The End of a Thought von CruxisLyrica ([Oneshots/Drabbles] General/MultiPairs) ================================================================================ Kapitel 4: Rescue (Kratos & Lloyd) ---------------------------------- "Nee-san!" Völlig außer Atem sprang Genius von Noishe herab. Das Tier konnte verdammt schnell laufen. Genius hatte alle Mühe, sich auf Noishe zu halten. "Genius?!" Refill war fassungslos, ihren kleinen Bruder zu sehen. Er sollte doch in Iselia sein! "Warum bist du hier?!" "Wir… haben keine Zeit…" Der kleine Elf atmete tief durch. "Lloyd… er ist zusammengebrochen… die Desians haben ihn…" "Refill-sensei!" Fordernd blickte Collet ihre Professorin an. Man merkte dem jungen Mädchen die Besorgnis um Lloyd an. "Schon gut, schon gut…" Die ältere der Sage Geschwister seufzte. Wohl bemerkt hätte sie sich so und so nie gegen eine Rettung ihres Schützlings entschieden. Nur musste nicht jeder von ihrer weichen und fürsorglichen Seite in Kenntnis gesetzt werden. Wuauu Noishe heulte und zog unaufhörlich an Kratos' Arm. Der Blick des Söldners hatte sich mit jener Sekunde, als Genius die Schreckensnachricht überbrachte, verfinstert. Seine Hand - Noishe versuchte immer noch erfolglos, diesen Arm zu bewegen - hielt fest den Griff seines Schwertes. "Keine Sorge, Noishe. Wir werden ihn retten.", flüsterte Kratos schließlich. Ohne ein weiteres Wort zu vergeuden, folgte er der Gruppe zum Stützpunkt der so genannten Desians, während der kleine Elf ihnen die ganze Geschichte erzählte. Nach ihrer Verbannung aus Iselia stand für Lloyd und Genius fest, dass sie auf jeden Fall Collet auf ihrer Reise zur Welterneuerung beistehen wollten. Nachdem sie das Haus des Heils vor Triets Wüste erreicht hatten, waren sie immer noch ohne Hinweise auf den Aufenthalt der reisenden Gruppe. Also mussten sie nun die nächst größere Stadt erkundschaften - Triet. "Es ist so heiß!" Schon seit einer geschlagenen Stunde jammerte Lloyd über die unerträgliche Hitze. "Wüsten haben nun mal diese hohen Temperaturen an sich." Genius litt nicht minder an der brodelnden Hitze als sein Gefährte. Dennoch vermag er sich zu beherrschen und in Geduld zu verweilen. "Ich kann nicht mehr. Ich brauch eine Pause!" Der junge Elf ignorierte Lloyds Worte. "Wir sind bald in Triet. Vergiss nicht, dass wir endlich Collet und Nee-san einholen müssen!" "…" Der Rest des Fußmarschs verlief ungewohnt still und nach einer gefühlten Ewigkeit konnte Genius von weitem endlich das Zwischenziel ihrer Reise erblicken. "Sieh mal, Lloyd. Da ist Triet!" … Irgendetwas stimmte nicht. Als schließlich Noishe winselte, lief Genius ein kalter Schauer über den Rücken. "Lloyd?" Der Elf blickte sich um. Sein Freund war wenige Meter hinter ihm auf dem erhitzten Sand zusammengebrochen. "Lloyd, sag doch was!" Genius fühlte die Stirn seines Freundes und erschrak. Er glühte stärke als die Sonne über ihren Köpfen! "Da ist der Gesuchte!" Die Magie des Elfen war nicht stark genug, um den Desians Einhalt zu bieten. Nun hatten sie ihr Ziel erreicht - Lloyd befand sich in ihrer Gewalt. "Noishe, wir müssen ihnen folgen und Lloyd befreien." Doch das Haustier des entführten Jungen hatte ganz andere Pläne. "Noishe, warte!" Gerade noch schaffte es Genius, auf den Rücken des Tieres zu springen. Unaufhörlich lief Noishe Richtung Osten, bis sie kurz darauf auf Collet, Refill-sensei und