, die richtigen Worte zu finden, um auszudrücken, was er empfand. Plötzlich hob Terriermon den Kopf und stellte die Ohren auf. "Henry, da ist ein Digimon in der Nähe!", sagte es aufgeregt. Die Kinder blieben stehen und zückten ihre Digivices. Schon bald konnten sie einen Schatten sehen, der sich schnell in ihre Richtung bewegte. Rika checkte ihr Digivice: "Das ist ein Okimon!" Okimon war klein und rundlich, es hatte einen metallisch glänzenden Schuppen und sechs Beine mit scharfen Krallen. Aus seinem Schwanz sprossen spitze Stacheln. "Menschen!", quiekte es aufgeregt. "Hühü! Ich bin bereit für den Kampf! Stellt euch, ihr räudigen Fieslinge!" Rika verdrehte die Augen. "Hey, uns steht gar nicht der Sinn nach Kampf, OK? Such dir einen anderen gegner, wenn du dich unbedingt kloppen willst. Wir hätten bloß eine Frage an dich." "Hühü?" "Hat sich irgendetwas in der Digiwelt verändert? Es kommt mir alles so anders vor." Genau das war es, was Henry die ganze Zeit gefühlt hatte, jetzt fiel es ihm erst richtig auf: Irgendeine Veränderung war vor sich gegangen, aber er konnte nicht beschreiben, welche. Es fühlte sich alles anders an. Okimon sah sie schräg an. "Hühü", zischte es. "Die alten Herrscher sind verbannt. Es ist verboten, davon zu sprechen. Kein Ungehorsam!" Es wedelte rasch mit dem Schwanz und düste dann in einer großen Staubwolke von dannen. Die Tamer starrten sich ratlos an. Die Vier Souveränen verbannt? - Währenddessen lag ein Mädchen, in einem ganz anderen Teil der Digiwelt, in einer dunklen Gefängniszelle auf dem kalten Boden. Sie schlug die Augen auf. Der schwache Schein eines winzigen Fensters am Rande der Decke warf ein Dämmerlicht durch die Zelle. Hikaris Augen mussten sich erst an die Dunkelheit gewöhnen. Sie schaute sich um. Eine schwere Eisentür war der Eingang und Ausgang zu dieser Zelle. Hikari stand auf und rüttelte an den Stäben.Aussichtslos hier raus zu kommen, aber das war klar, dachte sie bedrückt. Hikari lehnte sich gegen die Wand und sank nieder. Wo um alles in der Welt bin ich hier nur gelandet? Ich kann mich kaum an etwas erinnern... Ich war doch noch in meinem Zimmer und jetzt bin ich hier ... ,,Oh, du bist aufgewacht." Eine Stimme tönte von der Türe zu Hikari rüber, erschrocken sprang sie auf. Ein Klicken ertönte und die Türe ging auf. Ein schwarzes Gestalt schritt in den Raum, die Türe fiel hinter der Gestalt wieder ins Schloß. ,,Wer ... wer bist du?" Hikari gab sich Mühe ihre Angst hinunter zu schlucken und Stärke in ihre Stimme mit reinzubringen, doch es gelang ihr nur schwer. Das Wesen schritt auf sie zu, angsterfüllt wich Hikari nach hinten aus und klammerte sich an den kalten Steinen der Wand fest. ,,Gestatten, mein Name ist Ladydevimon." Entsetzt fuhr Hikari zusammen: es war die Stimme die sie in ihren Gedanken gehört hatte. Doch jetzt hatte sie nicht den Hauch von Freundlichkeit in ihr und sie war nicht mehr so sanft, keine Stimme der man vertrauen konnte. ,,Ich bin ein Digimon. Du befindest dch hier in der Digiwelt, Kleine.", fuhr Ladydevimon fort. ,,Di-gimon..?", stotterte Hikari. - Vor den Freunden erstreckte sich ein großer Urwald. Es war heiss und sie waren froh endlich in die Schatten der Bäume treten zu können. Sie machten Rast und liessen sich in das weiche Gras fallen. Guilmons Magen knurrte. ,,Haben wir nicht noch etwas von den Keksen ... Takato?" Takato schüttelte den Kopf und lächelte Guilmon etwas zerknirscht an. ,,Die hast du schon alle aufgegessen." Renamon trat aus dem Dickkicht hervor, in den Händen hielt es einige Früchte. ,,Ich denke, die kann man essen." Es warf sie in die Mitte der Jugendlichen. Gierig griffen sie zu. ,,Du bischt ein Schaz", sagte Kazu mit vollem Mund. Minaki setzte sich neben Hitomi und reichte ihr eine schmackhaft aussehende, rote Frucht. ,,Hier." Sie lächelte Hitomi an. Hitomi blickte traurig auf und lächelte müde zurück. ,,Mach dir nicht so viele Gedanken. Ich bin mir sicher das wir sie finden werden. Schließlich haben wir Tamer dabei." Minaki biss herzhaft in die Frucht. Henry lachte als er Minakis verdutztes Gesicht sah, denn die Frucht war so saftig, dass ihr der Saft überall ins Gesicht spritzte. Die Tamer ahnten nicht das sie beobachtet wurden. Zwei große gelbe Augen schauten von einem Baum zu ihnen herab.Das maskierte Digimon, mit dem Schwanz und den scharfen Klauen einer Echse, wies mit seinem Schwert auf die Gruppe. Dann verschwand es so plötzlich wie es gekommen war. - Neo raste über die Steppe, getragen von seinem Partner Devidramon. Er wusste ganz genau, was er zu tun hatte. "Schneller", knurrte er das hässliche Digimon an, das ihm sofort gehorchte. Diese nervenden Tamer hatten es wahrhaftig geschafft, wieder in die Digiwelt einzudringen. Womöglich wollten sie auch noch die Herrschaft Gulfmons beenden. Dabei hatte dieses der Digiwelt endlich wieder Disziplin beigebracht ... er würde alles tun, um Gulfmon zu unterstützen. Es erwartete ihn sicher eine fürstliche Belohnung. Das, was er zuerst zu tun hatte, war ihm klar. Er musste Gulfmon so schnell wie möglich Bescheid sagen, dass die Kinder in die Digiwelt gelangt waren. Dann konnte der Herrscher seine Schergen ausschicken und sie beseitigen. Und Neo für seine Treue und Hilfe belohnen. - Derweil gingen im Palast des Herrschers ganz andere Dinge vor sich. Hikari kniete an Händen und Füßen gefesselt und von LadyDevimon bewacht vor Gulfmons Thron im Thronsaal und wimmerte. Der Herrscher sah sie aus ausdruckslosen Augen an und wiederholte mit tiefer, aggressiver Stimme seine Forderung. "Erzähle mir über die reale Welt, Menschenmädchen, die du von dort kommst und weißt." Hikari biss die Zähne aufeinander, fest entschlossen keinen einzigen Ton zu sagen. Gulfmon starrte sie an und winkte dann LadyDevimon, das einen Schritt näher trat. "Hör mir mal zu, Kleine", sagte es zu Hikari hinabgebeugt. "Ich bin zu deiner persönlichen Bewachung aufgestellt worden. Ich habe dich entführt und du weißt so gut wie ich, dass ich auch noch ganz andere Dinge tun werde, wenn du jetzt nicht sofort tust, was Gulfmon sagt." Hikari sah verängstigt zu ihr auf und überlegte fieberhaft. Immerhin konnte sie lügen. Und eine Gegenforderung stellen. Es musste doch einen Weg geben, aus dieser Klemme auch wieder hinauszukommen. Sie holte tief Luft. "Nur, wenn ich mich frei im Palast bewegen kann", sagte sie laut und versuchte ihrer Stimme so viel Mut zu verleihen, wie es nur irgend ging. LadyDevimon zischte wutentbrannt und machte Anstalten, Hikari zu treten. Gulfmon hob achtungheischend die Hand und das LadyDevimon trat zähneknirschend einen Schritt zurück. "Ich würde mit ihr abrechnen, wenn Ihr es mir nur erlaubtet", knurrte sie zu Gulfmon. "Lass das Menschenkind in Ruhe", sagte Gulfmon mit tiefer Stimme. "Zu gegebener Zeit wird es reden. Und bis zu diesem Zeitpunkt werden wir uns gedulden können. Wir haben Zeit. Sehr viel Zeit." In diesem Moment schwangen die großen Portaltüren des Saales auf und ein FlyBeemon surrte hinein, gefolgt von einem Jungen und einem klobigen Digimon. "Neo wünscht euch zu sprechen, großer Herrscher", schnarrte das FlyBeemon und verbeugte sich. Auch Neo deutete einen Knicks an. Gulfmons Blick wanderte hinüber zu den drei Ankömmlingen. "Es sei ihm gewährt", sagte es dann mit tiefer Stimme. "Entferne dich, FlyBeemon." Nachdem das Digimon den Saal verlassen hatte, schwangen die Türen wie von selbst wieder zu. Alle Blicke waren auf den Jungen und das Digimon gerichtet. Auch LadyDevimon hatte ihre Aufmerksamkeit von Hikari gewendet, was es dieser ermöglichte, sich den Kopf zu verrenken, um den Jungen zu sehen. Aus einem unbestimmten Gefühl her prägte sie sich jedes Detail an ihm ein - sie hatte das Gefühl, es könnte später noch einmal wichtig sein. "Meister." Neo beugte den Kopf. "Was ist, Menschenjunge?" Gulfmons Stimme kam schnell, Hikari vermutete, dass er auf die Antwort wartete. Es schien etwas vor sich zu gehen. "Die Tamer und zwei partnerlose Mädchen sind in die Digiwelt eingedrungen. Ich konnte sie von fern beobachten." Neo sprach ruhig und fast ausdruckslos. Hikari fragte sich, ob dieser Junge aus eigenem Willen handelte. Dann erst kam ihr die Bedeutung seiner Worte in den Sinn und sie schrie leise auf. LadyDevimon fuhr herum. "Sind es also deine Freunde?", fragte sie überflüssigerweise und in ihrer Stimme war ein höhnischer Unterton. "Dann dürfte also auch deine Schwester dabeisein, habe ich nicht Recht?" Tränen stiegen in Hikaris Augen und das war für LadyDevimon Antwort genug. Es wendete sich wieder an Gulfmon. "Meister", sagte es. "Diese Kinder sind gefährlich für den Erhalt Eurer Macht. Ihr müsst sie beseitigen. Ich werde alles tun, um Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen!" "Ebenso könnt Ihr auf mich zählen", ließ sich Neos Stimme vernehmen. "Gut." Gulfmon blieb ruhig und gelassen, aber wenn Hikari sich nicht täuschte, war da etwas wie Kampfeslust und Aufregung in seiner Stimme - nur eine Spur, und kaum hatte sie sie vernommen, schien es ihr schon wie eine Täuschung. "Doch ich weiß etwas Besseres." LadyDevimon horchte auf. "Was, Meister? Teilt es uns mit!" Hikari zitterte am ganzen Körper. Sie konnte sich denken, was nun kommen würde. Und es kam. "Wenn du, Menschenmädchen aus der realen Welt, uns nicht über deine Herkunft erzählst, so werden deine Freunde und deine Schwester sterben." Es klang ruhig und gelassen. "Doch wenn du uns über die reale Welt berichtest, dann verschone ich deine Freunde. Nun - zumindest werde ich sie am Leben lassen." Es klang eine Spur von Überheblichkeit in seiner Stimme mit. "Du siehst also, dass du das Leben deiner Leute in der Hand hältst." Und mit leiser, stockender und zitternder Stimme begann Hikari zu sprechen. Ihr Gesicht war tränenüberströmt. Dieses Mädchen ist sehr schwach. Das war alles, was Neo dachte. - Henry strich einen Ast beiseite. Schwer atmend blieb er stehn und zog sich seine Jacke aus. Minaki rempelte gegen ihn und blieb ebenfalls stehn und wurde rot. Henry schaute sie an und zog eine Grimasse. ,,Es ist wirklich verdammt warm. Und ... hat irgendwer eine Ahnung wo wir uns überhaupt befinden?" Die andern waren ebenfalls dazu gekommen. ,,Irgendwie hab ich das Gefühl wir laufen im Kreis...", jammerte Hitomi und strich sich durch die Haare. ,,Ich hab Durst", maulte auch Suzie rum. Lopmon blickte sie aufmunternd an. ,,Wahrscheinlich habt ihr Recht, es ist wirklich schwachsinnig einfach nur der Nase nach durch diesen Urwald zu rennen", meinte Rika. ,,Cyberdramon, bitte schau mal ob du irgendwo einen Rastplatz oder ähnliches siehst", sagte Ryo in einem herrischen Tonfall zu seinem Digimon. ,,Und schau ob es da eine Quelle gibt", fügte Kenta hinzu, den Blick auf Suzie gerichtet. Das große Drachendigimon knurrte und erhob sich, es knackte, als es durch das Geäst brach. Es dauerte nicht lange als Cyberdramon auch schon wieder mit einem Krachen auf den Boden aufkam. ,,Nicht weit von ihr können wir Rast machen", knurrte es. Cyberdramon wischte mit ein paar Krallenschlägen die Büsche beiseite und schon wenig später konnten sie eine Lichtung sehen. ,,Ich höre Wasser", sagte Kazu zu Suzie. Und tatsächlich, vor ihnen breitete sich eine große Lichtung aus. Und ein Bach lief durch den Dschungel. Erleichtert ließen sich die Kinder ins Gras fallen. Ein Teil der Gruppe lief zum Bach, auch die Digimon tranken begierig das kalte Nass. Einige Digignome schwirrten um den Bach, es waren jedoch nicht viele. Ein weiterer Hinweis darauf, dass irgendwas in der Digiwelt nicht stimmte, normalerweise sah man ständig Digignome durch die Gegend schwirren; doch den Kindern war aufgefallen das die Anzahl rapide zurück gegangen war, sie waren die ersten Digignome die sie sahen. Minaki schlug ihren Rucksack gen Boden und setzte sich neben Henry, sie begann den Inhalt des Rucksacks auszupacken. ,,Ich lasse ihn hier, er ist nur eine Last für uns." Minaki kramte mehrere Sachen raus. Ein Taschenmesser, eine kleine Taschenlampe, einen Notfallkasten und einige Bücher mit Aufschriften wie ,,Überleben in der Wildnis" und ,,Pfadfindertaschenbuch - der nützliche Ratgeber" Henry runzelte die Stirn. ,,Ich dachte wir bräuchten sowas." Minaki wurde etwas rot und schaute verlegen auf den Krempel. ,,Als wir das erste Mal hier her gekommen sind war es ähnlich." Henry grinste sie an. ,,So. Lagebesprechung", rief Rika plötzlich und setzte sich im Schneidersitz auf den Boden. Die andern kamen dazu und setzten sich ebenfalls. ,,Vorschläge?" Rika blickte in die Runde. ,,Tatsache ist, dass wir keine Ahnung haben wo sich Hikari im Moment aufhält", stellte Takato fest. Stille folgte. Man schaute sich gegenseitig an und dachte nach. Sie merkten nicht, dass sie mal wieder beobachtet wurden. Das kleine maskierte Digimon blickte mit seinen gelben Leuchtaugen zu ihnen herüber. Sein Blick schweifte von einem zum andern und es erblickte die Digivices. Gewissenhaft nickte es und trat hervor. ,,Seit ihr Digiritter?" Erschrocken blickten die Kinder zu dem Digimon hinüber. ,,Was..?! Äh....ja!" stotterte Takato verwirrt. Das Digimon ging auf sie zu. ,,Endlich. Wir hatten gehofft, dass ihr kommen würdet!" Mehrere Digimon traten aus dem Dickicht hervor: Ein Muchomon, einige eigenartige Affendigimon und mehrere Mikemon. ,,Ich bin Kotemon. Dieser Wald gehört einem der vier Souveränen. Doch sein Schutz hat uns verlassen. Vor ein paar Tagen kamen Digimon hierher und brachten einige Digimon des Dschungels um, sie luden sie, nehme ich an." ,,Wie grausam..." Hitomi war entsetzt. ,,Endlich seit ihr da. Ihr werdet doch alles wieder in Ordnung bringen, nicht wahr?" Das Muchomon watschelte neben Kotemon. ,,Bitte, helft uns! Sie knechten uns und verwandeln uns in böse Digimon!" ,,Einige sind auch freiwillig mitgegangen, weil sie dann digitieren können mithilfe der schwarzen Digimon." Die Dschungel Digimon sprachen aufgeregt durcheinander und traten ebenfalls neben Kotemon. ,,Hey,hey immer mit der Ruhe!" Kenta hob beschwichtigend die Hände. ,,Wir werden euch helfen. Denn eine von uns wurde entführt. Ein Mädchen, blonde Haare", meinte Takato. ,,Meine Schwester. Sie heißt Hikari" brachte Hitomi eilig hervor. "Sie sieht genauso aus wie ich! Nur ihre Augen sind anders ..." Die Digimon blickten sich untereinander an, dann schüttelte Kotemon den Kopf. Enttäuscht blickte Hitomi auf den Boden. - Devidramon hastete mit seinem Herrn Neo durch die Wüste. Neo erspähte schon in der Ferne den Dschungel in dem sich die Tamer befanden. ,,Schneller!", befahl er. Das Devidramon knurrte und legte noch einen Zahn zu. Plötzlich sprang es in die Luft und flog. Bald hab ich euch, Digiritter und dann gibt es eine fürstliche Belohnung. Ladydevimon wird alt aussehen gegen mich. Höhnisch lachte Neo und blickte mit seinen kalten Augen in Richtung Dschungel. - Kotemon riss seine Augen auf. ,,Was ist los?" ,,Ein Digimon kommt", meine Renamon, sein Fell sträubte sich. Auch Guilmons Blick verhärtete sich und es schaute gen Dschungel. ,,Zurück!", befahl Kotemon.Die Digimon wuselten zurück ins Dickicht. Kotemon zückte sein Schwert. ,,Diesmal werde ich den Dschungel mit allen Mitteln verteidigen!" Oh mann, selbst so ein kleines Digimon kann sich mit seiner ganzen Kraft dem Feind entgegen stellen, dachte Minaki. Es ist so mutig! Sie sind alle so mutig! ,,Ihr seit ja gar nicht so schlecht." Die kalte Stimme von Neo ertönte aus dem Dunkeln. Devidramon trat aus dem Gebüsch, neben ihm Neo. Rika schaute auf ihr Digivice. Devidramon Level:Champion böses Drachen Digimon Typus: Virus Attacken: Rotes Auge und Rote Kralle ,,Champion! Damit müssten wir doch leicht fertig werden", lachte Rika höhnisch. Die Tamer zückten die Digivices. Zu ihrer Überraschung blieb Neo völlig regungslos und nur breitgrinsend vor ihnen stehen. ,,Gut du willst es nicht anders! Digi Modify Digitation!!!!!", rief Rika und zog die Karte durch. Doch nichts geschah. Kein Funkenregen, kein Blinken und vorallem: keine Digitation. Kampfbereit, aber doch sichtlich verdutzt stand Renamon da und wartete auf die Kraft die es durchfließen sollte, doch es geschah nichts. Neo konnte sich nicht mehr halten. Laut lachend blickte er zu den Tamern. ,,Was habt ihr denn für veraltete Dinger?" Er nickte mit dem Kopf in Richtung Digivices. Dann wurde er schlagartig wieder ernst und zeigte seine beiden Arme. Lange glänzende Schnüre hingen an ihnen, sie führten zu zwei Digivices die an Neos Handgelenken befestigt waren, sie glänzten schwarz. ,,Wa....Was ist das?!", stotterte Takato entsetzt. ,,DAS sind die Digivices, die weiterentwickelte Trainer haben. Mit ihnen digitieren die Digimon noch weiter und werden noch stärker. Aber war ja klar, dass ihr noch diese veralteten Digidinger habt durch die man lustig Karten scannt." Arogant lächelte er. ,,Diese neuen Digivices nennen sich DX-Power, Deluxe-Power.Sie funktionieren per Gedankenübertragung." Die Tamer wechselten stumme Blicke. Verdammt.... Was meint er zum Teufel mit Gedankenübertragung? Auf ein noch höheres Level digitieren? Geht sowas? ,,Ich sehe, ihr seit wirklich nicht auf dem neusten Stand. Nun ja ...und eigentlich keine Gegner für mich. Aber Auftrag ist Auftrag." Neo nickte seinem Digimon zu. ,,Mach sie kalt." - Devidramon stürmte los. Für einen Sekundenbruchteil standen die Tamer reglos da, doch plötzlich sprang ein kleines Digimon mit wehendem Umhang vor sie: Kotemon. ,,Feuermaske!" Eine Feuerwoge traf Devidramon mitten ins Gesicht. Erzürnt brüllte es und schlug den Kopf hin und her um die Flammen zu löschen. Die Tamer starrten auf Kotemon. ,,Verdammt Kotemon! Komm da weg, das ist viel zu gefährlich!", schrie Henry. Kotemon ist echt mutig ... so klein und es kämpft doch, auch wenn es nichts ausrichten kann ... Minaki schaute zu Kotemon. Devidramon schaute böse zu der Gruppe. Neo holte mit der Hand aus und schlug Devidramon mit einem der silberglänzenden Bänder an seinem Arm. Devidramon knurrte und hob die Hand. ,,Rote Kralle!", knurrte es. Eine Woge von roter Energie wirbelte die Digimon zurück. ,,Lopmon! Terriermon!", riefen Suzie und Henry wie aus einem Munde. ,,Gluthagel!" Ein Glutregen praselte auf Devidramon nieder. Doch die Attacke schien ihm nichts auszumachen. Es schüttelte sich und brüllte. Auch Renamon und Guilmon griffen an, doch vergebens, Devidramon juckte dies noch nicht mal. ,,Oh mann, ich hatte wirklich mehr erwartet!" Neo runzelte die Stirn. ,,Verdammt! Warum bringen die Attacken nichts!", fluchte Henry. Die Attacken der Digimon die aus der realen Welt stammen nützen nichts ... dachte Minaki. Minaki stellte sich neben Kotemon. Sie wusste selbst nicht warum sie das tat, schließlich war ihr Kampf gegen das Digimon sowieso sinnlos. Doch irgendwas zog sie zu Kotemon. Devidramon blickte scharf in Minakis Richtung und setzte zur Attacke an. ,,Minaki!", schrie Henry. Ein starkes Mädchen, wird ihr aber nichts bringen. Neo lachte innerlich. Entsetzt schaute Minaki der Pranke entgegen. Doch im letzten Moment, als sie schon dachte es wäre aus gewesen mit ihr, hielt ein kleines Schwert die Kralle zurück. ,,Donnerhandgelenk!" Devidramon wich zurück. ,,Bist du wahnsinnig geworden?!" Henry lief zu Minaki. Minaki blickte stumm auf den Boden. Nein, sie blickte auf ihre Hände. Henry schaute ebenfalls hinab und erstarrte. An Minakis Handgelenken waren dunkelblaue DX-Digivices. - Währenddessen in einem anderen Teil der Digiwelt ... Hikari lag auf ihrem Lager. Das Stroh war zwar feucht, kratzig und wahrscheinlich auch voller Läuse, aber was besseres gab es nicht und sie achtete auch gar nicht darauf. Starr hatte sie ihren Blick gegen die Decke gerichtet, von der es ab und zu kalt tropfte, und fragte sich, ob sie das Richtige getan hatte. Und wer zum Teufel war dieser Junge gewesen ... ? Vielleicht habe ich die anderen verraten. Es tropfte von der Decke, der einzige Ton in der vollkommenen Stille. Vielleicht hält Gulfmon nicht Wort ... Tropf. Vielleicht sind sie schon tot ... Klopf. Vielleicht ... Ein lautes Krachen. Hikari setzte sich auf und starrte wie entgeistert auf ein kleines Loch in der Wand, um das sich der Staub wallte. Ziegelsteine lagen herum und ein kleines Digimon richtete sich hustend auf. Hikari erschrak. Was wollte es von ihr ... ? Von Gulfmon konnte es nicht geschickt worden sein. Sonst wäre es sicher durch die Tür gekommen. Sie betrachtete es genauer. Es hatte hellbraunes Fell, war rundlich gebaut und trug eine Mütze in Form eines Hamburgerbrötchens und einen rotweißen Kragen. Nein, entschied Hikari, die Schergen von Gulfmon sind alle hässlich und das hier ist ziemlich süß. Das ist bestimmt keiner von den Bösen. Sie musste über ihre kindlichen Gedanken lächeln. Das Digimon setzte sich hin, sah sich mit den kleinen Knopfäuglein um, kratzte sich am Kopf und sah etwas ratlos aus. "Das ist aber nicht der Ort, an dem ich eigentlich landen wollte", sagte es hilflos. "Wo wolltest du denn landen?" Hikari musterte es. "In der realen Welt! Da gibt es nämlich Burger." Es grinste über das ganze Gesicht und sah Hikari an. "Magst du Burger, Kleiner?" Hikari überlegte. Vielleicht kann es mir helfen ... "Ja!" Es grinste noch breiter. "Und Chicken McNuggets und Ketchup und Majo und Cola und Fishburger und Pizza und Pommes und ..." "Wie heißt du überhaupt?" "Burgermon." Das war ja klar gewesen. "Weißt du was?" "Was denn?" Burgermon sah sie fragend an. "Ich mache dir einen Vorschlag ... Mit Burgern." Das kleine Digimon wirkte sehr interessiert. - Zurück zu Minaki, Hitomi und den Tamern. "Du bist ... ein Tamer!" Fassungslos starrte Henry auf die DX-Powers um Minakis Handgelenken. Doch Minaki war genauso überrascht wie er. Ich kann ihnen helfen! schoss es ihr plötzlich durch den Kopf und sie sah Kotemon an. Das Digimon blickte zurück und sie nickten sich zu. "Los gehts!", schrie Minaki entschlossen. Kotemon sprang vor Minaki und stellte sich Devidramon entschlossen gegenüber. Neo runzelte die Stirn. ,,Na da bin ich ja mal gespannt." Er gab einige Daten mithilfe der Digivices durch. Devidramon reagierte sofort und schoss eine Feuerladung auf Kotemon. ,,Kotemon ausweichen!!" Das kleine, ninjaartige Digimon wich gekonnt aus. Minaki blickte verwirrt auf ihre Digivices, wenn sie ehrlich war, wusste sie gar nicht wie sie funktionierten. Minaki drückte auf einen der Knöpfe. Nervös schaute sie was passierte. Plötzlich erschien ein dreidemensionales Bild von Kotemon. Kotemon Level: Rookie Mutanten Digimon Typus: Datei Attacken: Donnerhandgelenk und Feuermaske Ihr Blick glitt zu Kotemon, das verzweifelt versuchte den Angriffen Devidramons auszuweichen. Verzweifelt warf es ihr einen Blick zu. Auch die anderen Digimon wurden immer wieder von den Angriffen Devidramons weggeschleudert. Ihre Tamer zogen eine Karte nach der andern durch das D'arc, leider nur erzielten die Angriffe nicht die volle Wirkung. ,,Verdammt tu was, Minaki! Das ist kein Spiel!" Rika blickte sie ärgerlich an. ,,Donnermaske, Kotemon!" donnerte Minaki los. Kotemon sprang hoch und warf einen Gluthagel auf Devidramon. Erneut jaulte es. ,,Seine Kampfstärke beträgt 1017 die von Kotemon nur 780 , unternimm was!" ,,Kotemon, du musst digitieren!", rief Minaki verzweifelt. Kotemon landete neben ihr. ,,Wie denn? Ich würd ja gern!" Es schaute sie verzweifelt an. Die Digimon atmeten schwer, nur noch einige Hiebe und der Kampf war beendet. Doch plötzlich hielt Devidramon inne, sein Kopf ruckte zu Neo herum. ,,Komm, Devidramon." Er schaute ernst auf sein Digivice, dann sprang er auf den Rücken des großen, klobigen Drachen Digimon. Verwirrt schauten die Tamer ihn an. ,,Ihr habt Glück. Ich muss los, aber nächstes Mal seit ihr dann dran." Neo lächelte etwas zerknirscht, wohl enttäuscht über den ungeplanten Ausgang des Kampfes. Devidramon hob sich in den Himmel und schwand über die Wipfel der Bäume. ,,Was..?" Minaki schaute zu den anderen. Hitomi trat neben sie und legte ihr ihre Hand auf die Schulter. ,,Gott sei Dank", murmelte sie erleichtert. - Wenig später traf Neo im Palast Gulfmons ein. Er betrat den großen dunklen Raum. Die Halle war riesig, in der Mitte der Halle war ein riesiger Feuersee, nur ein Weg führte zur Mitte des Raumes, zum Trohn und Altar Gulfmons. Neo deutete einen Knicks an. Ein riesiges geflügeltes Digimon trat hervor, vier große, kräftige pferdeartige Beine hielten den schweren Körper aufrecht. Ein langer dünner, aber doch muskulöser Oberkörper und ein majestätisch aufgerichteter Kopf blickten in die Leere. ,,Ich kam einen so langen Weg hierher um dann so enttäuscht zu werden." Neo blickte verwirrt zu dem dunklen Lord hoch. ,,Was ist geschehen?", fragte Neo ehrfürchtig. ,,Das Menschenmädchen ist geflohen", donnerte seine Stimme zur Antwort durch den Raum. ,,GEFLOHEN!" brüllte es zornentbrannt. ,,Such sie......such sie...." Seine Stimme schien einem Flüstern gleich zu kommen. Dann drehte es sich um und mit donnernden Hufen, die ein Echo durch die große Halle ertönen ließen, schwand es zurück in die Schatten. - ,,Er ist zu stark....", sagte Takato traurig. ,,Wir können einfach nicht digitieren", meinte Guilmon. ,,Interessant." Rika betrachtete Minakis Digivices. ,,Kannst du sie abnehmen?" ,,Nein, sie scheinen wie festgewachsen zu sein." Minaki zog an einem der Digivices. Sie befanden sich nun auf einem steinigen Pfad in Richtung Berge.In der Digiwelt änderte sich die Vegetation sehr schnell und drastisch, befanden sie sich eben noch in einem dichten Dschungel so waren sie nun in einer steinigen Einöde. Kotemon, das mit ihnen gekommen war und nun hinter seinem Tamer hertrottete, meinte, sie würden auf einem der Berge einen Altar zu Ehren des großen Himmeldrachen Azulongmon finden, einem der vier Souveränen. Es sollten nicht mehr als zwei Tagesmärsche sein, hatte es gesagt. Sie waren nunmehr als drei Stunden unterwegs. ,,Denkt ihr wirklich, es bringt was zu diesem Azulongmon zu gehn?", keuchte Hitomi trotzig und müde. ,,Da bin ich mir sicher. Er hat uns schon einige Male geholfen", sagte Henry aufmunternd. ,,Sofern er überhaupt noch da ist. Okimon meinte doch die vier Souveränen wären ,,verbannt" worden", gab Rika zu überlegen. ,,Na wir werden es ja sehen", hakte Takato das Gespräch ab und konzentrierte sich ganz darauf mit den Digimon und vorallem mit Guilmon Schritt halten zu können. - Etwas weiter entfernt von den andern stapften zwei einsame Gestalten durch die Wüste. Sie hinterließen Fußspuren im Sand, doch der aufkommende Sturm - am Horizont ballten sich schwarze Wolken - würde sie sicher beseitigen. Trotzdem konnte Hikari nicht umhin, sich immer wieder besorgt umzudrehen. Burgermon quatschte unentwegt von Fast Food, und Hikari hatte das Gefühl, ihr Magen knurrte so laut, dass die dunklen Schergen Gulfmons ihnen allein schon wegen diesem Geräusch auf die Spur kommen könnten. Außerdem waren da ja noch die Spuren, und sie mussten einen Unterschlupf finden, bevor der Sturm losbrach. Burgermon