City of Shadow von Flippi (Chroniken der Unterwelt) ================================================================================ Kapitel 3: Es gibt kein WIR! ---------------------------- ~~~~~~~~ Jonathan Morgenstern ~~~~~~~~ Ich hasste Jace, das war mir nun wieder mal klar geworden. Der Kerl bildete sich nun wirklich was auf sich ein, nur weil er da zufällig den letzten Kampf gewonnen hatte, und mich dabei fast getötet hatte. Aber auf diesen kleinen Sieg sollte er sich nun wohl doch lieber nicht beruhen. Heute Abend würde ich ihn besiegen, da würde er wohl keine Chance mehr haben, besonders nicht nach meiner kleinen Überraschung für ihn. Denn nochmals würde ich ihn nicht unterschätzen. Zufrieden liess ich mich auf dem Sessel nieder und starrte hinauf zur Decke. Dieser Ort gefiel mehr einfach nicht. Aber es gab keinen besseren hier in New York, oder keinen der mir zusagte und für meine Pläne geeignet gewesen wär. Ich mochte dieses dunkle Loch einfach nicht, es war mir einfach irgendwie zu eng. Aber für die paar Stunden würde es wohl reichen. Es war einfach was anderes hier in New York zu sein, hier hatte man einfach zu wenig Platz, oder wenigstens dachte ich so darüber. Leider konnte ich daran aber nichts ändern. Also lehnte ich mich nun nur zurück und wollte mich bisschen entspannen, Jace sollte sich in seiner Zelle ruhig noch etwas schmoren. Aber kaum hatte ich mich zurück gelegt riss jemand die Tür auf. „Jonathan! Ich muss mit dir reden!“ schrie die Person dann gleich. „Was!“, zischte ich genervt und drehte mich zur Tür um und blickte Charlotte an. Sie schaffte es auch immer genau dann aufzutauchen wenn sie nicht sollte. „Ich finde es irgendwie blöd, wieso muss ich mich gerade um Alec kümmern? Jace wär doch der bessere von Beiden!“, jammerte sie mir dann einfach was vor. „Weil ich es so will, darum ist es nun halt so! Und ich habe nie auch nur ein Wort davon gesagt dass du dich um Alec kümmern sollst! Du sollst auf ihn aufpassen und nicht fürsorglich umsorgen oder sonst was! Ich bin hier der Boss, also entscheide ICH, und ICH sage nun halt das Alec unser Köder sein sollte! Jace ist einfach der bessere Kämpfer von beiden!“ zischte ich nun wirklich schön gereizt. „Was du nicht sagst, könnte es nicht eher sein das du dich vor ihm fürchtest?“, stichelte die kleine Schlange dann einfach nach. Sie hatte noch nicht mal fertig geredet und ich hatte blitz schnell meine Klinge gezogen und sie ihr an den Hals gehalten. Für solche Worte hatte ich nun wirklich nicht die Geduld! „Noch ein einziges Wort und du bist deinen Kopf los!“ Desinteressiert, schaute sie mich bloss an, und lächelte mich dann sogar an. „Wenn du das tun würdest, Schattenjäger dann gibst du mir sogar recht!“ Auf diese Worte musste ich fast das Schwert senken. Blickte sie aber immer noch stink sauer an. Sie blickte mich an und lachte dann einfach. „Du machst hier auf grosser Anführer, aber eigentlich bist du nur ein Schattenjäger. Eigentlich hättest du uns gar nichts zu sagen! Theoretisch müssten wir uns wohl sogar bekämpfen.“, nun hielt sie aber plötzlich inne und blickte mich mit einem hinterlistigen Lächeln auf den Lippen an. „Aber in deinen Andern fliesst das Blut eines Dämons. Du bist eigentlich einer von uns, aber nur eigentlich.“ Spöttisch blickte Charlotte mich weiter hin an und kam noch einen Schritt näher zu mich heran, packte mit ihrer Hand dann mein Kinn und drehte es so, dass sie mir genau in die Augen sehen konnte. „Und hübsch bist du zu allem Überfluss auch noch.