Ein Buch kann ein Leben verändern von JennyRiddle (M+M) ================================================================================ Kapitel 3: Eine viel zu lange Woche ----------------------------------- Hey zusammen Habe jetzt endlich das dritte Kapitel geschafft =) Ich weiß nicht so genau, wie es mir gelungen ist, ich habe viel damit zu tun gehabt Wie immer danke ich allen Reviewern =) Den meisten habe ich ja schon geantwortet, sollte ich jemanden ausgelassen haben, bitte melden 3 Kapitel – Eine viel zu lange Woche John starrte Kai wie erstarrt an. „Wie… meinst du das?“, fragte er, nachdem ein seltsames Schweigen zwischen ihnen geherrscht hat. „Oh Süßer, jetzt sag nicht, dir ist entgangen, dass dein Gott im Rollstuhl sitzt.“, sagte Kai mitleidig und wendete seinen Blick wieder von dem Buchhändler ab. John lehnte sich ein wenig zur Seite, sodass er jetzt besser hinter dem voll besetzten Tisch zu dem Buchverkäufer sehen konnte. Tatsächlich, wieso war ihm vorher nicht aufgefallen, dass der Mann in einem Rollstuhl saß? War er wirklich so gefesselt gewesen von dem wunderschönen Gesicht, dass ihm alles andere entgangen war? Natürlich… erst jetzt wurde ihm bewusst, dass der Verkäufer, als er das Buch gekauft hatte, nicht einmal hinter dem Tresen gestanden hatte. Aber der Rollstuhl war immer sichtbar gewesen, wie konnte John das nicht bemerkt haben. Selbst wenn er so gefesselt von der Schönheit war, er hätte doch wahrnehmen können, auf was der Braunhaarige da gesessen hatte. „Hey, Süßer, vielleicht solltest du deinen Traumprinzen vergessen, der ist nichts für dich. Er ist behindert.“, kam es von Kai, „Ich meine, mit dem kannst du doch nicht mal ausgehen und wer weiß, ob du Sex mit ihm haben kannst.“ John warf seinem besten Freund einen unglaublichen Blick zu. „Sag mal, geht’s noch?“, fragte er wütend, sodass sich sogar schon ein paar Leute zu ihnen umsahen, „Du hast ja wohl einen Vollschaden.“ „Hey, ist doch gut, so war das doch gar nicht gemeint, beruhige dich.“, sagte Kai schnell und sah sich bei den anderen Gästen um, doch niemand schien wirklich Interesse an dem Streitgespräch zweier Schwuler zu haben. Dass sie schwul waren, wusste das ganze Cafe dank Kai, der sich nicht nur schwul aufspielte, sondern genauso schwul aussah, wie er war. John seufzte nur tief und sah wieder zu dem Rollstuhlfahrer. Als er dann aber bemerkte, dass dieser ebenfalls wieder in seine Richtung sah, lief er rot an und fand Kais halbleere Cola auf einmal sehr interessant. „Süßer, du bist ja ganz rot, hat er etwa zu dir geschaut?“, fragte Kai, ohne sich auch nur die Mühe zu machen ein wenig leise zu reden. „Verdammt, Kai.“, regte John sich verlegen auf, „Rede wenigstens etwas leiser und nenn mich doch nicht Süßer, wenn es jeder mitbekommt.“ „Wieso nicht?“, fragte Kai und bewunderte wieder den süßen Hintern des Kellners, „angst, dass jemand erfährt, dass du schwul bist?“, er sah zu seinem besten Freund, „Da gibst du dich aber mit dem falschen besten Freund ab.“, sagte er und zog einen Schmollmund. „Schau mich nicht so an.“, sagte John, der diesen Blick immer mit einem Kulleraugenhundeblick verglich und es einfach zu niedlich fand, dass er nie widerstehen konnte. Nur leider wusste Kai von dieser Schwäche und nutzte sie aus, wo er nur konnte. „Ich habe kein Problem damit, wenn die Öffentlichkeit erfährt, dass ich schwul bin und ich bin gerne mit dir unterwegs. Aber es gibt nun mal Sachen, auch unter Heterogesprächen, da sollte man schon ein wenig leiser drüber reden, wenn auch andere Leute da sind.