war gerade bei einer umfassenden Beschreibung eines Big Macs angekommen, als Hikaris Gedanken abschweiften und sie erneut an die große Flucht dachte. Sie hatte so viel Glück gehabt, dass sie überhaupt hinausgekommen war ... Nachdem sie eine Art "Pakt" mit Burgermon geschlossen hatte - sie nahm es später mit in die reale Welt und ging mit ihm bei McDonald's essen, dafür half es ihr hier heraus - hatten sie zu graben begonnen. Bald schon hatte Hikari herausgefunden, weshalb Burgermon überhaupt in den Palast hatte eindringen können: Die Zelle war nicht, wie sie vermutet hätte, mitten im Palast (ausbrechende Gefangene hätten sich in diesem Fall erst durch den ganzen Palast kämpfen müssen), sondern innerhalb der Randmauern! Das verschaffte ihnen natürlich einen großen Vorteil. Auf diese Weise mussten sie nicht erst noch durch den Wohnsitz Gulfmons kämpfen. Schon bald hatte sie es mit Burgermons Hilfe geschafft, ein Loch in die Wand zu schlagen, das so groß war, dass sie hindurch kriechen konnte. Das Dumme war nur: Dahinter war noch eine Mauer. Mittlerweile schmerzten ihre Finger, und sie fürchtete, durch den Krach Wächter heranzurufen. Zum Glück betrat nie jemand die Zelle - Essen wurde von außen durch eine Klappe mit Zahlencode geschoben. Aber wenn sie zu laut wurden, dann erregte das sicher Verdacht. Sie gruben trotzdem weiter. Nach einigen Stunden hatten sie auch die zweite Mauer geschafft und dahinter war, Gott sei Dank, keine weitere Mauer, sondern ... getrocknetes Lavagestein. Sie zwängten sich durch das Loch und fanden sich auf Gulfmons Ländereien wieder: Es sah aus wie nach einem Vulkanausbruch. Überall war festgewordenes Lavagestein, und ab und zu grummelte es tief in der Erde. Der Himmel war blutrot und ein Schweigen herrschte, so still, dass Hikari das Blut in ihrem Kopf rauschen hörte. Gemeinsam mit Burgermon sammelte sie einige Steine zusammen und stopfte das Loch wieder aus. Dann begannen sie zu laufen. Nach einiger Zeit hörten sie lautes Geschrei und wandten sich um. Durch ihr Fluchtloch linste ein hässliches Digimon - sie erkannte eins der ekligen Viecher, die sie zu Gulfmon gebracht hatten - und brüllte ihr hinterher. Von Panik gefasst begannen sie zu rennen. Sie waren entdeckt worden! Hikari war sich sicher, dass sie bald in einer viel dunkleren Zelle stecken würde. Und dass LadyDevimon ihre Drohungen wahrmachen würde. Und davor hatte sie Angst. Die Verfolgung begann. Sie rannte so schnell wie noch nie in ihrem Leben. Kampf kam nicht in Frage - es waren drei der großen hässlichen Digimon, die sie verfolgten, und sie durfte das kleine Burgermon nicht in Gefahr bringen. Außerdem hatten sie keine Waffen. Sie rannten und rannten und rannten, wichen ab und zu den Attacken ihrer Verfolger aus und bemerkten nicht, wie sich der Boden veränderte. Wo zuerst noch Lavagestein gewesen war, begann nun die Wüste. Hikari keuchte. Ihr Atem ging unregelmäßig, ihre Beine fühlten sich an wie Pudding und die Verfolger holten auf. Sie würden es nicht schaffen ... Plötzlich tauchten Büsche vor ihr auf dem Sand auf. Eine Oase! Ihr kam eine Idee. Sie zischte Burgermon zu: "Hör mir zu! Du rennst nach links und ich nach rechts. Wir treffen uns in der Mitte der Oase." Burgermon nickte pfeifend und bog ab. Hikari drehte sich herum und blieb stehen. "Hier bin ich!", schrie sie mit sich überschlagender Stimme und ging in die Hocke. Die Digimon hielten an. Hikari zog sich ihr Halstuch aus und legte es in den Sand. "Seht ihr mich? Ich bin sehr wichtig. Ein großer Zauber liegt auf mir. Ich bin ... der Schlüssel zur Digitation. Nur mit mir könnt ihr stärker werden." Beim Reden schaufelte sie unbemerkt Sand in ihr Halstuch. Mit flinken Fingern knotete sie es zu, ohne den Blick von den Digimon zu nehmen. Ich hoffe bloß, Burgermon flieht, dachte sie ängstlich. Und bitte lass meine Sandbombe wirken ... Mit einem Mal sprang sie auf und schleuderte die Sandbombe in die Mitte der Digimon. Das Halstuch platzte auf und der Sand flog nach allen Seiten - den Digimon in die Augen. Sie schrien und schüttelten die Köpfe, um den Sand aus den Augen zu bekommen. Hikari flog herum und rannte zur Oase. Sie schlug sich durch die Büsche und Bäume und achtete nicht auf Zweige, die ihr ins Gesicht schlugen. Nach einer Weile hatte sie die Mitte er Oase erreicht - Burgermon saß auf einem Stein und malte Würstchen in den Sand. Sie packte es sich und zog es in ein Gebüsch. "Wir müssen jetzt gaaaanz leise sein", zischte sie ihm zu. Burgermon sah sie mit großen Augen an und nickte. Hikari starrte es an und richtete ihren Blick dann auf den Boden. "Verbuddel dich", flüsterte sie Burgermon zu. Sie begannen sich mit Sand zuzuschaufeln, um sich der Umgebung anzupassen. Kurze Zeit später polterten ihre Verfolger durch die bäume. Sie waren wutentbrannt und rissen alles auseinander, was ihnen in den Weg kam: Büsche, Bäume, Steine. Hikari zitterte unter der Schicht von Sand. Der raue Sand kratzte auf ihrer Haut und geriet ihr in Nase und Augen. Jetzt durfte sue bloß nicht niesen oder sich sonstwie bemerkbar machen ... Und hoffentlich spielte Burgermon mit ... Sie hatten wahnsinniges Glück. Blind vor Wut donnerten die Digimon vorbei. Schon nach kurzer Zeit verklangen ihre Schreie in der Ferne. Hikari richtete sich auf und schüttelte den Kopf. Der Sand flog aus ihren Haaren nach allen Seiten. Sie grub Burgermon aus. "Das war knapp, Kleiner", sagte sie erleichtert. Die feindlichen Digimon gaben ihre Suche nach der Nadel im Heuhaufen auf und hielten es für besser ihrem Herrn Bescheid zu sagen. Und genau das machte Hikari jetzt Angst. Bald würden sie wieder kommen, da war sie sich sicher, und dann gab es keinen Ausweg mehr. Plötzlich blieb sie ruckartig stehen, das kleine Digimon prallte gegen ihre Beine und plumste auf seine vier Buchstaben. Mit den großen braunen Hundeaugen schaute es Hikari verwirrt an. ,,Sieh mal, da hinten", meinte Hikari und deutete mit dem Finger auf einige Berge, die sich, nicht weit von ihnen, in die Höhe erstreckten. ,,Schaffen wir das, bevor der Sturm anfängt?", sagte sie mehr zu sich selbst als zu Burgermon. ,,Also wenn es da Burger gibt auf jeden Fall!" Ohne noch ein Wort zu sagen trappelte Burgermon los. Verdutzt schaute das Mädchen dem kleinen watschelnden Etwas nach, dann lachte sie und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Wenig später erreichten die beiden die Felsen. ,,Da können wir rein!" Burgermon trappelte zu einem kleinen Verschlag. Das kleine Digimon verschwand im Dunkeln, plötzlich äugte sein Kopf hervor. ,,Wo bleibst du denn?" Hikari krabbelte in die kleine Nische. Es knackte unter ihren Füßen, sie hockte sich hin und griff auf den Boden, ihre Finger berührten ein Stück Holz. Sie hob es auf und kramte in ihrer Tasche herum. Gott sei Dank hatte sie noch das Feuerzeug in ihrer Tasche, sie hatte es sich gekauft weil, es so niedlich war. Viele kleine Häschen waren darauf abgebildet. Eigentlich kindisch, fand Hikari und lächelte verlegen in sich hinein. Dann zündete sie das Holzstück an. Der Schein der Flamme hellte die Hölle ein wenig auf. Burgermon schaute sich die Höhle genauer an, wahrscheinlich suchte es nach Burgern, Pommes oder anderem Fastfood, dachte Hikari. - Wieder zurück bei den Tamern. Auch sie hatten die schwarzen Wolken am Himmel bemerkt und hatten sich einen Unterschlupf gesucht. Sie hatten es etwas einfacherer, den Guilmon zündete mit seinem Feuer einige Blätter und Holzstücke an. Erschöpft saßen die Freunde gegen die Wand gelehnt in der Höhle, einige waren schon am schlafen, so auch die Digimon, die sich auf einem Haufen aneinandergekuschelt hatten, und andere, wie zum Beispiel Takato, Kenta und Kazu, unterhielten sich über die neusten Kampftechniken. Renamon, Ryo und Rika saßen am Feuer und unterhielten sich gedämpft, Suzie schlief auch bereits. Minaki und Henry saßen etwas abseits von den andern und unterhielten sich ebenfalls. ,,Merkwürdig. Soweit ich weiß, brauchten wir immer alle nur ein Digivice", sagte Henry gerade. ,,Aber die Digimon werden stärker, hat Neo gesagt." ,,Oder du bist was besonderes", neckte Henry sie. ,,Eifersüchtig? Tja, nicht jeder kann so was besonderes sein wie ich!" Die beiden lachten, dann folgte Stille. Beide schauten auf den Boden und wurden rot. ,,Wir kennen uns nun schon so lange und du warst bisher nie ein Digiritter", stellte Henry fest. ,,Hm." Irgendwie war die Luft aus dem Thema raus. Wieder herrschte peinliche Stille. ,,Weißt du ...", begann Henry.,,Alles hat sich geändert. Früher haben wir im Sandkasten zusammen gespielt und jetzt sitzen wir zusammen in der Digiwelt." ,,In der Hinsicht hat es sich nicht geändert. Schließlich sitzen wir immer noch zusammen irgendwo und unterhalten uns über eigentlich so unwichtige Dinge", sagte Minaki nachdenklich. ,,Was meinst du?" Henry schaute sie an. ,,Henry, ich hab dich gern.", antwortete sie, ohne auf seine Frage zu antworten. Henry wurde leicht rot. ,,Ich hab dich auch gern", sagte er. Doch Minaki antwortete ihm nicht mehr, sie war schon eingeschlafen. - Die Strahlen der Sonne kitzelten Hikari an der Nase. Durch eine kleine Ritze im Gestein schien ein Sonnenstrahl durch die Höhle. Das Mädchen schlug die Augen auf. Hikari blickte sich um. ,,Burgermon?", fragte sie leise. Keine Antwort. ,,Burgermon? Hey, wo bist du?", sagte sie etwas lauter. Kein Burgermon, dafür knurrte ihr Magen umso lauter. Als ob das das Signal gewesen wäre, schaute sie vom Höhleneingang ein kleines Digimon an. Burgermon trappelte herein und legte einen Stapel Burger mit Pommes, Majo, Ketchup und einer Cola auf den Boden. Ungläubig starrte Hikari auf das Fast Food. ,,Wo ... wo ... hast du das her?", stotterte sie verwirrt. Burgermon strahlte sie an. ,,Iss erstmal! Die sind gut!", strahlte es weiter. ,,Hoffentlich sind die Burger bei Mac ... Dowalds ... auch so gut!" Minaki griff zu und biss in einen der Burger. Er schmeckte vorzüglich, wobei sie momentan eigentlich alles gegessen hatte, schließlich hatte sie außer dem ekligen Fraß im Kerker nicht mehr gegessen. Als sie fertig war, blickte sie das Digimon zufrieden an. ,,Aber jetzt sag mal, wo hast du die her?" Burgermon trappelte nach draußen, Hikari folgte ihm. Nicht weit entfernt von der Höhle konnte sie ein Haus erkennen. Die beiden gingen näher heran. Hikari kniff die Augen zusammen und versuchte die Schrift zu entziffern. ,,Tapi..rmons und ShrimpBurgermons HQ", las sie. ,,Komm mit!" Burgermon zog sie mit sich. Ein fröhlicher und etwas schiefer Gesang ertönte von drinnen. Sie betraten das Haus. Hikari blickte sich um, überall standen Tische und Stühle, auf den Stühlen saßen andere Digimon,sie konnte einen großen Schneemann, ein vogelartiges Wesen und einige grüne Schleimwesen erkennen, hinter der Theke wischte ein kleines Digimon eifrig Gläser. Ein anderes Digimon flog, ja es hatte keine Beine, bemerkte Hikari ungläubig, durch den Raum, auf seinen Händen - Hufen, verbesserte sie sich, stand ein Tablett mit duftenden Burgern und Cola drauf. Das Digimon hinter der Theke hörte auf zu singen und legte das Glas beiseite, dann sprang es über die Theke und ging zu den beiden. Hikari beäugte es, es sah fast so aus wie Burgermon, nur etwas größer, und es trug keinen Burger auf dem Kopf sondern eine weiß und lachsfarbene Mütze. "Willkommen im Hause von Tapirmon und ShrimpBurgermon!", trompetete es fröhlich. "Alles, was das Herz begehrt, außer französische Cuisine. Und Sushi", fügte es gut gelaunt hinzu. "Und was wollt ihr? Einen Tisch für zwei? Burgermon-Brüderchen war ja eben schon da und hat sich ordentlich den Magen vollgeschlagen. Tapirmon und ich mussten den Laden fast schließen, wir hatten gar kein Essen mehr." Es lachte. Hikari lächelte erleichtert. ShrimpBurgermon war genauso freundlich wie sein Bruder, dessen Magen in diesem Moment laut knurrte. ShrimpBurgermon spitzte die Ohren und grinste. "Du hast doch grad erst was gegessen! Aber gut, ein Tisch für zwei. Und eine Karte." - Neo stand auf einem großen Hügel und sah sich um. Das hässliche Devidramon neben ihm keuchte erschöpft; er hatte es durch die ganze Wüste gejagt und das entflohene Mädchen trotzdem nicht gefunden, wie Gulfmon es ihm aufgetragen hatte. Er biss die Zähne aufeinander und ließ seinen harten Blick über den endlosen Sand schweifen. LadyDevimon hatte Gulfmon auch ausgeschickt ... Sie durfte diese dumme Göre einfach nicht vor ihm finden! Er war immer noch Gulfmons treuster Diener. Und LadyDevimon sollte verlieren, verlieren, verlieren. Er bemerkte einen grünen Fleck am Horizont. "Devidramon", sagte er barsch und zeigte mit dem Finger darauf. "Was ist das?" "Eine Oase, Herr", sagte Devidramon keuchend. "Nicht sehr groß, mit einem See in der Mitte. In der Nähe ist eine Felsengruppe, und dahinter ..." Es strengte sich an und kniff die Augen zusammen. "Ein ... weißer Fleck, vielleicht ... eine Hütte? Ich kann es nicht erkennen, Herr." "Mistvieh", zischte Neo erbost. "Jetzt müssen wir hin und nachschauen. Das hast du dir selbst zuzuschreiben." Devidramon nam Neo und los ging der Ritt durch die Wüste. - Währenddessen liefen die anderen Tamer durch eine steinige Öde, doch die Landschaft sollte sich bald verändern: In der Ferne tauchten die Silhouetten der Berge in der dunstigen Luft auf und Kotemon wurde immer aufgeregter. "Azulongmon! Bald haben wir deinen Schrein erreicht!", sagte es gut gelaunt. Minaki keuchte, sie liefen immerhin schon eine Weile. "Ja, ich hoffe bloß, BALD", quetschte sie zwischen den Lippen hervor. Rika biss die Zähne aufeinander. "Lauftraining", sagte sie und versuchte sich an einem Grinsen. Es wurde mehr eine humorlose Grimasse daraus. Es war brüllend heiß und der Boden war locker, was die Lauferei unerträglich machte. Den Kindern schmerzten die Muskeln und vorallem für die kleine Shuichon war diese Lauferei eine ziemliche Tortur,Henry überlegte schon ob es nicht doch vielleicht besser gewesen wäre wenn sie zu Huse geblieben wäre, doch die Gruppe stapfte weiter,denn sie wussten das sie nicht aufgeben konnten und sollten, denn schließlich ging es um das Leben eines Freundes. Azulongmon konnte ihnen sicher helfen. Nach einer weiteren Stunde hatten sie die ersten Ausläufer der Berge erreicht. Kotemon begann aufgeregt hin- und herzuspringen und auch die übrigen Digimon begannen ein wenig schneller zu laufen. Dann schließlich kämpften sie sich einen steinigen Abhang hinauf und standen auf einem Felsplateau vor einem großen Höhlenmund. "Oioioi", stöhnte Hitomi und rieb sich die schmerzenden Beine. "Das ist ja Folter! Sadisten, ihr alle!" Sie grinste. Kenta und Kazu ließen sich in den Staub fallen. "Ich kann nicht mehr!!", stöhnten sie mal wieder unisono. Rika, Takato, Henry und Minaki näherten sich mit ein paar Schritten dem Höhleneingang und tauschten zweifelnde Blicke. "Der Schrein ist dort drin", sagte Lopmon mit seinem Fistelstimmchen. "Als ehemaliges Deva kann ich Azulongmons Anwesenheit spüren, doch sie ist sehr schwach. Wir sollten hineingehen, aber dennoch vorsichtig sein." Also betraten sie die Höhle, die plötzlich in einem schwachen blauen Licht erstrahlte. Sie sahen weiter hinten, dort, wo die Höhle schon fast wieder zu Ende war, einen großen Altar, der mit prachtvollen Ornamenten geschmückt war, die auf eine seltsame Weise alle mit dem Element Luft zu tun hatten. Sie näherten sich dem Altar. Henry meinte, ein leises Geflüster in der Luft zu hören. Ihm wurde unheimlich zumute. Plötzlich entflammten sich zwei Kerzen auf dem Altar und darüber bildete sich aus transparentem blauen Nebel ein Etwas - Henry kniff die Augen zusammen und sah es genauer: Es war ein Mini-Azulongmon! Aber längst nicht so stolz wie das Echte. Das Abbild des Großen Himmeldrachen war transparent und flimmerte, doch immerhin konnten sie es erkennen. ,,Willkommen", sagte das Abbild leise, seine Stimme war bei weitem nicht so kräftig wie die des großen blauen Himmeldrachens, sie klang eher kläglich und kraftlos. Die Tamer blickten zum Altar. ,,Ich habe euch erwartet. Euer Eintreffen in die Digiwelt blieb nicht unbemerkt, leider auch nicht bei dem dunklen Lord", begann es. ,,Mein Körper befindet sich in den Kerkern der Unterwelt dieser Welt und so kann ich nur durch diese gespeicherte Nachricht zu euch sprechen." Nun wussten die Kinder, dass Azulongmon auf keine ihrer hundert Fragen antworten würde, trotzdem hörten sie gespannt zu. ,,Es ist viel passiert, als ihr weg wart. Die Digiwelt hat sich stark verändert, die großen Digimon sind zurückdigitiert, es gibt fast nur noch Digimon auf dem Kind Level. Eine starke Aura umgibt auch die vier Souveränen. Sie hindert uns daran das Vollkommene Level, das Mega Level, zu halten. Wenn ihr diese Nachricht hört werde ich wahrscheinlich schon wieder ein Kind sein." Es legte eine kurze Pause ein, wahrscheinlich um die Gruppe diese Informationen verarbeiten zu lassen. ,,Es scheint als würde die Zeit zurückgedreht. Der dunkle Lord Gulfmon ist daran Schuld. Er kann in der Zeit pendeln wie er will, er hat uns in der Vergangenheit all unsere Kraft entzogen, dadurch ist er gewachsen und wir haben uns in der Gegenwart wieder zurück entwickelt. Er wird immer stärker, bald digitiert er weiter, immer weiter, und bald wird er auch unbesiegbar sein." Die Tamer blickten einander an und schluckten. ,,Doch die Digiwelt reicht Gulfmon nicht. Er will auch die anderen Parallwelten in seinen Besitz bringen, unter anderm auch die reale Welt! Um dies zu verhindern, benötigt ihr die Kraft auf das Omega und das Surpreme Level zu digitieren. Eine unter euch hat schon die Möglichkeit dazu." Die Tamer blickten Minaki an, diese schaute auf ihre zwei Digivices hinab. ,,Doch selbst wenn ihr zwei Digivices habt, genannt DX-Power Deluxe-Power, ist es ein harter Weg zum Omega Level und darüber hinaus, im Notfall, zum Surpreme Level. Doch ihr müsst es schaffen, Tamer. Ein weiteres Mal lege ich das Schicksal unserer und eurer Welt in eure Hände!" Seine Stimme hob und senkte sich. Plötzlich begann das Licht zu flackern. ,,Ich habe nicht mehr viel Zeit, meine Energie geht zur Neige. Jeden Moment werden mich die dunklen Scharen Gulfmons besiegen. Lasst mich euch nur noch dies geben ..." Ein helles Licht schien vom oberen Rand des Schreins. Es war so grell, dass die Tamer schützend die Hände vor das Gesicht hielten. Als das Licht schwand blickten sie an ihre Handgelenke. An jedem war ein DX-Power befestigt. (Hintergrund Info: Henry=grün, Suzie= rosa, Rika=violett, Minaki=dunkelblau, Kenta=dunkelgrün, Kazu= hellblau, Takato=rot, Ryo=kastanienrotbraun) ,,Viel Glück Tamer ... lebt wohl ..." Das Licht der Fackeln entschwand endgültig und mit ihm das Abbild Azulongmons. - ,,Puh! Bin ich voll!" Hikari ließ sich nach hinten fallen. ,,Das war gut!" Burgermon lies einen kleinen Rülpser hören. ,,Pardon." ,,Geschmeckt?" ShrimpBurgermon strahlte sie an. ,,Ja, sehr gut. Danke, ShrimpBurgermon." Hikari strahlte zurück. ,,Gut, dann macht es euch ja sicher nichts aus, jetzt die Rechnung zu bezahlen." ShrimpBurgermons Lächeln verschwand. Hikari blickte es an, ihr Mundwinkel zuckte. ,,Ach komm Bruderherz ...", stotterte Burgermon. Plötzlich lachte das kleine Digimon. ,,Hey, schon gut. War ein Witz!" Der große Bruder grinste von einem Ohr zum andern. ,,Mann und ich dachte schon...." ,,Oh, wir bekommen Besuch", sagte Tapirmon ernst, die Stimme des Minielefanten hörte sich an als ob es Schnupfen hätte. ,,Sieht aus wie eine Kontrolle Gulfmons." ,,GULFMON?!" Hikari fiel fast vom Stuhl. ,,Ja ... ganz böse Gesellen ..." Über ShrimpBurgermons Gesicht huschte ein Schatten. ,,Erst letzte Woche kamen welche und -", motzte es. ,,ShrimpBurgermon!", unterbrach ihn Hikari. ,,Ja?" ,,Könnt ihr uns verstecken? Bitte! Sie suchen uns ... bzw mich!" ShrimpBurgermon runzelte ärgerlich die Stirn. ,,Hinter der Theke", sagte es. ,,Hinter der Theke ist ein Lagerraum mit einem Ausgang, flieht von dort!" Burgermon und Hikari eilten zur Klapptür. Sie riss sie auf und die beiden stiegen nach unten. Keinen Augenblick zu spät, wie sich herausstellte, denn schon sprang eine Gestalt von dem großen, keuchenden Digimon. Mit wehendem Umhang betrat Neo das Restaurant. ,,Herr ...", begann Shrimeburgermon ehrfürchtig, aber freundlich. ,,Vieh. Sag mir ob ihr hier in der Gegend ein Mädchen gesehn habt", knurrte er, dabei schweifte sein Blick durch die Gaststube. Mehrere Digimon schauten angstvoll auf ihre Teller und aßen hastig weiter. ,,Nein, Herr." ShrimpBurgermon musste sich beherrschen, nicht wütend zu klingen. Neo ging langsam zu einem der Tische. Plötzlich schnellte sein Hand zur Seite und riss mit einem lauten Wumm einen der Tische um, die Digimon im Raum zuckten zusammen, manche sprangen auf. Dann wirbelte er herum. ,,Ich WEISS, dass sie hier ist! Also, entweder rückst du sie freiwillig raus oder mein Digimon wird dein hübsches Restaurant schnell in einen Haufen Asche verwandeln!", brüllte er. Dann lächelte er, doch es war kein freundliches Lächeln. ShrimpBurgermon blickte hoffnungsvoll in Richtung Theke. Neo verfolgte seinen Blick. Dann grinste er hämisch und ging in Richtung Theke. ,,Nein, nein, Herr!" ShrimpBurgermon wirbelte vor ihn und lächelte zerknirscht. ,,Dort drin sind nur Vorräte, nichts besonderes!" Seine Stimme überschlug sich fast. ,,Klappe!" Neo trat gegen das kleine Digimon, so dass es in die Ecke geschleudert wurde. Der Junge trat hinter die Theke, er blickte sich kurz um und erspähte dann die Falltür im Boden. Er grinste siegessicher und öffnete sie mit einem Ruck. Unten war es dunkel, das heißt, nicht ganz. Ein Funken Licht kam durch die Wand. Ein Loch. Niemand war mehr da. Wütend wirbelte Neo herum und verließ das Restaurant. Devidramon folgte ihm. ,,Ich kriege euch, ihr kleinen Würmer", knurrte er, er sprang auf den Rücken Devidramons und preschte los. ,,Sie können nicht weit gekommen sein, ich werde sie bald einholen!" Neo lachte böse. "Folg deinem Spürsinn, du großes Biest, dann werden wir sie schon finden." Als Antwort knurrte Devidramon nur. - Hikari und Burgermon hasteten durch den Sand, der so locker war, dass er ihnen das Gehen nicht leicht machte und ihnen viel Kraft raubte. Wenn das so weiterging, dann würde der Typ aus dem Laden sie einholen. Hikari hatte gerade noch seine Stimme hören können, als sie geflohen waren. Das war der Junge aus dem Palast des Herrschers, ganz sicher. Und er verfolgte sie. Burgermon neben ihr kam ins Taumeln. Sie zerrte es hoch und rannte weiter, der Sand spritzte hinter ihr auf, als sie sich abstieß. Verdammte Wüste! Verdammter Sand! "Dort!" Seine Stimme kam plötzlich, so plötzlich, dass Hikari erschrak und der Länge nach in den Sand flog. Sie wirbelte herum und kämpfte sich auf die Knie. Durch ihre Augen voller Sand und Tränen konnte sie gerade noch sehen, wie sich ihr ein großes Digimon näherte und der Junge in den Sand sprang. "Ich habe sie, Meister!", schrie das hässliche Drachendigimon triumphierend. Es packte Burgermon und warf es durch die Luft. Ein paar Meter entfernt prallte es auf den Sand. Hikari schrie entsetzt auf, doch Burgermon rappelte sich auf und schien unverletzt - nur ein wenig schwindelig. "Devidramon! Du nimmst das Digimon. Es musst bestraft werden; dafür, dass es der Gefangenen bei der Flucht half." In der Stimme des Jungen klang eine Spur Kampfeslust und natürlich Triumph mit. Devidramon stapfte hinüber zu Burgermon, welches schreiend seine Attacken einsetzte. Devidramon wich aus. Währenddessen näherte sich Neo Hikari, die sich auf die Beine gekämpft hatte und ein paar Schritte rückwärts taumelte. Er grinste breit. "Oh-oh, die Kleine hat ja Angst. Wie süß." Hikari ballte die Fäuste. "Mistkerl!" Neo sah sehr amüsiert aus, während sich im Hintergrund Devidramon mit Burgermon kloppte, welches sich aber nicht schlecht zu schlagen schien, obwohl das große Digimon sehr viel stärker war. Neos Augen wanderten hin zu dem tobenden Kampf. "Devidramon hat Kampfstärke 1017, und das andere Vieh dort nur -" er checkte sein DX-Power, "740. - Wieso rennst du nicht weg, während ich rede?" Er trat einen Schritt auf Hikari zu, sie wich um die selbe Schrittlänge zurück. "Ich meine, was hält dich noch hier? Der Zwerg da ist nicht mal dein Partner. Und was hält dich hier in der Digiwelt, wo du ein schönes Leben in unserer Menschenwelt haben könntest? Ich meine, warum dienst du einem DIGIMON? Du bist ein MENSCH!" Neos Gesicht näherte sich bedrohlich dem ihren und nun sah er gar nicht mehr so schadenfroh an. "Steck deine Nase nicht in Dinge, die dich nichts angesehen", knurrte er zornig und stieß ihr die Hände in den Bauch. Keuchend fiel sie in den Sand. "Devidramon! Lass diesen Winzling und hilf mir die Göre zu tragen. Der Zwerg ist nicht halb so wichtig wie die hier." Devidramon ließ von Burgermon ab, welches erschöpft im Sand liegenblieb. Es näherte sich mit wenigen Schritten Hikari und ergriff sie mit fester Hand. Neo sprang schon auf sein Digimon auf. "BURGERMON!!!" Hikaris Stimme war so laut und grell, dass Neo vor Schreck zusammenzuckte. "BURGERMONI!!! Hilf mir, hilf mir - LASS MICH NICHT IM STICH!!! HILFE!!" Und siehe da: Burgermon rappelte sich auf und schüttelte sich. Langsam, aber entschlossen stapfte es zu Hikari. ,,Hikari ...", seufzte es angestrengend. Devidramon ließ Hikari achtlos fallen und wandte sich Burgermon zu. ,,Delikater Fleischbratling!" Einige kleine Fleischbällchen flogen Devidramon mit einem lauten Puff ins Gesicht, das Digimon jaulte wie ein getretender Hund auf, doch kurz darauf wurde Burgermon von der Seite mit dem Schwanz des Digimon getroffen. Burgermon flog in den Sand und landete vor Hikari. Erschöpft blickte es zu ihr hoch. ,,... Tut mir Leid ...", murmelte es, sein Kopf sank in den Sand. Hikari liefen nun die Tränen in Strömen hinunter. Plötzlich bemerkte sie ein Funkeln an ihren Handgelenken. Mit Mühe versuchte sie zu erkennen, was an ihren Handgelenken befestigt war. Es waren zwei dunkellilane runde Dinger, an ihnen hingen zwei Kabel. Neo starrte sie an. "Ha! Das wird ja immer besser!", sagte er und grinste mit einem gemeinen Ausdruck auf dem Gesicht. "Is' die Kleine also auch ein Möchte-gern-Tamer. Na, ich werde dich aber ganz schnell wieder von dieser Last befreien, keine Sorge. Devidramon,mach das kleine Burgervieh kalt - los!" Das große Digimon stapfte zu Hikari und dem kleinen Burgermon. Plötzlich rappelte sich das Mädchen hoch und stellte sich schützend vor ihren kleinen Freund. Die Tränen liefen ihr immer noch über die Wangen, doch mit fester Stimme sagte sie: ,,Keinen Schritt weiter!" Devidramon blieb überrascht von soviel Unverschämtheit stehen und schaute zu seinem Tamer. ,,Du hast wohl gar keine Gefühle! Aber ich lasse mich von dir nicht fertigmachen! Du bist genauso noch ein Kind wie ich! Du spielst doch nur den großen Oberking, weil du keine Freunde hast! Ja! Ich wette du bist ganz allein!" Hikari