“, flüsterte sie mir ganz leise zu, liess dann aber gleich wieder mein Kinn los und fasste dafür mit der Hand an meine Schulter, und drückte mich dann ganz langsam in den Stuhl, der genau hinter mir stand. Lächelte mich dann wieder an und erhob sich wieder. „ABER, du bist und bleibst ein Schattenjäger, und daran wird sich nie was ändern! Du bist zwar stärker als ein normaler Schattenjäger, und wohl auch böser und Hinterhältiger, aber deine Erziehung hat dich von Anfang an uns unterlegen gemacht. Du bist nur ein Experiment, das gewaltig misslungen ist, dass weder Schattenjäger noch Dämon ist. Zu böse um Schattenjäger zu sein und zu sanft und schwach um ein richtiger Dämon zu sein...“ „Lüge!“, waren meine einzigen Worte die ich so schnell rausbrachte, als ich wieder vom Stuhl aufsprang und sie hasserfüllt anstarrte. „Ich bin nicht zu schwach!“ Ich wollte sofort nach ihrem Hals greifen und der kleinen Kröte mal zeigen wie schwach ich war, aber sie war einfach ausgewichen. Packte dann meine Hand und zog mich dann einfach ganz nah zu sich ran. „Und zu langsam bist du auch! Sie es doch einfach ein, du wirst uns nie das Wasser reichen können, dafür ist der kleine erbärmliche menschliche Teil in der zu stark. Die Loyalität zu deinen Vater hatte dir von Anfang an das Genick gebrochen! Ein Dämon der von einem menschlichen Wesen grossgezogen wird kann nie stark werden, nie!“ Ihre Worte machten mich nun erst richtig sauer, wie konnte ein so dahergelaufenes Flittchen nur so mit mir sprächen? Sie hatte doch keine Ahnung wie gross meine Kräfte nun wirklich waren, noch wusste sie sonst irgendwie was von mir! Ich riss mich dann auch gleich von ihrem Griff los und schritt stink einige Schritte von ihr weg. „Was soll das Ganze? Was willst du damit eigentlich erreichen?“, knurrte ich sie sauer an. „Was ich erreichen will? Las ganz einfach Jace am leben, denn werden wir noch gebrauchen können, das kann ich dir versprächen.“ „Es gibt kein WIR!“, zischte ich nur sauer. „Und genau so wenig lasse ich Jace am leben! Ich entscheide selbst was ich tun will! Nun aber Raus!“ Stink sauer blickte ich sie an und zeigte mit dem Finger in Richtung Tür. „Genau das meinte ich die ganze Zeit, keine Selbstbeherrschung. Aber mehr kann man wohl von einem Schattenjäger auch nicht erwarten. Ich habe mich in dieser Sache wohl doch in dir geirrt.“ Mit schnellen Schritten ging sie da nun einfach auf die Tür zu und ignorierte mich da ganz. „Wie meinst du das du hast dich in dieser Sache wohl geirrt?“; fragte ich sie doch noch bevor sie die Tür erreicht hatte und verschränkte meine Arme und blickte sie böse an. Charlotte blieb dann aber auch wirklich nochmals stehen und blickte mich verwundert an. „Du willst es also wirklich wissen?“, Charlotte drehte sich nun doch nochmals zu mir um und kam wieder auf mich zu. „Du hast dich einfach nicht unter Kontrolle, ein wahrer Dämon gibt sich nicht die ganze Zeit diese Blösse, du reagiert einfach immer über. Da weiss man ja auf Anhieb genau wie man dich aus der Reserve locken kann! Auch fehlt dir einfach die Lockerheit. Du versuchst doch die ganze Zeit deine Welt in das minimale Chema der Schattenjäger zu pressen. Wieder was das du da unbewusst von deinem Vater übernommen hast. Oder wieso schenkst du mir nie auch nur einen Blick? Ich kann es dir sagen, weil es Unmoralisch ist wenn ein Schattenjäger was mit einem Dämon anfängt. Darum blickt ihr auch so herablassend auf die anderen Kreaturen herab. Weil ihr angeblich das Blut der Engel habt, und genau da fängt deine Moral an zu bröckeln, denn das gilt nicht für dich. In deinen Andern fliesst reines Dämonenblut. Also siehst du wohl wo das Problem liegt?