“ „Ich gib mir Mühe.“, sagte Kai und winkte den Kellner zu sich, „Zahlen…so Süßer, ich muss los. Charlotta fühlt sich nicht so gut, die Arme… ich muss ihre Schicht übernehmen.“ Charlotta, auch bekannt als Charles, ein Transvestit stand total auf John und arbeitete auch im „Boydream“, dem Schwulenrestaurant, welches Kai gehörte. „Okay, wir telefonieren.“, sagte John und ließ es zu, dass Kai ihn zum Abschied umarmte und Küsschen auf die linke und auf die rechte Wange gab. Danach verschwand er aus dem Cafe. John sah ihm nach und seufzte einmal tief. Dann holte er das Buch von Rodney Dancer hervor und las weiter. Er war fast durch und wenn er haute nicht den Anruf von Kai bekommen hätte, ob sie sich treffen wollten, hätte er es wahrscheinlich schon fertig gelesen. Bisher war John einfach nur begeistert von dem Buch und dieser Rodney war ein wirklich begabter Autor. Da fiel ihm wieder ein, er wollte ja noch mal im Internet nach Rodney Dancer suchen. Er war schon neugierig auf den Autor, da er nie vorher etwas von diesem gehört hatte. Doch noch mehr als Rodney Dancer wollte er seinen Buchhändler kennen lernen und sofort, dass John an diesen dachte, sah er wieder auf. Verdammt… da hatte er einmal nicht hingesehen und schon war er weg. „Mist.“, fluchte er leise und da er keinen Grund mehr sah, hier zu bleiben, zahlte auch bei dem Kellner, den Kai so attraktiv fand und verließ das Cafe. Das Buch von Rodney hielt er fest in der Hand. Vielleicht hatte sein Buchverkäufer im Laden gegenüber ja noch mehr Bücher von ihm. Er sah rüber zu dem kleinen Laden und hatte seinen Entschluss gefasst. Er sah nach ankommenden Autos und überquerte dann die Straße. Sein Herz raste, umso näher er der Eingangstür kam. Er redete gleich mit seinem Süßen, er stand ihm gleich wieder alleine gegenüber und die Tatsache, dass dieser im Rollstuhl saß, hatte ihn zwar erst geschockt, doch im nächsten Moment war es ihm schon ganz egal gewesen. Er stieg die kleine Rampe hoch und es war nun gar nicht mehr verwunderlich, dass hier eine Rampe war, denn immerhin war es besser im Rollstuhl. Er streckte die Hand zur Tür auf und drückte sie auf, aber… „Verschlossen.“, sagte er leise und enttäuscht, dabei hatte er so gehofft, dass er den Verkäufer noch mal sehen und ihn eventuell nach Rodney Dancer fragen konnte. So aber hatte er am Wochenende und die ganze nächste Woche keine Zeit mehr, hier her zu kommen, denn am Wochenende hatte Kai ihn ohne zu fragen komplett verplant und die nächste Woche war er von morgens bis abends in der Uni. Fluchend ging er in Richtung Straßenbahn, dann musste er diese Woche wohl aushalten, aber jetzt schon kratzte es ihn, dass er den Buchhändler nicht sehen konnte. Seinen Gedanken nachhängend ging er um die Ecke und sah, dass seine Straßenbahn gerade an der Halltestelle angefahren war. Schnell lief er ihn und konnte gerade so durch die sich schließenden Türen schlüpfen, bevor die Bahn losfuhr und ihn zu seiner kleinen Wohnung am Rande Londons brachte. So verging also für Johns Geschmack eine viel zu lange Woche, die kaum auszuhalten war und ständig musste er an seinen Buchhändler denken. Da er fast den ganzen Tag in der Uni war, hatte er auch keine Zeit mehr gehabt und auch gar nicht mehr dran gedacht, Informationen über Rodney Dancer zu suchen und ob der noch mehr Bücher geschrieben hatte. Zumindest die eine Lektüre, die er von diesem Autor gekauft hatte, hatte er durchgelesen und er war sehr begeistert. Nicht nur die Idee war gut, sondern auch die Umsetzung und ein Stück Humor war auch dabei gewesen. John liebte dieses Buch und obwohl er es bereits gelesen hatte, trug er es die ganze Zeit in seiner Tasche, zwischen seinen ganzen Ordnern für die Uni mit sich. Es war für ihn nicht nur etwas besonderes, weil es ein Buch über Homosexuelle war, irgendwie verband ihn das Buch zu seinem „Gott.