schluchzte. Neos Blick verriet das er schockiert über die Worte des Mädchens nachdachte. ,,Lass mich in Ruhe! Das einzige was ich will ist zu meinen Freunden zurück zu gehn, zu meiner Schwester die ich sehr lieb hab! Ich glaube du weißt gar nicht was Liebe ist, nicht wahr?Lass mich in Ruhe", setzte sie noch drauf. Neos Blick verfinsterte sich. ,,Du unverschämtes Miststück!", schrie er hysterisch und klatschte Hikari die Hand auf die Wange, so dass sie auf die Knie fiel. ,,DU VERDAMMTES MISTSTÜCK!" Brüllend vor Wut, und weil Hikari scheinbar seinen wunden Punkt erwischt hatte, schlug Neo auf sie mit den Fäusten ein. ,,Du weißt gar nicht wie das ist! Ihr seit alle glücklich! Und ich?Ich war schon immer ein Aussenseiter! Meine Eltern sind feige Missgeburten und das gleiche gilt für meine angeblichen Freunde! Erzähl mir nicht, was Liebe bedeuten soll! Ich kenne dieses Wort nicht!" Vom einen auf den anderen Augenblick kriegte Neo sich wieder ein und schaute auf den Boden. Wimmernd hob Hikari den Kopf. Neo ging mit hängendem Kopf, ohne noch einmal sein Gesicht zu zeigen, zu Devidramon und setzte sich auf seinen Rücken. Das klobige Drachendigimon verstand und lief los. - Hikaris Herz raste. Ihre Augen brannten. Ihre Kehle war trocken und die Sonne brannte auf sie hinab. Doch all dies ließ sie scheinbar kalt. Hikari blickte nur noch dem Jungen hinterher. Sie sah noch immer das Glitzern in seinen Augen als er wegritt, und sie verstand. Sie verstand ihn, auch wenn es scheinbar noch so schwer schien. Dann holte sie ein leises Husten wieder in die Realität zurück. Ein kleiner Kopf blickte zu ihr. Burgermon rappelte sich auf und schüttelte sein, nun struppiges, Fell. ,,Hikari", säuselte es leise. Hikari blickte es ausdruckslos an, doch dann glitzerte es erneut in ihren Augen und eine Träne lief über ihre Wange. Burgermon blickte sie an und umarmte das Mädchen. Ganz allein saßen die beiden mitten in der Wüste. - Betrübt trabte Hitomi hinter Minaki her. Ihre Freundin drehte sich um und schaute Hitomi lächelnd an. ,,Was ist los?" ,,Nichts." ,,Ich seh doch dass dir was fehlt!" ,,Nun ja ..." Hitomi wurde etwas rot um die Wangen.,,Ich wäre auch gern ein Tamer." Minaki legte den Kopf schief und lächelte sie an. ,,Mach dir mal keine Sorgen. Auch du findest einen Partner. Sieh dir Kazu und Kenta an, sie haben ihre Partner auch erst später kennen gelernt." ,,Wenn du meinst ...", sagte Hitomi nicht sehr überzeugt, doch sie rang sich trotzdem ein Lächeln ab und trabte neben Minaki. Nach dem Treffen mit Azulongmon mussten sie erneut die Berge überqueren, das merkwürdige war nur: Jetzt lag überall Schnee! Es hatte vor ein paar Tagen einfach angefangen zu schneien und das Wetter änderte sich von einer heißen Tortur in eine kalte und eisige Angelegenheit. Takato meinte, so etwas käme öfter vor. Dummerweise waren alle warmen Klamotten in den Rucksäcken gewesen, doch diese hatten sie zurück gelassen. Minaki ärgerte sich darüber immer noch. So trotteten sie über die schneeweißen Bergpfade. Hitomi nieste. ,,Hey, alles in Ordnung mit euch?" Ein besorgt aussehender Henry schaute sich zu ihnen um. ,,Ja ja ... alles klar. Hoffe nur das ich keine Erkältung bekomme", meinte Hitomi und zog eine Grimasse. ,,Das hoffe ich auch. Das wäre wirklich nicht so gut." ,,Hey! Da hinten ist ein Dorf!", rief Takato plötzlich. Wie immer war er mit Guilmon, Renamon und dem großen Cyberdramon vorgerannt und blickten nun über einen Hügel. ,,Ein Dorf? Wer soll da wohnen?" Minaki runzelte die Stirn. ,,Eher stellt sich die Frage, ob da auf dem Hinweg auch schon ein Dorf war", fügte Hitomi hinzu. Sie liefen zu Takato und tatsächlich: Den Hügel runter standen einige Hütten aus dessen Schornsteinen Rauch quoll. ,,Kommt! Sehen wir uns das näher an!", meinte Henry. Die Digiritter liefen den Berg runter. Als sie sich dem Dorf näherten, ging es plötzlich abwärts. Wumms. Ryo schüttelte den Kopf und blickte um sich, oder besser gesagt nach oben. ,,Welcher Idiot baut hier eine Fallgrube?!", zischte Rika ärgerlich. Minaki schüttelte den Kopf und klapperte mit den Zähnen. ,,Nicht sehr nett ..." ,,Verdammt Guilmon! Du stehst auf meinem Fuß!" ,,Könntet ihr mal von mir runter gehn?", quetschte Suzie hervor. ,,Moumantai" ,,Dein Moumantai kannst du dir sonst wo hinstecken" Die gesamte Gruppe war in einer Fallgrube gelandet die jemand in den Schnee gegraben hatte. ,,Ja! Juchu! Wir haben es!", erklang plötzlich eine Stimme. Mehrere Köpfe ragten über dem Rand der Fallgrube empor. ,,Oh nein. Sind die Falschen" Einer der Köpfe entfernte sich und meldete den anderen die Neuigkeit. Dann hörte man Flüstern. ,,Was machen wir jetzt mit denen?" ,,Drin lassen?" ,,Nee, wir müssen die Fallgrube doch nochmal benutzen können!" ,,Ja, ihr habt Recht. Holen wir sie raus!" Dann hörte man nichts mehr. Verdutzt blickten die Kinder einander an. Dann kam ein Seil langsam in die Grube gekrochen und ein Kopf erschien wieder. ,,Kommt hoch!" ,,Meine Güte wie gnädig ...", grummelte Rika. Die Kinder zogen sich an dem Seil hoch, ihre Finger schmerzten schon wegen der Kälte, doch endlich hatten sie es geschafft. Die Gruppe blickte in die Gesichter mehrer hasenartiger Digimon. ,,Gazimon ...", checkte Rika. Eines der Gazimon kam auf sie zu. Es hatte ein rotes Band um den Arm. ,,Tut uns Leid", entgegnete es, sah dabei aber recht belustigt aus. ,,Sollte es auch ...", zischte Rika. Ryo trat ihr auf den Fuß. ,,Kommt doch mit. Ihr seit herzlich willkommen in unserem Dorf!" Einige Pagumon sprangen um Guilmon herum, Guilmon nieste und sie wichen erschrocken zurück. Die Gruppe folgte dem Gazimon mit dem roten Band in eine der Hütten. Darin erwartete sie ein etwas älteres und sehr mitgenommen aussehendes Gazimon. "Falscher Alarm?", fragte es müde, als es die Kinder erblickte. "Nnng, das wird wohl kaum der 'große Bösewicht' sein." Das Gazimon mit dem roten Band grinste. "Du könntest schon Recht haben, Opi." "Und wer sind die dann?" Das alte Gazimon erhob sich von seinem Lager und starrte die Kinder verdrießlich an. "Die kleinen Bösewichte", sagte das junge Gazimon und grinste sogar noch breiter. "Leute, die in unserer perfekten Fallgrube gelandet sind." "Ich sage immer noch, dass das nichts bringt", grummelte das Alte. "Nie fällt einer rein und wenn doch, dann sind's die falschen ... Was erlaubt ihr euch eigentlich, in die Fallgrube zu fallen?", bellte es die Kinder plötzlich an. "Die war nicht für euch gedacht! Steckt eure Nasen nicht in Dinge, die nicht für euch gedacht sind." "Sie waren nicht nur mit den Nasen drin", meldete sich das erste Gazimon zu Wort. "Hnnnnnng." "Also, da Opi im Moment nicht gewillt ist, weiteres zu sagen, kläre ich euch auf", sagte das junge Gazimon und linste neugierig zu dem Tamern hinüber. "Ihr seid im einzigartigen, großartigen, atemberaubenden, wunderschönen ..." "Komm zur Sache, Junge", knurrte das Alte ungehalten. "Na gut. Das hier ist unser schickes Gazimon-Dorf. Und die Fallgrube war für den großen Unbekannten gedacht, der unser friedliches Dorf terrorisiert. Ohne schriftliche Erlaubnis - stellt euch vor!! Na ja, wir wollten es eben fangen. Sind aber die Falschen drin gelandet. Noch mal schuldigung." Es grinste schuldbewusst. Hitomi grinste zurück. "Macht doch nichts", sagte sie. "Ne neue Erfahrung ..." "Um die ich nichts gebe", meldete sich Rika zu Wort. "Aber wo wie schon mal hier sind ... Gibts hier auch was zu essen?" - Gulfmon stand über einem Meer von Lava auf einer schmalen Brücke und starrte in die rotglühende Masse, während LadyDevimon neben ihm ungeduldig mit den Fingern knackte. "Was gedenkt ihr nun zu tun, Meister? Es ist doch ein Verrat, was der Menschenjunge getan hat!", sagte sie. "Ich weiß", sagte Gulfmon langsam. "Er hätte das Menschenmädchen nicht verschonen sollen. Es war sein Auftrag, es uns zu bringen, und er hat es nicht getan. Es war kein Versehen." "Aber was wollt Ihr nun tun? Er muss bestraft werden. Soll ich ihn töten, Meister?" Über Gulfmons Gesicht zog ein selbstgefälliges, nichts Gutes verheißendes Grinsen. "Nein. Bring sein Digimon um." LadyDevimon starrte den dunklen Herrscher an. "Wieso? Wieso nicht ihn?" "Mit der Beseitigung seines Digimonpartners wird er unsere Macht erkennen", sagte Gulfmon und streckte sich. "Er wird erkennen, wie mächtig wir sind, was wir tun können, wenn wir wollen. Und dann - kommt die vollkommene Unterwerfung. Er wird keine Zweifel mehr haben und alles, was wir ihm befehlen, tun. Vollkommene Unterwerfung des Menschenjungen, das ist dein Ziel. Bring Devidramon um." "Eine Spielfigur", wisperte LadyDevimon, als sie die Wahrheit erkannte. "Er ist nur ..." "Eine Spielfigur. Auf meinem Spielbrett." Gulfmon lachte, und sein Lachen hallte donnernd in jedem Winkel der Halle wieder, laut und schrecklich. - Hitomi hatte die Hügelkuppe erreicht und sah über das Land. Das Dorf der Gazimon lag am Rande des Gebirges und von hier aus, dem letzten großen Hügel, konnte sie den Wald sehen, dessen grüne Baumkronen einem wogenden Meer glichen. Sie grinste. Ha, ha, wie kitschig. Sie wurde langsam weich. Früher wäre ihr so etwas nie eingefallen. Sie stapfte durch das hohe Gras zu den ersten kleinen Bäumen hinunter, die Hände in den Hosentaschen. Manchmal brauchte sie ein wenig Zeit für sich. Genauso wie jetzt. Ruhe haben, nachdenken, allein sein. Wenn sie mit den anderen zusammen war, redete immer einer, nie war es ganz ruhig, aber manchmal war es besser so. Sie dachte über alles nach, was bereits passiert war. Es kam ihr vor wie ein Traum. Das D-Reaper-Disaster hatte zwar bewiesen, dass es Digimon und eine Parallelwelt, die Digiwelt, gab, aber bevor sie nicht alles mit eigenen Augen gesehen hatte, hatte sie es eigentlich - wenn sie ganz ehrlich zu sich selbst gewesen war - irgenwie nicht glauben können. Jetzt war alles Wirklichkeit. Nachdem sie eine Weile durch den Wald gelaufen war, begann ihr Magen lautstark zu knurren. Allerdings hatte sie noch nicht die geringste Lust, zurück zu gehen, also sah sie sich nach etwas zu Essen um. Nach kurzer Zeit entdeckte sie einen Baum, in dessen Geäst die runden Früchte wuchsen, die die Gazimon ihnen vorhin im Dorf zu Essen gegeben hatten. Sie musterte den Baum. Sollte keine Schwierigkeiten geben, hinaufzuklettern, dachte sie. Überall waren Äste, an denen sie sich festhalten konnte. Sie begann zu klettern. Nicht lange, und sie hatte sie ersten Früchte erreicht. Hitomi langte nach der runden, gelblichen Frucht, pflückte sie und biss herzhaft hinein. Als sie genug gegessen hatte, sah sie nach unten. Ihr wurde schwindelig. War dieser verdammte Baum etwa vorhin auch schon so hoch gewesen? War er nicht, oder? Sie klammerte sich an die Äste um sie herum und fühlte sich plötzlich sehr erbärmlich. Sah so aus, als hatte sie Höhenangst. Oh-oh. Und was nun? Wenn sie anfing zu schreien und die anderen kamen, würde sie sich schrecklich blamieren; andererseits konnte sie ja auch nicht hier oben versauern. Vielleicht sollte sie einfach runterklettern. Sie war doch auch hochgekommen, also ... Als sie nach unten sah, wurde ihr klar, dass sie nicht einfach runterklettern konnte, weil der Baum, auf dem sie saß, ein wahrer Monsterbaum war. Mindestens eine Million Meter hoch. Und mehr. Sie quietschte entsetzt. Plötzlich regte sich etwas an den Wurzeln des Baumes. Angestrengt sah sie nach unten. Wenn das hier ihre einzige Chance war, dann sollte sie sich lieber bemerkbar machen ... "Hilfe!", kiekste sie mit dunkelrotem Gesicht. "Hallo da unten?" Ein Gazimon wühlte sich aus dem Laubhaufen und sah zu ihr hinauf. Kaum dass es sie erblickte, kriegte es einen Lachanfall. Hitomi fühlte sich etwas hereingelegt. "Hilf mir, du elendes Mistvieh!!", zischte sie. Das Gazimon - sie erkannte es, es war das mir dem roten Band um den Arm - wischte sich mit der Pfote eine Lachträne weg. "Alsoooooo -" "Bitte!!!", flehte Hitomi und verfluchte innerlich alle Gazimon dieser Welt. "Hilf - mir - hier - runter!!" "Also eigentlich", sagte das Gazimon und zog jedes Wort genüsslich in die Länge, "eeeiiigentliiiccchhhh ... habe ich dazu gaaaar keine Zeit." "Du kannst mich doch nicht hier sitzen lassen!", schrie Hitomi empört. Na, das wurde ja immer besser. "Kann ich wohl", bemerkte das Digimon frech und blinzelte zu ihr hinauf. Arrgh. "Hab ich eigentlich auch vor ..." "NEIIIIN!!!!", quietschte sie und zappelte mit den Beinen. "Alles alles alles, nur hilf mir von diesem Monsterbaum runter!!!" "Hnnnnng." "Bitteeeeeeeeeeeeeee ..." Sie kriegte gleich einen Heulkrampf, wenn das so weiterging. "Ich könnte ... es mir ja überleeeegen." "HIIIILLLLLLFFEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!", schrie sie so laut sie konnte. Das Gazimon gab nach. "Meinetwegen. Und wie stellst du dir das vor? Soll ich jetzt wie Superman da raufgeflogen kommen, zisch, und meine Jane vom Monsterbaum holen? Oh, das war ja Tarzan." Stimmt. Hitomi legte die Stirn in Falten. Eigentlich konnte das Gazimon ihr gar nicht helfen. Tja, sah so aus, als würde sie wirklich die nächsten drei Jahrhunderte hier festsitzen. Uh-oh. ,,Öhm." Das Gazimon blickte sich um. ,,Warum kletterst du nicht einfach wieder runter, ich meine: Irgendwie biste ja auch hoch gekommen." Das Gazimon schnitt eine Grimasse. Hitomi lächelte zerknirscht. ,,In Ordnung, dann lass dich fallen, ich fang dich schon auf." Es grinste. ,,Oder auch nicht." ,,Hört sich ja nicht sehr vertrauenswürdig an." Hitomi seufzte. ,,Hm", brummte es und verschwand. ,,Hey! Du kannst mich doch nicht allein lassen! Das ist unfair, ich will hier ruuuuunter!!", brüllte Hitomi verzweifelt. Dann tauchte das Gazimon mit dem roten Band wieder aus dem Dickkicht auf. ,,Jetzt mach dir mal nicht in die Hose!" Es deutete auf eine Liane, die es in der Pfote hielt. ,,Hier fang!" Es warf das eine Ende des Seils zu Hitomi. Hitomi krallte es sich glücklich und wickelte es um den Baum. ,,Das sollte dir dabei helfen runterzukommen, stütz dich einfach mit den Beinen am Baum ab!" Okay...ich schaffe das. Schließlich bin ich eine 1 im Sport ... hoff ich Hitomi zog testweise an der Liane, sie schien stabil genug zu sein. Dann hielt sie sich fest und stemmte ihre Beine gegen den Baumstamm. Langsam, aber sicher, setzte sie sich in Bewegung. Schritt für Schritt, bloß nicht zu schnell ... und bloß nicht runterschauen ... Nur noch einige Meter und sie hatte es geschafft. Seufzend sprang Hitomi nach unten und landete sicher auf ihren Füßen. ,,Puh!" Sie sah Gazimon an und lächelte. ,,Danke, ich bin dir was schuldig." ,,Das glaube ich auch", es grinste. ,,Komm. Gehen wir zurück zum Dorf, ,ja?" Hitomi setzte sich in Bewegung, das Gazimon folgte ihr in Richtung Dorf. - Neo saß an einem See und blickte in sein Spiegelbild. Ihm sah ein einfacher Junge entgegen, mit weißem kurzen Haar und großen, harten Augen. Doch sein Blick war nicht immer so hart gewesen. Er erinnerte sich wie er damals mit seinem Bruder gespielt hatte. Sein großer Bruder hatte ihn immer beschützt ... vor seinen Eltern. Neos Augen weiteten sich. Wieder sah er alles vor sich. Er schrie immer wieder: ,,Hör auf! Hör bitte auf!" doch der Mann schlug weiter auf ihn ein. Er hatte mal wieder zuviel getrunken. In der Küche hörte man das Wimmern einer Frau. Sie hatte nie was unternommen ... nie, nein. Sie hatte ihn sogar im Stich gelassen und war feige weggelaufen. Seinem Bruder ging es nicht besser, doch hatte er etwas gegen die Schläge des Stiefvaters gesagt, hatte er selbst darunter gelitten. Einige Monate später war sein Bruder an einer unheilbaren Herzkrankheit gestorben. Neo erinnerte sich, wie er damals von zu Hause weggelaufen war. Wie er in einer Straßengang gelebt hatte, wie er auf den Schwächeren rumgetrampelt hatte, er kannte nichts anderes. Neo's Hand holte aus und klatsche auf die Wasseroberfläche. Sein Gesicht verzerrte, wie in einem zerbrochenen Spiegel. Neo stand auf, drehte sich um und blickte in das Angesicht Ladydevimons. Das Digimon holte aus und schlug Neo zu Boden. Dann lachte es schallend.,,Neo ...", zischte es. Neo stand auf und wischte sich das Blut von der Nase. Er wusste genau, was sie wollte, ohne ein Wort zu sagen blickte er sie fest an. ,,Du hast versagt. Jetzt stehe ICH an erster Stelle ...", zischte Ladydevimon erneut. ,,Und DU wirst bezahlen." Das Digimon drehte sich um und schritt auf das große Devidramon zu. Angstvoll wich das große, klobige Drachendigimon zurück. ,,Neo ... Neo ..." Angstvoll schaute es seinen Meister an. Neo drehte sich um. Er musste bezahlen. Bezahlen für seine Schwäche. Ein Schrei erfüllte die Luft und die Digivices an Neos Handgelenken zerbrachen. Der Junge sank in den Staub. - Endlich sah Hikari einen Wald. Sie schleppte sich schon seit einiger Zeit, sie wusste selbst nicht wie lange es war, denn sie hatte jegliches Zeitgefühl verloren, durch die Wüste. Ihre Beine schmerzten und fühlten sich an wie Blei, sie hatte schrecklichen Durst. In ihren Armen hielt sie das kleine, verletzte Burgermon, schützend an sich gedrückt. Ein Lächeln glitt über ihre Lippen als sie den Wald sah. Jeder Muskel ihres Gesichtes schmerzte und brannte. Sie erreichte das fruchtbre Grün. Der Boden änderte sich, war dort noch Sand so war hier der Boden mit Moos und Gras bewachsen. Hikari schleppte sich ins Dickkicht, dann verließen sie endgültig ihre Kräfte. Sie sackte nieder und blieb bewußtlos liegen. - ,,Hikari ..." War das ein Traum? Hörte sie jetzt schon Stimmen? War sie tot? ,,Hikari, wach auf!" Ja ... so musste es sein, wahrscheinlich waren das die Engel um sie herum. ,,Hikari!" Etwas rüttelte an ihr. Hikari schlug die Augen auf und blickte in das Gesicht Burgermons. Sie bewegte sich. Die Schmerzen waren weg,sie fühlte sich seltsam ausgeruht und voll neuer Kraft, wie schon lange nicht mehr. ,,Was ... ?" Hikari blickte sich um. Sie befanden sich immer noch im Wald. Die Luft roch gut, klar und nach Moos.,,Burgermon?" Sie schaute das kleine Digimon an. ,,Wir sind hier sicher", entgegnete Burgermon und lächelte. ,,Wuhuuuu ..." Ein seltsam leuchtendes Etwas setzte sich auf ihre Schulter. Hikari zuckte zusammen. ,,Hab keine Angst. Das ist ein Digignom", eine Gestalt trat aus dem Dickkicht. Es war ein Mann. Hikari blickte ihn erstaunt an. ,,Wer sind Sie?" ,,Mein Name lautet Shibumi", sagte der Mann freundlich. ,,Er hat uns gerettet!" Burgermon strahlte sie an. ,,Ich wusste nicht, dass es hier noch andere Menschen gibt." Hikaris Blick glitt von Burgermon wieder zu Shibumi. ,,Nun ja. Ich lebe hier, musst du wissen. Ihr habt verdammtes Glück gehabt, dass meine Freunde und ich dich gefunden haben." Auch auf seiner Schulter saß eines der leuchtenden Wesen. ,,Vielen Dank ...", sagte Hikari leise. ,,Hast du auch einen Digimonpartner?" Burgermon legte den Kopf schief und schaute Shibumi fragend an. Der Mann lachte. ,,Nein, ich lebe hier alleine mit den Digignomen, kleines Digimon." Dann schaute er wieder zu Hikari.,,Du bist ein Tamer, nicht wahr, Hikari? Sind Henry und Takato auch hier?" ,,Sie kennen sie?" Sie war erstaunt. ,,Ja, sie besuchten mich damals." ,,Nun, ich weiß nicht genau, ob sie hier sind ... Ich wurde von Gulfmon gefangen und ..." Sie versuchte sich zu erinnern. Ihr fiel etwas ein. "Doch! Doch, Gulfmon sagte etwas ... Ja, sie sind auch in der Digiwelt." ,,Ja, ich habe davon gehört, dass du gefangengenommen wurdest. Aber dass die anderen auch hier sind ..." Shibumis Miene wurde ernst. ,,Ich kann nichts unternehmen. Es liegt wieder an euch." ,,Warum können Sie das nicht tun?" ,,Nun, weißt du, Hikari ..." Er suchte nach passenden Worten. ,,Ich lebe nicht wirklich hier", er lächelte. Sie schaute ihn verwirrt an. ,,Das Letzte an das ich mich erinnern kann, war, dass ich viele Stimmen gehört hab. Es waren die Stimmen der Ärzte. Dann wurde alles schwarz. Nun, und dann befand ich mich in der Digiwelt. Aber ich scheine nirgendwo richtig zu existieren." Hikari schaute ihn interessiert an. ,,Shibumi, wissen Sie was hier los ist? Ich verstehe es nicht ... warum war Gulfmon hinter mir her?" Sie schaute traurig auf den Boden, dann wieder fest zu Shibumi. ,,Kind, es geht schreckliches vor. Die Digiwelt ist wie ausgestorben. Die Digimonbestände gehn enorm zurück. Außerdem gibt es fast nur noch Kind Level Digimon. Ich weiß nicht genau was passiert, aber es scheint irgendwas mit Gulfmon zu tun zu haben. Ich weiß aber auch nichts Näheres", er seufzte. Hikari schaute ihn enttäuscht an, sie hatte gehofft endlich eine Antwort auf ihre vielen Fragen zu bekommen. ,,Tut mir Leid." "Ist nicht ihre Schuld", seufzte Hikari und drückte Burgermon an sich. - Gulfmon wanderte durch den Schreckensgarten. Die Giftpflanzen zogen sich zischend zurück, wenn sie die Vibration seiner Hufen auf dem Weg vernahmen, und die Fleischfresser unter ihnen schnappten nach dicken, hässlichen Insektendigimon, die durch die Luft surrten. Ab und zu krochen schleimige Krötendigimon über den Weg, die Gulfmon meist mit einem Fußtritt in Datenstaub verwandelte. Es war nicht allein. Neben ihm schritt LadyDevimon. Der Himmel über ihnen war blutrot und die Luft so stickig, dass man sie mit einem Messer schneiden konnte. "Was habt Ihr jetzt vor?", fragte LadyDevimon. "Ohne seinen Partner ist der Menschenjunge nichts wert. Ich hätte ihn gleich mit umbringen sollen." "Nein", sagte Gulfmon bedächtig. "Ich habe einen Entschluss gefasst. Er soll sich in die Gruppe der Tamer einschleusen. Als Spion." Er zertrat ein Krötendigimon. "Aber sie misstrauen ihm, sie werden das gar nicht erst zulassen." "Was ist mit dem Mädchen, das wir als Gefangene hielten? Sie ist sehr schwach und gutgläubig ..." "Nicht mehr", sagte LadyDevimon und stieg über eine dornige, dicke Ranke, die sich quer über den Weg schlängelte. "Ihre Flucht durch die Digiwelt und das, was sie erlebt hat, hat sie misstrauisch gemacht." "Verdammt." Gulfmon schwieg eine Weile. "Bring ihn um." "Erlaubt Ihr mir eine Frage, Herr? Wieso nutzt Ihr nicht eure Gabe, dreht die Zeit zurück und macht alles ungeschehen? Diese nervenden Kinder wären gar nicht erst in die Digiwelt gekommen, und wir hätten früher beginnen können, die reale Welt zu erobern." "Ich kann die Zeit nicht manipulieren, wann ich will. Auch meine Kraft ist nicht unerschöpflich. Es bedarf viel Stärke, Geschehenes ungeschehen zu machen. Derzeit bin ich zu schwach." LadyDevimon überlegte. "Und wie weit seid ihr mit der Eroberung der realen Welt?" "Nur unwesentlich weiter, als ich waren, als das Mädchen floh. Ich habe erste Scharen ausgeschickt, doch ich bezweifle, dass sie die reale Welt bereits erreicht haben." LadyDevimon kam auf das alte Thema zurück. "Soll ich den Jungen nun ... beseitigen?" Ein Leuchten glomm in ihren dunklen Augen auf. Gulfmon zerstampfte eine weitere Kröte. "Nein ... vorerst nicht. Vielleicht können wir ihn doch noch gebrauchen. Doch geh zu ihm und teile ihm seinen neuen Befehl mit: Er soll die Tamer beschatten." LadyDevimon nickte stumm. Doch sie machte sich ihre eigenen Gedanken. Gulfmon erhob noch einmal die Stimme. "Das ist seine letzte Prüfung. Wenn er versagt, kannst du ihn töten." Dafür werde ich sorgen...dachte Ladydevimon, machte einen Knicks und verschwand im Dunkeln. - Hikari sah Shibumi an. "Wissen Sie, wie ich zu den anderen zurück kommen kann? Zu meiner Schwester?" Verzweifelt ballte sie eine Faust. "Ich muss sie warnen." "Nun ..." Shibumi überlegte. "Ich weiß nicht ... vielleicht könnte ich eine weitere Arche bauen, aber es würde sicher zu lange dauern." Er sah sich um und sein Gesicht hellte sich etwas auf. "Weißt du was, wenn du den Wald durchquerst - er ist ziemlich groß, es dauert sicher einen Tag oder so - dann kommst du an ein Gebirge, auf dessen anderer Seite ein Gazimon-Dorf ist. Am besten suchst du dort nach ihnen, ich schätze das auch sie erstmal den Schrein des Azulongmons aufgesucht haben um in Erfahrung zu bringen was jetzt überhaupt geschehen ist." Hikari lächelte über das ganze Gesicht. Sie standen auf und das Mädchen schüttelte dem Mann die Hand. "Danke, wirklich, vielen vielen Dank ... Sie wissen gar nicht, wie froh ich jetzt bin ..." "Kann ich mir aber gut vorstellen", sagte Shibumi und lächelte. "So, und jetzt geh. Immer geradeaus." Hikari winkte ihm und begann ihren Weg. - Auch Neo befand sich in diesem Wald. Er saß immer noch an dem See. Seit Devidramins Tod hatte er sich nicht von der Stelle gerührt. Sein Magenknurren bemerkte er überhaupt nicht. Er war nicht mehr in dieser Welt, sondern weit, weit fort, und malte sich aus, wie er sich an allen rächen würde. An seiner Mutter, seinem Vater ... Gulfmon, LadyDevimon ... dem Mädchen, weil es Erinnerungen wachgerufen hatte, und den Tamern, weil sie niemals gespürt hatten, was er gespürt hatte. Plötzlich raschelte es hinter ihm im Dickicht. Er achtete nicht darauf. LadyDevimon trat still auf die Lichtung hinaus, in der der See lag. Verächtlich starrte sie Neo an, dann schoss ihr Bein vor und sie versetzte ihm einen Tritt, der ihn kopfüber ins flache Wasser purzeln ließ. Neo prustete und setzte sich auf. Dann sah er LadyDevimon. Seine Miene verschloss sich und er strich sich die nassen Haare aus dem Gesicht. "Was willst du?", fragte er gleichgültig. "Du hast einen neuen Auftrag, du trotteliger Versager", zischte LadyDevimon verächtlich. "Gulfmon lässt dir ausrichten, du sollst gefälligst diese verdammten Tamer beschatten. Hah, hah. Es glaubt doch nicht im ernst, dass du das schaffst, oder? TSSS!!!" Neo schwieg. "Und weißt du was?" LadyDevimon beugte sich zu Neo hinab und grinste ihm höhnisch ins Gesicht. "Ich lege gleich noch eins drauf. Du kannst gar nicht gewinnen. Weil ich nämlich die Vermittlerin bin. Und du glaubst ja nicht im ernst, dass ich dem Herrn von deinen - eventuellen - Erfolgen berichte, oder?" "Gulfmon -", begann Neo, doch er wurde wieder unterbrochen. "Nein, der Herr weiß davon nichts! Aber weißt du was, das ist mir scheißegal!! Ich bin deine Vorgesetzte und du hast mir gar nichts zu sagen! Und Gulfmon schon gar nicht! Und weißt du auch, wieso ich das tue? Nein? Kannst es dir sicher nicht denken, du hast ja kein Hirn. Woher auch? Erbärmliche Mutter, erbärmlicher Vater. Kann ja nichts gutes dabei rauskommen." Sie grinste böse. In Neo kochte langsam Wut auf. Er sprang auf und ballte die Fäuste. Dass er ein erbärmliches Bild abgeben könnte, so wie er da stand - die nasse Kleidung klebte ihm am Leib und ließ ihn dürrer aussehen als er war - fiel ihm nicht ein. "DU MISTVIEH!", brüllte er und stürmte auf LadyDevimon zu. "WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN -" LadyDevimon wich seiner Attacke elegant aus und Neo stürzte ins Gras. Sie lächelte. "Mir fällt vieles ein", sagte sie spitz. "Vor allen Dingen folgendes. Wenn du versagen solltest, dann darf ich dich töten. Und das HAT Gulfmon so gesagt. Du wirst sterben, Kleiner. Es gibt gar keinen anderen Weg." Neo regte sich nicht. - In der realen Welt lief alles