Kratos stießen. "Argh… was zum…?" Zaghaft öffnete Lloyd seine Augen. Verschwommen nahm er die Umgebung wahr, während das Pochen in seinem Kopf immer lauter wurde. Vorsichtig startete Lloyd seinen ersten Versuch, wieder auf die Beine zu kommen. Doch er scheiterte kläglich. "Dieser Lloyd kann einem Leid tun." Dumpf gelangen Stimmen zu Lloyds Ohren. "Die Hinrichtung ist ihm sicher." Mühevoll rappelte sich der Junge auf und fand Stütze an der Mauer. Lloyd konnte sich in etwa vorstellen, wie es zu dieser fatalen Situation kam. Inständig hoffte er, dass Genius nichts zugestoßen war. Sein Husten unterbrach die Gedanken. Es würde an ein Wunder grenzen, wenn Lloyd in diesem Zustand alleine und unverletzt fliehen konnte. Hektisch blickte er sich um, doch nirgends fand Lloyd seine Waffe. Alles auf eine Karte setzend feuerte Lloyd einen Energieball des Rings auf die Wache ab. Erschrocken drehte sich der Soldat im Kreis und rannte perplex weg. Es war ihm nicht bewusst, was mit ihm geschehen war und wohin er lief. Die Tür seiner Zelle öffnete sich. Lloyd kam nur langsam und mit kleinen Schritten voran. Er fühlte sich schwächer als erwartet und nach wenigen Metern musste er immer wieder eine Pause einlegen. Das plötzliche Fieber war noch zu intensiv und sein Körper vollkommen entkräftet. Er musste aufpassen, dass er nicht jeden Moment wieder umkippte. "Meine… Rüstung." Lloyd war wieder im Besitz seiner Waffe und Ausrüstung. Nun musste er nur mehr einen Weg hier raus finden. "Was zum? Gefangenenausbruch!" Herrlich. Nun musste er doch kämpfen. "Hier… ist es?" Noishe hatte das Rettungsteam zu einem großen Gebäudekomplex geführt. Nun marschierte Lloyds Haustier nervös im Kreis und heulte zeitweilig. "Am besten, du wartest hier auf uns, Noishe." Lobend strich Genius Noishes Kopf. "Wir bringen Lloyd zurück!" "Keh." Erschöpft lehnte sich Lloyd gegen die Mauer in seinem Versteck. Nur ganz knapp konnte er sich vor der nächsten Gruppe an Wachen in Sicherheit bringen. Lloyds Atem wurde seit Beginn des ersten Kampfes immer schneller und hektischer. Es kam ihm vor, als würde sein gesamter Körper glühen und seine Sicht verschlechterte sich jede Minute. "Dort ist der Gefangene!" Lloyd blieb nur die Flucht. So schnell er noch konnte lief er davon. Die erstbeste Tür benutzte er um sich erneut zu verstecken. "Puh…" Doch Lloyd freute sich zu früh. "Und wer zum Teufel bist du?" Er war dem Löwen in der Höhle direkt in die Arme gelaufen… "Demon Fang!" Kratos wusste nicht mehr, wie viele der Wachen er schon bezwungen hatte. Doch die Flut an Kontrahenten wollte kein Ende nehmen. "So kommen wir nie voran!" Collet war am Verzweifeln. Sie mussten doch Lloyd endlich finden, sonst… War es zu spät. "Argh!" Schützend hielt Lloyd die Arme vor sein Gesicht. Die Attacke mit seinen Schwertern abzuwehren oder gar einen Gegenangriff zu starten hatte keinen Sinn. Er war dafür viel zu schwach. "Dieser Exphere…" Lloyds Gegenüber stoppte. "Du bist Lloyd? … Die Ähnlichkeit ist tatsächlich gegeben." Ein weiterer Mann mit einer handvoll Soldaten betrat den Raum. Nur zum Bruchteil konnte Lloyd verstehen, welche Nachricht in jenem Moment übermittelt wurde. "… die Gruppe der Auserwählten … eingedrungen…" Collet und die anderen waren hier? "Ich ziehe mich zurück. Wenn er mich hier sieht, sind unsere Pläne zum Scheitern verurteilt." Jener blauhaarige Mann, der vor