“ Wenn er das Buch dabei hatte, musste er an den Buchhändler im Rollstuhl denken und das machte ihn glücklich. Er sehnte sich dann immer nach dem Mann, den er noch nicht mal beim Namen kannte und freute sich schon, wenn die Woche vorbei war und er wieder in den Buchladen ging. Freitagabends kam er ziemlich erschöpft von der Uni zurück und fiel sofort auf sein Bett. Endlich war die anstrengende Woche zu Ende und die nächsten Wochen hatte er keine Schule, sondern ein Praktikum, mal ein wenig Abwechslung. Er war fast eingeschlummert, als plötzlich sein Telefon klingelte. Mit verschlafenen Augen sah er auf. „Ja?“, meldete er sich, denn er wusste, um diese Uhrzeit wagte es nur einer ihn anzurufen. „Hi, Süßer…“, hörte John dann auch die ziemlich verschnupfte Stimme Kais. „Man, Kai, was ist denn mit dir passiert?“, fragte John und warf einen Blick auf die Uhr, es war noch nicht mal 9 Uhr. Kai nieste einmal. „Ich weiß nicht, jetzt wo Charlotta wieder da ist, habe ich mir eine Erkältung geholt. Charlotta müsste heute Abend ganz alleine Schicht machen, könntest du nicht…“ John vergrub sein Gesicht in sein Kissen. Er hatte gehofft, jetzt erholsam und lange zu schlafen und am nächsten Morgen gleich in den Bücherladen zu fahren, aber Kai machte ihm da wieder einmal einen Strich in die Rechnung. „…Süßer, noch da?“, wollte Kai wissen, nachdem er seine Bitte beendet und eine Antwort gewartet hatte. „Hm..“, brummte der der Dunkelblonde nur, „Ach Kai, ich bin grad erst zu Hause angekommen.“ „Oh… na es ist kein Problem, dann geh ich halt zur…“ „Nein, nein schon gut.“, sagte John, der den Kulleraugenhundeblick fast schon durchs Telefon sehen konnte, „Ich gehe ja.“ Er wusste, dass er so nie vor vier Uhr ins Bett kam und so gerne er auch im „Boydream“ aushalf, mit Charlotta zu arbeiten war, obwohl sie nett und humorvoll war, zumindest für ihn ziemlich anstrengend. „John-Boy.“, Charlotta lief, nachdem John eine halbe Stunde später den „Boydream“ betreten hatte, mit ausgebreiteten Armen auf ihn zu und küsste ihn mit ‚ihren’ knallrot geschminkten Lippen auf die Wangen. „Wir haben uns ja so lange nicht gesehen.“ „Hallo Charlotta.“, sagte John nur und blies frustriert die Backen auf, bevor er alle Luft wieder raus schießen ließ. Das konnte ja eine anstrengende Nacht werden und viel lieber wünschte er sich jetzt in seinem Bett zu liegen und zu schlafen, am liebsten noch von seinem Buchhändler zu träumen. Er löste sich aus der Umarmung von Charlotta. Sie hatte heute ihre Perücke mit den langen blonden Locken aufgesetzt und, wie John fand, es auch ein wenig mit der Schminke übertrieben. Was ihn aber momentan störte, waren die langen rosa angemalten Fingernägel, während Charlotta ihm über den Arm streichelte. /Ich bring dich um, Kai./, dachte John sich im Stillen und ging schnell zum Aufenthaltsraum der Mitarbeiter um sich umzuziehen. Da Charlotta bereits am Arbeiten war, konnte der Transvestit ihm nicht folgen und das beruhigte ihn doch sehr, während er sich seine Arbeitskleidung anzog, denn so nett sie auch war, war sie doch