seinen gewohnten Gang. Die Weihnachtsbäume standen, überall in der Stadt hingen leuchtende Sterne, die Verkaufszahlen in den Spielwarenläden boomten. Die Familien freuten sich auf ein harmonisches Familienfest und die Kinder spielten draußen im Schnee. Niemand bemerkte die schwarzen Wolken, die sich langsam am Himmel zusammenbrauten. Eines der schwarzen Digimon stand auf einem der Dächer. Niemand bemerkte es. Es sammelte eine leuchtende Kugel in seiner Faust. Niemand bemerkte es. Es hob langsam die Hand und feuerte die Kugel auf eine belebte Straße. Plötzlich kam Panik auf. - Die Sterne funkelten am Firmament. Hikari und ihr kleiner Gefährte hatten sich auf den Weg gemacht ... Sie waren nunmehr 4 Stunden unterwegs. Mittlerweile war es dunkel geworden und trotzdem wanderten die beiden weiter. Hikari hatte nur noch den einen Wunsch: endlich ihre Schwester zu sehen, um zu wissen, dass es ihr gut ging, es hatte keinen Sinn sich auszuruhen, sie würde sowieso nur wieder unruhig werden und so lange ihre Kräfte reichten, würde sie auch weitergehen. ,,Geht es noch, Kleiner?" Sie blickte das Digimon an. Zwei funkelnde Augen drehten sich zu ihr um. ,,Ja. Kein Problem!" Das kleine Digimon schien zu lächeln. Keuchend hob sich Hikari einen Abhang hoch. Sie atmete durch und blickte die Anhöhe hinunter. Mittlerweile hatte es angefangen zu schneien, Gott sei dank hatte Shibumi ihr seine Jacke gegeben, er meinte er bräuchte sie nicht weiter. Hikari kuschelte sich nun bibbernd in diese hinein. ,,Es ist sicher nicht mehr weit", machte Hikari sich selbst Mut. Es war wirklich ungemütlich und unheimlich hier. Der Wind blies ihr den kalten, nassen Schnee ins Gesicht, ihre Haare waren vor Nässe und Kälte schon ganz steif geworden, außerdem war es dunkel, das Felsmassiv wirkte monströs, wie ein riesiges Ungeheuer. Hikari verscheuchte ihre Gedanken. ,,Da! Da!" Burgermon sprang auf und ab und deutete mit seiner kleinen Hand auf einige Lichter in der Ferne. Unten, in einer Art Tal strahlten einige kleine Lichtpunkte. ,,Das muss es sein!", rief Hikari glücklich. ,,Los!" Sie setzten sich wieder in Bewegung, diesmal den Abhang hinunter.Langsam,,jeder Schritt gut überlegt, kamen sie nur langsam vorwärts, doch schon bald stellten sich die kleinen leuchtenden Punkte als Hütten heraus. Kleine runde Hütten. Erschöpft klopfte das Mädchen gegen eine der Türen. - ,,Was war das? "Hitomi fuhr hoch. Sie legte den Löffel beiseite. Mittlerweile hatten sie von den, zwar anfänglich unverschämten aber dann doch sehr gastfreundlichen, Gazimon einige Schüsseln Suppe bekommen, diese löffelten sie nu gierig in sich hinein. Das Gazimon mit dem roten Band beäugte sie, doch kaum warf einer der Kinder einen Blick zu ihm, lächelte es. ,,Bestimmt nur der Wind ...", erwiederte Takato und schob einen weiteren Löffel Suppe in sich herein. Hitomi zuckte mit den Schultern und aß weiter. Erneutes Klopfen und eine dumpfe Stimme ertönten von draußen. ,,Ich geh nachgucken ...", murmelte das Gazimon mit dem roten Band, stand auf und ging in Richtung Tür. Es öffnete einen kleinen Riegel und äugte nach draußen. Zwei große blaue Augen schauten herein. Das Gazimon schob den Riegel beiseite und kaum hatte es die Türe geöffnet, rauschte auch schon ein kräftiger Windstoss herein. Das Digimon hob schützend seine Pfote gegen sein Gesicht. Das Mädchen kam keuchend herein und Gazimon schloss die Türe erschöpft. Die gesamte Mannschaft blickte auf. ,,HIKARI!!!" Hitomi erkannte das von einer großen Lederjacke umwickelte Mädchen sofort. Sie sprang auf und schloss Hikari in die Arme. ,,HITOMI!" Hikari kamen die Tränen, als sie ebenfalls ihre Schwester umarmte. ,,Hitomi!" Die Tamer standen auf. ,,Meine Güte ...", meinte auch Rika ganz erschüttert. ,,Is das ne Freundin von euch?!" Das Gazimon deutete auf Hikari. "Oder ein Klon von Hitomi?" ,,Sie ist meine Schwester! Sie wurde entführt und ... oh mein Gott! Du bist hier! Hikari!" Hitomi konnte es noch gar nicht fassen ihre Schwester gesund und munter wiederzusehn. Das kleine Burgermon stand auf der Treppe, hielt die Nase in die Luft und schnupperte. ,,Hm..." Sein Magen knurrte. ,,Na wer bist du denn?" Nachdem Minaki erleichtert Hikari umarmt hatte, wandte sie sich an Burgermon. Das kleine Digimon beäugte sie und zwinkerte mit seinen süßen braunen Augen. ,,Oh wie niedlich!" Minaki lächelte. Sie schaute an Hikaris Handgelenke. ,,Hikari ..." Auch Takato stand nun neben Minaki und blickte an die Handgelenke des Mädchens. ,,Du bist auch ein Tamer!" entfuhr es Minaki, sie lächelte. Mittlerweile hatte Hitomi ihrer Schwester die Jacke abgenommen und sie abgetrocknet. ,,Bitte, greift zu!" Eine ältere Gazimondame schritt ins Zimmer und stellte einen neuen großen Pott Suppe auf den Tisch. ,,Oh, ich sehe wir haben neuen Besuch. Meine Güte, du siehst gar nicht gut aus, Kind. Hier iss!" Das Gazimon lächelte freundlich und drückte Hikari eine Schüssel Suppe in die Hand. Hikari ließ sich seufzend auf einen der Stühle sinken. ,,Wie hast du uns gefunden?" ,,Ach, das war mehr durch Zufall ..." ,,Jetzt lass sie sich doch erstmal ausruhen!" Ein kleines schmatzendes Digimon saß mitten auf dem Tisch und schaufelte die Suppe direkt aus dem Pott in sich hinein. ,,Oh ... das ... ist Burgermon ..." Hikari lächelte. ,,Es hat mir geholfen. Aber das ist eine lange Geschichte." Sie begann zu essen. ,,Hm ... lecker!" Die Truppe, die nun endlich wieder zusammen war, lachte. - Endlich erhob sich Neo. Sein Blick war nun nicht mehr leer. Es nützte nichts, er konnte sich nicht so hängen lassen, schließlich war er stark. Das war er immer schon gewesen. ,,Scheiße ...", murmelte er. Was sollte er nur jetzt tun? Weiter für Gulfmon arbeiten? Nun ja,was blieb ihm anderes übrig? Aber, wo zum Teufel waren die Kinder überhaupt? Wie sollte er sie finden? Plötzlich wurde ihm schwindlig, alles um ihn schien benebelt. Er schloß kurz die Augen. Es war vorbei. Ein kurzer Schwächeanfall, schließlich hatte er schon lange, und das war wirklich eine Ewigkeit, nichts mehr gegessen. Neo blickte sich um. Einige Bäume standen am Ufer. Er schritt auf sie zu. Eine kleine matschige Frucht lag auf dem Boden. Egal. Hauptsache er bekam etwas zu essen. Er hob sie auf und biss gierig hinein. Es schmeckte ekelhaft, aber was machte das schon? Neo wischte sich den Saft vom Mund. Dann fuhr er sich mit der anderen Hand durch sein glänzend weißgraues Haar. Eigentlich war es dumm, weiterhin für Gulfmon zu arbeiten. Denn so langsam wurde ihm klar, dass er die ganze Zeit über nur eine einfach Marionette im Plan Gulfmons gewesen war. Außerdem war Ladydevimon seine rechte Hand, sie würde alles tun, nur um ihn auszuschalten. Nein, er würde das nicht mehr mit sich machen lassen. Neos Blick glitt traurig über den See. Vielleicht sollte er doch einen Weg finden, wieder zurück in die reale Welt zu kommen, es war immer noch besser als hier, ohne Digimonpartner, rumzusitzen. Neo setzte sich in Bewegung. Sein wehender Umhang schien schon längst nicht mehr so majestätisch, wie er einmal gewesen war. - ,,Hmmmmm ..." Henry blickte zu Minaki rüber. ,,Hey, aufwachen!" Sie lächelte ihn an. ,,Ischt was paschiert ... ?", nuschelte er verschlafen. ,,Nein, ich konnte nur nicht mehr schlafen." Sie grinste. ,,Und da weckst du mich oder was?!" Er blickte sie ärgerlich an. ,,Ach komm. Weißt du, ich bin richtig froh, dass wir Hikari wieder haben." Sie ließ sich zurück fallen und lächelte. Die Gazimon hatten sie am gestrigen Abend zu einer Hütte geführt, scheinbar stand diese noch leer. Da allerdings nicht genug Betten da waren, mussten sich alle zu zweit ein Bett teilen. Henry und Minaki hatten fast im Chor gemeint sie könnten ja miteinander ein Bett teilen. Sie waren so müde gewesen, dass sie erschöpft ins Bett fielen und schon bald einschliefen. "Ja, und Hitomi geht es jetzt auch wieder besser", meinte Henry und unterdrückte ein Gähnen. "Wir müssen jetzt bloß noch einen Rückweg in die reale Welt finden und dann ist alles wieder paletti." Minaki schüttelte im Dunkeln den Kopf, was Henry nur daran bemerkte, dass ihre Haare gegen sein Gesicht schlugen. "Erinnerst du dich noch an die heilige Höhle? Dieses Oberdigimon, wie hieß das noch gleich?" "Meinst du Azulongmon?" "Ja, genau. Es hat doch gesagt, wir müssen die Herrschaft Gulfmons beenden." "Scheiße." Henry beschloss, zu versuchen, sich mit geschlossenen Augen zu unterhalten. "Mann, bin ich müde." Minaki begann irgendetwas von der realen Welt, großartigen Zukunftsplänen und Kriegsstrategien zu erzählen, als Henry einschlief. - Neo blieb stehen und sah sich um. Er hatte den Waldrand erreicht. Suchend kniff er die Augen zusammen. Hier in der Nähe sollte doch irgendwo ein Gazimondorf sein ... Devidramon hatte einmal etwas erzählt, aber er hatte nicht zugehört. Digimongelaber eben. Er versenkte die Hände verdrießlich in den Hosentaschen und dachte nach. Vielleicht sollte er sich lieber im Wald halten, um nicht gesehen zu werden. Er begann zu laufen. - Mittlerweile war es morgen. Hikari hatte sich einen deftigen Schnupfen eingefangen und daher hatten sie beschlossen, einen weiteren Tag im Dorf der Gazimon zu bleiben. Während Burgermon bereits den dritten Topf Suppe leerte - "Pass auf, gleich bricht hier eine Hungersnot aus!" Rika war sehr belustigt über den Appetit des kleinen Digimons - beschlossen Hikari und Hitomi, einen kleinen Spaziergang zu zweit zu machen, um die wieder erlangte Zwillings-Zweisamkeit zu genießen. Hikari wurde von der Gazimondame in Schals, Jacken und Handschuhe gewickelt - Hitomi floh, bevor das Digimon auch sie zu einer kälteimmunen Tonnenrolle machen konnte - und dann ging es los. Kaum hatten sie den Waldrand erreicht, zog Hikari zwei der drei Jacken aus, warf zwei Handschuhpaare und drei Schals ab und immer noch war ihr mollig warm. Hitomi grinste, während sie am Waldrand entlangstapften. "So, jetzt kann man auch wieder erkennen, dass du ein menschliches Wesen bist." "Ha, ha", sagte Hikari und lächelte. "Mensch, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie verdammt froh ich bin, endlich wieder bei euch zu sein!" ,,Was glaubst du wie überglücklich ich erst bin!" Die beiden lachten ausgelassen. Hitomi grinste und zupfte an Hikaris Mütze rum. "Hast du das gesehen? Da ist ein HERZ auf die Mütze gestickt!" Hikari wurde rot, nahm die Mütze ab und stülpte sie über Hitomis Kopf. Eine Weile rangelten die Geschwister miteinander, dann setzten sie sich erschöpft auf einen Baumstamm, der günstigerweise gerade herumlag. "So, und was habt ihr in der Zwischenzeit so getrieben?", fragte Hikari dann. "Wir? Ooch, nicht viel. Wir sind zum Schrein von so einem Obermimen gerannt, haben erfahren, dass wir die Welt retten müssen und sind in eine Fallgrube gefallen." "Oha", meinte Hikari und grinste verschmitzt, "weißt du, ich glaube ich habe Spannenderes erlebt." "Ja, genau, erzähl doch mal!" Hikari begann zu erzählen. Sie war gerade an der Stelle mit Shibumi angelangt, da krachte es plötzlich hinter ihnen im Unterholz. Hikari machte vor Schreck einen kleinen Sprung und landete auf den Knien, rappelte sich aber sofort wieder auf. Hitomi schnellte hoch und beide richteten ihren Blick auf den Wald hinter ihnen. Zweige bogen sich beiseite und ein Kopf lugte hinaus. "Du!!" Hikari musste sich setzen. "Du ... hier?!" Es war Neo. Sein Gesicht verschloss sich. "Ach du Scheiße", sagte er und machte Anstalten, in den Wald zurückzugehen. "Warte!", brüllte da plötzlich Hitomi wutentbrannt. Sie stürzte sich auf ihn, zog den überraschten Jungen aus dem Wald und drückte ihn zu Boden. Hikari riss die Augen auf, als Hitomi zu schreien begann. "Du kleines Stückchen Abschaum!! Weißt du überhaupt, was du mit deinen ganzen scheißgottverdammten Taten angerichtet hast?! Hikari musste sich den ganzen Weg durch die Wüste quälen und du hast sie verfolgt und dann hast du sie sogar angegriffen mit deinem großen hässlichen stinkenden Ekeldigimon und sie konnte sich nicht wehren - du schreckst auch vor gar nichts zurück, was, du mieser hirnloser ..." "Hitomi!" Endlich konnte sich Hikari wieder regen und zerrte ihre Schwester von Neo zurück. Der Junge rappelte sich auf und nahm eine abwehrende Haltung an - so als erwarte er einen Faustkampf. Hitomi schnaubte. "Du hast Recht, Hika. Komm, lass uns gehen!" Sie machte Anstalten fortzugehen, doch Hikari blieb unschlüssig stehen und dachte nach. Ihre Blicke wanderten von Hitomi zu Neo und wieder zurück. Schließlich hatte sie sich entschlossen. "Hey", sagte sie zu Neo. "Wir reden jetzt." Neo verengte die Augen misstrauisch zu Schlitzen. "Was soll das?" Hikari überging ihn und wendete sich an Hitomi, die sie verständnislos angaffte. "Mund zu", sagte Hikari ernst. "Die Fliegen tragen schon ihre Möbel rein." Hitomi machte den Mund zu und schluckte. "Wie ... du meinst", sagte sie und wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte. "Ich geh dann am Besten schon mal vor, ja?" Und wie der Blitz war sie von dannen. Hikari verschränkte die Arme und starrte Neo herausfordernd an. Wie eine kleine Königin stand sie vor dem Jungen, der vor lauter Überraschung vergaß, eine böse Miene zu machen. "Was zum Teufel SOLL das?", fragte er entgeistert und ein wenig verächtlich. "Du glaubst doch nicht im Ernst, ich schütte dir jetzt mein Herz aus und ..." "Klappe", unterbrach Hikari ihn barsch. "Ich stelle die Fragen, du antwortest, und wenn du was Falsches sagst, gibt's Punktabzug." Ihre Mundwinkel zuckten. "Also, Frage Nummer Eins: Warum in aller Welt hast du dich Gulfmon angeschlossen?" Neo erkannte, dass es keinen Ausweg gab. Es versuchte die Situation zu retten, in dem er sie lächerlich machte. "Weil ich ein lieber kleiner Junge bin und Gulfmon mir ein Bonbon angeboten hat, wenn ich das tue, was der große Gönner mir sagt", sagte er mit zuckersüßer hoher Stimme. Hikari runzelte so bedrohlich die Stirn, dass Neo sich entschloss, Klartext zu reden. "Um Macht zu haben!", brüllte er sie an und ballte die Fäuste. "Um Rache zu nehmen! Immer war ich der Gearschte, der Looser, aber dann kam Gulfmon und alles änderte sich! Du weißt ja nicht, wie es ist, wenn zu Hause der Vater säuft und alle zusammenschlägt und die verdammte Hure von Mutter vor jedem kuscht und wegrennt und wenn der einzige dann auch geht, dem du vertrauen konntest?!" Er keuchte. Hikari schluckte. "Sagst du jetzt die Wahrheit?", fragte sie leise. "Rate mal", sagte er hart. "Aber du scherst dich 'n Dreck drum, wie's mir geht, wetten. Ich bin doch der große, böse Neo, der der lieben kleinen Wie-sie-auch-immer-heißt-Schwester von der großen Beschützer-Schwester aua, aua gemacht hat, oder nicht?" Er lächelte verächtlich. "Neo", sagte sie bittend. Es war das erste Mal, dass sie seinen Namen aussprach. "Hör mal zu, ich will dir wirklich bloß helfen!" Er war baff. "Ha, ha ..." Sag mal, wie doof bist du eigentlich? Ich hab ja nur versucht dich umzubringen ... aber das lässt du ja scheinbar völlig ausser Acht ..." Ironie klang in seiner Stimme mit. ,,Ist es dir etwa lieber, wenn meine Freunde mit ihren Digimon kommen und dich alle machen?" Sie schaute ins Gebüsch hinter Neo. ,,Denn wie's scheint, ist dein Digimon wohl in Urlaub." Sie blickte ihn siegessicher an. Neo lächelte zerknirscht. ,,Oder ... ist was passiert?" Hikari schaute ihn, nunmehr freundlich, an als er nicht antwortete. ,,Darf man fragen warum du mir helfen willst?" Er wechselte das Thema. ,,Ich weiß es selbst nicht ... ich hatte den Eindruck, dass du Hilfe gebrauchen könntest." Erneut lächelte sie, obwohl sie eigentlich wirklich nicht wusste, wie sie ihm denn nun helfen sollte. ,,Ach ja, null Peilung was hier los ist und trotzdem einen auf Psychater machen, oder was?!" Wieder setzte er diesen Sarkasmus zur Schau. ,,Auf deine Hilfe kann ich verzichten." Hikari war wie vor den Kopf gestoßen, warum war er auch so ein Sturkopf?Es hätte alles so einfach sein können, aber wahrscheinlich war das wirkliche Leben nicht so wie in ihren Träumen von einer heilen Welt. Sie senkte den Kopf und machte Anstalten zurück zum Dorf zu gehen. ,,Okay, ich habs kapiert. Aber ich hoffe, du hast wenigstens soviel Anstand uns nicht zu verpfeifen." Langsam setzte sie sich in Bewegung, in der Hoffnung dass er sie doch noch einmal anhalten würde um mit ihr zu reden. Doch Neo dachte nicht daran, abfällig blies er Luft durch die Zähne und verschwand im Wald. Hikari drehte sich nicht noch einmal um, irgendwann würde er sicher einsehen das sie es nicht böse mit ihm meinte. Irgendwann ... hoffentlich. - ,,Da bist du ja, Hika!" Burgermon hüpfte um seinen Tamer herum. Der restliche Teil der Gruppe stand im Halbkreis um eines der Gazimon. ,,Keine Sorge, wir werden euch helfen. Schließlich müssen wir uns doch revanchieren", sagte Takato grade. ,,Oh, Hikari, da bist du ja." Henry drehte sich zu ihr um. Sie lächelte kurz und fing dann den zornigen Blick ihrer Schwester ein. ,,Hoffe du bist jetzt zufrieden", murmelte sie und zog eine beleidigte Miene. ,,Worum gehts?" Hikari hielt es für besser nicht auf die Frage ihrer Schwester einzugehen, schließlich war dies, ausnahmsweise, einmal ihre Sache gewesen. ,,Die Gazimon werden doch terrorisiert, wir haben vorgeschlagen ihnen zu helfen", erzählte Minaki. ,,Du brauchst nicht mitgehen, wenns dir noch nicht gut geht", Rika lächelte sie an. ,,Nein, nein. Mir geht es gut. Wisst ihr denn, um was für ein Digimon es sich handelt?" ,,Nicht genau. Sie sagen das Brüllen ähnelt dem eines Tigers ... jedenfalls kommt es immer bei Nacht und es bringt jedesmal Verwüstung mit." Rika zuckte mit den Schultern. ,,Das ist so lieb von euch." Das alte Gazimon seufzte zufrieden. ,,Natürlich wird euch mein Enkelsohn begleiten. Alleine ist es zu gefährlich." Sein Blick glitt zu dem jungen Gazimon mit dem roten Band, es zuckte zusammen, wiedersprach dem alten Herrn aber nicht. Dann seufzte es und trat zu den Digirittern. ,,Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns auf den Weg machen." Takato hob freudig die Faust in die Luft. - ,,Heute Nachmittag ereignete sich ein Bombenanschlag in Okihawa. Mehrere Gebäude wurden zerstört. Noch immer hat die Polizei keine Spur von den Tätern. Einige Augenzeugen berichten von merkwürdigen Kreaturen, die Forscher glauben es handelt sich wieder um Außerirdische, die gleichen wie von vor zwei Jahren." Eine Reporterin stand mitten in der Innenstadt. ,,Frau ... Takati ... !" Plötzlich schwankte das Bild. Der Kameramann deutete angsterfüllt hinter die Reporterin. ,,Was?!" Sie blickte sich um. Ein riesiger schwarzer Dinosaurier stapfte brüllend durch die Straßen und zertrümmerte mit seinem mächtigen Schwanz Autos und Straßenlaternen. Die Leute flohend kreischend in Panik. ,,Halt drauf! Halt drauf du Idiot!" Der Mann hob die Kamera in Richtung Dinosaurier. ,,Oh Gott! Was ist das?!" Hektisch eilten kreischende Menschen an dem Kamerateam vorbei. ,,Mir egal, das bringt die Einschaltquoten in die Höhe!" ,,Was sehn wir hier? Ein riesiger Dinosaurier zerstört die Stadt. Das sind die ersten Bilder der Katastrophe. Ich bin Mino Takati, Sie sehen den Nachrichten Sender BBF." - Ein lautes Pochen in seinem Kopf ließ Neo die Augen aufschlagen. Er fasste sich an den Hinterkopf und stöhnte auf. Er war auf irgendetwas hartem gelandet, natürlich, der Boden. Er blickte sich um. Den Mülltonnen zu urteilen befand er sich in einer Gasse. Er rappelte sich auf und ging schwankenden Schrittes zum Lichtpunkt der engen Gasse. Neo schaute in das grelle Licht, das vom Himmel stach, er hielt schützend eine Hand vor die Augen. Als seine Augen sich an das grelle Licht gewöhnt, hatten blickte er sich um. Passanten gingen an ihm vorbei. Die Straße war nass, die Autos hatten den Schnee niedergewalzt und ihn in häßlichen grauen Bergen an die Straßenseiten geschoben. Die Luft roch frisch, ein eisiger Hauch umspielte Neos Nase. Er nieste und rempelte eine Frau an. ,,Pass doch auf!", sagte sie zornig und ging weiter ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Doch Neo hatte die Frau noch nicht einmal wahrgenommen. Unauffälig, als ob er gar nicht existierte, ging er mit dem Strom der Menschen. - Die Kinder stapften durch den hohen Schnee. Vor ihnen lag eine weite Schneeebene, schon wieder. ,,Sag mal, hast du überhaupt eine Ahnung wo sich dieses Digimon befindet?" Hitomi kuschelte sich in die dicke Jacke, die das alte Gazimon ihr und den andern gegeben hatte. ,,Wir müssen abwarten. Es kommt bestimmt", sagte Gazimon in einem freudigen Plauderton. ,,Warum warten wir dann nicht einfach?!" Kenta blieb stehen, auch die andern blieben stehen. ,,Weil wir sonst erfrieren!" Gazimon stapfte weiter. ,,Klasse Aussichten ...", murmelte Kazu mürrisch. Sie setzten sich wieder in Bewegung. Plötzlich äugte ein kleiner blauer Kopf aus dem Schnee. Die Gruppe blieb erneut stehn. Das blaue Digimon sprang aus dem kalten Nass und watschelte auf sie zu. Es hatte einen Schnabel, Watschelfüße und ähnelte einem Pinguin. Auf seinem Bauch waren mehrere bunte Muster zu sehn. Das kleine Digimon legte den Kopf schief. ,,Na,wer bist du denn?", fragte Lopmon. Guilmon beschnüffelte das kleine etwas. Wieder legte das Vogeldigimon den Kopf schief, diesmal in die andere Richtung. Dann sprang es auf und rutschte einige Zentimeter im Schnee, schließlich verschwand es hinter dem nächsten Abhang. ,,Merkwürdig." Guilmon blickte auf die Stelle an der das kleine Digimon gerade noch gesessen hatte. ,,Lasst uns weitergehn", drängte Gazimon. Die Kinder zuckten mit den Schultern, als sie gerade weitergehen wollten, ertönte ein markerschütterndes Brüllen. Erschrocken fuhren sie herum. Ein schwarzes Leuchten ging von dem gewaltigen Wesen aus. Hitomi und Hikari fielen rückwärts in den Schnee. ,,Das ist es", knurrte Gazimon. Das Leuchten nahm ab und die Kinder schauten das riesige Digimon an. Es sah aus wie ein riesiger schwarzer Tiger. Gewaltige Glocken hingen an ihm herab, ihr Ton war unheimlich, genauso wie die blitzenden Zähne. Baihumon Level: Mega Heiliges Tier-Digimon Typus: Datei 1 Attacke: Vajira 2 Attacke: Eiserne Klauen Takato checkte seine Digivices. ,,Heiliges Tier Digimon?" Rika fuhr herum. ,,Also für mich sieht das eher aus wie der Fürst der Dunkelheit persönlich." Wieder brüllte der schwarze Tiger. ,,Macht euch bereit...das wird ein harter Kampf!" Die Digimon stellten sich kampfbereit vor ihre Tamer. Gazimon und Hitomi blieben zurück. "Gut, dann werden wir jetzt mal diese neue Kraft testen ..." Takato hielt seine Digivices in Richtung Guilmon. ,,Guilmon Matrix Digitation zuuu ... Megagrowlmon!" ,,Terriermon Matrix Digitation zuuu ... Rapidmon!" ,,Lopmon Matrix Digitation zuuu ... Antylamon!" ,,Renamon Matrix Digitation zuuu ... Taomon!" Die Digimon standen kampfbereit vor Baihumon. Die andern Digimon digitierten auf das Champion Level, auch Kotemon und Burgermon (DinoHumon und Burgermon Champion Form) ,,RAPIDSCHROT!" Rapidmon knallte eine gewaltige Ladung auf Baihumon. Wenig beeindruckt brüllte das riesige Digimon nur und schüttelte die schwarze Mähne. ,,Eiserne Klauen!", knurrte es und wischte Rapidmon weg, das daraufhin im Schnee landete. ,,Rapidmon!" Henry blickte besorgt zu ihm in den Schnee. Ein kleines Digimon schaute ihn hilflos an. ,,Tut mir Leid ... Ich weiß nicht was los ist!" Henry nahm Terriermon auf den Arm. ,,Warum bist du zurück digitiert ... ?" ,,ZAUBERSCHRIFT!" ... ,,Renamon,alles OK?!" Auch Renamon erging es wie Terriermon. ,,Verdammt nochmal warum halten sie das Level nicht?!" Takato schaute nervös auf sein DX-Power. ,,Digitier!" ,,Megagrowlmon Matrix Digitation" - ,,Matrix Tamer Digitation zuuu ... GALLANTMON!" ,,HUUUAHHHHRRRGGG!!!" Galantmon nahm Anlauf und stach zu. Geschickt wich Baihumon aus. ,,Helft mir!" ,,KO Schlag!" Antylamon holte aus. ,,Frikadellenschlacht!" Hikari schlug die Hand vors Gesicht, Burgermon warf mit Frikadellen um sich. Kein Treffer. Immer wieder wich das Tiger Digimon aus und brüllte triumphierend. Galantmon keuchte. ,,Was sollen wir tun? Warum treffen wir es nicht?" ,,Verdammte neue Kraft ... tu doch was ... " Minaki blickte auf ihr DX-Power. ,,Blitzhieb!" Gazimon griff an, wurde jedoch ebenfalls zurück geschleudert. Hitomi trat nach vorne, an ihren Handgelenken glitzerten neue DX-Powers. Sie lachte. ,,YEAH! Jetzt bin ich auch ein Tamer! Wollen wir doch mal sehen, wie lange du noch siegessicher schreist, Baihumon!!" Sie schien sich gleich wohl zu fühlen ihrer neuen Rolle als Tamer. Ein kampfeslustiges Glitzern in ihren Augen, stellte sie sich entschlossen hin. Die anderen starrten sie an, besonders Hikari, die Hitomi ja besser kannte als alle anderen. So hatte sie ihre Schwester noch nie gesehen. ,,Jetzt werden wirs diesem Tigerverschnitt zeigen!" Gazimon hob synchron mit seiner Partnerin die Faust in die Luft. "Blitzhieb!", schrie Gazimon und rannte entschlossen auf Baihumon zu. Es sah gut aus, der Schlag prallte direkt auf die Schnauze des Digimons auf. Wutentbrannt richtete Baihumon seinen Blick auf das grinsende, in einigen Metern abstand vor ihm stehende Gazimon. "Eiserne Klauen!" Gazimon jedoch wich der Attacke geschickt aus.,,Jaaaahaa!" Hitomi schrie auf. ,,Sie ist verrückt geworden ..." Völlig baff stand Hikari da und schaute ihre Schwester an. Plötzlich brach ein Flammenmeer los. Baihumon brüllte. Auf seinem Rücken flammten blauschwarze Stichflammen auf. ,,Toll! Jetzt ist es noch wütender", meinte Rika sarkastisch. ,,VAJIRA!", donnerte das große Baihumon. Nun schien eine unkontrollierbare Wut in seinen Augen. Ein riesiger Schatten erschien am Himmel. ,,Ach du schei ..." Die Tamer blickten gen Himmel. Ein riesige Energiekugel sammelte sich dort oben, über Baihumon, zusammen. Hitomi schien für einen Moment aus ihrer Rolle gerissen zu werden und blickte ebenfalls angsterfüllt gen Himmel, dann jedoch richtete sich ihr Blick wieder entschlossen und immernoch siegessicher zu Gazimon. ,,Klare Sache", meinte sie und kicherte. Dann richtete sie ihre Digivices auf Gazimon. ,,Gazimon digitiert zuuuu ..." Gazimon wuchs in die Höhe, aus dem schimmernden Licht der Digitation trat ein schwarzer Dinosaurier. ,,DarkTyrannomon!!" ,,Cooool!" Hitomi staunte nicht schlecht. Eine Kralle war so groß wie sie selbst. ,,Greif es an! Greif es an!" Ihr Arm schnellte in Richtung Baihumon.,,So lange es sich nicht bewegt!" ,,Verdammt Hitomi! Mach es nicht noch wütender!" - ,,Renamon los!" Hitomi hielt die Hand vor Rika. ,,Das ist mein Kampf!", zischte sie. ,,Du bist verrückt!" Rika schaute sie zornig an. Dann verschränkte sie ihre Arme. ,,Gut, mach doch. Wenn du meinst, es allein zu schaffen!" Sie trottete zu den andern. ,,Rika ... wir müssen d-", wand Takato ein. ,,Nein, lasst sie ihren verdammten scheiß Stolz selber brechen." ,,FEUERSCHLAG!" DarkTyrannomon holte mit seiner mächtigen Pranke aus und boxte Baihumon in die Seite. Dieses taumelte einige Meter, fand jedoch dann wieder festen