Tausend und 1 Nacht von Kio4578 ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 15 ---------------------- Kapitel 15 Als er den See schon aus der Ferne sah hellte sich seine Miene weiter auf. Nachdem er sich einen Plätzchen zum ausruhen gesucht hatte, stutze er. Es roch ein wenig nach Verbrannten. Lian stand auf und sah unweit vom See eine kleine Rauchwolke aufsteigen. Ein Lagerfeuer bei diesen Temperaturen? Vorsichtig ging er näher und musste sich korrigieren. Es war ein Lager nicht nur ein Feuer. Etwa ein dutzend Leute saßen im Kreis und wahrscheinlich waren noch ein paar in den Zelten. Nomaden. Lian wusste das es Stämme gab, die durchs Land zogen und niemals für immer blieben. Beruhigt ging er zurück. Er genoss das Wetter und döste etwas vor sich er, als sich plötzlich ein Schatten über sein Gesicht legte. Lian blinzelte. Er erkannte im Gegenlicht der Sonne nicht viel, aber zumindest das es ein Mann war, der bei ihm stand konnte er erahnen. Mittleres Alter und für dieses Wetter reichlich warm gekleidet. Als er sicher war das der Junge wach war, lehnte er sich wieder gegen einen Baum. Sofort setzte sich Lian auf und sah ihn an. „Hab ich dich erschreckt?“ Seine Stimme klang seltsam, auch wenn Lian sie schwer zuzuordnen vermochte. Er hörte ganz deutlich heraus, dass er nicht zufällig hier war. „Wer seid ihr?“ „Spielt das eine Rolle?“ „Nein eigentlich nicht, dann kann ich mich ja weiter ausruhen.“ Erwiderte der Junge und legte sich wieder hin. Er wusste nicht wieso, aber irgendwas an ihm ließ ihn sehr vorsichtig sein. Er glaubte, dass es besser war, wenn er sich seine Überraschung nicht anmerken ließ. „Das ist sehr unhöflich.“ „Ihr scheint mir auch nicht grad ein Edelmann zu sein. Oder wieso steigt ihr jungen Männer nach oder schleicht euch an sie heran?“ Der Fremde rührte sich und trat einen Schritt zu ihm. „Wo kommst du her?“ „Von überall und nirgends. Ich bin mit meinem Stamm unterwegs, ich denke das wir bald weiter ziehen werden.“ „Und das soll ich dir glauben?“ „Das bleibt euch überlassen. Aber wollt ihr mir nicht sagen warum ihr hier seid und ausgerechnet mir aufgelauert habt?“ „Ich bin auf der Suche nach jemand und wie es der Zufall will, bin ich dir über den Weg gelaufen.“ „Bedauerlicherweise werde ich euch nicht helfen können.“ „Das seh ich etwas anders.“ Der Fremde nahm die Brille ab und sah den Jungen eindringlich an. Seine Augen hatte eine unnatürliche Farbe und auch sonst sprach alles dafür dass er nicht nur nicht besonders höflich war, sondern dummerweise auch kein Mensch mehr. Jetzt musste Lian wirklich nicht mehr überlegen nach wen oder was er suchte. „Was seid ihr? Ein Vampir oder ein Dämon?“ fragte er ihn erstaunlich gelassen. „Glaubst du diese Geschichten Junge?“ „Warum auch nicht? Mir ist zwar weder das eine noch das andre begegnet, aber wie man sieht gibt es ja immer wieder ein paar Überraschungen.“ „Du gefällst mir. Hast du denn gar keine Angst davor, wenn ich wirklich ein Vampir oder ein Dämon wäre?“ „Nein, es gibt mehr Dinge die einen wirklich Angst machen sollten. Und ihr habt mir bisher ja nichts getan.“ „Nun, dann hast du sicher auch das eine oder andere gehört nicht wahr?“ „Ich habe viel gehört, ihr müsst euch schon deutlicher ausdrücken.“ „Über Vampire, Dämonen und Teufel.“ „Ach so natürlich, all das Geschwätz. Nun, Ausnahmen bestätigen die Regel nicht wahr?“ „Du hältst dich wohl für mutig?“ „Nein.“ „Sag mir wo er ist.“ „Das würde ich, wenn ich wüsste wen ihr meint, und weiter ob ich ihn überhaupt kenne.“ „Sein Geruch klebt an dir, also versuche nicht etwas zu verbergen.“ „Tue ich nicht.“ „Dann weißt du also wo Lásah sich versteckt hält?“ „Nein. Den Namen höre ich heute zum ersten Mal. Bedaure, aber so wie es scheint kann ich euch wirklich nicht helfen.“ „Junge, strapaziere meine Geduld nicht.“ „Tue ich nicht. Ich kenne keinen Lásah.“ Der Fremde sah ihn noch immer eindringlich an. Lian fühlte wie er ihn regelrecht musterte. Doch weiter kam er nicht. Obgleich er wusste das Vampire durchaus in der Lage waren Gedanken zu lesen, hoffte er, das das Ammenmärchen, ein Opfer ohne Angst kann man nicht lesen, genauso bestand hatte. Schließlich sah der Fremde ihn endlich wieder an und nicht in ihn hinein. „Du scheinst wirklich nichts zu wissen.“ „Gibt es etwas was dieser Lásah wissen sollte? Vielleicht begegnet er mir irgendwann.“ „Nun, das glaube ich nicht. Doch sollte es so sein, dann kannst du ihm sagen das Daeíon nach ihm sucht. Du solltest dir diesen Namen ebenfalls gut merken.“ „Ich denke das wird möglich sein. Einen so seltenen Namen vergisst man nicht mehr.