Tales of Songs von Celest_Camui (One-Shots~) ================================================================================ Kapitel 5: Words that we coudn't say - Zelos und Sheena ------------------------------------------------------- Sachte wiegte sich der Vorhang im nächtlichen Wind. Das Seufzen der Erde nahm durch diesen einfachen Akt irdisches Gesicht an. Sein Blick liebkoste diese geisterhafte Geste, die so viel Bedeutung zu haben schien, wie sie doch eigentlich unbedeutend war. Die tiefe und intensive Kälte der Nacht schlich sich in das Schlafzimmer, in dem der Auserwählte nun in einer Art wachem Schlafzustand auf seiner Bettkante verweilte, sich dieses Schauspiel ansah und das Gefühl hatte, sehr viel klarere Erkenntnisse zu erreichen, als wenn die Sonne die Erde erhellte. Er blickte hinter sich und sog die klare Luft tief in seine Lungen. Bedeckt mit seiner dicken Decke lag sie da. Wer sie war? Das wusste er selbst nicht einmal so genau. Er hatte sie am heutigen Abend von einer dieser großen, glitzernden Veranstaltungen mitgenommen und ein paar Stunden Spaß mit ihr gehabt. Doch alles was blieb war diese Leere, die eine melancholische Stimmung hinterließ. Melancholie ist eine solche Sache; sie macht Menschen glücklich, indem sie sie unglücklich macht. Er konnte ihren Nacken sehen. Die schulterlangen schwarz - lila Haare fielen ihr leicht über die Schulter. Schon länger hatte er keine Frau mehr mit zu sich genommen. War es, weil eine gewisse Ähnlichkeit bestand? Sein Blick richtete sich wieder auf den Mond, der so entfernt schien, wie seine einzige Liebe. Wie gerne hätte er ihr so viele Dinge gesagt… doch… ~We couldn't say them So now we just pray them Words that we couldn't say~ Seine Erinnerung trug ihn zurück zu der “guten” alten Zeit. Die Reise zur Weltenerneuerung hatte ihn verändert. Sie hatte ihn verändert. Noch nie hatte er so sehr das Gefühl, jemanden beschützen zu wollen, auf eine andere Weise, wie er es bei seiner Schwester getan hatte. Er wollte ihren zerbrechlichen, starken Körper abschirmen, doch alles was ihm dazu einfiel war sie zu ärgern. Ihre Aufmerksamkeit, ihre Wut von der Welt auf sich zu lenken, damit sie sich dessen entledigen, erleichtern konnte. Dieses ewige hin und her wurde zum Alltag und es war doch immer wieder dasselbe - reine Maskerade. ~Funny ain't it Games people play Scratch it paint it One in the same~ Wieder bewegte sich der Vorhang ein wenig, als wolle er das umblättern der Seiten seiner Gedanken symbolisieren. Da war dieser eine Tag in der Lezerano Company, als sie meinte, sie würde auf keinen Fall noch einmal weglaufen. Damals wollte er etwas sagen, irgendetwas, dass sie aufhält. Das sie nicht in Gefahr bringt, nicht wegen ihm, nicht wegen sonst wem. Sie war so einzigartig, sie durfte nicht verletzt werden. Doch was hätte er schon sagen können? ~We couldn't find them So we tried to hide them Words that we couldn't say~ Es war doch immer wieder seltsam gewesen, nicht wahr? Er wusste so viel über sie, doch gab sie so wenig preis. Er hätte so viel für sie getan, so vieles aufgegeben, doch er war nicht stark oder schwach genug dazu gewesen. Mühsam und langsam erhob er seinen unbekleideten Körper und stellte sich an sein Fenster. Er konnte das Rauschen des Meeres hören. Ja, das Meer. An der Brücke damals musste er immer und immer wieder seinen Stand als Auserwählter präsentieren. Und nicht nur dort, sondern auch überall sonst. Als wäre er als Mensch nichts wert. Nur sie hat ihn nicht anders behandelt. Für sie war er ein gutmütiger Volltrottel gewesen. Aber genau diese ungewöhnliche Verhaltensweise hatte ihn geschmerzt. Sie hatte ihn liebevoll vernichtet. ~It hurts don't it Fools on parade Taint it own it Chase it away~ Manchmal hatte er das Gefühl sie war der Mensch in seinem Leben gewesen, der ihm am ähnlichsten war. So viel, das sie vor der Welt versteckte, dass sie selbst nicht über die Lippen bringen konnte, weil sie zu feige oder zu stolz war. Wie doch die grundverschiedenen Gefühle das gleiche Ergebnis liefern konnten. Er lächelte ein wenig und konnte einen belustigenden Ton nicht unterdrücken. Ob sie sich wohl näher gekommen wären, wären sie an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit geboren worden? Vielleicht hätten sie sich dann ja auch ganz normal unterhalten können? Ohne all die Masken? ~We couldn't make them So we had to break them Words that we couldn't say~ Doch die Angst hat ihn schwach gemacht. Es war jedoch