Stand. Dann schaute es zu der immer größer werdenden leuchtenden Kugel. Baihumon bleckte die Zähne, es schien, als ob es hämisch grinsen würde, wahrscheinlich tat es das auch. ,,VAJIRA!" Die Kugel setzte sich in Bewegung. ,,SCHEIßE! WEG HIER!" Die Kinder warfen sich in den Schnee. Das immer schneller werdende Lichtobjekt raste nun auf die Erde zu. ,,Es schlägt auf!!!" Das Dinosaurier Digimon schnappte sich ihren Tamer und lief einige Schritte (das reicht schon ...) in Richtung Wald. ,,Runter!", brummte es. Hitomi duckte sich. Dann hämmerte ein ohrenbetäubender Knall auf die Erde ein. Ein gleißend helles Licht ergoß sich über den Schnee und liess ihn schmelzen. Dann war plötzlich Stille. Vorsichtig wendete Hitomi den Kopf in Richtung Baihumon. Als der kalte Schneestaub ihr wieder Sicht machte, sah sie ein schwer atmendes Baihumon auf der Schneekuppel stehen. Ihre Blicke glitten in Richtung Tamer. Die Kinder hatten sich noch rechtzeitig in den Schnee geworfen. Ihre Digimon, die sich schützend vor ihre Tamer gestellt hatten, standen nunmehr wackelig im Schnee. Guilmon kippte nach vorne. Ebenso die andern Digimin. DarkTyrannomon rannte mit Hitomi zu den andern. ,,Hey ..." Sie half Hikari auf. ,,Das war heftig!" Henry fasste sich an den Kopf. ,,Renamon! Guilmon!", riefen Takato und Rika gleichzeitig. ,,Das ist alles deine Schuld!", fauchte sie Rika an. Hitomis Blick glitt erneut von einem Digimon zum andern. Dann schaute sie auf den Boden. ,,Komm, lass uns dem Schauspiel ein Ende bereiten ..." Hitomi stand auf. DarkTyrannomon wusste was sie vorhatte, es schien zu nicken. Die beiden drehten sich um. ,,Haben die denn garnichts gelernt?!" Rika blickte zornig auf. ,,Wir schaffen das!" Hitomi drehte sich um, dann schaute sie wieder ihren Digimonpartner an. Plötzlich war die Luft erfüllt von Digignomen. ,,Dark Tyrannomon ... GUARDIAN DER ERDE!" ,,Tamer Wächter Digitation zuuu ..." Die Digignome sammelten sich in den beiden Lichtstrahlen, die nun miteinandern verschmolzen. Aus dem Licht trat ein großes menschenartiges Digimon. Ein Gazimon Pelz hing an ihm herab. Vorne glitzerte eine Art grau gezackte Rüstung. Die Hasenohren Gazimon hingen an den Seiten herunter. In den Händen hielt das Digimon eine sensenartige Klinge mit braunen Steinen dran. ,,ERDGALLONMON!" Erdgallonmon Humane Erdgottheit - Wächter der Erde Level: Surpreme Typus: Serum 1.Attacke: Lied der Erde 2.Attacke: Donnererdbeben ,,Ich stecke ihn dir ...", stellte Hitomi fest. ,,Keine Angst." Eine sanfte, etwas rauhe Stimme erklang mitten in ihrem Kopf. ,,Zeigen wirs dem!" Kampfbereit hielt Erdgallonmon seinen Stab Baihumon entgegen. ,,Das ist also die neue Digitation, von der Azulongmon sprach ... Surpreme!" Hikari lächelte. ,,Donnererdbeben!" Erdgallonmons Stab wirbelte herum und stach dann donnernd in die Erde ein. Mehrere Felsen stachen um Baihumon herum aus dem Boden. Es brüllte, doch dies half ihm nicht viel. Seine Kräfte waren erschöpft, im Gegensatz zu den neuen Kräften Erdgallonmons. ,,Reinige ihn ..." Sein Stab richtete sich auf den Tiger.,,LIED DER ERDE!" Ein helles Licht schloß sich um Baihumon. Dann war es endgültig vorbei. Das große Digimon fiel zu Boden. Die schwarze Farbe verließ sein Fell und vor ihnen lag ein riesiger blauweiß leuchtender Tiger. ,,Einer der vier Souveränen!", entfuhr es Lopmon. Das große Digimon erhob seinen Kopf. Habt Dank, Digiritter. Eine Stimme erklang mitten in ihren Köpfen, ohne dass der Tiger sprach. Er schaute sie nur durchdringend an. Das ist mein Reich. Vor einigen Wochen kam Zanbamon und belegte mich mit diesem Fluch. ,,Zanbamon?" Die Tamer fuhren zusammen. Ein Gehilfe Gulfmons. Tamer beeilt euch. Sammelt Erfahrung. Gulfmon wird immer stärker. Ich spüre das er an der Grenze zum Omega Level steht, deshalb hat er sich den auch einst so großen Zanbamon untertan gemacht. Doch auch er ist nicht minder gefährlich. Er reitet auf seinem schwarzen Pferd, seid vorsichtig, Tamer. Baihumon ging in Richtung Wald. Ich bin müde, Tamer ... Es verschwand. Nun standen sie allein in der kalten Landschaft. ,,Das war hart ...", murmelte Minaki und hob Kotemon auf ihren Arm. Die Digimon digitierten zurück. Erschöpft fiel Hitomi in den Schnee. ,,Hitomi!" Hikari nahm ihre Schwester in den Arm. ,,Gut gemacht ...", Rika lächelte kurz. ,,Es geht schon danke ..." Hitomi wand sich kurz an ihre Schwester, stand auf und lächelte Rika an. ,,Entschuldigt mein Verhalten. Es tut mir wirklich Leid ..." ,,Schon gut, ist ja alles gut gegangen." ,,Ich habe gelernt, dass wir ein Team sind." Hitomi lächelte. ,,Kommt lasst uns gehen." Die Tamer nickten und machten sich auf den Weg zurück zum Dorf. - Wir wollen dir nur helfen.... Neo gingen die Worte des Mädchens, das er noch nicht mal mit Namen kannte, nicht aus dem Kopf. Vielleicht hatte er bisher alles viel zu verbissen gesehen. Und trotzdem, das war nun die Strafe. Dass er allein war, so wie er es doch eigentlich immer wollte. Und trotzdem fühlte er sich nicht wohl. Diese Leere. Die Menschen, die verdammten Menschen, die an ihm vorbeigingen. Etwas klingelte. Er blickte auf. Vor ihm rollte eine Münze entlang. Ein Passant hatte sie ihm hingeworfen. Bin ich jetzt schon so ein Abschaum? Verfluchte Menschen ... aber ich hab es so gewollt. Er fröstelte,seine Kleidung war durchnässt und er hatte schon seit einer Ewigkeit nichts mehr gegessen. ,,Na?!" Ein hämisch grinsender Junge stand vor ihm und blickte abfällig auf ihn herab. Neo blickte ausdruckslos hoch. ,,Guck nicht so doof, Drecksratte", keifte der Junge zurück. Er war groß und stämmig, doch das schien Neo kalt zu lassen, genau wie alles andere auch. Primitiv, das war alles, was ihm zu den einfältigen, dummen Menschen einfiel. Primitiv und ordinär. ,,Hey, Leute. Guckt euch den Pisser an!" Der Junge drehte sich um. Mehrere Jungendliche stapften breitbeinig auf ihn zu und umringten Neo. Still saß Neo immer noch da und blickte weiter auf den Boden. ,,Ey, Pisser. Bisse stumm?!" Der erste Junge beugte sich zu ihm runter und schnipste gegen seine Nase. Provozierend guckte er ihn immer noch an. Neo war es zu viel. Er stand auf. Die Junge wichen zurück. Neo ging, die Hände in den Hosentaschen vergraben und immer noch ohne ein Wort zu sagen, an ihnen vorbei. Überrascht von soviel Unverschämtheit ihnen gegenüber glotze der große Junge, es schien eine Art Anführer zu sein, Neo hinterher. Dann zog er ein Klappmesser aus der Seitentasche seiner Armee Hose. ,,Kommt, den schnappen wir uns!", zischte er zu den anderen. Neo ging an einer Gasse vorbei. Plötzlich packte ihn der Junge mit dem Klappmesser von hinten und hielt ihm das Messer dicht an die Kehle. Neos Blick glitt gleichgültig zu dem Messer, das gefährlich nahe an seinem Hals lag. Plötzlich schnellte sein linker Ellbogen nach hinten und traf den Jungen in die Magengrube. Neo wirblte herum und betrachtete den Jungen, der nun wimmernd zu Boden sackte. ,,Verdammter Pisser! Dich machen wir kalt!" Die restlichen fünf Jugendlichen stürmten auf Neo zu. Dieser hielt weiterhin seine Hände in den Hosentaschen. Einer griff ihn von vorne an. Neos Bein schnellte nach vorne und trat den Jungen gegen das Schlüsselbein, dieser wurde daraufhin gegen die Wand geschleudert. Die andern wichen zurück. Stöhnend rappelten sich die beiden Verletzten hoch. ,,Weg hier!" Der Anführer lief zum Gassenausgang, der Rest der Truppe türmte hinterher. Über Neos Züge huschte ein Lächeln. - Der Palast des dunklen Herrschers war so bedrohlich wie immer. Schwarz ragte er in den blutroten Himmel hinauf, mit Zinnen, Türmen, Portalen, riesigen Fensterbögen, Terassen. Gulfmon stand auf dem größten seiner vielen Balkone. Von hier aus konnte er über seine Gärten sehen - die Giftgärten, wie er sie stolz nannte - und über die Wüste, die dahinter kam. Selbst die kleine Oase konnte er sehen, weit weg, da, wo der Himmel schon wieder blau war. Wieder war er nicht allein. Wie so oft redete er mit LadyDevimon, die aufrecht neben ihm stand und die Aussicht mit ihm teilte. "Stimmt es, was du mir über Baihumon berichtet hast?", fragte Gulfmon ausdruckslos. "Ich lüge nicht, Meister. Die verfluchten Tamer, diese Insekten, haben den Fluch Zanbamons rückgängig gemacht." LadyDevimons Kehle entwich ein leises Knurren. Ihre Finger krallten sich um die steinerne Brüstung, als wollten sie sie zerquetschen, zu Felsenstaub verarbeiten. Gulfmon betrachtete sie aufmerksam. "Ich sehe, du bist mit Leib und Seele dabei, mir bei der Ausbreitung meines Imperiums zu helfen", bemerkte es. "Sehr schön. - Und was ist mit dem Menschenjungen?" LadyDevimons Zorn, der von Gulfmons Anerkennung besänftigt worden war, wallte erneut auf. "Dieser Verräter ist in die reale Welt zurück geflohen! Er hat sich Euch wiedersetzt, Meister." Gulfmon runzelte die Stirn. "Seit sein Digimon tot ist, ist er zu nichts mehr zu gebrauchen. Dennoch, es stört mich, dass er ungestraft davon kommt ... Nun, wir werden ohne ihn auskommen. Meine Macht wächst." "Erlaubt mir eine Frage, Meister ..." "Was ist?" "Es wäre alles viel leichter für uns, wenn Ihr nur endlich Eure Gabe einsetzen würdet. Wann seid Ihr stark genug?" Gulfmon schwieg. Dann kam seine Stimme, leise und ausdruckslos, fast sanft. "Zeit ..." Sein Blick wanderte in die Ferne. "Oh ja, Zeit ist es, was ich brauche. Zeit ist es, über das ich herrsche. Zeit ... ist es, was den Tamern letzendlich eine Niederlage bringen wird. Denn ich werde sie manipulieren. Wir werden triumphieren!" Es brach in schallendes, siegessicheres Gelächter aus. Noch weit draußen in der Wüste vernahmen vorbeiziehende Digimon ein bedrohliches Donnern und sahen sich mit von Terror gezeichneten Gesichtern an, unfähig sich zu bewegen. Und Gulfmon lachte immer noch. Schließlich beruhigte es sich wieder. "LadyDevimon, ich habe einen neuen Auftrag für dich ..." "Ja?" "Diese Tamer ... sie stören mich, doch ich will sie selber besiegen. Sie sind wie lästige kleine Fliegen, von denen man nicht weiß, wo sie sich aufhalten. Folg ihnen weiterhin. Verlier sie nicht aus den Augen! Hefte dich an ihre lästigen Fersen und berichte mir von ihrem Tun! Ich werde dir eine kleine Gefolgschaft mitgeben, über die du dann voll und ganz herrschen kannst." LadyDevimon nickte entschlossen. "Ich werde nicht versagen." "Und, noch etwas ..." "Ja?" "Wenn du Zeit findest, geh in die reale Welt und bring diesen Jungen um." - Regen trommelte auf die Hausdächer und Straßen, durchnässte seinen Unterschlupf und tropfte Neo auf den Kopf. Er fluchte und versuchte zum wiederholten Male ein Feuer zu entzünden (das Feuerzeug hatte er auf einer Tankstelle geklaut) doch die paar spärlichen Holzzweige, die er im Park gesammelt hatten, waren viel zu nass. Er schleuderte das Feuerzeug in eine Ecke, nur um es dann wieder aufzuheben; wer wusste, ob er es nicht noch gebrauchen konnte.Was war das auch für ein Wetter?Zuerst schneite es und jetzt kam dieser ungemütliche,nasse Regen. Er streckte den Arm aus und versuchte den Teppich straffer zu spannen, den er auf dem Sperrmüll gefunden und aus dem er sich in einer dunklen Sackgasse einen notdürftigen Unterschlupf gebaut hatte, doch er war vom elenden Regen durchnässt und troff vor Wasser. Er gab es auf und setzte sich in die hinterste Ecke, die noch nicht ganz überschwemmt war. Wie immer, wenn er zur Ruhe kam, strömten Bilder und Gedanken in seinen Kopf. Es verängstigte ihn, dass dieses Mädchen ihm hatte helfen wollen. Begriff sie nicht, dass er alleine sein wollte? Er kam in den richtigen Gemeinschaften gut zurecht, doch alleine ging es ihm oftmals besser. Wer sich alleine durchschlug, der bewies Stärke und Kraft. Einer Gemeinschaft nachzudürsten hieß sich nach Nähe zu sehnen, und das hieß, dass man verletzlich war und Sicherheit in anderen suchte, aber andere konnten einen verletzen. Freunde kannten die Schwachpunkte eines anderen. Und wer konnte schon wissen, wie lange Freunde Freunde blieben? Neo hatte gedacht, dass die Mauer, die er um sich herum aufgebaut hatte, dick genug war, Leute abzuschrecken. Doch nun hatte dieses Mädchen versucht, zu ihm durchzukommen. Er trat nach einer vorbeihuschenden Ratte und biss die Zähne zusammen. Und er musste immerzu an sie denken. Warum hatte sie ihm bloß helfen wollen?! Verflucht, verweichliche ich denn oder was?! Wenn ich meine, dass dieses Gör mich zu nerven versucht, dann sollte ich vielleicht noch abweisender ihr gegenüber werden. Miststück. Kanalratte. Dann fiel ihm ein, dass er sie ja nie wieder sehen würde, und er beruhigte sich einigermaßen. Sein Magen knurrte. Und es regnete weiter und weiter, das eintönige Rauschen wollte nicht aufhören. Ein grauer Tag. - Henry fuhr schweißgebadet aus dem Schlaf auf und starrte mit aufgerissenen Augen in die Dunkelheit. Langsam beruhigte er sich wieder. Es war nur ein Traum gewesen, allerdings ein besonders schrecklicher; seine Freunde waren zu burgerfressenden Bestien mutiert und begonnen mit Pizzen um sich zu werfen, die sich in Frikadellen verwandelten, sobald sie etwas berührten (vielleicht sollte er Burgermon bitten, nicht mehr so viel von Fast Food zu reden, langsam bekam er davon Halluzinationen oder zumindest Alpträume). Er sank wieder ins Bett zurück, doch der Schlaf wollte nicht kommen, so sehr er sich auch herumwälzte. Schließlich beschloss er, noch einmal rauszugehen, obgleich er auch nicht wusste, wieso - wahrscheinlich um Minakis Tritten auszuweichen, immer wenn sie sich im Bett herumwälzte, bekam er einen Fuß oder einen Arm in die Magengrube.Sie schien auch keine traumlosen Nächte zu haben. Die Nacht war klar und kühl. Am Firmament funkelten die Sterne so hell, als hätten sie etwas zu zelebrieren, und in ihrer Mitte schien dick und rund der Mond und tauchte alles in silbernes Licht. Die Atmosphäre war irgendwie besonders. Hinter sich hörte er eine Tür knarrzen und fuhr herum, doch es war nur Minaki, die sich verschlafen die Augen rieb. "Was machs dun?", nuschelte sie. "Nachs sollte man im Bett bleim und schlafen." Er verdrehte die Augen. "Geht aber nicht besonders gut, wenn man so tun muss, als wäre man ein Boxkissen." Minaki sah ihn verwundert an. "Was, du hast auch von der Box-WM geträumt? Wenn meine Mutter Zeit hat, guckt sie manchmal die Wettkämpfe." Henry grinste und beschloss nicht weiter auf Minakis nächtliche Box-und-Tret-Aktionen einzugehen. "Ja ja, die Box-WM. Minaki?" "Wasn?" "Weißt du was?" "Ja, viel, aber ich glaube kaum, dass du darauf aus bist, jetzt eine Quizshow zu veranstalten. Komm zur Sache." Jetzt verdrehte Minaki die Augen. Er druckste herum. "Also, ich will sagen, was ich eigentlich sagen wollte, ist, dass ich sagen will, was ich sagen will, ist ..." "Jaaaaaa?" "Du bist OK", brachte er schließlich hinaus. "Ziemlich sogar. Du bist ne echt gute Freundin." Sie grinste. "Ho-ho! Jetzt gehts aber ran! - Nein, im Ernst, find ich auch." Henry guckte etwas irritiert aus der Wäsche. "So viel Selbstbewusstsein muss man erst mal haben", seufzte er dann. "Nein, ich meine, ich rede von dir. Du bist auch ziemlich OK." Sie wurde kurz etwas rot um die Wangen, gähnte jedoch dann und schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter. "So, und jetzt genug Komplimente gemacht. Ich leg mich wieder aufs Ohr." Sie winkte ihm kurz zu und stapfte dann gähnend wieder in die Hütte. Henry folgte ihr wenig später. - Am nächsten Morgen machten sich die Tamer schon früh auf den Weg. Am vorigen Abend hatten sie noch lange darüber diskutiert, wie es nun weitergehen sollte. Es schien aussichtslos, in der momentanen Situation zurück in die reale Welt zu kommen, die Digiwelt und ihre Bewohner brauchten nunmal schon wieder die Hilfe der ach so großen Tamer. Sie beschloßen Zanbamon aufzusuchen, obwohl sie sich sicher waren, dass Zanbamon sie früher oder später finden würde. Gulfmon war zu stark, an dem Punkt waren sie angekommen. Würden sie jedoch Zanbamon ,,aus dem Weg räumen" hätten sie schon mal einen Punkt gegen Gulfmon. Wie dem auch sei, sie durchwanderten eine grüne Landschaft. Der Schnee war überraschend schnell getaut, obwohl die Tamer in der Digiwelt sowieso nichts mehr überraschte, und nun erstreckte sich vor ihnen ein grünes Auenland. Sie wussten jedoch nicht, dass in entgegen gesetzter Richtung bereits das Unheil auf sie wartete. Ladydevimon führte eine Gruppe kampfeslustiger Digimon an, die sich schnell auf die Kinder zu bewegten. Die Digimon hielten inne und spitzten die Ohren. ,,Feindliche Digimon!", zischte Kotemon unter seiner Maske hervor und wirbelte mit seinem Stab durch die Luft. ,,Na toll" , Rika seufzte. ,,Haltet euch bereit." Der Boden bebte leicht. Plötzlich wuchs eine Staubwolke hinter dem nächsten Hügel. Ungefähr drei große Digimon erschienen, angeführt von einer schwarzen Frau. Sie schien irgendetwas zu rufen. Dann wurde sie langsamer und setzte zur Landung an. Sie lächelte hämisch. ,,Phantommon, Skullsatamon und Deltamon!" Rika checkte ihre Digivices.,,Zwei Ultra und ein Mega", sagte sie ernst. ,,Ihr seid von Gulfmon geschickt worden ...", grummelte Takato. ,,Oh, klug seit ihr scheinbar auch!" Sie lachte, als ob sie gerade einen Witz gerissen hätte. Dann wurde sie wieder ernst. ,,Bringen wir das Ganze schnell hinter uns." Sie machte Platz für die drei Digimon, die hinter ihr standen. ,,Ihr wisst was ihr zu tun habt!" Wieder lachte sie. ,,Los!" Ein Digimon nach dem andern digitierte auf sein Ultra Level. Nur Hitomi nickte zu ihrem Champion Level Digimon. ,,DarkTyrannomon ... GUARDIAN DER ERDE!" ,,Tamer Wächter Digitation zuuu ..." ,,Erdgallonmon!" Ladydevimon schien die Stirn zu runzeln. ,,Nett. Aber bildet euch nicht ein, damit den Kampf zu gewinnen. Denn Baihumon war schwach ..." Erneut lachte sie, sie schien die ganze Angelegenheit eher witzig zu finden als ernst. ,,Dir zeigen wirs!" Hikari nickte Burgermon zu. ,,Oh die Göre von damals." Die Ultra Digimon der Tamer rangen mit den Virus Digimon. Leider waren diese um einiges stärker. Dann griff Ladydevimon ein. ,,DUNKELHEIT!" Mehrere Fledermäuse schlossen sich über die Digimon. Diese brüllten auf. ,,Takato ... ich kann mich nicht mehr bewegen!" Skullsatamon verpasste Megagrowlmon einen Schlag in den Magen. Dieses jaulte auf. Kotemon teilte kräftig aus, auch wenn es immer noch auf seinem Rookie Level war. Minaki wusste nicht warum, aber es digitierte einfach nicht. Kotemon wurde zurückgeschleudert und landete vor ihren Füßen. ,,Kotemon!" Sie nahm es in den Arm. ,,Geht schon ... Minaki", es rappelte sich auf. ,,Digitier bitte ...", flehte sie. ,,Nein! Ich schaffe das auch so! Ich musste nie digitieren, damals hab ich meinen Tempel auch immer beschützt, ohne digitieren zu müssen!JAAA!" Wieder sprang es auf. ,,Feuermaske!!" Eine Feuerwoge traf Phantommon. Dieses kratzte sich nur an dieser Stelle und grinste Kotemon hämisch an, dann holte es mit seiner Sense aus. Minaki ließ einen leisen Schrei ertönen. ,,Kotemon digitiert zuuu ..." ,,DinoHumon!" (sobald ich weiß wie das aussieht schreib ich das noch hierrein) DinoHumon wich aus. Minaki lächelte. ,,So und jetzt zeigs ihm!", brüllte sie los und hielt ihre Digivices auf ihren Partner. Und wieder war die Luft erfüllt von Digignomen. Überrascht schauten die Tamer einen Moment nach oben. ,,DinoHumon ... GUARDIAN DES FEUERS!" ,,Tamer Wächter Digitation zuuu ..." ,,ATARMON!" Aus einer Feuerwand trat ein menschenähnliches Echsendigimon. Auf seinem Rücken brannte Feuer und ein langer grauer Feuerschwanz peitschte durch die Luft. Ein grauer, muskulöser Echsenkörper und eine längliche Echsenschnauze stachen empor. Das Digimon brüllte und zeigte seine mächtigen Reißzähne. Atarmon Feuergott Digimon - Wächter des Feuers Level: Surpreme Typus: Virus 1. Attacke: Funkenregen 2. Attacke: Feuerpeitschte ,,Wow. Sie hat es auch geschafft!" Henry staunte. ,,Na da guckste blöd, was?" Eine Feuerzunge zischte aus Atarmons Schnauze. ,,Haha, nette Vorstellung!" Ladydevimon holte aus und ging auf Atarmon los. Die beiden rangen miteinander. ,,FUNKENREGEN!" Feuerfunken prasselten auf Ladydevimon herunter. Schützend hielt sie einen Arm vor ihr Gesicht. ,,Dunkler Speer", zischte sie und schlug mit einem schwarzen Speer nach dem Echsendigimon. ,,Feuerpeitschte!" Atarmon holte aus und umringelte mit der Feuerpeitschte ihren Speer, ein Kräftemessen begann. ,,RAPIDSCHROTT!", donnerte Rapidmon auf eines der dunklen Digimon. ,,Zauberschrift ... !" Auch Taomon teilte ordentlich aus. Die feindlichen Digimon wichen immer weiter nach hinten aus. ,,DONNERERDBEBEN!" ,,AUSRADIERKRALLE!" ,,OZEAN DER LIEBE!" Das war zu viel. Die virus Digimon verwandelten sich in ihre ursprüngliche Form: Daten. Die Digimon luden sie und wandten sich an Ladydevimon. ,,Tja ... das wars wohl!" Erschrocken fuhr Ladydevimon zurück. ,,Wir sehen uns ein ander Mal wieder!" Sie setzte zum Rückzug an und verschwand hinter der nächsten Hügelkuppe. - Währenddessen in Gulfmons Schloß ... ,,Du hast dich also doch dazu entschlossen, mir zu helfen." Gulfmon lächelte zufrieden. ,,Ich tue es nur ungern. Aber ich denke ... bei den Versagern hier", er machte eine kurze Pause, ,,könntest du sicher eine helfende Hand gebrauchen, und das auch obwohl wir Rivalen sind." Der große schwarze Ritter blickte sich um. ,,Fürwahr, Zanbamon! Ladydevimon hat versagt." Gulfmon blickte in den Wasserspiegel vor ihm. ,,Du könntest damit anfangen, sie zu beseitigen. Ich will keine Versager unter mir." Zanbamon nickte und zog sein Schwert aus der Scheide. ,,Wird erledigt, Gulfmon!" Die beiden lachten böse. Dann verschwand der mordende Ritter in der Dunkelheit. - Ladydevimon flog auf dem schnellsten Weg zurück zum Schloß. Ihr Weg führte sie durch Zanbamons Reich. Ein dorniger, kalter Wald, mit Bäumen ohne Blätter. Angsterfüllt schaute sie sich um. Schnell durch hier ... Doch sie hatte kein Glück. Plötzlich ertönte ein klapperndes Geräusch hinter ihr, die Hufe eines Pferdes. Ladydevimon beschleunigte ihren Flug noch einmal und hetzte weiter. Doch das Klappern der Hufe kam näher. Hinter ihr erschien eine Nebelschwade, aus der ein Digimon trat: Zanbamon. Es galoppierte mit seinem Schwert bewaffnet hinter ihr her. Dann blickte sie in die dunkle Fratze neben ihr. Angsterfüllt und voller Panik schrie sie auf, doch zu spät. Ein dumpfes Geräusch ertönte und ein angstverzerrter Kopf lag auf dem Weg, der sich langsam in Datenstaub auflöste. (Okay ... ich gebe zu dass ich 1. zu viel Resident Evil gezockt hab und 2. das nicht jugendfrei ist XD ~Phil) - Neo stieß die Tür auf und schüttelte sich. Dann trat er ein. Es war so dunkel, dass er sein Feuerzeug anknipsen musste, um etwas zu sehen. Vorsichtig leuchtete er in alle Ecken. Der Schuppen, den er im Park entdeckt hatte, war ganz leer und bot ihm Schutz vor dem andauernden Regen und den Horden der Digimon, die dort draußen ihr Unwesen trieben. Wenn sie ihn erkannten, war es aus mit ihm. In der gegenüberliegenden Wand war ein großes Loch gerissen worden, vor dem sich ein kleiner Erdkrater auftat. Neo fragte sich, was hier wohl geschehen sein mochte. Er trat näher. In der Wand war kein Loch, wie er zuerst angenommen hatte, sondern ein Tunnel. Seine Neugier siegte. Er ließ sich auf die Knie sinken und krabbelte hinein, das Feuerzeug wie ein Schutzschild vor sich haltend. Das letzte, was er sah, war ein Licht, das vor ihm auffunkelte. Dann fiel er plötzlich. Und fiel. Und fiel. Irgendwann schlug er auf dem Boden auf und blieb reglos, jedoch bei Bewusstsein liegen. Schließlich traute er sich, sich umzusehen. Als er erkannte, wo er war, vergrub er das Gesicht in den Händen. "Scheiße", murmelte er. Und dann noch einmal laut und vernehmlich: "SCHEISSE!!" Denn Neo war zurück in der Digiwelt. - Hikari stürmte auf Minaki zu und umarmte sie herzlich. "Das war klasse, Minaki! Du hast sie in die Flucht geschlagen!" Burgermon und die anderen Digimon gratulierten Kotemon, während die Tamer Minaki anerkennend auf die Schulter schlugen. Henry strahlte sie über das ganze Gesicht an. Schließlich beruhigten sie sich. Der Abend dämmerte und sie beschlossen, nicht mehr sehr weit zu laufen, bevor sie Rast für die Nacht machen sollten. Wieder veränderte sich die Landschaft; vereinzelt standen nun tote Bäume herum, und nicht weit entfernt baute sich ein großer, schwarzer Wald vor ihnen auf, der ihnen allen ein mulmiges Gefühl bereitete. Irgendetwas Böses ging von ihm aus. Zögernd tappten sie weiter, ihre Schritte wurden immer langsamer. Schließlich hielten sie an. In stummen Einverständnis beschlossen sie, diesen Wald in der Dunkelheit nicht zu betreten - er war zu unheimlich. Die Nacht brach ein. Der Himmel wurde schwärzer als schwarz, die Luft erreichte in wenigen Minuten Minusgrade und in der Ferne rollte Donner. Sie schlugen ihr Lager in der Nähe einer toten Baumgruppe auf und versuchten mit klammen Händen ein Feuer zu machen, doch es wollte ihnen nicht gelingen. So blieb ihr einziger Schutz gegen die Kälte sich eng nebeneinander zu setzen und sich die Hände zu reiben. Sie versuchten ein paar Witze zu machen oder ein Gespräch zu beginnen, doch niemand war in der Stimmung. So legte sich nach kurzer Zeit Schweigen über die Gruppe. Irgendwann durchbrach Hikari die Stille. "Dieser Wald ist mir echt unheimlich", sagte sie bibbernd. "Können wir ihn nicht irgendwie umgehen?" Rika richtete ihren Blick auf die Baumreihen, die sich als schwarze Schatten von der noch schwärzeren Nacht abhoben. "Dieser Wald ist riesig. Wir würden Tage brauchen." "Wir haben doch sowieso kein Ziel", wandte Takato ein. "Natürlich!", sagte Hitomi entgeistert. "Weißt du nicht mehr, Azulongmons Schrein? Wir sollen die Welt retten. Ist doch klar." Wieder schwiegen sie. Plötzlich knackte etwas in der Dunkelheit. Sofort waren sie alle auf den Beinen. Angsterfüllt richteten sich ihre Blicke wie von selbst in das Dunkel der Nacht. Was mochte da auf sie zukommen ... ? Das Geräusch wiederholte sich. Knack. Knack, nun schon etwas lauter. Knack. Knack. "Es kommt näher", flüsterte Minaki und eine kalte Gänsehaut rann ihnen allen den Rücken hinunter. "Es ist kein Digimon", grollte Cyberdramon plötzlich. Sie starrten sich alle an. Was kam da auf sie zu, wenn es kein Digimon war ... ? Knack ... "Was ... wer ist da?", rief Henry mit zitternder Stimme in die Dunkelheit hinaus. Es kam keine Antwort. Hitomi schloss verängstigt die Augen und zählte bis drei, bis sie sie wieder öffnete. Dann schluckte sie. "Wir haben zwei Optionen ... wegrennen oder nachsehen. Was machen wir?" Sie blieben stehen - zu groß war die Angst. Da tauchte vor ihnen aus der Dunkelheit ein Schemen auf.Immer schneller werdend hastete er auf sie zu. Hikari schrie auf und klammerte sich an Hitomi, während die Digimon eine angriffsbereite Haltung annahmen. Hikari verengte die Augen zu Schlitzen. Diese Statur kannte sie doch ... ? "Bleib wo du bist!", brüllte sie, als sie realisiert hatte, wer sich da näherte. Henry starrte erst sie entgeistert, dann