auch sehr aufdringlich und alles nur, weil sie auf John stand und gerne mal ein Date mit ihm haben wollte. So arbeitete John also bis drei Uhr durch und musste sich einige Male von Charlotta anbaggern lassen. Nur weil sie beide Kellner waren und die Gäste, wovon einige da waren und auf der Tanzfläche tanzten, sonst seltsam geguckt hätten, ließ er es über sich ergehen und schrie Charlotta nicht an, ihn in Ruhe zu lassen, wie es ihm viel lieber gewesen wäre. Um kurz nach drei ging er zusammen mit seiner Kollegin in den Umkleideraum und während er sich auf einen Sessel setzte, Kai hatte sich wirklich Mühe gegeben, dass Aufenthaltszimmer der Arbeiter einzurichten, holte er seine Kleidung aus der Tasche. Charlotta erzählte ihm irgendwas, doch er hörte schon gar nicht mehr richtig zu, außerdem war er viel zu müde, um noch was aufzufassen und zu antworten. John fielen fast die Augen zu und bevor er auch nur ein Teil seiner Arbeitskleidung ausziehen konnte, schlief er in dem Sessel ein. Charlotta war erst etwas überrascht und wollte ihn dann wieder wecken, doch als das nicht funktionierte, deckte die verkleidete Frau ihn zu und verließ auf Zehenspitzen das Zimmer. „Hey, Süßer, steh auf, es ist gleich Mittag.“, wurde John am nächsten Morgen an der Schulter gerüttelt aufgeweckt und als er die Augen aufschlug, sah er vor sich Kais Gesicht. Der Mann wirkte blass, hatte eine rote Nase und einen dünnen Schal um seinen Hals gewickelt. „Kai? Du solltest doch zu Hause im Bett liegen.“ „Schon, aber Charlotta hat mir gesagt, dass du hier eingeschlafen bist. Die nächste Schicht konnte dich auch nicht mehr wecken, also haben sie dich in Ruhe gelassen. Da ich gerade vom Arzt komme und hier vorbei kam, wollte ich halt mal sehen, wie es dir geht. Vielleicht hätte ich dich doch nicht darum bitten sollen, noch mal einzuspringen, wo die letzten Tage doch schon ziemlich anstrengend für dich waren, wo du die ganze Zeit in der Uni warst.“ „Schon gut.“, John setzte sich auf und streckte sich leicht, „Steck mich einfach nicht mehr in eine Schicht alleine mit Charlotta. So nett sie auch ist, es ist anstrengend, die ganze Zeit von ihr angegrabscht und angebaggert zu werden.“ Kai streckte ihm die Hand entgegen und John nahm sie und ließ sich hoch helfen. „Und, was sagt der Arzt?“ „Ich bin für eine Woche krankgeschrieben und soll mich ausruhen. Keine Partys.“, seufzte der Brünette frustriert, „Ich weiß nicht, wie ich das durchhalten soll.“ John schmunzelte. „Ich werde dich besuchen und meine Geheimrezepte für Erkältungen rauskramen.“, sagte er und zog sich nun um. Danach verließen sie zusammen das „Boydream.“ Unaufgefordert fuhr John seinen besten Freund nach Hause. Es war in der Nähe des Cafes, in dem er immer saß und somit auch dem Bücherladen und so konnte John doch noch mal dorthin fahren. Er verabschiedete sich noch von Kai und fuhr dann weiter. Je näher er dem Buchladen nun kam, umso aufgeregter war er. Eine Woche hatte er den Verkäufer schon nicht mehr gesehen und dabei hatte er ihn gerade mal zwei Tage gekannt und nur kurz ein paar Wörter mit ihm gewechselt. Er freute sich schon die ganze Woche drauf, mit dem Mann reden zu können und wenn er Glück hatte, ihn besser kennen zu lernen und wenn er noch mehr Glück hatte und er bezweifelte es aus irgendeinem Grund fast gar nicht, war sein realer Traummann sogar schwul. John parkte den Wagen und blieb eine Weile im Auto sitzen. Stimmt, was war eigentlich, wenn seine Gottheit, von welchem er die