“, sie lächelte mich böse an und drückte mich dann wieder auf den Stuhl nieder. Ich hätte Charlotte nun wohl liebend gerne eine rein gehauen. Aber leider hatte sie Recht. Doch andererseits war es immer noch mein Leben! Das mir aber auch so weit gefiel. Es war zwar die Weltanschauung meines Vaters, aber bis auf die Tatsache, dass er die Schattenjäger retten wollte war sie völlig okay, oder wenigstens für mich. „Jonathan, sag mir nun aber was du willst?“, holte sie mich nun einfach so aus meinen Gedanken und hob wieder mein Gesicht so dass ich sie anschauen musste. „Willst du nun mich, oder doch lieber so eine brave engelsgleiche Schattenjägerin an deiner Seite?“ „Nicht alle Schattenjägerinnen sind engelsgleiche, brave Wesen die den ganzen Tag nichts anderes zu tun haben als zu Hause rumzusitzen.“, flüsterte ich nun doch ganz leise zu ihr und blickte auf meine rechte Hand. „Sie können auch ganz anders.“ Charlotte lachte dann auf meine Worte ganz kurz auf und riss meinen Kopf wieder in Richtung ihres Gesichts und setzte sich dann einfach auf mich. „Hat dieses Sie auch einen gewissen Namen oder verallgemeinerst du wieder mal deine Meinung über was?“, sprach sie nun einfach zu mir, auch wenn ich den Unterton in ihrer Stimme deutlich hörte. „Das geht dich nichts an! Andererseits mag ich deine Art auch nicht wirklich!“, gehässig schlug ich nun ihre Hand von meinem Kinn weg und blickte sie wieder mal finster an. „Ich mag es nicht wenn man mir so auf die Pelle rückt, verstanden Charlotte?“ „Ich glaube es liegt eher an deinen Stolz?“, zischte sie und packte schon wieder mein Kinn. „Der will doch nur nicht zulassen das jemand stärker ist als du, oder das derjenige dich in der Hand hat. Aber da musst du durch kleiner Schattenjäger. Denn hier bin immer noch ich die Stärkere!“ Kaum hatte sie das gesagt küsste sie mich genau auf den Mund. Ich währte mich zwar kein bisschen dagegen, aber wohl kam ich mir dabei auch nicht vor, geschweige empfand ich irgendwelche Gefühle noch sonst was. Sie hatte mich einfach in der Hand und das gefiel mir nun wirklich nicht! Die Welt sollte mir zu Füssen liegen, alle sollten sich vor mir fürchten! Nichts sollte so ablaufen wie jetzt gerade gar nichts! Charlotte machte sich einen Spass daraus mich zu erniedrigen und ich werte mich nicht mal dagegen! Ich kam mir nun wirklich schwach vor, auch brachte sie mich mit ihren Worten wirklich langsam aus der Fassung. Mit ihrem Geflecht von wahr und falsch und wie ich mich zu verhalten hatte! Valentin hatte mich so erzogen und ich wollte nun auch wirklich nichts mehr daran ändern! Aber eines war mir nun wirklich klar, ich wollte nie so eine Partnerin wie Charlotte nie! Dann würde ich doch lieber mein ganzes Leben bei den Lightwoods zu verbringen. Die würden mich hassen und verachten, aber mir nicht so ins Gewissen reden! „Lass mich in Ruhe!“, zischte ich sie gleich als erstes an als sie mich fertig geküsst hatte. „Geh doch zu Alec oder sonst wem, aber lass mich einfach in Ruhe!“ „Nur wenn du mir eines versprechen wirst, lass Jace am leben, er wird für uns noch nützlich sein.“, flüsterte sie mit böser Stimme zu mir. „Ich glaube eher für dich, Schlange!“, zischte ich sauer. Aber diese paar Worte für ich nun wirklich noch bereuen. Kaum hatte ich sie auch nur gesagt, zog sie eines meiner Messer aus dem Gürtel und hielt es mir an den Hals. „Vielleicht hörst du auf diese Weise auf dumme Sprüche von dir zu geben Jonathan! Du bist nicht mehr in der wohlbehüteten Hütte deines Vaters! Das hier ist die Wirklichkeit, und du bist dafür einfach zu unerfahren und unreif! Da hat dir Jace einfach was voraus, denn er musste sich einige Jahre mit dieser Wirklichkeit herumschlagen, wo du deiner Hütte warst und trainiert hast! Du hattest von Anfang an keine Chance gegen ihn! Aber lassen wir das, ich glaube wir wissen beide wieso du Jace nun schon töten willst!