die Figur in der Dunkelheit an. Dann machte es auch bei Hitomi Klick. "Nicht der schon wieder", stöhnte sie. Der Schatten in der Dunkelheit erstarrte zur Salzsäule. "Ist das nicht ..." Rika runzelte die Stirn. "Der Typ, der auf dem Dach stand, nachdem Hikari verschwunden war?" Der Schatten blieb stehn und fluchte leise,er machte kehrt und lief in anderer Richtung weiter genauso wie das Tamerteam. Neo stolperte und sofort waren Ryo, Takato und Henry über ihm. Ryo, der Stärkste von allen, drückte ihn zu Boden. "Wer bist du?", fragte er barsch. Der Rest der Gruppe kam bei ihnen an, Hikari hielt sich etwas im Hintergrund. Sie wusste immer noch nicht, wie sie sich gegenüber Neo verhalten sollte. "Das ist der Dreckskerl", meinte Rika, nachdem sie Neo prüfend gemustert hatte. "Der stand auf dem Dach, nachdem Hikari verschwunden war. Und hat Hikari durch die ganze Digiwelt gejagt, wie sie selbst uns erzählt hat. Und steckt mit Gulfmon unter einem Hut!" Hikari biss sich auf die Zunge, sagte jedoch nichts. Henry sah die anderen fragend an. "Was machen wir jetzt mit ihm?" "An einen Baum fesseln und hier verrotten lassen!", sagte Hitomi und musterte ihn verächtlich. "Verdammt!Lasst mich los!"fast hysterisch schrie Neo auf und zappelte unter dem harten Griff Ryos. "Guter Witz", sagte Ryo abfällig und sah zu Hikari hinüber. "Schlag du was vor!" Hikari musterte Neo. Er starrte feindselig zurück. Da fasste sie ihren Entschluss. "Ist mir ziemlich egal", sagte sie gleichgültig. Neos Augen weiteten sich,sein Gesicht war angstverzerrt.,,Bitte..lasst mich los!"Das war das erste Mal das Hikari ihn so flehen hörte. "Wir könnten ihn wirklich an einen Baum fesseln", sagte Rika ohne seine Worte zu beachten , da wurde sie von Terriermon unterbrochen. "Henry, ein bösartiges Digimon ist in der Nähe!", quiekte es. Da polterte etwas aus dem Wald. Rika checkte ihr Digivice. Zanbamon Bösartiges Digimon Level: Mega Typus: Virus 1. Attacke: Köpfen 2. Attacke: Kreuzschlitzer ,,Das haben wir nun davon...!"Neos angsterfülltes Gesicht starrte in die Augen Zanbamons. Zanbamon baute sich wie ein Donnergott vor ihnen auf. Erschrocken sprangen die Kinder zurück und ließen dabei Neo völlig außer Acht. Er rappelte sich auf und ging in Abwehstellung. "Oh...das ist aber schön das sich gleich alle hier versammelt haben"zischte Zanbamon,sein Blick glitt zu Neo.Sein Pferd bäumte sich wiehernd auf. "Also ihr wollt die Herrschaft Gulfmon beenden?!Lasst euch gesagt sein, dass es das letzte ist, was ihr jemals tun wolltet!" polterte Zanbamon. Hitomi verdrehte die Augen. "Muss das denn sein? Schon wieder so ein aufgeblasenes Großmaul, welches sich einbildet, es müsse uns dem Erdboden gleichmachen." Unglücklicherweise hatte Zanbamon Hitomis Worte gehört. Es schoss herum und fixierte sie. Sie erstarrte zu Stein. "Du hälst mich für ein - wie sagtest du - aufgeblasenes Großmaul? Dann wollen wir doch mal sehen, was du bist!" Ohne Vorwarnung schoss es auf sie los. Sie schaffte es gerade noch, auszuweichen. "Los, Gazimon!" Doch Gazimon bewegte sich langsam wie eine Schnecke. Genauso wie die anderen Digimon, die fast wie erstarrt in der Gegend herumkrochen. "Was ist das?" Takato schrie und rüttelte an Guilmon. "Ta ... kato ... ich kann mich fast nicht mehr bewegen", quietschte Guilmon. Zanbamon lachte. "Seht, Digiritter, das ist mein Fluch! Das Lachen wird euch in kürzester Zeit vergehen!" Die Digiritter starrten zu dem großen Digimon hinauf und fragten sich, wie es wohl weitergehen mochte. Zu allem Überfluss begann es nun auch noch in Strömen zu regnen, so stark, dass sich der Boden binnen kürzester Zeit in eine einzige große Matschlache verwandelte. Donner rollte über den Himmel und Blitze zuckten. In ihrem Schein schienen sich die Bäume zu bewegen, die zitternden Blitze täuschten in ihrem verästelten, blattlosen Kronen Bewegungen vor, wo keine waren. Und Zanbamon lachte siegessicher; sein Lachen vereinte sich mit dem Donner und klang so schrecklich, dass es den Digirittern kalt den Rücken hinunter lief. Hikari klemmte sich kurzerhand das erstarrte Burgermon unter den Arm und versuchte wegzurennen, doch der klebrige Matsch machte es ihr unmöglich. Ihre Schuhe blieben in der Suppe hängen und sie flog der Länge nach hin. Auch Henry erging es nicht besser, der sich Terriermon auf die Schulter gesetzt hatte. Zanbamon zügelte sein Pferd. "Und nun, Digiritter, wird euer Ende kommen!" Es lachte wieder. "KREUZSCHLITZER!" Renamon ließ sich in den Matsch fallen und entging gerade noch seinem sicheren Ende. "Was sollen wir tun?", schrie Minaki über den Donner hinweg. "Digitier, Gazimon!", brüllte Hitomi. Aus allen Richtungen kamen Digignome herangeschossen. "Gazimon digitiert zuuu ... DarkTyrannomon!" "DarkTyrannomon ... GUARDIAN DER ERDE!" "Tamer Wächter Digitation zuuu ... Erdgallonmon!" Erdgallonmon bewegte sich zwar schneller, aber auch nicht mit seiner vollen Kraft vorwärts. Zanbamon grinste. "Oh, ein halbwegs würdiger Gegner. - KÖPFEN!" "LIED DER ERDE!!!" Die beiden Attacken prallten in der Luft gegeneinander und lösten sich dort auf. "Kotemon digitiert zuuu ... DinoHumon!" "DinoHumon ... GUARDIAN DES FEUERS!" "Tamer Wächter Digitation zuuu ... ATARMON!" "Super", schrie Rika. "Zeigts ihm! Los!" Auch Atarmon stürmte auf den schwarzen Ritter los und holte mit einer Pranke aus. Ein erbitterter Kampf begann. Zuerst schienen Atarmon und Erdgallonmon überlegen, doch nach und nach wichen sie vor dem Mega Level Digimon zurück. ,,Helfen wir ihnen!", brummte Henry. Ryo nickte. Terriermon digitierte. Cyberdramon und Gargomon setzten sich langsam, gegen den Sturm und gegen ihre immer noch anhaltende Lähmung, nach vorne. ,,Gargomon ......." Plötzlich war die Luft wieder erfüllt von den winzigen Digignomen. ,,Ja! Es digitiert auch!", schrie Rika auf, als sie bemerkte, dass sich die leuchtenden Punkte um Gargomon sammelten. ,,GUARDIAN DES WINDES!" ,,Tamer Wächter Digitation zuuuu ...... IZUMON!" Ein großes Digimon trat hervor. Eine weiße Kapuze umhüllte sein Gesicht und ein langes Gewand schmiegte sich sanft an seinen Körper. Zwei große flügelartige Schwingen hoben sich aus dem Rücken des menschenartigen Digimons. In der Hand hielt das Digimon einen Priesterstab. Izumon Windgottheit Level: Surpreme- Wächter des Windes Typus:Serum 1. Attacke: Klippe 2. Attacke: Windsturz ,,Was?!" Zanbamon zügelte sein Pferd ein wenig und wankte einige Schritte zurück. ,,Growlmon ... GUARDIAN DES FEUERS!" ,,Tamer Wächter Digitation zuuu......MAKUMON!" Growlmon bekam einen starken schlanken, menschenartigen Körper. Seine Beine brachten sich in eine aufrechte Form. Auf seinem Rücken spross eine lange weiße Mähne. Lizardmon brüllte. Lizardmon Feuer Drache Level:Surpreme - Wächter des Feuers Typus: Datei 1. Attacke: Prankenschlag 2. Attacke: Feuerwalze ,,Willst du nicht lieber aufgeben?!", knurrte Makumon und zuckte mit seinem Schwanz. ,,Dass ich nicht lache!" Wenig beeindruckt schwang Zanbamon wieder sein Schwert. ,,KREUZSCHLITZER!" Lizardmon wich aus. Atarmon griff ihn von hinten an, Zanbamon wirbelte herum,doch zu spät. ,,FEUERPEITSCHE!" Eine lange Peitsche wickelte sich um das Digimon. ,,Jetzt ... Erdgallonmon!" ,,NEIN!" Zanbamon brüllte auf. Es sammelte seine Kraft und befreite sich von der Peitsche. ,,So leicht werdet ihr mich nicht besiegen! HÜAH!" Mit lautem Gebrüll galoppierte das Pferd durch das Gestrüpp davon. ,,Verdammt! HINTERHER!", brüllte Makumon. Sie wollten gerade los, als hinter ihnen eine Stimme erklang. ,,Nein!" Neo blickte sie an. ,,Seit nicht dumm! Das ist Zanbamons Reich! Ihr findet ihn eh nicht, sondern verirrt euch nur!" Die Tamer überlegten einen Moment. ,,Er hat wahrscheinlich Recht ..." ,,Gehen wir trotzdem weiter ... oder was meint ihr?" ,,Ja ... hier können wir nicht bleiben", mittlerweile hatte es zwar aufgehört zu regnen, aber der Boden bot trotzdem keinen guten Platz zum Ausruhen. So zogen die Tamer weiter ohne zu wissen, dass sie sich nicht weit entfernt von Gulfmons Schloss befanden ... - ,,Du hast dich von ein paar Kindern unterkriegen lassen ..." Zanbamon blickte gen Boden. ,,Sie sind verdammt stark, auch wenn das nicht unbedingt den Anschein hat", entgegnete es. ,,Gulfmon, ich steige aus. Lass mich mit der ganzen Sache in Ruhe und lass mich über meinen Teil der Digiwelt herrschen." Seine Stimme festigte sich allmählich. Gulfmon schien die nicht vorhande Augenbrauhe hochzuziehen. ,,Du wirst nirgendwo hingehn.." Es schaute boshaft zu ihm herunter. Sein skelletartiger Kopf knackte. ,,Ich werde dich nun laden", sagte es immer noch genauso ausdrucklos wie zuvor. Zanbamons Blick weitete sich, er stolperte einige Schritte zurück. ,,Ich unterschätze die Digiritter nicht ... und sie könnten mir wirklich gefährlich werden. Aber wenn ich dich lade, bin ich um einiges stärker ...", erklärte Gulfmons eiserne Stimme. Zanbamon schüttelte wiederwillig und angstvoll seinen Kopf, dann hob es unsicher das Schwert. ,,Nur über meine Leiche!" ,,Führwahr ..." Ein schwarzer Schatten schoß nach vorne und umschloss Zanbamon. Das Digimon röchelte und keuchte. Es kniete zu Boden und umklammerte hilflos seinen Hals. ,,Gul....f...mo..n" waren seine letzten Worte, dann fiel Zanbamon endgültig zu Boden und löste sich in Daten auf. Triumphierend huschte ein Lächeln über die Züge des dunklen Lords. Er nahm die Energie in sich auf und lachte boshaft ... dann beugte sich sein Kopf nach vorne ... eine schwarze Flamme blitzte auf und hervor trat ein riesiges Digimon. Gulfmon hatte nun eine schwarze Rüstung um. Seine Augen funkelten, sein Körper war der eines Pferdes, die riesige schwarze Mähne sah majestätisch aus. Seine Arme, sofern man das so nennen konnte, hingen an den Seiten herunter und berührten in dieser gebückten Haltung fast den Boden. Eiserne lange Krallen schossen aus den Handgelenken und berührten nun klingend den Boden. ,,.....Megalogulfmon....", brummte das schwarze Digimon, sein Kopf knackte. - Henry spürte wie sich etwas fest um seine Hand schloss. Minaki blickte ihn verstört an, er lächelte und drückte ihre Hand. ,,Mann, ist das hier unheimlich ...", murmelte Hikari. Sie stapften nun schon seit etwa einer halben Stunde, zumindestens kam es ihnen so vor, durch den dunklen Wald. Bei jedem Knacken fuhren sie herum, es herrschte eine gedrückte Stimmung, so als ob man die Angst förmlich greifen konnte. Neo trottete mit den Händen in den Hosentaschen, wie immer, hinter ihnen her. Es erschien den Tamern doch zu grausam ihn in diesem Wald zurück zu lassen, das war sogar für Neo eine zu harte Strafe. Wiederwillig, aber doch insgeheim froh darüber, war er mit gekommen. Hikari ging neben ihm, Rika hatte sie zwar davor gewarnt, er könne ja schließlich plötzlich ein Messer ziehen und sie als Geisel nehmen, doch das hielt Hikari nicht davon ab, sie vertraute diesem Jungen irgendwie, auch wenn sie selbst nicht sagen konnte, warum. ,,Neo ...?" Unsicher begann sie ein Gespräch. Er brummte. ,,Was ist eigentlich mit deinem ...", sie schluckte. ,,Mit deinem Digimonpartner passiert?" ,,Wüßte nicht was dich das angeht, du kannst es dir doch eh vorstellen", gab er ihr zur Antwort, sie war froh dass er überhaupt etwas sagte. Sie schwieg betroffen. ,,Spiel bloß nicht wieder dein Mitleid vor",l brummte er und beschleunigte seinen Schritt.H ikari hatte Mühe mit ihm zu halten. ,,Neo ... Mann warum bist du so?" Sie wusste das diese Frage eigentlich dumm war. Er blickte sie an, für den Bruchteil einer Sekunde lag eine tiefe Traurigkeit in seinen Augen, oder bildete sie sich das nur ein? Nun hatte er jedoch wieder den gleichen, kalten Blick wie zuvor. Plötzlich knackte es hinter den beiden im Dickicht. Erschrocken klammerte sich Hikari, ohne nachzudenken, an Neos Arm. Ein schwarzes Rabendigimon schoß aus dem Dickicht und flatterte krächzend davon. Neo glotzte auf seinen Arm, wurde für einen kurzen Moment rot und wischte ihre Hand dann von sich. Er lief ein Stück voraus und ging in schnellem Tempo weiter. Hikari stand immer noch da und schaute nun auf ihre Hand. ,,Mist", murmelte sie, dann lief auch sie zu den andern. ,,Boah ... wie groß ist dieser Wald?!", fluchte Rika hingebungsvoll. ,,Wir haben es sicher bald geschafft", versuchte Ryo sie zu beruhigen. ,,Das hast du vor ner Stunde auch gesagt", seufzte Takato. Aber diesmal hatte Ryo Recht, allmählich lichtete sich der dornige Pfad. Die Tamer beschleunigten ihre Schritte, einige liefen nun schon. Und dann standen sie vor einer kargen Gegend. Die Luft roch nach Schwefel und es war wärmer geworden. In der Ferne sahen sie rote Lichter, ab und zu bebte die Erde leicht. ,,Wo ... sind wir hier gelandet..?" Fassungslos blickten die Freunde in die dunkle Landschaft vor ihnen. ,,Das ... ist Gulfmons Reich", sagte Neo ernst. - ,,Meischter ...", zischte ein kleines Demimon. ,,Die Digiritter schind dar ..." ,,Schickt ihnen niemanden entgegen, sammelt stattdessen alle verfügbaren Digimon im Schloss und bereitet euch vor." Megalogulfmon lächelte. ,,Ich mache euch fertig Tamer ..." ,,Schehr wohl Meischter", es hüpfte davon. - Bedrückt schwiegen sie alle und sahen sich um. Niemand konnte richtig begreifen, was sie sahen. Der Anblick war unglaublich - und das nicht im positiven Sinne. Unmerklich war der Boden während ihres Laufs durch den Wald angestiegen, und nun standen sie auf einer flachen Hügelkuppe. Unter ihnen breitete sich eine Sand- und Steinwüste aus, in der nichts Schutz zu bieten schien. Sie reichte bis zum Horizont und strahlte eine gleichmütige Trostlosigkeit aus. In ihrer Mitte jedoch stand der Palast des dunklen Herrschers. Schon aus der Ferne war er schlichtweg gigantisch. Wie ein Riese ragte er in den Himmel hinauf, umgeben von einer hohen Mauer, die seine Gelände eingrenzte, die sowohl Fels- als auch Giftpflanzengarten umfassten. Der riesenhafte Palast war der einzige Blickfänger. Stumm standen sie da. Niemand wagte sich zu rühren, geschweige denn etwas zu sagen, so atemberaubend war der Anblick. Plötzlich stockte Hikari der Atem. "Der Himmel ...", sagte sie leise und sah auf. "Er ist ... rot!" Neo zuckte mit den Schultern. Auch er hatte den Kopf in den Nacken gelegt. "In dieser Ecke war das schon immer so", sagte er und klang ein bisschen gereizt. Selbst ihm schien das alles hier aufs Gemüt zu gehen. Henry räusperte sich. "Und was tun wir jetzt?" "Na, angreifen, was sonst?" Rika ballte die Fäuste. "Gott, das ist ja ätzend hier. Wir müssen diesem Obermimen unbedingt den Garaus machen, sonst wird es in der ganzen Digiwelt so. Was meint ihr?" "Frontal draufhauen?" Ryo schaute etwas zweifelnd. "Das ist etwas ... untaktisch, oder?" "Gulfmon wird mit großer Sicherheit eine Garde um den Palast aufstellen", ließ sich Lopmon vernehmen. "Um den ganzen Palast hat er wahrscheinlich Wachen aufgestellt. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Kämpfe geben wird, wenn wir einfach so drauflosstürmen." "Na und?" Rika blickte es abschätzig an. "Wir können auf das Surpreme Level digitieren." Hitomi räusperte sich etwas gereizt. "Die Digimon sind ja wohl nicht nur zum Kämpfen da", sagte sie und sah Rika an. "Ich bin dafür, dass wir versuchen so wenig zu kämpfen wie möglich. Wir würden sie nur gefährden. Wer denkt noch so?" Hikari stellte sich hinter Hitomi. Nach kurzem Besinnen nickten auch Henry und Takato mit den Köpfen. Minaki war auf der Seite ihrer Freundinnen, und schließlich gab auch Rika auf. Ihre Blicke wanderten wieder zum Palast hinüber. "Also müssen wir irgendwie versuchen uns von hinten reinzuschleichen", sagte Henry und sah hinüber zu Neo. "Kommst du mit oder nicht?" Neo wiegte leicht den Kopf und knurrte. "Ohne mich seid ihr da drin ja wohl aufgeschmissen." Hikari wusste nicht wieso aber sie war erleichtert. Sie hoffte, niemand würde es merken. Sie begannen den Abstieg des Hügels. Bald schon hatten sie die Wüste erreicht. Von da an wurde ihr Weg schwerer: Ihre Füße versanken mir jedem Schritt im lockeren Sand, außerdem lagen überall kleine spitze Felsstückchen, die ihnen fast die Schuhsohlen durchstachen. Auf halber Höhe zum Palast holte Minaki mit Henry auf, der sich an die Spitze gekämpft hatte. Eine Weile liefen sie schweigen nebeneinander her, dann durchbrach Minaki die Stille. "Du, sag mal, Henry ... Meinst du wir schaffen es?" "Hm." Henry fühlte sich sehr wortkarg, es war als ob die Atmosphäre seinen Geist lähmte und er keinen klaren Gedanken mehr fassen, geschweige denn eine Unterhaltung führen konnte. "Ist irgendwie ein ziemlich aussichtsloses Unterfangen, oder?" Minaki schien in Redestimmung zu sein. "Ich meine, wenn Gulfmon in dem Palast seine Superarmee aufgebaut hat und wir kleine Tamer ..." "Ach, wir sollten nicht die Hoffnung verlieren", ließ sich Hitomi vernehmen. Sie war neben Minaki aufgetaucht. "Ich wette, wir schaffen es." Minaki sah sie zweifelnd an. "Meinst du? Hm. Ich bin mir da gar nicht sicher." "Und du hast Recht", sagte Neo mürrisch von hinten. Hikari nahm allen Mut zusammen und stieß ihn an. "Pessimist", sagte sie, meinte es aber eher freundlich. Neo knurrte. "Ihr wart noch nie im Palast des Herrschers. Es ist ein Labyrinth mit einer Zillion Gängen, Tunneln, Toren, Räumen, Hallen. Wer einmal drin ist, kommt so leicht nicht wieder raus. Außer man hat einen Führer." "Wir haben ja dich", sagte Rika wenig zuversichtlich. Neo schenkte ihr einen sarkastischen Blick. Sie hatten sich dem Palast genähert, und noch immer nichts war geschehen. Nun erreichten sie seine großen, hohen Mauern. "Das ist seltsam", wisperte Hitomi. "Sollten uns hier nicht bepanzerte Bodybuilder mit Megawummen erwarten und uns niedermetzeln?" "Mach keine Witze", zischte Henry angespannt. "Das ist irgendwie nicht der richtige Zeitpunkt dafür." Er musterte die hohe Mauer und erkannte, dass ihr Plan leider einen kleinen Schwachpunkt hatte. "Und was machen wir jetzt?" "Wieso?", fragte Takato etwas belämmert. "Wir stehen vor einem Problem", sagte er ohne den Blick von der Mauer zu nehmen. "Dieser Wall ist ja mindestens zwei oder drei Meter hoch. Wie sollen wir da bitte rauf kommen? Und drüber? Das ist ja unmöglich!" Auch die anderen beobachteten nun die Mauer, als könnte sie über sie herfallen wie ein gieriges Raubtier. Da räusperte sich in die Stille hinein Burgermon. "Da gibt es ein Loch weiter im Süden", piepste es. "Auf unserer Flucht sind Hikari und ich da hindurchgekrochen." "Stimmt", sagte Hikari und wurde blutrot. "Hatte ich ganz vergessen." Kenta knurrte. "Siebhirn." Hikari senkte den Blick. "Hee!" "Ach, lass ihn doch, Hitomi", sagte Minaki beschwichtigend und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Hitomi knurrte bloß zur Antwort. "Meine Schwester wird gefälligst nicht beleidigt", sagte sie ärgerlich. Sie begannen zu gehen, doch nach einer Weile hielt Hikari ihre Schwester zurück. Hitomi starrte sie verständnislos an. "Was ist denn? Wir haben einen Auftrag zu erledigen, schon vergessen? Ich will's lieber früher als später hinter mich bringen." "Ich weiß." Hikari starrte verlegen zu Boden. "Aber ich wollte dich ... um etwas bitten?" - "So?" Hitomis Antwort kam schnell und neugierig. "Bitte rede nicht immer für mich", platzte Hikari schließlich heraus. "Ich steh die ganze Zeit in deinem Schatten, wenn du mich immer verteidigst. Ich schaff das schon alleine, echt." Hitomi schnaubte. "Dann fang doch an dich zu wehren! Du lässt die ganze Zeit auf dir rumhacken aber selber tust du gar nichts um dich zu rechtfertigen!" "Kenta hatte Recht." Herausfordernd starrte Hikari ihre Schwester an. "Ich bin ein Siebhirn, wenn ich so was wichtiges vergesse. Und in Zukunft kannst du es also vergessen, dich als meine große Beschützerin aufzuspielen!" Hitomi fing an zu schreien. "Große Beschützerin!! PAH!! Ich helf dir doch bloß, weil du alleine nicht klarkommst!" "Und du kommst nicht ohne deine Rolle als die großmütige Schwester klar, die das kleine Nesthäkchen beschützt, oder was?!" Hikari explodierte nun ihrerseits, rauschte davon und sagte im Weggehen ein sehr unfeines Wort zu Hitomi, ohne sich umzudrehen. Hitomi kickte einen Stein weg, fluchte zornerfüllt mit wütendem Blick auf ihre Schwester und schlenderte den anderen dann ohne große Eile hinterher. Sollten die doch ohne sie klarkommen. Oben auf der Mauer jedoch zischte das kleine Demimon zufrieden und machte sich auf in Richtung Palast. - "Meischter! Meischter!" Es hüpfte aufgeregt vor dem Thron herum. "Eure Rechnung geht auf! Die Einwirkungen desch roten Himmelsch machen ihnen schwer tschu schaffen! Schie haben schon angefangen schisch tschu schtreiten." MegaloGulfmon lächelte selbstgefällig. "Einer meiner besten Pläne. Die Atmosphäre legt sich ihnen auf den Geist. Die Gruppe wird zerfallen wie morsches Holz ... und einer nach dem anderen wird von mir erledigt." Es lachte schallend. "Taktisches Denkvermögen nennt man so was!" Demimon hüpfte weiter um den Thron herum und kicherte wie verrückt. Oben über dem Palast jedoch braute sich ein Gewitter aus roten, bedrohlichen Wolken zusammen. Immer schneller peitschte der harte Wind sie über den Himmel, immer lauter wurde das Grollen, immer schneller aufeinander folgten die Blitze - zuerst noch in der Ferne, doch dann kamen sie näher und näher. Das Zentrum des Sturmes war der Palast. - ,,Mann, wir werden das nie schaffen", grummelte Kenta leise. ,,Stimmt, alles scheiße", gab ihm Kazu recht. ,,Meine Füße tun weh ...", jammerte Shuichon. ,,Verdammt nun hört aber auf!" Takato wirbelte herum und stützte die Hände in die Hüften. Die drei Tamer schauten ihn mürrisch an, Takato kam sich ein wenig lächerlich vor, er räusperte sich. ,,Hört bitte auf euch zu streiten, Freunde", sagte er, mit gewohnt fester Stimme. Kazu zog die Augenbrauen hoch. ,,Du musst zugeben dass das hier alles sinnlos ist, Mister Alles-besser-wisser", meinte er schnippisch. Takatos Blick verfinsterte sich, er hatte Mühe sich zu beherrschen. ,,Immer musst du alles besser wissen ... Klugscheißer", zischte Kazu noch hinzu, er ging provozierend nahe an dem immer noch wie angewurzelt dastehenden Takato vorbei. Dieser fuhr darauf hin herum und sprang auf Kazu. ,,Nimm das zurück!", brüllte er zornig. Die beiden fielen zu Boden, Takato schüttelte Kazu durch. Die beiden kugelten einige Meter. Nun hatten sie endgültig das Aufsehen der gesamten Gruppe auf sich gezogen. ,,Hört sofort auf, ihr Idioten!", brüllte Rika zu den immer noch miteinander rangelnden Jugendlichen. ,,Erst wenn er das zurück nimmt!" Takato nagelte Kazu fest. ,,Nimm es zurück, los!" Takatos Blick war wutentbrannt. ,,Ich hab nur die Wahrheit gesagt! Du kannst mich mal!" Kazu starrte zornig zurück. ,,Auseinander ... sofort!" Ryo und Rika rissen die beiden entschlossen zurück. ,,Lass mich los du Idiot!" Takato und Kazu wehrten sich ganz schön, doch Rika und Ryo hielten sie eisern fest. ,,Was ist nur in euch gefahren?!" Ryo schüttelte Takato. ,,Nun hört endlich auf!", meinte Rika. Die beiden beruhigten sich. ,,Was war denn los ..?" Ryo schaute Takato fragend an. ,,Ich weiß nicht .. ich .." Takato fasste sich an den Kopf. ,,Das machen diese scheiß Wolken ..", murmelte Neo, er stand mit dem Rücken gegen einen Baum gelehnt und verschränkte die Arme, sein großer weißer Umhand flatterte ein wenig im Wind. ,,Was meinst du damit?", fragte Hitomi und blickte ihn an. ,,So wie ichs sagte: alles hier ... ein dunkler Schatten legt sich über die Gruppe", gab er ein wenig gereizt zurück, was wohl nichts mit dem schwarzen Schatten zu tun hatte, sondern wohl eher an Neos Art lag. ,,Er macht uns streitsüchtig ..." Hikari blickte auf den Boden und dann ihre Schwester an. ,,Tut mir Leid..." Kazu schaute Takato mit ernster Miene an. ,,Schon gut .. kannst du ja nichts für." ,,Machen wir, dass wir hier weg kommen ..", murmelte Minaki schaudernd. Die Gruppe setzte sich wieder in Bewegung. Plötzlich blieb Burgermon stehen und deutete auf einige zerbröckelte Steine, die an der Mauer lagen. ,,Da ist es!", meinte es glücklich. Die Tamer nährten sich dem Loch, es war nicht groß, was es jedoch für in schlankes kleines Mädchen wie Hikari auch nicht sein musste. ,,Gut einer nach dem andern rein ..." Die Kinder krabbelten einer nach dem andern in das Loch und befanden sich in der Zelle, wo Hikari gefangen gehalten wurde. Die Luft war stickig, es roch nach Rauch und es fiel ihnen schwer die warme Luft einzuatmen. Suzie hustete und wedelte mit den Armen, um den Staub vor ihrem Gesicht zu entfernen. ,,Cyberdramon, brich die Tür ein", befahl Ryo. Das große Drachendigimon, das sich als letztes, mit einem gewaltigen Schlag, seinen Weg in die Zelle gebahnt hatte, stand nun vor einem unwürdigen Gegner. Das Digimon holte aus und zerschlug den Türgriff mit einem lauten Krachen. Ein Klicken ertönte und die Tür schwang auf. ,,Neo ... weißt du wie es nun weitergeht?", wandte sich Hikari an ihn. Neo klopfte sich gerade den Staub vom Umhang. Er schüttelte sein weißes Haar und grinste. ,,Klar." Er ging an den andern vorbei, vor ihnen lag ein schmaler, dunkler Gang, am Ende ging eine steile Treppe nach oben. Ächzend stiegen sie die Treppe hoch, und kamen erneut in einen langen, nun jedoch größeren Gang als zuvor. An den Wänden hingen Pechfakeln. ,,Hier geht es zum Kern ... zum Vulkaneinang", zischte Neo, seine Stimme zu einem Flüstern verstellt. - ,,Sie sind im Schloss und auf den Weg in den Vulkan", brummte Megalogulfmon. ,,Geht ihr Plan nisch auf .. ?" Demimon saß neben der leuchtenden Kugel und blickte in die hohlen Augen seines Meisters. ,,Die Wellen des Bösen haben versagt ..." "Vertscheiht, Meischter ..." "Ich muss mich selbst um diese lästigen Fliegen kümmern, aber zuerst ..." Es machte eine Pause. ,,Aber zuerst schicken wir ihnen ein kleines Empfangskomitee." Megalogulfmon lächelte. ,,Wasch meint Ihr ...?" Demimon zuckte angstvoll zurück. ,,Lass Phönixmon los." - Die Luft wurde immer wärmer, das Atmen fiel den Kinder schwer. Die Digimon kannten dieses Klima, doch für die Tamer war es eine einzige Tortur duch diesen Backofen zu laufen. Henry wischte sich stöhnend mit der Handfläche über die Stirn. ,,Scheiße ist das heiß." Such Minaki hatte ihre Sachen, bis auf ein Top ausgezogen und ging langsam und schleppend voran. ,,Wir kommen dem Kernpunkt immer näher." Nur Neo blieb standhaft, obwohl sich auch auf seiner Stirn der Schweiß perlte. Und er hatte recht, schon bald erreichten sie den Ausgang des steinernen Ganges. Die Hitze stach ihnen ins Gesicht, es wurde unerträglich. Ein Feuersee lag unter ihnen, in spiralenen Kurven führte ein Art Weg einige Stockwerke nach oben. ,,Da ... hoch?" Sie stöhnten auf. ,,Dahinter liegt der Thronsaal", sagte Neo. Sie machten sich, dicht gedrängt an der Wand entlang, auf den Weg. Plötzlich blieb Hikari stehen und deutete mit dem Finger auf den See. ,,D-Da...da hat sich was bewegt!" Neo machte eine ernste Miene. ,,Was passiert jetzt?!" Hikari hatte seinen Blick bemerkt. ,,Geht weiter ... zügig ...", flüsterte Neo, seine Augen waren immer noch fest auf das Flammenmeer gerichtet. Eine Art Panik brach in der Gruppe aus. Sie drängelte sich schnell den Weg entlang, Hauptsache weg hier. Die Feuersuppe begann bedrohlich zu brodeln. ,,Weiter! Weiter!", drängelte Neo und schob Hikari weiter. Doch es war zu spät. Plötzlich erschien ein riesiger Kopf aus dem Feuer ... für einige Sekunden konnten sie nur staunend zuschauen, ein riesiger Schnabel stach empor, lange schweifartige Flammen schlugen Funken. Ein majestätischer Körper bildete sich aus dem Feuer. Zuletzt erschienen riesige Klauen, die eines Vogels. Der lange Feuerschwanz peitschte durch die Luft. Das riesige Geschöpf, und es war wirklich riesig, einer der Zehen war ungefähr so groß wie die Kinder, kreischte laut, so dass sich die Tamer und deren Digimon die Ohren zuhalten mussten. ,,Scheisse!" Neo drückte sich gegen die Wand. ,,Was ist das ...?", hauchte Hikari angsterfüllt und doch voller Staunen in ihrer Stimme. Phönixmon Vogelgott Digimon Level: Mega Typus: Serum 1. Attacke: Flammenpfeil 2. Attacke: Vulkanausbruch Rika schluckte ... ,,2100?!" ,,Was 2100?" Minaki schaute sie verständnislos an. ,,Kampfstärke ...", murmelte sie als Antwort. ,,Das ist extrem viel!" Henry blickte sie an. ,,Es hat keinen Sinn zu kämpfen ..!" Kazu blickte gen Boden. ,,Guilmon los!" Takato ließ sich wie schon so oft, nicht beirren und schickte Guilmon los. ,,Guilmon ... digitiert zu ... Growlmon!" "Growlmon ... Wächter Digitation zuuu ...!" ,,Tamer Wächter Digitation zuu ... Lizardmon!" Auch Minaki schluckte und digitierte mit Dinohumon zu Atarmon, Henry mit Gargomon zu Izumon.Darktyrannomon mit Hitomi zu Erdgallonmon. ,,Auch ihr!" ,,Renamon digitiert zu ..." ,,Burgermon digitiert zu ..." ,,Lopmon Warp-digitation zuuu ..." ,,Kyubimon!" ,,Burgermon!" ,,Kerpymon!" ,,Guardromon Wächter Digitation des Wassers ... !" ,,Tamer Wächter Digitation zuu ...U-mon!" Ein riesiger Roboter trat hervor, riesige Klingen an Armen und Beinen. ,,Kyubimon Wächter Digitation des Windes ...!" ,,Tamer Wächter Digitation zuu ...Nimon!" Ein Ninjaartiges Digimon trat hervor, umhüllt mit einer Kapuze und einem langen Schlagstock. Ein langer Fuchschwanz wedelte hin und her. ,,Burgermon wächter Digitation des Wassers ... !" ,,Tamer Wächter Digitation zuu ... Zantumon!" Lange Tentakel reichten bis zum Boden, ein schlankes Wasser Wesen mit riesigen Flossen an Armen und Beinen, ein Fischschwanz schlängelte sich aus seinem Kopf, wunderschön blaue Augen spiegelten eine große Sanftmütigkeit aus. Kerpymon war ein riesiger Engel, er glich einem Hasen, war schneeweiß und blickte aufmunternd zu den andern. U-mon Wasserwesen Level: Surpreme Typus: Datei 1. Attacke: U-schlitzer 2. Attacke: Blubber Nimon Feuer Wesen Level: Surpreme Typus: Datei 1. Attacke: Wurfstern 2. Attacke: Schlagstock Zantumon Wasser Gottheit Level: Surpreme Typus: Serum 1. Attacke: Tentakel 2. Attacke: Sirenengesang Die Digimon stürmten mit lautem Kampfgebrüll auf Phönixmon, auch Cyberdramon, MarineAngemon waren nicht zu bremsen. ,,Wäre doch gelacht wenn wir das nicht schaffen!", brüllte Atarmon auf und stach auf Phönixmon ein. Trotz der Surpreme Digimon waren die Digimon immer noch um einiges kleiner als ihr Gegner, so krallten sie sich an Phönixmon fest, Gott sei Dank war es nicht heiß, obwohl es scheinbar nur aus Flammen bestand. Phönixmon kreischte. Der Vulkan brodelte und eine Feuerfront stach nach oben, die Digimon kreischten auf und versuchten sich in Sicherheit zu bringen. ,,Ich brenne, ich brenne!!!" Erdgallonmon lief hin und her, Zantumon löschte es mit einem Wasserstrahl. ,,U-mon zu mir!" befahl Zantumon. U-mon stapfte schwerfällig auf seinen großen Roboterfüßen zu Zantumon. ,,Auf drei!" ... 