Zwischen Himmel und Jetzt! von aicha (Strange Life) ================================================================================ Kapitel 2: You know I'm not good -------------------------------- You know I’m not Good Ich hörte sein leises atmen als ich mitten in der Nacht aufgewacht war und nun mit einem Glas Wasser in der Küche saß. Er lag auf der Couch und schlief tief und fest. «Was hab ich mir nur dabei gedacht ihn hier zu behalten» „Ahh, das ist doch verrückt“ wütend über mich selbst schlug ich den Kopf auf den Tisch. «Ich kann schon die Anderen hören „wie kannst du dich nur auf nen Nazi einlassen? Hat er dir gedroht das du ihn bei dir wohnen lässt?“ …….am besten ich sage ihnen erst mal nichts bis mir was eingefallen ist. Ich freu mich jetzt schon drauf» ich stöhnte leise auf und beschloss mich noch etwas schlafen zu legen. Ich schlief unruhig in dieser Nacht und fühlte mich demzufolge am nächsten Morgen wie gerädert. Doch als ich die Küche betrat war ich erstaunt. Manuel hatte doch tatsächlich den Tisch gedeckt und sogar Brötchen geholt. „Ich hoffe du frühstückst vor der Arbeit“ „eigentlich nicht aber bei so einem netten Angebot sag ich nicht nein“. Ich setzte mich an meinen kleinen Küchentisch und begann mir ein Brötchen zu schmieren. „Wie denkst du soll es weiter gehen?“ „Was?“ „Na das hier“ Er zeigte mit dem Finger von ihm zu mir und wieder zurück. „Ehrlich gesagt hab ich nicht die geringste Ahnung aber ich werde mir etwas überlegen“ „seien wir doch ehrlich das hier ist nicht unbedingt Vorteilhaft für dich … das Alles wird Probleme mit sich ziehen für uns Beide“ „meinst du ich weiß das nicht, aber willst du zurück zu den Idioten, ihnen wieder in den Arsch kriechen und hoffen das sie dir verzeihen“ „natürlich nicht, aber ich kann auch nicht für immer hier bleiben und mich vor ihnen verstecken.“ „Ich weiß …….. aber“ „Ich bin nicht gut für dich und das weißt du auch“ „ja aber ich werde dich trotzdem nicht auf die Straße setzen. Ich werde dich ihnen nicht so einfach ausliefern“ „lass uns einfach gemeinsam eine Lösung finden“ Wir beendeten unser Frühstück und ich machte mich auf den Weg zur Arbeit immer diese Gedanken im Hinterkopf. Mein neuer Mitbewohner war schon irgendwie seltsam ein Naziaussteiger der nicht wusste wo er hin soll allerdings wusste ich auch nicht was ich mit ihm machen sollte. Ich konnte ja auch niemanden fragen wie sollte das denn aussehen, gerade ich das komische Mädchen mit den pinken Haaren nehme einen Obdachlosen Nazi auf. Oh my God. Was sollte daraus noch werden? « Vielleicht sollte ich es Filiz oder Suki erzählen, die können den Mund halten und ihnen fällt bestimmt etwas ein». In der Zeit bis zu meinem Feierabend dachte ich darüber nach und beschloss auf dem Heimweg meine besten Freundinnen anzurufen. Ich wählte die Nummer der Blauhaarigen und hoffte das sie ranging. TUT, TUT, TUT „Ja was gibt’s Süße?“ „Sag mal hast du dann ein bisschen Zeit für mich?“ „Sicher worum geht’s denn?“ „Erzähl ich dir dann komm einfach zu mir…und ähm kannst du Suki mitbringen?“ „sicher sind dann so in ner halben-dreivirtelstunde bei dir“ „okay bis dann“ „bye“ Zehn Minuten später betrat ich meine Wohnung und war genauso erstaunt wie am Morgen. Er hatte doch tatsächlich gekocht. Spagetti mit Tomatensauce. „Du scheinst mir ja unheimlich dankbar zu sein“ sagte ich als ich meine Tasche in die nächstbeste Ecke schmiss und die Küche betrat „sollte ich es nicht sein?“ „Doch, doch passt schon. Wenigstens bekomme ich so was warmes zu Essen. Ich koche nämlich nicht besonderst gerne.“ Kurz darauf stellte ich Teller auf den Tisch und wir begannen zu Essen. „ Ach übrigens wir bekommen nachher Besuch“ „wir?“ „ja ich denke nämlich das wir Hilfe bei unserem kleinen Problem gebrauchen könnten“ Und eine halbe Stunde später klingelte es auch schon an der Tür. Ich öffnete meinen beiden besten Freundinnen und begleitete sie ins Wohnzimmer wo Manuel auf der Couch saß. Sie sahen ihn erstaunt an und Filiz war die erste die, ihre Stimme wieder fand. „Also, ich würde ja jetzt sagen du hast nen neuen Freund den du uns vorstellen willst aber dafür hat er eindeutig zu kurze Haare“ „Ist er auch nicht, hab ihn gestern Abend sozusagen gefunden und dann behalten“ „Ich bin doch kein Hund“ „ne aber das kam mir so vor- vom Herrschen geschlagen und dann ausgesetzt, weil er nicht Sitz machen wollte-böses Hundchen“ „ wie witzig ich fand das nicht besonderst lustig“ „Schluss jetzt könnt ihr uns vielleicht erst mal erklären was hier überhaupt los ist?