wenigen Augenblicken Lloyd den Gnadenstoß geben wollte, verschwand ohne weitere Worte in eines der Nebenzimmer. Lloyd fand sich in der misslichen Situation - umzingelt vom Feind - wieder. "STOPP!" Die automatische Tür öffnete sich und vier Personen stürmten in den Raum. Sie alle - Genius, Refill-sensei, Collet und Kratos - hatten es noch rechtzeitig geschafft. "Leute…" Erleichtert sank Lloyd auf seine Knie, jedoch kam seine Freude wieder einen Moment zu früh. "Lloyd!!" Genius Reflexe waren zu langsam, als dass er hätte rechtzeitig reagieren können. Der Desian hinter Lloyd holte zum entscheidenden Schlag aus, doch die Klinge seines Schwertes prallte an jener von Kratos' Schwert ab. Zum zweiten Mal rettete er dem Jungen das Leben. "Bringt ihn außer Gefahr." Collet und Refill-sensei halfen Lloyd auf die Beine und baten ihm Stütze, sodass er wenige Schritte aus dem Schlachtfeld gelangte. "Nee-san!" Natürlich nahmen die Desians keine Rücksicht auf kranke Personen - Feind war Feind. Kratos konnte nicht überall und gegen jeden gleichzeitig kämpfen und Genius Zauber benötigte eine zu lange Beschwörungszeit, als dass er etwas ausrichten hätte können. Kratos kam zu spät, um die Auserwählte und der Professorin zu helfen. Ungeachtet seines Zustands umklammerte Lloyd eins seiner Schwerter und versuchte den Angriff abzuwehren. "Ich mag geschwächt sein…" Lloyds raue Stimme ließ seinen schlechten Gesundheitszustand nur erahnen. "Doch ich hab noch immer genug Kraft, um meine Freunde zu beschützen!" Kraft war etwas übertrieben. Mit Müh' und Not schaffte es Lloyd, eins seiner Schwerter mit beiden Armen als Defensive zu halten. Die provisorische Verteidigung hielt lang genug, um Kratos Zeit zu geben, den Feind unschädlich zu machen. Die Fußsoldaten waren allesamt von Kratos niedergestreckt worden. Einzig der Anführer der Truppe vermag noch das Licht der Welt zu sehen und atmen zu können. Seiner Niederlage entgegen sehend räumte er das Feld. "Geschafft!" Freudig sprang Collet auf und achtete dabei nicht auf den gesundheitlichen Zustand ihres Freundes, der über den frohlockenden Schrei der Auserwählten nur noch mehr Kopfschmerzen bekam. "Lloyd, es tut mir Leid!" "Argh… schon gut… schon gut." "Wir müssen uns beeilen und hier raus finden" Kratos' Blick fiel dabei auf das vernünftigste Mitglied der Gruppe - Refill-sensei. "Einen Moment nur…" Geschwind betätigte sie mehrere Tasten einer nahe gelegenen Maschine und wartete das Ergebnis ab. "Ich habe uns einen Fluchtweg frei geschaltet. Kommt mit." Irgendwoher kenne ich das Gefühl… Einige Male blinzelte Lloyd, ehe er seine Augen ein klein wenig öffnete. Die Sonne schien langsam unterzugehen und die Temperatur in der Wüste sank stetig. Müde, und ohne seinen Kopf zu bewegen, sah Lloyd sich um. Er blickte zu seiner Linken herab auf Refill-sensei und Genius. Allmählich realisierte er die Situation. Huckepack, seine Arme über Kratos' Schulter gelegt, trug der Söldner den kranken Jungen mit sich. Vielleicht hat Dad mich mal so ähnlich auf den Schultern getragen, als ich noch ganz klein war. Lloyd schloss wieder seine Augen und versuchte etwas Schlaf zu finden. Wenn er wieder gesund war, musste er sich bei allen bedanken. Doch für den Moment möchte er nur das vertraute Gefühl weiter genießen. Ja, so wird es vermutlich sein. Dad… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)