1... 2... 3!!! Ein riesiger Wasserstrahl schoß auf Phönixmon, das kreischend gegen die Wand flog, woraufhin die Erde zu beben schien. Der mächtige Vogelkörper schüttelte sich und kreischte nun noch wuterfüllter als zuvor. ,,Himmelsspeer!!!" Kerpymon warf einen leuchtenden Speer nach dem Vogeldigimon, als Antwort glühten dessen Augen und mehrere Flammenpfeile nagelten Kerpymon an die Wand. ,,Kerpymon!!" Suzie lief zu ihrem Freund und umklammerte angstvoll seinen Fuß. ,,Sammeln wir unsere Energie!", donnerte Lizardmon. ,,In Ordnung", brummten die anderen. ,,Windsturz!" ,,Feuerwalze!" ,,Sirenengesang!" ,,Wurfstern!" ,,Blubber!" ,,Lied der Erde!!!!" Das war zuviel! Phönixmon kreischte noch ein letztes Mal auf und verwandelte sich nun endlich in Datenstaub. Erschöpft konnten die Digimon ihr Level nicht mehr halten und fielen in die Arme ihrer Partner. Nun waren sie wieder auf dem Ausbildungslevel. ,,Bukamon", murmelte Minaki und blickte auf ihr Digivice. ,,Kokomon", meinte Hitomi. ,,Tokomon." Hikari schaute die andern an. ,,Sie sind sehr erschöpft ... das war zuviel". - "Meischter ... Meischter!!" Aufgeregt erstattete Demimon seinem Herrn Bericht. "Phönikschmon ischt tot, aber die Digimonpartner der Tamer schind auf dasch Auschbildungschlevel tschurückdigitiert!" Megalogulfmon betrachtete Demimon nachdenklich, doch seine Gedanken weilten woanders. Schließlich erhob es seine Stimme. "Die letzten Wachposten", sagte es. "Wo sind sie?" "Isch glaube, schie schind noch vor dem Palascht." "Sie sollen sich vor dem Thronsaal stationieren, aber die Tamer nicht töten. Das will ich selber tun." "Wird gemacht, Meischter", sagte Demimon und hopste davon. - "Ist der Weg noch weit?", ächzte Hitomi. "Tokomon zu schleppen ist echt keine Freude." Neo sah zu ihr hinüber, ein wenig abschätzig, wie es Hikari schien, die ihn schon die ganze Zeit beobachtete. "Nein. Vielleicht noch ein oder zwei Kringel." Er wies auf die Wendeltreppe, die sich über ihnen am Rand des Schachtes entlangzog. "Nicht mehr weit!", ächzte Minaki. "Aha." Henry fühlte sich unwohl in seiner Haut. "Habt ihr auch das Gefühl, dass wir beobachtet werden?" Minaki sah zu ihm hinüber. "Du etwa?" "Ein bisschen", gab er nur ungerne zu. "Du siehst Gespenster", sagte Rika etwas von oben herab. "In diesem Schacht befindet sich niemand außer uns. Wer wäre schon so dumm, sich hier freiwillig aufzuhalten?" "Er meint Schergen Gulfmons", zischte Ryo ihr zu. "Die hätten uns doch schon längst angegriffen", meinte Rika. "Bisher war es immer so." "Unterschätzt Gulfmon nicht", sagte Neo und musterte die Tamer, die ihre zum Ausbildungslevel zurückdigitierten Digimon schleppten. "Wie wollt ihr überhaupt mit diesen Babys gegen Gulfmon antreten? Ihr habt so nicht den Hauch einer Chance, ich hoffe ihr wisst das?" "Pessimist", sagte Hikari ernst. "Was sollen wir deiner Meinung nach sonst tun?" "An euch denken. Abhauen und die Digiwelt lassen, wie sie ist." Neo zuckte mit den Schultern. "Wir haben aber von Azulongmon einen Auftrag bekommen", knurrte Takato zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "So und wenn ihr noch weiter labert, dann habt ihr irgendwann allen Atem aufgebraucht und könnt gar nicht mehr laufen." Also schwiegen sie und schleppten sich Stufe um Stufe die nicht enden zu wollende Treppe hinauf. Es war heiß und die Luft war stickig, und die Gedanken die Kinder weilten bei Eiscreme und kalter Cola. Schließlich jedoch hatten sie die letzte Stufe erreicht und ließen sich erschöpft zu Boden sinken. "Was ne Aktion", keuchte Hitomi. "Einen Schritt weiter und ich stürze mich in die Lava." "Viel Spaß", sagte Neo außer Atem. "Ihr wollt ja unbedingt weiterlaufen, nicht ich" "Jetzt aber wirklich!", stieß Henry aus und die anderen sahen ihn überrascht an. "Wir werden doch beobachtet! Merkt ihr das denn nicht?" "Nein", sagte Rika eisig. "Nach wie vor sage ich, dass du dir was einbildest, du hast sie ja nicht mehr -" Ssst. Ein Pfeil zischte so scharf an Hikaris Gesicht vorbei, dass sie den Lufthauch spüren konnte. "Scheiße, verdammt!", brüllte Neo. "Ich hatte Recht", rief Henry. Sie sprangen auf und sahen sich um. "Das sind Schergen Gulfmons", keuchte Neo. "Wir müssen -" Ssst. Ein zweiter Pfeil. Diesmal hätte es fast Kenta getroffen. "Schnell!" Ryo sah sich um. "Wir müssen fliehen!" "Da hinein!" Hitomi wies auf den einzigen Fluchtweg, der ihnen blieb: Ein großer Tunneleingang. Sie hasteten hinein. "Hier drin erwischen sie uns ja", rief Minaki beim Rennen. "Es gibt überhaupt keine Ausweichmöglichkeiten!" "Es war - der einzige - Weg", stieß Henry neben ihr aus. "Wir können nicht kämpfen - die Digimon sind - zu schwach ..." Ssst. Ssst. Ssst. Die Pfeile folgten jetzt in schnelleren Abständen, und die Geräusche, die sie verursachten, wenn die in die Wand neben ihnen einschlugen oder haarscharf an ihnen vorüberzischten, ließ die Kinder noch schneller rennen. Plötzlich wackelte die Erde. Erdbrocken fielen von der Decke, Rika schrie auf und wich einem aus. Hinter ihnen holte etwas auf. Etwas Großes. "Sie kommen!!", schrie Hitomi. "Beeilung!" Doch sie waren zu erschöpft von der Treppe, um noch schneller zu laufen. Außerdem durften sie ja noch alle ihre Partner schleppen, denn die konnten garantiert noch nicht wieder laufen. Langsam wurde der Tunnel weiter und größer. Im Vorüberrenen fiel Hikari auf, dass er mit roten Steinen gepflastert war. Die Wände glühten in einem grellen Orange. "Der Lavatunnel", keuchte Neo. "Bald haben wir den Vulkaneingang erreicht. Dahinter der Thronsaal." Sie hasteten weiter. Plötzlich zischte etwas über ihre Köpfe hinweg, sie blieben verschreckt stehen, als vor ihnen im Tunnel etwas Riesiges landete, das einem Flugdinosaurier glich. Rika checkte das Digivice: Arrowmon Flugdigimon Level: Mega Typus: Virus 1. Attacke: Pfeilschießer 2. Attacke: Flügelsturm "Ach du Scheiße", sagte Hitomi und sank auf die Knie. "Das ist unser Tod." Sie sagte es nicht etwa panisch oder heulend, sondern sehr trocken, so als könne man es eh nicht mehr abwenden und müsse es daher akzeptieren. "Wir können nicht kämpfen. Also sterben wir." Hikari hatte große Lust, sie zu treten. "Du kannst ja aufgeben und dich killen lassen", zischte sie ihrer Schwester zorneserfüllt zu. "Ich für meinen Teil gebe NICHT auf!!" "Es gibt ja nichts, was wir tun könnten", sagte Rika. "Los, Tokomon!!", schrie Hikari und setzte ihren Partner auf die Erde. Tokomon fiel um und tat nichts weiter. "Oh. Scheiße." Arrowmon lachte. "Verlieren werdet ihr! Aber töten werde ich euch nicht! Gulfmon befahl, euch zu foltern. Töten werde ich euch nicht!" Es schlug mit den Flügeln und die Tamer wurden fast von den Füßen gerissen. Sie rückten näher aneinander heran und standen nun in einer Gruppe vor Arrowmon, doch auch das nützte ihnen nichts. "Ich will nicht sterben", presste Hikari zwischen den Zähnen hervor. "Du kannst auch nicht aufgeben, was?" Neo musterte sie. "Es gibt rein gar nichts, was wir tun können ..." Ihr kam eine Idee. "Ich versuche es abzulenken", flüsterte sie. "Es scheint mir nicht besonders helle, vielleicht ..." "Allein? Das schaffst du doch nie!" Hitomi wollte Hikari an der Hand packen und sie zurückhalten, da fiel ihr ein, dass sie sich ja gestritten hatten, und sie hielt sich zurück. "Mach doch, was du willst", zischte sie. Hikari löste sich von der Gruppe. "Ihr rennt, ich bleibe da", sagte sie tapfer und drückte Hitomi Tokomon in die Hand. "Pass auf ihn auf, ja?" Die anderen schüttelten die Köpfe, doch Hikari ließ sich nicht zurückhalten. "Hey! Du hirnloses Ungeheuer! Du Salzfass! Du großer horniger Hautfetzen ohne was drin! Hier bin ich!!" Die anderen starrten ihr hinterher, doch dann gingen sie langsam auf die Wand zu. Arrowmon wandte sich Hikari zu. "Was sagst du?", kreischte es wutentbrannt. "Ich habe sehr wohl ein Hirn! Ich bin Gulfmons Scherge! Nimm dich in Acht!" "JETZT!!" Henry rannte. Bevor Arrowmon reagieren konnte, hatte er das große Digimon umrundet und rannte weiter, in den Tunnel hinein. Er hörte, wie die anderen ihm folgten. Arrowmon schoss herum. "Wo wollt ihr hin? Bleibt hier! Hierbleiben sollt ihr!!" "Mistvieh! Rattenbraten! Komm doch und hol mich!" Hikari schrie aus vollem Halse. Da bemerkte sie, wie Neo neben ihr auftauchte, und es verschlug ihr den Atem. "Du sollst fliehen, du Ignorant!!", kreischte sie, doch da war er auch schon wieder weg und auf der anderen Seite von Arrowmon. Nun war das Flugsaurierdigimon zwischen den beiden Kindern eingekeilt, die sich in Sicherheit wiegten, immerhin sollte das bösartige Digimon sie ja nur quälen, nicht aber töten. "Hol mich doch!" - "Komm und hol mich!" - "Tu was! Du kannst uns nichts tun!" - "Du bist dumm!" Abwechselnd oder durcheinander schrieen sie Arrowmon die Ohren voll, bis es diesem zu viel wurde. "PFEILSCHIESSER!!", kreischte es, doch Hikari wich den Pfeilen aus und drehte dem Digimon eine lange Nase. Wie auf Kommando begannen die Kinder um das Digimon im Kreis herumzurennen - und ohne nachzudenken spielte es mit und drehte sich im Kreis. Ein triumphierendes Lächeln breitete sich auf Hikaris Gesicht aus. Die anderen flohen derweil durch den Tunnel. Die Luft wurde wärmer und wärmer, dicker und dicker. Sie konnten nicht mehr atmen. Die Wände glühten nun heller, der Boden wurde ebener und der Tunnel breiter. Vor ihnen in der Ferne sahen sie ein brennendes Portal. "Wir jetzt auch!" Neo zog Hikari mit sich und sie begannen zu rennen. Arrowmon schrie auf und versuchte ihnen zu folgen, doch irgendwie schien sich alles zu drehen, es taumelte und stolperte. Hikari und Neo rannten, während Arrowmon hinter ihnen wutentbrannt kreischte und nach Möglichkeit versuchte, sich aufzurappeln. Neben ihnen schlugen Pfeile in die Wand ein, doch sie bogen um eine Ecke und waren vor ihnen sicher. "Geschafft", keuchte Neo. Die übrigen Tamer hörten Arrowmons im Tunnel wiederhallendes Geschrei und fragten sich, was dort los sein mochte. Vor ihnen wuchs das brennende Tor. "Der Vulkaneingang", sagte Minaki ehrfürchtig. Sie hielten an, um es zu bestaunen. Da hörten sie Schritte hinter sich im Gang. "Hikari!!" Hitomi ließ die beiden Digimon und ihren Stolz fallen und nahm ihre Schwester in die Arme. Neo stützte die Hände auf die Knie und keuchte "Beeilung", keuchte er. "Es kann - jede Sekunde - kommen." Sie gingen durch das brennende Portal. (Kurzes Zwischenkommentar von Philia: Ich denk immer die Attacke heißt ,,Pfeilscheisser" XD ich weiß, das is dumm ^^") - Die Luft roch verbrannt, es tat in den Lungen weh diesen stechenden Geruch einzuatmen, das war der erste Gedanke den die Kinder hatten, als sie den riesigen Saal betraten. Der nächste war, direkt wieder umkehren zu wollen. Sie blickten zurück, doch das Portal durch das sie gerade noch gegangen waren, war verschwunden. ,,Na klasse!" Minaki drehte sich seufzend um und schaute sich nun den Raum genauer an. Riesige Wandteppiche mit schwarzen Drachen darauf, hingen an den Wänden. Ein großer, langer Teppich führte zu einem mächtigen Eisenstuhl, er sah aus wie ein Thron, doch er war leer. Die anderen schienen ihren Blicken gefolgt zu sein. ,,Ich würde sagen wir sind super vorbereitet gegen Gulfmon anzutreten", meinte Henry sarkastisch. ,,Da könntest du Recht haben." Eine tiefe Stimme gab so etwas wie ein Lachen von sich. Die Kinder wirbelten herum. Aus dem Schatten hinter dem Thron trat ein riesiges schwarzes, eisernes ... Tier. Die Kinder wichen zurück. Megalogulfmon Dämonenlord - Fürst der Zeit Level: Omega Typus: Virus 1. Attacke: Totenmesse 2. Attacke: Ewige Dunkelheit Der Körper ähnelte dem eines gewaltigen Pferdes, eine riesige buschige Mähne hing an den Seiten herunter. Doch der Kopf ... die Kinder schauten geschockt zu dem Digimon, sofern es sich um eins handelte. Der Kopf war klein, knochig, skelettartig.Leere Augenhöhlen blickten sie an. Megalogulfmon beobachtete ihre Blicke. ,,Genug gestaunt ... geekelt und überzeugt von meiner Kraft?" Es lachte erneut, seine tiefe, kräftige Stimme hallte im Raum wieder. Es trat hervor und stand nun vor ihnen, es war riesig. ,,Okay ... sprechen wir unser letztes Gebet ...", murmelte Neo, er lachte leise. ,,Neo ..." Neo fuhr geschockt zusammen als das Digimon ihn ins Visier nahm. ,,Meine treue Marionette", der Schädel grinste irre. ,,Erkennst du mich ...? Ich bin digitiert!" Stolz wie ein kleines Kind schaute es sie an. Neo erwiederte nichts. ,,Ich bin froh endlich Besuch zu bekommen." Die Kinder runzelten die Stirn, sagten aber nichts. ,,Schade nur dass ihr gleich wieder gehen müsst", es seufzte gespielt. Es knackte mit dem Kopf. ,,Wie wollt ihr gerne sterben?" ,,Am liebsten gar nicht ..", murmelte Hikari leise. Megalogulfmon blickte sie an. ,,Ich lasse euch sogar noch einen letzten Wunsch." Ds schien von seiner eigenen Gnade überwältigt zu sein. ,,Bevor ich euch nacheinander töten werde." ,,Jemand ne Idee was wir jetzt machen sollen?", zischte Hitomi zu den andern. Angstvoll schauten sie sich gegenseitig an und schüttelten still den Kopf. ,,So einfach geben wir nicht auf!", sagte Hitomi etwas lauter. ,,So?" Megalogulfmon schien die Stirn zu runzeln. ,,Pokomon ... bitte ..." Das kleine Digimon schaute in die flehenden Augen seines Tamers. ,,Wir können es schaffen ... bitte", wiederholte auch Minaki nun. ,,Wir haben uns noch nie unterkriegen lassen ...", murmelte nun auch Takato. ,,Seid ruhig!" Megalogulfmon wich zurück, dann lachte es erneut. ,,Ewige Dunkelheit ..." murmelte es. Plötzlich verschwomm der Raum, es wurde dunkel. Der Boden verschwand, die Wände, die Decke. Die Tamer ferchten sich eng zusammen. Megalogulfmon war verschwunden. - Hikari blickte in die Finsternis, plötzlich fand sie sich im Sandkasten wieder. Erschrocken blickte sie sich um, da kam auch schon ein kleines kreischendes Kind auf sie zugerannt. ,,Hikari! Hikari!", rief es immer wieder. ,,Hitomi?", erwiederte Hikari verwirrt. ,,Du dumme Kuh! Du hast gepetzt!" Hitomi blieb vor ihr stehen und stampfte mit dem Fuß auf. ,,Du hast verraten dass ich in die Hose gemacht hab ...!" Hitomi zog die Nase hoch und blickte ihre Schwester zornig an. ,,Nein ... ich ..." stotterte Hikari immer noch sehr verwirrt. ,,Du bist gemein!", schluchzte Hitomi plötzlich, drehte sich auf dem Absatz um und rannte weg. ,,Hitomi! Hito!" Doch Hitomi rückte in unendliche Ferne und Hikari stand wieder allein da, einige Jahre älter. - Hitomi saß im Kindergarten, alle Kinder standen um sie herum und lachten. Dicke Tränen purzelten über ihr kleines Gesicht. ,,Bettnässerin!Bettnässerin!" Timmy zeigte mit dem Finger auf sie und lachte, der böse,g emeine Timmy! Der ganze Kindergarten wusste es dass sie mit 5 Jahren immernoch in die Hose machte! ,,Nein, nein!", schluchzte Hitomi immer wieder. ,,Aber ....." Hitomi verschwand im Nichts. - Henrys Vater saß am Tisch, seine Mutter redete immer wieder auf ihn ein. ,,Es bringt nichts ... wir ... müssen ..." Er schlug die Hände über den Kopf. ,,Das wäre alles nicht passiert wenn du nicht dieses idiotische Projekt angenommen hättest!", schrie seine Mutter ihn an. ,,Aber ..." ,,Wir sind pleite, wir sind pleite!" ,,Wir müssen das Haus verkaufen ...", murmelte sein Vater. ,,NEIN!" Henry rückte in weite Ferne. - ,,Sie ist ein schwieriges Kind." Der Arzt saß mit einer,jungen hübschen Frau im Sprechzimmer. Rikas Mutter war nun schon eine ganze Zeit da drin. ,,Ich schlage dringend eine Therapie vor", sagte der Arzt mitfühlend. ,,Das ist nicht normal dass ihre Tochter von Monstern erzählt und sich dermaßen verschließt!" ,,Wahrscheinlich haben Sie Recht ..." ,,Wir werden sie hier behalten müssen..." Rika blickte sprachlos zu ihrer Mutter und dem Doktor, dann verschwand auch dieses Bild. - ,,DU HURE! DU VERDAMMTE HURE!" - ,,Nein! Nein! Hör bitte auf!" Ein Glas fiel klirrend auf den Boden. Wimmernd lag eine Frau daneben, über ihr ein Mann. Wutentbrannt, mit dicken Ringen unter den Augen blickte er auf sie herab als sei sie nichts wert. Dann machte er sich den Gürtel auf ... ,,Komm weg .. Neo ... komm weg." Yoshiro zog den total verstörten Jungen von der Türschwelle weg, wo er zusammenkauernd leise schluchzend saß. Die beiden saßen im Dunkeln und warteten dass die Schreie ihrer Mutter verstummten. Dann stand eine schwarze Gestalt vor ihnen in der Tür. ,,NEO! NEO DU KLEINER PENNER! KOMM HIER HIN!", brüllte der Mann zornig. ,,KOMM HER ICH WEISS DASS DU HIER BIST!" Er stapfte ins Zimmer. ,,Papa, lass ihn!" Joshiro stand auf und stellte sich schützend vor seinen kleinen Bruder. Der Mann holte aus und schlug ihn mit einer schallenden Ohrfeige bei Seite. Dann blickte er seinen jüngsten Sohn an. Neos Augen weiteten sich, er brach zusammen und die Vision verschwand. - ,,Papa?" Ein kleines Mädchen, mit langen, schönen rotbraunen Haaren stand in der Türe und blickte in das geräumige Wohnzimmer. ,,Papa?" fragte es erneut. ,,Er ist gegangen ..." Reika saß am Tisch und stützte die Hände aufs Gesicht. ,,Wo ist Papa?" Das Mädchen blickte sie durchdringend an. ,,ER IST GEGANGEN, VERDAMMT!", brüllte Reika. Das Mädchen zuckte zusammen und fiel mit den Knien auf den Boden, in ihrer rechten Hand den Teddy fest umklammert. Reika sprang auf und nahm ihre Tochter schluchzend in den Arm. ,,Verzeih mir Kleines, verzeih mir .... Minaki", sie weinte. - ,,Hey ... hey!" Ryo, Kenta, Kazu, Suzie und Takato rüttelten ihre Freunde wach. Rika schlug die Augen auf. ,,Ich will nicht ...", wimmerte sie verwirrt. ,,Was willst du nicht?" Ryo hielt sie schützend im Arm. ,,Alles ist gut..." ,,Was waren das für schreckliche ...?" Hikari schüttelte verstört den Kopf. ,,War das nicht eine schöne Reise in die Vergangenheit?" Megalogulfmon blickte sie lächelnd an, sie befanden sich nun wieder im Thronsaal. ,,Du warst das ..", sagte Hitomi zornig. Mit wackelnden Beinen standen die Tamer auf. Neo schwieg. ,,Das war eure Vergangenheit", wiederholte es. ,,Du Schwein!" Takato ballte die Faust. ,,Takato ich stehe an deiner Seite!" Das kleine Dinosaurier Wesen hüpfte neben ihn. ,,Aber .. du bist noch zu schwach!" ,,Es geht schon." ,,Danke!" Takato lächelte dankend. Auch die andern Tamer standen nun mit ihren Digimonpartner neben ihnen. ,,Wie ... wie kannst du uns sowas antun?" Minaki blickte gen Boden. ,,WIR WERDEN GEWINNEN!" brüllte Pokomon plötzlich. ,,GENAU!" Auch Kokomon trat neben die andern. Megalogulfmon war hin und hergerissen zwischen Staunen und dem Gedanken dass sich gerade einige aufmüpfige Ausbildungslevel Digimon über ihn lustig machten. ,,Ich stehe bei euch!" Pakumon hüpfte zu den andern, mittlerweile hatten die kleinen Digimon eine Reihe gebildet, auch die Partner Kazus und Kentas hüpften dazu. ,,Gumimon ist auch mit von der Partie!" ,,Seid ihr bereit unsere Welt zu beschützen?", fragte Pokomon entschlossen. ,,Jawohl!", riefen die kleinen Digimon im Chor. Nun konnte Megalogulfmon nicht anders, er prustete los. Auch die Tamer runzelten die Stirn. ,,Das ist unmöglich ..", murmelte Rika. ,,Glaub an uns!", piepte Pakumon zu seinem Tamer Rika. ,,Genau! Glaubt an uns!" Die Digimon blickten gen Himmel. ,,Bitte", flehte Gigimon. ,,Gigimon!" ,,Pokomon!" ,,Pakumon!" ,,Gumimon!" ,,Tokomon!" ,,Kokomon!" ,,Betamon!" ,,Bukamon!" ,,Tsunomon!" Ein Lichtstrahl strahlte plötzlich, scheinbar durch die Decke hindurch, zu den Digimon. ,,Digitation der Souveränen!" ,,zuuuuuu .........." Es war alles in Licht gehüllt, die Tamer staunten und blickten auf die Lichtsäule die sich vor ihnen erhob. "UNITEMON!!" Donnernd trat es aus der Lichtsäule hervor. Es war gigantisch, fast noch größer als Megalogulfmon, und es war wunderschön. Die Rüstung des zweibeinigen Digimon schien aus purem Licht zu bestehen, und es hatte einen Schwanz, an dessen Ende ein Morgenstern aus Gold prangte. Unitemon Vereintes Souveränenkämpfer Digimon Level: Souverän Typus: Serum 1. Attacke: Licht 2. Attacke: Reinheit "ICH WERDE ÜBER DIE SCHATTEN SIEGEN!!", brüllte Unitemon. Die beiden Gegner, unterschiedlich wie Nacht und Tag, donnerten einander entgegen. Ein verbissener Kampf begann. Die Tamer beobachteten das Spektakel mit Staunen. "Ich hatte nicht gewusst, dass es NOCH ein Level geben würde!", brachte Rika schließlich hinaus. "YEAH! Auf diese Weise können wir gewinnen!", brüllte Ryo. "Wir schaffen es!" Die anderen jubelten. Hikari jedoch blieb still. Minaki trat zu ihr heran und fasste ihre Hand. "Was ist?" "Das kann doch gar nicht richtig sein!", rief Hikari verzweifelt. "Seht doch nur!" Die beiden kämpfenden Digimon brüllten. "TOTENMESSE!" "REINHEIT!" In der Luft trafen die beiden Attacken aufeinander. Durch die Druckwelle der sich auflösenden Attacken zogen sich Risse durch die Wände, Säulen brachen ein, Asche und Staub lagen in Wolken in der Luft. Hikari traten Tränen in die Augen. "Ich will nicht mehr", schluchzte sie. "Hier wird so viel gekämpft." "Es ist aber richtig so", sagte Henry. "Irgendwie müssen wir ja Megalogulfmon besiegen ... Es ist unser Auftrag!!" Aufgeregt sahen die Kinder den Digimon beim Kämpfen zu. Niemand außer Minaki bemerkte, dass Hikari sich von der Gruppe entfernte. Sie folgte ihr vorsichtig. Unitemon wich mit dem Morgenstern um sich schlagend der Totenmesse-Attacke aus und griff seinerseits nun Megalogulfmon an. "LICHT!" "UAAARGHHH!!!!" Megalogulfmons Schrei donnerte durch die zerstörte Thronhalle. Licht zerstört Schatten. Trotzdem war es noch nicht besiegt. "TOTENMESSE!!" "REINHEIT!!" Risse zogen sich über den Boden und durch die Decke. Ryo erwischte gerade noch rechtzeitig Rikas Arm und hinderte sie daran, in einen Bodenspalt zu fallen. Besorgt sah sich Henry nach Minaki um, als er sie nicht entdeckte, stieg Panik in ihm herauf. Wo war sie? Doch nicht etwa in einen Spalt gefallen? "Minaki?", schrie er, doch keine Antwort kam. "Sie ist weg!", schrie im selben Moment Neo. Die beiden starrten sich an; Henry verblüfft, und auch hinter Neos kalten Zügen zeichnete sich Erstaunen ab. "Wer?" Henry hatte Mühe, sich über dem Lärm des Kampfes verständlich zu machen. "Hikari!", antwortete Neo ihm ebensolaut. Henrys Blick fuhr über den Rest der Gruppe. "Die anderen sind da", brüllte er Neo zu, sprang über eine kleine Spalte und stand nun neben Hitomi. "Wo ist Hikari?" "Was?" "WO IST HIKARI?" "ICH WEISS ES NICHT", brüllte Hitomi. Auch die anderen zuckten besorgt mit den Schultern. Donnernd stürzte in der Nähe eine Säule in sich zusammen. Die Kinder schrieen, wichen den umherfliegenden Steinbrocken aus, als Unitemon mit seinem Morgenstern eine weitere Säule zum Einsturz brachte. Henry hüpfte zu Neo zurück. "Keiner weiß es", sagte er besorgt. "Was machen wir jetzt?" Neo zuckte kalt mit den Achseln. "Warten? Die können schon auf sich selber aufpassen." Wütend fixierte Henry ihn. "Ich bin nicht dazu bereit, abzuwarten, wie einer meiner besten Freunde - in diesem Fall ja eher Freundin - abkratzt", sagte er feindselig. "Ich geh sie auf alle Fälle suchen!" Neo starrte zurück. "Pass bloß auf", sagte er und schien zu überlegen. "Alleine schaffst du es sowieso nicht!", rief er Henry hinterher und folgte ihm. "Hikari?" Minaki fand Hikari in der abgelegensten Ecke der Thronhalle. Sie hatte sich hinter einem