“ „Ich bin Aussteiger“ „oh ja verstehe und deswegen hat der Idiot dich ausm Führerbunker rausgeschmissen?“ „jap“ „Cherry darauf brauch ich nen Schnaps“ „Hab nur Whiskey da“ „macht nichts her damit“ Ich verschwand in der Küche um für Jeden außer Suki einen Schnaps zu holen. Derweil saßen die Drei ruhig da und sahen sich an bis Suki sich zu Wort meldete. „Hast du eigentlich auch nen Namen?“ „ Manuel“ „also ich bin Filiz und das schüchterne Ding hier neben mir ist Suki“ „ich bin nicht schüchtern nur nicht so ne Labertasche wie du“ „ was soll das den jetzt heißen?“ „ Na das du zuviel redest“ antwortete ich an Sukis Stelle als ich das Zimmer betrat. „pass auf was du sagst Pinky“ „soll ich Angst vor dir haben, Blaukäppchen“ gab ich zurück und rannte dann auch schon aus dem Zimmer Filiz hinter mir her. „ Haben die das öfter?“ „Ständig aber sie können halt nicht ohne einander“ „ihr seit ein komisches Grüppchen“ „sei froh das du die anderen nicht kennst“ „wieso? -noch schlimmer“ „viel schlimmer“ Total außer Atem und Lachen kamen wir wieder ins Zimmer. „Seit ihr fertig?“ „Jaja alte Spaßbremse“ „also habt ihr eine Idee was wir mit ihm machen“ „Tierheim?“ „Haha“ „ oh sie scheint dich zu mögen sie macht Witze“ „ was soll das nun wieder heißen so schlimm bin ich nun auch net“ „na ja wie man’s nimmt“ sie streckte mir die Zunge raus, so da man die pinke Kugel ihres Piercings sehen konnte. Ich tat es ihr gleich nur das meine Kugel blau war. „Also, jetzt mal Spaß beiseite was machen wir?“ „Keine Ahnung kannst dein neues Haustier ja behalten was anderes bleibt euch eh nicht übrig“ „du bist gut und was mach ich wenn Marcel hier auftaucht“ „ wer ist den Marcel?“ „ mein überaus herrschsüchtiger Bruder“ „ganz ehrlich Cherry, was soll er machen er kann Manuel ja schlecht aus DEINER Wohnung schmeißen“ „Stimmt schon aber ich kann ihn schon hören- Bist du total übergeschnappt ein Nazi in deiner Wohnung so einer ändert sich nicht“ „beweist ihm das Gegenteil“ „außerdem geht es ihn nichts an er weiß nicht besonderst viel von deinem Leben und das hat ihn bis jetzt auch nicht gestört“ „ weiß sowieso nicht warum er jetzt aufeinmal kommt und auf dich aufpassen will“ Der Abend verlief eigentlich ganz ruhig weiter. Wir saßen zusammen in meinem Wohnzimmer und sprachen über Gott und die Welt. Filiz und Suki schienen Manu zu mögen, sie lachten und scherzten mit ihm obwohl sie eigentlich Welten trennten. Um circa 10 uhr verließen uns die Beiden und wir saßen wie am Vorabend alleine im Wohnzimmer. „erzählst du mir jetzt deine Geschichte?“ „meine Geschichte?“ „ na ja was ist mit deiner Mutter passiert, warum lebst du allein solche Sachen eben“ „Naja also ich war ein ähm schwieriges Kind erst recht als ich in die Pubertät kam, hab Leute kennengelernt die weder meiner Gesundheit noch meinen Familienverhältnissen gut getan hat……..Ich hatte ständig Stress mit meinen Eltern, der Einzige der zu mir gehalten hat war Marcel……….Als ich dann eines Abends total zugedröhnt nachhause kam hat meine Mutter es nicht mehr ausgehalten und mich rausgeschmissen. Ich bin los in die Stadt und habe ein paar Wochen auf der Straße gelebt da hab ich so ziemlich die nettesten und offensten Menschen kennengelernt. Eines Tages hab ich dann Suki und Filiz kennengelernt. Sie haben mir geholfen von den Drogen loszukommen. Suki hat mir einen Job im Buchladen ihrer Tante besorgt und dann konnte ich mir eindlich eine eigene Wohnung leisten und anderen helfen. Ich bin losgezogen und habe den anderen geholfen kleine Jobs zu finden. Und letztes Jahr ist mir mein Bruder in diese verdammte Stadt gezogen. Sicher hab ich mich erst gefreut ihn wieder zusehen …….. bis er angefangen hat sich unheimlich viel in mein Leben einzumischen.“ „ und wie lange lebst du schon hier?“ „Seit ich 15 bin“ „ Du scheinst damit gut klar zu kommen!“ „ tue ich auch warum sollte ich nur der Vergangenheit nachtrauern, würde auch nichts bringen und mir geht es hier gut ich bin endlich glücklich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)