ganze letzte Woche geträumt hatte, nicht schwul war? Eigentlich hatte er ja ein Gefühl dafür, doch auch er konnte sich täuschen, vielleicht war er so blind durch seine Liebe auf den ersten Blick, dass er sich tatsächlich irrte. Sein Herz raste in einem unangenehmen Tempo und für den Bruchteil einer Sekunde hatte er schon seine Hoffnungen aufgegeben, den Mann besser kennen zu lernen, doch es gab nur einen Weg, das alles herauszufinden. Er schnallte sich ab, öffnete die Wagentür und stieg aus. 100 Meter von seinem Parkplatz entfernt war der Buchladen und auf den ging er jetzt im schnellen Tempo zu und wenn ihm jemand zu langsam war, überholte er ihn einfach ungeduldig. Dann stand er davor und sein Herz machte einen kleinen Hüpfer, als er das Schild las, auf welchem „Geöffnet“ stand. Voller Vorfreude drückte er die Tür auf und die Glocken ertönten wieder. Scheinbar hatten diese ihn wieder in die Realität zurückgeholt und seine Freude wandelte sich in Nervosität. Er kam sich vor, wie so ein Teenager, der seinem heimlichen Schwarm gleich wieder gegenüber stand und irgendwie fand er sein Benehmen langsam albern. Was genau wollte er hier eigentlich? Er wollte mit dem Mann reden, ja aber worüber? Über das Buch und über Rodney Dancer, aber war das eine gute Idee, um jemanden besser kennen zu lernen? Bevor John weiter drüber nachdenken konnte, sah er, wie sein Traummann durch eine hintere Tür in seinem Rollstuhl angefahren kam und positiv überrascht war, als er sah, wer der gerade eingetretene Kunde war. „Gute Tag.“, grüßte er und fuhr hinter den Tresen. „Hallo.“, hauchte John und folgte ihm mit seinen Augen. Er stand einfach nur regungslos in der Tür und machte nicht mal Anstallten richtig einzutreten. Der Verkäufer erwiderte seinen Blick eine Weile, lächelte dann und fragte: „Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“ „Oh ähm…“, John wurde aus seinen Gedanken gerissen und lief rot an. Er trat zum Tresen und ließ den anderen Mann nicht aus den Augen, der zwar lächelte, aber dadurch seine eigenen Gedanken und Gefühle versteckte, was der Student nicht bemerkte. „Ich habe hier dieses eine Buch gelesen, von diesem Rodney Dancer.“, sagte er und überlegte, wie er fortfahren konnte, „Na ja eigentlich wollte ich fragen, ob Sie was über den Autor wissen, ob er noch mehr Bücher geschrieben hat und ob Sie davon welche hier haben.“ „Hm, Rodneys Bücher finden Sie dort drüben im Regal unter der Liebesromankategorie, aber wie ich Sie einschätze, sind Liebesromane nicht so Ihre Richtung. Das Buch was Sie gekauft haben, ist das einzige über ein schwules Paar, was der Autor geschrieben hat.“ „Oh…“, John überraschte es leicht, dass der andere erraten hatte, dass er nicht so auf Liebesromane stand, selbst wenn sie von so einem guten Autoren wie Rodney Dancer waren. „Er hat aber auch einige nicht veröffentliche Romane über homosexuelle Paare.“, fuhr der Rollstuhlfahrer fort und John sah verdutzt zu ihm runter. Er wunderte sich woher der Mann das wusste und dann fragte er unüberlegt eine Frage, die er sich selbst schon eine Zeit lang gestellt hatte: „Wissen Sie ob er schwul ist?“ Sofort wurde John rot. „Also ich meine… nur so… es interessiert mich nur.“, sagte er schnell, als wollte er diese ‚dumme’ Frage erklären. „Ist doch verständlich, so eine Frage zu haben, wenn ein männlicher Autor solche Bücher schreibt, aber ja er ist schwul.