Felsbrocken an die Wand gesetzt, die Beine angezogen und den Kopf auf die Arme gelegt. Sie zitterte. "Mensch, was hast du denn?" Hikari sah auf. "Glaubst du, dass es richtig ist?" "Was?" "Das ganze Kämpfen." Hier klang der Kampflärm gedämpft aus der Ferne. Minaki schauderte. Wie groß musste die Halle sein, dass diese lauten Geräusche hier nur ganz leise ankamen? Sie setzte sich auf den Fels neben Hikari. "Du nicht?" "Wieso sollte ich?" Hikari schniefte die Nase. "Weißt du eigentlich, wie viele Digimon schon umgekommen sind in diesem 'Krieg'?" "Aber die waren böse", sagte Minaki. "Es war unser gutes Recht, sie zu töten und -" "Meinst du?" Hikari starrte sie feindselig an. "Haben wir wirklich das Recht über Leben und Tod?" Minaki schwieg. "Wir sollten die Digiwelt retten", sagte sie schließlich. "Und auf welche andere Weise hätten wir das schon schaffen können." "Aber es gibt immer mehr als eine Möglichkeit", beharrte Hikari. Minaki knurrte. "Weißt du was, ich hab keine Ahnung wie du auf die Idee kommst, dass wir was falsches getan hätten, aber findest du nicht auch, dass es ein bisschen lächerlich ist?" Immer noch kämpften Unitemon und Megalogulfmon. Die Kinder hatten sich hinter dem Schutthaufen einer zusammengefallenen Säule verkrochen und sahen von hier aus zu. Plötzlich runzelte Rika die Stirn. "Wir sind so wenige plötzlich", sagte sie mehr zu sich selbst als zu den anderen. Ryo horchte auf und zählte durch. Er riss die Augen auf und sprang auf. "Hikari, Minaki? Henry! Neo!! Wo seid ihr!", schrie er so laut er konnte. "HIKARI!!!" Nun endlich wurde Hitomi aus dem Bann des Kampfes gerissen. "Scheiße!", fluchte sie zornig auf sich selbst. "Hätten wir doch nur besser Acht gegeben!" Neo und Henry suchten immer noch die beiden Mädchen. "Scheiße!" Auch Neo war kräftig am fluchen. "Mädchen machen auch nur Probleme!" Sie kletterten über einen Haufen aus Felsbrocken und fanden sich plötzlich näher an den kämpfenden Gegnern wieder, als ihnen Recht waren. Hastig zog Henry Neo runter. "Meine Güte", sagte er erschrocken. "Das ist ja ..." "Das ist ein richtiger Digimonkampf", knurrte Neo verbissen. "Sie sind beide gleich stark. Jeder hat die selben Chancen auf einen Gewinn." "Los", sagte Henry, ohne die Augen von den kämpfenden Digimon nehmen zu können, "wir müssen hier weg ..." "Ja." Neo packte ihn am Arm und riss ihn mit sich. "Bevor sie uns treffen." "Wieso sollte es lächerlich sein", sagte Hikari gleichgültig. "Ich frage mich nur, ob man Krieg und Bosheit durch Kampf vergelten kann." "Halt die Klappe!", fuhr Minaki Hikari an und packte sie am Arm. "Wir gehen jetzt zu den anderen zurück!!" Wiederstandslos ließ sich Hikari mitziehen. Unitemon wich einer weiteren Attacke aus und griff an. "Mist! Sie kommen näher!", sagte Rika erschrocken. "Wir müssen hier weg!" Sie machte Kenta, Kazu, Takato und Suzie ein Zeichen. Die Tamer hasteten den Schutthaufen hinunter, auf der Suche nach einem besseren Versteck. In diesem Moment entdeckte Henry Minaki und Hikari, die in einen seltsamen Dämmerzustand verfallen war. Die beiden Jungs eilten auf die Mädchen zu. "Was macht ihr für Sachen?" Henry war wütend. "Ihr könnt doch nicht einfach abhauen - ! Wir machen uns doch Sorgen!" "Was ist mit ihr?", fragte Neo mit Blick auf Hikari. Minaki zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung, sie hat plötzlich Komplexe gekriegt. Los, wir gehn zu den anderen zurück und -" "EWIGE FINSTERNIS!!" In diesem Moment stürzte die Halle vollständig ein. Es donnerte so laut, dass den Kindern fast die Ohren abfielen. Rika, Ryo, Takato und die anderen begannen ohne nachzudenken zu rennen, gerade noch rechtzeitig, wie sich herausstellte, denn hinter ihnen begann ein Regen aus Felsbrocken, Steinen und Schuttteilen, die sich aus der Decke lösten und auf die Erde donnerten. Die Digimon unterbrachen für einen Moment ihren Kampf und wichen ein paar Steinen aus, die an ihnen vorbeiflogen, nur um dann verbissener als zuvor weiterzukämpfen. Und Henry, Minaki, Neo und Hikari hatten einfach nur Glück nicht getroffen zu werden. Als sich die riesige Staubwolke legte und die Hustenkrämpfe der Kinder aufhörten, sahen sie sich erst mal um. Takato, Rika, Ryo und die anderen fanden sich unter freiem Himmel wieder, der zwar immer noch rot, aber lang nicht mehr so bedrohlich wie zuvor war. Hustend rapptelte sich Takato auf. "Was war denn das", ächzte er, während Ryo ein ums andere Mal durchzählte und sich schließlich besorgt zu den anderen wendete. "Sie sind noch da drin", meinte er. "Wer?" "Die anderen ... Henry, Hikari, Hitomi, Minaki und Neo." "Hitomi?! Aber die war doch noch hier!" "'War' trifft es", sagte Ryo besorgt. "Sie ist wohl von uns getrennt worden." - Henry wachte aus seiner Ohnmacht auf, weil Minaki ihn schüttelte. "Er ist nicht tot", rief sie erleichtert aus, als er stöhnte. "Die hier auch nicht, sie atmet zumindest noch", ließ sich Neo verlauten, der sich über die ohnmächtige Hikari gebeugt hatte. "Dafür glaube ich, dass wir ziemlich gearscht sind", fügte er hinzu, als es direkt neben ihnen polterte. "Wieso?" Henry und Minaski starrten ihn verwundert an. "Erstens", sagte er und hob einen Finger, "sind wir hier eingesperrt von den Felsbrocken." Sie sahen sich um. Es stimmte. "Und zweitens", sagte er und wurde von einem lauten Brüllen unterbrochen, "glaube ich, dass Megalogulfmon und Untiemon so ziemlich neben uns am Kämpfen sind." Währenddessen irrte Hitomi durch die zusammengestürzte Halle. Sie fragte sich, ob es so eine tolle Idee gewesen war, Hikari auf eigene Faust zu suchen, wo die anderen jetzt wohl waren und, was am wichtigsten war, ob sie noch lebten. In diesem Moment trat sie ans Licht. Megalogulfmon und Unitemon unterbrachen ihren Kampf. "Oh, wen haben wir denn da", sagte Megalogulfmon, lächelte - ein Lächeln, das nichts Gutes verhieß - und bewegte sich rasendschnell auf sie zu. "Hitomi!!!", brüllte Unitemon. Hitomi stand wie gelähmt da und sah Megalogulfmon wie in Zeitlupe auf sich zu rasen. Sie registrierte noch wie Unitemon rumwirbelte und die Arme schützend nach ihr ausstreckte. Doch es war zu spät - Megalogulfmon war schneller. Es packte Hitomi, riss sie von den Beinen und klammerte fest die Krallen um ihren Körper. ,,Tja,jetzt kannst du nichts mehr machen Unitemon", es lachte hämisch und schaute Unitemon, das nun zornerfüllt zu ihm schaute, mit geweiteten Augen an. Es knurrte unmerklich und Megalogulfmon lachte lauter. ,,Lass mich los!!!" Endlich war Hitomi aus ihrer Trance erwacht und begann nun sich aufs Heftigste zu wehren. ,,Klappe!" Das bösartige Digimon klappte mit seinen boshaften leeren Augenhöhlen zu ihr runter und fixierte sie. Seine langen Krallen schlossen sich noch enger um ihre Brust. Hitomi keuchte, röchelte und schnappte nach Luft. Schließlich wurde ihr schwarz vor Augen. Megalogulfmon wandte sich mit dem leblosen Mädchen wieder an Unitemon. ,,Du mieses ....", knurrte Unitemon. ,,Das ist feige! Das ist einfach feige!", brüllte es zu ihm rüber. ,,Nein, das ist schlau!" lachte Mealogulfmon und grinste ihn an. - Minaki krabbelte etwas näher an Henry ran, der immer noch Neo fixierte. ,,Verdammt ...", murmelte er, sein Blick glitt zu den Steinen um sie herum, der Staub rieselte von der nicht sehr stabilen Festung hinunter. Plötzlich weiteten sich Hikaris Augen. ,,Mir war als hätte ich ... Hitomi gehört!" Sie blickte die drei an. ,,Hitomi?", wiederholte Neo. ,,Ja ... sie ... sie hat geschrien ... OH GOTT!" Hikari sprang auf und rüttelte an einigen Steinen, angstvoll war ihr Gesicht verzerrt. Der Staub rieselte nun in großen Mengen. ,,Hör auf! Scheiße hör auf!" Neo riss sie nach hinten und warf sie zu Boden. ,,Bist du wahnsinnig?!" Tränen kullerten erneut Hikaris Wange hinunter, während Neo sie durchschüttelte. ,,Willst du uns alle umbringen?!" ,,Neo hör auf!", schnappte Henry. Neo schnaubte, ließ jedoch von ihr ab und setzte ich. ,,Es ... es tut mir Leid ...", schluchzte Hikari verzweifelt. ,,Hör auf zu flennen!" Neo verschränkte die Arme. ,,Wir müssen hier irgendwie rauskommen! Ein weiteres Erdbeben und das Ding fällt zusammen!", sagte Minaki und blickte die andern fest an. ,,Nur wie ...?" ,,Hier muss es doch irgendwo eine Stelle geben wo wir durchkriechen können!" Verzweifelt blickte sich Henry erneut um. ,,Da!" Er krabbelte zu einigen losen Felsbrocken hinter denen Licht durchzuschimmern schien. ,,Helft mir!" Er schaffte einige Steine bei Seite, Minaki war an seiner Seite und auch Neo und schließlich auch Hikari trugen die Steine beiseite. Immer wieder bebte die Erde kurz und sie dachten das Steinwerk würde zusammenbrechen, doch es hielt tapfer zusammen. Schließlich hatten sie ein winziges Loch, gerade groß genug um durchzukrabbeln, freigeschaufelt. ,,Minaki geh du zuerst!", hustete Henry. Minaki nickte und kroch duch das Loch. Es war mühselig und alle Knochen taten ihr weh doch dann schnappte sie einigermaßen frische Luft und half auch Hikari, Neo und Henry aus dem Steinhaufen. Und sie hatten Glück. Nachdem sie Neo hinausgezogen hatten stürzte die Festung in sich ein und eine Staubfontäne schoß in die Luft. Sie husteten, rappelten sich auf und standen nicht weit entfernt von den beiden Digimon. - Megalogulfmon schoß auf Unitemon zu und versetzte ihm einen tiefen Hieb in die Magengrube der das mächtige weiße Digimon nach hinten trippeln ließ. Es keuchte doch sein schwarzer Gegner hörte nicht auf immer wieder trat es auf Unitemon ein, Hitomi immer noch fest umschloßen in seinen Krallen. ,,Hitomi!" Hikari konnte gerade noch ihre Stimme zügeln um nicht laut los zu schreien. ,,Er hat sie als Geisel", zischte Neo. Die vier Tamer hatten sich hinter einer umgestürzten Säule verschanzt. Währenddessen warteten Takato und die andern immer noch vor den Trümmern des Schlosses. Angstvoll hatte sich Suzie an Kazus Hand geklammert und Takato starrte immernoch gedankenversunken zu dem Schlachtfeld. ,,Wir müssen hier bleiben ... es bleibt uns nichts anderes übrig", meinte Ryo dem Takatos geballte Faust nicht entgangen war. ,,Ryo hat Recht, wir müssen warten", stimmte auch Rika ihm zu. Unitemon stand keuchend dem hämisch grinsenden Gegner gegenüber. ,,Na, nun hast du nichts mehr zu lachen, hm?!" Triumphierend lachte Megalogulfmon. ,,Wir müssen was tun, sonst verliert Unitemon!", zischte Henry den andern zu. ,,Aber ich weiß nicht was", seufzte Hikari. ,,Ich habs!" Minaki blickte sie an. ,,Hm?" Henry, Hikari und Neo schauten sie fragend an. ,,Einer spielt den Lockvogel, dann ist Megalogulfmon abgelenkt und Unitemon kann zuschlagen! Hauptsache Hitomi kommt da raus!" Sie machte eine Pause und fügte mit ernster Miene hinzu: ,,Ich weiß, das ist riskant." ,,Gut, so machen wirs!" Henry nickte. ,,Aber ...", wollte Hikari ansetzen, doch Neo unterbrach sie. ,,Es bleibt uns nichts anderes übrig! Du willst deine Schwester doch auch wedersehen, hm?!" Neo lächelte sie zum ersten Mal freundlich an und Hikari wurde ruhig. ,,Ich gehe!" Er nickte wieder ernst und stand auf ohne das ihn jemand davon abhalten konnte. ,,Viel Glück ...", murmelte Hikari nur noch und Neo trat auf das Schlachtfeld hinaus. - ,,Megalogulfmon!" Neo trat hinaus.Die beiden Digimon starrten in seine Richtung. ,,Neo!" Unitemon schrie kurz auf. Überrascht, aber immer noch hämisch grinsend, wandte sich Megalogulfmon um und fixierte den kleinen Jungen mit den dreckigen weißen Sachen und den weißen zerzausten Haaren der ihn fest ansah. ,,Na du Versager ... du Feigling!" Plötzlich ballerte Neo ihn mit Beleidigungen zu. ,,Du kleines mieses Stück Scheiße!" Megalogulfmons Mundwinkel zuckte ungläubig. ,,Was?!" Seine Hand in der er immer noch Hikari hielt warf er achtlos beiseite. Und endlich verstand Unitemon. Es grinste und schoß wie ein Pfeil auf Megalogulfmon, das immer noch abgelenkt auf Neo starrte, zu. ,,Ja,mit dir red ich! Du Unterhose!", brüllte Neo so laut er konnte um Megalogulfmon noch weiter abzulenken. Und dann war es soweit: alles ging blitzschnell, Unitemons Hände schnellten nach vorne griffen Hitomi und rissen sie an sich, dann sprang es an dem verwirrt aussehenden Megalogulfmon vorbei und landete einige Meter vor ihm. ,,Ja!", jubelte Neo. ,,Ihr ... Ihr!" Das böse Digimon schaltete und ruckte mit dem Kopf auf Unitemon, der schützend Hitomi in den Armen hielt. Dann fixierte er plötzlich wieder Neo und Neo erschrak, stolperte einige Schritte nach hinten und fiel der länge nach hin. Mit stampfenden Hufen polterte Megalogulfmon auf Neo zu der nun schützend die Arme über sich warf. ,,Nichts da!" In letzter Sekunde, bevor Neo zerquetscht werden konnte, knallte ein mächtiger Körper gegen die Flanke des Dämonenlords. Unitemon hatte Hitomi in die Obhut ihrer Schwester, die sich sogleich schluchzend auf sie gestürzt hatte, gegeben und beschützte nun Neo. Neo rappelte sich auf und stolperte zu den andern, dort sank er seufzend nieder. ,,Das war einfach nur super!" Ohne nachzudenken fiel Hikari Neo um den Hals. Neos Augen weiteten sich einen Moment,dann schlang auch er die Arme um ihren Rücken und schloß immer noch schwer atmend die Augen. - Megalogulfmon krachte in einen Schutthaufen hinein. Er schüttelte den Kopf und erhob sich. Einige Steinbrocken fielen von seinem Fell. Breitbeinig stand er nun wieder vor Unitemon. Beide Digimon sahen schwer mitgenommen aus, tiefe Wunden zogen sich über ihr Fell und der Kampf hatte enorm an ihren Kräften gezerrt. ,,Es .... ist .... noch nicht ... vorbei!", keuchte Megalogulfmon und grinste erneut schwach. ,,Hätte ich ... auch nicht gedacht ..." Kampfeslustig richtete Unitemon den Kopf auf und blickte seinen Gegner an. Nun war Unitemon dran kräftig und erbarmungslos auszuteilen. Es schoß auf den Dämonenlord zu und beide Attacken schoßen funkenstobend aufeinander. Unitemon steckte nun seine ganze Kraft in diese Attacken und drängte Megalogulfmon immer weiter ins Abseits, auch wenn er jede Attacke abblockte war er doch sichtlich geschwächt. Immer wieder prallten die leuchtenden Geschoße auf die dunklen Megalogulfmons. Die Tamer jubelten innerlich auf und drückten ihren Digimon die Daumen. ,,Er schafft es ... !", murmelte Minaki. ,,Hoffen wirs", knurrte Neo. Megalogulfmon hielt inne und auch Unitemon verschnaufte einen kurzen Moment nur mit dem Willen danach noch heftiger zuzuschlagen. Megalogulfmon schien dies zu ahnen, er schnaubte und ging einige Schritte nach hinten. Dann, ohne das jemand damit gerechnet hätte, drehte er sich blitzschnell um. ,,Er will fliehen!", knurrte Neo etwas lauter. Ein riesiges mit schwarzen Flammen umrandetes Tor tat sich nun auf. Ohne ein Wort zu sagen setzte das große Tier Digimon zum Sprung an und verschwand sogleich. ,,Verdammt! Hinterher!", rief Unitemon. Und als ob das Schicksal es gewollt hatte stießen Takato und die andern nun zu Henry, Minaki, Neo, Hitomi und Hikari. ,,Da seit ihr ja! Seht ihr, es war doch nicht falsch sie suchen zu gehen!" Takato schaute sie glücklich an. Die andern hinter ihm kamen zum Stillstand und keuchten. ,,Trotzdem, einfach so loszulaufen ..", Rika blickte ihn ärgerlich an während Suzie sich schon an ihren Bruder geschmiegt hatte. ,,Jetzt kommt bevor sich das Tor schließt!", knurrte Neo und lief los. Die dazugekommenen Tamer blickten sich verständnislos an, liefen dann aber auch in Richtung Tor, Unitemon wartete bereits auf sie. - Eine wilde Achterbahnfahrt begann durch ein Meer der Farben. Sie wussten nicht wie lange das Karussellfahren ging doch schließlich öffneten sie die Augen und blickten in den Nachthimmel von ..... Minaki riss die Augen auf. ,,W-Wir sind .. wieder in der realen Welt", stotterte sie verwundert. Neben ihr richtete sich Henry stöhnend auf und rieb sich den Kopf. ,,...?" Er blickte sich um, neben ihm kamen auch die anderen wieder zu Bewusstsein. Plötzlich bebte der Boden. Sie hatten keine Zeit nachzudenken, richteten sich auf und blickten gen Himmel. Gerade brach unter schreienden Menschenstimmen ein Hochhaus in sich zusammen. Die beiden Digimon hatten erneut, ohne Rücksicht auf Verluste, ihren Kampf begonnen. ,,Ja .. die Reale Welt", knurrte Neo. ,,Na super ...", stimmte auch Rika ihm zu. Hier sollte also der finale Endkampf stattfinden .... Unitemon und Megalogulfmon umkreisten sich wie zwei Löwen vor dem Kampf. Da schoss Megalogulfmon vor. "Ha ... TOTENMESSE!!" "Denkst du!! LICHT!" "ARRGHHHH!!!!" Megalogulfmon strauchelte, doch nach einer kurzen Zehntelsekunde richtete es sich wieder auf. "Ich verliere nicht", donnere es und griff an. Die Kinder beobachteten all dies mit Schrecken. "SCHEISSE!", brüllte Hitomi zornig. "Wenn wir gar nichts tun, dann kratzt ganz Tokyo ab!" "Wir können nichts tun", sagte Hikari. "Aber irgendwas ..." Henry war fieberhaft am Überlegen, während sich die beiden Digimon auf Leben und Tod schlugen. Immer wieder prallten die Attacken aufeinander, lösten sich in Datenstaub auf, oder trafen ihr Ziel und schwächten die Gegner. Mal sah es besser für Unitemon aus, mal besser für Megalogulfmon, doch insgesamt waren sie gleichstark. Der Kampf würde ewig so weitergehen bis einer der beiden tot war. Minaki stöhnte. "Das geht bis zum Sankt Nimmerleinstag so weiter, wenn wir nichts unternehmen!" Doch es gab nichts zu unternehmen. "EWIGE DUNKELHEIT!" "LICHT!" "TOTENMESSE!" "REINHEIT!" Attacke nach Attacke schossen die Digimon aufeinander ab. Sie umkreisten sich, verbissen sich wieder ineinander, schlugen sich, beschimpften sich, casteten Attacken, verharrten dann wieder kurz ruhig und verschnauften, bis der Kampf mit einer mächtigeren, stärkeren Gewalt wieder losbrach. Und wieder verkeilten sie sich, trafen sich mit Attacken, trampelten Häuser nieder. Schreie hallten durch die Luft von panischen Menschen, die in aller Eile davonhasteten, Polizei- und Feuerwehrsirenen jaulten in der Ferne. In diesem Moment donnerte Unitemon mit seiner letzten verfügbaren Kraft auf Megalogulfmon zu. Vor Überraschung gelähmt, wich der Dämonenlord nicht aus. Unitemons Attacke traf es mit voller Wucht. "NEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN!!!!!!!!!!!!" Megalogulfmon schrie. Eine Aura von Schatten, wabernden, dunklen Schatten, umgaben es. Unitemon stand keuchend auf seinen Beinen, doch es sah nicht so aus, als würde es den Kampf noch lange durchhalten. Aber Megalogulfmons Schrei hielt an. "YEAH!", schrie Hitomi und stieß die Faust in die Luft, doch Neo schüttelte grimmig den Kopf. "Freu dich nicht zu früh ..." Die Schatten lösten sich langsam, aber sicher auf. Immer noch hingen Schreie in der Luft - von den Menschen, unter denen sich Panik breit gemacht hatte - und der Himmel war schwarz. Staubwolken hingen in der Luft, von den zusammnengebrochenen Häusern. Die Kinder kämpften sich auf die Beine, als langsam in den Schatten eine Gestalt auftauchte. Sie war kleiner ... nicht so groß wie Megalogulfmon, aber ... "Ich ... gebe ... nicht ... auf!", keuchte Gulfmon, schüttelte sich und trat mit zitternden Beinen aus der Schattenmasse hervor. Unitemon schüttelte wie bedauernd den Kopf. "Du kannst es nicht, nicht wahr? Dein Leben hängt davon ab und du kannst immer noch nicht aufgeben." Stumm beobachteten die Kinder, wie die Digimon sich anstarrten. Gulfmon biss die Zähne zusammen. "Ich werde dich besiegen ... egal ... was es ... kostet ..." Unitemon verharrte still. "Das kannst du schon gar nicht mehr", sagte es - nahezu sanft, wie Hikari registrierte - zu seinem Gegner. "Ich habe das Souveränenlevel erreicht. Und du bist noch auf dem Megalevel." "Na und?", schnappte Gulfmon aggressiv. "Komm und kämpf, du Feigling!" "Es war dein Wille", sagte Unitemon gleichgültig. "Reinheit!" Gulfmon wurde von der Attacke getroffen und taumelte. "Verdammt ...", keuchte es. "Wir gewinnen!", sagte Minaki und starrte gefesselt weiter auf das Handeln der Digimon. "Siehst du?", brüllte Unitemon plötzlich. "Gib doch einfach auf!! Gesteh deine Niederlage ein!" "NEIN!", brüllte Gulfmon ebenso laut. "AUFGEBEN IST NICHT MEINE ART!" "Dann wirst du eben sterben!!" "Ich bin der Dämonenlord, der Fürst der Zeit! ich kann nicht sterben", donnerte Gulfmon. Wieder hielt Unitemon inne. "Du WARST der Dämonenlord und der Fürst der Zeit! Aber jetzt bist du nur wieder Gulfmon! Ist es dir so wichtig, groß dazustehen, dass du dein Leben dafür lässt?" "Nein", keuchte Gulfmon. Seine Vorderbeine knickten ein, es sank auf die Knie. "Ich stehe nicht ... nur groß da ... denn ich bin gr...oß ..." Unitemon sah bedauernd zu ihm hinab. "Denkst du", sagte es und castete seine letzte Attacke. In diesem Moment schoss Gulfmon vor. "VERLIERER", kreischte es triumphierend, rammte Unitemon seine Klauen in den Körper und verbiss sich in seiner Kehle. Unitemon schrie, verschluckte sich, schrie wieder. "Nein!!!!" Voller Angst schrien die Kinder auf. "Nicht sterben! Du darfst nicht sterben, Unitemon!!" "Bleib am Leben!" "Hör auf!! Gulfmon hör doch auf!" Minaki liefen die Tränen in Strömen die Wangen hinunter, als sie das Digimon in die Knie sinken ließ. "Wir müssen was tun", kreischte sie und wollte losrennen. Henry hielt sie zurück. "Du stirbst, wenn du eingreifst", rief er mit zitternder Stimme. "Aber so stirbt Unitemon!" "Nein!", brüllte da Neo. "Es wird nicht sterben!" Er zeigte auf die DX-Power an den Handgelenken der Kinder. "Erinnert euch an die Gedankenübertragung", quetschte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. "Ihr könnt ihm helfen ..." "Wie ... wie ..." Verwirrt starrte Hikari auf die DX-Powers. Dann begriff sie. Ihr Körper entspannte sich, sie schloss die Augen. Sie dachte ganz fest an Unitemon und versuchte ihm all ihre Stärke zu übermitteln. Die anderen sahen, was sie taten. Hitomi schluckte. Dann stellte sie sich neben ihre Schwester und ergriff deren Hand. Ihre Augen schlossen sich. Langsam, zögernd, fanden sich alle Tamer im Kreis ein. Sie fassten sich an den Händen und schlossen die Augen. Mit all ihrer Konzentration dachten sie an Unitemon und all das, was davon abhing, dass es gewann. Sie dachten an die Digiwelt und die Digimon, die dort lebten, an die, die für diesen Kampf schon gestorben waren. Und an die, die sie liebten. Und Unitemon fühlte, wie neue Kraft es durchfloss. Verwundert richtete es sich langsam auf. Gulfmon gurgelte, als das Lichtdigimon es mit einem Prankenschlag wegstieß. Das bösartige Digimon probierte sogar noch eine Attacke, doch Unitemon wich ihr blitzschnell aus und castete eine Doppelattacke. "LICHT!! REINHEIT!!" Ein gewaltiger weißer Lichtball flog auf Gulfmon zu und traf es frontal. Gulfmon schrie, wie es noch nie in seinem Leben geschrien hatte. Es warf die Arme in die Luft und sank auf die Knie, und immer noch schrie es. Unitemon sank ebenfalls in die Knie, wurde immer kleiner, schrumpfte, bis von ihm nichts mehr übriggeblieben war als die Digimonpartner der Kinder, die auf ihr Ausbildungslevel zurückdigitiert waren. Freudig, aber erschöpft hüpften sie in die Arme ihrer Tamer zurück, die sie ebenso freudig und erschöpft begrüßten. Und Gulfmon hatte nicht aufgehört zu schreien. Langsam löste sich sein Rumpf in Datenstaub auf, und die Staubwolke wurde immer größer, als sich der Auflösungsvorgang langsam nach oben ausweitete. Erst als auch sein Hals verschwunden war, hörte Gulfmon auf zu schreien. Die Datem hingen noch lange in der Luft, nachdem der dunkle Herrscher sein Ende gefunden hatte. - Der Staub lichtete sich und die ersten Sonnenstrahlen der weißen Wintersonne durchbrachen das Grau.Ein riesiges Kampffeld, verwüstet wie durch einen Tornado, lag vor ihnen und erinnerte sie an den Kampf, der hier noch vor einigen Minuten gewütet hatte.Minaki und auch die andern sanken kraftlos,erschöpft aber glücklich, auf die Knie und ließen tiefe Seufzer hören. ,,Geschafft.." Minaki blickte glücklich zu den andern, ihr Gesicht war dreckig, ihre Sachen zerfetzt un erst jetzt fing sie an zu frösteln und merkte wie kalt es doch war.Henry legte ihr die Hand auf die Schulter.,,Lass uns gehn" Takato lächelte matt und die Gruppe setzte sich ein letztes Mal in Bewegung: der Marsch nach Hause. 1 . Epilog: Henry bog mit Minaki um die Ecke, immernoch lag Schnee und der weiße Park sah immernoch still und freundlich aus, ohne zu wissen was passiert war.Minaki seufzte, ihr Blick schweifte vom Park zu ihrer Wohnung und hinüber zu Henry , der sie nun freundlich anlächelte.,,Danke das du noch mitgekommn bist" Minaki lächelte zurück. ,,Kein Problem" antwortete Henry freundlich.Dann setzte eine peinliche Stille ein.Minaki schaute verlegen zu Boden und auch Henrys Fuß führte ein reges, nervöses Eigenleben.,,Also dann...."begann Minaki.,,Dann..." Henry blickte sie an.Und es schien als würde die Zeit einen kurzen Moment stehnbleiben und nur für Henry und Minaki weiterticken.Er beugte sich nach vorne,schloß die Arme um ihre Hüfte und küsste sie sanft auf den Mund.Minaki schloß die Augen und umarmte ihn.Es dauerte nicht lang, eigentlich viel zu kurz, das sie sich wieder voneinander lösten, sich anschauten und einfach nur still lächelten, denn endlich war wieder die Ruhe eingekehrt die sich beide so sehr wünschten.... 2. Epilog ,,Tja" Neo hatte wie immer die Hände tief in den Hosentaschen vergraben und blickte die Gruppe mit einem gleichgültigen Blick, wie man es von ihm nicht anders kannte, an.,,Tja" sagte auch Rika nüchtern.Hikari blickte traurig auf den Boden.,,Hier trennen sich unsere Wege wieder" Neo kickte achtlos einen Stein beiseite.,,Könnte man so sagen" Takato lächelte leicht.,,Danke" fügte er noch hinzu.,,Neo" Plötzlich waren alle Blicke auf Hikari gerichtet.,,Neo..."begann sie.,,Ich wollte sagen, dass du jederzeit herzlich willkommen bist bei mir"sie schluckte.,,Bei uns" Ryo lächelte ihn freundlich an.,,Ja,ich denke genauso" Henry zwinkerte ihm leicht zu.,,Ohne dich hätten wir es nicht geschafft!" Minaki strahlte über das ganze Gesicht.,,Ich hätt auch nichts dagegen" Hitomi lächelte etwas zerknirscht.Für den Bruchteil einer Sekunde schien neo wirklich glücklich auszusehn,doch dann seufzte er lachend.,,Ich pass nich zu euch"sagte er locker, strich sich mit einer Hand eine Strähne zur Seite und blickte sie an.,,Der Meinung bin ich aber schon" piepste plötzlich eine Stimme.Die Gruppe drehte sich erschrocken um.An den Füßen vorbei, trappelte ein kleines weißes Drachendigimon und blickte ihn an, es war aus dem Ausbildungslevel.Neo schaute stirnrunzelnd auf das kleine Digimon das ihn nun lächelnd, jedoch mit einem mutigen und kampfeslustigen Flackern in den Augen, ansah.,,Was bissen du?"Neo zog seine Augenbrauen hoch.,,Das ist dein Digimon" die kleinen Partner der andern Gruppenmitglieder meldeten sich zu Wort.,,Dein Digimonpartner" Kokomon lächelte.Neo wich einige Schritte nach hinten aus und schaute leicht angeekelt,aber doch mit sichtlicher Überraschung auf das kleine Etwas.,,Nukimon!" piepste das kleine Digimon, verschrenkte die Arme und blickte ihn an. 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