“ Dann war der Fremde verschwunden. Innerlich atmete Lian auf. Das war gerade so noch einmal gut gegangen. Jetzt verstand er auch die Angst die einige Menschen vor dem hatten was sie nicht kannten. Er legte sich wieder hin, er wusste, auch wenn dieser seltsame Daeíon für ihn nicht mehr zu sehen war, er dennoch in der Nähe sein konnte oder gar war. Er musste abwarten bis er verschwunden war. „Das war unvorsichtig.“ Hörte er eine Stimme. Sofort schrak Lian zusammen. „Keine Angst. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Wer seid ihr?“ fragte er als er den Mann erkannte der unweit hinter dem Busch stand. „Ich heiße Abat.“ „Mein Name ist Leon.“ Erwiderte Lian schnell. Wer auch immer das schon wieder war, er war vielleicht nicht so wie der Mann von eben, aber immer noch musste er sich ins Gedächtnis rufen das sie möglicherweise nicht allein waren. „Leon also. Ein Guter Name für dich. Du scheinst nicht zu wissen wer da gerade vor dir stand oder?“ „Wie lang ward ihr schon hier?“ „Lang genug.“ „Das glaube ich euch nicht.“ Plötzlich grinste der Fremde. „Stimmt, ich kam grad zufällig vorbei.“ Lian sah Abat an. Ein komischer Kautz. „Und was verschlägt euch hierher?“ „Nun ich bin eine Art Jäger.“ „Ihr meint ein Jäger für besondere Arten.“ „So kann man es auch ausdrücken. Der Kerl der grad bei dir war ist nicht ganz ungefährlich.“ „Das glaube ich euch sofort.“ „Vielleicht klingt das Verrückt aber ich nenne sowas einen Wiederkehrer.“ „Und das ist?“ „Naja vielleicht ist dir Vampir ja lieber.“ „Ach so ich verstehe. Warum sucht ihr nach ihm?“ „Nicht nur nach ihm, nur besonders. Er ist einer der ältesten seiner Art ich jage ihn schon fast 30 Jahre.“ „Aha und das sagt euch dass er sehr alt ist?“ „Nein, natürlich nicht, das sagen Aufzeichnungen.“ „Nun dann solltet ihr euch beeilen. Vampire sind doch recht schnell oder etwa nicht?“ „Ach etwas weiter nördlich von hier ist ein kleines Dorf. Er hat seit längeren nichts mehr zu sich genommen.“ „Nun nicht weit von hier ist ein Lager, vielleicht versucht ihr dort euer Glück bevor er euch wieder entwischt.“ Abat sah den Jungen noch immer grinsend an. „Und du solltest gehen solang er weg ist.“ „Meint ihr?“ „Ja, er ist nicht mehr in der Nähe. Aber mir scheint das du es eilig hast.“ „Nein nicht wirklich.“ „Na dann.“ Er verabschiedete sich und ging tatsächlich weiter. Ein weiteres mal atmete Lian auf. Jetzt sollte er sehen dass er so schnell wie möglich zurück kam. Vielleicht war Daeíon ja der der immer wieder im Laufe der Zeit aufgekreuzt war um nach ihm zu suchen. Und wenn war das sicher ganz und gar nicht gut, denn genau das und nichts anderes hatte er ausgestrahlt. Auf den Weg zurück versicherte er sich noch ein paar mal dass wirklich keiner mehr in seiner Nähe war, ging ein paar Umwege und verschwand schließlich im Verlassen Anwesen. Nach weiteren 30 Minuten war er schon unter der Erde verschwunden. Als er vor der Tür stand wurde er nervös, doch er atmete noch ein paar mal durch und klopfte schließlich an. Er konnte sich fast denken dass Raphael nicht mehr schlief, denn fast in derselben Minute sah er ihn mürrisch an. „Was willst du denn schon wieder hier?“ „Mit euch reden.“ „Es gibt nichts zu reden…“ „…ohne guten Grund. Ich weiß, dennoch solltet ihr vielleicht nur eine Minute zuhören.“ Raphael seufzte innerlich. „Was ist es diesmal? Schon wieder Rollen und Runen die du nicht lesen kannst?“ „Auch, aber darum bin ich nicht hier. Sagt euch der Name Daeíon irgendetwas?“ Lian hatte den Namen noch nicht einmal vollständig ausgesprochen, da sah ihn der Vampir todernst an. „Wo hast du den her?“ „Nicht aus den Rollen…ich hatte ungemütlichen Besuch als ich draußen war.“ „Wo draußen?“ „Im Wald, bei dem kleinen See. Meint ihr nicht ihr solltet mir vielleicht doch das eine oder andere erzählen? Es muss ja nicht viel sein.“ „Du kennst meine Antwort.“ „Nun vielleicht genügt euch die Begründung dass ich euch nicht verraten habe. Daeíon oder wie auch immer er tatsächlich heißen mag, ist davon überzeugt das ich nichts weiß. Außerdem gab es da noch einen Abat der ihn sucht und vermutlich auch euch, wenn er erfährt dass es mehr gibt. Ich weiß dass ihr über 1400 Jahre alt sein müsst, ich weiß auch dass Raphael nicht euer richtiger Name ist und ich weiß dass ihn euch irgendeine junge Frau vor langer Zeit gegeben hat. Und ich bin nicht an weiteren Zusammentreffen der Art Daeíon interessiert.“ Raphael sah ihn verwirrt an. Das konnte er unmöglich in so kurzer Zeit herausgefunden haben. Doch wenn es stimmte was er sagte, dann war er ihm wirklich etwas schuldig. Er musste ihm wohl oder übel Recht geben. Doch bevor er dementsprechend handelte, sah er sich den Jungen lieber noch einmal genau an. _________________________ Thx für´s lesen. Kommis, Fragen ect wie immer *schoki da lass* LG Kio ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)