“ Rodney schmunzelte leicht, er fand es unglaublich niedlich, wie schüchtern dieser Student da vor ihm stand und ihn nach dem Autor Rodney Dancer ausfragte ohne zu wissen, dass dieser ihm genau gegenüber saß. Er hatte sich sehr gefreut, als der junge Mann in seinen Laden getreten war und er ihn erkannt hatte, denn nachdem er ihn eine Woche nicht gesehen hatte, hatte er schon vermutet, dass ihre Begegnung im Cafe vor einer Woche ihre letzte war. Allerdings hatte Rodney mitbekommen, dass der dunkelblonde Mann mit den braunen Augen mit einem schwulen Freund von ihm da gewesen war und dabei war ihm auch etwas wichtiges nicht entgangen, nämlich, dass dem Studenten scheinbar erst da aufgefallen war, dass er im Rollstuhl saß. Dabei hatte er sich solche Hoffnungen gemacht, dass ihn doch jemand noch mal haben wollte, obwohl er, wie er selbst oft betonte, ein ‚Krüppel’ war. Als der andere dann erfahren hatte, dass er im Rollstuhl saß und sich dann nicht mehr blicken ließ, hatte er die Hoffnung schon wieder aufgegeben. Deshalb war er nun umso glücklicher, dass der Auslöser seiner heißen Träume der letzten Woche wieder aufgetaucht war. Er hatte schon Lust den Mann näher kennen zu lernen und obwohl dieser wohl mit seiner Behinderung umgehen konnte, war er trotzdem unsicher und traute sich einfach nicht zu fragen, ob der Student Lust hatte, einen Kaffee mit ihm zu trinken. Er war seit seinem 17 Lebensjahr mit niemandem außer seinem Bruder Kaffee trinken gegangen und nicht mal mehr mit Freunden. Freunde hatte er keine mehr, weil er sich von allen zurückgezogen hatte. Ein paar wollten trotz des Unfalles noch Kontakt mit ihm halten, doch Rodney hatte sich einfach nicht mehr gemeldet, war bei Anrufen nicht rangegangen und hatte auch nie die Tür geöffnet, dass seine damaligen Freunde nach spätestens einem halben Jahr aufgegeben hatten. Das alles wäre wahrscheinlich nie so weit gekommen, wenn sein damaliger Freund Benjamin Smith ihn nicht verlassen hätte, da dieser mit der Situation, dass Rodney nun im Rollstuhl saß, nicht klarkam. Rodney hätte ihn gut an seiner Seite gebrauchen können und dann wäre sicherlich alles viel leichter für ihn gewesen. „Sie reden, als wenn Sie Rodney Dancer kennen würden.“, sprach der Student nun etwas gefasster als vorher und seine angenehme Stimme ließ Rodney erschaudern. „Nun also…“, sollte er ihm die Wahrheit erzählen? Es war schon gemein von ihm, wenn er es dem anderen vorenthielt und wenn er ihn näher kennen lernen wollte, musste er ihm schon seinen Namen nennen. „Also… ich bin Rodney Dancer.“, sagte er dann und wartete die Reaktion ab. „Sie?“, kam es überrascht und mit weit geöffneten Augen und dem Jüngeren und Rodney sah ihn Schultern zuckend an. „Ja, ich schreibe sehr gerne, ich habe sonst wenig zu tun.“ „Oh das überrascht mich jetzt…also dass Sie Rodney Dancer… also ich bin John Taylor.“, stellte er sich nun vor und als er fort fuhr hatte er sich schon wieder gefasst, so wie es immer bei ihm war. Im ersten Moment total nervös und am Stottern und im nächsten Moment hatte er schon wieder Selbstvertrauen gefasst. „Sie können mich John nennen.“ „Gut John, ich bin Rodney, freut mich deine Bekanntschaft zu machen.“, sagte Rodney und sie schüttelten ihre Hände. „Nun ähm… Rodney… hättest du Lust einen Kaffee mit mir zu trinken?“ Als Rodney zu John sah, wurde der sofort wieder rot. Soviel zum Thema unsicher und gleich wieder gefasst sein. --- So das war auch das Kapitel. Wie fandet ihr es? Ich würde mich sehr über eure Meinung freuen. Lg Shadè Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)