“ Ihre grünen Augen funkelten mich richtig böse an, am liebsten hätte ich sie nun wirklich angeschrieben, aber ich hielt mich zurück. Es verwunderte mich eher, dass sie so viel über mich wusste. Da ich ja vor einigen Wochen für die Meisten nicht mal existiert habe, und doch wusste sie fast alles was ich gemacht hatte, von woher wohl? Doch ich kam nun weder dazu ihr noch eine Frage zu stellen, noch irgendeine abschätzige Bemerkung zu machen, da gerade in diese, Augenblick die Tür aufgerissen wurde. „Jonathan!“, weiter kam Charlottes Bruder gar nicht, er starrte dann nur uns zwei total blöd an und war verwundert. „Was ist!“, zischte ich ihn dann einfach auf der Stelle an. „Ich und deine Schwester spielen ein bisschen, also sei nicht so erstarrt!“ „Eine Schattenjägerin ist eingedrungen, sollte ich mich um sie kümmern?“, stotterte dieser dann einfach was im Zeug herum. „Nein, dass mache schon ich!“, zischte ich dann einfach und stiess Charlotte von mir runter. „Wir reden später weiter.“ Knurrte ich nur und packte das Messer in ihrer Hand, und steckte es wieder ein. Lief danach einfach eiligst zur Tür und verschwand. Mit Isabelle hatte ich nämlich wirklich noch eine Rechnung offen, und starrte auf meine rechte Hand. Ich trug wirklich nicht ohne Grund Handschuhe, und sie würde schon noch dafür büssen! Aber wenigstens fand ich nun auch wirklich schnell zu meine Arroganz und Überheblichkeit zurück. Was nach der ganzen Sache mit Charlotte schon ein kleines Wunder war, aber es war besser so. Isabelle sollte nun wirklich meinen vollen Hass abbekommen und wenn ich wieder mal wütend kämpfte, dann würde mir wohl auch wieder der eine oder andere Fehler unterlaufen, und die konnte ich mir nicht erlauben! Meine gesunde Hand würde ich nun wirklich nicht noch opfern wollen! Nun lief ich siegessicher weiter, denn alleine würde mich kein Schattenjäger das Wasser reichen können, ausser vielleicht Jace, doch der sass ja immer noch gut verwahrt in seiner Zelle. „Wenn haben wir den da?“, begrüsste ich Isabelle sofort als ich sie sah, mit spöttischer Stimme. „Jonathan? Du lebst ja noch? Aber das hätte ich mir fast denken können, nach dem Alec und Jace Verschwunden sind, dass konnte doch nur was mit dir zu tun haben!“ Leider hatte ihre Überraschung dass ich noch lebe nicht ganz so lange gehalten wie ich gehofft hatte. Aber sie war alleine hier, was wollte ich noch mehr? „Da hast du wohl recht, aber nur dumm für dich das du nun ganz alleine bist. Denn du kannst mir ganz alleine nicht das Wasser reichen!“, ein böses Lächeln zierte nun mal wieder mein Gesicht, und ich war dieses mal wirklich mit allem zufrieden. Es verlief nun alles wirklich perfekt nach Plan! „Sei da mal nicht so siegessicher!“, zischte sie mich bloss an. „So schwach bin ich nicht!“ „Ich weiss dass du nicht schwach bist!“, knurrte ich dann nur und zog meine Waffe. Sprang dann mit einem Sprung hinter sie, packte sie und drückte ihr die Klinge an den Hals. „Aber ich bin nun mal einfach zu schnell für dich!“, flüsterte ich dann einfach in ihr Ohr. „Ich würde dir ja sagen dass es mir leid tut das ich dich nun töten muss, aber das wer einfach die reinste Lüge!“ Ich lachte dann kurz auf und schlug mit dem Griff meiner Waffe mit einem kräftigen Hieb gegen ihren Kopf, so dass sie einfach das Bewusstsein verlor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)