so klar wie die Nachtluft, dass sie sich selbst ihm nicht hätte öffnen können. Es stand etwas unsichtbares zwischen ihnen, dass ihn anzog und ihr wohl Angst machte. Er hatte sie verletzt und sie betrogen, belogen, beleidigt und auch missachtet. All das nur, damit sie ein Ventil haben konnte und er hatte das Gefühl, sie wusste das sogar. Fehler macht jeder, doch wichtig ist sie nicht zu bereuen, selbst wenn man sein eigenes Leben als Preis dafür geben muss. ~Sometimes baby We make mistakes Dark and hazy Prices we pay~ Hinter sich konnte Zelos ein leichtes Seufzen hören. Ob das Mädel wohl einen Traum träumte, der nur für sie gedacht war? Er setzte sich auf sein Fensterbrett und betrachtete den nächtlichen Anblick. Was brachte es überhaupt, sich jetzt Gedanken darüber zu machen? Was geschehen war, war geschehen und ließ sich nun nicht mehr ändern. Kein wenn und kein aber, kein vor oder zurück. Nur er und seine Gefühle, die sich so von seinen Taten unterschieden, wie bei einem Trottel, der nicht mehr fähig war reelles von dem Zwirn der geistigen Umnachtung zu unterscheiden. ~I sit here on my shelf Just talking to myself Words that we couldn't say~ Sein Blick strich den tiefschwarzen Horizont. Er wusste, dass sie zur Zeit irgendwo in der Nähe sein musste. Manchmal konnte er nicht anders, als sich über sie zu informieren. Warum auch nicht, sie waren immerhin zusammen beinahe in den Tod gegangen. So oft hatte er sich vorgenommen, es beim nächsten Treffen mit ihr besser zu machen, doch es gelang ihm einfach nicht. Alles was er tat war sie erneut zu verletzten, um sich selbst geistig zu erdrosseln. Vielleicht war er ja eine Art innerlicher Masochist? Alles was er tat glich schon beinahe einem dieser unkontrollierbaren Reflexe, die jeder hat und die sich nur schwer beheben lassen. Vielleicht war es auch nur die Angst vor der offensichtlichen Zurückweisung? Es war doch klar, was passieren würde… ~Someday maybe We'll make it right Until that day Long endless nights~ Was hatte er erwartet? Dass sie plötzlich vor ihm stehen würde und er ihr einfach sagen könnte, was er fühlt? Das war dann wohl doch ein wenig unrealistisch. Das schimmernde Mondlicht versetzte die ganze Stadt in eine Traumwelt, in der alles möglich zu sein schien. Leise murmelte er: „Ich liebe dich. Nur dich allein, denn du verstehst, wer ich bin und was ich fühle.“ Nein, das klang wirklich nicht nach ihm. Er fantasierte wohl ein wenig viel, in diesem müden und vor allem späten Zustand. Nur heute, nur an diesem einen Abend wollte er sich ganz der Melancholie hingeben… wie in so vielen anderen Nächten bereits… ~We couldn't say them So now we just pray them Words that we couldn't say We couldn't say them So now we just pray them Words that we couldn't say Someday maybe We'll make it right Until that day Long endless nights~ Er konnte spüren, wie die Müdigkeit ihn übermannte, seine Augen drohten zuzufallen. Doch er wollte sich noch nicht losreißen. Der kalte Windstoß auf seiner Haut ließ ihn lebendig wirken, in dieser Welt der Illusionen. Sein Blick schweifte über die nächtliche Straße. Er konnte aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahrnehmen. Da stand sie. Die Göttin der wunderbarsten Nacht. Das fabelhafteste Wesen aller Fabelwesen, seine Königin, seine Göttin. Die einzige Frau, die er lieben konnte. Sie stand einfach nur da und blickte ihn mit ihren dunklen Augen an. Tief, als würde sie auch den letzten Schleier seiner Seele lüften. Das Mondlicht beschien sie nur leicht, doch er nahm sie besser wahr als jemals zuvor. Sein Blick war starr, seine Lippen pressten sich zusammen. ~We couldn't say them So now we just pray them Words that we couldn't say~ Er fantasierte. Das alles überforderte seinen Geisteszustand. Doch, wenn er diese Worte zu sich und seiner Fantasie sagen wollte und konnte, dann… Sein Gesicht entspannte sich, den Blick weich auf dieses Wesen gerichtet. Eine einzelne Träne rann über seine Wange, als mit einem Mal alles Gewicht dieser Welt von ihm wich und sein Mund sich öffnete. „Ich…“ -------------------------------------------------------------------------------- Seit langer Zeit mal wieder ein Lebenszeichen! Na Leute, wie gehts euch? xD Hier haben wir also dieses Mal "Words that we coudn't say" von Steve Conte. Ich weiß, es ist nicht so gut, wie meine alten FFs, bin ein wenig eingerostet, aber hey, ich hoffe es ist nicht grottenschlecht und gefällt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)